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Der Paohlbürgerhof

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Seine Tollität

Seine Tollität

hundert auf null runtergebrochen. Da war bei uns schon eine gewisse Traurigkeit über die Absage des Karnevals. Zumal ich nicht wusste, ob ich eine zweite Chance als Prinz bekäme. Aber mit diesen Dingen habe ich mich nicht lange beschäftigt. Ich wusste, dass ich in einer gewissen Verantwortung stehe. Ich hatte mich dafür eingesetzt, doch etwas vorsichtiger zu sein. Ich habe aber schon darauf gehofft, eine zweite Chance zu bekommen.

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Bist du von schon immer ein Karnevalist oder bist du da zufällig reingerutscht, hier in dieser Hochburg des Karnevals?

(Lacht) Letztendlich hebe ich die Narrenzeit mit der Muttermilch aufgesogen. Meine Eltern waren bereits während meiner Kindheit sehr aktiv im Karneval. Meine Mutter hat jahrelang eine Tanzgarde in Neuenkirchen bei Rheine trainiert. Mein Vater war lange Sitzungspräsident eines Karnevalsvereins. Und ich war immer mittendrin. Von mir kann man schon von einem kleinen „Vereinsmeier“ sprechen. Hier in Münster bin ich Mitglied bei der Karnevalsgesellschaft „böse Geister“.

Was ich mich schon immer gefragt habe: Wie wird man Karnevalsprinz? Bewirbt man sich auf das Amt? Kommt da jemand auf einen zu und sagt, dass man alt genug sei, eine Firma habe und das Portemonnaie gut gefüllt ist? Ich gehe davon aus, dass ohne Schotter der Weg zum Prinzen nicht gepflastert wird?

Da machen wir uns nichts vor. Das wäre schwierig. Es gibt zwei Möglichkeiten, Prinz zu werden. In der Prinzengarde sind alle ehemaligen Prinzen Mitglied. Darüber hinaus gibt es den Förderverein der Prinzengarde. In dem tummeln sich Förderer, die alle das Potenzial haben, irgendwann Prinz zu werden. Bei der Aufnahme in den Förderverein wird schon geschaut, ob man einmal das höchste Amt bekleiden könnte. Nicht wenige aus diesem Verein konnten sich Tollität nennen. Die zweite Möglichkeit sind Gespräche mit Personen, die im Karneval was zu sagen haben. Der erste Kontakt geht dabei über den Generalprinzmarschall. Den habe ich gewählt.

Du warst also proaktiv. Du bist morgens wach geworden und hast dir überlegt, heute Prinz Karneval zu werden. Kurz mal mit dem General gequatscht und zack: Da war Prinz Mario I.?

(Lacht) Ganz so schnell geht das dann doch nicht. Ich bin seit 2010 hier in Münster Mitglied in meiner Karnevalsgesellschaft. 2017 wurde ich Obergeist und Tierspender. Ein Jahr später habe ich den Generalprinzmarschall beim Korpsappell der Stadtwache zur Seite genommen. Ich habe ihn in Kenntnis gesetzt, dass ich gerne Prinz werden würde.

Wie ist das eigentlich. Hast du eine Prinzessin an deiner Seite?

Nein. Eine Prinzessin der Stadt Münster gibt es nicht.

Dann habe ich das verwechselt. Die Schützenkönige haben eine Königin. Ihr also nicht?

Meine Lebensgefährtin ist „Tollitute“. So nennt die sich. Sie steht aber nicht neben mir als Prinzessin. Es gibt Veranstaltungen wie den Prinzenball, wo sie mich begleitet. Auf dem Ball eröffne ich mit meiner Lebensgefährtin den Abend. Sie hat aber keine Funktion im Sinne einer Prinzessin.

Damit ist die Diskussion im Karneval um Diversität kein Thema. Was in Schützenvereinen ja durchaus vorkommt. Ein homosexueller König hatte in Münster ja durchaus Probleme, seinen Partner neben sich zu positionieren. Also ist der Karneval eine deutlich weniger konservative Veranstaltung?

Der Karneval an sich ist bestimmt nicht konservativ. Das würde nicht funktionieren. Du kannst in der närrischen Zeit tun und las- sen, was du willst. Wenn man sich die jüngere Geschichte des Karnevals anschaut. Wurden beim Straßenkarneval der Finger bei den Themenwagen auf das Deutlichste in Wunden gelegt. Das besonders in der Gesellschaft und der Politik. Darüber hinaus, wo wir das Thema Diversität haben. Ich bin davon überzeugt, das Münster bald eine Prinzessin der Stadt Münster haben wird.

Wie würdest du das für dich einordnen?

Ich hätte da absolut kein Problem mit.

Bei der Prinzengarde, die sich immer im Hotel Feldmann treffen, sitzen einige altehrwürdige Männer. Sehen die das auch so locker?

(Lacht) ich glaube nicht. Das ist aber auch richtig so. Es gibt Traditionen. Davon kann man halten, was man will. Aber jeder Tradition muss ständig überdacht werden und sich der Gesellschaft anpassen. Das ist von daher schon wichtig, damit man den Karneval und die Prinzengarde auch in die Zukunft führen kann. Und dass es eine Prinzessin schon morgen gibt, wird nicht geschehen. Aber in der weiteren Zukunft will ich das nicht ausschließen.

Du wirst demnächst das Rathaus stürmen und dem Hausherren Oberbürgermeister Markus Lewe den Schlüssel abnehmen. Das lässt er gerne zu. So wie ich gehört habe, findet er den Karneval ziemlich jovel. Unsern Bischof Glenn, der vom Niederrhein stammt, triffst du auch. Wird die Begegnung ähnlich locker sein?

Ich habe mit dem Bischof relativ viele Berührungspunkte und bin für ihn kein Unbekannter. Genauso wenig wie er kein Unbekannter für mich ist. Von daher werden wir lockerer miteinander umgehen können als jemand, der gar nichts mit dem Bistum zutun hat. Das liegt daran, dass ich beruflich viel mit dem Bistum und dem BGV zusammenarbeite. Selbst in der Coronazeit, wo alles auf Abstand lief, hat das bischöfliches Generalvikariat Münster bei uns im Speicher Räumlichkeiten genutzt. Als Cateringdienstleister habe ich den Katholikentag hier in Münster begleitet. Die Verbindung besteht bereits über 10 Jahre. Da war schon einiges an Kontakt zwischen dem Bischof und mir. Und wenn er seinen Orden bekommt, wird er sich nicht erschrecken und sich fragen, was jetzt los sei.

Auf was freust du dich am meisten in den Wochen, die vor dir liegen, außer vielleicht Aschermittwoch, wenn wieder Ruhe einkehrt?

Ich betrachte das differenziert. Im

Moment hatte ich mich kurzfristig auf den Prinzenball gefreut. Eines der letzten gesellschaftlichen Ereignisse, das übrig geblieben ist. Früher gab es den Theaterball, Rosenball, Ball der Wirtschaft und den Luftwaffenball. Eine Veranstaltung, wo man einen Walzer tanzen kann. Mittelfristig freue ich mich auf die Seniorenheime und die Kindergärten, die ordentlich Karneval zu feiern wissen. Und das Highlight ist natürlich Rosenmontag.

Was passiert mit dir, wenn du dein Achsenkreuz am Mittwoch nach Rosenmontag in der Kirche abholst?

Mal abgesehen davon, dass es der letzte Termin ist, den ein Karnevalsprinz hat. Sich am Aschermittwoch im Dom sein Aschekreuz abzuholen, bin ich gläubig und Katholik. Ich kann die

Frage aber noch gar nicht beantworten. Ganz ehrlich. Frage mich am Donnerstag danach.

Aber wenn du aus der Kirche kommst. Feierst du dann nicht noch mal für dich und deine engsten Begleiter ein wenig Karneval?

(Lacht) Wenn ich aus der Kirche komme an Aschermittwoch beginnt doch die Fastenzeit. der Senatorenfrühschoppen der KG Freudenthal am Veilchendienstag ist der letzte offizielle Auftritt für mich als Prinz. Dann ist Aschermittwoch und es geht in die Kirche. Danach ist alles bekanntlich vorbei.

Dann sage ich mal eine gute Zeit dir und Helau.

Helau

Mario Engbers

Der 1969 geborene Gastronom und Caterer aus Münster ist ihre Tollität Prinz Mario I. und liebt den Karneval. Das Uniformieren fällt dem 53-Jährigen nicht schwer. Er macht seit Neustem eine Ausbildung zum Leutnant der Reserve bei der Bundeswehr.

Tom Feuerstacke und Ekki Kurz sprechen über Lisa

Vor über 30 Jahren betrat er die Bühnen, um mit seiner Band „Starlight Excess“ einen unglaublichen, von Erfolg gekrönten Ritt durch die Republik und weiter zu starten. Nein. Er wollte Party für alle und das immer und lange. Das ist ihm bis heute gelungen. Nicht mehr so oft im Jahr, denn man wird im Alter ja etwas ruhiger. Und wenn man dann Zeit hat und in seiner Vergangenheit wühlt, findet man so manche Dinge, die in die Vergessenheit geraten sind. So auch bei Ekki, der einen Song wiedergefunden hat, den er im letzten Jahrtausend geschrieben hat und der ihn nie wirklich losließ.

Ekki, wer ist Lisa?

Lisa ist schlichtweg eine fiktive Gestalt. Ich hatte damals eher kritische Texte geschrieben oder überzogen ironische. Die Band kam darauf, sich mal an eine Ballade heranzuwagen. So entstand Lisa.

Was kann diese Frau, dass du ihr ein Lied gewidmet hast?

Lisa ist klug, weltoffen, hat Humor, kann zuhören, ist mysteriös, kann kochen und ist eher ein weibliches Einhorn, welches meiner Fantasie und Weinseligkeit entsprungen war. Aber Lisa hat nun mal ihren eigenen Kopf, da beißt du dir als Mann schon mal die Zähne aus. Aber im Grunde ist sie natürlich eine ganz liebe Person, kommt lediglich mit dem Herrn, der um sie freit, (noch) nicht so wirklich klar.

Wieso hat das 30 Jahre gedauert, diesen Song aus der Schublade deines Schreibtisches ins Studio mitzunehmen?

Unser alter Schlagzeuger „Christian Ohl“ von der damaligen Band „Starlight Excess“ hat mir ein 17 kg schweres Paket geschickt, mit diversen Erinnerungen drin. Da war auch „Lisa“ dabei. Und nach 30 Jahren war es Zeit für „Lisa“. Die Aufnahme war vor allen Dingen durch den Sound der damaligen Zeit schwer geprägt. Da mussten einige Änderungen vorgenommen werden. Und da die jetzigen Zeiten ein wenig grau daherkommen, dachte ich, es ist mal an der Zeit, dass auch Emotionen ihren Weg nach draußen finden.

Warum hast du dich nicht eher um „Lisa“ gekümmert. Es wirkt etwas stiefmütterlich, wenn man bedenkt, wie lange der Song in der Schublade liegt?

Mich hat tatsächlich nichts und niemand gehindert, da eher aktiv zu werden. Mir sind diese Dinge schlichtweg entfallen und als ich noch deutlich mehr mit meiner Band unterwegs war, war da auch nie die Zeit, die ich da jetzt habe. Dazu hatte natürlich auch noch jeder seinen Job, seine Arbeit, der er nachgehen musste. In dieser Zeit war da gar nicht dran zu denken, noch Arbeit in ein Studio oder generell in Aufnahmen zu stecken.

Warum war jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen für ein Recording?

Es gibt keinen definiert korrekten Zeitpunkt für ein Recording. Das Wann, Wo oder Ob kann nur das Herz entscheiden. Ja, und bei mir war es dann so weit, dass ich einfach neugierig war, ob das noch funktioniert. Wie es ist, wenn ich selber den Song singe. Und überhaupt ist es natürlich immer spannend zu sehen, wie denn da die Reaktion der Hörer ist.

Wie konntest du Siggi Mertens und sein Studio für die Aufnahmen gewinnen?

Siggi kenne ich seit den Achtzigern, wo ich damals noch vor der Bühne stand und „Marilyn Rock“ aus Münster abgefeiert habe. Ich dachte mir damals, dass ich da auch mal stehen möchte. Siggi habe ich irgendwann bei einem Konzert mit einer anderen Band gesehen und zwei Songs mitgespielt. Ich hatte ihn einfach gefragt.

Mit wen produzierst du diesen Song oder machst du am Ende alles selber, damit dieser Song nach den Aufnahmen auch für die Hörer fertig wird?

Produzieren ist so ein großes Wort. Wir nehmen den Song auf und er dient eigentlich nur der Befriedigung meines Egos. Ich fand den Song damals klasse und würde mich natürlich freuen, wenn andere Menschen die- sem kleinen Liedchen auch etwas abgewinnen können. Es geht hier nicht darum, den Song zu vermarkten. Wir machen das wirklich nur aus Spaß an der Sache. Das Einspielen und Aufnehmen mache ich zusammen mit Siggi Mertens, der sich aber deutlich mehr um die Aufnahme kümmert, weil ich sowas nicht kann. Für diesen modernen Computerkram bin ich zu alt und vermutlich zu blöd.

Da du kein Multi-Instrumentalist bist, braucht es weitere Musiker, die dich begleiten. Wen konntest du für dein Projekt begeistern?

Die Gitarre hat Siggi eingespielt. Die Keyboards spielt Michaela Rotterdam von der „Starlight-Family“. Michi kenne ich seit

Ewigkeiten. Den Bass steht mein ältester Freund Georg Hempel, mit dem ich schon zu Messdienerzeiten in der Josefskirche Musik gemacht habe und der mit mir damals die Band „Starlight Excess“ gründete. Das Schlagzeug ist bisher nur programmiert. Da bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, wie wir da vorgehen. Ich warte da noch auf eine Erleuchtung. Den Gesang übernehme ich selbst, das ist zwar nicht immer die schönste Variante, aber zumindest weiß ich, wie ich Textpassagen gerne betont hätte.

Wenn „Lisa“ am Ende der Aufnahmen fertig ist und du selber begeistert bist von deinem Stück: Was dürfen die Hörer erwarten, wenn der Song gespielt wird?

Eine klassische, unerfüllte Liebesgeschichte. Einen frustrierten Mann. Eine Frau, die sich auch nicht so sicher ist, was sie will. Da ich dazu noch ein Video drehen werde, bleibt es abzuwarten, ob das noch was wird mit den beiden Protagonisten Lisa und dem anderen Typen. Ja, und was können die Leute noch erwarten? Wenn man ein wenig zwischen die Zeilen blickt, kommt man schnell drauf, dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Klar, es ist der ewige Geschlechterkampf. Mann kämpft um die Gunst der Frau. So richtig kacke findet sie das dann allerdings auch nicht. Sagt nicht ‚ja‘, aber auch nicht wirklich ‚nein‘. Diese typische Situation, die einen wahnsinnig

Damensitzung

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Sa 04.02.2023

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Fr 03.03.2023

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Rudelsingen

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Do 02.03.2023

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Rainald Grebe & Band So 16.04.2023

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Rainald Grebe & Band So 16.04.2023 des Liedes. Die frühere Version war rockiger als die, die wir jetzt draus gemacht haben. Ob sie besser oder schlechter ist, kann ich nicht sagen. Sie ist zumindest ein wenig erwachsener geworden. Und einige zu schmalzige Dinge habe ich aus dem Text gestrichen beziehungsweise geändert.

In den letzten Jahren war es ruhig geworden um „Lisa“?

Lisa war immer da, nur halt nicht sichtbar. Ich denke, dass es Lisa zu jeder Stunde immer und überall auf unserem blauen Planeten gibt und es gibt auch genauso viele Typen, die sich an ihr die Zähne ausbeißen. Immer und immer wieder. Mal ist sie rothaarig, mal Punkerin, mal biedere Geschäftsfrau. Die Story ist immer die gleiche. Zusammen mit den anderen Dingen aus der Vergangenheit war sie jetzt 30 Jahre in einer Kiste eingeschlossen. Und wenn man schon mal die Möglichkeit hat, die Büchse der Pandora zu öffnen: Da ist der Ekki natürlich immer für zu haben. Und wenn es keiner hören will, kommt sie halt wieder zurück in die Kiste. So einfach ist das.

Kitty, Daisy & Lewis

Kitty, Daisy & Lewis werden lassen kann. Der Mann vergöttert und verflucht sie zugleich.

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Axel Prahl & sein Inselorchester

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In den Neunzigern spieltest du bereits den Song mit deiner Band?

Sa 22.04.2023

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Axel Prahl & sein Inselorchester

Du bist auf dem Cover-Sektor zu Hause, hast aber vor langer Zeit auch diesen Song geschrieben. Warum hast du den Weg nicht weiterverfolgt?

Fr 28.04.2023

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Damals habe ich den Song live mit „Starlight Excess“ gespielt. Damals hat noch Holger Reuter den Song gesungen, aber schon damals war es immer ein Drahtseilakt, den Song in einem Coverprogramm vernünftig zu platzieren. Also so, dass er zumindest im Ansatz gewürdigt wurde. Dass da nicht die Post abging, lag allerdings auch in der Natur jovel.de/veranstaltungen jovel.de/veranstaltungen jovel.de/veranstaltungen

Das ist eine gute Frage. Wir haben damals in der Tat einige eigene Songs gespielt. Die Texte kamen immer von mir. Mein Bedürfnis damals war es, eine große Party mit den Leuten zu feiern. Das ist leichter, wenn man sich dann an Songs bedient, die aus der Feder der ganz „Großen“ stammen. Schreib mal so eine Nummer wie „Jump“ oder „Hells Bells“.

Ich kann es nicht. Gedacht habe ich aber dann und wann mal daran. Sollte Lisa auf Akzeptanz stoßen, kann es gut sein, dass ich da noch einige Nummern, die so in Schubladen vor sich hindümpeln, hinterherschiebe. Und das hängt natürlich auch davon ab, ob Siggi da Bock drauf hat. Mal gucken, was die Zukunft bringt – außer den momentanen weltlichen Abfuck. Ich habe da noch die eine oder andere schräge Perle, die ich reaktivieren könnte.

Wie läuft es im Studio?

Im Kellerstudio bei Siggi läuft es gut, wobei ich persönlich Aufnahmen im Studio hasse. Kein Platz für Interpretationen. Alles muss oder sollte haarscharf sitzen. Hier läuft was falsch, da läuft was falsch. Passagen wiederholen. Sagen wir mal so. Aufnehmen ist Arbeit, Auftreten die Kür. Dafür hat Siggi aber erfreulicherweise einen laut bellenden Dobermann, der sehr, sehr gefährlich wirkt. Aber halb so wild. Einmal in die Hände klatschen und er erstarrt vor Schreck. Also das sind dann immer die sehr amüsanten Szenen im Hause Mertens. Am Ende laufen die Tage im Studio relaxed ab, da wir einen ähnlichen Geschmack haben.

Wie anstrengend sind die Aufnahmen?

Die Aufnahmen sind nicht anstrengend, halt nur zeitaufwendig – vor allen Dingen für Siggi. Der ist da deutlich mehr am machen, wofür ich auch sehr dankbar bin. Würde ich da von der großen Anstrengung sprechen, wäre das Jammern auf höchstem Niveau. Ich fahre dahin, spiele die Parts, die ich mir ausgedacht habe, oder ändere noch ein wenig die Textphrasierungen. Jetzt bin ich allerdings auch immer recht schnell zufriedenzustellen. Da ist Siggi doch ein wenig kritischer.

Machst du das Ganze zum Spaß oder soll es auch kommerziell genutzt werden?

Nein, es ist nichts Kommerzielles angedacht. Nur Spaß. Ich schreibe für mich schon so lange und manchmal reizt es mich natürlich zu sehen, was andere Menschen davon halten. Das geht in Kombination mit Musik immer wunderbar. Und die Leute, die mich kennen, erwarten sowieso eher ein paar textliche, ironische Dinge. Aber versprochen: Ausnahmsweise ist das ein Song ohne jegliche Polemik.

Lisa findet Ihr auf dem YouTube-Kanal: youtube.com/@ekkehardkurz6932/videos

Ganz ehrlich: Schreibst du bereits an einem nächsten Song?

Ich spiele mit dem Gedanken, dass ich noch ein paar Songs mehr bearbeite. Aber alles Dinge aus der Vergangenheit. Warum sollte ich jetzt was Neues schreiben, wo ich doch noch so einiges auf Halde habe? Obwohl es gäbe natürlich reichlich Themen, die es sich lohnen, betextet zu werden. Aber die Majorität der Themen ist zurzeit so düster, dass ich da gar keine Lust drauf habe. Songs handeln in aller Regel von Themen wie Liebe, Glaube,

Hoffnung. Ja, und bei allen drei Begriffen will mir so recht im Moment nichts einfallen.

Danke und viel Spaß bei den weiteren Tagen im Studio.

Der in Münster geborene und aufgewachsene Tausendsassa ist bekannt für seine Bühnenauftritte. Party bis zum Umfallen für alle, die es wollen. Er begeistert in Kurzfilmen und weiß als Entertainer zu unterhalten. Ekki halt.

Tom Feuerstacke und Thomas Terbeck besprechen einen Auslandsaufenthalt

Irgendwann packt es einen. Kurz vor dem Ende der Schulzeit werden Pläne geschmiedet. Wie komme ich von zu Hause weg und kann den Duft der weiten Welt genießen? Nicht umsonst ist man erwachsen und will Länder erobern und Dinge erleben, von den man bisher nur hören konnte oder maximal gelesen hatte. Spätestens bei der Planung stellt man fest, dass das Ganze garnicht so einfach ist und meistens scheitert es an den finanziellen Mitteln und aus ist der Traum. Muss er aber nicht. Wenn man an Thomas Terbeck gerät, zeigt er einem mit seinem Team, wie man ins Ausland kommt – und das mit durchaus wenigen Mitteln. Denn nichts sollte einen aufhalten, wenn es einen gepackt hat, das Fernweh.

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