2 minute read

Gott? Nein Danke!

Unzählige Menschen lehnen Gott ab, weil es so viel Leid gibt. Leider haben die meisten Leute – auch Christen – keine Antwort parat, wenn es um die Frage nach Leid und Tod in dieser Welt geht. Wenn man glaubt, dass die Welt Millionen oder Milliarden Jahre alt ist, kann man kaum den Zweck hinter der offensichtlichen Grausamkeit erklären.

Advertisement

Charles Darwin (1809–1882) lehnte das Christentum ab, nachdem seine Tochter gestorben war.

„Der grausame Tod seiner Tochter Annie zerstörte Darwins Glaubensüberreste an eine moralische und gerechte Welt. Später sagte er, dass diese Zeit den Tod seines christlichen Glaubens einläutete”, heißt es in einer Biographie von Charles Darwin. „... Charles gab seinen Glauben nun völlig auf.”1

Darwin war nur einer von Tausenden berühmter Leute, die sich mit diesem Thema herumschlugen. Er versuchte, den Glauben an Gott mit dem Tod und Leid um ihn herum in Einklang zu bringen, welche – so meinte er – seit Millionen Jahren andauern. Darwins Verzweiflungskampf erreichte mit dem Tod seiner Tochter Annie seinen Höhepunkt.2

In seinem Buch ÜberdieEntstehungderArtenschrieb Charles Darwin im Wesentlichen eine Geschichte von Leid und Tod. In dem Kapitel mit der Überschrift „Über die Unvollkommenheit der geologischen Aufzeichnungen” zog er die Schlussfolgerung, dass die heutige Welt „aus dem Krieg der Natur, aus Hunger und Tod”3 hervorgegangen sein muss. Auf der Grundlage seiner evolutionären Perspektive betrachtete Darwin den Tod als einen permanenten Bestandteil dieser Welt.

Der Milliardär und Medienmogul Ted Turner verlor seinen Glauben nach dem Tod seiner Schwester. In der Presse wurde ein ernüchternder Artikel veröffentlicht, in dem es hieß: „Aus voller Überzeugung verwarf Turner seinen Glauben, nachdem seine Schwester … an einer schmerzhaften Erkrankung verstarb. ,Mir wurde beigebracht, Gott sei Liebe und Gott sei mächtig‘, sagte Turner, ,also kann ich nicht verstehen, warum er eine so unschuldige Person solche Qualen erleiden lässt.‘“4

Ein berühmter amerikanischer Evangelist lehnte das Christentum ab, insbesondere wegen des Leids, das er sah. In seinem 1996 erschienenen Buch Farewell to God (Abschied von Gott)5,6 beschreibt der früher in den USA sehr bekannte Evangelist Charles Templeton seinen Weg in den Unglauben und seine Ablehnung des christlichen Glaubens. Einst stand er auf der Liste der amerikanischen Nationalen Vereinigung der Evangelikalen7 als einer der „von Gott am stärksten Gebrauchten”, nun aber hat er selbst eine ganz andere Liste erstellt, nämlich die „Gründe für eine Ablehnung des christlichen Glaubens”. So schreibt er zum Beispiel:

Genetiker sagen, es sei Unsinn zu glauben, dass Sünde „die Ursache für alle Verbrechen, alle Armut, alles Leid und alles Böse ist”.8 Es ist „erbarmungslose und unausweichliche Realität”, dass „alles Leben auf dem Tod basiert. Jede fleischfressende Kreatur muss ein anderes Lebewesen töten und verschlingen. Es hat gar keine andere Wahl.”9

Charles Templeton hatte ebenso wie Charles Darwin ein großes Problem damit, eine Welt, die voll von Tod, Krankheit und Leid ist, mit dem liebenden Gott der Bibel in Einklang zu bringen. Templeton schreibt:

„Warum eigentlich hat Gottes großartiges Schöpfungswerk derartige Kreaturen hervorgebracht: solche mit Zähnen, die ein Rückgrat zermalmen oder Fleisch zerreißen; mit Klauen, die packen und zerreißen; mit Gift, um zu lähmen; mit einem Maul, das Blut saugt; mit Muskeln, um zusammenzudrücken und zu ersticken – sogar mit einem dehnbaren Kiefer, so dass die Beute als Ganzes und lebend geschluckt werden kann? ... Tennyson beschreibt die Natur sehr eindrücklich als ‚blutrot an den Zähnen und Klauen‘, und das Leben stellt sich als ein einzigartiges Fest des Bluts dar.”10

Templeton bringt seine Überlegungen durch die folgende Frage auf den Punkt: „Wie ist es möglich, dass ein liebender und allmächtiger Gott solche Horrorkreaturen schaffen kann?”11

5 Templeton, C., Farewell to God, (Abschied von Gott), McClelland &Stewart, Inc., Toronto, Canada, 1996.

6 For a refutation of Templeton’s arguments, (Eine Widerlegung von Templetons Argumenten), see Ham, K., and Byers, S., “The slippery slide to unbelief: A famous evangelist goes from hope to hopelessness”, (Der rutschige Pfad in den Unglauben: Ein einst erfolgreicher Evangelist beschreitet den Weg von der Hoffnung zur Hoffnungslosigkeit), Creation 22(3): June 2000, S. 8–13.

7 Martin, W., A Prophet with Honor: The Billy Graham Story, (Ein würdevoller Prophet: Die Billy-Graham-Geschichte), William Morrow and Company, Inc., New York, 1991, S. 110.

8 Templeton, C., Ref 5, S. 30.

9 Templeton, C., Ref 5, S. 198.

10 Templeton, C., Ref 5, S. 198-199.

11 Templeton, C., Ref 5, S. 201.

This article is from: