Die Zuverlässigkeit des Alten Testaments Vertrauenswürdige Handschriften des Alten Testaments Das Alte Testament wurde etwa im Zeitraum 1450–400 v. Chr. – größtenteils in hebräischer Sprache – verfasst. Die älteste noch erhaltene hebräische Abschrift des Alten Testaments stammt aus dem 9. Jahrhundert n. Chr. Man nennt diesen Text den masoretischen Text, weil die jüdischen Schreiber zu den sogenannten Masoreten gehörten, die mit vollendeter Perfektion das Alte Testament kopierten. Die Glaubwürdigkeit dieser vergleichsweise jungen Texte wird durch die wesentlich älteren Abschriften von frühen antiken Übersetzungen des Alten Testaments Masoreten waren zuverlässige Kopisten bestätigt. Die Abweichungen sind – trotz der vielen Jahrhunderte, die sie trennen – minimal. Dazu zählen insgesamt 10.000 Abschriften in verschiedenen Sprachen (z.B. Aramäisch, Griechisch, Äthiopisch und Latein), davon viele aus dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. Die sogenannte Septuaginta (auch LXX genannt) ist ein Beispiel hierfür. Sie ist die älteste durchgehende Übersetzung der hebräisch-aramäischen Bibel in die altgriechische Alltagssprache. Sie bestätigt die Genauigkeit der alttestamentlichen Abschriften. Sie entstand im 3. Jahrhundert v. Chr. Septuaginta heißt 70. Man gab der griechischen Übersetzung des Alten Testaments diesen Namen, weil 70 Gelehrte daran gearbeitet hatten.
Fund bei Qumran Viele Kritiker der Bibel weisen besonders auf die teilweise verblüffenden Vorhersagen im Alten Testament hin, die sich auf Jesus Christus beziehen und behaupten, dass diese erst nach ihrer Erfüllung geschrieben worden seien. 1947 geschah aber etwas ganz Außergewöhnliches, was die ganze Welt der Gelehrten aufhorchen ließ. Ein Hirtenjunge stieß bei der Suche
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