Bauen | Wohnen | Leben 2017 by Stadtstreicher Stadtmagazin

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Bauen | Wohnen | Leben SONDERAUSGABE 2017 | KOSTENLOS

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gen „Wohnmeisterhaus“, präsentieren Tischlermeister Gert Hösel und sein Team auf 200 qm die breite Produktpalette an Möbeln, Treppen, Türen, Wohnaccessoires und Kunst. Doch nicht nur die Verbindung von kompetenter Beratung, traditio-

nellen Fertigungsmethoden und individueller Gestaltung sprechen für die Tischlerei. Als Mitglied in der Umweltallianz Sachsen liegt dem Familienunternehmen Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit am Herzen.

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Liebe Leserinnen und Leser

ie anfängliche Wohngemeinschaft mit Freunden, die ersten eigenen vier Wände oder das große Eigenheim für die wachsende Familie – mit den fortschreitenden Lebensumständen ändert sich stets auch der Einrichtungsstil. Liebgewonnene Möbelstücke vermischen sich im Laufe der Zeit mit innovativen Wohntrends. „Hauptsache individuell“ lautet dabei die Devise. Strenge Regeln waren gestern. Heute ist Wohnen vor allem eines: Selbstverwirklichung. In unserem Zuhause verschmelzen Inspiration, Leidenschaft und Kunst. Mit eigenen Wohnideen und dem persönlichen Einrichtungsstil drücken wir uns

aus und formen neben unserem Reich auch eine eigene kleine Welt. Natürlich sind wir nicht alle die geborenen Architekten, Wandgestalter oder Raumplaner. Deshalb schauen wir in diesem Heft einmal über den Tellerrand: Was lassen sich Chemnitzer in Sachen Inneneinrichtung alles einfallen? Wie lebt es sich in einer Kirche? Welche Anforderungen stellen moderne Arbeitswelten? Und wie läuft eigentlich eine Immobilienversteigerung ab? Von der Grünpflanze bis zum fertigen Haus begeben wir uns auf eine Reise durch die Wohnkultur. Mal klassisch, mal innovativ, immer individuell. Die redaktion

Mit Herzblut und Leidenschaft 06 Das Gesicht unserer Städte

Stadt mit menschlichem Maßstab im Blick

Aus Liebe zum Büro

Wohnwelten 38 Mein grünes Zuhause

Besitzerwechsel mit Hammerschlag 52 Heilige vier Wände

Kurz und Gut

Herausgeber: Stadtstreicher GmbH (V.i.S.d.P), GF. Markus Wolf, Am Feldschlößchen 18, 09116 Chemnitz, Tel.: 0371/383800, www.stadtstreicher.de Redaktion: Kathy Eichholz, Jenny Zichner, Rico Hinkel, Gisela Bauer, Grafik & Satz: Sandy Heckel, Druck & Herstellung: Stadtstreicher GmbH, Anzeigenverkauf: Katrin Kastell 0371/3838020, Nico Bazan 0371/3838080, Denise Frake 0371/3838040, Abdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers Redaktionsschluss: 06. März 2017

MIT HERZBLUT LEIDENSCHAFT Es wird gesägt, gehämmert, genäht oder geklebt. Wer noch einmal behauptet, Chemnitz wäre nicht kreativ und einzigartig, dem seien unsere Tipps ans Herz gelegt.

Für Klebwütige

Foto: denoda

FÜR BASTLER

Die Chemnitzer Skyline an der Wand. Leuchtende Feen, die den Schlaf bewachen oder ein Schmetterlingsschwarm, der das Zimmer verschönert. Unter www.denoda.de bietet die Chemnitzer Firma Mabuti GmbH einen Onlineshop für individuelle Wohnraumgestaltung. Wandtattoos, 3D-Wandsticker, Fototapete oder auch die eigenen Ultraschallbilder sind hier erhältlich. Die beiden Inhaber Felix Hanspach und Andreas Preisler gründeten ihre Firma 2013 in Chemnitz.

Foto: Holzkombinat

Omas Stuhl wieder aufmöbeln? Das eigene Bett zusammenbauen? Oder lieber einen der Workshops wie Intarsienschnitzkunst oder Holzschmuck besuchen? Wenn es rund ums Holz geht, dann bietet das Holzkombinat die richtige Location. In seinen Räumen findet sich jede Menge Platz, das passende Werkzeug sowie fachliche Beratung und Gleichgesinnte. Für einen fairen Preis kann Mann, Frau und Kind dort seiner Kreativität freien Lauf lassen und mit Holz die erstaunlichsten Dinge zaubern. Selber machen ist eben „in“. Holzkombinat: Zöllnerstrasse 18, Chemnitz, Tel.: 0371-28300857, holzkombinat.com

MIT BETTENKULT ZUM erholsamen SCHLAF

urchschnittlich acht Stunden, also ein Drittel des Tages, verbringt jeder Mensch im Bett. Diese Ruhezeit, die der Körper zur Regeneration benötigt, ist allerdings nicht für alle gleichsam wohltuend. Schuld daran sind oftmals falsche Unterbetten oder Matratzen. „Wie man sich bettet, so schläft man“, sagt der Volksmund dazu. Einer, der weiß, wie man sich richtig bettet, ist Claudio Bartsch, der im Fachgeschäft Bettenkult an der Leipziger Straße auf ein breites Angebot und vor allem intensive und gründliche Beratung setzt. Der Experte für erholsamen Schlaf weiß: „Wer nachts ruhiger und besser schlafen möchte, sollte auf individuellen Liegekomfort setzen. Was dem einen gut tut, muss für den anderen nicht unbedingt die beste Lösung sein.“ Er empfiehlt: „Nehmen Sie sich Zeit für eine Fachberatung

vor Ort. Das Internet ist voll mit guten Ratschlägen, doch am Ende zählt das individuelle Körpergefühl und -befinden.“ Ein Maßstab für die richtige Lagerung im Bett ist die Wirbelsäule, die in Rücken- oder Seitenlage ihre natürliche Form behalten sollte. „Dies kann nur ein Liegesystem leisten, das den körperlichen Gegebenheiten angepasst ist“, sagt der Fachmann. Die mittlerweile 16-jährige Produkterfahrung ermöglicht es „Bettenkult“, nahezu jeden Kundenwunsch zu erfüllen. Ob Wasserbetten, Matratzen, Lattenrost, Bettgestelle oder Boxspringbetten – rund um den gesunden Schlaf

schwört Claudio Bartsch auf die Qualität von Bettenkult und weiterer namhafter Hersteller. Zudem fertigt das Unternehmen eigens entwickelte Schlafsysteme nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen an. Dafür arbeitet „Bettenkult“ eng mit Fachleuten und Spezialisten aus Sport, Pflege und Medizin zusammen. Gefertigt werden die Eigenkreationen in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region, wobei neben dem Liegekomfort auch die Optik eine immer größere Rolle spielt. „Von pragmatisch bis ausgefallen – was es in der Ausstellung nicht gibt, haben wir im Katalog. Und was wir dort nicht finden, fertigen wir selbst“, sagt Bartsch. „Viele Kunden suchen mittlerweile auch in Sachen Raumgestaltung unseren Rat.“ Vor diesem Hintergrund ist der Mittwoch neuerdings für zuvor vereinbarte Vor-Ort-Termine reserviert. Claudio Bartsch bettet sich übrigens am liebsten auf einem Wasserbett. „Das bietet nicht nur einen hervor-

Bettenkult Chemnitz Leipziger Straße 62-64 09113 Chemnitz

Tel.: 0371/ 45908623

Inhaber Claudio Bartsch

ragenden Liegekomfort, sondern ist auch die langlebigste Schlafkoje. 99 Prozent unserer Wasserbetten stehen noch“, sagt er und ergänzt: „Bevor wir neue Wasserbettmatratzen verkaufen, überprüfen wir, ob sie tatsächlich erneuert werden müssen oder lediglich der Wasserstand wieder exakt eingestellt werden muss.“

Öffnungszeiten Mo+Di: 10.00 – 18.30 Mi: Termine nach Vereinbarung Do+Fr: 10.00 – 18.30 Uhr Sa: 10 – 16 Uhr

MIT HERZBLUT LEIDENSCHAFT

Für Heimatverbundene

Auf dem Kaßberg hat Katrin Uhlig ihr Atelier. Ihre Mode verkauft sie jedoch weltweit. Über die Webseiten von dawanda und etsy finden die Kollektionen der Designerin ihre neuen Besitzer. Ihre Pionier-Kollektion beispielsweise verziert unter anderem ein KarlMarx-Stadt-Stadtplan aus den 1960er Jahren. Dieses Motiv kann man auch als Kissenbezug oder Tischdecke erhalten.

Foto: privat

Ysteer: de.dawanda.com/shop/ysteer oder www.etsy.com/shop/ysteer

Foto: Ysteer

Für Individualisten

„Custom made“ sind die meisten Möbel, die Knut Weitzel und Nils Hauer in ihrer Schwarzenberger Firma „Blechmöbel“ herstellen. Und wie es der Name schon sagt: Metall und Massivholz sind die vorherrschenden Materialien. Je nach Geschmack entstehen so seit 2012 Tische, Regale oder Boards. „Nur die Statik setzt den Ideen Grenzen“, so Nils Hauer. Langlebigkeit und Nachhaltigkeit sind bei den „Blechmöbeln“ garantiert. Blechmöbel: blechmoebel.com

MIT HERZBLUT LEIDENSCHAFT

Für Spieler

Die unendlichen Weiten des Weltraumes oder doch lieber eine kleine Insel? Und das ganze waschbar und schadstofffrei? Das schafft die Chemnitzer Erfindung „playmatt“. 55 cm x 55 cm große Spielunterlagen sorgen im Kinderzimmer seit kurzem für noch größeren Spaß mit Lego, Playmobil und Co. Mitbegründer Ronny Graupner hatte die Idee zu „playmatt“ beim Spiel mit der eigenen Tochter. Hergestellt werden die Matten mit den unterschiedlichsten Motiven in Chemnitz. Foto: Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG

www.playmatt.de

Strom vom Dach

„Mieterstrom“ heißt das zukunftsweisende Gemeinschaftsprojekt der Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG (CSg) und des Energieversorgers eins. Auf dem Dach des Gebäudes Alfons-Pech-Straße 11-19 wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die nun die Mieter mit Strom versorgt. So müssen die Mieter weniger für Strom bezahlen und überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Wirklich eine nachhaltige Idee.

Fotos: playmatt

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Einem Vulkan im Bereich des Rochlitzer Berges haben wir den roten Rochlitzer Porphyrtuff zu verdanken. Seit Jahrhunderten wird er in unserer Gegend gern verwendet. Warum das Gestein so beliebt ist und worauf beim heutigen Abbau geachtet wird, darüber unterhielten wir uns mit Klaus Kalenborn, Geschäftsführer der Vereinigten Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH. Text: Kathy Eichholz

Wofür wird heutzutage dieses Gestein gern eingesetzt? Zu je einem Drittel wird es heute

für Fassaden und Böden eingesetzt, aber auch für Grabmale und im Garten- und Landschaftsbereich. Aus welchen Regionen kommen ihre Kunden? Rochlitzer Porphyrtuff ist auf jeden Fall ein regionaltypisches Material. Die Gegend zwischen Leipzig, Chemnitz und Zwickau ist daher von jeher auch das typische Nachfragegebiet. Und so wurde der Porphyr zum Gesicht unserer Städte und weltweit einmalig. Außerdem ist der Rochlitzer Berg ein nationales Geotop. Daher dürfen und können wir nur eine bestimmte Menge des Gesteins abbauen. Die ganze Welt können

wir also gar nicht beliefern, auch wenn wir ab und zu Aufträge aus dem Ausland haben. Wie lang „reicht“ der Rochlitzer Porphyr denn noch? Das Vorkommen in unseren beiden aktiven Brüchen reicht noch für etwa 60 bis 70 Jahre. Dabei berühren die beiden Brüche nur ein Prozent der Fläche, unter der Rochlitzer Porphyr zu finden ist. Denn wir wollen das Biotop erhalten und nicht einfach nur nehmen. Was ist eigentlich der Porphyrlehrpfad? Wir haben hier in Rochlitz eine sehr lange Steinmetztradition.

„Der Rochlitzer Berg ist ein nationales Geotop. Daher dürfen und können wir nur eine bestimmte Menge des Gesteins abbauen.“

Fotos: Vereinigte Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH

Was ist das Besondere am Rochlitzer Porphyrtuff? Das Vulkangestein behält zum einen über Jahrhunderte seine Farbe. Diese Eigenschaft ist einmalig und besonders. Die Basilika Wechselburg beispielsweise hat dieselbe Färbung wie im 12. Jahrhundert, als sie errichtet wurde. Zum anderen ist der Tuff auch ein Weichgestein. Dadurch lassen sich Mauersteine aber auch Vollplastiken gut daraus herstellen. Viele Gebäude aus diesem Gestein sind daher bildhauerisch bearbeitet und mit figürlichen Darstellungen.

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

Daher ist das Steinmetzlied des Bundesverbandes Deutscher Steinmetze beispielsweise eigentlich das Rochlitzer Steinmetzlied. Der Rochlitzer Porphyrlehrpfad mit seinen einzelnen Stationen gibt einen Einblick in diese lange Geschichte. Die fünf Kilometer können zusammen mit der eigens erstellten Broschüre erwandert werden.

Können Sie uns eine kleine Auswahl an bekannteren Bauwerken der Region nennen, bei denen Porphyr verbaut wurde? Probsteikirche in Leipzig

Da wären beispielsweise das alte Rathaus, das Grassimuseum und die Thomaskirche in Leipzig, das Schloss in Glauchau oder die Burg Kriebstein bei Waldheim. Um nur ein paar zu nennen.

„Der Rochlitzer Porphyrlehrpfad mit seinen einzelnen Stationen gibt einen Einblick in diese lange Geschichte. Die fünf Kilometer können zusammen mit der eigens erstellten Broschüre erwandert werden.”

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16 Hotel an der Oper (1962- Hotel Moskau), Straße der Nationen (1964), Hauptpost (1967) Die neue „Magistrale von KarlMarx-Stadt“ wurde in den 1960er Jahren errichtet. Vom Hotel Moskau über die Straße der Nationen bis zur Hauptpost wollten die Architekten und Gestalter nicht auf den Porphyr verzichten. Und so zieht sich der rote Stein über Fassaden, Wandverkleidungen und Säulen wie ein roter Faden die Straße entlang.

Oktober 1980 das neue Schauspielhaus als modernste Bühne der DDR. Entworfen hatte diesen Bau der Karl-Marx-Städter Architekt Rudolf Weißer, der zuvor schon die Stadthalle gestaltet hatte – und wieder konnte er dem Porphyr nicht widerstehen.

Propsteikirche St. Johannes Nepumuk

Schauspielhaus Nach dem Brand des Chemnitzer Schauspielhauses und vier Jahren Spielbetrieb in Provisorien und der Stadthalle eröffnete am 5.

Die einstige Kirche der Pfarrgemeinde St. Johannes Nepumuk am Rossmarkt wurde während der Bombenangriffe 1945 zerstört. So fand sich die Gemeinde vorerst in einer Villa auf dem Kassberg zusammen, bis am 23. April 1955 die neue Kirche an der Reichsstraße nach Plänen des Chemnitzer Architekten Willy Schönfeld geweiht wurde. Nach der Wende kam

Fotos: Ernesto Uhlmann

Wir haben die Liste von Klaus Kalenborn um ein paar Chemnitzer Gebäude erweitert, die mit Rochlitzer Porphyr geschmückt sind.

17 Stadthalle Chemnitz

dann das Gemeindezentrum hinzu und die Kirche wurde umfassend renoviert. Das Innere lebt von dem schönen Kontrast weiß verputzter Wand- und Deckenflächen zu Säulen und Bögen aus rotem Porphyr.

Bereits 1966 von Rudolf Weißer konzipiert, wurde die Stadthalle am 5. Oktober 1974 mit der Show „Rosen für Karl-Marx-Stadt“ eingeweiht. Neben den Betonelementen von Hubert Schiefelbein setzte der DDR-Chefarchitekt des Volkseigenen Wohnungsbaukombinats „Wilhelm Pieck“ Karl-Marx-Stadt bei der Fassadengestaltung auch auf eine 4000 Quadratmeter große Porphyrfront.

AOK-Gebäude Die Jury des Ideenwettbewerbs hatte sich Ende der 1920er Jahre für den Entwurf „Schlossblick“ entschieden. Eingereicht von dem Chemnitzer Architekten Curt am Ende, stellte er ein für die damalige Zeit hochmodernes Gebäude vor, dass übrigens erstmals eine komplette Fassade aus Porphyr zeigte. Die Einweihung fand am 15. Dezember 1931 statt.

Villa Esche Der Chemnitzer Fabrikant Herbert Eugen Esche beauftrage Henry van de Velde 1902, den neuen Wohnsitz der Familie zu bauen. Zuvor hatte der belgische Gestalter schon das Interieur für Esches Kaßberg-Wohnung entworfen und schuf mit der Villa sozusagen die bauliche Hülle für das Mobiliar – genau genommen also ein

Gesamtkunstwerk. Es sollte der Familie nicht nur als Wohnsitz dienen, sondern auch als moderner Repräsentationsort mitten im gesellschaftlichen Leben der Stadt. Dies ist Henry van de Velde eindrucksvoll gelungen. Und auch dort passt der Porphyr perfekt zum Entwurf.

STADT MIT MENSCHLICHEM IM BLICK MAßSTAB

TEXT: GISELA BAUER FOTOS: ERNESTO UHLMANN

Zehn Jahre Stadtforum Chemnitz: Vom Abrissprotest zum Planungsmitgestalter

ach der Jahrtausendwende griff der Abrisswahn in Ostdeutschland massiv um sich. Doch es waren nicht nur die vermeintlich unattraktiven Plattenbauwohnblöcke, die mit staatlicher Subventionierung platt gemacht wurden und dadurch den großen Wohnungsgesellschaften das Überleben sichern sollten. Wegen ungeklärter Eigentumsverhältnisse, angeblich schlechter Vermarktungschancen oder unvertretbar hohen Sanierungsaufwands fielen plötzlich auch ältere

Häuser und ganze Straßenzüge in bis dahin geschlossenen Quartieren ohne Rücksicht auf Stadtbild und Denkmalschutz den Baggern zum Opfer – in Chemnitz deutlich erkennbar an den „Zahnlücken“ auf dem Sonnenberg oder an der Hans-Sachs-Straße. Das musste in der baulich ohnehin geschundenen Stadt zwangsläufig den Bürgerprotest auf den Plan rufen. „Unsere ‚Geburtsstunde’ schlug beim leider vergeblichen Widerstand gegen den Abriss der Zschopauer Straße 152, eines historisch wertvollen Jugendstilbaus und einstiger Sitz der ‚Künstlergruppe

„Unsere ‚Geburtsstunde’ schlug beim leider vergeblichen Widerstand gegen den Abriss der Zschopauer Straße 152, eines historisch wertvollen Jugendstilbaus und einstiger Sitz der ‚Künstlergruppe Chemnitz’“, erinnert sich der Architekt Frank Kotzerke (li.).

20 Chemnitz’“, erinnert sich der Architekt Frank Kotzerke. „Unsere“ meint das Stadtforum Chemnitz, das sich damals nach dem Vorbild einer Leipziger Initiative aus Abrissgegnern formierte und mittlerweile kompetent, gefragt und ungefragt beim Planen und Bauen in Chemnitz mitredet. Kotzerke ist der Sprecher der Gruppe, die sich als offene Bürgerplattform versteht. Anfangs waren es vor allem Architekten, die den Finger in die (Bau-)Wunden legten. Zur Zeit engagiert sich ein fester Kern von 17 Mitgliedern, u. a. Studenten, Ingenieure, Rentner. Beim Blick zurück muss Kotzerke zugeben, dass die Misserfolge überwiegen. So nützten spektakuläre Aktionen mit Unterschriftenlisten, Plakaten und Mahnwachen nichts, den Fall der Hartmannstraße 16 gegenüber des „Luxor“ zu verhindern. An der Leipziger Straße sind mehrere Häuser verschwunden, die Platanenallee auf der Reichenhainer Straße muss dem Neubau einer Straßenbahntrasse weichen - um nur einige Beispiele zu nennen. „Unwiederbringliche Verluste“,

konstatiert der Fotograf Michael Backhaus, der zum Dokumentaristen der Bausünden geworden ist und hinzufügt: „Ohne engagierte Bürger sähe es noch schlimmer aus.“ Und doch gibt es Lichtblicke. „Für das große Gebäude an der Kreuzung Augustusburger/Clausstraße war es sprichwörtlich fünf vor zwölf, die Stadt wollte es unbedingt weg haben. Glücklicherweise fand sich mit dem Unternehmer Lars Faßmann einer,

An der Leipziger Straße sind mehrere Häuser verschwunden, die Platanenallee auf der Reichenhainer Straße muss dem Neubau einer Straßenbahntrasse weichen - um nur einige Beispiele zu nennen.

der es übernahm und ein brauchbares Nutzungskonzept hatte“, sagt Kotzerke. Leider gäbe es in Chemnitz zu wenige vom Schlage Fassmanns, die den Mut und die Mittel für unkomplizierte Lösungen hätten. Überhaupt ist jenes Viertel ein positives Beispiel für das anerkannte Wirken des Stadtforums. Als die Abrisspläne für die untere linke Seite der Zietenstraße schon durch die Presse gingen, konnten die Gegner das Kuratorium Stadtgestaltung,

das von 2010 bis 2012 Stadtrat und Verwaltung beriet, für das Thema gewinnen. Das prominent besetzte Gremium hielt es für völlig unmöglich, die geschlossene Gründerzeitzeile zu schleifen. Offensichtlich hörten Ober- und damalige Baubürgermeisterin eher auf die auswärtigen Experten als auf den lokalen Sachverstand - die Zietenstraße blieb stehen, wenn sie auch noch nicht übern Berg ist. Die großflächigen Abrisse scheinen in Chemnitz nicht zuletzt dank einer geänderten Förderpolitik erst einmal der Vergangenheit anzugehören. „Die sächsischen Stadtforen haben sich dafür gemeinsam beim Innenministerium eingesetzt. Wir mischen uns jetzt stärker in die Stadtgestaltung

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22 ein“, sagt Kotzerke. Nun schon mehr als zehn Jahre durchgehalten zu haben, betrachtet er als größten Erfolg. Und: Es gab noch nie so viele Gespräche mit dem Baubürgermeister wie jetzt. Unzufrieden ist das Stadtforum aktuell mit der gesamten Innenstadtplanung. Hier hätten Investoreninteressen Vorrang vor menschengerechter Gestaltung, Kommerz gehe vor urbane Qualitäten. Mehr Leben in der City werde zuerst durch mehr Wohnungen erreicht, sind sich Kotzerke und Backhaus einig. Sie fordern zudem grundsätzlich mehr Einbeziehung der Bevölkerung bei der Stadtgestaltung. Das wäre ein wirklicher Beitrag zum Anspruch, Kulturhauptstadt 2025 werden zu wollen. Außerdem wartet man gespannt auf das Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens für den Chemnitzer Bahnbogen mit fünf historischen Eisenbahnbrücken, das möglicherweise im ersten Quartal dieses Jahres vorliegt. Darf die Deutsche Bahn AG dabei das Chemnitzviadukt durch einen Neubau ersetzen oder muss die

einzigartige denkmalgeschützte Stahlfachwerkbrücke saniert werden? lautet die entscheidende Frage. Aus dem frühen und lauten Einsatz des Stadtforums für das Bauwerk ging der Viadukt e.V. hervor, mit Freude wurde die große Unterstützung durch die Bevölkerung und durch Experten bundesweit wahrgenommen und schließlich auch das späte Einschwenken

der Chemnitzer Entscheidungsträger. „Wirklich freuen können wir uns aber nur, wenn die Brücken des Chemnitzer Bahnbogens erhalten bleiben. Sollte es anders kommen, scheitern wir erstmals mit der Stadt gemeinsam – eine neue Erfahrung, die auch ihr Gutes hat“, sagt Kotzerke. ■ www.stadtforum-chemnitz.de

„Für das große Gebäude an der Kreuzung Augustusburger/Clausstraße war es sprichwörtlich fünf vor zwölf.“

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steigende Zuzugszahlen, anziehende Beschäftigung am Arbeitsmarkt und die kontinuierlich wachsende Kaufkraft immer mehr Fahrt aufnehmen. Die neue Attraktivität hat jedoch ihren Preis. Die Kosten für Wohn- und Geschäftshäuser ziehen langsam an. Dennoch lassen sich aufgrund parallel steigender Mieten in den ostdeutschen Groß- und Mittelstädten noch vergleichsweise hohe Renditen erzielen. So gewinnen Standorte jenseits der „Big Seven“ auch 2017 weiter an Bedeutung. „Insbesondere Immobilien in Städten abseits der Metropolen rücken wegen ihrer guten Renditechancen verstärkt in den Blick von Kapitalanlegern“, sagt Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG. Auch im Jahresverlauf rechnet das renommierte Unternehmen an den betrachteten Standorten mit einer hohen Nachfrage: „Der Immobilienkauf

ist aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus sowie dem Mangel an attraktiven Anlagealternativen nach wie vor ein lohnendes Investment.“ Noch sind die Preise für Chemnitzer Wohnimmobilien im Bundesdruchschnitt sehr interessant. Das führt auch aktuell verstärkt zu Investorennachfragen. „Ob als Anlageobjekt oder zur Eigennutzung – kaufen lohnt sich im Moment“, bestätigt René Welz, Geschäftsführer Engel & Völkers Chemnitz. Die Zeiten sind also (noch) günstig, um in Chemnitz Immobilien zu erwerben. Engel & Völkers Chemnitz | René Welz Theaterstraße 42-44 | 09111 Chemnitz Telefon +49-(0)371 - 666 277 60 chemnitz@engelvoelkers.com

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ohnen heißt Wohlfühlen. Deshalb legt sich die CAWG gern ins Zeug, wenn es um die Wünsche der Mieter geht. Oft ist die Wohnungsgenossenschaft auch Trendsetter und baut Lebensräume, die den Traum von einer Wohnung vorweg nehmen. So wie in der Gartenstadt Gablenzsiedlung. Dort werden die sogenannten Shabby Chic Flats eingerichtet. Das heißt, die Ausstattung ist eine Zeitreise in längst vergangene Tage. Original Dielenböden, Echtholztüren, klassische Tapeten der 1920er Jahre, historische Armaturen und Lichtschalter

und eine frei stehende Badewanne entführen in die Geschichte - trotz modernen Standards. Die ideale Wohnung für alle, die mit Erbstücken leben und Trödelmärkte lieben. Hier wird der Vintage-Look gepflegt. Hier passt er perfekt. Und wer jetzt schon spürt, dass das alles nach Traumwohnung klingt, der sollte sofort einen Termin machen: Die Musterwohnung steht zur Besichtigung offen. Weitere Wohnungen in verschiedenen Größen und Grundrissen werden von der CAWG nach individuellem Kundenwunsch realisiert.

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s weht ein frischer Wind im Herzen des Flemminggebietes. Nicht nur die E.-Gottlieb-Flemming-Grundschule bekommt eine Frischekur, auch die angrenzenden Wohnhäuser an der Alfons-Pech-Straße werden innen wie außen verjüngt. Dieser kleine Katzensprung bis zur Grundschule und auch die Nähe zum Kindergarten, Reha-Einrichtungen, dem Klinikum und zu verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten macht den Wohnstandort mit einer guten Verkehrsanbindung besonders für junge Familien attraktiv. Auch in diesem Jahr bekommen hier weitere Wohnhäuser einen neuen Fassadenanstrich und die Umstellung von einer dezentralen

auf eine zentrale Warmwasserversorgung ist in vollem Gange. Die Zweiraumwohnungen, die bisher ohne auskommen mussten, bekommen einen neuen Balkon. Beheizt werden die vollständig wärmegedämmten Wohnungen über das zentrale Fernwärmenetz des städtischen Energieversorgers „eins energie in sachsen“. Durch den Bau neuer Parkplätze ist die einst angespannte Parkplatzsituation Geschichte. Durch geschickte Wohnraumzusammenlegungen entstehen große Familienwohnungen mit interessanten Zuschnitten. Drei-, Vier- und Fünfraumwohnungen hat die Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG nach den Umbauarbeiten für Interessierte im Angebot.

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AUS ZUM BÜRO

ie Moderne zeigt Wirkung. Vor allem im Rücken. Denn Büros verlieren zusehends an sitzender Tätigkeit. „Unsere einzige Prämisse waren Steh-Sitz-Arbeitsplätze“, sagt Sandy Langer. Als kaufmännische Leiterin der Schloz Wöllenstein Services GmbH & Co. KG hat sie direkt an der neuen Bürogestaltung des Unternehmens mitgewirkt und ist noch immer begeistert: „Vorher war alles mausgrau und irgendwie; jetzt hat jeder einen modernen und durchdachten Arbeitsplatz.“ Vorausgegangen war eine intensive Konzeptionsphase. „Wir haben im letzten Jahr unsere zwei

Stecken wir unterm Schreibtisch bald die Füße in den Sand? Die Bürowelten von morgen. Text: Jenny Zichner | Fotos: Ernesto Uhlmann

„Vorher war alles mausgrau, jetzt hat jeder einen modernen und durchdachten Arbeitsplatz.“ Sandy Langer

„Wir befinden uns mitten in einem intensiven Veränderungsprozess.“ Ute Kunz

Dienstleistungsmarken Adana und Viasona neu positioniert. Für uns der richtige Zeitpunkt, um unsere Arbeit nicht nur im Kopf neu auszurichten, sondern diesen Prozess auch durch die Bürogestaltung zu unterstützen“, sagt Sandy Langer. Den perfekten Partner dafür fanden sie im Team der Büroland GmbH mit ihrem Konzeptentwickler VisioReal. Seit drei Jahren beschäftigt sich das Chemnitzer Unternehmen offensiv mit modernen Arbeitswelten, eröffnete an der Beckerstraße ein Business Village und lässt dort gern auch ausprobieren, wie sich Büroarbeit anfühlen könnte, wenn...

„Wir können viel reden bei unseren Kunden, aber zeigen und erleben ist nun mal besser“, sagt Personalleiterin Ute Kunz. „Wir befinden uns ja mitten in einem intensiven Veränderungsprozess. Die technologische Entwicklung hat die Kommunikation komplett verändert und verändert auch Unternehmensstrukturen hin zu flachen Hierarchien. Teams variieren je nach Projekt, Home-Office wird immer gängiger, Papier verschwindet dank digitaler Ordner“, skizziert sie nur einen Teil des Wandels, der letztlich auch zu neuen Bürokonzepten führt. Längst ausgelebt in weitläufigen Spielplätzen bei Facebook und »

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Themenparks bei Google, in spielerischen Sphären bei Microsoft und stylischen Büros bei YouTube, in Erlebniswelten bei Pixar oder Wohninseln bei Airbnb, greift der Trend nun auch in Deutschland um sich. Das Motto: Eine kreative Umgebung fördert kreative Arbeit – und nichts anderes ist wichtigster Rohstoff der Bundesrepublik: die klugen Köpfe. Also werden sie

mehr denn je umsorgt – unter anderem mit Wohlfühlatmosphäre. „In Zeiten des Fachkräftemangels wird die Arbeitsumgebung zunehmend zum Erfolgsfaktor. Nur wo sich Mitarbeiter wohlfühlen, bleiben sie auch“, sagt Ute Kunz. Dabei geht es nicht um Wellness-Landschaften mit Arbeitsinseln, sondern erstmal um das Ende der Monotonie. Angefangen

„In Zeiten des Fachkräftemangels wird die Arbeitsumgebung zunehmend zum Erfolgsfaktor. Nur wo sich Mitarbeiter wohlfühlen, bleiben sie auch.“

bei höhenverstellbaren Schreibtischen, an denen Mitarbeiter ihren Job mal sitzend, mal stehend erledigen und damit den Rücken entlasten über unterschiedliche Sitzmöbel wie Wippen oder Bälle, Schaukeln oder Barhocker, die den üblichen Bürostuhl zeitweilig ersetzen, bis hin zu wohnlichen Meetingpoints, die zu kurzen Besprechungen regelrecht einladen, ist alles dabei, was Bewegung und Farbe in den Büroalltag bringt. „Open Spaces“ ist das Schlagwort, das in Bezug auf jene moderne Bürowelten gern benutzt wird. Es steht für wohnliche Räume, die facettenreich und praktisch der Work-Life-Balance entgegenkommen sollen. Und dafür ist alles denkbar: auch ein Laufband mit Schreibtisch beispielsweise. Doch nicht alles, was cool und schick ist, passt letztlich auch zum Tätigkeitsfeld. „Die Berater unserer Visio Real Consult schauen sich die räumlichen Gegebenheiten und Arbeitsabläufe vor Ort genau an, um dann mit unseren Kunden das perfekte Büro zu planen“, »

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Sichtschutzwände könnten Schreibtische so gekonnt voneinander trennen, dass regelrecht Privatsphäre entsteht.

erklärt Ute Kunz. Dank spezieller Akustiklösungen könnte beispielsweise erreicht werden, dass sich Kollegen im gleichen Raum nicht bei den Telefonaten zuhören müssen. Sichtschutzwände könnten Schreibtische so gekonnt voneinander trennen, dass regelrecht Privatsphäre entsteht. Wohnliche Treffpunkte oder Kaffeebars könnten für regen Austausch im Team ohne Hierarchie-Hürden sorgen. Dies alles zielt natürlich auf offene Bürowelten, auf Teamgeist und eine unkomplizierte Kommunikationskultur im Unternehmen, was sich Einzelbüroarbeiter vielleicht nicht gleich vorstellen können. Aber die Kunden von Büroland und Visio Real haben nur gute Erfahrungen gemacht. So wie die Schloz Wöllenstein Services GmbH & Co. KG. „Auf jeden...“, antwortet ein Mitarbeiter sofort auf die Frage von Sandy Langer, ob sich die Arbeitssituation verbessert habe. „Allein schon in Sachen Sonnenschutz und Licht sind wir jetzt top ausgestattet“, erklärt sie. Die Plissees ermöglichten immer noch den Blick nach

draußen, nehmen aber viel Wärme und blendendes Licht. Dafür reagierten die Tageslichtlampen automatisch auf fehlende Helligkeit. Und die großen Bilder an der Wand mit den Werbemotiven – alles Akustikwände. Geplant bis ins Detail sind die Büroräume heute nicht nur Ausdruck von Wertschätzung für die Mitarbeiter, sondern auch Imagesache und deshalb passen sie sowohl farblich als auch gestalterisch zur Marke. So darf es bei jungen Start-ups gern ein bisschen „unaufgeräumter“ zugehen als bei Finanzdienstleistern, aber überall gilt: Die Arbeit soll Spaß machen. „Bei jüngeren Unternehmern ist das Verständnis dafür ausgeprägter als bei älteren“, beobachtet Ute Kunz. Dabei zielen die Bürowelten von morgen auch auf Kostenersparnis. Etwa in Firmen mit vielen Außendienstlern oder Mitarbeitern, die oft in Meetings sitzen. Womöglich braucht dort nicht jeder seinen eigenen Arbeitsplatz, der sowieso die meiste Zeit unbesetzt ist. Stattdessen gibt es Rollcontainer mit privaten Sachen und Unterla-

gen, die noch nicht in der Cloud sind – und die nimmt jeder mit an einen x-beliebigen freien Schreibtisch. Andere Firmen brauchen dagegen vielleicht flexible Räume, heute klein genug für ein fünfköpfiges Projektteam und morgen groß genug, weil das nächste Vorhaben die Zusammenarbeit von zehn Leuten erfordert. Möglich ist alles.

Das wird beim Rundgang durch das Business-Village schnell klar. Die beispielhaften Büro- und Konferenzräume, die fast spielerisch gestalteten Sitzgruppen und ergonomischen Arbeitsplatz-Situationen, die Treffpunktideen zur Kaffeepause und die kommunikative Grundstruktur des Hauses sind einfach inspirierend – und wer

Noch kommen die Anfragen speziell von Unternehmern, nicht von Immobilienentwicklern, die neue Bürokomplexe planen – aber es ist Bewegung im Markt.

als Co-Working-Nutzer eincheckt, kann das auch jederzeit live erleben. Nichtdestotrotz habe das Umdenken gerade erst begonnen, sagt Ute Kunz. Noch kämen die Anfragen speziell von Unternehmern, nicht von Immobilienentwicklern, die neue Bürokomplexe planen. Aber es sei Bewegung im Markt und die Anfragen bei Büroland häufen sich. Sie selbst, so erzählt Ute Kunz, würden nie wieder tauschen wollen ins alte Büro. Ihr Vorhaben, mit den neuen Arbeitsplätzen auch gleich das Papier und damit Aktenschränke weitestgehend zu verbannen, sei zwar immer noch nicht ganz abgeschlossen, aber sie seien auf einem guten Weg. Und so lebt das Team vor, was möglich ist, wie sich vorhandene Fläche flexibel strukturieren lässt, wie sich kluge Infrastrukturen im Raum schaffen lassen, wie eine kommunikative Atmosphäre entsteht, wie cool Gesundheitsaspekte einfließen können, wie so ein neues Büro auch einen neuen Spirit schafft. ■

Beim

arbeiten

Haltung bewahren

©shutterstock.com/Robert Kneschke

Ergonomische Stühle, höhenverstellbare Tische und reflexionsarme Oberflächen: Wer längere Zeit im Arbeitszimmer verbringt, sollte diese Schlagwörter längst kennen – der Gesundheit zuliebe.

Raumteilersystem Ideeconcept gesehen bei Möbelhaus Stöckert, Gleittürensystem, 120 cm (2 mal 60 cm Tür) und bis 275 cm hoch (1.054 EUR)

Sitzhocker Wippi gesehen bei Wohnmeisterhaus®, Hocker für ergonomisch-bewegtes Sitzen, bequeme Sitzfläche aus Massivholz, Buche geölt und gewachst (299 EUR)

Fotos: Relax - Natürlich Wohnen GmbH, IKEA,

Möbelladen Reuther, Möbelhaus Stöckert

Regalsystem massiv gesehen bei Möbelladen Reuter, Maße B/H/T: 89,2/198/32,9 cm, Kernbuche, individuell planbar (ab 313 EUR)

IKEA PS 2017 Tischleuchte gesehen bei IKEA. Ob auf dem Tisch stehend oder an der Wand hängend – erlebe, wie das Licht jeden erreichbaren Winkel des Raumes mit Leben füllt. (34.99 EUR)

LÅNGFJÄLL Drehstuhl gesehen bei IKEA. Qualität in Material und Design – gönn dir ein bisschen Luxus im Arbeitsalltag. (139 EUR)

Wo das

Familien- tobt leben

ÂŠshutterstock.com/daylightistanbul studio

Strikte Raumtrennung war gestern. Besonders die KĂźche rĂźckt dabei vermehrt in den Fokus und wird zunehmend offen gestaltet. Nicht selten bildet sie den Mittelpunkt des Familienlebens.

Design-Barstuhl gesehen bei Küchenstudio Zeitlos, moderner Kunstlederstuhl, verschiedene Farben, (79 EUR)

Dekoschale gesehen bei Wohnsysteme Millemtergenau, (ab 49,90 EUR)

Fotos: Möbelladen Reuther, IKEA, Möbelhaus Stöckert, mm-genau, Küchenstudio Zeitlos

STENSTORP Servierwagen gesehen bei IKEA. Ob ein Dinner for two oder das große Sonntagsessen mit der Familie – entdecke alle Möglichkeiten, die dir der Servierwagen bietet und erleichtere dir ganz einfach die Arbeit in der Küche. (149 EUR)

Design-Küchenstuhl gesehen bei Küchenstudio Zeitlos, moderner Kunstlederstuhl, verschiedene Farben, (79 EUR)

BORA Basic gesehen bei Möbelhaus Stöckert, Abluft mit CERAN-Platte (ab 2.249 EUR)

DEKTON Arbeitsplatte gesehen bei Möbelhaus Stöckert, die derzeit unempfindlichste Arbeitsplatte, ca. 4cm stark und wird natürlich cm genau berechnet (m² ab 1.038 EUR)

BEJUBLAD Induktionskochfeld gesehen bei IKEA. Schnell und sparsam kochen: Induktionskochfelder leiten die Energie direkt in den Topfboden. (499 EUR)

gebettet

Gut

ist halb erholt

©shutterstock.com/TonTectonix

Längst haben wir erkannt: Erholsamer Schlaf ist eine Wissenschaft für sich. Und auch wenn die Augen im Schlafzimmer die meiste Zeit geschlossen sind, spielt natürlich die Optik eine wichtige Rolle.

Fotos: Relax - Natürlich Wohnen GmbH, Bettenkult®, Möbelladen Reuther, Bieber Schranksysteme

Balkenbett gesehen bei Möbelladen Reuter, 180 x 200, Balkeneiche massiv (ab 1.699 EUR)

Schrank Natura New Jersey gesehen bei Möbelladen Reuter, 4-trg. Kleiderschrank, Wildeiche massiv geölt, Türen Braunglas, Baumkante, ca. 239 x 216 x 60 cm, inkl. 2 Kleiderstangen und 2 Böden, Alternativ auch mit Weißglas möglich (ab 2998 EUR, Angebot bei Abholung)

Schranksystem gesehen bei Bieber, Schranksysteme, 3 m Breite (2.750 EUR)

Bett „Factory Line“ gesehen bei Bettenkult®, vintage grey, in verschiedenen Farben & Größen (1.300 EUR) Massivholzbett Fiori gesehen bei Wohnmeisterhaus®, Massivholzbett aus Zirbe, metallfrei, Oberfläche unbehandelt (1.999 EUR) Latexkissen LK 30 gesehen bei Wohnmeisterhaus®, höhenverstellbares Naturlatexkissen mit Formlatexkern zur individuellen Anpassung, Oberstoff aus FAIRTRADE-Baumwolle (139 EUR)

Stilvolle

Gemütlichkeit

©shutterstock.com/Photographee.eu

Der Mittelpunkt einer jeden Wohnung ist gleichzeitig ein Aushängeschild der eigenen Persönlichkeit. Von schlichter Eleganz bis zu kunterbunter Vielfalt sind hier keine Grenzen gesetzt.

Designkamin gesehen bei Ofenbau Schlenkrich, individuell geplant, mit Umrandung aus Naturstein Sequoia brown leather (Preis auf Anfrage)

Fotos: Relax - Natürlich Wohnen GmbH, Möbelladen Reuther, Möbelhaus Tuffner, Ofenbau Schlenkrich

Conseta Sofa, gesehen bei Möbelhaus Tuffner, Stoff- oder Lederbezug (ab 4150 EUR) Sessel gesehen bei Wohnsysteme Millemtergenau, verschiedene Hölzer und Stoffe möglich (ab 570 EUR)

Sidebord gesehen bei Möbelladen Reuter, Asteiche massiv (2.149 EUR)

Polstergruppe gesehen bei Möbelladen Reuter (2.998 EUR)

Stehleuchte WAI TING gesehen bei Wohnmeisterhaus®, Lichtobjekt dient gleichzeitig als Garderobe - das bringt eine wohltuende Atmosphäre und ein bisschen Ordnung.Weißeiche, Eiche schwarz oder Maron-Öl, Textilkabel in Rot oder Anthrazit, Schirm aus Lunopal (545 EUR)

Die eigene

Wellness-Oase

Das Badezimmer ist längst kein reiner Sanitärbereich mehr. Wo wir heute vom Alltag abschalten und die Lebensgeister auftanken, erfüllt die Einrichtung mehr als nur ihren Zweck.

47 RÅGRUND Stuhl gesehen bei IKEA, mit Handtuchhalter. Der Stuhl überzeugt durch sein strapazierfähiges Naturmaterial aus Bambus, was ihm eine lange Lebenszeit ermöglicht. (49,99 EUR)

Bad– und Duschhocker gesehen bei riff Komplettbad, in weiß oder schwarz (198 EUR)

Fotos: IKEA, riff Komplettbad

GODMORGON Waschbeckenschrank gesehen bei IKEA. Zwei Schubladen aus massivem Holz, die sich dem Inhalt anpassen, da man die Fächergröße durch Versetzen der Trennstege leicht verändern kann. (359 EUR)

GODMORGON Kasten mit Deckel 5er-Set gesehen bei IKEA. Ob Schmuck, Kosmetik oder Flakons – mit diesem Set behältst du überall die Ordnung. (9,99 EUR)

Design-WC APP gesehen bei riff Komplettbad, ohne Spülrand, mit verdeckter Befestigung, Keramikbeschichtung und Softclosing WC-Sitz (633 EUR)

Draußen

zu Hause

Ebenso wie für die eigenen vier Wände gilt auch auf der Terrasse: Trendige Möbelstücke und individuelle Wohnaccessoires erwecken den Platz im Freien erst zum Leben.

Fotos: Möbelhaus Stöckert, Möbelladen Reuther, Holz Weidauer, IKEA,

Stapelsessel „Mailand“ gesehen bei Möbelladen Reuter, bicolor-grau, Aluminium-Polyrattan (65 EUR, Abholpreis)

ÄPPLARÖ Sitzgruppe gesehen bei IKEA, 4er-Sitzgruppe/außen, Ob gemütlicher Abend zu zweit oder große Gartenparty – ergänze die Sitzgruppe durch bunte Kissen und gib ihr deine ganz eigene individuelle Note. So steht dem perfekten Sommer mit langen Nächten und viel Spaß nichts mehr im Weg. (475 EUR)

Weber-Kugelgrill gesehen bei Holz Weidauer in Chemnitz, Ø 47 cm (133 EUR/Stck. inkl. MwSt.)

Hocker „Riverstone“ gesehen bei Möbelhaus Stöckert, verschiedene Farben (198 EUR, Abholpreis)

MEIN grünes ZUHAUSE Fotos: Ernesto Uhlmann, Shutterstock/horiyan

Zimmerpflanzen müssen sein. Sie schaffen einfach Atmosphäre. Aber welche Gewächse passen am besten? Olaf Neumann vom Gartenfachmarkt Richter hat ein paar nützliche Tipps parat.

Welche Pflanzen sind derzeit besonders gefragt? Bei uns im Markt werden momentan besonders Usambaraveilchen in den unterschiedlichsten Farben gekauft. Aber auch die zarten Orchideen sind weiterhin sehr beliebt. Begonien, Spathiphyllum, Anthurie oder Sanseverien stehen ebenfalls hoch im Kurs. Welche Zimmerpflanzen sind giftig und sollten daher in Haushalten mit Kindern oder Tieren mit Vorsicht aufgestellt werden? Wenn die Pflanzen nur dastehen, gehen von ihnen keine Gefahren aus, doch sobald sich Kinder oder Tiere in der Wohnung aufhalten, sollte man vorsichtig sein. Denn schnell kann es passieren, dass Teile der Pflanzen auch mal „gekostet“ werden. So ist bei Anthurie, Begonie, Cyclamen, Blutblume, Browallie, Brunfelsie, Buntnessel, Interview: Kathy Eichholz

Croton, Weihnachtsstern, Diffenbachie , Jatropha, Korallenstrauch, Katzenschwanz, Madagaskarpalme oder Birkenfeige besondere Vorsicht geboten. Tieren können Aloe, Ritterstern, Calla, Caladium, Cyclamen, Efeu, Lilien, Kalanchoe, Phylodendron, Euphorbien, Schefflera, Chiliblätter gefährlich werden. Welche Pflanzen empfehlen Sie, wenn der Kunde eine Verbesserung der Luft im Zimmer wünscht? Pflanzen können tatsächlich Schadstoffe absorbieren, die von Teppichboden, Wandfarbe oder Möbeln nach und nach abgegeben werden. Die Raumluft kann also durch bestimmte Pflanzen verbessert werden. Efeu beispielsweise baut Benzol ab, das durch Zigarettenrauch entsteht und krebserregend wirken kann. Die Grünlilie absorbiert viel Kohlendioxid und der Drachenbaum Formaldehyd, Trichlorethylen und auch

Benzol. Weitere Luftverbesserer sind Spathiphyllum, Sanseveria, Birkenfeige, Grünlilie, Efeutute, Baumfreund, Arecapalme, Schefflera und Zamioculcas. Welche Pflanzen vertragen sich untereinander und bei welchen sollte man die Nachbarpflanze mit Bedacht auswählen? Im Zimmerpflanzenbereich sollte man nicht gerade Kakteen neben Orchideen platzieren, da sie unterschiedliche Luftfeuchteansprüche haben. Ansonsten sollte man vor allem nach den Lichtbedingungen auswählen. Worauf sollte man im Schlafzimmer achten? Welche Pflanzen gehören nicht dorthin? Das wären vor allem stark duftende Pflanzen während ihrer Blütezeit, wie beispielsweise Porzellanblume, Gardenie oder Zitrus. Denn diese können Kopfschmerzen verursachen.

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Neben Zwangsversteigerungen von Immobilien, gibt es auch ganz normale Auktionen, bei denen Eigentümer auf bessere Erlöse als beim Direktverkauf hoffen und Käufer auf wenig Mitbieter auf das Mindestgebot. Im Freistaat gibt es die Sächsische Grundstücksauktionen AG, die genau solche Auktionen regelmäßig in Leipzig und Dresden durchführt. Wir haben uns das mal vor Ort angeschaut. TEXT: JENNY ZICHNER, FOTOS: ERNESTO UHLMANN

s geht um Millionen. 58 Immobilien sollen unter den Hammer. Aber keine Aufregung. Im nüchternen Tagungsraum-Ambiente des Dresdner Dorint Hotels hat die Sächsische Grundstücksauktionen AG ihr Podium errichtet, der Notar ein kleines Büro. Auf dem Gang gibt es Kaffee und im Saal erstmal nichts zu holen. Drei Immobilien

werden von den Mitarbeitern ausführlich vorgestellt, keiner will sie. Mein Nachbar lacht. „Plauen geht heute nicht“, sagt er. Und so warten wir weiter auf das erste Gebot des Tages. Das kommt dann per Telefon. Zum Ersten. Zum Zweiten. Zum Dritten. Das Wohn- und Geschäftshaus in Reichenbach ist weg. So schmucklos bleibt die Veranstaltung, bis ein ehemaliges Jugendgästehaus in

Muldenhammer aufgerufen wird. Sanierungsbedürftig, aber offenbar gefragt. Das Mindestgebot liegt bei 10.000 Euro, für 30.000 Euro geht es letztlich an einen Bieter am Telefon. Zu schade, den hätten wir schon gern gefragt, was er mit dieser Immobilie vor hat. Überhaupt ist so ein Saal voller Menschen, die da mal eben vier-, fünf-, sechsstellige Summen ausgeben wollen, eine spannende Sache. Sind sie

Überhaupt ist so ein Saal voller Menschen, die da mal eben vier-, fünf-, sechsstellige Summen ausgeben wollen, eine spannende Sache.

53 Mieter in Objekten, die da den Eigentümer wechseln sollen? Spekulieren sie? Sind sie im Auftrag da? Sind sie vielleicht die Verkäufer, die sehen wollen, wie ihr Noch-Besitz unter den Hammer kommt? Sind sie einfach nur Beobachter wie wir? Sind sie vielleicht da, um eine Immobilie zu erwerben, an der nur irgendwie ihr Herz hängt? So wie mein Nachbar, der vor Jahren mal völlig überteuert ein Grundstück gekauft hat, das ihm nichts nützt – aber auf dem er als Kind immer Angeln war. Diesmal wollte er nur mal für zwei Stunden reinschauen, nichts wirklich kaufen. Bevor er geht, sagt er mir noch, Position 84 wäre spannend. Aber bis dahin gehen erst noch ein paar Eigentumswohnungen, Grundstücke, Mehrfamilienhäuser und das ehemalige Königliche Amtsgericht und spätere Fakultätsgebäude der Hochschule Mittweida in Roßwein in neuen Besitz über. Unter den Käufern ist auch ein Autohändler aus Dresden, der seit einiger Zeit auch Mitinhaber einer Immobilienfirma ist. Schon an seinem Auktionskatalog, den dort übrigens fast jeder mit sich trägt,

einrollt, durchblättert – an seinem also sind farbige Markierungen angebracht: Diese Objekte interessieren ihn. „Ich habe mir bisher zwei Auktionen angeschaut, heute biete ich das erste Mal mit“, sagt er. Einige Objekte habe er sich auch vorher direkt angesehen, andere nicht. Und zu jedem hat er sein Höchstgebot vorher festgelegt. Bis dahin geht er mit. Emotionslos. Dann hat er’s oder ist halt vorher ausgestiegen. Aber warum kauft er in Zwickau? „Weil dort der Wanderungssaldo stimmt. Zwickau ist ja keine strukturschwache Region, da kann man schon Immobilien besitzen“, lacht er. Doch auch er fragt sich, warum der Mann vor ihm 56.000 Euro für ein „leicht hängiges Waldgrundstück“ in einem Dorf in Thüringen hinlegen will. Das Mindestgebot lag da bei 19.000 Euro. Die Bieter wussten also sicher, was sie da taten. Und wir spekulieren unterdessen munter weiter, was die Leute um uns herum antreibt. Ist ja nicht so, dass da alle nach viel Geld aussehen. Im Gegenteil. Da kommen welche in Arbeitskleidung, andere im feinen Zwirn, ein Paar mit

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54 Kleinkind, Engländer, Portugiesen, Asiaten, Junge und Alte, Familien, Einzelgänger, Gruppen, Männer, Frauen, Abgeklärte, Aufgeregte... Die Frau mit den Burberry Stiefeln ist mir gleich aufgefallen, obwohl sie nur ganz ruhig da sitzt und zuschaut. Zumindest bis zur Position 84. Ein Wohn- und Geschäftshaus in Döbeln. Mindestgebot 350.000 Euro. Die Auktionatorin legt eine Steigerungsspanne von 2000 Euro fest, dann gehen die Hände hoch. Immer reihum im Saal und im Auftrag am Telefon. Bald bieten nur noch zwei Herren und die Dame vor Ort gegen den Bieter am Telefon. Am Ende wird die Frau den dritten Hammerschlag für ihr Gebot von 426.000 Euro bekommen. Und wir hatten nach drei Stunden endlich das Battle, das wir erleben wollten. Während das Team aus vier Auktionatoren und reichlich Mitarbeitern, nebst Dolmetscher für Englisch und Russisch noch vier bis fünf Stunden weiter machen will, die Menschen im Saal kommen und gehen, machen wir uns wieder auf den Heimweg nach Chemnitz und fragen uns, wie viele der neuen

Eigentümer mit ihren Immobilien glücklich werden. Andererseits: Sie wissen ja, wie man die Gebäude und Wohneinheiten wieder los wird. Wobei Auktionen ja beides bringen können: einen Spitzenpreis für den Verkäufer oder ein Schnäppchen für den Käufer. „Das hängt immer von der Tagesform ab“, sagt mir einer beim Kaffee. „Mal schaukelt sich’s hoch, mal hat ein Bieter leichtes Spiel.“ Jedenfalls lohnt es sich immer, die Auktionskataloge vorab online durchzuschauen. Die nächsten sächsischen Auktionen finden im Mai statt, Einlieferungsschluss ist am 31. März. ■

Bald bieten nur noch zwei Herren und die Dame vor Ort gegen den Bieter am Telefon. Am Ende wird die Frau den dritten Hammerschlag für ihr Gebot von 426.000 Euro bekommen.

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Wie ein junges Ehepaar aus einer ehemaligen Kirche das eigene Zuhause formt

in ehemaliger Leuchtturm, eine umgebaute Scheune oder eine alte Industriefabrik – es gibt wohl kaum einen Ort, der nicht schon zum Wohnraum umfunktioniert wurde. Doch eine ganze Kirche als Eigenheim? Das ist neu. „An den Gedanken musste ich mich auch erst gewöhnen“, sagt Sindy Hoffmann (27), die gemeinsam mit Ehemann Reinhard (30) im Februar die buchstäblich heiligen Hallen im Drebacher Ortsteil Grießbach bezog. Auch für so manche Behörde war das kein alltägliches Thema. „Allein vier Monate dauerte es, bis wir die Anträge für eine Umnutzung in Sack und Tüten hatten.“

„Allein vier Monate dauerte es, bis wir die Anträge für eine Umnutzung in Sack und Tüten hatten.“

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58 Aber fangen wir von vorne an: Wie kommt man eigentlich auf die Idee, sein Eigenheim in eine Kirche zu zimmern? „Die Kirche war eine von ursprünglich drei Gotteshäusern in unserer Gemeinde. In den letzten Jahrzehnten schrumpfte die Bevölkerung, der Altersdurchschnitt stieg. Drei Kirchen waren dafür einfach zu viel“, erzählt das frischvermählte Ehepaar, das bei seinem Traugespräch mit der Pastorin auch gleich die Umnutzung der Kirche nach ihrer Entweihung ansprach. „Als letztes Ehepaar hier getraut zu werden, wäre natürlich das i-Tüpfelchen gewesen. Die Kirche bot aber leider nicht den nötigen Platz für unsere Gäste“, erzählt Reinhard Hoffmann, der in diesem Gotteshaus bereits getauft und konfirmiert wurde. Nach der Hochzeit im August 2015 und den anschließenden Flitterwochen begab sich das Paar schließlich in die Spur. Die Beiden holten fachkundige Meinungen zum Bauzustand ein, klapperten die Behörden ab und unterschrieben im März 2016 schließlich den Kaufvertrag für die insgesamt 135

Quadratmeter große Wohnfläche. „Was am Anfang hilfreich ist: viel Fantasie“, sagt Sindy Hoffmann. „Es waren kaum Anschlüsse gelegt. Wir konnten uns bei der Raumaufteilung also austoben.“ So wurde der ehemalige Eingangsbereich in Bad und Küche umfunktioniert, das Kirchenschiff durch eine Trennwand geteilt. Auf der einen Seite befindet sich jetzt das Wohnzimmer, die andere Seite soll noch zum Hobbyraum ausgebaut werden. Das ehemalige Hausmeisterdomizil im Obergeschoss dient jetzt unter anderem als Schlafzimmer. In den kommenden Monaten sollen hier noch Gäste- oder Kinderzimmer entstehen. „Je nachdem, wo zuerst Bedarf ist“, schmunzeln die Beiden, die sich offensichtlich angekommen fühlen. „Vieles konnten wir in Eigenregie realisieren, darunter die komplette Holzfaserdämmung des Kirchengewölbes und den Einbau einer Pelletheizung. Im Erdgeschoss ist nun eine Fußbodenheizung installiert. Fliesen- und Putzarbeiten haben wir allerdings den Experten überlassen. Auch Klempner oder Elektriker haben wir ins Boot geholt“, so Sindy und

Reinhard, die beide im Baustoffhandel arbeiten. „Wir hatten übrigens Glück, dass die 1929 geweihte Kirche nicht unter Denkmalschutz stand, sonst wären die Arbeiten um ein Vielfaches komplizierter geworden. Auch dank der großartigen Unterstützung durch die Familie konnten wir Anfang Februar hier einziehen.“ Die Nachbarn seien froh darüber, dass ihre kleine Kirche nicht verfällt. Und auch die Reaktionen von Freunden und Bekannten waren durchweg positiv. „Wir wurden allerdings auch schon gefragt, ob wir in unserem Garten einen Friedhof haben. Das sei ja naheliegend“, lachen die frischgebackenen Hausbesitzer. „Was das angeht, können wir alle künftigen Gäste beruhigen. Nein, unser Garten ist einfach nur ein Garten.“ ■

„Als letztes Ehepaar hier getraut zu werden, wäre natürlich das i-Tüpfelchen gewesen.“

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Wohnung oder Haus? Die Suche nach dem neuen Zuhause oder dem neuen Gewerberaum in Chemnitz war nie so einfach.

EINE SEITE FÜR alle Dass da noch keiner drauf gekommen ist? Ein regionales Onlineportal für die Wohnungs- und Immobiliensuche in Chemnitz. Genial. Immerhin hat jeder, der schon mal umziehen wollte, die unbefriedigende Erfahrung mit den einschlägigen Plattformen gemacht: viel Werbung, wenig passendes Angebot. „Grund ist der Preis“, sagt André Bauer von Chemnitzimmobilien24. „Die Makler haben sehr hohe Kosten, um bei den großen Portalen ihre

Angebote zu platzieren. Deshalb inserieren sie meist nur wenige Wohnungen, bei denen es sich lohnt“, ergänzt Geschäftsführer Thomas Fiedler. Ganz anders nun bei dem Chemnitzer Portal chemnitzimmobilien24.de. Egal, ob Miet- oder Eigentumswohnung, Haus oder Grundstück, Gewerberäume oder Garage – auf der Seite finden Nutzer schon jetzt eine große Auswahl an Objekten für alle Ansprüche. Hinzu kommt ein Bau-

finanzierungsrechner, mit dem sich Kaufinteressenten schon mal einen Überblick verschaffen können, zu welchen Konditionen sie ins neue Heim einziehen können. Seit dem Start im November 2016 steigt die Anzahl der Nutzer und kooperierenden Immobilienunternehmen stetig an. „Ziel sei es natürlich, irgendwann mal alle miet- oder kaufbaren Immobilien der Stadt auf der Seite gelistet zu sehen. Damit müssten die Chemnitzer dann nur noch eine einzige Seite im Netz aufrufen, um alle Angebote zu checken“, erklärt André Bauer. Der Initiator hinter chemnitzimmobilien24.de ist die Chemnitzer best advice finance AG mit Sitz in der Webergasse 3. Das Team gehört seit Jahren zu den führenden Anbietern im Bereich der unabhängigen Immobilienfinanzierung.

KONTAKT: Chemnitzimmobilien24 powered by best advice finance AG Webergasse 3 09111 Chemnitz Telefon: 0371 267482-14 Fax: 0371 267482-29 E-Mail: info@chemnitz immobilien24.de www.chemnitzimmobilien24.de

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und GUT

Wissenswertes rund ums Bauen, Wohnen und Wohlfühlen.

INSPIRATIONEN Ob einfach nur zum Erfreuen oder vielleicht gleich als Anregung für den eigenen Hausbau: Das Buch „Die 50 besten Einfamilienhäuser 2016“ regt zum Schwärmen an. Darin finden sich individuelle, einzigartige und auf die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner angepasste Traumhäuser. Alle haben das gewisse Etwas, das Die 50 besten Einfamilienhäuser 2016: Nils Holger Moormann und Wolfgang Bachmann, Callwey Verlag 2016, Ausstattung: Gebunden mit Schutzumschlag, 272 Seiten, 59.95€, ISBN: 978-3-7667-2249-2

in Fotografien und Grundrissen sowie erläuternden Texten festgehalten wurde.

NATÜRLICH GUT Dämmen sorgt für geringeren Energieverbrauch und weniger Kosten. Doch sollte ein Blick auch immer auf das verwendete Material fallen. Denn ob schwer zu entsorgende Polystyrol-Platten oder Asbest, das sich Jahre später als Krebsverursacher entpuppte zuweilen stellen sich Dämmstoffe auch als Problemquellen heraus. Ganz anders hingegen sind Naturdämmstoffe wie Jute oder Hanf. Sie sind gesundheitlich unbedenklich, leistungsstark und dauerhaft beständig. Zu Matten, Platten oder Rollen verarbeitet, tragen sie sogar zu einem gesunden Raumklima bei, da sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.

Wer ein Eigenheim bauen will, muss in Sachsen inzwischen tiefer in die Tasche greifen als noch vor Jahren. Laut dem aktuellen Preisspiegel des Immobilienverbands Deutschland (IVD) sind Grundstücke vor allem in bevölkerungsreichen Städten teurer. In den mittleren Wohnlagen der Großstädte schwankt die Preisspanne zwischen 60 Euro in Chemnitz und 140 Euro pro Quadratmeter in Dresden. In Zittau kann man ein Grundstück schon für 26 Euro pro Quadratmeter kaufen.

Reform Seit 2. März 2017 haben Bauherren mehr Rechte. Denn an diesem Tag wurde das Gesetz zur Reform des Bauvertragsrechts und zur Änderung der kaufrechtlichen Mängelhaftung beschlossen. So haben Verbraucher nun beispielsweise das Recht, den Bauvertrag innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsschluss zu widerrufen. Und es müssen verbindliche Vereinbarungen über die Bauzeit getroffen werden.

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Jens Müller | Generalvertretung der Allianz Brückenstraße 2 (City-Hochhaus), 09111 Chemnitz Tel.: 03 71.41 76 65, Mobil: 01 72.3 96 40 47 jens.mueller@allianz.de, www.allianz-jens-mueller.de

BEWERTET Ein „Sehr gut“ erhielt im Februar die Küchenwelt Seidel von ihren Kunden. Die Service-Check Institut GmbH hat 272 Kunden des Möbelhauses befragt und die waren nicht nur mit der umfangreichen und fachkundigen Beratung, sondern auch mit der Freundlichkeit der Mitarbeiter und der guten Qualität vollauf zufrieden. Küchenwelt Chemnitz: Donauwörther Str. 3, Chemnitz, mo-fr 10-20, sa 10-18 Uhr, Tel.: 0371 - 56 00 600, www.kuechenwelt-chemnitz.de

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Die Küchenwelt in Chemnitz

--------------------------------------------Die riesen Küchen-Auswahl in der Region! --------------------------------------------Mit einer der größten Küchen-Ausstellungen präsentiert die Küchenwelt eine Vielfalt an Möglichkeiten. Der Kunde erlebt „Küche“ mit allen Sinnen. In verschiedenen Einrichtungsstilen von Modern über Klassisch bis zu Landhaus findet jeder für seinen Geschmack schöne Beispiele und umfassende Funktionsmöglichkeiten zum Ausprobieren und inspirieren lassen. Überall in der Küchenwelt begegnen dem Kunden bekannte, klangvolle Namen hochwertiger Marken-Hersteller wie z.B. AEG, Blanco, Nolte, Schüller, Nobilia, Wellmann, Pino, Alno und viele mehr. --------------------------------------------Der Komplett-Service in der Küchenwelt Seidel! --------------------------------------------In der Küchenwelt profitiert jeder vom rundum Komplett-Service: Die geschulten Küchen-Fachberater nehmen sich Zeit für jeden einzelnen Kunden und in-

formieren umfassend über aktuelle Küchentrends. Mit der einzigartigen Vielfalt an Herstellern, Programmen, Materialien, Farben und Accessoires kann die Küche ganz nach den persönlichen Vorlieben gestaltet werden. Das Ergebnis wird etwas Besonderes: Ihre Traumküche. Wenn der Kunde direkt zum ersten Termin die Küchen- und Raummaße mitbringt, kann per 3D-Planung am Computer aus einer Idee, eine reelle Skizze der neuen WunschKüche entstehen. --------------------------------------------Präziser Aufmaß-Service! --------------------------------------------Der Küchenwelt Aufmaß-Service garantiert, dass die Küche präzise ausgemessen und die Lage der Wasser- und Stromanschlüsse ermittelt wird. Nach der Planung und dem Auftagsabschluss wird die Traumküche pünktlich zum vereinbarten Termin angeliefert. Das Küchenwelt Seidel-Team kümmert sich dann um den reibungslosen Ablauf beim Aufbau der neuen Einbauküche. Durch die langjährige Erfahrung beim Einbau der Küchen garantiert die Küchenwelt eine perfekte Montage sowie Profi-Arbeit bei allen Elektro- und Wasseranschlüssen. „Wir überlassen nichts dem Zufall bei Ihrer Küchen-Montage, denn wir wollen, dass Sie sich in Ihrer neuen Küche rundherum wohlfühlen”, so der Hausleiter in Chemnitz, Tino Leistner.

--------------------------------------------Die Bestpreis-Garantie in der Küchenwelt Chemnitz! --------------------------------------------Die Küchenwelt verspricht dem Kunden: „Wir machen Ihnen immer den besten Preis in der Region! Vergleichen Sie bitte nur Endpreise und Sie werden sehen, dass wir auch ohne die Rabatt-Kämpfe der ganz Großen in der gleichen Preis-Liga mitspielen können. Unsere Preise schlagen jeden Rabatt, versprochen – sonst gibt’s den Differenzbetrag zurück“, so Geschäftsführer Detlef Kluge. Es lohnt sich einmal in der Küchenwelt vorbeizuschauen und sich von den erfahrenen Küchen-Experten unverbindlich und kostenlos beraten zu lassen.

Die Möbel Seidel Geschäftsleitung: Tino Seidel und Detlef Kluge.

Die Küchenwelt Seidel in der Donauwörther Straße 3 in Chemnitz hat montags bis freitags von 10 - 20 Uhr und samstags von 10 - 18 Uhr geöffnet.

Möbelhandel Seidel GmbH, Göltzschtalblick 4, 08209 Auerbach

n Chemnitz Die Küchenwelt Seidel ist seit Jahren das Küchen-Kompetenzzentrum Nr. 1 in der Region. Es erwarten den Kunden eine riesige Auswahl, beste Beratung, Qualität und Service zum besten Preis. --------------------------------------------Qualität mit langer Tradition – seit 157 Jahren! --------------------------------------------Möbeltradition aus Leidenschaft. Bereits im Jahr 1860 hat Ernst Seidel eine kleine Möbelfabrikation gegründet. Über Generationen wurde diese weiter ausgebaut, bis das Einrichtungsunternehmen Möbel Seidel die heutige Größe erreicht hat – die Möbelhäuser mit großer Küchen-Abteilung in Auerbach und Lößnitz sowie die Küchenwelt in Chemnitz. --------------------------------------------Vertrauen Sie dem Spezialisten! --------------------------------------------Küchen kauft man sich nicht jeden Tag, deshalb ist Zuverlässigkeit bei der Planung und bei der Montage Grundvoraussetzung. Die Seidel-Küchenprofis haben schon über 25.000 Küchen zur vollsten Zufriedenheit der Kunden geplant, geliefert und montiert. Außerdem arbeitet die Küchenwelt ausschließlich mit Handelspartnern zusammen, welche den hohen Ansprüchen an bester Qualität in Material und Verarbeitung bedienen können.

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IKEA – Niederlassung Chemnitz, Im Neefepark 5, 09116 Chemnitz Mehr Infos und Angebote sowie unsere Öffnungszeiten findest du unter IKEA.de/Chemnitz Dein Vertragspartner ist die IKEA Deutschland GmbH & Co. KG, Am Wandersmann 2–4, 65719 Hofheim-Wallau.