Dokumentation Genius Loci Weimar by MXZEHN

“Dann breiteten sich plötzlich Lichtkreise wellenartig auf der Fassaden aus ... das Haus begann zu zittern, pulsierend lösten sich einzelne Quader aus dem Gebäude ... als habe Erno Rubik das Haus in einen seiner Zauberwürfel verwandelt.” Michael Helbing, Thüringer Allgemeine, 13.08.2012

Dokumentation Genius Loci Weimar GENIUS LOCI Weimar ist ein jährlich stattfindendes international ausgerichtetes Festival für ortsspezifisch entwickelte audiovisuelle Kunstperformances, insbesondere (interaktive) Fassaden-, Raum- und Objektprojektionen. Getreu dem „Genius Loci“ Motto – der Geist des Ortes – werden speziell für den jeweiligen Ort, seiner Geschichte und Gegenwart, Projektionen entworfen und an einem FestivalWochenende auf die entsprechende Fassade projiziert.

Das Festival 2012 An dem Wochenende 10. bis 12. August 2012 lockte das Genius Loci Festival 6000 Besucher auf den Platz der Demokratie, die das Projektionen-Schauspiel am Fürstenhaus bewunderten. Aus einem im Vorfeld international ausgelobten Wettbewerb ging die aus Istanbul stammende Künstlergruppe Nerdworking als Sieger hervor. In Zusammenarbeit mit den in Weimar ansässigen Medienspezialisten von MXExperience wurde die Video-Installation in einer zweimonatigen Bearbeitungsphase weiterentwickelt. Die 20 minütige Video-Show wurde auf die 60 Meter breite historische Fürstenhaus Fassade mit moderner Großprojektionstechnik und eigener Software an 3 Tagen fünf mal aufgeführt. Zusätzlich gab als finalen Abschluss der Aufführung einen Live-Event mit lokalen und internationalen Künstlern. Am Premierenabend wurde darüber hinaus zum Genius Loci Club Abend ins Gaswerk Weimar eingeladen, dort konnten Besucher weiter interaktive Video- und Medienkunst-Installation und VJ Performances zu Clubmusik betrachten. Die Organisation erstreckte sich über 7 Monate, wobei zuerst ein Wettbewerb ausgeschrieben und ab Mai die Einsendungen von 15 internationalen Künstlergruppen ausgewertet wurden. Der Sieger stand Anfang Juni fest und konnte ab diesem Zeitpunkt mit der künstlerischen Arbeit beauftragt werden. Die Sieger-Künstlergruppe Nerdworking hat mit ihrer Einreichung besonders durch ihren selbstbewussten Umgang mit dem Genius Loci der Stadt Weimar und dem Fürstenhaus überzeugt. Dabei haben sie sich nicht in einer historischen Nacherzählung oder klischeehaften Weimarmotiven verloren, sondern eine künstlerisch eigenständig Bildsprache zum Geist des Ortes entwickelt die zudem eine hohe gesamtästhetische und technische Qualität aufwies. Beteiligt waren 30 Künstler und 10 Organisatoren und Helfer, der Aufbau vor Ort zog sich über mehrere Tage. Für die Durchführung waren 6 Großprojektoren auf 3 Türmen mit insgesamt 120.000 Lumen im Einsatz. Die Anschubfinanzierung erfolgte über das Wirtschaftsministerium Thüringen. Das Festival fand im Rahmen der Veranstaltungsserie des Weimarer Sommers statt, außerdem unterstützte die Stadt Weimar mit Gebührenbefreiungen und größtmöglicher Hilfestellung bei allen Genehmigungsfragen. Weitere großzügige Unterstützung erfuhr das Festival durch den Russischen Hof, die Stadtwerke Weimar und die Illuminationsmanufaktur Panirama. Ausblick für 2013 Die positiven Erfahrungen und Resonanzen zeigen uns, dass das Festivalkonzept sehr gut angenommen wurde und eine gute Grundlage für eine Weiterentwicklung 2013 ist. Das soll um einen Workshop, eine Konferenz mit internationaler Beteiligung und einer Ausstellung erweitert werden. Zudem sollen diesmal 3 Orte in der Stadt gleichzeitig bespielt werden und die Besucher zu einem nächtlichen Spaziergang einladen.

AUDIOVISUAL LIVE ENTERTAINMENT

DWIG & DEER A+V NO MAD RONIN RDV COLLECTIF INSTALLATIONEN

TIMM BURKHARDT (YAWU) BAHADIR HAMDEMIR (MXZEHN) werkhaus c (Salon pink) HAVEALOT

10. August 2012 21.30 Uhr Weimar . platz der demokratie

open air videomapping nerdworking dirk rauscher & fmstrØm

22.30 Uhr gaswerk . schwanseestrasse 92 audiovisual entertainment eintritt 5 EUR

PROJECTION MAPPING

WEIMAR

eit einigen Jahren sorgen großformatige Videoprojektionen auf Gebäudefassaden weltweit für Aufsehen. Die als Projection Mapping bekannte Technik verwandelt statische Gebäudefassaden mit pixelgenau angepassten Videoprojektionen in narrative Medienfassaden. Der besondere Reiz dieser Projektionen liegt in der perfekten Überlagerung von illusionistischen Effekten und narrativen Bildflüssen mit einem vorhandenen Gebäude. Projection Mapping findet aber auch Anwendung auf Objekten, seien es speziell dafür angefertigte Skulpturen oder Produkte wie zum Beispiel Automobile oder Architekturmodelle, die durch die Überlagerung mit audiovisuellen Informationen eine Spielart der „Augmented Reality” (überlagerte Realität) darstellen. Während Filme oder Videoclips, unabhängig vom Ort ihrer Aufführung konzipiert werden und in den verschiedensten Kontexten rezipiert werden können, sind Mapping Projektionen für einen ganz speziellen Ort und meistens für einen begrenzten Zeitraum gedacht. Sie erweitern vorhandene Räume – bestenfalls in Einklang mit Architektur und Geschichte des Gebäudes – um eine audiovisuelle Erzählebene. Das Gebäude wird nicht nur zur überdimensionalen Leinwand, auf der sich die Gebäudeteile, die scheinbar zum Leben erwachen, bewegen, sondern damit selbst zum Darsteller. Interaktives Video Mapping macht eine Vision von den Oberflächen unserer Städte in einer nicht allzu fernen Zukunft greifbar.

PLATZ DER DEMOKRATIE Eintritt frei!

Freitag 10. August 2012

Samstag 11. August 2012

Sonntag 12. August 2012

UndeR an alias

Nerdworking UNDER AN ALIAS

22:00

Dirk Rauscher [V] Philipp Hiemann [A]

VJ Fader [V] Mandy Mozart [A]

RDV Collectif [A]+[V]