Künstler im Industrieviertel

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K端nstlerInnen im Industrieviertel

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K端nstlerInnen im Industrieviertel Texte:

Elisabeth Voggeneder Fotos:

K端nstlerportraits und Umfeld: Robert Zahornicky Verlag:

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Schutzumschlag, Cover:

Künstlerportraits: Robert Zahornicky Rückseite:

Foto Robert Zahornicky © 2013

Gestaltung / Grafik: Atelier Hrabe, Andreas Hrabe Lektorat: Hilde Grammel

Alle Rechte an den Texten, ausgenommen Vorwort, bei © Elisabeth Voggeneder Vorwort: © Carl Aigner

Druck: Druckerei Queiser GmbH. ISBN 978-3-901392-32-0

Printed in Austria

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Inhalt Vorwort

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Friedrich Bastl

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Bettina Beranek

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Michael Blank

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Regina Hadraba

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Robert Hammerstiel

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Tomas Hoke und Karl Vonmetz

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Anna Heindl und Manfred Wakolbinger

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Gerhard Kaiser

87

Brigitte Lang

97

Peter Ledolter

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Katja Praschak

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Ramacher & Einfalt

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Franz Schwarzinger

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Gerlinde Thuma

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Robert Weber

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Michael Wegerer

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Robert Zahornicky

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K端nstlerbiografien

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Friedrich Bastl Wiener Neustadt

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Zeichen-haft! Aus der Gründungszeit von Wiener Neustadt stammt das Gebäude in dem Friedrich Bastl wohnt. In der Inneren Stadt, im Minoritenviertel gelegen, überragt der schlanke Westturm der gotischen Neuklosterkirche die schmale Häuserzeile, wo sich Haus an Haus wie zusammengewachsen aneinander zu schmiegen scheinen.

Friedrich Bastl

Eine Aura sakraler Architektur beherrscht die Gasse in Wiener Neustadt, das 1444 gegründet wurde. Stille, Reduktion und Konzentration fließen auch durch die Räume des bereits vor 500 Jahren urkundlich erwähnten Gebäudes. Er ist in diesem Grätzel aufgewachsen, erzählt Friedrich Bastl, während er die Treppe hinaufgeht, deren Leere die Schritte widerhallen lässt, zunächst wohnte die Familie gegenüber in einem im 2. Weltkrieg halb zerstörten Haus. Dann übersiedelte man in das Eckhaus, in dem er seit 1963 wohnt. Symmetrisch, proportional und minimalistisch gestaltet sich der Wohnbereich mit Büro. Nur wenige alte und sehr schlichte Holzmöbel sind im großzügigen Raum präsentiert, keinerlei Zierrat, keine Zimmerpflanzen, kein Drumherum; nur ein rechteckiger Tisch mit vier Sesseln, eine Anrichte, ein Sofa mit Fernsehertisch; alles zueinander in Blickachsen und Bezugswinkeln gesetzt. Genau gegenüber, exakt in der Mitte platziert, eine elegante Kommode, darauf zentral eine Holzpyramide als Bleistifthalter und darüber eine Zeichnung des Künstlers. „Heilig, Schein, Sein“ entziffert man darauf einen Schriftzug, der in eine Zeichenstruktur verwoben ist. „Die Bibel, die Apokryphen und der Glaube ist eines meiner Themen,“ erklärt der Professor für Grafik, „ich bin durch die Nähe der Pfarre in meiner Kindheit christlich geprägt, jetzt interessiere ich mich aber kritisch von der philosophischen Seite für diese Fragen.“ Motive aus der christlichen Ikonografie wie Kreuze, Aureolen, Kelche, Symbole aus den Apokryphen – wie das Pentagramm –, Zeichenformen des Weiblichen und Männlichen und abstrakte Zeichen finden sich auch auf seinen steinernen Skulpturen, die Friedrich Bastl im Untergeschoss im Atelier aufbewahrt und auf den „Digitalen Montagen“, eine neu entwickelte Technik, bei der Fotografie, Objekt und Malerei computertechnisch verbunden werden. Das Zeichen, als auf ein Minimum zusammengefasste Sinneinheit, steht im Zentrum seines Werkes und entspricht dem Bestreben nach klaren Strukturen. „Zeichen: Sprache besteht aus Worten, Worte bestehen aus Lauten, Laute haben in den Zeichen der 1 Schrift ihre Entsprechung, Zeichen sind Bilder, Bilder können Zeichen sein“, formulierte Friedrich Bastl in einer seiner Publikationen dazu. Seine Bücher und Papierarbeiten werden in einem Raum neben dem Atelier aufbewahrt. Dort gibt es auch eine Besonderheit zu sehen: Eine fenstergroße Holztüre öffnet sich in eine winzige Kammer. Der Boden liegt dort auf dem ursprünglichen Niveau des Hauses um einen halben Meter tiefer: Zeichen der Zeit! „Ich belasse Spuren der Geschichte in diesem Gemäuer gerne wie sie sind“, meint Friedrich Bastl, „vieles habe ich erneuert, anderes konnte ich belassen. Wichtig ist mir die handwerkliche Fertigkeit im Alten und Neuen.“ So interessiert sich Friedrich Bastl auch für Kleidung – vor allem für die Schneiderkunst – und nennt eine kleine Sammlung besonderer Stücke sein eigen. Ein fein geschneidertes Leinensakko kann auch abgetragen durchaus stilvoll sein, wenn man etwa die durchgewetzten Stellen mit Fäden sichtbar vernäht“, meint er. Bei seinen Vernissagen, die er auch gerne im näheren Umfeld von Wiener Neustadt – wie etwa in den 2 großzügigen Räumen von St. Peter – umsetzt, trägt er mitunter eines seiner Stücke. „Er präsentiert sich cool!“ , schreibt der langjährige Wegbegleiter Bastls, Gotthard Fellerer, „das romantisch Sentimentale ist Friedrich Bastl fremd. Er bleibt Ästhet“ – ein Ästhet der kritischen Distanz, möchte man hinzufügen.

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Friedrich Bastl, Zeichen, Wiener Neustadt 2004.

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Gotthard Fellerer, www.austrian-art.at

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Seite 12 Cephal(l)us Engelsberger Marmor, 1998 H x B x T 50 x 63 x 17 cm

Seite 13 HeiligSchein Digitalfotomontage, 2012 2736 Ă— 3648 Pixel

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Seite 14/15 Lichthof Haus Bastl

Seite 16/17 Blick in den Akademiepark Wiener Neustadt

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Bettina Beranek Wimpassing

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Welten in Gläsern „Sie sind ein Genie. Ihre schöpferische Begabung ist so vollkommen, dass sie Ihnen und anderen mühelos erscheint. Trotzdem stellt sie die Höchstleistung der schnellsten Supercomputer unserer Zeit in den Schatten. Um sie zu mobilisieren, brauchen sie nur die Augen zu öffnen.“ ¹ Mit diesen Sätzen beginnt Donald D. Hoffmann seine bahnbrechende Analyse Visuelle Intelligenz, eine Abhandlung zu neuesten Erkenntnissen der Wahrnehmungstheorie und Kognitionswissenschaften. Was geschieht eigentlich, wenn man sieht? Diese Frage verfolgen hochrangige Theoretiker wie Hoffmann, Philosophen, Psychologen und andere Forscher seit dem 19. Jahrhundert. Bettina Beranek versucht sie mit Malerei zu beantworten.

Bettina Beranek

Ihre Bilder machen Sehprozesse sichtbar. Auf den ersten Blick wirken ihre Darstellungen wie wirklichkeitsnahe Wiedergaben. Dinge des täglichen Gebrauchs und Figuren besiedeln ihre Gemälde. Und stets ist die Irritation des Auges mitgemalt. „Wussten Sie, dass unser Auge zwischen drei und vier Sehsprünge pro Sekunde macht?“ fragt sie. So gelingt es – entgegen gewohnter Wahrnehmung – bei vielen ihrer Bilder nicht, das Zentrum im Fokus des Auges scharf zu stellen und die Ränder des Blickwinkels unscharf auslaufen zu lassen. Das Phänomen des peripheren und zentralen Sehens erscheint im Bild als Bruch mit dem gewohnten Sehbild. Und wie nimmt Bettina Beranek selbst die Welt um sich wahr? „Ich lenke meinen Blick auf Alltägliches. Mich faszinieren Details: die Form eines Glases, die Spiegelung des Wassers, die verdorrten Blätter einer Blume, ein unvermittelter Schatten, ein elegant gestalteter Teller; und immer frage ich mich: Und was nimmst du jetzt wirklich wahr?“. Auch das Fotografieren – eine ihrer Leidenschaften – ist Teil dieser Reise durch die Welt des Sehens. „Ich benütze das Fotografieren wie ein Skizzenbuch“, erklärt sie. Obwohl man in diesen fotografischen Skizzenbüchern mitunter auch eine Ecke von Nebenan finden kann, ist für Bettina Beranek, die Landschaft um sie nicht unmittelbar Anregung. Ihr Haus liegt unweit des Erholungsgebietes Rax und Schneeberg in der kleinen Ortschaft Wimpassing im Schwarzatal, ganz in der Nähe des Flusses. „Manchmal gehe ich schon an der Schwarza spazieren“, überlegt sie, „doch für mich war die Trennung zwischen Haus und eigenem Arbeitsbereich für die Entscheidung maßgeblich, hier zu wohnen.“ Im kleinen einstöckigen Atelierhaus, das durch einen gepflegten Garten vom Wohnhaus getrennt ist, trifft der Besucher auf eine kleine Idylle des Malens. Leinwände und Pinsel, Farbtuben und Behälter stehen wohlgeordnet. Licht erhellt den unmittelbar am großen Fenster gelegenen Malbereich. Dort hängt an der Wand ein begonnenes, unfertiges Bild, die aktuelle Serie der Malerin. „Ich habe eine besondere Affinität zu Spanien“, nimmt sie den Faden auf, „ich lerne eben Spanisch und habe eine Reise nach Valencia und Umgebung unternommen, bei der ich auch Aix-en-Provence, die Geburtsstadt Cézannes besuchte. Und als ich nach Hause kam, begann ich mit der Serie.“ Dabei greift sie ein alltägliches Motiv auf: das Trinkglas. Wie bei den Stillleben Cézannes wirken das Licht und der Schatten maßgeblich. Doch bei Bettina Beranek geht es eigentlich um ein Detail: Was sich in den Gläsern spiegelt, die wir täglich vor uns sehen, ist was wir meist nicht wahrnehmen: Es ist die Welt, die sich darin reflektiert.

¹ Donald D. Hoffmann, Visuelle Intelligenz. Wie die Welt im Kopf entsteht. München 2003.

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Seite 22 PlanB Nr7 テ僕 auf Leinwand, 2012 115 x 145 cm

Seite 23 PlanB Nr6 テ僕 auf Leinwand, 2011 115 x 145 cm

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Seite 24/25 Atelier AuĂ&#x;enansicht

Seite 26/27 Atelier Innenansicht

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Michael Blank Traiskirchen

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Orte des Er- und Aufwach(s)ens „Am Ufer eines kleinen Sees ließ ich mich nieder (…) inmitten der ausgedehnten Wälder. Ich wohnte so tief in den Wäldern, dass das jenseitige ebenfalls bewaldete Seeufer in einer halben Meile Entfernung meinen Horizont bildete,“ beschrieb Henry Thoreau in seinem 1854 erstmals erschienen Roman Walden oder Vom Leben in den Wäldern seine legendäre Holzhütte, die er – fernab der Zivilisation – für zwei Jahre bewohnte.

Michael Blank

Diese Idee faszinierte Michael Blank und er beschloss – 18-jährig – es Thoreau nachzutun. Er baute eine einfache, kleine Holzhütte im Garten seines Elternhauses am Stadtrand von Traiskirchen und bewohnte diese, ohne Wasser und Komfort, über vier Jahre. Wenngleich Blanks Hütte nicht wie jene Thoreaus in den unberührten Weiten der Wälder von Massachusetts lag, prägte ihn diese Erfahrung doch nachhaltig. „Ich habe gerne in diese Richtung visioniert“, erzählt er, „Thoreau ist im Denken und der Kultur der sechziger Jahre wesentlich verankert und daher für meine Jugendzeit formend. Thoreaus romantisierende Naturvorstellung ist für mich aber bis heute interessant geblieben. „Die Frage ist: Was meinen wir mit dem Begriff Natur?“, philosophiert Michael Blank. Ganz in der Nähe habe man begonnen einen Biosphärenpark anzulegen. In diesem Gebiet des Wiener Waldes werde versucht eine Re-Naturierung herbeizuführen und den Wald in seinen ursprünglichen natürlichen Zustand zurückzuführen. Die Authentizität der Vorstellung von Natur werde in diesen Vorgängen sichtbar und sie ist einem ständigen Wandel unterzogen“,1 so Michael Blank nachdenklich. Heute dient seine ehemalige Thoreau´sche Hütte im Garten – der Ort seiner Jugendträume – als kleines Depot. Gefüllt mit Zeichnungen und Objekten wirkt sie immer noch wie eine Enklave, von der aus sich seine Ideen in den Umraum bewegen. Umfangen von einem gepflegten Kleingarten mit geordnetem Gemüsebeet, blühenden Sträuchern und kurz geschnittener Rasenzone, neben einem einstöckigen Wohnhaus im Stile der späten sechziger Jahre, unmittelbar angrenzend zu einer Siedlungsreihe tauchen von Hecke und Rosenzeile umwuchert immer wieder seine Objekt auf… Auch wenn sich die Umgebung stark verändert hat – früher war die Spannung zwischen bewohntem Vorort, technischer Industriezone und freier Landschaft noch ausgeprägter, so der Künstler –, kommt er immer wieder gerne hierher, um Ruhe im Biosphärenpark zu suchen, wenn er das Elternhaus, den Garten und die Holzhütte besucht, aber auch um seinen Freund zu treffen, den Nachbarn, der eine Greifvogelzucht am ehemaligen Gelände einer Linoleumfabrik pflegt. Von ihm erhält Michael Blank Adlerfedern, die er zum Zeichnen benötigt. Die Gegend „des Aufwach(s)ens“ bleibt nicht nur dadurch in seiner Arbeit weiterhin präsent. Sie zeigt sich auch in der Wahl seiner Motive. Während er als Jugendlicher oft an den Wiener Neustädterkanal ging, um diesen möglichst detailliert abzuzeichnen, erscheint das Thema Landschaft bei den jüngst entstandenen Tuschzeichnungen als Empfindungsraum: wild, ruhig oder melancholisch wirken die feinen, abstrahierten Zeichnungen. Bei den experimentellen Arbeiten wird die Auseinandersetzung mit der Umgebung aber am konkretesten. So habe er 1996 das Video Morsch hier am Anninger gedreht, einen an der Thermenlinie liegenden Hausberg von Traiskirchen, erzählt Michael Blank. „Ich laufe dabei durch den Wald und stoße jeden morschen Baum um, über 70 Tothölzer waren es“, so der Naturliebhaber. Verlässt man den Garten der Familie Blank und durchquert die Gartensiedlung, kommt man bald ins Stadtzentrum der Kleinstadt und begegnet hier einer monumentalen Rauminstallation Michael Blanks, die den zentralen Kreisverkehr beherrscht. Sie scheint den Grenzen des Gartens entflohen und weitet sich vom begrünten Zentrum ausladend in die Verkehrszone aus. Von hier aus macht man sich auf den Weg in die Wien weit vor gelagerte Industriezone, mit ihren flachen Fertigungshallen und Einkaufsparks, während man im Hintergrund die Weinberge und Wälder des südlichen Wienerwaldes sieht und man vermeint immer noch den Duft der Gegend in der Nase zu spüren, „den Duft von Semperit“, jenem Unternehmen, das einstmals hier seine Reifenproduktionsstätte hatte und dieser Duft vermischt sich mit dem Geruch des Waldes und von frisch gemähten Rasenflächen.

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Seite 33 Zeichnung aus dem Zyklus „Aufgebrachtes Gelände“ Tusch, Papier, 2012 50 x 65 cm

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Seite 34/35 Objekte aus der Werkgruppe „Erden – Luften“ Papier, Stein, Eisen, 1988 - 90

Seite 36/37 Objekte aus der Werkgruppe „Erden – Luften“ Papier, Stein, Eisen, 1988 - 90

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Regina Hadraba Baden-Pfaffst채tten

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Zwischen Rosen und Schatten Schnurrend umstreichen zwei Katzen Regina Hadraba, die eine weiß-rot gescheckt, die andere mit rötlichem Fell; hüpfend und schmusend begleiten die Katzen sie auf Schritt und Tritt. „Sie lieben es im Garten zu sein!“, sagt Regina Hadraba schmunzelnd, „ebenso wie ich.“

Regina Hadraba

Der Garten Regina Hadrabas ist ein gewachsener Garten. Liebevoll gesetzt und gepflanzt, liegt es der Künstlerin am Herzen, Zeit zu haben, „im Garten zu leben“. Rund um das Wohnhaus im Süden von Pfaffstätten sind über Jahre Bäume, Büsche, Blumen und Sträucher gewachsen. Ein violett blühender Hibiskus umspielt den Weg, begleitet von zarten weißen Rosenblüten und einem hellblättrigen Gingkostrauch. An der Hausmauer duftet eine dunkelrot erblühte Heckenrose neben einem knorrigen Weinstock, der sich unter der Last der Trauben biegt. Eine wild wuchernde Kräuterecke und ein kleines, plätscherndes Gewässer weisen den Weg zu einer schattigen Ruhezone, einer Holzpergola mit einladendem Tisch. Ein Kriecherlbaum schließt den Garten ab. Hier verbringt Regina Hadraba ruhige Stunden mit Familie und Freunden und natürlich sind auch Bobby und Pauli, die beiden Katzen, immer dabei. Es ist ein privater Raum des Naturerlebens. Ihre Arbeit verrichtet Regina Hadraba jedoch an einem anderen Ort. Eine kurze Autofahrt entfernt, hat sie ein Atelier im grünen Randbezirk Badens gefunden. Und auch hier spielt der Garten eine wichtige Rolle. Ein kleines, gemauertes Gartenhaus, weiß gestrichen und mit großen Fenstern dient als Arbeitsplatz im Sommer. Im Haus daneben befindet sich das eigentliche Atelier mit einem großen Fenster zum Garten: „Hier arbeite ich am liebsten, weil ich den Wechsel der Jahreszeiten draußen beobachten kann“, meint sie und hält inne. „Dieses Bedürfnis kommt wohl aus meiner Kinderzeit. Ich bin am Land – im Waldviertel – aufgewachsen“, schließt sie dann und führt durch den noch im Entstehen befindlichen Atelier-Garten. Im Untergeschoß des Hauses befindet sich noch ein weiterer Atelierraum mit einer Druckerpresse. Leinwände, Farbtöpfe, Pinsel und Papiere lagern hier ebenfalls, Grafiken und Monotypien zieren die Wände und dazwischen finden sich Stapel von Büchern. Den Büchern gehört Regina Hadrabas Leidenschaft. Ihr Kunstgeschichtestudium schloss sie mit einer Arbeit über eine der berühmtesten Bilderhandschriften aus dem späten Mittelalter, dem prunkvollen Tacuinum Sanitatis, ab, dessen Handschrift Cod. Ser. N. 2644 in der Wiener Nationalbibliothek aufbewahrt wird. Die Künstlerin sammelt Bücher – alte und neue, mit besonderen Einbänden und Illustrationen, aber auch ganz gewöhnliche Exemplare –, zum einen, weil sie auf interessante Inhalte stößt und zum anderen, weil sie diese als Bildträger verwendet. Ihre Malereien, besonders aber ihre Zeichnungen, leben von der grafischen Anmutung handschriftlicher Zitate, die mit den feinen Liniengespinsten der freien Lineaturen in Dialog treten. Farbe verwendet die Künstlerin nur monochrom und sehr zurückhaltend. Rot dominiert, zuweilen mischt sich ein Blau oder Gelb in die Palette. Im Vordergrund steht aber die Wirkung der Linie. Einige Künstlerbücher hat Regina Hadraba selbst schon gestaltet und auch ihre neuen Werke weisen Beziehungen zum Buch auf. Zeichnungen werden auf großflächige Bildträger gesetzt und zu einem Buch zusammenmontiert, das als Installation im Raum präsentiert wird. „Ich suche Sätze, die mich berühren“, beschreibt Regina Hadraba ihre Vorgehensweise, „und versuche auf diese Art, einen zeichnerischen Akt zu initiieren.“ Ingeborg Bachmann gehört zu ihren bevorzugten Autorinnen, aber auch Zitate von Anne Sexton, Manfred Chobot, Elisabeth Schawerda oder Sylvia Plath finden sich in ihren subtilen Kombinationen von Wort und Bild. „Grenzt hier ein Wort an mich, so lass ich’s grenzen“, liest man etwas undeutlich auf einer Bildtafel und fühlt sich an die Entdeckungsreise der Künstlerin erinnert, wenn sie zwischen Schatten Rosen Schatten 1 mit ihren beiden Katzen im Garten wandelt.

¹ Ingeborg Bachmann: Sämtliche Gedichte: Aus dem Band Anrufung des Großen Bären, S. 143. Die Serie „Schatten Rosen Schatten“ wurde nach dem gleichnamigen Gedicht benannt.

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Seite 42 mappae mundi Collage, テ僕, Monotypie auf handgeschテカpftem Papier 2012

Seite 43 Installationsansicht Papiermachermuseum Steyrermテシhl Monotypien auf Papier, 2012 je 420 x 100 cm

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Seite 44/45 Pauli im Baumhaus, Garten in Pfaffst채tten

Seite 46/47 Zwischen Hibiskusstrauch und Apfelbaum, Garten in Pfaffst채tten

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Robert Hammerstiel Ternitz

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Von der Dualität: Farbe und Form Schon 1949 kam Robert Hammerstiel nach Ternitz. Hier lebt er bis heute, in einem freundlichen Haus, umgeben von einem üppigen Obst- und Blumengarten am südlichen Rande des Städtchens, das im Stadtzentrum den Blick bis zur Rax und zum Schneeberg freigibt. Die kleine, idyllische Ortschaft wurde ihm – den Vertriebenen – zum Ruhepunkt. Doch fühlt er sich immer noch seinem Geburtsort Werschetz verbunden. Werschetz/Vrsac liegt umweit der rumänischen Grenze am südöstlichen Ende der pannonischen Platte im heutigen Serbien. Als Kind deutscher Auswanderer musste Robert Hammerstiel elfjährig den Einmarsch der sowjetischen Truppen und der jugoslawischen Befreiungsarme erleben. Die Vertreibung aus seinem Geburtsort und die Internierung in Gefangenenlager sind unvorstellbare Erlebnisse, die seine Kindertage bestimmten bis er Ende der vierziger Jahre nach Österreich kam.

Robert Hammerstiel

Die Pendeluhr schlägt mit tiefem Klang als der heute mehrfach geehrte Professor Robert Hammerstiel die Glastüre zum Atelier öffnet, ein einstöckiges Holzgebäude am Rande des großen Gartens – und man glaubt sich an das klingende Glockenspiel des Kirchturms von Werschetz/Vrsac erinnert, das ihn als Kind verzauberte. Bunt begrüßt der Atelierraum: Farbkräftige Perserteppiche in unterschiedlichen Größen zur musterhaften Fläche aufgelegt, eine Reihe von farbigen Sodaflaschen springen ins Auge, die sich von hellem Gelb bis zu dunklem Blau am Fensterbrett versammeln, gemalte Ikonen schmücken die Wand neben Holzdruckstöcken und Schwarz-Weiß-Drucken. An diesem Platz scheint vieles auf Robert Hammerstiels Heimat hinzuweisen. Die bunte Ornamentik traditioneller südosteuropäischer Folklore und Handwerkskunst kommt unmittelbar in den Sinn und Robert Hammerstiel beginnt auch, emphatisch aus seiner Kindheit zu erzählen. Und er erzählt von seiner Herkunft, seiner Großmutter, die ihn klassische deutsche Literatur lehrte, von seinen Erlebnissen und Schrecknissen und von seiner Liebe zu Werschetz/Vrsac. Auch in seiner Malerei taucht das Motiv immer wieder auf. Erinnerung an mein Werschetz und an New York nennt er ein 2011 entstandenes Gemälde, denn seine Heimat – die er regelmäßig besucht –, ist ihm heute ein lebendiger und pulsierender Platz voll Vitalität. So verbindet sich die Silhouette der Metropole New York mit jener der Stadt Werschetz, bevölkert von bunten Figuren und Schatten. Denn die Schatten bleiben als düstere Konstante im Werk von Robert Hammerstiel. Die Dualität zwischen bunten und schwarz gehaltenen Flächen, zwischen dem Gleichgewicht des Kolorits und der Formen entspricht einem Prinzip des Künstlers, denn eine seiner Leidenschaften ist die Philosophie. Schon am Gartentor sprach er von Henry Bergson, als er die Hand zur Begrüßung schüttelte, und Bergson ist ihm Sinnbild für die Vorstellung von Rationalität und Intuition als sich ergänzende Prinzipien. „Es muss in der Kunst um Leben und Tod gehen. Ginge es nicht darum, wäre der Bildinhalt nur Spielerei“, hatte Hammerstiel den Gedanken des Dualen einmal auf seine Bilder bezogen.

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Seite 52 Erinnerungen an Werschetz und New York テ僕 auf Leinwand, 2011 100 x 120 cm

Seite 53 In Erwartung テ僕 auf Leinwand, 2011 80 x 100 cm

Fotos ツゥ Manfred Koch

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Seite 54/55 Garten vor dem Atelier

Seite 56/57 Ateliergarten mit Laufbrunnen

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Tomas Hoke und Karl Vonmetz Berndorf

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„Form oder Funktion?“ Die gemeinsame Leidenschaft für Metallfertigung verbindet Tomas Hoke und Karl Vonmetz. So wundert es nicht weiter, dass ihr Atelier in einem Wirtschaftspark einer der wichtigsten österreichischen Metallverarbeitungszentren, der Berndorf AG, liegt.

Tomas Hoke

Erreicht man Berndorf, deutet zunächst nichts auf eine große Produktionsanlage hin. Schattige Baumriesen und Föhrenwälder umrahmen die im Triestingtal gelegene Gemeinde. Der Gesang von Amseln und die Sonne über der barocken Marienkirche verdichten die liebliche Ruhe und Idylle eines typischen Dorfes im Wienerwald. Die Geschichte von Berndorf ist allerdings eng mit der Metallverarbeitung verbunden. Alfred Krupp gründete 1843 die Berndorfer Metallwerke und wirkte mit der Errichtung von infrastrukturellen, sozialen und kulturellen Zentren Impuls gebend. Zeughäuser und Kinderbewahrungsstätten, Gaststätten und Fabriksschulen, Wohnheime und Speisesäle für 1000 Personen gehörten ebenso zu seiner Vision wie das im Ortszentrum anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz-Josephs l von Hermann Heller und Ferdinand Fellner erbaute Theater im Wiener Ringstraßenstil und die beiden angrenzenden Schulen, deren Klassenzimmer in der Art verschiedener Epochen von den alten Ägyptern bis zum Empire gestaltet wurden. Unter alten, Schatten spendenden Bäumen führt der Zufahrtsweg zum Gelände der Metallwerke. Der Portier öffnet die Schranken und gibt zur besseren Orientierung einen kleinen Plan des Geländes mit. Sofort ändert sich die Stimmung und man wird vom Flair gepflegter Industriearchitektur umfangen. Neurevitalisierte historische Baukomplexe und modernste Architektur bilden ein stilvolles Ensemble. Nach kurzer Fahrt im Werksgelände, vorbei an Grünflächen und Architekturkomplexen erreicht man die heutige Kunsthalle, 1906 erbaut und zunächst als Turbinenhalle genützt. Der Bau besticht durch die Kombination von Backstein und einer Glas-Stahlkonstruktion und erweckt Neugier: Wie wurde dieser Ort zur Kunsthalle? „Als wir hierher kamen, lag das Gebäude im Dornröschenschlaf “, erzählen die beiden. „Gemeinsam mit Norbert Zimmermann, Vorstand des Aufsichtsrates, und Peter Pichler, Vorsitzender des Vorstandes, die leidenschaftlich Saxophon spielen und hier eine kleine Jazzgemeinschaft gegründet haben, malten wir zunächst den Innenraum aus. Langsam wuchs die Idee das Haus zu nutzen. Inzwischen haben wir hier unser Atelier und es finden zwei bis drei Mal jährlich Veranstaltungen und Jazzkonzerte statt.“ Heute ist vom einstigen Dornröschenschlaf nichts mehr zu bemerken. Die Ästhetik des Industriebauwerkes strahlt in perfekter Rekonstruktion und lässt den Raum beinahe sakral wirken. Das Licht fällt von oben durch ein Glasdach ein und bildet Reflexe in den glänzenden Oberflächen der Maschinen und Objekte, die den Hallenraum bevölkern. Riesige Werkbänke, Seile und Kräne stehen neben monumentalen Objekten, Raumkonstruktionen und Metallformen. Die Aura der unbearbeiteten Ausgangs mate rialien – Endlos-Metallbänder, Chromspiralen, Edelstahlprofile und -blöcke – vermischt sich mit der Wirkung der monumentalen Kunstwerke und technischen Gerätschaft zu einem Gesamteindruck industrieller Schönheit. Doch gibt der Raum nicht nur Großem den Platz, sondern hat Interessantes auch im Kleinen zu bieten. Im Wechsel der Etagen ergibt sich ein spannender Kontrast der Relationen. Denn Karl Vonmetz arbeitet mit Modellen im Verhältnis 1:10, die er auf einem Tisch im Zwischenstock des Raumes präsentiert. Geometrische Formen bilden den Ausgangspunkt der Modelle: offene Kuben, Rhomben und Prismen reihen sich zu einer Gruppe von konzentrierter Stille. Auffallend ist die Oberfläche, die in den Spektralfarben changiert. Um diese Wirkung zu erzielen werden die Metalle für einen exakt berechneten Zeitraum in ein chemisches Bad eingetaucht, sodass das Metall die Farbe verändert: Rottöne und Gelbabstufungen, Violett- und Blauvariationen lösen sich in kalkulierter Reihenfolge in horizontaler Gliederung ab. „Aufgrund der Beschichtung der elektropolierten Platte wird durch die Lichtbrechung dieser Schicht in Molekularstärke der Farbverlauf je nach Blickwinkel verändert“, erklärt Tomas Hoke. Die Technik wird von beiden Künstlern gleichermaßen angewandt und gilt als Innovation der Berndorf AG. Eine technische Erfindung verwandelt sich zum Ausgangsmaterial künstlerischer Arbeit. Tomas Hoke setzt die schillernden Metalle jedoch unter einem anderen Gesichtspunkt ein als sein Ateliergenosse. Für ihn →68

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Seite 62 neurora Lichtinstallation Computergesteuert: 8 channel. MaĂ&#x;e variabel

Seite 63 Lost Scapes Zinn auf Alu 91 x 150 x 6 cm, 2012

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Das Feuern der Neuronen ist in seiner energetischen Grundkonzeption nicht unähnlich dem, was die Aurora über den Polen erregt. Gehirnaktivität durch bildgebende Verfahren sichtbar gemacht gleicht dem Polarlicht bei heftiger Sonnenaktivität. >neorora< stellt eine Verbindung zwischen beiden her. Mittels BCI (Brain-computer interface) wird das Lichtobjekt interaktiv vom Betrachter gesteuert.

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Aus der Serie „Lost Scapes“: >Futaba<, Japan (für Jahrhunderte nicht mehr bewohnbare Ortschaft in Fukushima) Weitere Arbeiten aus der Serie: >Pripyat<, Ukraine (verlassene Stadt neben Tschernobyl, auch unbewohnbar) und >Tikal<, die Mayastadt, deren Bewohner selbst das Wasser verseucht haben (mutmaßlich durch rituelle Blutopfer), worauf die größte Stadt der Maya aufgegeben werden musste (eine Theorie, neben einigen anderen, nicht minder schrägen Theorien).

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der Aspekt der Irritation herkömmlicher Wahrnehmungsmuster wichtig. Betrachtet man die Bildserie Cosmic Landscapes öffnet sich der Raum in ungewohnter Weise ins Unbegrenzte. Man fühlt sich an den Blick zu den Sternen erinnert, der das Auge immer weiter schweifen lässt. Tatsächlich nahm Hoke „Anregungen“ aus der Kosmologie auf. „Ich hatte Besuch von Franz Viehböck, unserem einzigen Mann im All“, schildert er. „Als er die Werke sah, kamen ihm seine Eindrücke als Astronaut wieder in den Sinn und so kam es zum Titel.“

Karl Vonmetz

Die Vielschichtigkeit der Arbeiten und die Raffinesse der Herstellungsprozesse lässt Staunen und macht deutlich, dass dies nur durch eine Symbiose von Technik und Kunst möglich wird. Nicht nur in Bezug auf das Material vermischen sich industrielles und kreatives Interesse. Auch die Manipulation der Objekte erfordert spezielle Rahmenbedingungen. Die Größe der Werke kann einige Meter erreichen und das Gewicht Tonnen. Meist erfolgt die Realisierung aufgrund von Preisen bei Wettbewerben und Ausschreibungen. Dennoch finden nur wenige Werke einen Ort dauerhaften Bleibens. Im Einfahrtsbereich des Geländes wird man von Tomas Hokes Nike begrüßt, die von 1997 bis 2003 am Wiener Karlsplatz platziert war, nun aber in den Besitz der Berndorf AG übergegangen ist. Die Kooperation zwischen Kunst und Technik erreicht in Berndorf eine Blüte. „Auch der 2007 realisierte Neubau des Kantinengebäudes von Schafler Architektur, dessen Bauweise Form und Nutzung gekonnt verbindet, spricht vom Geist der Symbiose. Im Innenraum ziert die langgezogene Lichtspirale, timeline, von Tomas Hoke die Frontwand, das neue Logo der Firma über dem Eingang wurde ebenso von ihm entworfen. Man fühlt sich in Berndorf an Leonardo da Vinci erinnert, der einmal formulierte: „Die Ungleichheit ist die Ursache aller örtlichen Bewegung.“ Und so macht erst die Ungleichheit der Blicke von Technik und Kunst eine spezifische Bewegung zueinander möglich, die vielleicht auch in der Historie der Landschaft zwischen Erholungsraum der Jahrhundertwende und Indusriegebiet der Moderne begründet ist.

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Seite 70 Beihocker Edelstahl, 1999 40 x 34 x 39 cm

Seite 71 Kleine Blase Edelstahl, 1998 70 x 60 x 200 cm

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Seite 64/65 Kunsthalle, ehemalige Turbinenhalle der Berndorf Ag. Arbeits-, Ausstellungs- und Veranstaltungshalle

Seite 66/67 Aussenansicht der Kunsthalle vom Damm der Triesting aus.

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Anna Heindl und Manfred Wakolbinger Birkensee

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Von fließenden Welten Wasser! Dieses Element gehört zum Leben des Künstlerpaares Anna Heindl und Manfred Wakolbinger wie das Atmen. Das grüne Wasser des Birkensees plätschert sanft am Ufer ihres Gartens und bleibt auch im Haus immer zu sehen. Das Gebäude, das in einer Kombination aus Beton, Holz und Metallen aufragt, öffnet sich durch eine Glasfront zum See und gibt vielschichtige Dialoge frei. „Fenster wie Bilder“,1 sagt Manfred Wakolbinger und zeigt auf eine Feuerstelle, die als solche kaum wahrnehmbar in die Glasfassade eingeschlossen ist. Wenn Holz darin angezündet wird, verbinden sich Wasser und Feuer im Blick des Betrachters.

Anna Heindl

Schon als Kind faszinierte Manfred Wakolbinger die Unterwasserwelt. Die Fernsehserie Mike Nelson. Abenteuer unter Wasser weckte seine Neugier. Doch erst Jahrzehnte später machte er den Schritt ins Nass. Bei einer Reise versuchte er das Tauchen und wusste: „Das ist es!“ Auch Anna Heindl zeigte sich schnell vom Wasser begeistert. Inzwischen ist das Leben mit dem Wasser zu einer Entdeckungsreise angewachsen, einer Entdeckungsreise ohne Ziel und Grenzen. Denn das Entdecken ist Ziel für sich. 1500 Tauchgänge haben die beiden an verschiedensten Plätzen der Welt erlebt und es gibt immer wieder Neues und Erstaunliches zu finden. Natürlich können sie inzwischen von einigen Abenteuern im Stile Nelsons erzählen… Das Wasser bildet für Anna Heindl und Manfred Wakolbinger einen Ort des Staunens. Formenvielfalt und Farbenwelten der Meere erschließen sich gleich einem phantasievollen Universum ungeahnter Erscheinungsweisen. Den Bildhauer beeindrucken vor allem die Erfahrung der Schwerelosigkeit und das Empfinden des Grenzenlosen. Nicht zufällig wirken viele seiner Objekte organisch und beleben den Raum – trotz ihrer Masse und Größe – schwebenden Urformen gleich. Schlängelnd und tänzerisch, anmutig und weich – wie von unsichtbarer Kraft – in Bewegung versetzt, biegen und dehnen, strecken und tasten sich die Kupferobjekte vor. Auch Anna Heindls kleinteilig-feine Schmuckstücke reflektieren das reiche Vokabular der Unterwasserwelt. „Viele Kleinstlebewesen wirken schmuckhaft“, 2 erzählt sie. Wie Blasen formen sich Gold und Metall zu Ringen und Ohrgestecken, wachsen edle Steintropfen aus kugeligen Gebilden, verdichten sich Glieder zu Ketten, ragen Zylinder wie Augen teleskopartig empor. Die Farbenwelt der Meere leuchtet – gleichsam vom Scheinwerferstrahl unter Wasser erhellt – sphärisch in den Lichtspiegelungen der Perlen und Steine wieder auf. Es sind Farben, die sich herkömmlichem Kennen entziehen. Kraftpanorama rot, Rosa Bad, Gelbe Blasen oder Oranger Mond nennt Ana Heindl ihre Schmuckwerke; mit Namensgebungen wie diesen finden die Farben einer anderen Welt einen sprachlichen Widerhall. Die Farben des Meereslebens tauchen desgleichen in Manfred Wakolbingers Photoserien auf. Zunächst aus persönlichem Gebrauch begonnen, bedeutete die Photografie die Möglichkeit, die Faszination der Welt unter der Meeresoberfläche fest zu halten. Schließlich fanden die bizarren Momentaufnahmen aus der blauen Dimension auch Einzug in das künstlerische Schaffen. Heute stellt Manfred Wakolbinger Photo und Film gemeinsam mit den plastischen Arbeiten aus und veröffentlicht mit seinem langjährigen Weggefährten Christoph Ransmayr Bücher über die Galaxien unter dem Meer. „Die Sehnsucht nach dem Wissen und dem so weit entfernten Raum wird mit Bildern von Landschaften und Geschöpfen aus der durch die Wasseroberfläche von uns getrennten Welt zugleich gestillt und angeregt“, 03 schreibt Manfred Wakolbinger in under the surface. Am Titelcover leuchtet in surrealen Türkisschattierungen vor mattem Schwarz ein Großflossen-Riffkalmar durchsichtig auf, scheint sich von der Oberfläche des Coverpapiers zu lösen und den fremden Raum zu betasten. Ob angesichts dieser Meereslebewesen der Birkensee als Tauchrevier interessant bleibt? „Hie und da zieht es mich auch hier ins Wasser“, sagt Manfred Wakolbinger, „es gibt schöne Hechte!“ →78

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Seite 76 Blumen der Nacht, Unendlich Ring, 2011 14k Rotgold, Perlen, Edelstahl

Seite 77 Trauben auf den Schn체ren Armband, 2006 18k Gold, Silber geschw채rzt, Labradorite

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Von fließenden Welten

Manfred Wakolbinger

Den See entdeckte das Ehepaar vor zehn Jahren als Wohnort. Das Wasser, die Ruhe und die Stadtnähe – der Birkensee liegt unweit des Schlossparks Laxenburg südlich von Wien – motivierten das Paar. Und dann begann man zu planen. Das mit Gregor Eichinger entworfene Wohn- und Gästehaus sollte auch zur Arbeit dienen, nur die großen Objekte entstehen in einem Atelier in der Stadt. Und die Idee ging auf. Heute fließen Wohn- und Arbeitsbereich in einen zentralen großzügigen Raum zusammen. Auf einer erhöhten Plattform stehen Computer und Schreibtische – wie auf einer Schiffsbrücke –, alles überblickend. Und zu sehen gibt es viel: weitläufigen Raum mit modernem Mobiliar; Sofa und Lehnstuhl, ein Ensemble von Tisch und Sessel; in Leder verkleidete Schiebekästen als Bibliothek, gleich einem Riff unter der Plattform angesiedelt. Dazwischen: eine Sammlung afrikanischer Skulpturen aus der Kolonialzeit, Lampen mit bedruckten Stoffen von Franz West, Bilder von befreundeten Künstlern. An der zentralen Sichtbetonwand: eine Gruppe mit Arbeiten zu nur einem Motiv, dem Pferd. Denn das Reiten bildet eine weitere Passion des Paares. Unweit des Hauses haben sie zwei Pferde eingestellt und so kommt es manchmal, dass nach Ausritten bis zum Haus die Pferde auf der Wiesenfläche vor dem schlichten Bau grasen. Wenige Baumgruppen, Büsche und vereinzelte Skulpturen spenden dort Schatten und zieren das Grün. Ein Steg aus Stahl eröffnet den Weg ins andere Element. Darunter ruht ein Ruderboot, bereit für die nächste Ausfahrt auf den See. Obwohl das Gewässer klein ist, schlummert doch auch im stillen Schaukeln am See eine fließende Welt. Und irgendwie erinnert man sich an diesem Platz an Jules Vernes und seine Abenteuer. „Das letztere Wunder ist stets das staunenswerthere, und wenn diese Steigerung so fortdauert, weiß ich nicht, wie dies endigen wird. Ich bin der Meinung, wir werden eine gleiche Gelegenheit nie wieder bekommen“, heißt es dort.

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Seite 80 Rendez-vous 2009 Leobersdorf

Seite 81 Up from the Skies 2012 Ausstellungsansicht, Dominikanerkirche Krems

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Seite 82/83 Am See

Seite 84/85 Terrasse Ost

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Gerhard Kaiser Enzensfeld-Lindabrunn

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„Herumschweifen und Ausufern!“ Enzensfeld-Lindabrunn: eine Adresse inmitten des niederösterreichischen Industrieviertels südlich von Wien, die bis auf das 1966 begründete Bildhauersymposium Lindabrunn zunächst wenig Künstlerisches vermuten lässt. Doch, Achtung! Am Rande der großangelegten Industrieanlage der Caro Metallwerke AG aus dem 19. Jahrhundert, heute renommiert für die Herstellung hochwertiger Spezialwerkstoffe, zwischen alten Fabriks- und Fertigungshäusern, Zufahrtswegen, Bahngleisen, modernen Bürokomplexen, wild wuchernden Grünflächen und vereinsamten Bäumen hat sich ein poetischer Geist eingenistet: Gerhard Kaiser. Unweit des Geländes, in St. Veit an der Triesting aufgewachsen, beschloss Gerhard Kaiser schon in jungen Jahren, Bildende Kunst zu studieren. Warum? „Das Beobachten aus dem Verborgenen hat mich immer fasziniert“, erzählt er.

Gerhard Kaiser

Auf der Suche nach Platz für seine Arbeiten und einem Atelier entdeckte Gerhard Kaiser dann vor 22 Jahren das Gelände der Caro Metallwerke durch die Vermittlung eines Freundes. Ein leerstehendes zum Abbruch frei gegebenes Verwaltungsgebäude mit einer Grundfläche von 300 Quadratmeter im Südtrakt des Areals schien ihm als idealer Ort für seine Kunst. Das Bewahren des Alten und Neu- Interpretieren ist ihm immer wieder ein Anliegen. So setzte er mehrfach Impulse zum Erhalt baufälliger historischer Gebäude wie dem Moserhof in Gumpoldskirchen und dem heute als Galerie dienenden Halterhaus in Leobersdorf. Die offene Haltung der Besitzer machte eine innovative Nutzung auch in Enzensfeld möglich. Gerhard Kaiser bezog mit seinem kompletten Oeuvre Quartier im ersten Stock des Verwaltungsgebäudes und setzte seine Arbeit fort… Heute sieht sich der Besucher mit einem explodierendem Universum konfrontiert: 37 Jahre Kunstschaffen sprengen Raum um Raum: Plastikhüllen auf Hacken, allerlei Objekte, Leinwände in allen Größen, gestapelt, lehnend, an der Wand platziert, weiße Schachteln zu Wolkenkratzern getürmt, Gefundenes, Plastik, dazwischen ein Schlagzeug, Sessel, ein Tisch. Eine Welt aus Dingen türmt sich zu einem Gebilde des Kreativen und tritt in Dialog mit dem technokratisch-glatten Charme des Hauses, in dessen Innenraum sich Gründerzeit und Fünfzigerjahre vermählen. Verblichene Tapeten und Holz getäfelte Gänge verströmen eine Büroatmosphäre vergangener Tage, rot gefasste Handläufe am Treppengelände führen über Gusssteinstufen aufwärts. Leere Wände, kahle Räume und verwinkelte Korridore bilden das still hallende Gegenüber zu Gerhard Kaisers Welt des sprudelnden Übervollen. „Ich bewege mich in einem toten Winkel“, beschreibt Gerhard Kaiser seinen persönlichen Zugang. Ein Ort, den keiner braucht, wird zum Idyll des kreativen Prozesses. „Von hier aus beobachte ich unbemerkt“, lächelt er. Auch in seiner Wohnumgebung bietet ein Garten – ein Dickicht des Ungeordneten – Schutz und lädt zum Verweilen ein. Ein phantasievoller Freiraum, ungebändigt und von vielen Tieren belebt, ist sein Refugium. Doch nicht nur der kontemplative Aspekt scheint anziehend für Gerhard Kaiser. Näher betrachtet, eröffnet sich eine spannende Verwandtschaft zwischen dem Wie und Wo seiner Werkentwicklung. So ist Gerhard Kaisers Arbeit durch ständige Erweiterung und Ausdehnung begrifflicher und realer Rahmenbedingungen gekennzeichnet. This Remains to Be Seen, eine 2012 entstandene Installation scheint dafür beispielhaft. Gerhard Kaiser versammelt Objekte verschiedenster Art – eine pinkfarbene Plastikschüssel, Plexiglas, ein Oval aus Holz, Schriftfragmente – zu einem Raum greifenden Ganzen. Wie der Ort des Entstehens verweigert auch das Werk eine unmittelbare Erfassung des Einzelnen. Erst das Ausufern, Aneinanderreihen und Kombinieren lässt eine Einheit entstehen. Der tote Winkel des Gesehenen erschließt sich hier als Prinzip „herumschweifender“ assoziativer Suche. Die enzyklopädische Struktur erscheint als Basis von Gerhard Kaisers Werk ebenso wie als Spiegel seines Entstehungsortes. Dem stillen Raum des Ungebrauchten entlockt Gerhard Kaiser eine beredte Welt der Verknüpfung.

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Seite 90 Aus dem Zyklus This remains to be seen Area occupied Acryl und Siebdruck auf Plexiglas und Kunststoff 100 x 120 cm, 2012

Seite 91 Passim c-Print auf Aluminium 100 x 70 cm, 2012

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Seite 92/93 Stiegenhaus vor dem Atelier im ehemaligen Verwaltungsgeb채ude der Firma Buntmetall Amstetten Ges. m. H., Werk Enzesfeld-Caro

Seite 94/95 Werkdepot im Atelier in der Fabrik

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Brigitte Lang Perchtoldsdorf

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Vom Spiel des Lebens Perchtoldsdorf gilt durch die geografische Lage und die günstigen klimatischen Bedingungen seit Jahrhunderten als Weinregion. Im südlichen Wiener Wald gelegen, schreibt die Marktgemeinde seit dem 11. Jahrhundert Geschichte, die mit dem Wein und dem Genuss des Weines verbunden ist.

Brigitte Lang

Aufgrund des Weinhandels erlebte die Marktgemeinde im späten Mittelalter eine Blüte, die das Gesicht der Gemeinde bis heute prägt. Im Ortszentrum beherrschen die Burg, die als Herzoginnenresidenz im 14. Jahrhundert erbaut wurde, der Wehrturm sowie die gotische Kirche den Marktplatz, der von einstöckigen Winzer- und Bürgerhäusern aus der Gründungszeit und der Renaissance gesäumt wird. Diese versunkene Welt inspirierte zahlreiche Maler, wie Rudolf von Alt, und so entdeckt man das Motiv auf unzähligen Gemälden der Biedermeierzeit. Mit Cafés, Restaurants und Geschäften ist der Platz heute Zentrum des Lebens in der Stadt. Rundum laden Heurige und Winzer zur Verkostung ein und locken am Wochenende Wiener ebenso wie Touristen und Bewohner der Stadt an. Auch Brigitte Lang fühlte sich von dem Ort anzogen als sie vor 9 Jahren Haus und Atelier suchte: „Perchtoldsdorf war einfach mein Wunschort“, schildert sie, „heute möchte ich nirgendwo anders sein.“ Mit den Jahren wurde die Marktgemeinde zum Lebensmittelpunkt der Künstlerin. Ihr Atelier liegt im Herzen von Perchtoldsdorf in einem einstöckigen Gebäude, das in den siebziger Jahren adaptiert wurde und aus der Reihe schmucker Bürgerhäuser heraus sticht. Hier bezog sie in einem ehemaligen Geschirrgeschäft ihre Arbeitsräume. Wie ein amerikanisches Loft muten die Räumlichkeiten an. Neben Platz für die eigene Arbeit fand sie damit auch Räume für Ausstellungen. Brigitte Lang initiierte einen engagierten Kunstverein, der mit internationalen und lokalen KünstlerInnen arbeitet und dessen Programm sie entwickelt. „Das braucht viel Raum und Zeit,“ erzählt sie „und deshalb verbringe ich die meisten Tage hier“. Wenn sie Zeit hat, hält sie sich auch in den Weingärten auf, von wo man über Perchtoldsdorf bis zum Braunsberg sieht und erkundet die Wälder. „Es ist einfach ein besonderes Lebensgefühl hier“, meint sie. Auch im Atelier hinterlassen ihre Ausflüge Spuren. Neben Möbeln aus den fünfziger Jahren, einer ausladenden Büroecke und inmitten der leeren Räume stehen, wie zufällig, ein paar Äste herum. „Ein Beifuß, von einem Spaziergang mitgebracht“, erklärt sie. Ihre Werke entstehen in einem kleinen Nebenraum. Wie ein Depot für eine Sammlung von Gegenständen wirkt das Zimmer. Einkaufswägen für Kinder – ein Relikt aus dem Geschirrgeschäft –, zugeschnittene Acrylglasplatten, leuchtende Kupferrohre, bunte Plastikwaren wurden angesammelt, um daraus Objekte zu bauen. Eine Arbeit fällt besonders ins Auge: Äste wurden seriell auf einer Schiene montiert. Sie lassen sich drehen. Dabei ergeben sich verschiedene Ansichten. Ein Holzstück wurde zu einer Hand geformt, ein anderes bleibt grob und unbehandelt, ein breiter Zweig fühlt sich fein und glatt an, einer stachelig und rau. Vom Spiel des Lebens nennt Brigitte Lang die Installation und es ist auch das spielerische Erkunden, das im Zentrum dieser Arbeit steht. Vielleicht, so möchte man mutmaßen, zieht auch dieser Aspekt Brigitte Lang so sehr an der lieblichen Umgebung von Perchtoldsdorf an, denn heißt es doch schon in einem alten Hauerlied aus der Region: Mi g freut’s, daß i a Haurer bin, trotz aller Müh und Plag, wann d’Botz’n keman, d’Weinba blüahn, wias wachsen Tag für Tag. Mi g freut’s bein Schneiden, Rebenklaub’n, bein Steckenschlag’n, bein Fastenhaun! Wanns Lercherl singt, da Guga schreit, glaubt’s ma, dös is a Freud!

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Seite 100 / 101 AUFSTAND Kupfer, Messing, Eisen, Kinderhemdchen, Folie, 2011 197 x 65 x 24 cm

Objekt teilweise beweglich

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Seite 102/103 Sommer 04 bis Sommer 12 „Anfangen ist die Hälfte des Ganzen“ (Horaz)

Seite 104/105 Sommer 04 bis Sommer 12 „Da ist gut sein, da lasst uns Hütten bauen" (bibl. Zitat)

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Peter Ledolter Enzenreith

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Ein Stillleben der bildenden Künste

Peter Ledolter

Harmonie und Ruhe! Diese Eindrücke dominieren, wenn man das sanft hügelige Gelände erreicht, in dem Peter Ledolters Haus steht. Es ist eine Ruhe und Harmonie der Farbe: Vom Grün des Gartens umgeben, treten an der Fassade helles Ocker- und Sienarot, gedecktes Blau und gebrochenes Weiß in Dialog mit dem natürlichen Kolorit von Hölzern und von Tonfragmenten. Peter Ledolter hat sein Haus selbst entworfen und gemeinsam mit einem Architekten gestaltet. Es liegt im Süden von Enzenreith, einer Gemeinde unweit der Sommerfrische von Gloggnitz und Ternitz in einer weitläufigen Gartensiedlung ohne Zäune. Grundstück an Grundstück gehen fließend ineinander über, individuelle Pflanzengestaltungen bilden ein buntes Nebeneinander gärtnerischer Vielfalt. Bei Peter Ledolters Haus fanden ausschließlich Naturmaterialien Verwendung: Kalk, Sand, Wasser und Erdpigmente für den Putz in barocker Technik; rötliches Lerchenholz für den Fußboden und gelbliches Fichtenholz für Türen und Fenster – unbehandelt, nur geölt, betont der Hausherr, denn er legt Wert auf die baubiologische Unbedenklichkeit des Materials. Jede Hausseite zeigt ein anderes Aussehen. Der Eingangsbereich empfängt mit einer überdachten Holzveranda, die mit großem, massivem Holztisch und schlichten Bänken zum Niedersetzen einlädt. Die eingegliederten Fenster sind in Sgraffitotechnik mit florentinisch-reduzierter Ornamentik gefasst, die Eingangstüre umrahmt von freskal gemalten Säulen, die sich plastisch zu wölben scheinen. Wie Peter Ledolter diese Bauweise und deren Details verwirklichen konnte? „Ich bin Restaurator“, antwortet er „und arbeite seit 32 Jahren in diesem Beruf. Es ist eine Arbeit, die viel technisches Wissen, unglaubliche Geduld und ein geschultes Auge erfordert. Meine Malerei bietet mir dazu einen guten Ausgleich.“ Beim Weg durch das Haus trifft man allerorts auf die handwerkliche Obsession des Restaurators. Ein alter Bauernkasten wird ebenso mit einer speziellen Wachstechnik eingefasst wie Jahre zählende Hölzer zur Garderobe umgedeutet werden; handschriftliche Spruchbänder auf Leinen an Wänden und Ecken unvermutet platziert, eröffnen gedankliche Spielräume. „ Jedes Kunstwerk ist eine Prüfung“, liest man dort und geht über eine massive Holztreppe in das tiefer gelegene Atelier, wo sich antiquarische Holzskulpturen neben den abstrakten Leinwänden zu einem Stillleben der bildenden Künste zu verbinden scheinen. Einige Holzschachteln in verschiedenen Größen – Schatztruhen gleich – stehen auf einer langen Arbeitsfläche. Sie bergen eine Kostbarkeit: Farbpigmente in gläsernen Gefäßen; französischer Ocker, Kadmiumgelbzitron, nickeltitangelb, English Rot, Krapplack, kobaldviolett, phtaloblau, coelinblau – ein unendliches Spektrum an Nuancen steht bereit. „Mit diesem Pariserblau malte man in der Barockzeit die Samtkleidung der porträtierten Könige“, begeistert sich der Künstler und öffnet das sorgfältig verschraubte Glas. Man meint den Atem anhalten zu müssen, um das mikroskopisch feine Pigmentkorn mit seiner Atemluft nicht zu verwehen und es leuchtet in nachtdunklem Blau unglaublich mollig und tief. Auch für seine Malerei verwendet Peter Ledolter ausschließlich reine Pigmente. Diese werden im Mörser angerieben und mit verschiedenen Bindemitteln versetzt. So spricht seine malerische Arbeit von einer genauen Kenntnis des Materials. Farben ergänzen sich kraftvoll und erscheinen besonders ausdrucksstark. Sie verdichten sich in ihrer Deckkraft, verblassen zum Hintergrund und bewegen sich rhythmisch auf der Bildfläche. Ausgangspunkt von Peter Ledolters Malerei sind Empfindungen, die etwa durch den Reiz einer Landschaft ausgelöst werden und sich in der Wirkung der Farben ausdrücken. Immer wieder unternimmt Peter Ledolter Reisen mit Künstlerkollegen, um in unterschiedlichen Umgebungen zu arbeiten und die farblichen Atmosphären in zeichnerischen und malerischen Erinnerungen darzustellen. So ist seine malerische wie seine restauratorische Arbeit ein Wiederfinden, Freilegen und Sichtbarmachen von Spuren aus der Vergangenheit, die aus Fragmenten zu neuem Leben erweckt werden.

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Seite 110 Ohne Titel Mischtechnik auf Papier, 2011 25 x 18 cm

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Seite 112/113 Vielseitig gestaltete Fassade des Ateliers

Seite 114/15 Im Garten bl端hen die Pellets

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Katja Praschak Perchtoldsdorf

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Aus einem Tag im Leben … „Meinen Tag beginne ich immer an diesem Platz“, erzählt Katja Praschak. Sie sitzt auf der Natursteinterrasse ihres Reihenhauses. Ihr Blick richtet sich in einen kleinen, von Rosen und Buschwerk gerahmten Garten. In der Mitte spiegelt sich der freie Himmel in einem blau erblühten „Hibiskusstrauß“. „Von hier sehe ich über das Weidenbachbett bis nach Gießhübl. Manchmal grasen Schottische Hochlandrinder dort auf der Pferdekoppel“, schildert sie. „Ich trinke Kaffee, und plane meinen Tag“.

Katja Praschak

Katja Praschak wohnt seit zwölf Jahren mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der Tirolerhofsiedlung in Perchtoldsdorf, in der sie auch aufgewachsen ist. Die in den fünfziger Jahren auf dem ehemaligen Gelände des Gutshofes Tirolerhof erbaute Anlage liegt mitten in den Weingärten. Haus an Haus gestaltet jeder Bewohner seine eigene Atmosphäre. Von wildem Buschwerk vor alten Mauern bis zu japanischen Vorgärten mit modernen Kuben findet sich ein breites Spektrum an Bauformen und Gartengestaltungen. Katja Praschak liebt es schlicht. Wenige Ensembles zieren das Haus. Auffallend ist eine Wand im Eingangsbereich, an der in barocker Manier kleine antiquarische Rahmen mit allerlei Gefundenem, eigenen Arbeiten, Werken ihres Mannes und ihrer Mutter, Schwarz-Weiß-Fotos und alten Ansichten hängen. Wenn Katja Praschak ihren Kaffee beendet hat, verlässt sie das Haus in Richtung Atelier, das sich ein paar Gassen weiter befindet. Um sich auf ihre Arbeit einzustimmen, nimmt sie manchmal einen Umweg über die Gießhübler Heide. „Ein besonders stimmiger Platz“, sagt sie und schaut über die Landschaft. Wunderbar ruhig entwickelt sich das Hügelland des Wienerwaldes. Satte Wiesen, duftende Kiefern und Föhren reichen bis zum Horizont. Hier im Atelier arbeitet die Künstlerin ab vormittags. Ihre spontane Malweise und ihr Pinselduktus erzählen von einem intuitiven Malprozess. „Ich male nicht nach Konzept“, erklärt sie. Sie malt einfach. Malt Momente aus dem Leben, und so trifft man im Atelier neben Bildern von Landschaften und Menschen auch auf Bekanntes: Die Wand im Vorraum des Hauses, mit der kleinteiligen Hängung an Bildwerken wurde Katja Praschak ebenso zum Sujet wie ein Paar im Gegenlicht, das vor der Gießhübler Heide sitzend in die Ferne schaut. Das Bild ist in fein modellierten Farben gestaltet, die Heide – zwar wieder erkennbar aber doch – in offener Malweise umgesetzt. Das Paar ist in Rückenansicht dargestellt und nimmt damit die gleiche Blickrichtung ein wie der Betrachter, der so selbst im Bilde zu sitzen scheint. Das Leben in dieser Gegend ist für Katja Praschak wesentlich und fließt in ihre Malerei ein, gerade so wie der Betrachter Teil der Bilder wird. Viermal pro Woche lehrt Katja Praschak in der Malakademie Perchtoldsdorf, einer vom Land initiierten Talentförderung für Jugendliche, „und das mit Freude!“. Die Vielfalt der Kreativität und die Qualität der Arbeiten beeindrucken. Der Spruch „I wish life was like my art class“ wurde von den Jugendlichen groß auf eine Stellwand gemalt. Und tatsächlich scheinen bei Katja Praschak Kunst und Leben in besonderer Weise zu verschmelzen. Nach dem Unterricht beschließt Katja Praschak den Tag, kehrt in ihr Haus zurück und sitzt vielleicht wieder an ihrem Platz auf der Terrasse.

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Seite 120 Baum 1 Acryl auf Leinen, 2008 100 x 100 cm

Seite 121 Baum 2 Acryl auf Leinen, 2008 100 x 100 cm

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Seite 122/123 Betrachtung

Seite 124/125 Sammlung

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Ramacher & Einfalt Baden

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Strukturen als Teile und Summen des Ganzen „Bitte hier rauf!“ – mit dieser Begrüßung unterbricht Christian Einfalt den staunend-umherschweifenden Blick des Besuchers und winkt aus einem Fenster der oberen Etage einer stilvollen Villa.

Ramacher & Einfalt

Das Gebäude aus der Zeit der kaiserlichen Sommerfrische liegt inmitten der mondänen Villenzeile Badens, der Marchetstraße am Fuße des Mitterberges. Im Zuge der Bautätigkeiten nach der Eröffnung der Südbahn 1841 und den Sommeraufenthalten der kaiserlichen Familie in Baden etablierte sich die ehemalige Bergstraße als Wohnort wohlhabender Bürger und des Adels. Der Bau aus den 1850er Jahren wurde im Stile des Historismus errichtet. Wie ein kleines Schlössl wirkt das Gebäude durch seine symmetrische Front mit betonten Eckrisaliten, vorgesetzter Holzveranda und überhöhtem Dachaufbau. Die Fassade leuchtet im Schönbrunner Gelb, geschmückt vom eleganten Weiß der Giebelfenster und Säulenveranda, zwischen den alten Baumbeständen des großzügigen Gartens hervor. „Unser Atelier und Arbeitsbereich liegt im Dachgeschoss“, kommt Jürgen Ramacher am Kiesweg entgegen und erzählt: „Gleich nebenan befindet sich die Strecker Villa, die der Komponist Heinrich Strecker Jahrzehnte bewohnte und die Villa am Rainerweg von Otto Wagner.“ Wie die beiden in den noblen Kurort kamen? „Ich bin in Baden geboren, und das Haus ist seit Jahrzehnten im Familienbesitz“, erklärt er. Auch heute teilt sich die Familie das Haus. Betritt man den Gang und das Stiegenhaus der Villa und steigt die Treppe hinauf eröffnet sich dort ein überraschendes Flair. Die Hinweise auf das Tun des Künstlerduos verdichten sich im Erklimmen der Geschosse bis sich im letzten Stockwerk eine Türe quietschend öffnet und man eine kleinteilige Wohn- und Arbeitsstruktur vorfindet, eingerichtet mit Möbeln aus den sechziger und siebziger Jahren und gespickt mit Objekten, Bildern, Fotocollagen und Arbeitsmaterial. Man meint sich in einer urbanen zeitgeistigen Wohnung im Herzen einer Großstadt zu befinden, nicht aber im traditionsreichen Villenviertel Badens. Dieses bewusste Nebeneinander ist gewünscht. „Der Erhalt von spezifischen Strukturen ist für uns wichtig“, meint Jürgen Ramacher und lacht, „auch das Quietschen der Türe ist eine bewusst gesetzte akustische Struktur“, fügt er, vielleicht ein wenig ironisch, hinzu. Von Strukturen, Systemen und Formationen handelt auch die Arbeit der beiden, die seit 18 Jahren gemeinsame Projekte realisieren. Schon der Entschluss, als Künstlerduo aufzutreten, bedeutet eine Entscheidung für eine spezifische Struktur, die sich in der Organisation der Arbeitsbereiche mit verschiedenen Atelier- und Werkräumen in mehreren Häusern fortsetzt. Ein Landhaus in Ungarn und eine Seewohnung in Kärnten ergänzen die Möglichkeiten; jeder Ort ist für eine andere Aufgabe bestimmt und jeder Ort verfügt über eine andere Grundstimmung. Natürlich ist „Sommerliebe Baden“, ein besonderer Platz, von dem aus viele Projekte entwickelt wurden, so Einfalt. Einen Fokus findet die Auseinadersetzung mit Strukturen im künstlerischen Verfahren. Ramacher & Einfalt arbeiten in Werkserien, die Bildhauerei, Malerei, Fotografie, Objektkunst, Performance und Musik zu einem umfassenden System verschmelzen. Immer neue Anknüpfungspunkte gestalten sich bei der Entwicklung einer Arbeit als ein offener Prozess. Es ist als ob man einen Stein ins Wasser wirft, der eine Welle im Wasser zeichnet, die sich immer mehr ausdehnt. Die Serie Nestkonstrukte bildet ein charakteristisches Beispiel dafür. Bei der 2007 entstandenen Werkgruppe gehen die Künstler von der Frage aus, wie sich Denkmuster bildlich umsetzten lassen. Bilder von verlaufenden Farbmodulationen verbinden sich mit Raumlinien, -schleifen und -objekten und werden mittels einer Performance mit dem Titel Fantasiebeschleuniger radikalisiert. Es sind Bewegungen von einem Gedankeknoten zum nächsten, die Ramacher & Einfalt hier ins Reale transportieren. Ironie und Humor, Kritik und Infragestellung sind dabei die ständigen Begleiter. Und der Betrachter gerät auch dabei ins Staunen…

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Seite 130 Installation Biennale Beijing 2008 Objekt: „Nestkonstrukt“ 110 x 100 x 400 cm, Rundeisen/Holz/Molino/Schlagmetall/Soundanlage, 2007 Bild: „Nestsprung“ 200 x 300 cm, mixed media/ Leinen, 2008

Seite 131 Installation K08 Stift Ossiach 2008 Objekt: „Acallus Commutatus“ 130 x 160 x 380 cm, 2008 Rundeisen/Holz/Molino/Schlag metall/Video und Soundanlage Bild: „Großes Nestkonstrukt“ 200 x 450 cm, mixed media/ Leinen, 2006

Seite 132 - 133 Aktionsfoto aus der Performance: „Die Transformation des Seins“ Wiener Neustädter Kanal Objekt: „Totenschiff“ 2011 Länge 600 cm

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Seite 134/135 Hausfront, Wohnung und Atelier

Seite 136/137 Garten

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Franz Schwarzinger Pressbaum

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Polaritäten: Das Alte und das Neue 1890 erbaut, steht die Villa Franz Schwarzingers von schlanken Föhren und knorrigen Obstbäumen umgeben in einem romantischen Garten im Villenviertel Pressbaums. Intime Sitzgruppen laden zum „Ausrasten“ ein. Unter einer Jahre zählenden rauschenden Trauerweide mit ausladendem Geäst findet sich ein zentraler Platz für Franz Schwarzinger und seine Familie. Ein großer Tisch und ein paar Bänke mit einer Feuerstelle bilden einen gemütlichen Platz nahe dem Haus. Von hier aus überblickt er das Grundstück in Hanglage, das von der ruhigen Zufahrtsstraße bis zum Wienfluss reicht. Ein wild bewachsener Hügel führt nach unten zum Fluss und hebt sich – von Tannen, Büschen und Geäst ganz verwachsen – vom kurzgeschnittenen Grün rund um die Villa ab.

Franz Schwarzinger

Das Haus zeigt von dieser Seite eine eindrucksvolle Fassade mit einer fein verzierten Holzveranda. Diese sei noch zu renovieren, erzählt der Hausherr, der das alte Haus seit den 1990er Jahren Schritt für Schritt herrichtete. Die Stimmung des alten Landsitzes war ihm ein anziehendes Moment und trug maßgeblich zur Entscheidung bei, das Haus zu kaufen. Auch im Innenraum zeichnet sich das Haus durch einen liebevollen Umgang mit dem historischen Mauerwerk aus, das nur punktuell umgestaltet wurde. Die Küche wurde vergrößert und beherbergt nun einen runden Holztisch und eine offene moderne Küche, die als Kommunikationszentrum der Bewohner und Bewohnerinnen dient. Alt und Neu verbinden sich gekonnt. „Der Kontrast ist durchaus gewünscht“, meint Schwarzinger und führt aus, dass auch die moderne Stadtwohnung als Gegenstück zum Landhaus behalten wurde. „Denn mehr Land als in Pressbaum“ sei dem urbanen Charakter Schwarzingers fremd. „Die Nähe zu Wien“ war ausschlaggebend, das Haus zu kaufen, ein Gedanke, der die Geschichte von Pressbaum als beliebte Sommerfrische ins Heute transferiert. „Dinge verändern sich und andere bleiben konstant“, meint Schwarzinger und erzählt, dass die Arbeit – Malerei und Keramik – heute für ihn sehr wichtig sei, doch eigentlich, fügt er schmunzelnd hinzu, „wollte ich gar nicht Maler werden“. Aus einer Lehrerfamilie kommend, gehörten im Elternhaus Theater, Oper und Musik zwar zum guten Ton, bildende Kunst hingegen kaum. Zunächst dachte Schwarzinger an ein Studium des Faches Bühnenbild. Aber der Vater wollte diese Idee keinesfalls unterstützen. Nach Umschweifen über einige Semester Jus führte der Weg dann aber doch auf die Hochschule für angewandte Kunst zu Bazon Brock, der dann auch ein wichtiger Reibungspunkt für den Studenten war. Brocks offener Kunstbegriff – mit revolutionären, sozialen und gesellschaftsutopischen Vorstellungen – faszinierten. Doch sein Thema fand Schwarzinger schließlich mit einem über Jahrhunderte tradierten Motiv: dem Menschen. Seit den achtziger Jahren setzt er sich mit der Figur auseinander. Seine Menschenbilder sind fragmentarisch und ornamental aufgebaut, vereinfacht, voller Expressivität und trotzdem aus einem Konzept heraus gearbeitet. Aus den Gegensätzen ‚hell und dunkel’, ‚flächig und linear’, ‚buntfarbig und monochrom’ entwickelt Schwarzinger eine Welt unbelebter Gestalten, denn auffallend erscheint die Maskenhaftigkeit der starren Gesichter; vielleicht ein spätes Echo auf die vielen Theaterbesuche der Jugend. Obwohl die Gestalten dadurch zeitlos erscheinen, sind sie in ihrer Infragestellung der menschlichen Existenz ganz im Heute verankert. Die Polarität ist wesentlich, auch in der Malerei Schwarzingers.

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Seite 142 Annäherung Mischtechnik auf Leinwand, 2008 120 x 100 cm

Seite 143 Böse Geister Mischtechnik auf Leinwand, 2008 120 x 100 cm

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Seite 144/145 Wohnhaus, Pressbaum

Seite 146/147 Garten, Pressbaum

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Gerlinde Thuma Gablitz

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„von Himmelssehnsucht gezogen, stieg er noch höher hinan!“ (Ovid, Achtes Buch)

Über den Lauf der Zeit Dort, wo die nordöstlichen Ausläufer des Wienerwaldes hügelig zusammentreffen, wo der Fischergrabenbach seinen Weg durch das Buschwerk bahnt und sich gegen Nordwesten der Riederberg erhebt, bewohnt Gerlinde Thuma ein weitläufiges Refugium. Ausgedehnte Buchenwälder, üppige Sträucher und saftig grüne Wiesenflächen, von acht Hektar Ausdehnung, bilden – wild wuchernd und naturbelassen – „den Garten“ der Künstlerin. Grünes Land soweit das Auge reicht und doch befinden wir uns in Gablitz unweit der Stadtgrenze Wiens, umgeben von den Vororten Mauerbach und Purkersdorf. Der Grundbesitz stammt aus der Familie des Ehemannes Reinhard Süss, dessen Urgroßvater zur Jahrhundertwende ein Pferdefuhrwerk in Wien besaß und für seine Tiere eine Futterwiese benötigte, erzählt Gerlinde Thuma. Auch heute lebt sie mit Tieren: Lamas und Pferde weiden auf dem Grünland, das auf diese Weise bewirtschaftet wird und so scheint die Zeit an diesem Platz still zu stehen.

Gerlinde Thuma

Im Garten erbauten Gerlinde Thuma und ihr Mann, der Komponist und Musiker ist, ein steinernes Monument. Sieben Ecken umfasst die Grundfläche der begehbaren Skulptur und bezieht sich damit auf die Zahl sieben als Bedeutungsträger westlicher Kultur. Der Innenraum des allseitig offenen Raumes wird von Gerlinde Thuma malerisch ausstaffiert. Einen Zeiger abstrahierend, der sich Wand für Wand verändert, thematisiert sie mit der Raumgestaltung den Ablauf der Zeit: sieben Zeiger, sieben Tage der Woche, sieben Wände, sieben Öffnungen … Zeitabläufe bilden auch eines der zentralen Themen ihrer künstlerischen Arbeit. Ihre Bilder und Grafiken entstehen im Atelier, das sich im Dachgeschoß des Hauses befindet. Dicke Holzbalken tragen die Dachschräge des großen Raumes, der luftig-hell und von der Sonne durchflutetet den Blick auf die Bäume, die Weiden und den Himmel freigibt. An die Werkräume schließt ein kleiner Ausstellungsraum an. Dort präsentiert Gerlinde Thuma wichtige Werke aus den letzten Jahren. Ihre Bilder sind immer zweigeteilt. „Die beiden Bildhälften repräsentieren zwei Zeitebenen, Möglichkeiten oder Zustände“, erklärt sie. „Ein besonders beliebtes Motiv ist der Schachtelhalm, der als die älteste noch existierende Pflanzenart für sich schon auf einen Zeithorizont verweist. Mit Kohle bearbeitet – ein Produkt des stofflichen Wandels – transferiert sich der Prozess um ein weiteres Moment“, schildert sie wortgewandt. Silvie Aigner, eine bekannte Kunsthistorikerin, habe von stillen Zeitzeugen gesprochen, ergänzt Gerlinde Thuma. Auffallend wortgewandt spricht Gerlinde Thuma von ihrer Arbeit. Wie das kommt? „Ich unterrichte an der Wiener Kunstschule Malerei und prozessorientierte Kunstformen“, erzählt sie. „Und die dort stattfindende Reflexion ist eine gute Möglichkeit, auch die eigene Arbeit zu überdenken.“ Neben der Möglichkeit, jederzeit von innen nach außen zu gehen und dort die Landschaft zu erleben, bilden auch die Reisen einen bedeutenden Aspekt im Leben der Künstlerin. Sinnierend erinnert sie sich an einen Aufenthalt in Südkorea, im Jänner. Dort sei die Natur noch einmal von einer anderen Dimension gewesen. Alles war tief mit Schnee bedeckt und gefroren und wirkte unendlich weit. Es war eisig kalt und die Landschaft klirrend weiß. „In dieser unwirtlichen Gegend habe ich versucht ein Land-Art-Projekt umzusetzen“, lächelt sie. „Dabei habe ich gesehen, dass die Uhr der Natur an manchen Orten ganz anders verläuft. Viel Kraft und Zeit benötigt es, um sich in der freien Natur durchzusetzen.“ In Anbetracht dieser Erzählungen, dieses Platzes und der Werke von Gerlinde Thuma kommt mir ein Haiku in den Sinn, das Gerlinde Thumas Lebens- und Gedankenräume wunderbar zu skizzieren scheint: „Ruhig sitzen, nichts tun, der Frühling kommt und das Gras wächst von selbst.“

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Seite 152 Pegel Kohle, Acryl/Leinwand 3teilig á 60 x 50 cm

Seite 153 Saison /Code II Kohle, Acryl/Leinwand 100 x 160 cm

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Seite 154/155 Hochbuch/Fischergraben

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Robert Weber Scheiblingkirchen

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Linie, Kurve und Hügelformen „Menschen werden wie Landschaften und ähneln diesen“, sinniert Robert Weber und blättert in einem Katalog. „Die Umgebung hat mich schon beeinflusst als ich hierher zog und ich habe begonnen Landschaften zu malen, die auch als Menschen gelesen werden können“. Zackig wie ein Profil erheben sich die Berge seiner Bilder, die er als Landschaftsporträts bezeichnet, Figuren lösen sich linienförmig in Blau auf wie Wasser, Gesichter verschwimmen im linearen Strom wie Regen…

Robert Weber

„Das war 1980“, als wir das Haus gekauft haben, erzählt Robert Weber weiter, „ein Haus mit Geschichte.“ Denn die Villa, die Robert Weber als „das Haus“ bezeichnet, gilt durchaus als kunsthistorische Seltenheit. Sie wurde zur Jahrhundertwende von Josef Urban (1872- 1933) im „kleinformatigen Jugendstil“ erbaut, so der Hausherr. Er spielt damit auf den Lebensweg des Architekten an, der eine schillernde Persönlichkeit der Wiener Moderne war. Als Architekt und für seine Gestaltungen von Innenräumen – wie etwa der Metropolitan Opera in New York – erlangte Urban internationale Bekanntheit, doch wurde seine Bauart von österreichischen Kollegen stark kritisiert. Hierzulande wirkte er als Erbauer der Ausstellungshalle des Hagenbundes in Wien 1, Zedlitzgasse, sowie mit dem Entwurf für die Kaisertribüne auf dem Burgring für den Kaiser-Jubiläumsfestzug von 1908; ansonsten baute er aber nur wenige Villen im Nahraum Wiens. Und eine solche bewohnen Robert Weber und seine Familie in Scheiblingkirchen. Das elegante Bauwerk strahlt die Würde vergangener Tage aus. Man vermeint die Schritte in Seide gehüllter Damen auf dem feinen Kiesweg zu hören, der an einem zentralen Rondell vorbei zu den beiden halbrund angelegten Stiegenaufgängen führt. Ein Türmchen ragt dort als Zentrum des symmetrischen Bauwerkes auf. Kurven und Rundungen ganz im Stil des beschwingten Art déco bestimmen das Gesamtbild des in weiß und blau gehaltenen Herrenhauses. Seine Werkstatt hat Robert Weber an der Rückseite der Villa angelegt. Warum? Das wird schnell deutlich. Ein altes Baugerüst, rostiges Metall und allerlei Geräte bilden ein seit Jahrzehnten bestehendes Provisorium und „das wird auch so bleiben“, nickt Weber. Neben der Malerei ist das Arbeiten mit Metall seine Ausdrucksform. Die notwendigen Schweißarbeiten können hier ausgeführt werden. Die Eisengebilde, aus wenigen Stegen gefertigt, wirken leicht und splittrig. Wie Linien im Raum stehen sie vor dem Betrachter. Denn Robert Weber versteht sich eigentlich als Zeichner. Schon mit 14 Jahren besuchte er die Grafische Lehr- und Versuchsanstalt, während die anderen Schüler weit älter waren. Das Zeichnen nach der Natur stellte eine wichtige Übung dar und führte dazu, dass Robert Weber bis heute von der Linie ausgeht. Wie einem roten Faden kann man den Arrangements der Werke auch im Haus und Garten folgen. Fast unbemerkt stehen sie zwischen Turm hohen Tannen und schattigem Buschwerk, schmücken das Entree und die großzügigen Räume des Baus. Von Innen tut sich ein wunderbarer Blick in die Umgebung auf. Die Häuser von Scheiblingkirchen betten sich in eine weiche Hügellandschaft am Tor zur Buckeligen Welt. Bewaldete sanfte Bergkämme, wie der von Weber oft besuchte Witzelsberg, weiche Grasflächen und Felder rahmen die Gartenzone ein. Fast hat man den Eindruck, die weichen Wellen der Hügel setzten die architektonischen Formvarianten der Villa fort. „Menschen werden wie Landschaften“, hatte Robert Weber gemeint, und man könnte ergänzen, sein Haus fließt in diese Landschaften ein.

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Seite 162 Serie Jazz, Jimmy Dorsey Mischtechnik auf Papier auf Leinen, 2012 100 x 76 cm

Seite 163 Zugeneigt Metall, Acryl, 2009 80 x 29 x 20 cm

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Seite 164/165 Haus Kreuzackergasse 43, erbaut 1910

Seite 166/167 Bank mit Vergangenheit

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Michael Wegerer Wiener Neustadt

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Kunst überall! Man stolpert geradezu mitten in ein Kunstwerk, wenn man das Haus Michael Wegerers betritt. Doch nimmt der Besucher dies zunächst nicht wahr.

Michael Wegerer

Das einstöckige Haus wird über einen Vorraum betreten, dem sich der Arbeitsbereich anschließt. Ein großer Tisch, Schachteln und Rollen, Papier und Zeichenmaterial stehen dort zum Griff bereit. Das offene Werkzimmer gibt den Blick in den Vorraum frei. Eine Holzpalette lehnt an der hell getünchten Wand neben einer Türe, ein schwarzer Geigenkasten seitlich davon. Oberhalb führt ein weißes Holzgeländer, aus vertikalen Brettern gezimmert, über eine Treppe in den ersten Stock. Bei näherem Hinsehen fällt zunächst die Struktur der Türe auf. Weißer Lack blättert ab, und macht das darunter liegende helle Holz sichtbar. Auf der Türe montiert befindet sich eine zur Kontur reduzierte Zeichnung eines Metallrohres, ein Motiv, das Wegerer in den Metallwerkstätten der Nachbarschaft gefunden hat. Irgendwie macht diese Anordnung stutzig. Kontrast und Harmonie der Formen und Strukturen scheinen sehr kalkuliert. Und tatsächlich! Folgt man dem inneren Antrieb und greift nach dem Mobiliar, so erfährt man eine doppelte Irritation. Die Türe ist, was sie zu sein scheint: eine alte Holztüre. Die Palette aber besteht aus Papier! Michael Wegerer hat sich einer Idee verschrieben: Er fertigt Inventar aus bedrucktem Karton. Wie er darauf gekommen ist? In Grafik und Drucktechnik ausgebildet, fragte er sich, wie man die alte Methode des Druckes und Holzschnittes zeitgemäß anwenden könne. Ein Stück eines Holzpflockes, der im Haus herumlag, diente als Versuch. Die Maserung wurde mittels klassischer Drucktechnik reproduziert und das Papier zur dreidimensionalen Replik des Holzblockes gefaltet. Damit war eine Idee geboren. Bald folgten Experimente mit Sesseln und Tischen, Türen und Schreibtischen, die Wegerer als Papierskulpturen in unterschiedlichen Konstellationen und Medien in Originalgröße umsetzt und zu komplexen Installationen ausformt. Die Umgebung ist für ihn daher von besonderer Bedeutung. Er findet seine Modelle überall. Auf seinen ausgedehnten Reisen ebenso wie in seinem Wohnhaus, das diesbezüglich einen besonderen Fundus darstellt. „Das alte Haus in der südlichen Vorstadt Wiener Neustadts wurde 1920 für die Arbeiter der nahe liegenden Eisenbahn errichtet und gehörte lange Zeit seiner Großtante“1, erzählt Michael Wegerer. Er kannte das Haus daher über Jahrzehnte. Es bot aufgrund seiner Geschichte vielerlei interessante Aspekte. Immer wieder habe er hier gestöbert, Dinge entdeckt und die besondere Atmosphäre genossen, bis es ihm eines Tages möglich war, das Haus selbst zu kaufen. „Vieles aus dem Haus wurde seitdem zum Vorbild für eine Papierskulptur“, sagt Wegerer und zeigt auf eine Kassettentüre aus dunklem Holz, die halb verpackt bereit steht, um zu einer Ausstellung transportiert zu werden. Vor allem aber scheint für Michael Wegerer in diesen Gemäuern die Zeit still zu stehen und nicht zu rasen, wie andernorts. Die kontemplative Auseinandersetzung mit gewonnen Eindrücken und Vorstellungen sei ihm nur hier möglich, betont der Künstler. Seine Tante habe sogar das Ereignis der Sonnenfinsternis verschlafen, soviel Ruhe gehe von diesem Ort aus, erzählt er. Das Haus wird für Michael Wegerer zum Geburtsort und zur Projektionsfläche einer imaginären Welt: Phantasie und Realität verschmelzen. So bedeckt ein Tagebuch, bestehend aus Zeichnungen von Figuren, Tieren und allerlei Erfundenem einen Wandbereich des Arbeitszimmers und erzählt von den persönlichen Begebenheiten und Gedankenspielen des Bewohners. Gerne hält er sich auch im kleinen Garten auf. Mit einem violett blühenden Hibiskus, schattiggrünen Obstbäumen und einer Rasenfläche mit Feuerstelle ist er geselliger Treffpunkt mit Freunden. Spielerisch setzt sich hier fort, was im Inneren entwickelt wird. Denn mitten im Obstbaum platziert, findet sich ein gelb gestrichener Sessel und unmittelbar am Feuerplatz ein blaugefärbter Baumstamm. Ob es sich hier um ein Objekt handelt? „Das ist eine Freizone“, meint Wegerer, hier sollen diese Fragen nicht beantwortet werden. Wie sich die Kunst zur Realität verhält sei vielmehr die zentrale Überlegung hinter seinen Werken.

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Seite 172 Cinder Ray (Nuclear Power Gate - Dungeness) Papier Architektur / Installationsansicht, 2011 500 x 230 x 25 cm London RCA Battersea

Seite 173 Obelisk Graphit-Papierobjekt (3d-Zeichung), 2009 240 x 120 x 40 cm Kunstraum Arcade MĂśdling

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Seite 174/175 Atelierhaus

Seite 176/177 Studiogarten

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Robert Zahornicky Pressbaum

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„Licht-Räume, Licht-Erzählungen oder: Was dahinter ist“ Licht ist das Mittel, mit dem Robert Zahornicky arbeitet. Die Lichtkunst – die Kunst der Fotografie – ist sein Metier. Licht durchflutet zeigt sich auch sein Wohnhaus am Rande des Wienerwaldes, in Pressbaum, gelegen. Schon im Eingangsbereich des Gebäudes umspülen die hellen Strahlen der Sonne den Raum. Die erste Etage öffnet sich durch mehrfache Verglasungen dem Außen. Eine Schiebetüre führt zum Garten, eine Fensterreihe der offenen Raumstruktur in den oberen Geschossbereich. Hell und luftig empfängt eine weitere Terrasse im ersten Stock.

Robert Zahornicky

Dunkler wird es hingegen beim Betreten der Arbeitsräume. Computerraum und Bilderlager reihen sich im unteren Hausbereich zur zweckmäßigen Einheit. Die Dunkelkammer liegt im Zentrum der Raumkonstruktion und bildet das Herz seiner Arbeit. Mit Leidenschaft pflegt Robert Zahornicky die Fotografie der alten Schule: Filme müssen belichtet, Papier gewählt und der Fotoabzug in Bädern entwickelt werden. „Ich sehe wie das Bild entsteht, was denn dahinter ist, das ist mir wichtig“, erklärt er. Traditionelle Technik und das Funktionieren von Mechanik faszinieren ihn generell. So sammelt er seit jungen Jahren Tonbänder und Bandgeräte, die sich im Lagerraum stapeln. Auch eine über 1500 Langspielplatten umfassende Sammlung nennt er sein eigen, denn die Musik stellt seine zweite Passion dar. Er spielt selbst seit Jahrzehnten mit Künstlerkollegen in einer Band, sein Instrument ist Schlagzeug. Vielseitig wie seine Interessen tun sich auch die Geschichten auf, die Robert Zahornicky erzählt. Er berichtet – immer mit ein bisschen Ironie – von seiner Ausbildung als Schriftsetzter und seiner Entwicklung zum Fotografen; über den Aktionismus; von den Kunstwerken im Haus – meist Arbeiten befreundeter Künstler – und seiner eigenen Weinabfüllung, ein Geschenk eines Freundes zum 60. Geburtstag; von seinem Sohn, der Film studiert und seinem Vater, der sich nicht für Kunst interessierte. Doch: Wie kam Robert Zahornicky eigentlich hierher? Es fing mit einem Inserat im Falter an. Damals wohnten Robert Zahornicky und seine Frau Katalin in einer Altbauwohnung in der Hadikgasse im 14. Bezirk Wiens. Der Sohn war gerade drei, als er in der „Höhe der Auspuffe“ spazieren sollte, was das Bedürfnis beflügelte, ins Grüne zu ziehen. Das Inserat bewarb ein Grundstück in Pressbaum, ein Projekt für eine Reihenhaussiedlung, dessen Basis die Idee des gemeinschaftlichen Wohnens war. Sechs Terrassenhäuser sollten auf einem als Kollektiv erworbenen Grundstück erbaut werden. Der Initiator, Architekt Heinz Lutter, plante die Anlage als schlichte zeitgemäße Architektur mit unterschiedlichen Materialien, kubenförmig in den Hang gesetzt. Ein steil aufwärts auf eine alte Linde zuführender Weg verbindet die Häusergruppe und endet in den dichten Wäldern des Bihaberges. Ganz oben, im letzten Haus, siedelte sich Robert Zahornicky an. Mit der modernen Formensprache setzte der Architekt – selbst Bewohner der Anlage – einen Kontrast zu den alten Villen der Umgebung. Der Ortsteil von Pressbaum ist seit der Jahrhundertwende als städtischer Nahbereich beliebter Zweitwohnsitz bürgerlicher Familien und charakterisiert sich durch eine historisch gewachsene Baustruktur. Villen aus der Jahrhundertwende und alte Gartenanlagen bestimmen das Bild der wenig befahrenen Gegend. Doch eine solche „alte Villa“ hätte Zahornicky, handwerklich unbegabt, nicht interessiert. „Ich wollte hauptsächlich eine Möglichkeit vom Arbeiten nach draußen zu gehen“, erinnert er sich. Und diese Möglichkeit genießt Zahornicky bis heute. Auch in seinem Werk zeigt sich der Bezug zum Außen – zur Natur – als Konstante. Und wieder weiß der Fotograf eine Anekdote zu schildern: „Ich habe mich besonders über die Schneeglöckchen im Garten gefreut und habe die Knollen ausgegraben, weil ich – als Städter erstaunt – sehen wollte, wie die Pflanze entsteht. Das Stück Rasen, Erde und Gewächs hat mich an Dürers Rasenstück erinnert und daraus ist die Fotoserie Wildnisse entstanden. Anders als bei Dürer wird dabei aber sichtbar, was darunter ist“, lacht er. Selbst der Staub unterm Bett wird für Zahornicky zum Thema. Fotografiert und retuschiert, verwandelt sich das Unbeachtete zur Galaxie. Und so erzählen Zahornickys Werke, dass letztendlich alles eine Frage der Bezugssysteme ist. Und dazu gibt es ebenfalls noch eine andere Geschichte …

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Seite 182 Wildnis #266 80 x 60 cm Diasec

Seite 183 Wildnis #268 80 x 60 cm Diasec

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Seite 184/185 Im Garten

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K端nstlerbiografien

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Friedrich Bastl

Bettina Beranek

Michael Blank

1944

1968

1959

am 3. Mai in Wien geboren lebt und arbeitet in Wiener Neustadt in den Disziplinen Zeichnung, Malerei, Bildhauerei, Fotografie und digitale Medien

Ausstellungen im In- und Ausland, unter anderem in Berlin Brüssel Eichgraben Kassel Karlsruhe Krakau Krems Mailand Prag Prishtina St. Pölten Vancouver Wien Wiener Neustadt Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für »Fotografie« Förderungspreis des Landes Niederösterreich für »Bildende Kunst« Förderungspreis der Stadt Wiener Neustadt für »Bildende Kunst« Werke im Besitz der Stadt Wiener Neustadt, der Niederösterreichischen Landesregierung, der Universität für angewandte Kunst Wien, des Kulturamtes der Stadt Wien, des Museums des XX. Jahrhunderts in Wien, des Österreichischen Theatermuseums in Wien, des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst in Wien, des Nationalmuseums in Warschau und privater Sammler

Ausbildung / Stipendien 2000 - 2005 Studium der Malerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien, Klasse Prof. Frohner (Diplom Prof. Müller) 2003 - 2004 Studienaufenthalt an der Kunstakademie Düsseldorf, Prof. Anzinger 2004 Stipendium der Internationalen Sommerakademie Salzburg, Prof. Borges 2005 Preis des Landes NÖ für die Diplomarbeit 2007 Emanuel und Sofie Fohn Stipendium 2008 Artist-in-residence, Paliano bei Rom Einzelausstellungen 2005 2005 2006 2006 2007 2009 2011

Diplomausstellung, Universität für angewandte Kunst, Wien „entschärfte Augen-Blicke“, Galerie Weilinger, Salzburg „ flüchtige Bilder“, Galerie Maringer, St. Pölten „ Junge Kunst“, ORF Niederösterreich, St. Pölten „Blicksprünge“, Kulturforum der Österreichischen Botschaft, Bratislava „sehen braucht kein Wörterbuch“, Stadtgalerie im alten Herrenhaus, Ternitz Kunstraum Arcade, Mödling (gemeinsam mit Ruth Brauner)

Gruppenausstellungen (Auswahl) 2001

2002 2003 2005 2009 2011

190

geboren in Wien, lebt und arbeitet in Wimpassing

„ Junger Österreicher 2001“, Österreichisches Weinmarketing, Museum für angewandte Kunst Wien (Katalog ) „Vel Satis Awards“, Renault Österreich, Österreichische Nationalbibliothek (Katalog ) „18 Jahre Meisterklasse Adolf Frohner“, St. Peter an der Sperr, Wr. Neustadt (Katalog ) „the essence 2005“ – ausgewählte Arbeiten der Universität für angewandte Kunst Wien, MAK Wien „VI Euro-American Visual Arts Exhibition“ Campeche, Mexico (Katalog ) „Spiegelung – Reflexion“ Kulturstiftung der Stadt Karlsruhe, Deutschland

geboren in Wien, aufgewachsen in Traiskirchen. Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien.

Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Bildende Kunst, 1999


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Regina Hadraba

Robert Hammerstiel

Tomas Hoke

1964

in Waidhofen an der Thaya geboren

1958

1990 1992

Künstlerinnengruppe Vakuum „Pro Natura“ Grafikwettbewerb „Anläßlich Stefan Zweig“- Ankaufspreis Anerkennungspreis des Landes NÖ Römerquelle Grafikwettbewerb Innsbrucker GrafikwettbewerbPreis des Landes NÖ 2. Preis Bauholding Kunstforum Kulturpreis der Stadt Baden

1933 1944 – 1947 1947 1956 – 1961

1994 1995 1996 1998 2002

Ausstellungen - Auswahl 1990 1991 1992 1993 1994 1996 1997 1998 1999

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2010 2011 2012 2013

Galerie Luftbad, Wien Galerie Stalzer, Wien Galerie im Traklhaus, Salzburg Kunst im Nestroyhof, Wien Galerie Slama, Klagenfurt Galerie Thurnhof, Horn Galerie Arcade, Mödling, NÖ Galerie Schloß Porcia, Spittal/ Drau CA-Galerie im TZ, Wien Blau Gelbe Galerie, Wien Kunstverein Würzburg Bauholding Kunstforum, Klagenfurt Kunstverein Baden Verein f. Kunst und Kultur, Eichgraben Cecil Hunt Gallery, St. Louis, USA Galerie Sodo, Tokio Städt. Museum Ratingen-Düsseldorf, D Galerie Wolfrum, Wien Galerie Pehböck, OÖ Galerie 3, Klagenfurt Galerie Hrobsky, Wien Galerie für Gegenwartskunst Elfi Bohrer, CH Galerie Artesol, Solothurn, CH Galerie 3, Klagenfurt Galerie Lendl, Graz Kunstverein Mistelbach Galerie für Gegenwartskunst – Elfi Bohrer, CH Benediktinerstift Millstatt Papiermachermuseum Steyrermühl Österreichische Botschaft, Montenegro

Geboren in Werschetz im Banat Internierungslager Flucht nach Österreich Studien bei Prof. Gerda Matejka-Felden, Wien 1963 – 1966 Studien bei Robert Schmidt, Gerhard und August Swoboda, Wien 1972 Umfassende Ausstellungstätigkeiten in Europa, den USA, im Nahen Osten und Japan 1985 Verleihung des Berufstitels "Professor" durch die Republik Österreich 1989 Studienreisen in ganz Europa, Israel, Jordanien, Ägypten, den USA mit Schwerpunkt New York 2006 Ausstellungen im Leopoldmuseum, Wien Verhüllung des Ringturmes, Wien 2009 Ehrenbürger von Werschetz 2010 Eröffnung des ROBERT HAMMERSTIEL MUSEUMS in Werschetz 2011 Eröffnung des ROBERT HAMMERSTIEL SAALES im Landesmuseum Vojvodina in Novi Sad als Dauereinrichtung

1977 1978

Hoke versteht die zeitgenössische Kunstproduktion als einen interdisziplinär angelegten, prozessualen Handlungsverlauf; entsprechend dieser Auffassung fungiert der Künstler seit 1990 auch als Co-Organisator von Kulturprojekten. EXHIBITIONS (selected) 2012

2011

2010 AUSSTELLUNGSTÄTIGKEITEN der letzten Jahre (Auszug ) 2006

LEOPOLD Museum, Wien Muzej Vojvodine (Landesmuseum) Novi Sad/Serbien Gradski Muzej Vrsac/Serbien

2007

Künstlerhaus Wien Verhüllung des Ringturms, Wien

2008

Musee National Zrenjanin, Serbien EU-Haus der Bundesrepublik Deutschland, Brüssel Stift Klosterneuburg/A Kollegienkirche Salzburg/A

2009

2008 2007 2006 2005 2004 2003

LEOPOLD Museum, Wien Verhüllung des Choraltares, Ulmer Münster/D SchlossÖkonomie Gern, Eggenfeld/D

2002

2010

Festliche Eröffnung ROBERT HAMMERSTIEL MUSEUM in Werschetz

2001 2000

2011

Dom- und Diözesanmuseum, Wien RENNERInstitut - Galerie, Wien Eröffnung ROBERT HAMMERSTIEL SAAL im Muzej Vojvodine (Landesmuseum) als Dauerausstellung, Novi Sad/Serbien

2012

Stift Klosterneuburg ART AUSTRIA im Leopoldmuseum Galerie der BASF Schwarzheide GesmbH. ALBERTINA , Wien

in Wien geboren lebt heute in Wien und Saager, Kärnten. Kunstgeschichte an der Universität, Wien. Meisterklasse Metall bei Carl Auböck an der Universität für Angewandte Kunst, Wien.

1999 1998 1998 1997

sampling/Konzert der Skulpturen, "stimulation", Stift Ossiach, Kärnten Beyond Seeing, "Bizarre Mirror", Museum für Gegenwartskunst Stift Admont "Lost Scapes", XIII. Intergraf - Biennale Alpe Adria, Villa Manin, Udine postcards to Japan, Iwate Museum of Art, Morioka, Japan Shining,(solo) & Hard&Soft, Kraftwerk Bad Gastein, mit Gudrun Kampl und Michael Kienzer. Flugobjekte, Neustadt/Donau D (Kat.), Kokaido Art Show, Morioka, Japan (Kat.) k08, "Versailles Reloaded“, Stift Ossiach, Kärnten (Kat.) Zeit-Raum-Zeit, Künstlerhaus Wien,(Kat.) Wannenkunst, "Cosmic Tub", Bad Gögging, D, Kat. Kunst zum Begreifen!, "Bizarre Mirror", Stift Admont, Museum, Steiermark. „Nec plus Ultra“, Crossover3, Slovenj Gradec, SLO (Kat) „Pass By“, (Solo), Q21, Museumsquartier Wien „NoWhereland“, (Solo), Galerie Porcia, Spittal, Kärnten „Lichtkunst“, DOK, St. Pölten NÖ „Superposition: Licht+“, Künstlerhaus Klagenfurt, Kärnten "Wood in Contamporary Austrian Architecture" Edinburgh, UK „Re-View“, Tokyo, Japan (Kat.) „Den Haag Sculptuur 2002“, Intern. Skulpturen ausstellung, Den Haag (Kat) „Turning point“, Sheffield Galleries, GB (Kat.) „EGO“, Provincie Antwerpen Museum, Antwerpen (Kat.) „Twilight 3“ Ingolstadt, Deutschland (Kat.) „Timesite“, Lusto Forest Museum, Punkharju, Finland (Kat.) „18 Städte –18 Künstler“, CCN, Europa, (Kat.) Arte Sella, Val Sugana, Italien (Kat.) „Twilight [Zwielicht]“, Künstlerhaus Klagenfurt (Kat.) :Engel:Engel, Kunsthalle Wien, Wiener Festwochen (Kat.)

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Karl Vonmetz

Anna Heindl

Manfred Wakolbinger

1950 1965/69 1974

1950 geboren in Perg, OÖ 1970 Hochschule für angewandte Kunst, Wien 1976 Diplom Zusammenarbeit mit Manfred Wakolbinger bis 1980 Lebt und arbeitet in Wien

1952

in Mitterkirchen O.Ö. geboren. Nach einer Ausbildung in Metallbearbeitung und Werkzeugbau wandte er sich der Kunst zu. Autodidakt

Ab 1980

Skulptur und Fotografie. Zahlreiche Einzel und Gruppenausstellungen in Europa und den USA . Unter anderem Documenta 8, Biennale Venedig. Gestaltung der Schausammlung für Design und Architektur im MAK Wien Anlässlich der Personalausstellung 1997 im 20er Haus ( Wien) erschien das Katalogbuch „Sputnik“

1979 1978

in Meran geboren Goldschmiedelehre in Meran Studium an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien Diplom für Metallgestaltung, ebenda seither Mitglied der Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus

Auszeichnungen 1977 Bayrischer Staatspreis, lHM München 1979 1. Preis Gestaltungswettbewerb »Ehrenpreise«, Kammer der Gewerblichen Wirtschaft, Wien 1979 Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, Wien 1981 Theodor Körner-Preis Ausstellungen (Auswahl) 1986 Künstlerhaus Wien Jubiläums Ausstellung Galerie Maya Behn, Zürich, »Wiener Künstler in Zürich« Skulptur für das Schulzentrum Ettenreichgasse, Wien 1987 Barcelona Europea Contemporänia Seu Central de la Caixa de Pensions »Schmuck, Zeichen am Körper« am Linz Landesmuseum Francisco Carolinum Brüssel Europalia 1989 Terrassengeländer Haus Kurmayer, Hinterbrühl Refektorium in der Pfarre St. Michael, Wien 1992 Galerie Knokke, Belgien Strassenmeisterei Gföhl, NÖ »Tor« 1994 Gut Gasteil, »Kunst in der Landschaft« 1997 Umzug in die Projektwerkstätten, Kunsthalle Stahlwerk Berndorf 1997 Tulln Kunstwerkstatt, »Duality« mit Tomas Hoke 1998 Neulengbach, Galerie im Gerichtsgebäude Kunsthalle Stahlwerk Berndorf, Arbeits-Ausstellung mit Fritz Maierhofer 1999 »Turning Point«, St. Pölten 2000 »Turning Point«, Klagenfurt, Wien Einzelausstellungen (Auswahl) 1975/77 Dominikaner Galerie, Bozen 1979 Galerie Alberstraße, Graz, »Objekte zum Schauen, Berühren, Stellen, Tragen« 1981 Galerie am Graben, Wien,»Kleine Metallobjekte« 1983 Kleine Galerie, Passau 1984 Galerie Ibo, Klagenfurt 1991 Galerie Slavik, Kleine Metallobjekte Arbeiten in verschiedenen öffentlichen und privaten Sammlungen

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Personalausstellungen: K = Katalog 1978 Wien, Galerie am Graben 1984 Basel, Galerie Atrium 1986 Graz, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum (K); 1997 Antwerpen, Galerie Sophie Lachert 1999 Galerie Dan Ginza, Tokyo 2007 Galerie Slavik, Wien (K) 2008 Gallery Sofie Lachaert, Belgium 2011 Galerie Song, Vienna 2012 Gallery Sofie Lachaert, Belgium Wichtige Beteiligungen: 1972 Hamburg, Emailwettbewerb 1984 Wien, Künstlerhaus "Schmuck International" (K) 1982 "Email" Wanderausstellung in Australien (K); Pforzheim, "Schmuck 82 - Tendenzen" (K) 1983 Wien, Museum für angewandte Kunst; Venedig, Biennale (K) 1990 Paris, Biennale des Bijoux, Palais Luxembourg (K); 1997 Ueno no Mori Museum Tokio 2004 Houston, Museum of fine Arts 2009 „Collect“ Victoria&Albert Museum, London 2012 „Collect“ Victoria&Albert Museum, London Arbeiten in öffentlichen Sammlungen: Museum für angewandte Kunst, Wien Schmuckmuseum Pforzheim Museum Perth, Australien Sammlung Hochschule für angewandte Kunst, Wien Museum Hertogenbosch, Holland Musèe des Arts Dècoratifs, Louvre Paris Kataloge Anna Heindl Schmuckarbeiten in Zusammenarbeit mit Manfred Wakolbinger, 1980 Essay: Dir. Peter Baum Schmuck-Anna Heindl 1986 Essay Dr Wilfried Skreiner Landschaft und Garten 1987 Essay Dir. Wolfgang Kos Rahmen und Ornament 1989 Mit Kurztexten von Ortega y Gasset, Grace Slick, Jean Baudrillard u.a. Ears and Tears 1992 Essay: Armin Thurnher Horizont 1 1995 Text: Anna Heindl Luftig und Horizont 2 ,1997 Essay: Clarissa Stadler Blossom, 2001 Paradise, 2007 Essay: Ute Woltron kunsthist. Texte

1993

In den letzten Jahren entsteht bei Tauchreisen mit Anna Heindl verstärkt Unterwasserfotografie. 2003 erscheint zu diesem Thema das Buch „Bottomtime“ anlässlich einer Ausstellung im MAK Wien. 2006 erscheint anlässlich der Ausstellung „Current“ im Museum Küppersmühle für moderne Kunst Duisburg das Katalogbuch „Placements“ Christop Ransmayr verwendet für seine Romane und Hörbücher „Der fliegende Berg“ und „Die letzten Welt“ Fotos von MW für die Covers. 2007 erscheint Christoph Ransmayrs Buch „Damen und Herren unter Wasser – Eine Bildergeschichte nach 7 Farbtafeln von Manfred Wakolbinger“ 2012 erscheint das Unterwasserfotobuch „Unter der Oberfläche“ Zur Eröffnungsausstellung von „Zeit –Kunst NÖ, Krems“ 2012 in der Dominikanerkirche erscheint der Werks katalog „Up from the Skies“ Zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum.


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Gerhard Kaiser

Brigitte Lang

1955

1953 1969 - 73

geboren in Bad Vöslau. Lebt in Berndorf – St. Veit/Tr. und arbeitet in EnzensfeldLindabrunn in NÖ

seit 1977 1975 - 1980 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, Meisterklasse für Malerei und Graphik, Prof. Oswald Oberhuber 1979

Anerkennungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich

1994 1995 2000

„Vorwort“, Galerie Jünger, Baden „Bilder verbringen“, Galerie Menotti, Baden „Farbenlust und Formgedanken“, Hochschule für angewandte Kunst Baden, Klagenfurt, Budapest, Wien „Feuer“, Stadtturm, Waidhofen/Ybbs „Abstrakt“,Niederösterreichisches Dokumentationszentrum für moderne Kunst, St Pölten „Vier Positionen“, Niederösterreichisches Dokumentationszentrum für moderne Kunst, St. Pölten „Feuer“, NÖ Landesausstellung, Waidhofen/Ybbs Blau-gelbe Viertelsgalerie Weistrach „Über Wasser“, Schloß Ullmerfeld „Die Liebe zu den Objekten“, NÖ-Landesmuseum „Reset“,(mit M. Wegerer) blau-gelbe Viertelsgalerie Bad-Fischau „Sammlung E. Urban“, Waidhofen/Ybbs „Perspektiven 09“, Galerie artmark, Wien „Sidewalk“, Galerie in der Bezirkshauptmannschaft Melk „Cocooning“, Kunsthaus Mürz „Raumimpuls“, Sammlung E. Urban, Waidhofen/Ybbs „Grounding“, Artothek Krems, NÖ „Go West“, Zentrum für Gegenwartskunst, Palais Liechtenstein, Feldkirch (mit Richard Jurtitsch, Robert Kabas, Leopold Kogler und Franz Schwarzinger) „Ortswechsel“, Blau-gelbe Viertelsgalerie Weistrach „Go West – Go back“, Rathausgalerie, Waidhofen/Ybbs, NÖ „Station 5“, Stadtgalerie Purkersdorf „Künstler dreier Länder“, Südböhmische Galerie, Budweis „Missing link“, KulturfensterKokoschkazentrum, Pöchlarn „Sammlung Urban“, Waidhofen/Ybbs „again“, (mit F. Graf, F. West, P. Maitz, L. Zogmayer) Galerie Menotti, Baden „quer“, Galerie artmark, Wien „9 Positionen, Sammlung Urban, Waidhofen/Ybbs Flashdance-die sinnlichfreche kunst der 80er Jahre, DOK- St. Pölten Sarajevo-Transit, City Gallery Collegium artisticum, Sarajevo „Klein“, DOK-Leobersdorf, (mit Hoke, Vonmetz, Wegerer)

2005 2006 2007 2007 2007 2007 2007 2008 2008 2009 2009 2009 2009 2010

2011

2012

1981 1985 1988 1995 1996 2000

Peter Ledolter

geboren in Feldbach HTBLA Graz, Fachschule für gestaltendes Metallhandwerk freischaffend

Geboren in Mürzzuschlag/Stmk.

Stipendium des BMUK Österreichisches Staatsstipendium Arbeitsstipendium der Stadt Wien Theodor Körner Preis Atelierstipendium in Budapest Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich 2. Preis Urban Award 2000/Kategorie Film

Wandmalereiausbildung in Venedig und Florenz (Restaurieren)

Einzel-und Gruppenaustellungen, Beteiligung an Symposien Graz, Wien, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, St.Pölten, Steyr, Horn, Schwaz, Prigglitz, Wr. Neustadt, Kufstein, Mödling, Eichgraben, Waidhofen/Ybbs, Krems, Reutte Loosdorf, Weistrach, Tautendorf, Baden, Perchtoldsdorf DEUTSCHLAND: Coburg, Berlin, Bonn, München, Hannover, Berchtesgaden, Passau FRANKREICH: Limoges BELGIEN: Brüssel SCHWEIZ: Bern SCHWEDEN: Göteborg SLOWAKEI: Bratislava ITALIEN: Steinhaus, Bozen, Pilastro MALTA: Valletta GOZO: Rabat SERBIEN: Belgrad MONTENEGRO: Podgorica KROATIEN: Zagreb TSCHECHIEN: Jihlava, Hradec-Kralove, Plzen, Praha, UNGARN:Budapest, Zanka SÜDAFRIKA: Pretoria USA: Long Beach, Alexandria-Virginia ASIEN: Singapore KOREA: Seoul, Munnui-Taechong Lake, Haman JAPAN: Abiko-Fusa, Hiki OMAN: Muscat

Abgeschlossene Berufsausbildung für Malerei in Graz

Seit 1977: Restaurator für Stuck-Fresco-Sekko usw. Innenraumgestaltung (Illusionsmalerei) Fassadengestaltung Beteiligung an: Sommerakademien Gemeinschafts- und Einzelausstellungen in Wien, Neunkirchen, Schloss Gloggnitz, Hotel Panhans (Semmering ), Mestre, Rathaus Wien (Festsaal), LKH Bruck/Mur, Landesausstellung in Payerbach/ Reichenau 2003, Rosenburg NÖ 2004, Kirchberg/Wechsel Wolfgangskirche 2004, Schloss Pichl Stmk., Kunsthalle Feldbach 2005, Stadtgalerie Ternitz 2005, Galerie 5er Haus in Reichenau 2005, Stadtsaal Foyer Mürzzuschlag 2006, NÖ Dokumentationszentrum f. moderne Kunst St. Pölten 2007, Neuklostergalerie Wr. Neustadt 2007, Kunsthaus Mürz Galerie Jänner 2008, Beteiligung an der langen Nacht der Museen im Kulturzentrum Leobersdorf (Halterhaus) 2008, 1-monatiger Stipendiat in PalianoRom 2009, Haus der Kunst in Baden/Wien 2010, Viertelsgalerie in Weistrach 2010, Schloss Stixenstein 2010, Teilnahme am Künstlersymposium Himmelberg/Kärnten 2011

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Katja Praschak

Ramacher

Franz Schwarzinger

1967 geboren in Wien. 1988 - 1999 Lehrtätigkeit. 1992 Studium der Philosophie und Pädagogik (UNI Wien). 1996/97 Mal- und Gestaltungstherapieausbildung (MGT Wien). 2000 - 2004 Studium der Bildenden Kunst / Malerei bei Prof. A. Frohner (Universität für angewandte Kunst). 2004 Diplom mit Auszeichnung. Seit 2005 Dozentin der NÖ Malakademie.

1963 1992

1958 1965-68 1969-77 1977-83

Lebt und arbeitet als freischaffende Malerin in Perchtoldsdorf. Ausstellungen u.a. Kongresshaus Wien, MAK- Wien, Galerie Lang-Wien, Galerie Museum- Villach, Kubin Galerie- Schärding, Znaim, Prag, Brünn, Frankfurt,… Beteiligung an Internationalen Kunstmessen: Viennafair, Art Frankfurt, Artspace Frankfurt, Art Karlsruhe,WIKAM … Ankäufe u.a. Land NÖ, Raiffeisen Holding, Sammlung Europäische Zentralbank- Frankfurt, Sammlung Ströher,…

Einfalt 1959 1993

194

1982 1983 1984-85 1986

am 4. November in Wien geboren Volksschule in Wien AHS in Wien, Matura Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien (Prof. Bazon Brock) und an der Universität Wien Arbeitsstipendium der Stadt Wien Förderungspreis des Landes N.Ö. Arbeitsaufenthalt in Rom (Stipendium der Universität für angewandte Kunst) Österreichisches Staatsstipendium für bildende Kunst Preis des Landes NÖ. Arbeitsaufenthalt in London Arbeitsaufenthalte in Berlin

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in nationalen und internationalen Galerien und Museen (Kunstwerke in privaten und öffentlichen Sammlungen)

1989 2000 2002-05

Preise und Stipendien (Auswahl)

lebt und arbeitet in Wien und Pressbaum

1987

Ausstellungen (Auswahl)

1988 1989 1992

1993 1996 2004

„Katja Praschaks Malerei ist nicht rastlos hektische Innovationssuche um jeden Preis, sondern sie versucht dem Wesen der Malerei mit neugieriger Ruhe so nahe wie möglich zu kommen.” M. M. Lang

geboren in Zwettl Studium und Diplom an der Akademie der bildenden Künste, Wien

Seit 1994 als Künstlerduo RAMACHER & EINFALT tätig.

Publikationen u.a. Malerei in Österreich zu Beginn des 3. Jahrtausends, Forum Artis, Wien 2005,… Zusammenarbeit mit der Galerie Lang Wien 1 seit 2004 und mit der Galerie g.a.n.s. seit 2012

geboren in Baden Studium und Diplom an der Akademie der bildenden Künste, Wien

Hauptpreis beim Innovationswettbewerb der ERSTEN BANK Hauptpreis beim Innovationswettbewerb der ERSTEN BANK 2. Preis Museumswettbewerb der Bundesmuseen Meisterschulpreis, Akademie der bildenden Künste Wien 1. Preis Wettbewerb 300 Jahre Akademie der bildenden Künste, Wien Auslandsstipendium für Barcelona, Spanien Förderungspreis für bildende Kunst der Stadt Baden Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst

Leben und arbeiten in Ateliers in Wien, Baden, Ungarn und Millstatt.

Seit 1981 Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u. a. Keramikmuseum Berlin; Kunsthalle Kapfenberg; Kulturhaus Graz; Künstlerhaus Klagenfurt; Kunstverein Pforzheim; Museum des 20. Jhdts., Wien; Moderne Galerie im Dominikanerkloster, Krems; Musée Grobet-Labadie, Marseille; Secession, Wien; NÖ DOK für Moderne Kunst, St.Pölten; Museum voor schoene Kunsten, Caermersklooster, Gent; Museum Magdeburg; Akademie der bildenden Künste, Wien; Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz; Museum für angewandte Kunst, Wien; Simon Wiesenthal Center / Museum Of Tolerance, Los Angeles; Kunsthalle Wien; Provincial Museum of Modern Art, Oostende; Museum Rheinsberg; Neu Galerie der Stadt Linz; Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten; Kunsthaus Ahrenshoop; Hetjens-Museum / Deutsches Keramikmuseum, Düsseldorf; Museo civico di Brunico, Brunico; DFM Museum Bayreuth; Palais Liechtenstein, Feldkirch; Sakip Sabanci Museum, Istanbul Galerie Carinthia, Klagenfurt; Galerie Cellar, Nagoya, Japan; Galerie Chobot, Wien; Droysen Keramikgalerie, Berlin; Galerie Fabjbasaglia, Bologna; Galerie Figl, Linz; Galerie Gerersdorfer, Wien; Galerie Nagl, Vöcklabruck; Galerie Eder, Linz; Galerie Hibell, Osaka, Japan; Galerie Hibell, Tokyo, Japan; Galerie Hilger, Frankfurt; Galerie Latal, Zürich; Österreichisches Kulturinstitut, New York; Yoshimitsu Hijikata Gallery, Nagoya, Japan; Galerie Pehböck, Perg; amadeus contemporary, Wien; Galerie Manik, Wien; Galerie Maerz, Linz; Kunstraumgalerie Arcade, Mödling; Galerie im Schloß Porcia, Villach; Galerie Ariadne, Wien; Galerie am Hauptmarkt, Gotha; Galerie Lang, Wien; Galerie Thurnhof, Horn; Kunstverein Eichgraben; Galerie im Trakl-Haus, Salzburg; Galerie Narkissos, Prag; Galerie Glacis, Graz; New York School of Interior Design; New York; Galerie Nemecek, Wieselburg; Galerie im Prielhof, Eppan; Stadtgalerie Purkersdorf; Galerie Tulla, Mannheim; Galerie Kattrin Kühn, Berlin; Gallery Chitrak, Dhaka, Bangladesh


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Gerlinde Thuma

Robert Weber

Michael Wegerer

1962 1981 - 88

1943

1970

1986 1991 1997 1998 2010

geboren in Wien Studium Mkl. Maria Lassnig / Hochschule für angewandte Kunst / Diplom Anerkennungspreis des Landes NÖ Förderungspreis des Landes NÖ Förderungspreis Bauholding Kunstforum Staatsstipendium für Bildende Kunst Preis der Wiener PSK K-haus Wien

Seit 1971 Ab 1980

1994 Seit 1988 freiberuflich auf den Gebieten Malerei und Graphik, Skulptur, Land Art, Bühnenbild, Einzel- und Gruppenausstellungen, Projekte, Symposien, Reisen seit 1982 im In- und Ausland. Auswahl an Ausstellungen und Beteiligungen 1990 1992 1994 1995 1996

1997 2003

2004 2005 2006

2007 2008

2009 2010 2012

Galerie im Traklhaus, Salzburg (Katalog ) „Balanceakte“ Kunsthalle.Krems (Kat.) “passagen” Blau Gelbe Galerie NÖ Landesmuseum, Wien (Katalog ) DOK für moderne Kunst, St.Pölten „Reflect“ Wien, MMA Pretoria, S-Afrika / Torpedo Factory, Alexandria, USA / National Gallery, Bangkok, Thailand / Kunsthalle Kungsbacka, Göteborg S, (Kat.) Bauholding Kunstforum, Klagenfurt (Kat.) IN GAMBA Künstlerhaus Salzburg „Wasser in Attersee“ Atterseehalle (Kat.) "Mimosen - Rosen - Herbstzeitlosen" Kunst.Halle.Krems (Katalog ) „Gegen-position(-en)“ MMK Passau „Paula´s Home“ Lentos Linz „Künstlerbücher” Künstlerhaus Wien SITIS MUNDI Installation Hellbrunn Sbg. Österr. Kunst Konfrontation und Kontinuität - Sammlung Essl, Klosterneuburg (Kat.) „Graphikbiennale 06“ St. Petersburg „Einblicke“ aus der Sammlung der OENB Kulturtage 06 -EZB, Frankfurt Österreichisches Kulturforum Rom „chronos kairos“ Kunstmeile Artothek Krems „mit eigenen augen“ KünstlerInnen der ehem. MKL Maria Lassnig, Heiligenkreuzerhof Wien, (Katalog ) / „zeitraumzeit“ k/haus Wien (Kat.) „Best of Lentos - eine subjektive Auswahl“ „natur.pur 2010“ K-haus Klagenfurt (Kat.) „changing views“ k/haus Wien (Kat.) „Berglust II“ Gmünd Kärnten “9 Positionen“ Sammlung Urban Waidhofen „Flashdance“ DOK St. Pölten „Baden“ Kunsthaus Baden bei Wien “k/haus 18” Museum Artemons OÖ (Kat.) „Raum/Ort“ basement Wien

geboren in Wien Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt Wien. als freischaffender Maler und Graphiker in Wien tätig. zweites Atelier in Scheiblingkirchen NÖ. Dort entstehen die ersten dreidimensionalen Arbeiten, Materialbilder und Skulpturen. Einladung und Auftrag zu einer OutdoorSkulptur für das C.J. Rodman Center for the Arts. Leitung eines Workshop-Seminars (Metallskulpturen) im Art Department of Ripon College, USA.

Arbeiten im öffentlichen Raum: Wohnhausanlage Donaufelderstraße, Sparkasse Neunkirchen, Wehrkirche Hochneukirchen, Friedhofkapelle und Schule Fels am Wagram, CJ. Rodman Center for the Arts, Ripon,USA Auswahl an Ausstellungen und Beteiligungen: 1976 1978 1979 1980 1982 1984 1986 1987 1988 1991 1992 1994 1995 1996 1997 1998 2000 2001 2002 2004 2006 2007 2009 2010 2011 2012

Galerie Schreiner, Basel Marina del Rey Art Center, Los Angeles Atelier Yppen, Wien Galerie Kühl, Hannover Galerie Gerersdorfer, Wien Galerie Chobot, Wien Galerie Zentrum, Wien Galerie Stubenbastei, Wien Internationale Kunstmesse, Basel Galerie Zentrum, Wien Karmeliterkirche, Wr. Neustadt Caestecker Fine Art Gallery, Ripon, USA Dok. Zentrum für Moderne Kunst, St. Pölten, NÖ Galerie Salzgries, Wien Kunst in der Landschaft III, Gut Gasteil, NÖ Kulturhaus Szombathely, Ungarn Creative Galerie, Wien Kunstforum Alte Hammerschmiede, NÖ Galerie Schloss Fischau, NÖ - BAWAG, Wien Palazzo Frangipane, Targento, Italien Galerie Serafin, Wien - Galerie Fichtegasse 1, Wien Gauermann Museum, NÖ - Kunstmesse, Wien Stadtgalerie im Alten Herrenhaus, Ternitz Galerie Franzke, Wien - Galerie Impact, Wr. Neustadt - St. Peter an der Sperr, Wr. Neustadt Ausstellungsbrücke, St. Pölten - Kunstraum Dr. David, Wien Stadtmuseum Wr. Neustadt - Landesgalerie Eisenstadt grenzArt, Hollabrunn - Offenes Haus Oberwart Galerie Maringer, St. Pölten Kunstwerkstätte arteMIX, Wien Dommuseum, Wien Interama 012 Olomouc, Tschechien

geboren, lebt und arbeitet seit 2011 als freischaffender Künstler in Wien und Wiener Neustadt.

Seit 2003 in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen vertreten und an internationalen Austauschprojekten (Artistic Research Groups) beteiligt. Wegerer ist seit 2008 Mitglied des Wiener Künstlerhauses und war 2009 Artist in Residence in Melbourne, Australien. 2009 bis 2011 war Wegerer als Gastlektor an der RMIT University, Monash University, Charles Darwin University in Australien, Shanghai University China, Manchester University UK und am Wimbledon College of Arts in London tätig. Ausbildung 1984-1989 Höhere Technische Bundeslehranstalt für Elektrotechnik 2002-2008 Universität für Angewandte Kunst Wien, Bildende und Mediale Kunst (Prof. Schenk) 2006 Stipendium, National College Art and Design, Dublin, Irland 2009-2011 MA Fine Art Printmaking, Royal College of Art, London UK Auszeichnungen 2011 2009 2009 2008 2007 2007 2006

Sheila Sloss Memorial Award, Printmakers Council London Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Wiener Neustadt Stipendium AIR Krems, Austria / Melbourne Australien Otto Prutscher Fohn, Austria Emanuel und Sofie Fohn-Stipendium, Austria Vivatis-Anerkennungspreis, Vienna Debutnale06 Siegervideo, IFKE Linz

Ausstellungen 2012 2011 2011 2009 2009 2009

Artothek, Kunstmeile Krems, AT You make me feel mighty real, Haus der Kunst, Baden AT In Black Dust, Sculpture Battersea, Royal College of Art, London UK Planta Baja, Ingráfica, Cuenca Espana Translab, RMIT University, Melbourne Australia Open Source, Kunstraum Arcade, Austria

Beteiligungen (Auswahl) 2013 2012 2012 2012 2011

Critical Mass Portfolio, SGCI, Milwaukee, USA Otto Neurath-Zeitlosezeichen, KH Vienna, AT Sarajevo-Transit, SCCA , Sarajevo, Bosnia-Herzegovina Abra Kadaver, Die Ausstellungsstrasse, Vienna AT Hongqiao Museum of Contemporary Art, Shanghai, China

195


Künstler im Industrieviertel_Layout 1 11.01.13 19:19 Seite 196

Robert Zahornicky

Elisabeth Voggeneder

1952

Elisabeth Voggeneder studierte Kunstgeschichte in Wien. Sie arbeitet seit 2000 als freiberufliche Kunsthistorikerin, Kuratorin und Kunstjournalistin in Wien und Niederösterreich und wohnt seit 2006 selbst im Kamptal. Der thematische Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der Beschäftigung mit österreichischer Kunst des 20. Jahrhunderts, zu der sie zahlreiche Ausstellungen und Publikationen vorlegte.

geboren in Wien

Förderungspreis für künstlerische Fotografie, Anerkennungspreis Medienkunst des Landes NÖ, Staatsstipendium für künstlerische Fotografie, Paris-Stipendium, NewYork-Stipendium, London-Stipendium, Rom-Stipendium, Bundesministerium für Unterricht und Kunst, TheodorKörner-Preis für Fotografie, Arbeitsstipendium der Stadt Wien Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, zuletzt Einzelausstellungen 2012 2008 2007 2006 2005 2004

Foto-Raum, Spuren Fotogalerie Wien, Werkschau Kinogalerie Künstlerhaus Wien, Garten der Erinnerung Kunstraum Arcade (mit Elfriede Mejchar), Mödling Galerie Spectrum, Linz, Best of Zahor Hausgalerie, Künstlerhaus Wien, Die Spur der Schrift Johannes Faber con | temporary, Photographische Arbeiten

Gruppenausstellungen 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004

Fotohof, Salzburg, On Screen, Aktuelle Fotografie aus Österreich Leopold-Museum Wien, Die Magie des Objekts NÖ Landesmuseum, St. Pölten, Ich ist ein anderer Ursula-Blickle-Stiftung, Kraichtal, D, Bücher, Bücher, Bücher – Nichts als Bücher Museum für Gegenwartskunst, Stift Admont, Fokus Bibliothek Kulturfabrik Hainburg, NÖ, Landschaft – zwei Sammlungen Fotohof Salzburg, Berichte Museum für Photographie, Braunschweig, Polaroid als Geste NÖ Landesmuseum St. Pölten, Phänomen Landschaft

196

Fotonachweis Portrait Robert Weber: Sohn Alle weiteren Künstlerportraits und deren Umfeld: Robert Zahornicky Die Fotorechte der Werke liegen bei den Künstlern. Portrait Elisabeth Voggeneder: Gerhard Stadler Portrait Robert Zahornicky: Katalin Zahornicky Buchrückseite: Berndorf, Kunsthalle, Zugang und Kran zur Triesting Foto: Robert Zahornicky


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