BVMW Report – 01 2016

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1. AUSGABE 2016

Tastsinn

Die Gett GmbH aus Treuen

Freizeit

Netzwerken bei Fahrtwind

Fachwissen

Tipps unserer Mitglieder

Šshutterstock.com/Roman Sigaev

Geldpolitik Wie viel Bares ist Wahres?


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I N H A LT | E D I T O R I A L

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Sehr geehrte Unternehmerinnen und Unternehmer,

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NEUE MITGLIEDER Unsere „Neuen“ im Kurzporträt. Nur falls Sie mal einen Fachmann suchen.

Seite 4 wir leben in einer Zeit, in der neue Medien immer mehr unser Leben beeinflussen. Diese sind mit Sensationsnachrichten, je brutaler und grausamer, desto besser, vollgestopft. Den Printmedien, besonders den Tageszeitungen und Magazinen, hat man den Untergang prophezeit. Einige haben auch mit Leserschwund und dem Rückgang von Abonnenten zu kämpfen. Mit Neuem gewinnt man dann kurzzeitig die Aufmerksamkeit des geneigten Lesers. Das ist aber nicht der erste Grund, warum Sie heute den BVMW-Report im geänderten Design in den Händen halten. Wir wollen noch mehr über die Firmen der Region berichten. Dabei werden die handelnden Personen, die persönlich das Risiko und die Verantwortung tragen, noch mehr in den Mittelpunkt gerückt. Richtig spannend wird es, wenn aus kreativem Handeln Ideen und Lösungen entstehen und daraus neue Unternehmen an den Markt kommen. Diese sind die Grundlage für das Wachstum unserer Wirtschaft und die Bindung von Fachkräften in der Region. Interessante Arbeit in einem Team, in dem man sich wohlfühlt, bei angemessener Bezahlung, ist immer noch der wichtigste Grund, an einem Ort eine Familie zu gründen. Der BVMW beschäftigt sich mit Themen, die diese Entwicklungen positiv beeinflussen. Wie Patrick Meinhardt, Leiter des Ressorts Politik und Öffentlichkeitsarbeit in der Bundesgeschäftsleitung des BVMW, auf dem letzten Neujahrsempfang des BVMW Chemnitz darlegte, geschieht das durch ständige Gespräche und

Diskussionen mit Spitzenpolitikern der Bundespolitik aller Parteien. Jeder, der sich mit Politik und Verbandsarbeit beschäftig, weiß, dass das ein langwieriger Prozess ist. Denn Grundlage für Veränderungen, die immer durch Menschen angeschoben und umgesetzt werden, ist Akzeptanz und Vertrauen. Und diese entstehen in der Regel nicht in kurzer Zeit. Auf der Internetseite des BVMW finden Sie unter Politik die politischen Erfolge unserer Arbeit auf Bundesebene. In unserem letzten „MITTELSTAND aktuell“, welchen die Mitglieder unseres Verbandes erhielten, wurden Sie aufgefordert, den Brandbrief des BVMWMitgliedsunternehmens COBA an den Justizminister Heiko Maas zu unterstützen. In diesem Brief geht es um dringende Nachbesserungen des aktuellen Insolvenzanfechtungsgesetzes. In der vorliegenden Fassung sind schlimme Folgen für

den Mittelstand zu befürchten. Sollten Sie den letzten „MITTELSTAND aktuell“ nicht erhalten haben, können Sie diesen unter www.bvmw.de unter Newsletter nachlesen. Nutzen Sie Ihren Verband nicht nur zum Netzwerken, sondern auch zum Einfluss auf die Politik. Sprechen Sie mich auf einer der nächsten Veranstaltungen an oder senden Sie mir unter bernd.reinshagen@bvmw.de eine Nachricht. Ein starker Verband kann vieles in unserer Gesellschaft bewegen. Sollten Sie es noch nicht sein, werden auch Sie Mitglied des BVMW. Ihr Bernd Reinshagen

FIRMENPORTRÄT Die Gett Gerätetechnik GmbH aus Treuen ist ein Beispiel für ein erfolgreiches ManagementBuy-Out.

Seite 6 THEMA Die gemeinsame Leidenschaft ist das Motorrad fahren - und der BVMW.

Seite 10 GELD Die Geldpolitik ist mit ihrem Latein am Ende. Oder warum wird jetzt so viel ums Bargeld gestritten?

Seite 14 SOMMERLEKTÜRE Sommerzeit ist Urlaubszeit endlich mal wieder ein bisschen Ruhe für ein gutes Buch.

Seite 18 KULTURHIGHLIGHTS Man muss den Sommer feiern, wie er fällt. Wo und wie? Wir haben die passenden Tipps zusammengestellt.

Seite 20 SERVICE Unsere Mitglieder sind alle Experten auf ihrem Gebiet. Deshalb hier die Tipps von Mitgliedern für Mitglieder.

Seite 22 BLICK ZURÜCK Unsere Veranstaltung im Fotorückblick.

Seite 24 Bernd Reinshagen

Interessante Arbeit in einem Team, in dem man sich wohlfühlt, bei angemessener Bezahlung, ist immer noch der wichtigste Grund, an einem Ort eine Familie zu gründen.

Impressum: Herausgeber: Stadtstreicher GmbH, Am Feldschlößchen 18, 09116 Chemnitz für BVMW Chemnitz | Grafik/Layout: Stadtstreicher GmbH | Redaktion: Autoren und Fotografen gek. Texte, V.I.S.P. Der Herausgeber | Vertrieb: BASEG Werbeproduktion GmbH, Telefon: (0371) 5398-400| Anzeigenannahme: Stadtstreicher: 0371/383800


NEUE MITGLIEDER

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Jeske Messen und Ausstellungen – Stefanie Jeske

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PAGE PRO Media GmbH

Frau Stefanie Jeske Augsburger Straße 47, 09126 Chemnitz www.jeske-messen.de Telefon: 0371 523160 Mobil: 0176 233 899 93

Herr Carsten Mayer Gerhart-Hauptmann-Platz 1 09112 Chemnitz www.pagepro-media.de Telefon: 0371 33491-11

Mehr als 25 Jahre Erfahrung im Eventmanagement und immer einen Blick auf aktuelle Trends – das Team von Stefanie Jeske versteht den Umgang mit traditionellen Werbemitteln genauso gut wie das Social Media Marketing. Ob Messen, Ausstellungen, Feste und Jubiläen, Meetings und Messemanagementkurse: das Unternehmen liefert kreative und flexible Veranstaltungskonzepte, jeweils abgestimmt auf Produkt / Dienstleistung.

Das moderne Mediendienstleistungs-Unternehmen bietet seinen Kunden einen volldigitalen, standardisierten Herstellungsprozess. Als Verlagsdienstleister ist es auf die Gesamtherstellung von Magazinen, Zeitschriften und Journalen sowie deren Inhalte wie Anzeigen, Land- und Gebietskarten, Rätseln, Formularen, Gewinnspielen usw. spezialisiert. Ein junges dynamisches Team arbeitet in den Bereichen Satz, Layout, Umbruch, Grafik und Redaktion.

Infront Germany GmbH Chemnitz Brand Holger Sokolowski Barbarossastraße 6 09112 Chemnitz www.chemnitzerfc.de Telefon: 0371 433 184 - 11

Der Vermarktungspartner des CFC zeigt auf vielerlei Weise, wie Unternehmen sich im emotionalen Umfeld des Chemnitzer Drittligafußballs darstellen können. Dabei geht es um die Vorteile einer Partnerschaft beim CFC genauso wie die Hospitalitypakete im Stadion an der Gellertstraße.

FIROCON GmbH Körperformen Anja Krüger Frau Anja Krüger Barbarossastraße 8 09112 Chemnitz www.körperformen.de Telefon: 0371 91892951

„Fit in 20 Minuten pro Woche“, verspricht das EMS Training im KörperformenStudio von Anja Krüger. EMS steht für Elektro Muskel Stimulation. Das gelenkschonende Konzept ist im ganzen deutschsprachigen Raum verbreitet. Muskelzuwachs, Umfangreduktion, straffes Bindegewebe – ein persönlicher Trainer steht bereit.

Prof. Dr.-Ing. Markus Michael Neue Straße 2 09241 Mühlau www.firocon.de Telefon: 03722 6009363 Mobil: 0152 26309408

Das innovative Unternehmen hat sich auf technische Anwendungen textiler Zugmittel, insbesondere hochfester Faserseile, spezialisiert und darin jahrelange Erfahrung. Einsatzfelder können zum Beispiel Krane, Aufzüge oder Seilbahnen sein.


NEUE MITGLIEDER

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BurgEins GmbH Herr Maik Golomb Bahnhofstraße 6 09111 Chemnitz www.burgeins.de Telefon: 0371 2723 230

Ingenieurbüro R.Horak Dipl.-Ing. René Horak Draisdorfer Straße 49 09114 Chemnitz www.ib-horak.de Telefon: 0371 39898520

Das Ingenieurbüro von Dipl.-Ing. René Horak gibt es seit 1998 in Chemnitz und es hat sich als kompetenter Ansprechpartner bei der Bauleitung und Bauüberwachung von Hoch- und TiefbauProjekten sowie beim Facility Management von Gebäuden einen Namen gemacht.

Die Digital-Agentur von Maik Golomb gestaltet und entwickelt gemeinsam mit der Kundschaft interaktive Marketing- und TechnologieAnwendungen, schwerpunktmäßig im Bereich Online. Das elfköpfige Team begleitet Projekte von der Idee bis hin zur Veröffentlichung und Auswertung von OnlineKampagnen.

Finanz Leasing Service Ralf Gorldt Herr Ralf Gorldt Am Steinbruch 36A 09557 Flöha www.finanz-leasing-service.de Telefon: 03726 7909880

Inhaber Ralf Gorldt ist seit mehr als zwei Jahrzehnten Partner von Herstellern und Händlern unterschiedlichster Branchen in der Absatzfinanzierung. Partner von Finanz Leasing Service erhalten Leistungen, die Verkaufserfolge erhöhen, Flexibilität steigern und Marktpositionen festigen.

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FIRMENPORTRÄT

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Fertigung, Metallbearbeitung

Qualität trifft

Fotos: Gett Gerätetechnik GmbH, text: Jenny Zichner

Design

Tastatur ist nicht gleich Tastatur. Die Gett Gerätetechnik GmbH in Treuen stellt sozusagen die Highendvariante her: formschön, unbedingt störungsfrei und gern auch ganz individuell.

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FIRMENPORTRÄT

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as Auge arbeitet mit. Unwillkürlich. Auch wenn es um Teile machen und Teile zählen geht. Moderne Produktion meint eben schon lange nicht mehr nur technisches Know-how, sondern auch optische Stärke und Bedienkomfort. „Wir merken es an uns selbst“, sagt Tino Pietzsch. „Wenn wir eine neue Maschine brauchen, drei Angebote auf dem Tisch haben und beinahe identische Preise, was sehr oft vorkommt, dann geht es nur noch um den Bedienkomfort und das Aussehen. Das macht zum einen das Arbeiten für unsere Belegschaft angenehmer und andererseits hat man ja auch mal Kunden in der Firma, denen man dann schon eine Produktion zeigen möchte, die einen guten Eindruck hinterlässt.“ Der geschäftsführende Gesellschafter der Gett Gerätetechnik GmbH beobachtet diesen Trend zur formschönen Maschine nebst modernen Eingabesystemen mit großer Freude. Schließlich stellt das Treuener Unternehmen professionelle Bedienlösungen für Medizintechnik und Industrie her. Umgangssprachlich ließe sich auch von Tastaturen reden, doch die Produkte der Gett sind viel komplexer, als der herkömmliche Begriff vermuten lässt. So müssen Eingabesysteme für die Medizin zum Beispiel garantiert störungsfrei funktionieren, zudem noch einfach zu desinfizieren und abwaschbar sein. Die Industrie hingegen benötigt Bedienelemente, die öl- und fettresistent sind, wasser- und staubdicht, temperaturbeständig, robust, ergonomisch. Und so produziert die Gett zum einen Standardprodukte der Eigenmarke „InduKey“, zum anderen auch kundenspezifische Dateneingabesysteme – vornehmlich mit kompletter Silikon- oder Folienbeschichtung, aber auch aus Edelstahl oder neuer-

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„Für uns hieß das, ein Konsumerprodukt auf die Qualitätsanforderungen für eine gewerbliche Nutzung zu heben.“

Hauseigenes Prüflabor: IP-Test

Hauseigenes Prüflabor: IK-Test (Stoßfestigkeitszeit)

dings aus Glas. „Die Tablets oder Handyoberflächen sind da Vorbild. Viele Firmen fragen Dateneingabesysteme an, die der Philosophie moderner elektronischer Geräte folgen. Für uns hieß das, ein Konsumerprodukt auf die Qualitätsanforderungen für eine gewerbliche Nutzung zu heben“, erklärt Tino Pietzsch. „Jeder kennt das: Ist es mal zu heiß

„Wir haben unser Portfolio von rechts auf links gekrempelt, aber um so erfolgreicher sind unsere kapazitiven Tastaturen jetzt.“

oder zu warm, klappt es nicht immer mit der Handyeingabe. So eine Störanfälligkeit können wir uns nicht leisten. Unsere Bedienelemente werden in Operationssälen genutzt – und auch Produktionsunterbrechungen dürfen aufgrund unserer Technik nicht eintreten. Es war also schon eine große Herausforderung. Wir haben unser Portfolio von rechts auf links gekrempelt, aber um so erfolgreicher sind unsere kapazitiven Tastaturen jetzt.“ Dass die Gett Gerätetechnik GmbH ein innovatives und qualitätsbewusstes Unternehmen ist, belegen auch die Zahlen. Nicht umsonst ist die 1996 „in einem Container vor dem Wohnhaus des Gründers“ entstandene Firma heute einer der führenden Produzenten von Spezialtastaturen. „Als ich 1997 in den Betrieb kam, um eine Fertigung für Bedienelemente aufzubauen, wurde noch ausschließlich mit Tastaturen und Zubehör gehandelt. Die Produktion startete von Null mit zehn Mitar-


FIRMENPORTRÄT

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Fertigung eines Vergussautomates

Fertigung: Arbeit am eigenproduzierten HMI-Panel

beitern“, erzählt Tino Pietzsch. Inzwischen arbeiten rund 170 Mitarbeiter für Gett und die Umsatzzahlen steigen stetig. Ein Selbstläufer aber war der Erfolg nie. Und zwischenzeitlich sogar ein Nervenkrieg. Als der Gründer und Eigentümer der Firma sich 2006 langsam zurückzog und die Führung

einem angestellten Management überließ, fehlte „über Jahre der Motor, der den Vertrieb mit Leidenschaft angetrieben hatte“, resümiert Vertriebschef Pierre Beer. Dann kündigte der Inhaber vor etwa vier Jahren an, die Gett nun verkaufen zu wollen. Und da entschieden sich der damalige Produktionsleiter

Tino Pietzsch, der Bankbetreuer des Unternehmens Pierre Beer, der Einkaufsleiter Steve Möckel und ein weiterer Investor zur Übernahme per ManagementBuy-Out. Keine leichte Zeit, wie Tino Pietzsch heute gesteht: „Wir haben immer wieder gesessen und die Finanzierung besprochen, die Perspektiven,

jedes Detail. Es ging ja auch für jeden um viel Geld.“ Aber das Team passte einfach. Tino Pietzsch ist produktions- und technologieerfahren und kümmert sich heute um Entwicklung und Fertigung. Pierre Beer leitet als gelernter Banker den Vertrieb und beherrscht die Finanzen, während Steve Möckel

Jörg Pütz, Geschäftsführer HIT Markt

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FIRMENPORTRÄT

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gute Kenntnisse sowie beste Verbindungen in den asiatischen Markt mitbringt. Auf diese Weise haben die drei Geschäftsführer bis heute eine erfolgreiche Bilanz geschafft, nicht ohne die üblichen Probleme, von denen die Fachkräftesuche wohl das größte bleiben wird. Dabei geht es in der manufakturähnlichen Produktion auffallend gelassen zu. Vor allem der sonst für die Fertigung übliche Geräuschpegel fehlt, stattdessen sorgen individuelle Kleinserien regelmäßig für Abwechslung und die Lage im Gewerbegebiet gleich neben der Autobahn für eine gute Erreichbarkeit. Pierre Beer macht es vor und fährt regelmäßig von Chemnitz nach Treuen zur Arbeit – wenn er nicht gerade in der Welt unterwegs ist, um Bedienelemente made in saxony zu vertreiben.

Das Firmengebäude in Treuen

Inzwischen arbeiten rund 170 Mitarbeiter für Gett und die Umsatzzahlen steigen stetig. Ein Selbstläufer aber war der Erfolg nie. Und zwischenzeitlich sogar ein Nervenkrieg.

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THEMA

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Motorräder für Manager Golf spielen war gestern. Heute laufen Unternehmer Marathon, besteigen mit Reinhold Messner die höchsten Berge oder machen Gruppentouren auf ihren Motorrädern. Der BVMW organisiert seit einiger Zeit schon Ausfahrten für seine Mitglieder. Warum gerade Motorrad fahren? TEXT: MALINA OPITZ | FOTOS: ERNESTO UHLMANN/PRIVAT

Bernd Reinshagen – Motorrad statt Golf Eigentlich war das Thema für ihn durch. Nach einem Unfall in jungen Jahren habe er nie daran gedacht, sich wieder aufs Motorrad zu setzen. Dann aber hatte er die Idee, Touren für den BVMW anzubieten und entschied sich, den Golfschläger beiseite zu stellen und sich nach zehn Jahren wieder auf eine Maschine zu setzen. BVMW-Regionalleiter Bernd Reinshagen bereut es nicht: „Motorrad fahren ist Entspannung pur und das bei voller Konzentration. Ich liebe die Verbundenheit, wenn wir in Gruppe fahren. Die Menschen begegnen uns freundlich, und wie im Unternehmen auch geht es um Verantwortung, Respekt

und Disziplin.“ Management und Motorrad fahren würden sich optimal ergänzen: „Beim Motorrad fahren nehmen wir den Ehrgeiz raus, denn es geht nicht darum, Rennen zu fahren, sondern sicher und zuverlässig füreinander da zu sein. Ich habe bei den ersten Fahrten sicher das Tempo gedrückt. Und das war in Ordnung so.“ Als Unternehmer müsse man jeden Tag unzählige Entscheidungen treffen – genau wie im Straßenverkehr: „Da hilft eine stressfreie Einordnung, eine feste Position.“ Die Truppe, „ein Club der Gleichgesinnten“, habe bereits Touren nach Franken, Zittau und zur Talsperre Pöhl gemacht. Demnächst gehe es nach Bad Kissingen. „Ich habe durchs Motorrad fahren nicht nur einige Verbandsmitglieder besser kennengelernt, sondern auch

„Beim Motorrad fahren nehmen wir den Ehrgeiz raus, denn es geht nicht darum, Rennen zu fahren, sondern sicher und zuverlässig füreinander da zu sein.“


THEMA

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Frank Gerschler – von der Ehefrau angesteckt

„Mein Vater wollte, dass ich unabhängig bin und das bin ich bis heute.“

Freunde gewonnen wie Frank Gerschler, der die Touren einfach perfekt organisiert.“ Bald gibt es wohl auch eine WhatsApp-Gruppe, um sich spontan zu verabreden. Spätestens mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling erwacht nämlich das Biker-Herz. Und nach fünf Jahren Leihgaben hat Bernd Reinshagen jetzt eine eigene Maschine: Eine BMW R 1200 GS.

Jana Gerschler – Schon mit zwölf auf der Maschine Jana Gerschler saß schon mit zwölf Jahren auf einem Moped und fuhr ihre Runden auf Verkehrsübungsplätzen. Ihr Vater war „motorrad-verrückt“ und auch bei ihr wurden – angefangen mit einer roten Schwalbe – die Räder immer größer. „Es kam eine MZ 150 vom Motorradwerk in Zschopau, dann eine 600er BMW. Heute fahre ich eine BMW R 1100 GS. Mein Vater wollte, dass ich unabhängig bin und das bin ich bis heute.“ In der Touren-Truppe des BVMW spiele die Marke keine Rolle, die seien bunt gemischt. „BMW dominiert und bei langen Touren sind die Maschinen einfach unschlagbar. Wir sind nicht so die Bastler, Hauptsache die Räder sind technisch in Schuss und fahren zuverlässig“, sagt die 44-Jährige, die sachsen-

weit als Job-Coach arbeitet. Was den BVMW und die Ausfahrten betrifft, sagt sie: „Ich mag das gemeinsame Unternehmertum, diese hohe Form des Netzwerkens, die Unterstützung, den Club-Gedanken, da gibt es keinen falschen Ehrgeiz. Begegnet man sich dann auf einem Wirtschaftskongress, dann mit einer ganz neuen Herzlichkeit. Man sieht den Menschen, wie er wirklich ist.“ Was Frauen in der Motorradwelt betrifft, so sei schon richtig, dass sie „sich erst einmal Respekt verschaffen müssen.“ Ihr sei das auf dem höchsten Motorradtreff Europas gelungen, wo sie ihre Fahrkunst auf unbefestigten Schotterpis-

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ten unter Beweis stellen konnte. „Da bekam ich endgültig das Prädikat ‚kann fahren’. Es geht da nicht ums Rasen, sondern darum, ob jemand seine Maschine beherrscht.“ Motorrad fahren sei für sie der pure Genuss: „Die Aufmerksamkeit ist extrem hoch und so nimmt man alles viel deutlicher wahr: die Landschaft, die Tiere am Wegesrand, die Lebendigkeit, den Wind um die Ohren. Einmal stand ein großer Hirsch an der Fahrbahn. Wir haben uns über Funk verständigt, sind gedämpft gefahren. Motorrad fahren hat für mich viel mit Freiheit zu tun – trotz Straßenverkehrsordnung.“

„Motorrad fahren heißt für mich Abschalten, 100 Prozent weg vom Üblichen.“

Als Jana Gerschler ihren Ehemann beim Kaffee trinken kennenlernte, wusste er noch nicht, dass die MZ auch bei der Hochzeit nicht fehlen würde und ein gemeinsamer Motorradclub gegründet würde. Heute ist Frank Gerschler selbst passionierter Fahrer, fährt als Erster voraus, ist „das lebende Navigationsgerät“ und plant die Touren für den BVMW. Zu zweit seien die beiden in Etappen schon bis nach Kroatien gefahren. Und auch der Sohnemann sei schon dabei gewesen. „Motorrad fahren heißt für mich Abschalten, 100 Prozent weg vom Üblichen“, sagt Frank Gerschler, der als Gebietsleiter eines Herstellungsbetriebs der Lebensmittelbranche arbeitet. „Ich mag die hohe Disziplin in unserer Gruppe. Es geht darum, so zu fahren, dass man sich sicher fühlt und nicht darum, andere zu beeindrucken. Der Handwerker ordnet sich genauso ein wie der Geschäftsführer. Wir halten die Reihenfolge ein, drängeln und überholen nicht und fahren versetzt. Bei uns gab es noch nie einen Unfall“, sagt der 49-Jährige. Er organisiert die Ausfahrten des BVMW, fährt die Strecken vorher ab, plant die Pausen, Übernachtungen, reserviert die Tische –


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THEMA

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„Mit der Harley lege ich mich langsam in die Kurve, spüre die Landschaft, rieche die blühenden Felder, – alles ist hautnah und lebendig.“

insgesamt etwa fünf Ausfahrten pro Jahr. Im Gegensatz zu DDRZeiten, wo das Motorrad einfach ein zweckdienliches Fortbewegungsmittel war, ist es heute vor allem Hobby und Leidenschaft. Seinen Job erledigt er in einem normalen Pkw.

Andreas Kaubisch – das letzte große Abenteuer Wenn Optikermeister Andreas Kaubisch Feierabend hat, schwingt er sich auf seine Harley Davidson und schaltet ab. Eine Stunde später sind alle Alltagssorgen davongeflogen. „Mit der Harley lege ich mich langsam in die Kurve, spüre die Landschaft, rieche die blühenden Felder, Regentropfen auf der Haut, Mücken schlagen ein, Schlaglöcher vibrieren – alles ist hautnah und lebendig. Für mich ist es das letzte große Abenteuer für jeden Tag.“ Der gebürtige Wittgensdorfer hat schon als Teenager an alten Mopeds gebastelt, mit 16 Jahren kam der

Motorradführerschein und dann der Endurosport, wo es um die Ausdauer und Zuverlässigkeit von Fahrer und Maschine geht. Für die ehrgeizige Persönlichkeit, die auch in ihm schlummert, hat er sich eine BMW R 1200 GS zugelegt – da lasse er sich ungern mit überholen. Seine Ehefrau konnte er begeistern, gemeinsam sind sie jedes Jahr zwei Wochen auf Tour. Sie fahren nach Schweden, Norwegen, Schottland, in die Alpen, nach Korsika und auch immer wieder ins Erzgebirge: „Direkt vor der Tür ist das ein Biker-Paradies.“ Er sei froh, dass er Mitte der 90er in seinen Sport zurückgefunden habe. „Zwischendurch war der Kinderwagen einfach wichtiger. Jetzt fahren wir aufs Geradewohl an einen schönen Badesee, buchen für unsere Reisen nur die Fähren vorher.“ Spontaneität sei eben das beste Mittel bei einem stressigen Job. Einen Wunsch hätte er noch, sagt er: „Motorrad-Stellplätze wären ein Segen für die Stadt. In anderen Großstädten ist das längst Wirklichkeit.“

Ute Haß – Die ewige Mitfahrerin „Ich war schon immer eine Sozia, eine Beifahrerin“, sagt Ute Haß. Es fing mit ihrem ersten Freund an und auch heute ist sie mit einem Rennfahrer zusammen, der mit seiner Suzuki Hayabusa 1300 gerne sehr, sehr schnell fährt. Dabei sei es gar nicht unbedingt die Geschwindigkeit, die sie reize: „Es ist die enorme Konzentration, das fokussierte Bewusstsein beim Fahren, das Abenteuer-Gen der Biker.“ An eine eigene Maschine habe sie schon lange gedacht, aber sich auch lange nicht getraut. Als sie sich im November 2014 eine schicke Triumph leistete, stand auch diese erst einmal in der Garage: „Ich fuhr mit dem Auto immer wieder auf sie zu, erst im August 2015 nahm ich Fahrstunden.“ Da sie 1977 einen Mopedschein gemacht hatte, brauchte sie für den kleinen Führerschein lediglich die praktische Prüfung absolvieren. Gefahren war sie jedoch noch nie, die ewi-

ge Mitfahrerin. „Der Anfang war eine echte Herausforderung. Zweimal fiel mir die Maschine um und das Kreisen nach rechts gelingt mir bis heute nicht. Zum Glück wurde es in der Prüfung nicht abgefragt.“ Schwer sei auch das Gewicht der Maschine. Doch in ihrer Werkstatt gäbe es eine Frau, die wesentlich kleiner sei und auch sie habe das Handling geschafft. „Das hat mir Mut gemacht; genauso wie die anderen Frauen bei den alljährlichen BVMW-Ausfahrten.“ Inzwischen dreht sie gerne nach Feierabend eine Runde. Schließlich hat sie große Pläne: Mit ihrem Freund würde sie am liebsten an großen Touren auf Madeira oder in den USA teilnehmen. „Ich dachte, Madeira sei als Blumeninsel eine gute Anfängerübung. Doch es stellte sich heraus, dass die Strecken auch für erfahrene Biker herausfordernd sind. Jetzt geht es erst einmal zum Kurven glühen in die Alpen“, sagt die 55-Jährige, die als Kommunikations-Trainerin arbeitet und eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin macht. „Die


THEMA

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Leute sagen, Yoga und Motorrad kämen nicht zusammen. Doch da gibt es mehr Ähnlichkeiten als gedacht: Die starke Konzentration bei gleichzeitiger Ruhe zum Beispiel.“ Mit ihrer Triumph ist sie rundum zufrieden: „Ich habe beim Kauf gespürt, welche Maschine zu meinem Körper passt. Dann habe ich sie noch tiefer legen lassen und hatte sogar Schuhe mit internem Absatz, um die Maschine gut halten zu können. Triumph gibt es nicht so häufig und sie sieht einfach toll aus. Sie ist kraftvoll, zackig und zugleich gutmütig mit einer sanften Schaltung.“ Frauen auf Motorrädern seien immer noch eine Besonderheit, doch es gäbe immer mehr. Bei der diesjährigen BVMW-Ausfahrt seien sie schon zu dritt. Was das Schönste am Biken sei? „Ich traue mich und das gibt Selbstvertrauen“, sagt sie.

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„Triumph gibt es nicht so häufig und sie sieht einfach toll aus. Sie ist kraftvoll, zackig und zugleich gutmütig mit einer sanften Schaltung.“

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©shutterstock.com/Dim Dimich, Dmitry Kalinovsky

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Money, Money, Money Es gibt kein Recht auf Rendite


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s war beste Unterhaltung. Mick Knauf ist ein wahrer Entertainer und er ließ zum Neujahrsempfang keine Gelegenheit aus, um für den Kauf von Aktien zu werben. Der Börsenprofi weiß natürlich, dass gerade wir Deutschen sehr zurückhaltend sind, wenn es um Investitionen geht. Wir sind das Volk der Sparer und legen das Geld lieber sicher zur Seite als es mehr oder weniger riskant arbeiten zu lassen. Zu verdenken ist uns das nicht. Wir können mit unserem Geld machen, was wir wollen. Nur für die Wirtschaft ist das ein Problem. Und deshalb hat sich die Europäische Zentralbank längst der Negativzinspolitik verschrieben. Heißt im Klartext: Wer Geld anlegt, zahlt dafür Zinsen, wer Geld verleiht, kassiert. Trendwende ausgeschlossen. EZBChef Mario Draghi erwartet vielmehr, „dass die Leitzinsen für längere Zeit auf dem jetzigen oder einem noch niedrigeren Niveau liegen werden.“ Doch wird damit nun unser Sprichwort „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ langsam aus dem Sprachgebrauch verschwinden? Die Finanzpolitik will natürlich zur Risikofreudigkeit erziehen. Jedenfalls wird Sparen zunehmend unattraktiv, während die Argumente fürs Investieren unschlagbar werden. So soll das viele Kapital, das ungenutzt auf Konten brach liegt, mehr und mehr in die Wirtschaft wandern. Doch womöglich nehmen die Menschen auch moderate Wertverluste in Kauf, nur um Risiken zu umgehen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 und die damit verbundenen hohen Verluste von Anlegern haben dem Vertrauen in den Finanzmarkt schließlich arg zugesetzt. Und selbst Fachleute streiten über Sinn und Unsinn der aktuellen Geldpolitik. So können Banken den Negativzins bei ihren Sparern im Moment gar nicht durchsetzen. Denn wer lässt sein Geld auf dem Konto und zahlt Negativzinsen, wenn er es

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ebenso gut daheim im Tresor oder im Bankschließfach lagern kann, wo wenigstens der Nullzins herrscht? Allein für Firmen und Großanleger wie Versicherer oder Geldinstitute, für die Bargeld keine Alternative ist, könnte das Negativzins-Werkzeug gemacht sein, aber im Moment scheinen die Banken ihr Geld trotzdem lieber bei der EZB zu parken als in die Wirtschaft zu investieren. Die Zinssenkungen allein werden die Investitionsfreude also nicht wecken. Die Geldpolitik scheint mit ihrem Latein am Ende. Nicht umsonst geistern die wildesten Ideen durch die Finanzwelt. So wie das Modell des „Helikoptergeldes“. Selbst Mario Draghi soll das Konzept als „sehr interessant“ bezeichnet haben. Und so lange die gewünschte Inflationsrate von zwei Prozent nicht erreicht ist, dürfte der EZB auch irgendwann mal jedes Mittel recht sein, um dem Ziel näher zu kommen und die Weltwirtschaft wieder in normales Fahrwasser zu lenken. Aber was ist Helikoptergeld überhaupt? Es geht auf

wenn die EZB zusätzliches Geld druckt, mit dem sie beispielsweise Staatsausgaben übernimmt und durch Investitionen in die Infrastruktur die Wirtschaft ankurbelt oder mit dem sie aktiv in den Schuldenstand der Staaten eingreift oder mit dem sie die Kaufkraft der Bürger direkt stärkt. Noch werde über derlei Modelle nicht ernsthaft nachgedacht, heißt es, aber irgendwas muss passieren, um den Konsum zu befeuern und ein normales Wirtschaftswachstum zu erreichen. Aber wie lässt sich die Nachfrage, also Geldausgeben denn nun wirksam befördern? Jedenfalls nicht mit der Abschaffung des Bargeldes – einem Szenario, das derzeit brandheiß im Raum steht. Auch wenn ein solches Vorhaben von der Politik heftig dementiert wird. Manche Fachleute entdecken Vorzeichen. So bereitet die Bundesregierung gerade einen Gesetzesentwurf vor, der künftig Barzahlungen über 5000 Euro verbietet. Grund dafür sei die gestiegene Terrorgefahr und der Umfang an Geldwäsche durch die organisierte

mend synonym zu Abschaffung, da inzwischen nicht nur die Wissenschaft eine Welt ohne Münzen und Scheine durchspielt, sondern auch mächtige Banken für den rein digitalen Geldverkehr argumentieren. Kein Wunder, wenn Negativzinsen die privaten Sparer womöglich ins Bargeld flüchten lassen. Also werden selbst in Auftrag gegebene Studien bemüht und beispielsweise der englische Alltag gepriesen, wo schon an der Imbissbude ein Kartenleser steht. Und Mario Draghi legt noch einen nach und kündigt an, den 500-EuroSchein aus dem Verkehr ziehen zu wollen. Die Befürchtungen sind also nicht aus der Luft gegriffen, zumal auch die Bekämpfung der Schattenwirtschaft wie ein Vorwand dasteht, wenn Banken nirgends in Europa gezwungen werden, die Herkunft von Kundengeldern zu prüfen und im Zweifel abzulehnen. Und wer Mafia-Jäger Roberto Scarpinato mal zugehört hat, ist wohl eher der Meinung, dass mit einer Bargeldgrenze allenfalls Kleinkriminelle ein paar Schwierig-

die Idee des Nobelpreisträgers Milton Friedman zurück, der ausmalte, was passiert, wenn ein Helikopter einfach Geld über einer Stadt abwirft. Und nun steht also die Frage, was passiert,

Kriminalität. Frankreich, Belgien oder Spanien hätten es schon vorgemacht. Deutschland wolle jetzt nachziehen. Hört sich erstmal vernünftig an, aber allein das Wort „Bargeld“ klingt zuneh-

keiten bekommen, nicht aber die organisierte Kriminalität. Das Thema Geldpolitik wird uns also noch einige Zeit in Atem halten, aber im Moment leider nicht mit guten Nachrichten.


GELD

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„Man muss keineswegs auf Bargeld verzichten, damit die Geldpolitik wirkt.“ Wir sprechen mit Norbert Haskert, Bereichsleiter Innen- und Filialbetrieb der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Sachsen und Thüringen, über die Idee der erwogenen Obergrenze für Bargeld. Das Bundesfinanzministerium erwägt, Barzahlungen nur noch bis zu einer Höhe von 5000 Euro zu erlauben, um die Schattenwirtschaft zu bekämpfen. Wie sieht die Bundesbank die Auswirkungen für den Mittelstand bei Einführung der Obergrenze? Generell gilt: Wird wie mit einer Bargeldobergrenze in das Freiheitsrecht der Bürger eingegriffen, so muss dies gut begründet sein. Schließlich ist nicht bekannt, dass in Ländern mit einer Bargeld-obergrenze wie etwa Italien oder Frankreich die Kriminalität entsprechend geringer wäre als in Ländern ohne eine solche Obergrenze. Grundsätzlich sollte der Staat von der Rechtstreue seiner Bürger ausgehen und

nur kriminelle Aktivitäten als Straftaten verfolgen. Was nun die angeblichen Nachteile des Bargelds angeht, so findet sich wenig Stichhaltiges. Das Argument der Bekämpfung von Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, Geldwäsche oder Kriminalität greift nicht. Einerseits könnten die handelnden Personen auf Fremdwährungen zurückgreifen – sofern das Bargeld nicht weltweit abgeschafft wird – oder alternative Tauschmittel wie beispielsweise die Cyber-Währung Bitcoin nutzen. Andererseits muss es sich bei Schwarzgeld nicht zwangsläufig um Bargeld handeln. Der französische Ökonom Gabriel Zucman schätzt, dass weltweit 5,8

Billionen Euro an privatem Vermögen nicht deklariert sind und sich auf Konten in den verschiedensten Steuerparadiesen befinden. Hinsichtlich der Wirksamkeit von Maßnahmen wie der Einführung von Barzahlungsobergrenzen äußert sich zum Beispiel der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Universität Linz, der intensiv den Bereich der Schattenwirtschaft analysiert, skeptisch. Das Verbot großer Banknotenstückelungen oder hoher Bartransaktionen habe allenfalls minimale Effekte auf Schwarzarbeit oder Kriminalität. Dies sei eine Scheinlösung. Was in diesem Zusammenhang bislang fehlt, ist eine

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wissenschaftliche, fundierte Evaluierung der Maßnahmen, die in anderen Ländern bereits umgesetzt wurden. Abschließend sei noch einmal klargestellt, dass sich die Bundesbank hinsichtlich verschiedener Zahlungsformen neutral verhält. Wir wollen, dass die Bürger in der Form zahlen können, die sie sich wünschen. Gerade in Deutschland gehört dazu auch das Bargeld.

Fotos: Müller und Kühn: Deutscher Bundestag/Achim Melde, Leutert: Deutscher Bundestag/Inga Haar, Heinrich: Susanne Domaratius, Nalan Langhans

Das Bundesfinanzministerium erwägt, Barzahlungen nur noch bis zu einer Höhe von 5000 Euro zu erlauben, um die Schattenwirtschaft zu bekämpfen. Die Einführung einer solchen Obergrenze ist jedoch umstritten, nennen sie doch viele auch den Anfang vom Ende des Bargeldes. Wie beurteilen die Bundestagsabgeordneten aus Chemnitz bzw. Sachsen ein solches Vorhaben?

Michael Leutert (Die Linke)

Frank Heinrich (CDU)

Stephan Kühn (Bündnis 90/Die Grünen)

Aus meiner Sicht sind Obergrenzen für Barzahlungen kein sinnvolles Mittel, um Geldwäsche zu bekämpfen. Die derzeitigen Bestimmungen sind ausreichend. Es ist durchzusetzen, dass ab einer bestimmten Bargeldsumme der Ausweis vorgelegt und eine persönliche Unterschrift geleistet werden muss.

Ich sehe den Vorschlag, eine Obergrenze für Bargeldzahlungen zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft einzuführen, eher skeptisch. Auch bei meinen Fraktionskollegen erlebe ich sehr viel Vorsicht bei dem Thema. Bei jeder zukünftigen Überlegung und Entscheidung muss definitiv der Nutzen höher sein als der potentielle Schaden. Grundsätzlich schätze ich die Diskussion hierüber, aber selbst wenn es zu einer Abschaffung des 500-Euro-Scheins kommen sollte, so sehe ich dies nicht als Anfang vom Ende des Bargeldes.

Die Bargeldobergrenze ist nicht der Anfang vom Ende des Bargelds, sondern ein Mittel zur Reduzierung von Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Damit soll verhindert werden, dass illegales Geld in den legalen Geldkreislauf eingeschleust wird. Die praktischen Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger im Alltag sind gering. Gleichzeitig setzen wir uns entschieden für die Beibehaltung des Bargelds als Alltagszahlungsmittel ein.

Detlef Müller (SPD) Ich kann Ihnen versichern: Niemand will ein Bargeld-Verbot. Die Grenze von 5000 Euro ist bewusst so gewählt, dass sie die alltäglichen Geschäfte der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht betreffen. Die Abschaffung von Bargeld ist eine rein wissenschaftliche Diskussion. Die Gegner einer Grenze führen Argumente gegen eine Forderung ins Feld, die niemand aufgestellt hat. Es geht ausdrücklich nicht darum, Bargeld aus dem Alltag der Verbraucherinnen und Verbraucher zu verbannen. Es geht um die Geschäfte von Kriminellen und Terroristen. Viele Fachleute teilen die Auffassung, dass eine Grenze für Barzahlungen sinnvoll ist (z.B. Transparency International, Bund Deutscher Kriminalbeamter).


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SOMMERLEKTÜRE

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Endlich Sommer Endlich Urlaub – die beste Zeit für ein gutes Buch. Wir haben mal in den Neuerscheinungen der letzten Monate gestöbert und lesenswerten Stoff zusammengestellt.

Authentisch

©shutterstock.com/Ilona Ignatova

Messerscharf Das ist Einsatz: Roger Willemsen verbrachte ein Jahr auf der Besuchertribüne des Bundestages. Während die Abgeordneten doch häufiger mal fehlten, war er immer da. Kein Thema war ihm zu abgelegen, keine Stunde zu spät. Willemsen saß, schaute, beobachtete und las – 50.000 Seiten Parlamentsprotokoll. Wer jetzt glaubt, aus diesem Material könne kein anständiges Buch werden, der irrt. Denn Willemsen ist ein großartiger Erzähler gewesen und amüsiert uns bei einem tiefen Einblick in unser Parlament. Gerade nach seinem viel zu frühen Tod ist dieses Buch noch einmal ein großes Dokument seiner intellektuellen Größe. Roger Willemsen, Das Hohe Haus - Ein Jahr im Parlament S. Fischer Verlag, 400 Seiten, 19,99 Euro

Tiziano Terzani berichtete über 30 Jahre lang für den Spiegel aus Asien. Oft war das riskant wie in China oder gar lebensgefährlich wie während des Krieges in Vietnam. Aus diesen Jahren stammen auch seine Tagebücher mit Skizzen für Reportagen aber auch privaten Aufzeichnungen. Auf rund 3500 Seiten beschäftigt er sich mit Themen wie Globalisierung, Konsumgesellschaften, asiatischer Kultur und Philosophie aber auch mit der Sinnleere der modernen Welt. Seit seiner Krebsdiagnose 1997 widmete er sich zunehmend der Meditation und dem fernöstlichen Lebensstil. Im Buch sind ausgewählte Einträge bis kurz vor seinem Tod zu finden. Tiziano Terzani: Spiel mit dem Schicksal - Tagebücher eines außergewöhnlichen Lebens DVA Sachbuch, 576 Seiten, 22,99 Euro

Nachgefragt

Bodenständig „Solche Leute fehlen heute! Ich meine nicht im Tore machen, sondern normale Menschen und keine überkandidelten Superstars!“, soll ein St.-Pauli-Fan über Horst Hrubesch gesagt haben. Und er hat recht. Andreas Schier beschreibt in seiner Hrubesch-Biografie einen uneitlen Mann und ein Stück spannende Fußballgeschichte. Die größten Erfolge des HSV, sein Scheitern bei der EM 2000 und die Jungstars wie Mesut Özil oder Sami Khedira sind darin festgehalten. Diese autorisierte Biografie erzählt über einen ehrlichen Typen mit Ecken und Kanten, der das Herz am rechten Fleck hat und dem Vertrauen und Ehrlichkeit wichtiger sind als jeder Vertrag und Pokal. Ein Muss für jeden Fußballfan. Andreas Schier: Horst Hrubesch - Die Biografie Gütersloher Verlagshaus, 304 Seiten, 19,99 Euro

Gregor Gysi erzählt. Mit Stephan Hebel sprach er über „die Reize des Westens und die DDR-Nostalgie, Sozialismus und Marktwirtschaft, Erfolge und Niederlagen seiner Partei, die bewegendsten Begegnungen und den Preis, den die Politik dem Menschen Gregor Gysi abverlangte“. Dass das durchaus unterhaltsam zu lesen ist, lässt sich denken. Schließlich faszinierte Gysi stets mit seiner eloquenten Rede und trotzte so auch politischen Gegnern viel Respekt ab. Nach seinem Rücktritt aus der ersten Reihe der Politik zieht er jetzt eine erste Bilanz zu 25 Jahren Nachwende. Stephan Hebel: Ausstieg Links? Eine Bilanz Westend Verlag, 219 Seiten, 16,99 Euro


SOMMERLEKTÜRE

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Nachvollziehbar

Ermunternd

Zeitzeugnis

Der Journalist und Publizist, ARD-Korrespondent, Chefredakteur und Herausgeber des STERN kennt sich aus im Orient. Peter SchollLatour war oft in der Region, über der nach jahrzehntelanger politischer und militärischer Intervention des Westens ein Fluch zu liegen scheint. Überall brodelt es - in Syrien, im Irak, in der Türkei, in Ägypten, im Kaukasus, in der Ukraine. Der 2014 verstorbene „Welterklärer“ erzählt anschaulich über Zusammenhänge. Das Buch ist sein Vermächtnis.

Nur wenige Monate nach dem Ende seiner Amtszeit als Außenminister ändert sich das gesamte Leben Guido Westerwelles. Die Ärzte stellten eine lebensgefährliche und akute myelogische Leukämie fest. Mit seinem Buch wollte Westerwelle unbedingt Mut machen – nicht aufzugeben, wenn man ähnliche Schicksale wie er erlebte oder eben einfach zu erkennen, wie wertvoll das Leben ist. Er erzählt schonungslos und offen von Ängsten und Erschöpfung aber auch von der Unterstützung der Freunde und Weggefährten. Auch wenn er den Kampf gegen den Krebs selbst nicht gewann, so ist dieses Buch doch ein wunderbares Abschiedsgeschenk an die Mitmenschen.

Die einstige Chefredakteurin der ELLE, Françoise Giroud, gründete zusammen mit ihrem Mann das französische Nachrichtenmagazin „L’Express“. Als er sich von ihr in den 1960er Jahren trennte, verlor sie alles, wofür sie je gekämpft hatte. Einen Selbstmordversuch später schrieb sie dieses lange verloren geglaubte Selbstzeugnis einer starken Frau. Noch heute erzählt es vom Geschlechterverhältnis jener Zeit im Aufbruch. Hochinteressant und spannend.

Peter Scholl-Latour: Der Fluch der bösen Tat: Das Scheitern des Westens im Orient Propyläen, 368 Seiten, 12,99 Euro

Guido Westerwelle/Dominik Wichmann: Zwischen zwei Leben. Von Liebe, Tod und Zuversicht Hoffmann und Campe Verlag, 240 Seiten, 20 Euro

Françoise Giroud: Ich bin eine freie Frau Zslonay, 240 Seiten, 19,90 Euro


K U LT U R H I G H L I G H T S

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SommerHighlights

Fotos: Max Beckmann, Doppelbildnis I. B. Neumann und Martha Stern, 1922/Lithografie 43,3 x 49,5 cm/Sammlung Jürgen und Antje Conzelmann, Frankfurt am Main/Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth/ © VG Bild-Kunst, Bonn 2016; © Schloss Wackerbarth; © Hörnchen Horn; © Mittelsächsischer Kultursommer e. V. ; © Heike Feist und Andreas Nickl / Agentur;© Kultour Z; © Theater Chemnitz

Urlaub ist wundervoll, aber auch zu Hause lässt sich einiges erleben. Unsere Kulturtipps für den Sommer.

24. Juni, 20.30 Uhr, Rochlitzer Berg, Seidelbruch, Rochlitz 3. Juli, ab 11 Uhr, Schloss Wackerbarth, Radebeul

Sekt im Park - Die prickelnde Vielfalt der deutschen Winzersekte

Performance zum Stein: Elfenthal-The Rock Opera

Schloss Wackerbarth lädt wieder zu seinem traditionellen Klassiker der Sommerfeste ein. Anlässlich des Jubiläums „180 Jahre Sekt-Tradition in Sachsen“ steht das Parkschoppenfest in diesem Jahr ganz im Zeichen des prickelnden Genusses. Genießen Sie beispielsweise die Sektmeile, bei der mehr als zehn ausgesuchte Sekthäuser aus Deutschland mit ihren feinen Kreationen verwöhnen. Die sommerliche Atmosphäre auf Schloss Wackerbarth, dazu stimmungsvolle Klänge – so lässt es sich wunderbar durch die barocke Schloss- und Gartenanlage flanieren und erleben, wie in Deutschland die handwerkliche Kunst der „Méthode champenoise“ meisterhaft fortgeführt wird.

Mit seiner herrlichen Felsenkulisse bietet der Porphyrsteinbruch nicht nur ein Areal für ein außergewöhnliches Konzert, sondern auch für besonders eindrucksvolle Licht- und Pyroeffekte. Der perfekte Ort also, um die von der spanischen Produzentin Maite Itoiz komponierte Rock-Oper „ElfenthalThe Rock Opera“ aufzuführen. In ihrem Werk paaren sich keltische Klänge und mittelalterliche Melodien mit elektrischen Gitarren und rockigen Rhythmen. Die Geschichte erzählt von einem blauen Elfen, der in der Nacht der Sonnenwende ein Buch findet, das ihm die Geheimnisse der Menschheit offenbart. Es erwachen Jahrtausende alte Erinnerungen der beiden Völker, getragen von der Musik unterschiedlichster Epochen und Stile, die die Grenzen verschwimmen lassen. Eintritt: VVK ab 24 €, AK 27 €, Karten: 03737/783222, 037207/651270 und Freie-Presse-Shops

Eintritt frei

17. Juni, 20 Uhr, Villa Esche, Chemnitz

Schöner Scheitern mit Ringelnatz – Ein gewinnender Lebenslauf Heike Feist und Andreas Nickl wollen mit ihrem Publikum scheitern! Dafür haben sie sich jemanden an die Seite geholt, der das Scheitern und Wiederaufstehen bestens beherrschte – Joachim Ringelnatz . In 100 Minuten werden markante Lebenssituationen beleuchtet und Unbekanntes zu Tage gefördert. Heike Feist verführt das Publikum, einmal mit Ringelnatz’schem Blick auf die Welt des Scheiterns zu schauen. Eintritt: 18 €, Reservierung: 0371533/1088 o. villaesche@ggg.de


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K U LT U R H I G H L I G H T S

08. Juli, 19.30 Uhr, 09. Juli, 18Uhr, Freilichtbühne am Schwanenteich, Zwickau

Open-Air-Gala: Spanische Nächte bis 31. Juli, Kunstsammlungen Chemnitz

Portraits – Self Portraits – Faces Verdrängte Erfahrungen, Einsamkeit, Sinnsuche - Portraits und mehr noch Selbstportraits von Künstlern gewähren einen ganz besonders intimen Einblick in ihr Leben und Schaffen. Die Kunstsammlungen zeigen insgesamt 140 Arbeiten auf Papier zu einem der traditionsreichsten Themen der Kunstgeschichte. Darunter finden sich Lithografien, Pastelle, Holzschnitte, Siebdrucke, Fotografien und Gemälde u. a. von Max Beckmann, Bob Dylan und Andy Warhol. Öffnungszeiten: di-so/feiertags 11-18 Uhr, www.kunstsammlungen-chemnitz.de

Kein Land wurde so oft besungen wie Spanien. Deshalb bringt das Philharmonische Orchester Plauen-Zwickau unter Leitung von Thomas Peuschel gemeinsam mit den Solisten des Musiktheaters, dem Opernchor sowie Tanzpaaren des TSC Silberschwan e. V. in den lauen Abendstunden spanisches Temperament und mediterrane Leichtigkeit auf die Bühne. Spanien, das ist Flamenco, aufreizender Kastagnetten-Rhythmus und eigenwillige Harmonik. Kein Land wurde so oft besungen wie Spanien. Die Sehnsucht nach dem exotischen Süden beflügelte europäische und amerikanische Tondichter und prägte das musikalische Spanienbild. Zu hören sind Werke von Nico Dostal, George Bizet und Pablo Sorozábal. Es folgen Enrique Granado, Arturo Márquez und mit Agustín Laras und Queen auch Interpreten des 20. Jahrhunderts. Eintritt: VVK 25 €- 28 €, Karten: 0375/274114647 o. -4648, service-zwickau@theaterplauen-zwickau.de

30. Juli, 20 Uhr, Burgruine Frauenstein

Musik, Licht & Steine „Brassig und schräg“, bezeichnet die Tam Tam Combony ihre Musik. In einer nicht ganz alltäglichen Besetzung spielen sie Partymusik und schrecken dabei vor nichts zurück. Über der groovenden Ein-Mann-Rythmusgruppe aus Helikon und Pauke verbreitet sich der melancholische Charme des Bandoneons, während eine schrille Hawaiigitarre ihre improvisierenden Kommentare einwirft. Im Mittelpunkt des Programms steht der 333. Geburtstag des Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann. Im Stück trifft er auf Personen, die seinen Lebensweg entscheidend beeinflussten. Das Federgeist-Theater führt durch den Abend und als kleinen Höhepunkt gibt es am Ende noch eine Feuer-Pyro-Show, die alle wieder in die Nacht entlässt. Eintritt: VVK 12 €, AK 13, Karten: 03737/783222, 037326/8380, 037207/651270, Freie-Presse-Shops

25. Juni, 19.30 Uhr, Theaterplatz, Chemnitz

Liebesgrüße aus Hollywood – Die lange Nacht der Filmmusik Es muss nicht immer James Bond sein, wenn es um einen tollen Soundtrack oder Titelsong geht. Für das Open-Air-Konzert mit den sinfonischen "Liebsgrüßen aus Hollywood" ist Katrin Weber zweifellos die bestmögliche Ermittlerin. Felix Bender führt Katrin Weber und die Robert-Schumann-Philharmonie unerschrocken in den Jurassic Park, nach Mittelerde und mitten hinein in den Goldrausch. Da hilft nur noch ein deftiges Frühstück bei Tiffany`s, bevor es bei Pomp und Circumstance zu einem Happyend kommt – à la Hollywood versteht sich. Eintritt: VVK 19 € - 29 €, Karten: 0371/4000430, www.theater-chemnitz.de

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SERVICE

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Die Tipps der Insider Drei Mitglieder des BVMW geben aktuelle Tipps, Tricks und Trends aus Arbeitswelt, Finanzen und Sport zum Besten. Thomas Beneking, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Tiefenbacher Rechtsanwälte:

Die private Internetnutzung am Arbeitsplatz wird bei Arbeitgebern nicht gerne gesehen. So hatte das Landesarbeitsgericht

Berlin-Brandenburg über eine fristlose Kündigung in einem solchen Fall zu urteilen. Der Kläger war Arbeitnehmer bei der Beklagten und durfte das Internet nur in Ausnahmefällen und während der Arbeitspausen privat nutzen. Der Arbeitgeber wertete den Dienst-PC aus: Der Kläger hatte das Internet in 30 Tagen in Summe etwa 5 Tage lang privat genutzt! Der Arbeitgeber kündigte fristlos. Das Gericht urteilte, dass die fristlose

ten so kurz sind? Beim EMSTraining werden alle Muskelgruppen gleichzeitig stimuliert. In mehrsekündigen Abständen folgen Kontraktions- und Entspannungszeiten der gesamten Muskulatur. Die Kontraktion der Muskeln ist um ein vielfaches stärker als bei konventionellem Muskeltraining. Daher ist der Trainingseffekt sehr viel größer. Für wen das Training geeignet

ist? Für Männer und Frauen aller Altersstufen. Ich empfehle es vor allem auch Berufstätigen mit wenig Zeit für Fitnesstrainings, Nichtsportlern, die schnell ihre Leistung steigern möchten, Spitzensportlern, die gezielt ihre Leistungen optimieren möchten und Übergewichtigen, die auf natürliche Weise Körperfett abbauen und ihren Körper formen möchten.

Jens Müller, Generalvertretung der Allianz Versicherung:

Lösungen, birgt aber auch neue Risiken. Unternehmen sind so anfällig wie nie zuvor für CyberAttacken, Identitätsdiebstahl, Internet-Sabotage oder Datenverlust. Doch Systemausfälle und Datenverluste können auch interne Ursachen haben, wie Bedienungsfehler oder mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen. Auf Datenschutzverletzungen und Datenmissbrauch reagiert der Gesetzgeber mit strengen Datenschutzregeln und Bußgeldern, die für Unternehmen im

Private Internetnutzung regeln!

Anja Krüger, Inhaberin Körperformen Chemnitz:

Gegen den Strom bewegen! Mein Tipp: Bewegen gegen den Strom! In nur 20 Minuten die Woche macht das den Körper fit. Wieso die Trainingseinhei-

Fotos: Privat

Gegen Cyberrisiken absichern! Informations- und Kommunikationstechnologien bilden das Rückgrat der modernen Unternehmenswelt. Die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung schafft immer effizientere

Kündigung berechtigt und die Kontrolle des PC trotz fehlender Einwilligung erlaubt war. Tipp: Die Internetnutzung im Arbeitsverhältnis braucht klare Vorgaben. Arbeitgeber und Arbeitnehmer fragen sich häufig, ob und in welchem Umfang die private Nutzung von Telefon, E-Mail und Internet überwacht werden darf. Eine konkrete Vereinbarung mit den Arbeitnehmern oder dem Betriebsrat ist dringend anzuraten!

Falle eines Schadens existenzbedrohend sein können. Wie kann man sich absichern? Ein adäquater Versicherungsschutz ist ein wesentlicher Baustein, um Risiken beherrschbar zu machen. Der Allianz Cyber-Schutz ist eine Lösung, die bedarfsgerechten Schutz vor unterschiedlichen Schadenszenarien bietet, sowohl für Eigen- als auch Drittschäden. Je nach Bedarf erhält das Unternehmen nach einer ausführlichen Analyse den optimalen Schutz.


SERVICE

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BVMW-VERANSTALTUNGEN 14.06.2016 | 18:00 Energiepolitische Diskussion im Kraftwerk Lippendorf Werkstr. 1, 04564 Böhlen b. Leipzig Dresscode: business

30.08.2016 | 18:30 Sommerfest Netzwerk Sachsen – präsentiert durch den BVMW Chemnitz Miramar, Schloßberg 16, 09113 Chemnitz Dresscode: smart casual

01.09.2016 | 18:00 Wie heißt Ihr innerer Schweinehund? – Sport und gesunde Ernährung im Unternehmeralltag Körperformen Anja Krüger, Barbarossastraße 8, 09112 Chemnitz Dresscode: sportlich

25.10.2016 | Abendveranstaltung „Herzenssache Mitarbeiter“ mit Edgar Geffroy Stadthalle Chemnitz, Theaterstraße 3, 09111 Chemnitz Dresscode: business

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5. Februar: Neujahrsempfang im Kleinen Saal der Stadthalle

Fotos: Nalan Langhans, Bernd Eckert

Während Mick Knauff locker und unterhaltsam über Börsendaten plauderte, rückte Frank Vogel, der Landrat des Erzgebirgskreises das wirtschaftliche Potential unserer Region in den Mittelpunkt. Aber auch das gesellige Netzwerken kam nicht zu kurz.

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26. April: Chemnitzer Monitoring im Projekthaus Meteor der TU Chemnitz Die Gastgeber Bernd Reinshagen (BVMW Chemnitz) und Dr. Ina Meinelt (P3N MARKETING GMBH) sprachen mit den Gästen über neue Strategien im B2B-Marketing.

Strategische Kommunikation Ein gutes Produkt oder eine gute Dienstleistung allein machen noch keinen Erfolg. Jedes Unternehmen braucht auch eine klare Botschaft, eine positive Wahrnehmung bei potenziellen Kunden. Denn heute gilt mehr denn je: Image verkauft.

D

amit gerade in der Unternehmenskommunikation nach außen nichts schiefgeht, das Image auch glaubhaft transportiert wird, betreut Text-in-Form seine Kunden strategisch. Vom Konzept über Kampagnen, Pressemeldungen und Presseveranstaltungen bis hin zur Beratung schreibt das Team mit an der Erfolgsgeschichte von Firmen. Denn Gutes tun, heißt zwingend auch, gut darüber reden – ein wichtiger Marketing-Fakt, der vor allem im Alltag von kleineren und mittelständischen Unternehmen oft vergessen wird. Deshalb hilft Text-in-Form auch gern mal schnell, flexibel und aktuell, was viele regionale und überregionale Firmen schon zu schätzen wissen. So obliegt der Agentur zum Beispiel die regionale Pressearbeit für den Konzern Vodafone in zehn Bundesländern, für Mittelständler wie Smow oder den Gartenfachmarkt Richter, Kulturbetriebe wie die Meisterwerke Neo, die hinter den Filmnächten Chemnitz stehen. Die Agen-

tur arbeitet außerdem für die Stadt Chemnitz und Organisationen wie die Kindervereinigung Chemnitz e.V. Besondere Kompetenzen aber hat Text-in-Form inzwischen im Bereich von KrisenPR entwickelt, ein Arbeitsbereich, der in Zeiten von Social Media und schnellen Shitstorms an Bedeutung gewinnt. Doch damit es gar nicht erst so weit kommt, entwickelt das Team gezielte Print-, Online- und Social-Media-Konzepte für eine Unternehmenskommunikation mit Mehrwert. Kontakt: Text-in-Form® Hecker & Kaden GbR Zwickauer Straße 132, 09116 Chemnitz Telefon: +49 371 8 10 19 77 info@text-in-form.de, www.text-in-form.de

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29. April: VertriebsVrühstück im Restaurant Tillmann’s Jörg Feulner, Leiter Multichannelmanagement der enviaM AG Chemnitz, sprach über den Energievertrieb im Wandel der Zeit.

28. April: After Work Party im Brauclub Chemnitz

Fotos: Nalan Langhans

Von nun ab wieder jeden letzten Donnerstag im Monat – die After Work Party im Brauclub mit lockeren Gesprächen und der Gelegenheit zum Tanzen.

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