Strandgut 2/2023

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>> Film

Midwives

ab 26. Januar im Kino

>> Filmfestival

Africa Alive im DFF und Filmforum Höchst

>> Theater

Der kleine

Snack

am Kammerspiel

Frankfurt

>> Theater

Der staubige Regenbogen

am Staatstheater

Mainz

>> Klassik

La Traviata

am Staatstheater

Darmstadt

>> Ausstellungen

Italien vor

Augen

Frühe Fotografien

ewiger Sehnsuchtsorte im Städel

>> Literatur

Deutscher

Krimipreis

2022

für
528 -23-02 • Februar 2023 www.strandgut.de
Frankfurt und Rhein-Main
d a s K u l t u R M a g a z i n
TANZ FESTI 08–19. MAINZ VAL #4 MÄRZ 81 Staatstheater Mainz Wir danken allen Förderern und Sponsoren für die großzügige Unterstützung des tanzmainz festivals. www.tanzmainz.com Karten 06131 2851-222

Weitere Kritiken, Ankündigungen und Termine finden Sie unter www.strandgut.de

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Im Rollstuhl vor dem Jugendgericht

»Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht« von Sabine Lamby, Cornelia Partmann und Isabel Gathof

FILM

4 »Fritz Bauers Erbe« von Sabine Lamby, Cornelia Partmann und Isabell Gathof

5 »Midwives« von Hnin Ei Hlang

6 »Uama« von Alejandro Loayza Grisi

7 Africa Alive

8 »Tár« von Todd Field

9 »Wo ist Anne Frank« von Ari Folman

Neu im Kino

TANZ

13 »Blick zurück nach vorn«

Das Wintertanzprojekt 2023

Theaterhaus: »Geheimlich«

14 Das tanzmainz Festival

Dresden Frankfurt Dance Company: »10 Odd Emotions«

TheATeR

15 Kammerspiele Frankfurt: »Der kleine Snack«

16 Volksbühne: Ein Gespräch im Hause Srein ...«

17 Staatstheater Mainz: »Der staubige Regenbogen«

18 Studio Naxos: »Wir liebten nicht alle« vorgeführt

19 Landungsbrücken: »Der Schachtelmann«

20 Winterwerft: »Haus in Flammen« Pilango: »Versuchungen«

21 Fritz Rémond Theater: »Der Menschenfeind«

22 Kammerspiele Frankfurt: »Life is but a dream«

Wartburg Wiesbaden: »Der Fall Medea«

AUSSTeLLUNgeN

23 Institut für Stadtgeschichte: »Paulskirchenparlament«

24 Museum für Angewandte Kunst

25 Jüdisches Museum

Neue Ausstellungen

26 Städelmuseum: Frühe Fotografien ewiger Sehnsuchtsorte Ansichtssachen

LITeRATUR

27 »Die Frau in den Bäumen« von Elisabeth Plessen

28 Deutscher Krimipreis 2022

KLASSIK

30 Klassikhighlights im Februar

MUSIK

31 Musiktermine

FA MILI e

36 Theater Gruene Sosse: »Am Hafen mit Vogel«

37 Kortmann & Konsorten: »Die mich jagen«

eSSKULTUR

38 Eritreisches Restaurant

SeRvIce

39 Kleinanzeigen

36 Impressum

In HALT www.strandgut.de | Strandgut 0122023 | 3
Wo ist
Anne Frank Ab 23. Februar im Kino / WoistAnneFrank www.WhereisAnneFrank.com/de Zum Trailer
EIN FILM VON ARI FOLMAN

Im Rollstuhl vor dem Jugendgericht

Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht« von Sabine Lamby, Cornelia Partmann und Isabel Gathof

Wenn man in den Fernsehnachrichten von einem Mordprozess erfährt, der gegen einen Neunzigjährigen wegen seines Dienstes in einem Konzentrationslager geführt wird und noch dazu in der Jugendkammer, weil er zur Tatzeit vor siebzig Jahren nicht erwachsen war, hinterlässt dies ein zwiespältigen Eindruck. Bekommt der alte Mann im Rollstuhl überhaupt mit, worum es geht? Warum wird die Justiz erst jetzt aktiv? Und was bedeutet das für die Überlebenden und deren Familien? Dieser Dokumentarfilm geht den Fragen nach und gibt Antworten, die auch die juristisch Ungebildeten unter uns verstehen können.

Der Film stellt den Prozess gegen den 95-jährigen Johann R., der im November 2018 in Münster eröffnet wurde, in den Mittelpunkt. Als SS-Angehöriger soll er das KZ Stutthof bei Danzig auf einem Wachturm beaufsichtigt haben und sich deshalb der Beihilfe zum Mord in Hunderten Fällen schuldig gemacht haben. Im Verlauf wurde der Angeklagte prozessunfähig erklärt und das Verfahren eingestellt. In einem weiteren Prozess in Hamburg wurde der einstige SSWachmann Bruno D. zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe wegen Beihilfe zum Mord in 5230 Fällen im KZ Stutthof verurteilt. Auch hier stand das Verfahren kurz vor einem vorzeitigen Ende, das die Verteidigung beantragt hatte. Doch die Richterin blieb beharrlich. Sie verhängte eine Bewährungsstrafe, die ohne weitere Verzögerungen von dem Angeklagten angenommen werden konnte.

In Statements von Historikern und Juristen erklärt der Film, warum die Wachleute erst jetzt angeklagt bzw. verurteilt konnten. Die Antwort ist einfach: Es musste nach dem Krieg die individuelle Schuld nachgewiesen werden. Es galt der sogenannte Einzeltatnachweis, der insbesondere durch Zeugenaussagen der KZ-Überlebenden erbracht werden musste. Der Umgang mit diesen Zeugen war nicht immer rücksichtsvoll.

In einem historischen Filmausschnitt besteht der Verteidiger darauf, dass sich der ehemalige KZ-Insasse erinnern müsse, ob die Rampe, an der in Todgeweihte und Arbeitskräfte selektiert wurde, erhöht war oder ebenerdig. Der Sinn dieser psychischen Tortour war wohl, den Zeugen unglaubwürdig zu machen. Die traumatisierten Kläger mussten Täter und deren Opfer eindeutig identifizieren, was bei einem industriellen Tötungssystem nur schwerlich gelang. Die Aussage eines Wächters, er habe von dem Wachturm aus die Vorgänge im Lager nicht mitbekommen können, konnte widerlegt werden. Auf die Aussage eines anderen, er habe keine Möglichkeit gesehen, von dem Lager wegzukommen, geht der Film allerdings nicht näher ein.

Die heutige rigorose juristische Aufarbeitung geht auf den legendären hessischen Staatsanwalt Fritz Bauer zurück. Der hatte schon nach dem Krieg für den Tatbestand der Beihilfe plädiert und im berühmten Frankfurter Ausschwitzprozess von 1963 den Nachweis geführt, dass der systematische Massenmord in Konzentrationslagern nicht durch wenige, einzelne Täter, sondern nur durch die Unterstützung von tausenden Mittätern und Mittäterinnen begangen werden konnte.

Nur blieb der Ausschwitzprozess einzigartig, denn eine allgemeine Kollektivschuld wurde auch von denjenigen abgelehnt, die sich mit der NS-Justiz und dem gesamten NS-Apparat nicht gemein gemacht hatten. Sei es, dass sie aus dem Staatsdienst ausscheiden mussten, in Gefängnissen oder Lagern saßen oder, um dem zu entgehen, emigriert waren.

Den jahrzehntelangen Umdenkungsprozess hierzulande mag auch ein wachsendes Mitgefühl gegenüber den Überlebenden und deren Familien befördert haben. So zeigt der Film eine betagte ehemalige KZ-Insassin, die als Nebenklägerin aus Israel nach Deutschland gekommen und zufrieden ist, dass sie angehört wurde, und einen jungen Amerikaner, den als Enkelsohn die Zugewandtheit zu den Opfern an einem deutschen Gericht sichtlich überrascht hat.

Der Dokumentarfilm ist gut recherchiert. Warum die interessanten historischen Aufnahmen auf Wände projiziert werden, bleibt mir unerfindlich, und die Musik des Frankfurter Jazz-Pianisten, DJ und Musikproduzenten Matthias Vogt klingt in meinen Ohren etwas zu gefällig. Aber diese Nebensächlichkeiten fallen bei der Bedeutung dieser Frankfurter Filmproduktion, die vor allem jungen Leuten gezeigt werden sollte, nicht sonderlich ins Gewicht.

FILM 4 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
Fotos: © Naked Eye Filmproduktion
»Fritz
Claus Wecker FRITZ BAUeRS eRBe –geRechTIgKeIT veRJÄhRT NIchT von Sabine Lamby, Cornelia Partmann und Isabel Gathof, D 2022, 98 Min. Dokumentarfilm Start: 02.02.2023

Eine Muslima und eine Buddhistin helfen schwangeren Frauen im Westen Myanmars dabei, ihre Kinder zur Welt zu bringen. Von diesem Ausgangspunkt zieht der Film »Midwives – Hebammen« immer weitere Kreise, bis am Ende nicht nur die komplizierte Beziehung zwischen den beiden Protagonistinnen, sondern auch eine Menge über die Lebensbedingungen vieler Frauen in dem Land deutlich geworden ist.

Am besten gar nicht heiraten

»Midwives« von Hnin Ei Hlaing

Der Film räumt erst einmal mit dem im Westen gängigen Bild des friedfertigen Buddhismus auf.

In einer Protestdemonstration ziehen Buddhisten, auch Mönche sind unter ihnen, zu einem vom Moslems bewohnten Dorf, um es niederzubrennen. Die muslimische Minderheit der Rohingya wird verfolgt, grundlegende Rechte werden ihr verweigert. Viele Menschen sind ins benachbarte Bangladesch geflohen.

Umso bemerkenswerter ist, dass die Buddhistin Hla ihre Krankenstation, die Klinik zu nennen eine Übertreibung wäre, mit der Muslima Nyo Nyo betreibt. Weit und breit sind sie die Einzigen, die schwangere oder kranke Frauen –eine an Typhus erkrankte wird für ein paar Tage betreut – medizinisch versorgen (ein verletzter Mann ist nicht zu sehen). Einerseits wird Hla übelgenommen, dass sie RohingyaFrauen behandelt, andererseits darf ihre muslimische Assistentin keinesfalls Hand an eine buddhistische Bamar legen.

In dieser »diversen« Arztpraxis werden die Muslima bisweilen auch angeherrscht, für sie bleibt immer klar, wer das Sagen hat im Land. Und nicht zuletzt wird Nyo Nyo als Übersetzerin gebraucht, denn die Bevölkerung im Bundesstaat Rakhaing ist nicht nur durch Religionen, sondern auch durch Sprachen getrennt.

Nyo Nyos größter Wunsch ist es, in die Hauptstadt Ragun zu ziehen, um dort eine richtige medizinische Ausbildung zu bekommen. Doch zehn Monate später ist sie schwanger und so schlecht bei Kasse, dass sie eine kleine goldene Kette verkaufen muss.

Unterdessen spitzt sich die politische Lage im Land immer mehr zu. Im Februar 2011 putscht sich das Militär an die Macht. Die Friedensnobelpreisträgerin und zur Regierungschefin avancierte Aung San Suu Kyi wurde erneut unter Hausarrest gestellt. Auf protestierende, unbewaffnete Demonstranten wurde scharf geschossen, mit dem Ergebnis von über tausend Toten. Das Land, das ein Paradies sein könnte, kommt nicht zur Ruhe. Die aus der Region stammende Filmemacherin Hnin Ei Hlaing hat über sechs Jahre lang an diesem Dokumentarfilm gearbeitet. Nicht nur ihre intime Kenntnis der Situation in dem Land, sondern auch ihre Fähigkeit, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, kommt dem Film zugute. So öffnet sich Nyo Nyos alte Mutter vor der Kame ra und sendet ihrer Tochter die Botschaft, dass Männer eine Belastung seien und eine Frau am besten gar nicht heiraten und ihre Gefühle an einen Mann verschwenden sollte. Wie zur Bestätigung dieser Worte macht auch der Vater von Nyo Nyos noch nicht geborenen Kindes eine ziemlich teilnahmslose Figur. Ganz sicher ist es weiblicher Empathie zu verdanken, dass wir am Ende glauben, wir könnten die Menschen in einem fernen Land verstehen, von dem wir so wenig

wissen. Das ist sicherlich übertrieben, aber ein wenig näher sind wir den klaglosen Frauen in Myanmars Bundesstaat Rakhaing eben doch

MIDWIveS von Hnin Ei Hlaing, CDN/D/Myanmar 2022, 91 Min.

Dokumentarfilm

Start: 26.01.2023

Ein Leben in Würde

Ein Film von Alejandro Loayza Grisi

FILM
ab 23. Februar im mal sehn
Utama

abgedreht

Kinohighlights 2022

Das Kino im DFF zeigt zusätzlich zu »Africa Alive« (s. gesonderte Ankündigung) auch noch im Februar einige bemerkenswerte Filme aus dem letzten Jahr. Darunter befinden sich David Cronenbergs unappetitlicher »Crimes of the Future«, Paul Schraders faszinierender »Card Counter« und Aleksandre Koberidzes langatmiger »Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?«. Zu allen drei Filmen gab es in diesem Magazin sehr lobende Kritiken.

www.dff.film

Iranisches Kino

Unter dem Titel »Weibliche Perspektiven im iranischen Kino« widmet das Kino im DFF den ebenso traurigen wie empörenden Ereignissen im Iran eine Reihe mit fünf Filmen. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass viele iranische Autorenfilme sich durch große Empathie und Menschlichkeit auszeichnen. Die Filme laufen in der untertitelten Originalfassung.

www.dff.film

herzliche letzte grüße, Kai

Die Doku von Catherina Conrad und Bernd Thomas läuft in der Sonntagsmatinee am 5.2. um 12 Uhr in Anwesenheit von Catherina Conrad und Beteiligten im Mal Seh‘n Kino. www.malsehnkino.de

Step by Step

Einmalige Sondervorstellung in Anwesenheit des Protagonisten Felix Starck, der für sich und seine Familie ein nachhaltiges Leben fern der Großstadt gesucht hat, mit Filmgespräch am Do., 2.2., um 20.45 Uhr in der Harmonie. www.arthouse-kinos.de

Daniel Richter

Die Vorpremiere in Anwesenheit von Regisseur Pepe Danquart, der zum Filmgespräch am So., 5.2., um 15.30 Uhr im Cinéma und um 18 Uhr im Mal Seh’n zur Verfügung steht. www.arthouse-kinos.de und www. malsehnkino.de

Inu-Oh (japan. OmU)

Vor 600 Jahren in Japan: Während politische Machtkämpfe toben, wird ein Kind mit einem verhexten Körper geboren und von allen wie ein Tier behandelt. Doch Inu-Oh entpuppt sich als begnadeter Tänzer und Popstar. Einmalige Sonderveranstaltung des Animationsfilms von Masaaki Yuasa mit Einführung von Florian Höhr am Mi., 8.2., um 21 Uhr in der Harmonie. (Dis)Harmonie – Reihe für den abseitigen Film. Mit mit Nippon Connection. https://nipponconnection.com und www.arthouse-kinos.de

eine Familie der Dickschädel

»Utama. Ein Leben in Würde« von Alejandro Loayza Grisi

Es grenzt an ein Wunder, dass dieses unscheinbare Meisterwerk, immerhin Gewinner des Großen Preises der Sundance-Jury, einen Kinostartplatz zwischen Blockbustern und hochsubventionierten deutschen Arthouse-Filmen gefunden hat. Zu verdanken ist das dem kleinen Göttinger Verleih Kairos, der uns vor einem Jahr mit dem wunderbaren »Luana – Das Glück liegt am Himalaya« über einen Referendar in einer der abgelegensten Schulen von Bhutan überrascht hat.

Einem alt gewordenen Ehepaar im bolivianischen Hochland der Anden einen Film zu widmen ist zunächst einmal eine originelle Idee. Mit ausschweifenden Dialogen dürften wir nicht behelligt werden. Virgino und Sisa haben dafür zu lange zusammengelebt, und aus dem nahegelegenen Dorf fällt nur wenig Nachbarschaftsklatsch an. Seit Generationen wohnen die indigenen Aymara hier, doch jetzt wird die 3500 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Hochebene, die von noch höheren Bergen eingefasst ist, immer unwirtlicher. Der jährliche Regen bleibt aus, der trockene Boden ist von Rissen durchzogen. Eine Familie nach der anderen gibt auf und zieht in die Hauptstadt La Paz. Nur der hochfliegende Andenkondor lässt sich noch blicken. Dass er sich vom Berg zu Tode stürzt, wenn ihn seine Kräfte verlassen, erzählt Virgino einmal. Der Kondor scheint für ihn ein Vorbild zu sein. Denn Weggehen kommt nicht infrage, und er bestimmt, was gemacht wird. Schon zu Beginn des Films plagen ihn Hustenanfälle. Mit der Zeit werden sie heftiger, und der Abstand zwischen ihnen wird kürzer. Virgino spürt den Tod nahen. Dort, wo er Tag für Tag seine Lamaherde zum Weiden führt (wir fragen uns, wo die Tiere auf dem kargen Boden noch Futter finden), will er ihn empfangen. Das erklärt er dem Enkel, der mit dem Moped zu Besuch gekommen ist und ihn auffordert, in die Stadt umzuziehen. Dort sei das Leben

allgemein viel einfacher, behauptet Clever (!). Doch der Opa lässt sich nicht überzeugen. Es ist eine Familie der Dickschädel. Clevers Vater hat einst im Zorn seinen Erzeuger verlassen. Dass er jetzt seinen Sohn geschickt habe, ihn zu überreden, mutmaßt Virgino.

Zudem sei es eine Schande, dass er Spanisch mit ihm sprechen müsse, weil er das Quechua seiner Vorfahren nicht verstehe. Da hilft es auch nicht, dass Clever am frühen Morgen mit dem Großvater und den Lamas zur Futtersuche aufbricht. Er beweist damit immerhin, dass ihn, den verwöhnten Städter, nicht nur der Eigennutz motiviert.

Allein Großmutter Sisa hat sich über Clevers Besuch gefreut. Über ihr von einem langen, mühsamen Leben gezeichnetes Gesicht legt sich ein schwacher Glanz, wenn sie ihn umarmt. Sie muss einen weiten Weg zurücklegen, um vom Fluss Wasser zu holen, weil der Brunnen im Dorf kein Wasser mehr hergibt. Und Sisa müht sich auch, zwischen den beiden Männern zu schlichten, wenn der Streit allzu heftig zu werden droht. Ihr verschweigt Virgino seinen ernsten Zustand, sogar als er unterwegs ohnmächtig geworden ist.

Als letzten Versuch holt Clever, der weiß, wie es um seinen Großvater steht, einen Arzt aus der Stadt. Der untersucht Virgino ziemlich oberflächlich und empfiehlt genauere Untersuchungen im Krankenhaus. Aber der Alte will unter gar keinen Umständen für eine zeitlich be-

grenzte Verlängerung seines Lebens ins Krankenhaus. Dann lieber früher sterben.

Diese Geschichte wirkt in den Händen des bolivianischen Regisseurs Alejandro Loayza Grisi und seiner Kamerafrau Bárbadra Álvarez so authentisch (um ausnahmsweise einmal das Modewort zu gebrauchen), dass wir zwischendurch glauben, einen Dokumentarfilm zu sehen. Doch im Nachspann erscheint eine Liste mit den Rollennamen und den zugehörigen (Laien-)Darstellern. José Calcina und Luisa Quispe, die beiden Alten, hat der Regisseur bei der Suche nach geeigneten Drehorten gefunden.

Alejandro Loayza Grisi hat als Fotograf und Kameramann begonnen und dann Dokumentarfilme gedreht. Seinen geübten Blick richtet er auf Menschen, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sind, obwohl sie am wenigsten zu ihm beigetragen haben. Auch das ist eine Botschaft des Films.

Der Name des Verleihs ist übrigens ein griechisches Wort, das auf der letzten Silbe betont wird und soviel wie »richtiger Moment« bedeutet. Dies möge auch auf den Kinostart zutreffen.

UTAMA. eIN LeBeN IN WÜRDe von Alejandro Loayza Grisi, BOL 2022, 87 Min. mit José Calcina, Luisa Quispe, Santos Choque, Candelaria Quispe, Placide Ali, Félix Ticona

Drama

Start: 09.02.2023

FILM 6 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de

Wegweisendes afrikanisches Kino

29. Africa Alive vom 1. bis 25. Februar

Langsam kehren wir zu normalen Zeiten zurück, zumindest was den Frankfurter Festivalkalender betrifft. Und das heißt: Im bei uns kältesten Monat sind im Kino des DFF und im Filmforum Höchst afrikanische Filme und deren Macher sowie Filmexperten, Autoren und Musiker zu Gast. Denn das Festival will generell mit den hierzulande recht stiefmütterlich behandelten afrikanischen Kulturen bekannt machen. Diesem Zweck dient eine Lesung, ein Kinderfest und ein Konzert. Ein besonderer Fokus liegt auf der Gesamt-Retrospektive des Regisseurs Djibril Diop Mambéty anlässlich des 50. Jubiläums des »ersten afrikanischen Avantgardefilms«

(imdb) »Touki bouki« (1973) der wegweisend für das afrikanische Kino war. Dazu sind sein Sohn

Teemour Diop Mambéty sowie die Filmtheoretikerin Léthicia O. NgouMilama eingeladen. Die beiden neu restauriert frühen Filme »Contras’ City« (1964) und »Bad Boy« (1969) von Mambéty werden in einem weiteren Programm zu sehen sein. Und es gibt weitere Referenzfilme. Zwei seiner Nichte Mati Diop: der mittellange Film »Mille soleils« (2013) mit dem ehemaligen Protagonisten aus »Touki bouki« sowie ihr erster Langfilm »Atlantique« (2019), eine Liebes- und Geistergeschichte aus Dakar. Auch »Amansa tiafi« (2021) von Kofi Ofosu-Yeboah, der selbst kommen wird, verweist mit seinen Protagonisten auf den Jubiläumsfilm.

Zu den aktuellen Filmen zählen »Marcher sur l‘eau« über den Klimawandel und die Trinkwasserknappheit im Norden von Niger sowie »Nossa senhora da loja do chinês« (Our Lady of the Chinese Shop, 2022) und »Father’s Day« (2022), die sich in jeweils drei Geschichten mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in Angola und Ruanda auseinandersetzen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf »Afrofuturismus«. Unter der in den 90er Jahren entstandenen Bezeichnung versteht man eine popkulturelle Strömung der afroamerikanischen Diaspora, die ihre Wurzeln in der Literatur, den Comics und der Musik hatte. Einer der bekanntesten Vertreter ist der Jazzmusiker Sun Ra, der 1974 in dem Film »Space Is the Place« mit seinem Orchester auf einem anderen Planeten landet. Mit diesem Werk wird das Festival auch am 1. Februar im Kino des DFF eröffnet. Sämtliche Filme laufen in der deutsch oder englisch untertitelten Originalfassung.

Info: www.africa-alive-festival.de

FILM www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 7
»Father*s Day« © Africa Alive
26. JANUAR
“Ein Hauch von Hoffnung, Mut und Träumen.”
Golden Globes www.jip-fi lm.de AB
IM MAL SEH’N KINO Gerechtigkeit verjährt nicht
ein film von SABINE LAMBY CORNELIA PARTMANN ISABEL GATHOF Im Verleih von REALFICTIONFILME.DE FRITZBAUERSERBE-FILM.DE
cw

Die Musik wird zur Nebensache

Es ist noch gar nicht so lange her, dass in klassischen Konzerten nur Männer den Taktstock schwangen. Doch die Zeiten ändern sich. Mittlerweile geben vor allem in den Opernhäusern auch einige Dirigentinnen den Ton an. In den Olymp der Dirigenten hat es aber bis jetzt noch keine Frau geschafft. Wie das in so einem Fall sein könnte, davon erzählt »Tár«.

Lydia Tár ist die Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker, eine weltberühmte Musikerin von hohem Ansehen. Wie Cate Blanchett als Schauspielerin, die gleich zweimal mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Blanchett ist Tár, und das ist das Konzept des Films. Regisseur Todd Field sagt, dass der Film ohne sie undenkbar wäre. Auf den bekannten Filmstar ist nicht nur das Drehbuch, sondern auch das ganze Projekt zugeschnitten. Sowie das Marketing des Film, der als vielschichtiges Werk gepriesen wird und der Blanchett schon einen Golden Globe eingebracht hat. Parallelen zwischen Dirigenten und Filmregisseuren werden gezogen, und selbstverständlich sollen Társ geschlechtsspezifische Barrieren deutlich werden, zumal sie obendrein eine lesbische Beziehung hat. Wenn man allerdings das Werk nüchtern betrachtet, fällt das ganze Brimborium, das der Film um seine Protagonistin macht, wie ein Kartenhaus zusammen.

Natürlich sind fast alle großen Dirigenten ziemliche Tyrannen, die mit Zuckerbrot und mal mehr, mal weniger Peitsche versuchen, das Orchester auf ihre Seite zu ziehen. Dass eine Dirigentin ähnlich handelt, kann man sich denken. Dass sie manchen Musiker oder auch Musikerin besonders sympathisch findet und bevorzugt, ist auch nichts Neues. Entscheidend ist jedoch, dass der Film keinen Bezug zu der Musik findet, die von der Protagonistin dirigiert wird. Die klassische Musik wird hier zur Nebensache.

Das quälend lange Interview mit dem Essayisten Adam Gopnik, auch eine Berühmtheit, mindestens in

New York, ist ein denkbar hölzerner Beginn. Nicht ein Werk getreu den Anforderungen des Komponisten, sondern es auf eine nie gehörte Weise aufzuführen ist Társ großes Ziel. Mir ist dabei die köstliche Autobiografie des Cellisten Gregor Piatigorsky eingefallen, der einmal die Noten eines Bach-Konzerts vergessen hatte und deshalb im Stil des Komponisten improvisierte. So habe sie das Konzert noch nie gehört, sagte danach eine Besucherin zu ihm.

Im Mittelpunkt des Films steht eine Neuaufnahme der 5. Sinfonie von Gustav Mahler, die noch in der geplanten Gesamteinspielung der Mahler-Sinfonien bei der Deutschen Grammophon fehlt. Anstatt einen Satz wenigstens zu einem großen Teil auszuspielen, hört man nur ganz kurze Stücke, die Blanchett mit weit ausholenden Bewegungen dirigiert. Am Ende macht sie ein ergriffenes Gesicht. Klar, einer bedeutenden Dirigentin muss das gefühlvolle Stück besonders nahe gegangen sein. Wer dagegen im Fernsehen regelmäßig Konzerte anschaut, weiß, dass die Dirigenten in der Regel am Ende zufrieden lächeln und dem Orchester zunicken. Schließlich hat man gemeinsam eine große Tat vollbracht, wenn alles geklappt hat. Musizieren ist eben in erster Linie ein solides Handwerk.

Besonders kurios wirkt Nina Hoss als Violinistin und Társ Lebenspartnerin. Auch sie kommt über ihr Schauspieler-Image nicht hinaus, wenn sie mürrisch dreinblickend die Konzertmeisterin mimt. Oder anders gesagt: Ich kann beiden Schauspielerinnen ihre Rollen nicht abnehmen, und deshalb war ich auch vom Scheitern dieser Lydia Tár, die am Ende ganz wörtlich aus dem Olymp der Stardirigenten fällt, nicht erschüttert, sondern eher amüsiert. In meinen Augen ist der Film schon lange vorher gescheitert.

FILM 8 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
Filme lesung Konzert Kinderprogramm 1.2.— 25.2.2023 africa - aLive - festivaL de LA_DFF_Africa Alive-2023_AZ_A6.indd 1 20.01.23 14:00
TÁR von Todd Field, USA 2022, 158 Min. mit Cate Blanchett, Noémie Merlant, Nina Hoss, Adam Gopnik Drama Start: 02.03.2023
© 2022 Focus Feature
»Tár« von Todd Field

>> 26.1.2023

cATch The FAIR ONe von Josef Kubota Wladyka, USA 2021, 85 Min. mit Kali Reis, Shelly Vincent, Kendall Morris, Faye Lone, Rae Anna Gott, Gerald Webb Thriller

Nach dem mysteriösen Verschwinden ihrer Schwester stößt eine Boxerin, dargestellt von der Boxweltmeisterin Kali Reis, bei ihren Nachforschungen auf einen Mädchenhändlerring und plant ihre eigene Entführung, um die Schwester zu finden. Sie will sich die Befehlskette hinaufarbeiten, um an den Verantwortlichen zu gelangen.

www.dropoutcinema.org

cAveMAN – DeR KINOFILM

von Laura Lackmann, D 2021, 100 Min. mit Moritz Bleibtreu, Wotan Wilke Möhring, Laura Tonke, Martina Hill, Leni Riedel, Thomas Hermanns Komödie

An dem Tag sollte sein Kindheitstraum in Erfüllung gehen. Im lokalen Comedyclub wollte der erfolglose Autoverkäufer Rob Becker (Moritz Bleibtreu) vom Caveman, seinem imaginären

Freund aus der Steinzeit, berichten. Durch ihn glaubt Bob, endlich den Unterschied zwischen Männern und Frauen, Jägern und Sammlerinnen, zu verstehen. Doch Ehefrau Claudia (Laura Tonke) hat ihn im Streit kurz vor seinem Auftritt verlassen. Also nimmt er die Zuschauer mit auf einen wilden, witzigen Ritt durch seine Beziehung mit ihr. www.constantin-film.de

chOPIN – Ich FÜRchTe MIch NIchT vOR DeR DUNKeLheIT (chopin. A tale of three pianos) von Joanna Kaczmarek, Hwang-seong Kim, Maciej Pawelczyk, PL/Südkore 2022, 50 Min. mit Fares Basmadji, Leszek Mozdzer, Won Jae Yeon Musikdoku

Die Filmemacherin Joanna Kaczmarek begleitet drei Pianisten dabei, wie sie an drei Orten, Polen, Syrien und Südkorea, Konzerte spielen, die unmittelbar mit unvorstellbaren Konflikten in Verbindung gebracht erden. Welche Reaktionen rufen die Pianisten mit ihrer Musik hervor? www.weltkino.de/filme

cLOSe von Lukas Dhont, B/NL/F 2022, 105 Min. mit Eden Dambrine, Gustav De Waele, Émilie Dequenne, Léa Drucker, Kevin Janssens, Marc Weiss

Drama

Léo und Rémi, beide 13 Jahre alt, sind beste Freunde und stehen sich nah wie Brüder. Sie sind unzertrennlich, vertrauen sich und teilen

alles miteinander. Mit dem Ende des Sommers und dem Wechsel auf eine neue Schule gerät ihre innige Verbundenheit plötzlich ins Wanken – mit tragischen Folgen … www.pandora.de

DI e DReI ??? –eRBe DeS DRAcheN

von Tim Dünschede, D 2023, 100 Min. mit Julius Weckauf, Nevio Wendt, Levi Brandl, Mark Waschke, Gudrun Landgrebe, Gedeon Burkhard

Familienfilm

Rocky Beach, Kalifornien: Mit seiner außergewöhnlichen Intelligenz und seinem fotografischen Gedächtnis ist Justus Jonas (Julius Weckauf) der »Kopf« des berühmten DetektivTriosü, das durch den skeptischen AllroundAthleten Peter Shaw (Nevio Wendt) und den auf Nachforschungen spezialisierten Bob Andrews (Levi Brandl) komplettiert wird. Was die drei Jungs verbindet, ist ihre loyale Freundschaft und ihre Leidenschaft für Mysterien und scheinbar unerklärliche Geheimnisse … www.sonypictures.de

KALLe KOSMONAUT

von Tine Kugle u. Günther Kurth, D 2022, 99 Min. Dokumentarfilm

Der 16-jährige Kalle streift durch eine Brachlandschaft in Berlin. Er bereut eine folgenschwere Tat, die sein Leben verändern wird. Kalle mit 10. Nachts allein im Kiez. Die erste Liebe. Jugendweihe. Mutproben auf den FernwärmeRohren der Stadt. Verhandlung, Verurteilung, Knast. Opa wünscht sich die DDR zurück. Oma besiegt die Sucht. Mama schickt zum 18. Geburtstag Raketen in die Nacht. https://mindjazz-pictures.de

MIDWIveS

von Hnin Ei Hlaing, CDN/D/Myan 2022, 91 Min. Dokumentarfilm

Zwei Hebammen, eine Buddhistin und eine Muslimin, trotzen der strengen ethnischen Trennung und arbeiten Seite an Seite in einer behelfsmäßigen Klinik im Westen Myanmars, um den Rohingya im Bundesstaat Rakhine medizinische Hilfe zu leisten. https://jip-film.de

PeTROv‘S FLU –

PeTROW hAT FIeBeR von Kirill Serebrennikov, RU/F/D/CH 2022, 145 Min. mit Semyon Serzin, Chulpan Khamatova, Yuri Kolokolnikov, Alexander Ilin, Vladislav Semiletkov, Julia Peresild Drama

Eine von Grippe geplagte Familie im postsowjetischen Russland lebt ihre gewöhnlichen Tage mit außergewöhnlichen Geheimnissen aus – der Ehemann ist ein Klempner, der Alltags-

Anne Frank 2.0

Die Idee ist faszinierend: Anne Frank hat in ihrem berühmten Tagebuch eine imaginäre Freundin erschaffen, der sie ihre Gedanken in Briefform mitteilte. Da sollte es doch möglich sein, die berühmte Geschichte der Anne Frank aus deren Perspektive zu erzählen. Und noch dazu aus der Gegenwart heraus, um das schlimme Schicksal des jüdischen Mädchens vor allem jungen Menschen näherzubringen.

In Ari Folmans Animationsfilm erwacht die 13-jährige Kitty, eben jene Freundin, nach 75 Jahren zum Leben und macht sich mit Annes Tagebuch in der Hand auf die Suche nach der Autorin und deren Familie. Vom Hinterhaus des Gebäudes Prinsengracht 263, dem heutigen Museum Anne-FrankHaus, bis zum Konzentrationslager Bergen-Belsen, wo Anne umgebracht wurde, wird sie allmählich mit der Lebensgeschichte ihrer Freundin bekannt. Auf ihrer Suche wird sie von Peter unterstützt, der eine geheime Unterkunft für Geflüchtete ohne Papiere betreibt. Als Lehre aus der Geschichte will sich Kitty besonders für die Kinder

unter ihnen und deren gesicherte Zukunft einsetzen.

Der israelische Regisseur und Drehbuchautor Ari Folman hat sich mit dem ungewöhnlichen Animationsdokumentarfilm »Waltz with Bashir« (2008) und dem teilweise animierten »The Congress« (2013) einen Namen gemacht.

Die Deutschland-Premiere des Animationsfilms WO IST ANNe FRANK (Where Is Anne Frank) von Ari Folman, B/L/F/ NL/I 2021, 99 Min., findet am Sa., 28. Januar, um18 Uhr im cinéma an der hauptwache statt. Der Regisseur wird anwesend sein. Der reguläre Kinostart ist am 23.2.2023.

nEU IM KI no www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 9
www.cavalluna.com 24. - 26.02.23 Frankfurt Festhalle Messe Frankfurt
»Wo ist Anne Frank« von Ari Folman
cw

momente in wunderbar seltsame japanische Comics verwandelt, während seine Frau, eine Bibliothekarin, ein Faible für das Töten ausfällig gewordener Männer mit einem Küchenmesser hat.

http://www.farbfilm-verleih.de/filme

ReTURN TO SeOUL von Davy Chou, B/D/F/Q 2022, 116 Min. mit Park Ji-Min, Oh Kwang-rok, Guka Han, Kim Sunyoung, Yoann Zimmer, Louis-Do de Lencquesaing

Drama

Die 25-jährige Freddie kehrt erstmals nach Südkorea zurück, wo sie geboren wurde, bevor sie als Adoptivkind in Frankreich aufgewachsen ist. Sie macht sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern in einem für sie unbekannten Land. Der französisch-kambodschanische Regisseur Davy Chou entmystifiziert die vorgefassten Meinungen über internationale Adoptionen durch die Suche dieser jungen Frau nach einer Lösung ihrer Identitätskrise. https://rapideyemovies.de

SchATTeNKIND

(Andreas Reiner, Bilder des anderen Lebens)

von Jo Müller, D 2022, 88 Min. mit Andreas Reiner

Dokumentarfilm

Der Fotograf Andreas Reiner reist mit seiner Kamera zu Menschen, die am Rande der Gesellschaft und selten im Licht der Öffentlichkeit stehen. Der Film begleitet ihn bei dieser Arbeit und versucht zu verstehen, was sein Ansporn ist. Dabei spielt seine eigene Geschichte eine zentrale Rolle. www.arsenalfilm.de

ShARAF von Samir Nasr, D/TN/F/L 2021, 95 Min. mit Ahmed Al Munirawi, Fadi Abi Samra, Khaled Houissa, Jihed Cherni, Mohamed Dahech, Jala Hesham Drama

Sharaf hat anscheinend einen Mann in Notwehr getötet. Ihm wurde unter Folter ein Geständnis

abgepresst, und er kommt ins Gefängnis. Der Mikrokosmos des Gefängnisses spiegelt die komplexe Lebenssituation der Menschen in den arabischen Ländern wider, die unter Diktaturen und Armut leiden. Sie träumen sie von Freiheit und einem westlichen Leben, dass sie nur aus dem Internet und dem Fernsehen kennen.

https://barnsteiner-film.de

The SON

von Florian Zeller, USA/F/GB 2022, 123 Min. mit Hugh Jackman, Vanessa Kirby, Laura Dern, Zen McGrath, Anthony Hopkins, Hugh Quarshie

Drama

Seine Karriere lässt keine Wünsche offen. Der New Yorker Anwalt Peter (Hugh Jackman) lebt glücklich mit seiner Partnerin Beth (Vanessa Kirby), als eines Tages seine Ex-Frau Kate (Laura Dern) vor der Tür steht. Ihr gemeinsamer Sohn Nicholas (Zen McGrath) schwänzt die Schule, ist verstört und will auch nicht mehr länger bei seiner Mutter leben. Peter nimmt seinen Sohn bei sich auf. Wird das für einen Neuanfang reichen? www.leoninedistribution.com

TILL – KAMPF UM

DI e WAh RheIT

von Chinonye Chukwu, USA 2022, 130 Min. mit Danielle Deadwyler, Jalyn Hall, Whoopi Goldberg, Jamie Renell, Sean Patrick Thomas, John Douglas Thompson

Historiendrama

Mamie Till-Mobley (Danielle Deadwyler) setzt sich unermüdlich für ihren 14-jährigen Sohn Emmet (Jalyn Hall) ein, der von einem Mob angegriffen und gelyncht wurde. Emnmet wurde 1955 in Mississippi beschuldigt wurde, mit einer weißen Frau geflirtet zu haben. Seine Mörder wurden freigesprochen, aber Mamie ließ nicht locker in ihrem Streben nach Gerechtigkeit und Bestrafung der Verantwortlichen … https://upig.de

>> 2.2.2023

AUS MeIN eR hAUT

von Alex Schaad, D 2022, 103 Min. mit Mala Emde, Jonas Dassler, Dimitrij Schaad, Maryam Zaree, Thomas Wodianka, Edgar Selge Drama

Auf den ersten Blick wirken Leyla (Mala Emde) und Tristan (Jonas Dassler) wie ein glückliches Paar. Als sie auf Einladuns von Leylas Jugendfreundin Stella (Edgar Selge) ein abgelegene Insel besuchen, gerät ihr Selbstverständnis ins Wanken. Bei einem festlichen Abendessen treffen sie auf Fabienne (Maryam Zaree) und Mo (Dimitrij Schaad). Gemeinsam begehen sie ein Tauschritual und erfahren, wie es sich anfühlt, in einem anderen Körper zu leben … www.x-verleih.de

BULLDOg

von André Szardenings, D/E 2022, 95 Min. mit Julius Nitschkoff,, Lana Cooper, Karin Hanczewski, Moritz Führmann, Zoe Trommler, Cosima Henman

Drama

Seitdem der 21-jährige Bruno (Julius Nitschkoff) denken kann, gibt es nur ihn und seine gerade einmal 15 Jahre ältere Mutter Toni (Lana Cooper). Beide arbeiten zusammen in einer Ferienanlage in Spanien. Als Hannah (Karin Hanczewski), die neue Partnerin von Toni, in den gemeinsamen Bungalow zieht, erkennt er, dass sein Verantwortungsgefühl für Toni eine große Last und die erdrückende Liebe seiner Mutter ihn an einem eigenen Leben gehindert hat … www.missingfilms.de

cONceRN eD cITIZeN

von Idan Haguel, IL 2022, 82 Min. mit Shlomi Bertonov, Ariel Wolf, Lena Fraifeld, Uriah Jablonowsky, Ilan Hazan, Yshelu Gebremkiel Tragikomödie

Ben hält sich für einen liberalen, schwulen Mann. Er hat einen gut bezahlten Job und wohnt mit seinem Partner Raz in einem schikken Apartment in einem migrantisch geprägten Stadtteil Tel Avivs. Um ihre Wohngegend zu verschönern, pflanzt Ben einen Baum auf der anderen Straßenseite. Doch das löst eine Kette von Ereignissen aus, an deren Ende ein Geflüchteter aus Eritrea brutal von Polizisten zusammengeschlagen wird. www.salzgeber.de

DANI eL RIchTeR

von Pepe Danquart, D 2020, 118 Min. Dokumentarfilm

Regisseur Pepe Danquart ist dem ehemaligen Punk aus der Hamburger Hausbesetzer-Szene und heutigen Star der internationalen Kunstszene über einen Zeitraum von drei Jahren gefolgt, hat mit ihm seine großen Ausstellungen in New York und Paris gefeiert und ihn in seinem Atelier beobachtet. Seine Bilder werden auf der ganzen Welt gekauft, gesammelt und gehandelt. Doch im Herzen ist Daniel Richter ein Rebell. www.weltkino.de/filme

DI e FRAU IM NeBeL

(heojil kyolshim)

von Chan-Wook Park, Südkorea 2022, 139 Min. mit Hae-il Park, Wei Tang, Jung-hyun Lee, Kyung-Pyo Go Krimi

Seo-rae (Tang Wei) ist eine Frau, die gern die Kontrolle behält. Selbst der Todessturz ihres Mannes lässt sie unberührt. Der Kommissar Jang (Park Hae-il), vertraut mit den Abgründen der menschlichen Seele, beobachtet sie, umkreist sie, verfolgt sie. Aus Verhören werden Gespräche, aus Verdacht wird Hoffnung. Doch die Wahrheit hat eigene Spielregeln, die Seo-rae und Jang schon bald nicht mehr unter Kontrolle haben.

FRITZ BAUeRS eRBe – geRechTIgKeIT veRJÄhRT NIchT

von Sabine Lamby, Cornelia Partmann, Isabel Gathof, D 2022, 98 Min.

Dokumentarfilm

Der systematische Massenmord in den Konzentrationslagern des NS-Regimes erhielt die Unterstützung von tausenden Mittätern. Lange konnte die deutsche Justiz dieser historischen Tatsache nicht gerecht werden. Durch Generalstaatsanwalt Fritz Bauer wurden bei den Frankfurter Auschwitz Prozessen 1963 zum ersten Mal Angeklagte für Beihilfe zum Mord vor ein deutsches Gericht gebracht. Der Dokumentarfilm zeigt anhand der jüngsten NSProzesse, wie sich Fritz Bauers Ansatz als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte.

www.realfictionfilme.de

Siehe Kritik

h UMAN FLOWeRS OF FLeSh von Helena Wittmann, D/F 2022, 106 Min. mit Angeliki Papoulia, Vladimir Vulevic, Ferhat Mouhali, Gustavo de Mattos Jahn, Mauro Soares, Steffen

Danek

Drama

Ida bereist mit ihrer fünfköpfigen Besatzung auf einem Segelschiff das Mittelmeer. Als sie in Marseille auf die Französische Fremdenlegion trifft, steht sie einer verschlossenen Männerwelt gegenüber, die eine seltsame Faszination auf sie ausübt. Sie beschließt, mit ihrem Team der Spur der Legionäre zu folgen. Helena Wittmanns zweiter Langfilm nach »Drift« sorgte in Locarno für Furore. https://grandfilm.de

LOST SOULS OF SYRIA

von Stéphane Malterre, Garance Le Caisne, F 2022, 99 Min.

Dokumentarfilm

Im Jahr 2014 veröffentlicht ein mysteriöser Deserteur 27.000 geheime Fotos von Leichen inhaftierter Zivilisten, die zu Tode gefoltert wurden. Während die Gefolterten in Vergessenheit geraten und Tausende Zivilisten verschwinden, versuchen ihre Familien, Anwälte und eine kleine Gruppe von Aktivisten, Klagen bei europäischen Gerichten einzureichen. Der Film erzählt von den Ermittlungen.

eIN MANN NAMeNS OTTO (A Man called Otto) von Marc Forster, USA/S 2022, 126 Min. mit Tom Hanks, Mariana Treviño, Rachel Keller, Manuel Garcia-Rulfo, John Higgins, Lily Kozub Komödie

Otto Anderson (Tom Hanks) ist ein mürrischer Witwer mit festen Gewohnheiten. Als er eine lebhafte junge Familie in unmittelbare Nachbarschaft bekommt, trifft er in der schlagfertigen und hochschwangeren Marisol (Mariana Trevino) auf eine ebenbürtige Kontrahentin. Ihre Begegnung führt zu einer unerwarteten Freundschaft, die seine Welt völlig auf den Kopf stellt. Basierend auf dem ebenso witzigen wie bewegenden »New York Times«-Bestseller. www.sonypictures.de

PAcIFIcTION

von Albert Serra, F/E/D/P 2022, 163 Min. mit Benoît Magimel, Pahoa Mahagafanau, Marc Susini, Matahi Pambrun, Alexandre Melo, Montse Triola Thriller

De Roller ist Hochkommissar der französischen Republik auf der Insel Tahiti in FranzösischPolynesien. Der berechnende Mann mit den perfekten Manieren bei offiziellen Empfängen fühlt auch in zwielichtigen Lokalen den Puls der einheimischen Bevölkerung, aus der jederzeit Wut aufsteigen kann. Nachdem ein U-Boot gesichtet worden ist, als hält sich ein Gerücht, dass eine Wiederaufnahme der französischen Atomtests bevorsteht.

www.filmgalerie451.de/de

nEU IM KI no 10 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de

PLAN e

von Jean-François Richet, GB/USA 2022, 107 Min. mit Gerard Butler, Mike Colter, Yoson An, Tony Goldwyn, Daniella Pineda, Paul Ben-Victor

Action-Thriller

In einem schweren Sturm schlägt der Blitz in das Flugzeug ein, das Pilot Brodie Torrances (Gerard Butler) steuert. Alle Instrumente fallen aus. Nach der Notlandung auf einer Insel nehmen gefährliche Rebellen die Passagiere als Geiseln gefangen. Torrance und Louis Gaspare (Mike Colter), ein vom FBI transportierter mutmaßlicher Mörder, müssen die Passagiere retten. Und Torrance muss feststellen, dass in Gaspare mehr steckt, als auf den ersten Blick zu erkennen ist … www.leoninedistribution.com

STeP BY STeP

von Felix Starck, D 2022, 98 Min.

Dokumentarfilm

Zwei junge Menschen wollen raus aus der Großstadt, um sich neu zu (er-)finden. Den Grund liefert die Geburt des ersten Kindes, Oskar. Sie wünschen sich die richtige Umgebung für ihn und fragen: »Wo können wir als junge Familie alles, was wir uns wünschen, so umsetzen, wie wir es uns vorstellen?« Auf ihrer Suche führt der Weg Felix und Valentina auf die Insel Mallorca, wo sie den von der Sonne hart gegerbten und nährstoffarmen Boden durch Permakultur wieder nutzbar machen wollen … www.koryphaeenfilm.de

WANN KOMMST DU

MeIN e WUNDeN KÜSSeN

von Hanna Doose, D 2022, 111 Min. mit Bibiana Beglau, Gina Henkel, Katarina Schröter, Alexander Fehling, Godehard Giese, Jonas Smulders

Drama

Einst haben die lebenshungrige Regisseurin

Maria (Bibiana Beglau), die Jungschauspielerin

Laura (Gina Henkel) und der DJ Jan (Alexander Fehling) das Berliner Künstler- und Nachtleben aufgemischt. Jetzt treffen sie sich nach Jahren der Funkstille auf einem einsamen Hof im Schwarzwald wieder, auf den sich Laura und Jan von ihren stagnierten Karrieren zurückgezogen haben. Hier lebt auch Kathi, Marias Schwester. Verdrängte Konflikte brechen auf, denn Jan ist Marias Ex-Freund, ihre große Liebe … www.mfa-film.de

>> 9.2.2023

ARBOReTUM

von Julian Richberg, D 2021, 90 Min. mit Oskar Bökelmann, Niklas Doddo, Volker Figge, Elena Halangk, Anna Jung, Tobias Krebs

Thriller

Eine perspektivlose Dorfjugend in Thüringen an der ehemaligen Grenze zur BRD, zwischen Neonazis, Jugendclub und Dorffesten: Erik und sein bester Kumpel Sebastian haben Langeweile und keine Freunde. Während bald an einem 11. September Flugzeuge ins World-Trade-Center stürzen und die Welt aus den Fugen gerät, offenbart sich Erik, dass etwas Unheimliches in den Wäldern wohnt.

www.dropoutcinema.org

DI e AUSSPRAche

(Women Talking)

von Sarah Polley, USA 2022, 104 Min. mit Rooney Mara, Judith Ivey, Claire Foy, Emily Mitchell, Kate Hallett, Liv McNeil

Drama

Als sich in einer abgeschiedenen Religionsgemeinschaft die gewaltsamen Übergriffe der männlichen Gemeindemitglieder mehren, fällt es den Frauen immer schwerer, ihren Glauben mit ihrer Lebensrealität in Einklang zu bringen.

Schließlich müssen sie eine mutige Entscheidung treffen: Sollen sie nichts tun oder kämpfen oder am Ende die Gemeinschaft verlassen?

Nach dem gleichnamigen Roman der mehrfach preisgekrönten Autorin Miriam Toews. https://upig.de

DI eSeR eIN e SOMMeR (cet été-là) von Éric Lartigau, F/B 2022, 99 Min. mit Marina Foïs, Gael García Bernal, Juliette Havelange, Chiara Mastroianni, Ángela Molina, Adèle Wismes Komödie

Die Adaption der japanischen Graphic Novel »That Summer« erzählt die Geschichte des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsenwerden. Zwei Vorpubertierende im Alter von dreizehn und elfeinhalb Jahren, die sich jeden Sommer mit ihren Familien am Ufer eines Sees treffen, beschäftigen sich mit allen Fragen des Erwachsenwerdens. www.studiocanal.de

DeR geSchMAcK DeR KLeIN eN DINge (Umami) von Slony Sow, F/J 2022, 105 Min. mit Gérard Depardieu, Kyôzô Nagatsuka, Pierre Richard, Rod Paradot Tragikomödie

Filmstart:(

Dem berühmtesten Chefkoch Frankreichs und Feinschmecker mit Leib und Seele, Gabriel Carvin (Gérard Depardieu),ist nach einem Herzinfarkt der Appetit aufs Leben vergangen. Bei all den kulinarischen Karriere-Kunststücken hat er seine Familie vernachlässigt. Er reist nach Japan, um einen ehemaligen Koch-Kontrahenten ausfindig zu machen und hinter das Geheimnis des Umami, einer mysteriösen fünften Geschmacksnote zu kommen. www.neuevisionen.de

KNOcK AT The cABIN

von M. Night Shyamalan, USA/CHN 2023, ca120 Min. mit Dave Bautista, Rupert Grint, Nikki Amuka-Bird, Kristen Cui, Abby Quinn, Jonathan Groff

Mystery-Thriller

Der Urlaub in der einsam gelegenen Holzhütte soll eine Auszeit vom Alltag für die Familie sein. Doch dann tauchen vier unheimliche Fremde auf und zwingen sie zu einer unmöglichen Entscheidung: Was – und wen – sind sie bereit zu opfern, um das Ende der Welt abzuwenden? https://upig.de

LUANAS SchWUR

(The Albanian virgin) von Bujar Alimani, D/B/AL/RKS 2021, 120 Min. mit Rina Krasniqi, Shkurte Sylejmani, Nik Xhelilaj, Kasem Hoxha, Mimoza Azemi, Fatlume Bunjaku

Drama

Albanien 1958: Die willensstarke, rebellische Luana ist die Tochter einer hoch angesehenen Familie. Ihr Vater wird von allen im Dorf geschätzt und respektiert. Doch als eine Hochzeit mit Flamur Fiku, dem sie seit ihrer Kindheit versprochen ist, vorbereitet wird, verheimlicht sie die Liebe zu ihrem Freund Agim. Luanas Vater Gjon erfährt von deren Treffen und ist so verärgert, dass er die Heirat von Luana und Flamur sofort in die Wege leitet … http://splendid-film.de

MAgIc MIKe‘S LAST DANce von Steven Soderbergh, USA 2023, ca120 Min. mit Channing Tatum, Salma Hayek Pinault, Nancy Carroll, Caitlin Gerard, Gavin Spokes, Kasey Iliana Sfetsios Komödie »Magic« Mike Lane (Tatum) kehrt nach einer längeren Auszeit auf die Bühne zurück. Nach einem gescheiterten Geschäftsabschluss hält er sich mit Barkeeper-Auftritten in Florida über Wasser halten. Diese Situation ausnutzend, macht ihm eine wohlhabende Society-Lady (Hayek Pinault) ein Angebot. Er reist mit ihr nach London, um eine Gruppe heißer neuer Tänzer in Form zu bringen. Doch bald stellt er fest, dass seine Auftraggeberin eine ganz eigene Agenda verfolgt … www.warnerbros.de

nEU IM KI no www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 11

SORRY geNOSSe von Vera Maria Brückner, D 2022, 94 Min.

Dokumentarfilm

Die Medizinstudentin Hedi aus der DDR und der BRD-Student Karl-Heinz lieben sich in Zeiten des Kalten Krieges. Damit sie zusammen sein können, muss es einer der beiden auf die andere Seite schaffen. 1972 stellt Karl einen Einbürgerungsantrag in die DDR, der ihn für die Staatssicherheit interessant macht. In die Enge getrieben, gibt es keine andere Lösung mehr: Hedi muss aus der DDR fliehen.

www.wfilm.de

STOP-ZeMLIA

von Katerina Gornostai, UA 2021, 122 Min. mit Maria Fedorchenko, Arsenii Markov, Yana Isaienko, Oleksandr Ivanov

Drama

Ein Blick in die Herzen und in die Leben einer Gruppe Jugendlicher in der Ukraine: Die introvertierte Gymnasialschülerin Masha sieht sich selbst als Außenseiterin, wenn sie nicht mit Yana und Senia herumhängt, die ihren Status als Nonkonformistin teilen. Während sie sich durch eine intensive Zeit vor dem Abschluss navigiert, verliebt sich Masha und ist gezwungen, ihre Komfortzone zu verlassen. Stop-Zemlia - halte die Welt an!

The STORY OF LOOKINg von Mark Cousins, GB 2021, 90 Min.

Dokumentarfilm

Filmemacher Mark Cousins (»The Story of Film«) hat Probleme mit seinen Augen, die einen medizinischen Eingriff unvermeidlich machen. Am Tag vor der Operation denkt er darüber nach, was das Sehen für ihn persönlich bedeutet – und für uns alle. Schließlich werden wir von allen Seiten mit visuellen Eindrücken bombardiert. www.salzgeber.de

WAR SAILOR

(Krigsseileren) von Gunnar Vikene, N/D/M 2021, 151 Min. mit Kristoffer Joner, Pål Sverre Hagen, Ine Marie Wilmann, Henrikke Lund Olsen, Armand Hannestad, Leon Tobias Slettbakk

Drama

Atlantik, 1939: Auf einem norwegischen Handelsschiff geraten die zwei Freunde Alfred und Sigbjørn mit Beginn des Zweiten Weltkrieges in eine Abwärtsspirale aus Gewalt und Tod. Immer wieder greifen deutsche U-Boote den Handelskonvoi an und versenken Schiffe. Währenddessen schlägt sich Alfreds Frau in Norwegen allein durch, in der Angst, ihren Mann nie wieder zu sehen. Als sie nach einem Bombenangriff versehentlich für tot erklärt wird, trifft diese Nachricht Alfred und Sigbjørn schwer … www.dcmworld.com

>> 15.2.2023

ANT-MAN AND The WASP: QUANTUMANIA von ton Reed, USA 2023, 125 Min. mit Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Michelle Pfeiffer, Jonathan Majors, Kathryn Newton Actionfilm

Die Superhelden-Partner Scott Lang (Paul Rudd) und Hope Van Dyne (Evangeline Lilly) sind zurück. Gemeinsam mit Hopes Eltern (Michael Douglas u. Michelle Pfeiffer) als auch Scotts Tochter Cassie (Kathryn Newton) erforschen Sie die Tiefen des Quantenreichs. Dabei stoßen sie auf allerlei seltsame neue Kreaturen und geraten in ein episches Abenteuer, das alle Grenzen sprengt, die sie bisher für möglich hielten. https://disney.de

>> 16.2.2023

AKROPOLIS BONJOUR –MONSI eUR Th I eRRY MAchT

URLAUB

(On sourit pour la photo) von François Uzan, F 2022, 95 Min. mit Jacques Gamblin, Pascale Arbillot, Pablo Pauly, Agnès Hurstel, Ludovik, Giorgos Papageorgiou

Komödie

Seit sich Thierry Hamelin aus dem Berufsleben zurückgezogen hat und die Kinder aus dem Haus sind, hat er nur noch eine Obsession: er will tausende alte Familienfotos digitalisieren. Seine Frau, die Ärztin Claire, hat das Gefühl, dass aus ihrer Ehe die Luft raus ist. Als sie die Scheidung will, plant er mit seiner Familie noch einmal den Urlaub in Griechenland 1998 nachstellen und die Romantik von damals wieder aufleben lassen … https://happy-entertainment.de

BIggeR ThAN US

von Flore Vasseur, F 2021, 96 Min.

Dokumentarfilm

Die 18-jährige Melati kämpft seit sechs Jahren gegen die Plastikverschmutzung ihrer Heimat Indonesien. Sie hatte Erfolg, doch sie ist noch lange nicht zufrieden. Um neue Kraft zu schöpfen und Gleichgesinnte zu treffen, bereist Melati die Welt. Sechs junge Menschen vom Libanon über Afrika bis Rio de Janeiro zeigen Melati ihre ganz eigene Welt der Courage und des Engagements. Sie kämpfen für Menschenrechte, für das Klima, soziale Gerechtigkeit und den Zugang zu Bildung oder Nahrung. www.mm-filmpresse.de

eR FLOg vORAUS. KARL SchWANZeR. ARch ITeKTeNPOeM

von Max Gruber, A 2022, 73 Min. mit Nicholas Ofczarek Dokumentarfilm

Der österreichische Architekt Karl Schwanzer (1918-1975) galt schon zu Lebzeiten als Legende seines Fachs – und ist heute vor allem für das von ihm entworfene BMW-Hauptquartier in München weltbekannt. Max Grubers semidokumentarischer Porträtfilm zeigt Schwanzer als Pionier und Visionär, der Architektur als Instrument verstand, die Menschen glücklich zu machen.

www.salzgeber.de

FINAL cUT OF The DeAD (coupez!)

von Michel Hazanavicius, F/USA/GB/J 2022, 112 Min. mit Romain Duris, Bérénice Bejo, Grégory Gadebois, Finnegan Oldfield, Matilda Anna Ingrid Lutz, Sébastien Chassagne

Horrorkomödie

Regisseur Rémi steht kurz vorm Nervenzusammenbruch. Am Set seines Low-Budget-Zombiefilm folgt eine Katastrophe der nächsten: Der männliche Hauptdarsteller ist eine Diva, die Nebendarstellerin ist fehlbesetzt, der Kameramann hat Rücken und beim Tontechniker machen sich fiese Darmaktivitäten bemerkbar. Kann Rémi die Dreharbeiten retten? www.weltkino.de/film

MUMI eN – eIN TOTAL veRWIcKeLTeS ABeNTeUeR (Mummies)

von Juan Jesús García Galocha, E 2023, 88 Min. Animationsfilm

Drei ägyptische Mumien leben in einer unterirdischen, geheimen Stadt im alten Ägypten. Das Trio besteht aus einer Prinzessin, einem ehemaligen Streitwagenfahrer und seinem jüngeren Bruder, und ihr Haustier ist ein Babykrokodil. Durch eine Reihe unglücklicher Ereignisse landen sie alle im London der Gegenwart, wo sie einen alten Ring finden sollen, der der königlichen Familie gehört und von dem ehrgeizigen Archäologen Lord Carnaby gestohlen wurde. www.warnerbros.de

vOgeLPeRSPeKTIveN von Jörg Adolph, D 2022, 106 Min. Dokumentarfilm In den letzten 60 Jahren hat Deutschland fast die Hälfte seiner Vögel verloren. Trotzdem ist für uns kein Tier so allgegenwärtig. Es gibt unzählige Arten von Vögeln, überall sind sie zu finden, nicht zu überhören, auffallend – und oft auffallend schön. Sie sitzen in Hecken und Bäumen, auf Dächern und Balkonen. Doch während der Himmel für sie keine Grenzen hat, wird ihr Lebensraum auf der Erde knapp. https://filmperlen.com

>> 23.2.2023

gIRLS gIRLS gIRLS (Tytöt tytöt tytöt ) von Alli Haapasalo, FIN 2022, 100 Min. mit Aamu Milonoff, Eleonoora Kauhanen, Linnea Leino, Sonya Lindfors, Cécile Orblin, Oona Airola Liebesfilm Rönkkö will endlich richtigen Sex haben. Mimmi ist da prinzipiell schon einen Schritt weiter. Zusammen arbeiten die beiden besten Freundinnen in einem Smoothie-Laden. Als eines Tages die ehrgeizige Eiskunstläuferin Emma einen Drink bestellt, bröckelt Mimmis Toughness, und eine Party später lässt sie sich von Emma schon den dreifachen Lutz zeigen. www.salzgeber.de

heRSeYe RAgMeN

von Erdal Murat Aktas, TR/D/E 2022, 116 Min. mit Erkan Petekkaya, Sinan Akdeniz, Nihan Büyükagac, Robert Maaser, Riza Akin, Aslihan Malbora Drama

Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf in Adana und führt zu einem faszinierenden Ende auf der Insel Palma de Mallorca. Drei Geschwister leben weit weg von ihrer Mutter, die verschwunden ist, und ihrem Vater, der sie im Haus ihres Onkels zurückgelassen hat. Eine unerwartete Wendung der Ereignisse zwingt die Kinder, ihr Zuhause zu verlassen und nach Deutschland zu ziehen, wo eine stürmische Kindheit auf sie wartet. Ilhan, der jüngste Sohn, wird sich trotz allem zu einem begeisterten und kämpferischen Menschen entwickeln.

MISSINg

von Will Merrick, Nick Johnson, USA 2023, 111 Min. mit Nia Long, Storm Reid, Amy Landecker, Ken Leung, Daniel Henney, Joaquim de Almeida Thriller

Als ihre Mutter (Nia Long) während eines Urlaubs mit ihrem neuen Freund in Kolumbien plötzlich verschwindet, werden Junes (Storm Reid) Nachforschungen von internationaler Bürokratie behindert. Im entfernten Los Angeles nutzt June auf äußerst kreative Weise die neueste Technologie, die ihr zur Verfügung steht, um ihre Mutter zu finden. Während sie mehr und mehr Geheimnisse über ihre Mutter aufdeckt, wird ihr klar, dass sie sie eigentlich nie so richtig gekannt hat. www.sonypictures.de

ROSY – AUFgeBeN

gILT NIchT!

von Marine Barnérias, F 2021, 90 Min. mit Marine Barnérias, Carole Cottin-Barnérias, Pierre Barnerias, Héloïse Barnérias, Maxime Chabrol

Dokumentarfilm

Die 21-jährige Studentin Marine erfährt, dass sie an Multipler Sklerose leidet. Der Schock, die Dringlichkeit, eine Entscheidung über die Behandlung zu treffen, bringen sie dazu, sich auf eine lange Initiationsreise in drei Länder zu begeben: Neuseeland, um ihren Körper wiederzuentdecken, Burma, um ihren Geist zu beruhigen, und die Mongolei, um mit ihrer Seele wieder in Kontakt zu treten.

www.24-bilder.de

TWO (Shtaim)

von Astar Elkayam, IL 2021, 75 Min. mit Agam Schuster, Gil Desiano, Hadas Kalderon, Mor Polanuer, Naama Preis, Sobhi Hosari

Drama

Omer und Bar sind unsterblich ineinander verliebt. Die Beiden Frauen möchten eine Familie gründen. Bei ihrem ersten Besuch der Samenbank sind sie aufgeregt und voller Hoffnung. Doch aus einem Besuch werden fünf, und die Lage wird immer angespannter. Als dann auch noch Omers Ex-Freund Yoni als potenzieller Samenspender auf die Bildfläche tritt, gilt für beide Frauen die Frage, wie weit sie gehen wollen, um Eltern zu werden.

https://cinemien.de

UTAMA. eIN LeBeN IN WÜRDe von Alejandro Loayza Grisi, BOL 2022, 87 Min. mit José Calcina, Luisa Quispe, Santos Choque, Candelaria Quispe, Placide Ali, Félix Ticona

Drama

Im Altiplano, dem bolivianische Hochland der Anden, leben Vigilio und Sisa aus der indigenen Ethnie der Quechua auf die traditionelle Weise mit Lama-Zucht und Gemüseanbau. Doch nun bleibt der Regen aus, der Dorfbrunnen gibt kein Wasser mehr her, und Vigilio ist ernsthaft krank, wovon seine Frau nichts erfahren soll. Bei seinem Besuch drängt der Enkel die Großeltern zum Umzug in die Stadt, in die moderne Welt, die nicht die ihre ist, die ihre Sprache und ihre Lebensweisheiten nicht mehr nutzt … www.kairosfilm.de

WANN WIRD eS eNDLIch WI eDeR SO, WIe eS NI e WAR von Sonja Heiss, D 2023, 116 Min. mit Arsseni Bultmann, Laura Tonke, Devid Striesow, Camille Loup Moltzen, Pola Geiger, Nikolai Will Drama

Auf dem Gelände der größten psychiatrischen Klinik Schleswig-Holsteins aufzuwachsen ist speziell. Für Joachim, den jüngsten Spross von Direktor Meyerhoff (Devid Striesow), gehören die Patienten quasi zur Familie. Sie sind auch viel netter zu ihm als seine beiden älteren Brüder, die ihn in rasende Wutanfälle treiben. Seine Mutter (Laura Tonke) sehnt sich, Aquarelle malend, nach italienischen Sommernächten, während der Vater heimlich, aber doch nicht diskret genug seine eigenen Wege geht … www.warnerbros.de

WhAT‘S LOve gOT

TO DO WITh IT?

von Shekhar Kapur, GB 2022, 108 Min. mit Lily James, , Emma Thompson, Shazad Latif, Sajal Aly, Shabana Azmi, Oliver Chris

Romantische Komödie

Die Filmemacherin Zoe (Lily James) hat aus vielen schlechten Dates nur schräge Anekdoten mitgebracht, was ihre ungeduldige Mutter Cath (Emma Thompson) immer wieder auf die Palme bringt. Zoes Jugendfreund und Nachbar Kazim (Shazad Latif) folgt der Tradition seiner Familie und fügt sich in eine arrangierte Ehe. Zoe ist fassungslos.Sie beschließt, Kazim mit der Kamera zur Hochzeit nach Pakistan zu begleiten … www.studiocanal.de

WO IST ANNe FRANK

(Where Is Anne Frank)

von Ari Folman, B/L/F/NL/I 2021, 99 Min. Animationsfilm

Anne Frank erschafft 1942 in ihrem Tagebuch die imaginäre Freundin Kitty und schreibt ihr über zwei Jahre lang. Im Film erwacht Kitty in Amsterdam zum Leben und macht sich auf die Suche nach Anne und der Familie Frank. Sie folgt Annes Spuren, vom Hinterhaus bis zu ihrem tragischen Tod im KZ Bergen-Belsen. Unterstützt wird sie von ihrem Freund Peter, der eine geheime Unterkunft für Geflüchtete ohne gültige Aufenthaltspapiere betreibt. http://www.farbfilm-verleih.de

nEU IM KI no 12 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de

A Long goodbye und Dankeschön

Gallus Theater: Das Wintertanzprojekt 2023 »Blick zurück nach vorn« verabschiedet Professor Dieter Heitkamp

Wir sagen nix!

Theaterhaus: Hennermanns Horde macht jetzt auf »Geheimlich«

Wir werden den Teufel tun und hier verraten, was die Frankfurter Choreografin Katharina Wiedenhofer in ihrer ersten Regiearbeit für das Künstlerkollektiv Hennermanns Horde vorhat. Schon der seltsame Titel »Geheimlich« verrät, dass es dabei um etwas geht, das man lieber für sich selbst behält. Sei es, weil man das dem besten Freund oder der besten Freundin verspro-

chen hat. Sei es, weil man das selber nicht will. Geheimnisse sind schließlich spannend und kribbeln. Es kann aber auch etwas nicht so Schönes sein, wie wir alle wissen. Auf jeden Fall ist, ein Geheimnis zu haben, etwas Großes, Einmaliges, das man nicht mit jedem teilt, sonst wär es ja auch keins. Wenn das Vertrauen allerdings gebrochen wird, dann hat dies meist Folgen.

»Geheimlich«, so viel wollen wir und dürfen wir aber verraten, ist eine Performance für alle Menschen ab vier Jahren, ein buntes Zusammenspiel aus Tanz, Bewegung, Performance und Musik.

Dabei steht zu erleben, dass die Tänzerin Danique de Bont und die Schauspielerin Magdalena Wiedenhofer nicht nur ein großes gemeinsames Geheimnis, sondern auch viele kleine eigene haben. Sie bleiben neugierig, können die Spannung kaum beherrschen, suchen nach Geheimorten, sprechen in Geheimsprache, überraschen sich heimlich immer wieder. Ob sie dann doch mit dem Geheimnis rausplatzen? Wir sagen nix! Katharina Wiedenhofer ist für Choreografie, Idee und Konzept dieser Performance im Theaterhaus verantwortlich, während Torsten Knoll für die Musik und Komposition, Célestine Hennermann für die Dramaturgie und Larissa Jenne für Bühne und Kostüme verantwortlich zeichnen. Das Ganze dauert zirka 40 Minuten.

Termine: 12. Februar, 15 Uhr; 13., 14., 15., 16. Februar, jeweils 10 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Es wird dieses Mal, so viel steht fest, ein ganz besonderes Event: Das Wintertanzprojekt 2023 findet zum letzten Mal unter der Leitung von Dieter Heitkamp statt. Der Ausbildungsdirektor wird noch in diesem Monat in den Ruhestand verabschiedet und verlässt so die Tanzabteilung der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) nach 24 Jahren. Heitkamp bat für sein großes Finale 19 längst zu Stars und klangvollen Größen nicht allein der regionalen Tanzszene avancierte ehemalige Student*innen seines Hauses um Choreografien von maximal fünf Minuten Länge (»As long as Pop Songs«). Ein so genannter »Call for proposals« mit überwältigender Resonanz: Mit dabei sind Paula Rosolen, Ramon John, Laurin Thomas und Ida Kaufmann, Victoria Söntgen und Kristina Veit, Eva Baumann, Lucyna Zwolinska, Gabriel Galindez Cruz, Maria Kobzeva, Marika Ostrowska Geiger, Richard Oberscheven, Chris Jäger, Andres Garcia Martinez, David Bloom, Sade Mamedova, Anton Valdbauer, Zaida Ballesteros Parejo und Norbert Pape.

Unter dem Slogan »Blick zurück nach vorn« wurden für das Wintertanzprojekt 2023 mit den aktuell rund 30 Studierenden aller drei Jahrgänge der BAtanz Soli, Duette, Trios, ein Quintett, Gruppenstücke für einzelne Jahrgänge, Stücke für zwei Jahrgänge zusammen und eine Partitur (Score) für alle Studierenden erarbeitet. Das Programm soll und wird aber auch die ästhetische Vielfalt unterstreichen, die die Aufführungsreihen der Tanzabteilung seit jeher auszeichnet. Das Ausbildungsziel, individuelle Tänzerpersönlichkeiten in ihrer Entwicklung zu unterstützen, spiegelt sich auch in den individuellen Wegen und Arbeitsweisen der Absolventen. Der Blick zurück nach vorn demonstriert nicht zuletzt auch, welchen Einfluss die Tanzabteilung der HfMDK auf die Entwicklung der Freien Tanzszene in Frankfurt und der Region nimmt und hat. Begleitend zur Aufführungsreihe wird die Ausstellung »Traces« mit Skizzen zu Choreografien und Objekten aus Projekten von Dieter Heitkamp aus den letzten 24 Jahren im Foyer des Gallus Theaters zu sehen sein. Selbst wenn es auf der Gallus-Theater-Bühne nur ein Programm für alle drei Aufführungsabende geben wird, wird es nicht verkehrt sein, sich zeitig um Karten zu kümmern.

Termine: 10., 11. Februar, 20 Uhr; 12. Februar, 18 Uhr www.gallustheater.de www.hfmdk-frankfurt.de

TAnZ www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 13
© Maciej Rusinek © Daniel Blattmann
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große Kunst für kleines geld

Das »tanzmainz Festival #4« (8.–18. März) bringt die internationale Szene wieder zurück

Wer nur irgend mit dem Gedanken spielt, dass vierte tanzmainz Festival zu besuchen, sollte sich vor dem Weiterlesen a) den Trailer mit Filmproben der angesagten Stücke und dann sofort b) den Spielplan mit dem Ticket-Button auf der Mainzer Homepage (siehe unten) vor Augen führen. Große Kunst für kleines Geld: Anders lässt sich das Angebot, das Mainz hier für die Tanzfans der Region auffährt, nicht beschreiben. Äußerst wichtig nämlich: Es gibt nur Einheitspreise und der Zuschauerraum wird von vorne nach hinten aufgefüllt. Jetzt aber: In ihrem knapp zweiwöchigen Verlauf bietet die 2015 ins Leben gerufene und nur während der Pandemie ausgefallene Biennale 25 Vorstellungen von 19 ausgesuchten darbietenden Compagnien und Künstler*innen internationaler

Provenienz – begleitet von WarmUps, öffentlichen Trainings auf dem Tritonplatz, Vor- und Nachgesprächen sowie natürlich auch Partys. Drei deutsche Erstaufführungen enthält das von Tanzdirektor Honne Dohrmann kuratierte Programm. Die erste davon kommt von La Baraka, was wunderbar passend aus dem Französischen übersetzt für ein Hochgefühl, eine Glücksträhne steht. Die in Annonay südlich von Lyon residierende Compagnie der französisch-marokkanischen

Choreografin Nawal Aït Benalla, (Partnerin des in Frankfurt bekannten La-Baraka-Gründers Abou Lagraa) wurde gewiss nicht zufällig dafür ausgesucht, das diesjährige Tanzfass am Weltfrauentag aufzumachen. »Sur tes épaules« (Auf deinen Schultern) wird von

Die hoffnung kommt zuletzt

Schauspiel Frankfurt & Dresden Frankfurt Dance: Saar Magals hochpolitische Performance »10 odd Emotions«

sieben nicht nur in der Erscheinung sondern auch im Alter sehr unterschiedlichen Frauen getanzt, die ihre individuellen Geschichten zur (Körper)-Sprache bringen. »Einen erdigen, zeitgenössischen Tanz, der in wunderbarer Vielfalt und mit hohem technischen Können zu einem Fest der Freiheit und Individualität wird«, verspricht das Programm. Erstmals in Deutschland ist wird auch »Bayadère – The Kingdom of Shades« des Nuovo Balletto di Toscana aus Florenz zu sehen sein. (14. März im Großen Haus!) Der bei uns zur Verwunderung Dohrmanns kaum bekannte italienische Star-Choreograf Michele di Stefano nimmt den TBallettklassiker »La Bayadère« von Ludwig Minkus (1877) nur als Anlass, ein eigenes Königreich der fließenden Übergänge zu kreieren. »Hier treffen und verlieren sich Körper und Lebenswege zwischen gestern und heute«. Weisen wir hier noch auf die Deutschland-Premiere von »Bate Fado« des portugiesischen Künstlerduos Jonas & Lander hin, das mit fünf Tänzer*innen, einem Fado-Sänger und zwei Musikern eine »hybride Performance zwischen Tanz und Musikkonzert« bestreitet, bei der es am 17. und 18. März im Kleinen Haus um die Wiederbelebung des von energischem und virtuosem Stepptanz inspirierten Fado Batido geht. Mehr vom Festival mit seinen zahlreichen Preziosen vor allem auf der Kleinbühne U17 im nächsten Strandgut.

Gisbert Gotthardt

8.–18. März: großes haus, Kleines haus, U17. Kakadu , glashaus, Tritonplatz www.staatstheater-mainz.com

Die Bühne erscheint wie das Innere eines großen, grauen Kastens, in dem, über die ganze Fläche verteilt, Stühle stehen. Auf diesen sitzen geschichtslose Gestalten, andere lungern drumherum. Eine Ansammlung von Schaufensterpuppen, alle in dunkelgrün schimmernde Kleider und Hosen gewandet. Wenn sie sich bewegen, dann ruckig, robotermäßig.

»10 Odd Emotions«, so hat die israelische Choreografin und spartenübergreifend arbeitende Regisseurin Saar Magal das neueste ihrer Stücke genannt. Es ist eine Auftragsarbeit des Frankfurter Intendanten Anselm Weber. Zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre beschäftigt sich die Nachkommin von Holocaust-Überlebenden mit Antisemitismus, aber auch mit Rassismus und anderen Formen der Ausgrenzung. Die Verbindung zum ersten Werk der Serie, »Basically I don’t but actually I do«, schafft eine Bewegungsfolge kurz vor dem Ende, die das Ensemble aus Schauspieler*innen und Tänzer*innen der Dresden Frankfurt Dance Company wie ein Trupp Soldaten in Marschformation, synchron und entschlossen absolviert; selbst die Atmung ist identisch. Dazwischen liegen Momente, die auf andere Weise unmenschlich sind, Szenen, die mit Grauen erfüllen, weil man sie nur allzu gut kennt. Ein Dialog, in dem es darum geht, einem kindlichen »Sie« zu vermitteln, dass es leise sein und sich verstecken muss, ohne dass das Angst heraufbeschwört. »Sag ihr, es ist ein Spiel«, heißt es dort. Daneben konkrete Bilder aus

Kriegszeiten, Anspielungen auf Verfolgungen und Völkermorde im Laufe der Historie: Männer und Frauen, die auf die Knie fallen, die Hände sich ergebend erhoben oder, wie gefesselt, auf den Rücken gelegt. Ein Mann, der mit Büchern wie mit Steinen beworfen, eine Frau, die unter diesen begraben wird. Menschen, die auf Metallstäben wie auf Krücken balancieren oder sich, wie traumatisierte Soldaten, Gewehrläufe in die Münder schieben. Kleidung wird auf den Boden geschlagen, schwarze Stoffe verhüllen Gesichter, Hosen fallen. Die roten Gummihandschuhe, die sich einige Performer überziehen, verweisen auf den Befehl des Generals Lothar von Trotha, nach dem Aufstand der Herero im damaligen Deutsch-Südwestafrika 1904 sämtliche Angehörige dieses Volkes zu vernichten.

Viel Erwartbares, Bewährtes zur Sache, wenig, was kreativ überraschen kann. Bis auf das Ende, das gleichermaßen Hoffnung zu geben vermag, weil Babys wie unbeschriebene Leinwände auf die Welt kommen. Zur Livemusik des Duos Omer Klein/Silvan Strauss, das auf einer Seite der Bühne platziert ist, erleben wir eine Bewegungssprache, die für Tanzinteressierte wenig Spannung bereithält, aber leicht verständlich ist und vom Premierenpublikum sehr positiv aufgenommen wird.

Katja Sturm

Termine: 3., 4., 10., 11., 12., 13., 22., 23., 25. Februar, jeweils 19.30 Uhr; 16. Februar, 16 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

TAnZ 14 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
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Aucante
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© Birgit Hupfeld

vernaschen? Unbedingt!

Beiläufig genial: »Der kleine Snack« an den Kammerspielen Frankfurt

Eigentlich muss man gar nicht viele Worte verlieren: in einer Zeit, in der es Mode geworden ist, aus Tragödienstoffen die Komödie hervorzukitzeln oder auch herbeizuzitieren, was von wechselndem Erkenntnisgewinn gekrönt wird – manchmal bleibt er auch ganz aus – setzt das unerschrockene

Regieduo Nele Stuhler und Jan Koslowski gleich auf die Klamotte. Bunt, schrill, schräg, keine Angst vor großen Zitaten. Unter der Oberfläche platziert sie aber gemeinsam mit dem Ensemble – Achtung!

Stückentwicklung! – so viele kluge Sätze, dass man sie am liebsten mitschreiben würde. Die wunderbaren Schauspieler*innen seien gleich am Anfang genannt, denn ohne sie würde dieser intelligente, wie beiläufig kapitalismuskritische Theaterspaß nicht funktionieren:

Heidi Ecks, Anna Kubin, Lotte Schubert, Christoph Pütthoff und Mark Tumba machen aber auch jeden Blödsinn mit, einfach, weil sie sich ihn wohl selbst mit ausgedacht haben.

Der Einstieg gelingt über eine höchst alberne Tanznummer wie bei »Der alte Schinken«, mit dem das Regieduo vor ein drei Jahren seine Visitenkarte im Kammerspiel abgegeben hat. Und was da geklappt hat, klappt hier auch: So virtuos witzig ist das ausgeführt, dass der erste Szenenapplaus fällig wird, dem noch weitere folgen werden. Zack, und die Neugier ist geweckt. Die Geschichte? Zwei relativ unterbelichtete aber doch unverhohlen nach Geld gierende

Geschäftspartner*innen möchten eine Kücheneinrichtung an den Konsumenten bringen, der dann anschließend auch noch jeden weiteren Scheiß bitte dazu kaufen möge. Das läuft nach der uralten Erkenntnis ab, Konsum funktioniere dort, wo Bedürfnisse geweckt werden, die gar nicht da sind. Man muss nur die Begriffe ein bisschen aufpolieren. Space, Space Manager, Foodexperte, Challenge, Start-up, und schon läuft das Geschäft!

Fröhlich unterwirft man sich dieser Maxime, obwohl die von der Werbeindustrie so abgegriffen ist, dass man sich wundert, dass sie immer noch wirkt. Klar, heutzutage machen das die Influencer, was dann scheinbar objektiver daher kommt, weil es subjektiv erscheint. Also klar: Konsum läuft über die Verblödung der Konsument*innen. Die sind in diesem Fall: vegan! Und dahinter steckt: Nichts!

Nichts wie bei der Kochshow, mit der diese monströse Küche an den Mann, an die Frau gebracht werden soll. Es fehlen ganz einfach die Zutaten. Macht nichts, die Leute glauben ja dran. Und nichts meint auch die Zeit, die man nicht hat, zum Essen beispielsweise. Keine Zeit zu haben, ist das höchste aller gesellschaftlichen Distinktionsmerkmale, und das, was man isst, auch. Vegan muss es sein, vegan ist die neue Religion aller Nicht-Zeit-Habender. Wobei natürlich nicht der Arbeiter am Fließband gemeint ist, der eine gute und gemeinschaftlich verzehrte Mahlzeit vermutlich zu schätzen wüsste. Der kommt in die-

sem Diskurs erst gar nicht vor. Essen ist allerdings auch die Sehnsucht nach Er-Füllung, belehrt uns dann Anna Kubin in einem kleinen eingespielten Film zur Musik aus »Die

Verachtung« von Georges Delerue, und man muss höllisch aufpassen, nicht an Brigitte Bardot und Michel Piccoli zu denken, sondern an Anna Kubin, wie sie hier lustvoll simple Kartoffelchips beschreibt, und sie nicht weiß, ob sie die Chips isst oder die Chips sie?

Und wenn dann das ganze Vokabular durchbuchstabiert ist, food und space und Start-up, wird klar, dass jemand darin nicht vorkommt: der Mensch. Der ist in dieser Koordinatendenke nur ein Objekt.

Zürnender Theaterdonner grollt, sobald von nicht veganem Geschnetzelten die Rede ist und noch eine Menge solcher Scherze mehr, wobei Christoph Pütthoff sowieso der beste Showman ist, den das Schauspiel Frankfurt hat, Lotte Schubert das größte Entwicklungspotenzial ihrer Figur Sugar zugestanden wird, das sie auch lustvoll ausspielt, und die faszinierende Heidi Ecks als emanzipierte Expertin für Geflügel auf Renaissancegemälden die meiste un-vegane Distanz aufbringt. Diese schrille, leicht ins Blöd-Sinnige kippende Inszenierung könnte zum Kult werden, verdient hätte sie es allemal.

Termine:

Susanne Asal

1. + 25. Februar, 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

THEATEr www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 15
ER FA HRE MEHR :
© Robert Schittko

Delattre Dance Company

Fr 3.2. 20 00 »Shelter«

Sa 4.2. 20 00 Ein Ballettabend

Elvenhain

Sa 4.2. 15 00

»Ein Wintertag im Elvenhain« ab 3 Jahre

Tanzabteilung der HfMDK

Fr 10.2. 20 00 »Wintertanzprojekt 2023«

Sa 11.2. 20 00 Blick zurück nach vorn

So 12.2. 18 00

Leitung: Dieter Heitkamp

Tiny Bridges

Mo 13.2. 11 00 »ich und du und wir«

Di 14.2. 9 00 ein Mitmach-Konzert für Kinder

Di 14.2. 11 00 von 8-12 Jahre / 3.-5. Klasse

Gerrit Marsen

Di 14.2. 18 00 »Zwischen Karibik und Anden«

Malerei | Ausstellungseröffnung

Kobzeva & Domnick

Premiere

Do 16.2. 19 30

»Patterns of Perception«

Tanzperformance

Ensamble Canelazo

Fr 17.2. 20 00 »Afluencias«

ein lateinamerikanischer Abend

Clowntheater Gina Ginella

Premiere

Nichts, was den Namen Liebe verdient. Oder doch?

Volksbühne zeigt Peter Hacks‘ »Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe«

Sa 18.2. 15 00

»Concerto« Fasching für Kinder ab 3 Jahre

Ensemble Die Blaue Blume

Sa 18.2. 19 00 »Ein Maskenball«

multimediale Soirée zu Karneval

Malte Anders

Do 23.2. 19 00 »Gayversity«

Das kabarettistische Diversity-Programm

Daritsche & Künstler*innen

Sa 25.2. 18 00 »Solidarität mit iran. Protestbewegung«

- Frau. Leben. Freiheit -

Main-e-Oper

So 26.2. 10 00 »Leo Löwe aus dem Opernland«

So 26.2. 12 00 Für Babies und Kleinkinder von 0 bis 3 Jahre

Schirn Big Band

So 26.2. 18 00 »Colours of Big Band«

Tiyatro Frankfurt

Sa 4.3. 20 00 »Endstation unserer Liebe« türk.mit UT

Gallus Theater · Kleyerstraße 15 · 60326 Frankfurt

Karten 069-758060-20 · www.gallustheater.de

Von dialogischer Form kann in Peter Hacks’ 1974 am Staatstheater Dresden uraufgeführtem Stück »Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn Goethe« nicht die Rede sein. Es macht uns zu Zeugen der großen monologischen Rechtfertigung einer Frau, die von ihrem Ehemann zum Rapport bestellt wurde. Ganz Weimar, so muss man wissen, fragt sich im Herbst 1786 ,weshalb Johann Wolfgang Goethe, der ganze Stolz der Stadt, selbige fluchtartig verlassen hat und findet in Charlotte von Stein auch schnell die Schuldige dafür. Was nicht ganz verkehrt sein dürfte, waren Goethes Reisen doch immer auch Fluchten vor Frauen. Freiherr Josias Friedrich von Stein aber stellt seine Gattin zur Rede. Dass Hacks ihn nicht zu Wort kommen lässt, dürfte vor allem daran liegen, dass es ihm ob des so abfälligen wie leuchtenden Bildes, das Charlotte ihm vom Dichterfürsten zeichnet, fürbass die Sprache verschlägt. Nicht nur die unmittelbare Nachbarschaft zu Goethes Geburtshaus macht das bekannteste Werk des kaum gespielten DDR-

Dramatikers Peter Hacks für die Volksbühne im Großen Hirschgraben zum Glücksgriff. Im Nachhall der MeToo-Diskussionen präsentieren uns Regisseur Hannes Hametner und die Frankfurter Schauspielerin Susanne Schäfer das selbstbewusste Aufbäumen einer gewitzten starken Frau, die den hessischen Dichter durchaus akzentsicher nachzuplappern vermag, und dennoch in den Fesseln ihres Jahrhunderts steckt, vor Augen: als Geschichte einer leider missglückten Emanzipation. »Auf eine Annahme erübrigt sich wohl einzugehen: die Annahme, es könne zwischen Goethe und mir irgendetwas im Spiel gewesen sein, was den Namen Liebe verdient. Natürlich, jedermann hält es für erwiesen. Natürlich ist es Unsinn«, legt Hacks seiner Protagonistin in den Mund. Die im Oktober 2019 uraufgeführte Neuinszenierung fand ein begeistertes Publikum. gt

Termine: 3., 11. Februar, jeweils 19.30 Uhr www.volksbuehne.net

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© Andreas Malkmus

Atomare Atemlosigkeit

Staatstheater Mainz zeigt Hans Henny Jahnns »Der staubige regenbogen«

Tiefes Atmen ist zu hören, erst langsam, dann immer schneller, bevor sich der Vorhang hebt und die Zuschauer im Kleinen Haus des Mainzer Staatstheaters mit einem synthetischen Ungetüm in rosa-lila Farbe konfrontiert werden. Mit seinen Tentakeln erinnert es an eine krakenartige Hüpfburg, die die komplette Bühne von Mirjam Stängl einnimmt. Aus ihren Armen, Falten und Nischen treten nach und nach die einzelnen Figuren hervor.

Regisseurin Rieke Süßkow hat das Drama »Der staubige Regenbogen« des deutschen Schriftstellers und Aktivisten

Hans Henny Jahnn (1894–1959) in einer fragmentierten Fassung inszeniert. Es schildert die Folgen der Arbeit des Atomforschers

Jakob Chervat (Andrea Quirbach):

Zum einen hat ein Atomunfall 8.000 Menschenleben gekostet, zum anderen haben seine Experimente der Regierung zu einem Rüstungsvorsprung verholfen, den der machtgierige Funktionär Sarkis (Leandra Enders) zu einem Präventivkrieg nutzen will. Doch auch auf privater Ebene zeitigt Chervats Forschung böse Folgen: Seine Frau (Max Kurth) bringt ein missgebildetes Kind zur Welt und sein Sohn Elia (David T. Meyer) leidet unter Haarausfall und Pestbeulen.

»Der staubige Regenbogen« ist die letzte literarische Arbeit von Hans Henny Jahnn, die posthum aus dem Nachlass veröffentlicht wurde und vor dem Hintergrund der Ausbreitung der Atomwaffen während des Kalten Krieges entstanden war. Jahnn war nicht nur glühender Gegner der atomaren Aufrüstung, sondern wies bei jeder Gelegenheit auf die generellen Gefahren von Atomenergie hin.

Im Stück spielt neben Chervat auf wissenschaftlicher Ebene noch die Biologin und Ärztin Dr. Lambacher (Lisa Eder) eine Rolle, die grausame Experimente auf radioaktiver Basis an Menschen durchführt. Und es gibt die Widerstandsbewegung »Bund der Schwachen«, die sich jedoch weniger durch Protestaktionen, als

durch ihre eigene Beziehung zur Sexualität auszeichnet. Im Spiel drückt sich diese Setzung in lasziven Bewegungen der geschlechtlich durchgehend umgepolten

Figuren (Männer spielen Frauenrollen und umgekehrt) aus. Und darin, dass man das Bühnenbild auch sexualisiert als Abbild männlicher und weiblicher Genitalien sehen kann. Umso mehr, wenn sie am Ende gar jegliche Hemmungen fahren lassen und sich die Kleider von ihren mit Geschwülsten überwucherten Leibern reißen (Kostüme: Sabrina Bosshard). Eine letzte Orgie, bevor alles vergeht und der Organismus (in diesem Fall die Stoffkrake) in sich zusammenfällt und das Atmen verstummt.

Es fällt schwer, den meist kurzen Dialogsequenzen oder einzelnen Satzfetzen der Figuren zu folgen, die nicht immer stringent angeordnet sind. Dabei helfen auch die Zeichentrickfilm-Sounds und Xylophon-Klänge (Musik: P. C. Mayer), die die Sprache rhythmisieren sollen und für den ein oder anderen Lacher sorgen, nur bedingt. Ein herausfordernder Theaterabend, der genügend aktuelle politische Anknüpfungspunkte bietet, ohne diese – was man Süßkow zugutehalten muss – auszunutzen.

Termine: 1., 10. Februar, jeweils 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com

THEATEr www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 17 Fotos: © Andreas Etter

vORgeFÜh RT

>> Stolzer Erfolg. Bis 2027 hat das Staatstheater Mainz nun den Vertrag mit tanzmainz-Chef Honne Dohrmann verlängert. Krönung einer seit 2006 währenden Zusammenarbeit mit dem Mainzer Intendanten Müller, die noch in Oldenburg begann, und nicht schlecht für einen Mann, der damals keine Ahnung davon hatte, was die vierte Position ist. Ausschlaggebend für Hohmanns Karriere dürfte sein feines Näschen und sein glückliches Händchen gewesen sein. Drei der tanzmainzProduktionen unter seiner Ägide erhielten den dritten Faust – die erfolgreichste, Sharon Eyals »Soul Chain«, gastierte Ende Januar fünf Tage lang im New Yorker Joyce Theatre. www.staatstheater-mainz.com

>> Auf gutem Wege: So sieht sich das Frankfurter Schauspiel, das ähnlich wie kürzlich die Oper gegen die weithin aufbrandende Diskussion um postcoronalen Theaterüberdruss eine sehr passable Platzauslastung von 80 Prozent für seine Veranstaltungen meldet. Immerhin hat die Krise das Haus 3.000 Abos gekostet. Nach erlebten zwölf stehen in dieser Spielzeit acht weitere Premieren und als weiteres Highlight das Theaterfestival »Theater der Welt« zum Saisonausklang auf dem Spielplan. www.schauspielfrankfurt.de

cherchez la femme!

Studio naxos beeindruckt mit dem Familienporträt »Wir liebten nicht alle«

Februar2023

Überleben

nachJeanAmery

Fr10-20:00Uhr

Eine grüne rechtwinklige Spielfläche, seitlich von einem Podest und nach hinten von einer Trennwand mit verstellbaren Klappen abgegrenzt. Auf den fernen hellen Hintergrund werden im Laufe des Abends Bilder und Videoeinspielungen in Stadtlandschaften projiziert, alle in Schwarzweiß. Schreiend bunt dagegen – in Weiß, Rot, Blau, aber auch Silber und Schwarz – treten die drei Schauspielerinnen auf. Man denkt spontan an Frankreich und dann daran, dass ja auch die russische Trikolore rotweißblau ist, am besten aber man denkt sich nichts dazu. Was nicht ganz leicht fällt bei einem Stück, das höllische Aufmerksamkeit verlangt., wozu auch gehört, dass das Darstellertrio (Lisa Henrici, Katharina Merschel, Mariann Yar) sich ohne erkennbare individuelle Zuschreibung abwechselnd die Rollen teilt. Kurzum: Es gilt, genau hinzuhören und das gesprochene Wort.

eine Nachhilfestunde in puncto weiblichen Selbstbewusstseins gibt.

LeJeuduCorps

1.PlatzAutorenTheaterMarkt2022

Fr24-20:00Uhr

Sa25-20:00Uhr

»Wir liebten nicht alle – die Geschichte der Jahrhundertfamilie Wolf«, das jüngste Produkt von Carolin Millners Theaterkollektiv Eleganz aus Reflex, kolportiert und verkehrt ein recht peinliches Zitat des einstigen Stasi-Minister Erich Mielke aus seiner (einzigen) Rede vor der Volkskammer der DDR im November 1989. Der persiflierenden Titel indiziert denn auch, dass sich die Mitglieder »Jahrhundertfamilie« in ihrem gesellschaftlichen Umfeld immer sehr bewusst zu positionieren vermochten. Beginnend hier mit Else Dreibholz, die ihrem späteren Mann Friedrich Wolf, dem jüdischen Armenarzt und Theaterautor, gleich in der ersten Szene,

Runde 100 Jahre ist das her; Markus, beider Sohn und spätere Geheimdienstchef der DDR, kam am 19. Januar 1923 im schwäbischen Hechingen zur Welt, was denn auch den Anlass für diese Inszenierung der inzwischen in Berlin lebenden Theatermacherin gegeben hat. Millner hat sich im Fünfteiler »Rot oder tot« schon einmal mit den vergebenen Chancen der DDR befasst. Die Wolfs gehörten zur linken kommunistischen und antifaschistischen Opposition der Weimarer Republik, flohen 1933 über die Schweiz und Frankreich nach Moskau und übersiedelten nach dem Krieg in das neue Deutschland, wo Markus in der Politik und sein jüngerer Bruder Konrad als Filmemacher zu prägenden Figuren des öffentlichen Lebens wurden. Letzterer mehr, ersterer weniger im Licht. Millner zeichnet die Etappen der Familie in einer Textkolportage als Stationen-Drama nach, das sich vor dem Hintergrund historischer Ereignisse überwiegend aus privaten, intimen Wortwechseln speist. Mit dieser Sicht aus dem Innenleben rückt die Regisseurin denn auch – ganz im Sinne von cherchez la femme – die aktive und prägende Rolle der WolfFrauen und ihre Schicksale ins Licht. Neben der Friedrich-Gattin Else und seiner von ihr tolerierten Geliebten Lotka, die unter Stalin in der Verbannung landete, sind dies insbesondere Markus Wolfs erste Frau Emmi, aber auch die dieser folgenden Christa, sowie Andrea Stingl.

Auffällig in der Inszenierung, dass das zunächst vor unseren Augen stattfindende Spiel sich mit Beginn der Karrieresprünge der Wolfs zurück hinter die Trennwände verzieht. Je stärker die Wolfs zu historischen Figuren werden, desto verstellter, schemenhafter wird unser Bild von ihnen und ihren Motiven. Erst zum Schluss erleben wir sie wieder ganz nah, begleitet von einem Gedicht, das danach fragt, was bleibt.

Dass das Publikum mit einer Reihe uns wenig oder auch kaum mehr geläufigen historischen Ereignissen und Personen konfrontiert wird, schmälert keineswegs die sich aus den Dialogen ergebende Spannung. Ja, man muss wohl nicht einmal die Wolfs und ihre Geschichte genau kennen, um sich mit wachsendem Interesse in ihre Konflikte einzufühlen. Carolin Millners intensiv recherchiertes und aus Dokumenten, Briefen, Tagebüchern, Reden, Stücken fein gefügtes Erzählmosaik wird dank der sprachlichen Präzision der Darstellerinnen zu einem beeindruckenden und anregenden Erlebnis, das in jedem Falle zur Weiterbeschäftigung lädt.

Ganz nebenbei: Schön für alle künftigen Besucher, dass ihnen das jetzt wohl auch in der freien Szene obligate Premierenlautgekicher vermeintlicher Insider erspart bleibt. Selten so gedacht.

Termine:

25., 26. Februar, jeweils 20 Uhr www.studionaxos.de

THEATEr 18 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
Autoren THEATER EINZIGARTIGINFRANKFURT: ImAnschlussanjedeVorstellunggibtes
Frankfurter
Brot&Wein Bachmannstr.2-4-60488FrankfurtamMain www.fat-web.de-KartenTelefon01714727809
Fotos: © Andre Simonow

Die Zuflucht in eine eigene Welt

Landungsbrücken: pan productions zeigt Ansichten eines »Schachtelmanns«

TICKETS

T 069 427262649 volksbuehne.net

Kobo Abes bereits im Jahr 1973 veröffentlichter Roman »Der Schachtelmann« ist die psychologische Studie eines Obdachlosen in Tokyo, der in einem Pappkarton lebt, dessen Wände beschreibt und sich in ihm fortbewegt. Ein Werk mithin, dessen Aktualität auch die im vergangenen November im Theater Landungsbrücken uraufgeführte dramatische Fassung von Sebastian Bolitz und seinem Kollektiv »pan productions« grundiert.

Kein Vorhang geht hoch: Prisca Ludwigs Bühne zeigt eine surrealistisch anmutende Welt, die vollständig in Wellpappe und Kartonagen gekleidet ist. Wir hören Radionachrichten, in denen es um die katastrophalen Bedingungen Obdachloser, die wachsende Problematik der Schachtelmänner geht und um polizeiliche Razzien unter letzteren. Sven Marko Schmidt spielt eine solche Figur, den namenlos bleibenden Protagonisten, der uns unter permanentem Bekritzeln des Außen- und Innenwände seiner Schachtel erklärt, was es aus seiner Sicht dafür braucht, das Leben eines Schachtelmanns zu führen. Und der uns darlegt, wie sich die Welt verändert, wenn man sie nur noch durch einen engen Sehschlitz wahrnimmt. Schmidts Figur lässt uns an Franz Kafkas Käfer Gregor Samsa (»Die Verwandlung«) denken, wenn er sich in seiner abseitigen Existenz mit einem Einsiedlerkrebs ver-

gleicht, der verenden müsste, risse man ihn aus seinem Gehäuse. In dieser Isolation erzählt der Schachtelmann seine Geschichten und entfaltet mit diesen den Roman. Weitere Personen kommen ins Spiel: Eine erotische Krankenschwester, gespielt von Léa Zehaf, ein Chirurg, Christoph Maasch, und ein Pseudoschachtelmann mischen sich in ein zunehmend verwirrendes fiktionales Geschehen ein. Zwischendurch akkurate Beschreibungen über emotionale Realitäten und der plötzliche Tod eines alten Mannes. Aber hoppla, denkt man: Wer erzählt hier eigentlich, wenn der Schachtelmann gar nicht mehr lebt? Geht es gar um einen Mord? Oder um aktive Sterbehilfe eines Assistenten an seinem Vorgesetzten? Ist es ein Krimi? Oder handelt es nicht doch von einer Liebesbeziehung? Und findet nicht alles, was wir hier von den Schachtelwänden vernehmen, im Kopf des Schreibers statt?

»Nehmen Sie es mit der linearen Zeitangabe und dem Raumkontinuum nicht so genau«, rät das pan-production-Programmheft nicht von ungefähr. Denn obwohl diese Bühnenadaption den Roman bewusst nur auszugsweise zu spiegeln versucht – und dessen Lektüre keineswegs ersetzt –, gelingt es der sprachlich exzellent umgesetzten Inszenierung, die sich der Ratio entziehenden Handlung mit zunehmender Spannung zu präsentieren. »Irre«, so meine 17-jährige Nachbarin, aber kapiert habe sie nix. Kunst ist die Kunst der Zwischenzustände. Für Menschen, die zu allem eine Meinung oder Botschaft oder Programme haben, gibt es kein Erstaunen mehr. Natürlich auch keine Neugier, keinen Platz für Irrtümer oder Fehldeutungen. Das Team von Sebastian Bolitz lädt uns ein zu einer sensiblen, bisweilen poetischen Reise in eine bizarre, surreale, kafkaeske Welt, die freilich ein williges Publikum verlangt und keine Pauschaltouristen. Phantastisch in jedem Sinne.

Angelika Loos

Ein Gespräch im Hause Stein

über

den abwesenden Herrn von Goethe

Sinnlichkeit und intellektuelle Schärfe

Mit Susanne Schäfer

3. und 11. Februar 2023 · 19.30 Uhr

Termine:

2., 3. Februar 2022, jeweils 20 Uhr www.landungsbruecken.org

Fr 3. / Sa 4. Februar 20:30 Uhr

Fr 10. Februar 20:30 Uhr

DERNIÈRE: Sa 11. Februar 20:30 Uhr

Kellertheater-Produktion:

Eine Stunde Ruhe

Zeitgenössische Komödie aus Frankreich von Florian Zeller

Regie: Thomas Steinkopff

Fr 17. / Sa 18. Februar 20:30 Uhr

Fr 24. / Sa 25. Februar 20:30 Uhr

Kellertheater-Produktion:

Die bitteren Tränen der Petra von Kant von Rainer Werner Fassbinder

Regie: Daniela Vollhardt, Esther Garcia

Kellertheater Frankfurt

Mainstraße 2 · 60311 Frankfurt / Main

Kartenvorbestellung: Telefon 0 69 / 28 80 23 oder online unter www.kellertheater-frankfurt.de

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PROGRAMM FEBRUAR 2023
FINE GERMAN
Foto:
DESIGN
Andreas Malkmus
PETER HACKS
VOL Anzeige Strandgut Peter Hacks 93x133 01.indd 1 10.01.23 09:46
© Christian Schuller

von der Traumreise bis zum Totentanz

Winterwerft 23: noch zwei Wochenenden »Haus in Flammen«

Es brennt, wenn man im Bild bleiben willen, schon seit Tagen lichterloh »Haus in Flammen«. Seit dem 27. Januar genau stellt das sich mit brennenden Fragen der Zeit auseinandersetzende Winterwerftfestival 2023 im Frankfurter Osten die künstlerischen Ergebnisse einer zehn Tage langen Laborphase mit internationaler Besetzung vor. Aber auch die zwei noch ausstehenden Wochenenden warten mit Hochkarätern auf: Das erste startet am 3. Februar musikalisch (mit Saadikos, Julia Panzer und Uhr Sirom), und geht am Samstag mit den Performances »Der letzte Seraphim« (mit Anna Orkolainen) und »She was A Boy« (Franziska Pack) sowie Musik (Alexej Ulinici) weiter, bevor es am Sonntag (5.) zunächst etwas akademischer wird. Vor dem großen »House-on-Fire«-Gespräch stellt Dougald Hine mit seinem Buch »At Work in the Ruins« auch sein DarkMountain-Projekt vor. Im Anschluss folgt die unheimliche Performance »Mechanimal Vigil« von Bali Tiger. Diese »wilde Erkundung des Lebens in einem Zeitalter des Aussterbens« ist nichts weniger als ein Totentanz, der längst ausgestorbenen Arten eine Stimme und Agenda verleiht. Das große Finale wird musikalisch am 10. Februar vom »MIMIKOTO project« eingeleitet mit einer Symbiose diverser Stilrichtungen, die von Jazz und elektronischer Musik abstammen, von Funk-Fusion bis hin zu Soul-Jazz und Jazz House. Einen Vorgeschmack gibt das Album »Blackbird’s Philosophy«. Gefolgt von Natasha Jaffes Konzert »Cello in Bloom«. Am Samstag aber das Highlight: Mit Theater und Tanz lädt am Samstag (11.) die Traumperformance »Hic sunt Dracones«

Dr. Wolf und die großmutter

»Versuchungen« in niederrad: Pilango zeigt rotkäppchen für Große

des tschechischen Continuo Theatre zu einer poetischen und grotesken Reise, die Körper-, Puppen- und visuelles Theater kombiniert, in unbekannte Landschaften. Wohin gehen all unsere Gedanken, wenn alles, was wir uns im Wachzustand nicht vorstellen können, zum Leben erwacht. Die Landschaft, in der sich all dies abspielt, ist terra incognita. Der Titel, verrät uns Wikipedia, stammt von alten Seefahrer-Karten, die jene unerforschten Gebiete der Welt markierten, in denen fantastische Monster, Drachen und Leviathane leben.

Ob uns der Sonntag gleich wieder auf den Boden der Tatsachen bringt? Zu den Highlights des Abschlusstags zählt die poetischskurrile Butoh-Tanzperformance »Sarah Says« der Freien Bühne Wendland. Zwei Schwestern haben die auffallend unkonventionelle und seltsame Idee, die Knochen der verstorbenen Mutter auszugraben und wieder zusammen zu setzen. »Wir sollten wenigstens ihre Knochen aufheben, who else?«. Als sie bemerken, dass der Hand der Mutter die gewohnte Zärtlichkeit fehlt, beschließen sie die fehlende Substanz zu ersetzen …– mit wunderlichen Ergebnissen. Für den nicht minder magischen Abschluss der Winterwerft 2023 sorgen Rabii Harnoune, ein junger marokkanischer Gnawa-Meister (Maalim) und V.B. Kühl, ein deutscher Produzent für elektronische Musik. All dies und mehr, darunter auch Kinderprogramme ist inklusive der exakten Zeiten und Daten auf der Homepage nachzulesen.

Termine: 3.–5. und 10.–12. Februar. www.winterwerft.de

Die Crossover-Theatergruppe PILANGO, die seit zwölf Jahren für kulturelle Highlights in FrankfurtNiederrad sorgt, lädt im Februar zu einer ungewöhnlichen Adaption der Rotkäppchen-Erzählung ein: »Versuchungen«. Das selbstgeschriebene Stück mit Elementen aus Szenischem Spiel, Tanz, Musik und Lyrik ist aber kein Kindertheater. Zwölf Jahre sollte schon sein,

wer die Protagonisten – vom Waldbewohner bis zum Klinikpersonal, und von der Großmutter bis zum bösen Dr. Wolf – auf ihrer Suche nach Liebe, Ruhm und Erfolg zu begleiten plant.

Termine: 25. und 26. Februar, jeweils 18.30 Uhr

Ort: Aula des Tv Niederrad, Schwarzwaldstraße 11b

Premieren im Februar

Frankfurt

nnn Theater

DIe MIch JAgeN von Eva Rottmann. Regie: Sarah Kortmann. Mit Melissa Breitenbach, Benjamin Cromme, Detlev Nyga Kortmann&Konsorten sankt peter, 3.2.2023, 19 Uhr(Premiere); 6.10.2.2023, 10.30 Uhr, www.sanktpeter.com

nnn Theater

J ULIUS cAeSAR by William Shakespeare - in English. Regie: Varvara Pomoni & Michael Kinzer. Shakespeare Frankfurt Internationales Theater, 9.(Premiere), 10., 16., 17.2.2023, 20 Uhr www.internationales-theater.de

nnn Theater

LUxeMBURg

Eine Produktion von F. Wiesel Landungsbrücken, 17.(Premiere), 18., 19.2.2023, 20 Uhr www.landungsbruecken.org

nnn Theater

MARAT/SADe

von Peter Weiss. Regie: Anja Becker. Mit Anna-Sophie Sattler, Benjamin Zachriat, Jetmira Qerimi u.a. Megalomania Theater, 25.(Premiere), 26.2.2023, 19.30 Uhr www.megalomania-theater.de

Darmstadt

nnn Tanz

BOLéRO / FORce MAJeURe

Choreografien von Eyal Dadon und David Raymond & Tiffany Tregarthen Staatstheater, 18.(Premiere), 24.2.2023, 19.30 Uhr, www.staatstheater-darmstadt.de

nnn Theater

hAPPY eND (KeINe gARANTIe)

von Felix Krakau. Regie: Felix Krakau. Mit Mathias Znidarec, Daniel Scholz, Jasmin-Nevin Varul Staatstheater, 24.2.2023, 19.30 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de

nnn Theater

MARIO UND DeR ZAUBeReR

von Thomas Mann. Regie: Brigitte Dethier. Mit Stefan Schuster, Béla Milan Uhrlau, Edda Wiersch u.a. Staatstheater, 3.(Premiere), 16., 25.2.2023, 19.30 Uhr; 12.2.2023, 18 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de

Mainz

nnn Theater

AUReA MOgUNTIA ODeR MAINZ, WIe eS gRÄBT UND LAchT!

Fastnachtsposse des MCV. Musikalische Leitung: Michael Millard. Regie: Heidi Pohl Staatstheater, 14.(Premiere), 15., 16., 18., 21.2.2023, 19.33 Uhr; 19.2.2023, 14.11+19.33 Uhr, www.staatstheater-mainz.com

nnn Theater

MIeTeR von Paco Gámez

Inszenierung: Anna Werner. Mit Benjamin Kaygun Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz, 3.(Premiere), 8., 10., 14.2.2023, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com

Offenbach

nnn Theater

eMMAS gLÜcK

Nach dem Roman von Claudia Schreiber. t-raum-produktion mit Elena Hahn. Regie: Frank Geisler theater im t-raum, 24.(Premiere), 25.2.2023, 20 Uhr, www.of-t-raum.de

Wiesbaden

nnn Theater

DIe BeSeTZUNg DeR DUNKeLheIT

Nach dem gleichnamigen Roman von Bachtyar Ali Inszenierung: Ihsan Othmann Staatstheater, 17.(Premiere), 22.-24.2.2023, 19.30 Uhr, www.staatstheater-wiesbaden.de

THEATEr 20 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
© Richard Kutschki © Freies Wendtland
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Text und Textil in der Zerreißprobe

Fritz rémond Theater: Viel Spaß mit Molières »Menschenfeind«

FEBRUAR 2023

Hält es oder hält es nicht? Zu den spannendsten Szenen des Theaterabends im Fritz Rémond gehört fraglos die atemraubende Kopfüberlage Célimènes auf der mit knallrotem Teppich ausgelegten bühnenfüllenden Treppe – in einem auf das Knappste dekolletierten türkisgrünen Abendkleid. Es hält geradeso, und es verführt vielleicht den einen oder anderen Besucher der Premiere von Jean-Baptiste Molières »Der Menschenfeind« sich diesem Kitzel noch einmal auszusetzen. Würde nur keiner zugeben, und schon sind wir mitten im Thema dieses Stücks.

Denn es geht in »Le misantrope« um die Bedingungen von Ehrlichkeit und kompromissloser Aufrichtigkeit, die der um die Witwe Célimène werbende Protagonist des Stückes nicht gegeben sieht in der Gesellschaft seiner Zeit. 1666 verfasst und uraufgeführt, hat Molière knapp 100 Jahre vor dem »Émile« und »Contrat Social« in Alceste eine Art Früh-Rousseauisten kreiert, für den die Selbstverwirklichung nur außerhalb des Bestehenden möglich scheint. Dass er damit zum Scheitern verurteilt und der Lächerlichkeit preisgegen ist, versteht sich.

Im Frankfurter Zootheater hat der Regisseur Heinz Kreidl aus der klassischen Tragikomödie ein Lust-Spiel in jedem Sinne gemacht und in Madeleine Niesche eine Schauspielerin mit starker physischer Präsenz und betörendem Timbre für das Objekt der Begierde gefunden - kaum mehr die junge Witwe des Originals, sondern auf dem Weg in die Wechseljahre. Und nicht nur Tom Grasshofs Treppenbühne und Ulla Röhrs’ Kostüme sind enthistorisiert.

Auch der Text, den Kreidl zugrunde legt, kommt aus der Mangel. Die Fassung von Horst Jüssen kann man als Populär- oder Boulevardversion des Originals bezeichnen. Mit deutlichem Strich, reduziertem Personal, einem zum Duell um eine Femme fatal umgedeuteten Konflikt der Weltansichten und mit einer modernisierten, weitgehend auf Reime verzichtenden Sprache gelingt freilich eine glänzend unterhaltende Bühnenschau, die dank dem großartig grantelnden Christopher Krieg in der Titelrolle auch zur beißenden Kritik an gesellschaftlichen Konventionen gerät. Sonderlich fremd, sonderlich fern, sonderlich gestrig, hat sie wohl niemand empfunden.

Die verlogene Gesellschaft von Heuchlern und Speichelchelleckern, die Alceste ohne Scheu vor gerichtlichen Verfahren bekriegt, scheint so zeitlos, wie die Vergeblichkeit des Kampfes gegen sie. Was freilich auch für radikalreligiöse Weltsichten und Wahrheitsaposteleien gilt, wie der Lebenspraktiker und Bonvivant Philinte (Marko Pustisek) als einzig verbliebener Freund dem Streiter deutlich zu machen sucht. Zu seinem großen Gegenspieler avanciert nun aber der zunächst grandios verspottete SonettenDichter Oronte (Martin Krah), der praktisch alle (anderen) Freier des Stücks in sich vereint. Tatsächlich gewinnt die Figur dadurch, während Célimènes eher hausbackene Cousine Éliante (Carolin Freund) mit der Einverleibung der durchtriebenen Arsinoé zum Emotionsspagat gezwungen ist. Dramaturgisch wird dieser Gap mit reichlich Alkohol kompensiert – und quasi als Ausrutscher entschuldigt. Am Ende landet die brave junge Seele zum Glockenklang einer Celesta in den Armen des bejahrten Romantikers Philinte.

Nah dran am vermeintlichen Glück wird der tapfere Alceste von der amüsierwütigen Stadtfrau, in der Rundschau treffend zur Lustige Witwe gekürt, dann doch allein »zu den Kühen und Schafen« aufs Land geschickt. Was er, für den es kein richtiges Leben im falschen gibt, denn wohl auch tut. Viel Beifall –nicht nur dafür.

Winnie Geipert

Bis 26. Februar, Di.–Sa., jeweils 20 Uhr; So., 18 Uhr www.fritzremond.de

THEATEr www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 21
Internationales Theater Frankfurt Hanauer Landstraße 5 (Zoo-Passage) 60314 Frankfurt am Main www.internationales-theater.de TICKETS & INFOS: 02.Do 20:00 LIVE IN CONCERT Sunswept Sunday WORLD MUSIC, JAZZ 03. Fr 20:00 LIVE IN CONCERT BAROCK MEETS JAZZ WORLD MUSIC, JAZZ 09.Do 10.Fr 20:00 EIN POLITISCHES ATTENTAT, DAS DIE WELT VERÄNDERTE JULIUS CAESAR Directed by Varvara Pomoni & Michael Kinzer SHAKESPEARE FRANKFURT THEATER AUF ENGLISCH 11.Sa 20:00 Flamenco sin fronteras: Irene Alvarez FLAMENCO 12.So 20:00 Serçelerin Süvarisi | Kavallerie der Spatzen THEATER AUF TÜRKISCH 16.Do 17.Fr 20:00 JULIUS CAESAR Directed by Varvara Pomoni & Michael Kinzer SHAKESPEARE FRANKFURT THEATER AUF ENGLISCH 18.Sa 20:00 19.So 19:00 EUROPE TOUR 2023 Ahmet Aslan in Concert Liedtheater NINGHE KONZERT AUF TÜRKISCH 23.Do 20:00 LIVE IN CONCERT Duo AUSMA WORLD MUSIC, JAZZ 24.Fr 20:00 LATIN ORCHESTRA OF EUROPE Lateinamerikanische Nacht KONZERT AUF SPANISCH 26.So 20:00 LIVE CONCERT MENGENE in Frankfurt TALK & MUSIC AUF TÜRKISCH, DEUTSCH Premiere 01. FEB DIE UNVOLLENDETE 1918. Ein Stück deutsche Revolution 17. FEB FINSTERNIS von Davide Enia 18. FEB ATMEN von Duncan Macmillan 19. FEB VOLKSFEINDIN nach Henrik Ibsen 24. FEB WER HAT MEINEN VATER UMGEBRACHT/ DAS ENDE VON EDDY nach den Romanen von Édouard Louis FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE Titania, Karten 069 71 91 30 20 www.freiesschauspiel.de
© Helmut Seuffert

Sinnfrei in Mordasov

Kammerspiele: »Life is but a dream« toppt Fjodor Dostojewskis onkelchen

Wenn Barbara Bürk im Frankfurter Kammerspiel inszeniert, kommt sie nicht allein. Die Bühnenbildnerin Anke Grot und der Live-Musiker Markus Reschtnefki sind bisher immer dabei, aber auch die Schauspieler sind – mit wenigen Wechseln – stets dieselben. Nach »Am Südhang« (Eduard von Keyserling) und »Nach Mitternacht« (Irmgard Keun) haben Bürk & Co. nun Fjodor Dostojewskis kleinen Roman »Onkelchens Traum« zur Premiere gebracht, freilich mit einem anderen Titel – »Life is but a dream« –, doch ganz nach der vom Autor angeschlagenen Melodie.

Und diese Melodie ist ganz auf die Rückkehr des Schriftstellers in das literarische Russland getrimmt. Seine erste Arbeit nach acht Jahren Katorga und Militär in Sibirien bleibt in recht braven satirischen Bahnen und eine bloße Demonstration seiner Erzählkunst. Dass er sich später abfällig dazu äußerte, hindert niemanden daran, bei der Lektüre immer wieder laut aufzulachen. Da wird keine Übertreibung gescheut, nicht bei den Figuren und schon gar nicht in der Handlung. Ein Fest für Lachmöwen. Für Barbara Bürk aber auch eine Herausforderung, den Meister ohne Scheu vor Peinlichkeiten noch zu toppen. Also spielt die Technik auch mal geräuschvoll Flatulenzen ein, verströmt ein Kühlschrank dröhnend sibirische Eiseskälte, tanzt die Teekanne aus Alice im Wunderland ins Bild – oder war’s aus dem Nussknacker?

Erzählt wird, wie die vom sozialen Aufstieg besessene Mutter Marja K. (Christina Geiße), ihre wunderhübsche Tochter Zina (Melanie Straub) mit dem hochgreisen, aber 4.000 Seelen reichen Fürsten K. (Michael Schütz) zu verheiraten sucht – und alles niederredet, was dem im Weg steht. Es eilt, weil im Provinzstädtchen Mordasov niemand jemandem etwas gönnt, und weil man nicht weiß, wie lange es das zum Prothesenkunstwerk mutierte

Männlein noch macht. Und doch wäre es beinahe gelungen, hätte der angebliche Fürstenneffe und Zina-Verehrer Pawel (Wolfgang Vogler) dem Onkelchen nicht eingetrichtert, die Begegnung mit der charmante jeune fille nur geträumt zu haben. Aber auch eine Heerschar von bärtigen Mordasover Frauen spürt in Marjas Wohnung den Fürsten auf.

Das Schauspielfest wird von der Putze Nastassja (Gast: Anna Böger) eröffnet, die schnell noch den Dreck unter den Teppich kehrt, während der Rest die Küchenzeile in Marjas Salon auffährt. Torsten Flassig mimt den souveränen Erzähler, auch wenn die Bühne das, was er vorgibt, eher konterkariert. Im Fokus aber steht der Fürst, den Michael Schütz mit Buckel, weißer Perücke und Vorstehergebiss im lila Leibchen als gestauchten Toni Erdmann gibt – und zum Schreien groß spielt. Melanie Straub legt ihre dauerbeleidigte Zina im Katja-EbsteinLook als introvertierte Schwester ihrer Elena aus »Onkel Wanja« an. Fast schon gemein, dass Dostojewski der schönen Seele noch die schmalztriefende Sterbeszene mit der schwindsüchtigen Jugendliebe Wassja (Flassig) zumutet. Allein gelassen wie Firs, bleibt es dem grenzdebilen, von Uwe Zerwer rührend einfühlsam gespielten Marja-Gatten Afanasij vorbehalten, die abschließende Hot-ChocolateBallade vom Loser zu singen, während Frau und Tochter anderswo längst ihre Erfüllung gefunden haben. Doch nur nicht täuschen lassen. Auch die Tiefe, die Reschtnefkis Nick Cave-Mähne und die musikalischen Einsprengsel suggerieren, ist nur Schimäre. Was bleibt? Ein völlig sinnfreier Abend, der wie im Flug vorüberrauscht und Kult werden dürfte.

Winnie Geipert

Termine: 4., 18. Februar, jeweils 20 Uhr; 26. Februar, 18 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

Schreckliche gemeinsamkeiten

In der Wartburg Wiesbaden verhandelt »Der Fall Medea« den Muttermord an Kindern

Es sind die Schicksale zweier Frauen, die Regisseurin Sophia Aurich in »Der Fall Medea« verwebt. Zweier Mütter, Medea und Helga, zeitlich weit voneinander entfernt, verbindet ein entsetzliches Verbrechen: der Mord an den eigenen Kindern. In der Wiesbadener Wartburg, der Studiobühne des Hessischen Staatstheaters, werden ihre Geschichten in 100 kompakten Minuten erzählt. Mal hinter-, mal neben-, mal ineinander fließend. Die Vorlagen für die Texte liefern Franz Grillparzers Drama über die titelgebende Gestalt aus der griechischen Mythologie, Christa Wolfs Roman »Medea. Stimmen« sowie ein »Zeit«-Podcast aus der Reihe »Verbrechen«, der sich mit Helgas wahrem Fall beschäftigt. Marie Luisa Kerkhoff zeigt diese Frau von heute schüchtern und unterwürfig. Erst als sie einen einfachen Weg gefunden zu haben scheint, zu schnellem Reichtum zu kommen, blüht sie auf. Medea, von Christina Tzatzaraki mit großer Präsenz gespielt, erscheint derweil lange vor der Tat als selbstbewusste und willensstarke Sagengestalt und Königstochter, die bereit ist, für ihren Traum und den ihres Geliebten die eigene Familie zu verraten. Verknüpft sind die beiden durch ihren von Lukas Schrenk in Personalunion verkörperten Gatten. Seine Wünsche wollen sie unbedingt erfüllen, aber der Ehemann lässt sie allein, wenn sie seinen Plänen nicht mehr dienen und von anderen für das verurteilt werden, was sie aus Liebe zu ihm wagten.

Kim Zumstein hat für das kompakte Stück ein Bühnenbild entworfen, das, auch dank Projektionen, Blicke auf das Heim des Paares aus ver-

schiedenen Betrachtungswinkeln, Innen- und Außenansicht, ermöglicht. Das betont die verschiedenen Perspektiven, das Nichtwissen der Außenstehenden um die Vorgänge hinter den baulichen und menschlichen Fassaden, die Umstände, die zu bestimmten Handlungsweisen führen.

Das kleine Ensemble ergänzt Martin Plass, der als Herrscher Kreon Medea verstößt, um seiner eigenen Tochter in Jason den passenden Gatten zuzuführen, und als Chef in der Immobilienfirma seine Mitarbeiterin Helga hereinlegt. Ipek Özgen mimt Helgas Freundin und Medeas muntere Amme Gora, die mit Schalk im Nacken erfrischenden Realismus an den Tag legt und das Liebesgeplänkel der anderen als wenig wertvoll erachtet.

Die »Truecrime-Tragödie«, so der Untertitel, hält die Spannung, obwohl sie mit dem traurigen Ende beginnt. Nebenaspekte lässt Aurich links liegen, fokussiert sich ganz auf die Frage, welche Arten von Verzweiflung Mütter dazu bringen, ihren Kindern die Zukunft zu nehmen.

Wo es Unterschiede in den Motivationen gibt, zwingt Aurich sie nicht zusammen, doch schließlich gehen die beiden Hauptfiguren ineinander auf. Ob es den Zuschauenden gelingt, ihr Handeln nachzuvollziehen, bleibt jedem selbst überlassen. Bei Helga zumindest ging die Tragik so weit, dass selbst die Staatsanwaltschaft auf Freispruch plädierte.

Termine:

5. Februar, 18 Uhr; 6. Februar, 10 Uhr (nur über das gruppenbüro buchbar) www.staatstheater-wiesbaden.de

THEATEr 22 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
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Karl und Monika Forster
© Felix Grünschloß

Auf die Barrikaden! geschichte sprengt den Saal

Paulskirchenparlament und Bürgerliche revolution 1848/49 –Zur Ausstellung im Institut für Stadtgeschichte

Es ist ein Datum, an dem eine Zukunft aus einem überkommenen System gesprengt werden sollte: zum 175. Mal jähren sich die stürmischen Tage der Bürgerlichen Revolution mit ihrem Herzstück, der Zusammenkunft eines frei gewählten deutschen Parlaments in der Frankfurter Paulskirche, die dazu bestimmt war, einen Grundrechtskatalog für den zu schaffenden deutschen Nationalstaat zu erarbeiten. Das erste gewählte Parlament überhaupt mit Repräsentanten aus verschiedenen Schichten und gesellschaftlichen

Gruppierungen, 809 Abgeordnete gehörten ihm an.

Der Bruch mit den bis dato üblichen Macht-Hierarchien war enorm.

Der Bürger, der Citoyen, als gesellschaftspolitischer Begriff schälte sich grade eben aus der Basis der Französischen Revolution heraus.

Die bestehende Machtordnung bildete die tatsächlichen gesellschaftlichen Strukturen schon längst nicht mehr ab. Ohne die Handelsbourgeoisie kein wirtschaftlicher Aufschwung, ohne eine liberale Presse keine Debattenkultur. Die deutsche Kleinstaaterei als Produkt adliger Machtentfaltung stand einer gesellschaftlichen Weiterentwicklung schlicht und ergreifend im Weg.

Zu Beginn der 1848er Revolution waren die Ziele noch relativ eindeutig formuliert: Ein liberales, demokratisch und national gesinntes Bürgertum wollte Pressefreiheit, Bildung und Handelsverkehr ohne Zollschranken, im Laufe der Zeit bis 1849 flochten sich auch weitere Strömungen in die Bewegung ein, anarchistische, sozialrevolutionäre, und auch frühe feministische Gruppierungen. Ihr Höhepunkt: eben jene verfassungsgebende Versammlung in der »Wiege der Demokratie« der Frankfurter Paulskirche.

Das Institut für Stadtgeschichte hat sich angesichts der Fülle der zu erwartenden Gedenktage auf einen ganz besonderen Aspekt konzentriert: auf die Septemberunruhen in Frankfurt selbst. Noch während das Parlament tagte, überschlugen sich die Ereignisse, als im Schleswig-Holsteinischen Krieg gegen Dänemark 1849 preußische

Truppen eingriffen und den Vertrag zu Malmö aushandelten. Das Parlament widersetzte sich diesem Vorgang, konnte ihn jedoch nicht beeinflussen, diese Macht hatte es nicht. In Frankfurt brachen daraufhin Unruhen aus, die in blutigen Barrikadenkämpfen mündeten und das Leben von zwei konservativen Abgeordneten kosteten. Diesen Aspekt nun, das Aufbäumen einer außerparlamentarischen Opposition, der ersten APO sozusagen, bebildert und veranschaulicht die Ausstellung im Institut. Es ist ein Mega-Unterfangen, dies alles in einem einzigen Saal zu präsentieren, denn der Kontext muss natürlich auch miterzählt werden. Prunkstück und Mittelpunkt dieses überbordenden Themas bildet ein vier Quadratmeter großer Stadtplan, auf dem zahlreiche Bezüge hergestellt und teils unbekannte Inhalte eingewoben wurden: nicht nur zum politischen Salon der Clotilde Koch-Gontard, auch die Treffpunkte der einzelnen Fraktionen, die Orte des Septemberaufstandes, die Barrikaden in der Innenstadt und die Versorgung der Verwundeten im Hospital zum heiligen Geist wurden hier verzeichnet. Die Zeit des Vormärz und der Wachensturm von 1833 sind ebenfalls in die Präsentation eingebunden. Der Stadtplan hilft bei der Orientierung in die Kapiteleinteilung. Waffen der Barrikadenkämpfer und Armbinden der Burschenschaften gehören u.a. zu den Ausstellungstücken, und eine ganze Reihe zeitgenössischer Karikaturen.

Prall gefüllt nicht nur die superinteressante Ausstellung, auch das Begleitprogramm: u.a. gibt es Vorträge zu verschiedenen Aspekten (auch zur Migration von Intellektuellen, die als Antwort auf die der folgenden Restauration flüchten mussten), eine Vorstellung von Biografien, ein Theaterstück von Michael Quast, ein Podcast zu Robert Blum.

Susanne Asal

Bis zum 18.9.2023, dem Tag des Septemberaufstandes: Mo.–So., 10–18 Uhr; Mi., 10–20 Uhr www.stadtgeschichte-ffm.de

AUSSTELLU nGEn www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 23
Carl Theodor Reiffenstein, Mausgasse, 1830/1865, © HMF Ein Museum der Stadt Frankfurt Ausstellungsräume Fotos: © Holger Menzel

Die Restitution eines Schatzes: Das erbe Maximilian von goldschmidt-Rothschild

Das Museum für Angewandte Kunst hinterfragt seine eigene Geschichte

Das Museum für Angewandte Kunst wird sich in seiner nächsten Ausstellung einem ganz besonderen und ganz besonders brisanten Thema widmen: der Sammlung des Frankfurter Bankiers und Ökonomen Maximilian von GoldschmidtRothschild (1843–1940), der einmal als reichster Mann Deutschlands galt, vermögender noch war als Kaiser Wilhelm II. selbst, und von ihm 1907 als einzige Person jüdischer Herkunft in den preußischen Adelsstand erhoben wurde. Vorrangig, um das immense Vermögen im Land zu halten. Er war einer der bedeutendsten Kunstsammler und Mäzene in den Jahren seines beruflichen Erfolges, knüpfte Verbindungen zu den wichtigsten Museumsdirektoren und Kunsthändlern. Seine Sammlung zählte über 1.500 Objekte. Dies alles fand ein rasches Ende, als sich das Nazi-Regime etablierte. Seine Familie wurde gezwungen, die kostbare Sammlung an die Stadt Frankfurt zu verkaufen, die Gemälde an das Städel, die Skulpturensammlung an das Liebieghaus. Dieser Ankauf war der wohl

Alles im Blick

Historisches Museum: Die »Aura« 22/23 ist erschienen

Es gibt eine Rückschau, eine Vorschau und eine Mauerschau im Jahresheft 22/23 »Aura« des Historischen Museums Frankfurt (HMF). Und eine ganze Menge mehr. Seit nunmehr 15 Jahren, beginnend 2007/08, liefert das Stadtmuseum am Römerberg diese Überblicke zu seinen Aktivitäten als sogenannte »Jahresgaben« aus. Wer will, kann sich diese einzeln auf der HMF-Homepage herunterladen – und dabei eine unglaubliche Entwicklung verfolgen, eingeleitet jeweils im »Foyer« mit einem Grußwort von Museumdirektor Jan Gerschow. Die neue Jahresgabe, deren Titelbild uns ein wenig an den Louvre erinnert, lässt nicht nur die großen Ausstellungen wie »Frankfurt und der NS« im Hauptgebäude, dem Stadtlabor und dem Jungen Museum sowie »Alles verschwindet!« und »Stadtblicke« noch einmal Revue passieren, sondern erinnert auch an seine zahlreichen Aktivitä-

ten, wie den zum 50-Jahre-Jubiläum des einstigen Kindermuseums initiierten »Kids Takeover Day« im vergangenen Oktober, an die Aufführungen des Jungen Schauspiels Frankfurt oder – noch ganz frisch –die Vorstellung des Buchs »Schockmomente« von Harold James in der Reihe Geschichte Jetzt! in der Goetheuniversität. Dieses die sieben globalen Wirtschaftskrisen des Jahres behandelnde Buch richtet das Augenmerk bereits auf die nächste Großschau in den Mauern des HMF. Wie aktuell die Ausstellung »Inflation 1923. Krieg Geld Trauma« zur Eröffnung am 3. Mai sein würde, konnte bei der Themensetzung wohl noch kaum jemand ahnen. Die neue »Aura« dokumentiert zudem die in der Pandemie sprunghaft gewachsene Bedeutung der digitalen Museumpraxis, zu der auch die mit dem Jüdischen Museum und dem Institut für Stadtgeschichte gemeinsam entwickelte

spektakulärste Fall städtischen Kunst- und Eigentumserwerbs während der NS-Zeit in Frankfurt. Seine Residenz musste die Familie Goldschmidt-Rothschild ebenfalls aufgeben, sie wurde zum Museum für Kunsthandwerk II. erklärt. Diese Geschichte soll nun erzählt werden, so ausführlich es geht.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Kunstwerke aus eigenem Bestand sowie zahlreiche wertvolle Leihgaben internationaler Häuser, aber natürlich auch der politische Prozess hinter dem erzwungenen Verkauf der Sammlung 1938 und die sehr zähe und von Widerständen begleitete Rückgabe eines Großteils der Sammlung an die rechtmäßigen Erben nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie wird ein sprechender Spiegel der deutschen Geschichte sein – und ein Spiegel des Museums selbst.

(Besprechung folgt)

vom 28 Januar bis 4. Juni: Di., Fr.–So., 10–18 Uhr; Mi., 10–20 Uhr www.museumangewandtekunst.de

Gedächtnisplattform »Frankfurt History App« gehört, deren Nutzer an verschiedenen Orten der Stadt Geschichte multimedial erfahren können. Zirka 1.000 Orte der NS-Vergangenheit der Stadtwurden dafür bisher ausgedeutet. Eingepflegt sind und werden bereits auch die Orte aus der »Alles verschwindet«-Schau von Carl

Das kleinteilige bunte Heft gibt auch Einblicke in die Forschung oder Restaurierung der Sammlung, weist auf die Aktivitäten des Porzellanmuseums, stellt neue Mitarbeiter vor und auch last, aber lang nicht least Kommentare der Medien – auch das Strandgut kommt zu Wort. »Aura 2022/23« ist kein Heft, das man von vorne nach hinten liest, sondern immer wieder in die Hand nimmt. Im Museum kostet es zwei Euro, online ist es gratis. gt historisches-museum-frankfurt.de

AUSSTELLU nGEn 24 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
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Hippocamp als Trinkgefäß © Los Angeles County Museum of Art Blick in den privaten Raum Maximilian von Goldschmidt-Rothschilds im Rothschild-Palais © Museum Angewandte Kunst

Die verschollene

Samson Schames – Kabinettausstellung im Jüdischen Museum

Während die aktuelle Hauptausstellung im Haus vier Frankfurter Künstlerinnen gewidmet ist (»Zurück ins Licht«) begibt sich das Jüdische Museum in seiner Kabinettausstellung ergänzend auf Spurensuche nach einem Repräsentanten der so genannten »verschollenen Generation«. Nein, seine Biografie ist nicht richtig unbekannt, aber doch: seine Werke sind längst noch nicht umfassend gesichtet, der Verbleib geklärt, es bedarf weiterer Forschungen.

Schon 1989 war dem Frankfurter Maler und Bühnenbildner Samson Fritz Schames (1898–1967) im Jüdischen Museum eine Schau seiner Bilder und Mosaiken gewidmet, nun nimmt eine Ausstellung im Kabinett vom 26.1. an den damals begonnenen Faden wieder auf. Der jüdischen Szene in Frankfurt tief verwurzelt, studierte er zunächst an der Hochschule für

Gestaltung in Offenbach, nach dem ersten Weltkrieg am Städel. Er orientierte sich am Bauhaus, unter dessen Einfluss seine Textilarbeiten standen, und dem Expressionismus.

Im Jahr 1939 gelang ihm die Emigration nach London, wo er seine künstlerische Laufbahn fortsetzen konnte und sich im Freien Deutschen Kulturbund engagierte. Seine Werke wurden in Gruppen-und Einzelausstellungen gezeigt. Er komponierte aus Glas-, Porzellanund Geschirrscherben großformatige Kunstwerke, materialisierte also den Bombenterror in seinen eigenen Arbeiten. 1948 ging er mit seiner Frau nach New York. Zu sehen sein werden Exponate aus allen drei Schaffensperioden. as

»Simon Schames: Fragmente des exils«. Ab 27. Januar 2023, Di.–So., 10–17 Uhr www.juedischesmuseum.de

03.02.–21.05.2023

SCHI rn KUnSTHALLE

niki de Saint Phalle

www.schirn.de

03.02.2023

MoMEM – MUSEUM oF MoDErn

ELECTron IC MUSIC

MILESTon ES – Favorite Club Tracks

1985–2020

www.momen.org

10.02.–07.05.2023

FoToGrAFIE ForUM FrAn KFUrT nhu Xuan Hua. Hug of a Swan www.fffrankfurt.org

11.02.–15.10.2023

ToWEr MMK

Cameron rowland: Amt 45 i www.mmk.art

23.02.–03.09.2023

STÄDEL MUSEUM

Italien vor Augen: Frühe Fotografien ewiger Sehnsuchtsorte www.staedelmuseum.de

SA TOUR DAY

JANUAR –

MAI 2023

Mit der ganzen Familie immer am letzten Samstag im Monat kostenlos durch viele Frankfurter Museen!

museumsufer.de

AUSSTELLU nGEn www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 25
Neue Ausstellungen
Niki de Saint Phalle: La Classe de ballet, 1953–1955 © 2023 Niki Charitable Art Foundation / Adagp, Paris
Stand: 01/2023  |  Illustration © Frauke Eilks
Samson (Fritz) Schames: Anzünden der Chanukka-Lichter, um 1956 Glasscherben, vielfarbig, im Relief geschichtet, 60 x 75,5 cm © Jüdisches Museum Frankfurt Samson (Fritz) Schames: Schofar-Blasen, um 1956 Glasscherben, vielfarbig, im Relief geschichtet, 60 x 75,5 cm © Jüdisches Museum Frankfurt

ANSIchTSSAcheN

>> Partytime im Städel: Am 4. Februar feiert der Club Divine den italienischen Renaissancemaler Guido Reni mit einer Nacht zwischen göttlichem Glamour und berauschender Extravaganz. Junge Kunstexperten geben spannende Einblicke in die Ausstellung, während TERR aus dem Berliner Berghain und der Frankfurter DJ Richard Oberscheven für tanzbare Beats sorgen. Ob es noch Tickets gibt, ist unter shop.staedelmuseum.de zu erfahren.

>> Jetzt online für alle: Nach Straßennamen und Hausnummern geordnet hat der Frankfurter Maler Carl Theodor Reiffenstein (1820–1893) seine umfangreichen schriftlichen Aufzeichnungen über den Wandel seiner Geburtsstadt. Das hochinformative zwölfbändige Konvolut wurde von Siegfried Eistert in jahrelanger ehrenamtlicher Arbeit transkribiert und ist unter www. reiffenstein-sammlung-frankfurt. de einzusehen. Seine Zeichnungen und Aquarelle gibt es in der HMFAusstellung »Alles verschwindet!« noch bis zum 13. März. www. historisches-museum-frankfurt.de

>> Länger offen für Chagall: Anhaltend hohe Nachfrage hat die Leitung der Kunsthalle Schirn veranlasst die Öffnungszeiten der Chagall-Schau »Welt in Aufruhr« auszuweiten. Bis zum Laufzeitende am 19. Februar schließt das Haus mittwochs bis samstags erst um 22 Uhr. In den ersten beiden Monaten haben bereits mehr als 100.000 Menschen in der Schirn Chagalls in den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstandene Arbeiten gesehen. www. schirn.de

>> Eine Feier wert: Vor 70 Jahren wurde das Studierendenhaus errichtet. Vom 22. Februar an, drei Tage nach seinem Geburtstag, blickt eine Ausstellung auf bewegte Jahrzehnte des Otto-Apel-Baus zurück, den die Veranstalter nun gerne als »Haus der Demokratie« etablieren möchten. Neben vielen noch unbekannten Bildern und Dokumenten gibt es auch eine Audioinstallation mit Stimmen von Zeitzeugen. Zu sehen nur bis zum 5. März. www. offenes-haus-der-kulturen.de

>> Mit mehr als 361.000 Besuchern im vergangenen Jahr gelang es Städel und Liebieghaus das Ergebnis des Vorjahres zu verdoppeln. Dabei erreichte das Städel mit seinen Großveranstaltungen zu Renoir sowie zum Werk Ottilie W. Roedersteins wieder 90 Prozent seines regulären Besucheraufkommens. Ins neue Jahr gehen das Haus mit der Fotografieschau »Italien vor Augen« und das Liebieghaus mit der Ausstellung »Maschinenraum der Götter«, die der Verbindung von Technik und Kunst in der Antike gewidmet ist. www.staedelmuseum.de, www.liebieghaus.de

>> Tatort Städel: Die Spur führt zu den Alten Meistern. Zwei Kunst(v)ermittler gehen beim Städel-Dialog am 16. Februar (19 Uhr) unter dem Thema »Tru Crime?« den Indizien für Verbrechen und Hinterlist auf den Werken Alter Meister nach. www.staedelmuseum.de

Italien vor Augen

Frühe Fotografien ewiger Sehnsuchtsorte

Es ist das Land, wo die Zitronen blüh‘n, es ist das Land, in dem Johann Heinrich Wilhelm Tischbein den sehnsuchtsvoll blickenden Goethe mit zwei linken Füßen malte – in der römischen Campagna –, es ist der mediterrane Süden, ein Traumstoff, es ist ganz einfach Arkadien. Und wenn man nach einem Adjektiv für Italien sucht, dann fällt einem garantiert »bella« ein. Nicht Frankreich, nicht Spanien, nicht Griechenland oder England können diese schöne Assoziation für sich verbuchen. Bella Italia – es war, es ist, es wird immer sein.

Das Städel, zu dessen musealer Identität auch das ikonenhafte Goethe-Porträt gehört, hat tief in sein Archiv gegriffen und zeigt vom 23. Februar an 90 Werke der frühen Italienfotografie aus seiner eigenen Sammlung. Die berühmtesten dürften aus dem Florentiner Atelier Alinari stammen, das wunderbarerweise immer noch existiert und ein Juwel von einem Museum unterhält, mitten im Zentrum, an der Piazza Santa Maria Novella (gegr. 1854).

Auch Carlo Naya (1816–1882), Robert Macpherson (1814–1872) und Giorgio Sommer (1834–1914) haben ihre Sichtweisen von Italien in die Welt gebracht und damit ein Bild des Landes heraufbeschworen, das trotz des Schwarz-

Weiß-Grau der frühen Fotografie in poetischster Farbigkeit, aber auch in Melancholie und Zartheit erstrahlt. In den 1850er Jahren erwarb der damalige Direktor des Städel die Fotografien. Sie waren nicht nur für die das Publikum gedacht, sondern dienten auch als Orientierung für die Schüler der Akademie.

Ob es die Gondolieri auf dem Canale Grande sind, der schiefe Turm von Pisa, Alltagsszenen oder auch

die Ruinen Roms – eine schöne Wiederbegegnung verspricht das zu werden. Italien hat bis zum heutigen Tag schließlich nichts von seinem Zauber und seiner Strahlkraft eingebüßt. Eine ausführliche Besprechung folgt. as

Ab 23. Februar bis 3. September 2023: Di., Mi., Fr., Sa., So., 10–18 Uhr; Do., 10–21 Uhr www.staedelmuseum.de

AUSSTELLU nGEn 26 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de Kleid Kopp
Carlo Naya (1816–1882): Venedig: Blick auf Markusbibliothek, Campanile und Dogenpalast, um 1875 © Städel Museum, Frankfurt am Main August Alfred Noack (1933–1895): Riviera di Levante: Küste nahe Sestri Levante, um 1870 © Städel Museum, Frankfurt am Main

Angekommen?

Der neue roman von Elisabeth Plessen »Die Frau in den Bäumen«

Der leichte Anklang an Marguerite Duras (»Ganze Tage in den Bäumen«) ist, nicht nur im Titel, kaum zu überhören. Elisabeth Gräfin von Plessen, promovierte Germanistin, ist vor Jahrzehnten (1976) schon durch ihre »Miteilungen an den Adel« bekannt geworden. Es war auch ihr Abschied vom Adel. Sie hat fast dreißig Jahre mit dem Regisseur Peter Zadek zusammengelebt und zusammengearbeitet. Sie hat (meist für ihn) viel übersetzt, vor allem Shakespeare, auch Strindberg und Ibsen. Und auch selbst, ihrem Traum »in den Bäumen« folgend, hat sie immer weiter geschrieben. Ihr neuester Roman, eben diese Frau in den Bäumen, erzählt, facettenreich, reflektiert und (dadurch) auch spannend von dem Verhältnis einer jungen Frau zu ihrem fast doppelt so alten Mann.

Zwei gleichlange Kapitel. »Aufbruch«, »Bruch«. Danach folgt, nur noch zehn Seiten lang, ein kurzer Abschnitt, »Coda« genannt, was auf der Autobahn ein Stau bedeuten würde, in der Musik hingegen den ausklingenden Teil eines längeren Stücks. Anna, die Ich-Erzählerin, erzählt. Von dem, was passiert. Und ebenso von dem, was sie denkt, auch über das, was passiert. Sie ist Ende zwanzig, gerade mit der Promotion fertig geworden, und lebt mit dem mehr als zwanzig Jahre älteren Leo in dessen Wohnung in Berlin. Er ist Rundfunkredakteur, sie schreibt ständig etwas in ein Notizheft, genießt aber sehr ihre »potenzielle Unbehaustheit«. Sie weiß (noch) nicht, was sie wirklich will. »Über eine Anleitung, mich in einem eigenen Leben einzurichten, verfügte ich nicht.« Sie reisen beide nach Italien, denn Leo hat ein kleines Haus mit Blick aufs Meer gemietet, das aber eher »ein ausgebauter Stall« ist. Sie liebt es, dort im Wald umherzuirren »und jedes Mal, wenn ich zum Haus zurückfand, verspürte ich Zufriedenheit«. Sie fühlt sich wohl mit dem wesentlich älteren Mann und weiß doch, dass ihre Beziehung immer komplizierter werden würde, »je breiter, tiefer der Graben des Altersunterschieds wurde«.

In diese Idylle hinein platzt ein Telegramm. Annas ungeliebter Vater ist gestorben. Und kaum eine Stunde später, nachdem sie diese Nachricht erhalten hatte, nach dem Motto: wenn schon, denn schon, schlägt auch noch der Blitz in ihre Hütte ein und beschädigt das Dach. Sie müssen ihr Domizil verlassen und ziehen weiter nach Rom, wo sie bei einem Freund namens Robert unter kommen. Er besitzt ein zweistöckiges Landhaus, und zudem ein weites Herz. Auch andere Freunde wohnen zeitweise dort. Vor allem kluge, unabhängige Leute, Intellektuelle, die wohl nicht auf die Erträge ihrer Arbeit angewiesen, aber dennoch produktiv sind,

Lesungen

25 JAhRe DARMSTÄDTeR

TexTWeRKSTATT

Jubiläumsfeier & Buchpremiere »Risse und Welt«

Literaturhaus, 1.2.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

ANKOMMeN?

Dinçer Güçyeter »Unser Deutschlandmärchen«

Ralph Tharayil »Nimm die Alpen weg«

Mousonturm, 27.2.2023, 19.30 Uhr www.hlfm.de

ANNIKA BÜSINg

Koller

Mousonturm, 24.2.2023, 19.30 Uhr www.hlfm.de

ARNO geIgeR

Das glückliche Geheimnis

Literaturhaus, 1.2.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

ASLI eRDOgAN

Man schwimmt im Pool, spielt Tischtennis, kocht und isst gemeinsam und diskutiert. Einer der Gäste, Matteo, ein Italiener, der in der Nähe wohnt, aber als Filmemacher und Kameramann viel unterwegs ist, beginnt eine Liebesbeziehung mit Anna. Ihrem alten Leo scheint dieses Verhältnis doch mehr auszumachen, als er sich eingestehen will. Er reagiert gereizt, wirft ihr sogar an den Kopf: »Ohne mich bist du nichts.«

Anna fliegt zur Beerdigung ihres Vaters nach Hamburg. Auf dem Rückflug wird ihr klar, »dass Leo zusammen mit dem anderen, den ich soeben beerdigt hatte, in mir gestorben war.«

Bei Robert in Rom geht es ihr gut, Leo ist alleine zurück in das unterdessen reparierte Häuschen, den »Stall« zurückgekehrt.

»Ich bin geliebt, verliebt und festgehalten.« Matteo »steckte mich wie selbstverständlich in sein Leben«. Egal, wer bei Robert gerade wohnt, ein Otto, ein Johannes oder ein Gino, man diskutiert , wie Anna bewundernd und resigniert zugleich bemerkt, unaufhörlich.

Sie hält sich zurück, schreibt ihre Gedanken lieber in ein Notizheft. Aber Halt findet sie dadurch nicht. Sie spürt: »das Nest, das ich mir baue, sind bloß Wörter und Sätze, Hochseilakte, Luftgebäude, die mich nicht tragen, niemanden tragen, gerade noch sich selbst, wenn es hoch kommt.« Sie fühlt sich wie ein Parasit, der auf Kosten anderer lebt.

Matteo, der einen Film über Che Guevara plant, nimmt sie schließlich mit seinem Team mit auf eine Insel. Sie bewundert ihn, wie er seinen Beruf beherrscht, während sie hin- und hergerissen ist: »ohne Beruf und ohne Beherrschung.«

Ihre Passivität bleibt ihr Problem. Die »Frau in den Bäumen« schwebt immer leicht über der Realität und sucht doch immer auch nach Bodenhaftung.

elisabeth Plessen: »Die Frau in den Bäumen«. Roman. Berlin verlag, Berlin, 2023, 192 S., 22 €

Doch am Ende des Buches sitzt Anna im Flugzeug nach Berlin. Weiter »auf der Suche nach Gleichgewicht«. Wie es mit ihr und Matteo weiter gehen könnte, bleibt offen. Sie kehrt in Leos Wohnung zurück, eine andere Bleibe hat sie nicht. Ihr Schlüssel passt noch. Die Wohnung ist unverändert. Aber nur drei Tage lebt sie da alleine und schreibt auf, was wir hier lesen: »jetzt höre ich eine Autotür zuschlagen, gehe aber nicht ans Fenster und sehe nicht nach, ich schreibe, höre dann den Ruf. Anna.«

Wie es einst bei Marcel ReichRanicki hieß: »Vorhang zu und alle Fragen offen.«

Sigrid Lüdke-Haertel

Requiem für eine verlorene Stadt Romanfabrik, 14.2.2023, 20 Uhr www.romanfabrik.de

ch RISTINe KOSchMIeDeR Dry Mousonturm, 14.2.2023, 19.30 Uhr www.hlfm.de

ch RISTOPh PeTeRS Der Sandkasten Romanfabrik, 28.2.2023, 20 Uhr www.romanfabrik.de

ecKhART NIcKeL Spitzweg

Literaturhaus Villa Clementine, 2.2.2023, 19.30 Uhr. www.wiesbaden.de/literaturhaus h eLge heYNOLD LIeST BOSchWITZ: WI e vöLKeRMORD BegINNT. Ulrich Boschwitz »Der Reisende« Büchergilde Buchhandlung & Galerie, 9.2.2023, 19.30 Uhr www.buechergilde-frankfurt.de

J ULIA SchOch

Das Liebespaar des Jahrhunderts Literaturhaus, 22.2.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

MARLeNe STReeRUWITZ

Tage im Mai Literaturhaus, 17.2.2023, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

OLIveR BOTTINI

Einmal noch sterben Kulturbahnhof Mörfelden, 2.2.2023, 20 Uhr www.kuba-moerfelden.de

PeTeR STAMM

In einer dunkelblauen Stunde Literaturhaus, 13.2.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

ROcKO SchAMONI

liest: Dummheit als Weg Zoom, 4.2.2023, 20 Uhr www.zoomfrankfurt.com

SINA ARNOLD, SABA-NUR cheeMA & MeRON MeNDeL

Frenemies

Literaturhaus, 23.2.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

TOBIAS FRIeDRIch

»Der Flussregenpfeiffer« - Lesung mit Musik (Francesco Wilking)

Literaturhaus Villa Clementine, 21.2.2023, 19.30 Uhr, www.wiesbaden.de/literaturhaus

vOLhA hAPeYevA & evgeNIJA SPAScheNKO

Hier leben. Bleiben –Ein Abend über Schreiben, Flucht, Heimat Literaturhaus, 28.2.2023, 19 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

vON DeR WANDLUNgSFÄhIgKeIT – öSTeRReIchISche LITeRATUR ON TOUR: MeAOISWIAMIA

Autor*innen: Wolfgang Hermann, Verena Roßbach, Daniel Wisser. Musik: Christian Bakanic. Literaturhaus, 10.2.2023, 19 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus

LITErATU r www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 27

Kolumne: Alf Mayers Blutige ernte

glänzend geschrieben: 39. Deutscher Krimipreis 2022

Die sechs besten Kriminalromane des letzten Jahres

Hier die nationalen und internationalen Preisträger des Jahres 2022:

1. Platz: Johannes Groschupf: Die Stunde der Hyänen (Suhrkamp)

Der Deutsche Krimipreis ist die älteste deutsche Auszeichnung für dieses Genre. Seit 1985 sucht eine Jury aus Kritiker*innen, Literaturwissenschaftler*innen und Krimi-Buchhändler*innen die besten Kriminalromane des Jahres aus. Eben solange ist unser Kolumnist Alf Mayer dort Jurymitglied. Vergeben in den Kategorien National und International werden jeweils drei Romane gewürdigt, die inhaltlich originell und literarisch gekonnt dem Genre neue Impulse verleihen. Der Preis ist (leider) undotiert.

2. Platz: Oliver Bottini: Einmal noch sterben (Dumont)

3. Platz: Sybille Ruge: Davenport 160×90 (Suhrkamp)

1. Platz:

Riku Onda: Die Aosawa-Morde (Atrium). Deutsch von Nora Bartels

2. Platz: Jacob Ross: Die Knochenleser (Suhrkamp). Deutsch von Karin Diemerling

3. Platz:

Cherie Jones: Wie die einarmige Schwester das Haus fegt (CulturBooks). Deutsch von Karen Gerwig

Die Experten dazu: Die Stunde der hyänen: In der Hauptstadt brennen seit Monaten nachts PKWs. Berliner Autofahrer fühlen sich allein gelassen und gehen in ihrem Kiez auf »Bürgerstreife«, während der polizeiliche Staatsschutz linken Unrat wittert. Die junge Polizistin Romina Winter ist gerade frisch zum Dezernat für Branddelikte versetzt worden und patrouilliert durch die nächtliche City. Durch die streift auch der Postbote Maurice Jaenisch, der ganz sicher weiß, dass die Stadt von Satan beherrscht wird. Auch Jette Geppert ist unterwegs. Sie ist Reporterin bei Kriminalprozessen in Moabit und ein Super-Recognizer: Sie kann Gesichter zuverlässig wiedererkennen.

»Erpressung, Seelenzerstörung, Missbrauch – alles von Groschupf in klarer, erdnaher, bodenständiger Sprache gefasst. Der Kampf aller gegen alle um einen Hauch Anerkennung, um einen Fleck, an dem sie sie sein können, endet wie im Märchen: in einem reinigenden Feuer. (…) Johannes Groschupf hat nach ›Berlin Prepper‹ und ›Berlin Heat‹ in seinem dritten Kriminalroman einen neuen Weg eingeschlagen, und der führt zu ganz Großem.« (Tobias Gohlis, Deutschlandfunk Kultur)

einmal noch sterben: Februar 2003. Nach den Anschlägen von New York steht der Krieg gegen den Terror vor einem weiteren Höhepunkt: Die USA und ihre Verbündeten bereiten sich darauf vor, in den Irak einzumarschieren. BND Agent Frank Jaromin ist gerade von einem Einsatz in Bosnien zurückgekehrt, da kommt ein hochbrisanter Auftrag aus dem Kanzleramt: Eine irakische Regimegegnerin behauptet, die Vorwürfe, die den Krieg legitimieren sollen, seien erfunden, es gebe im Irak nachweislich keine Massenvernichtungswaffen.

»Unter der reichlich vorhandenen Action und den oft herzzerreißenden Schicksalen der Figuren liegt ein bitterböser Kommentar zu den politischen Verhältnissen, bei dem das ›damals‹ ganz schnell zum ›heute‹ wird, wenn man (…) die Mechanismen von Weltpolitik aus einer fiktionalen Perspektive betrachtet.« (Thomas Wörtche, Deutschlandfunk Kultur)

Davenport 160×90: Frankfurt am Main: Sonja Slanski betreibt eine Inkassofirma, die sich auch um andere Dinge im unreinlichen Wirtschaftsbereich kümmert. Von einer undurchsichtigen Society-Lady bekommt sie den Auftrag, eine hochkriminelle Anwaltskanzlei zu ruinieren, egal, mit welchen Mitteln. Slanski erledigt diesen Job ziemlich gründlich, noch nicht wissend, dass diese Klientin die Gattin ihres Gelegenheitslovers ist. Überraschend taucht ihre Halbschwester Luna auf. Als Luna einige Zeit später tot in Slanskis Wohnung liegt, weiß Slanski nicht, ob nicht eigentlich sie gemeint war … »Diese Frau kann schreiben. Und wie. Große Verneigung. Das Buch ist ein höchst vergnüglicher, extrem unterhaltsamer und bewundernswert intelligenter Ritt auf der Rasierklinge, viele ihrer Sätze zum Schneiden scharf.« (Alf Mayer, strandgut)

LITErATU r 28 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de

Die Aosawa-Morde: An einem stürmischen Sommertag veranstaltet die Familie Aosawa ein rauschendes Fest. Doch die Feier verwandelt sich in eine Tragödie, als siebzehn Menschen durch Zyanid in ihren Getränken sterben. Jahre später versuchen die Autorin eines Buches über das Verbrechen und ein Ermittler, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Doch die Wahrheit ist immer nur das, was wir aus unserer Perspektive sehen.

»Diese narrative Struktur ist mutig, innovativ und überzeugend. Onda liefert bis zum Ende ihres Romans keine Eindeutigkeiten, stattdessen bleibt bei Details offen, ob sie ein Zufall oder ein Indiz sind. Die Wahrheit über die Giftmorde sucht man vergebens.« (Sonja Hartl, Deutschlandfunk Kultur)

Die Knochenleser: Camoha, eine Insel der Kleinen Antillen: Dort wird der junge Michael »Digger« Digson von dem mysteriösen Detective Superintendent Chilman für eine Polizeitruppe rekrutiert, die gegen alle Korruption und alle politischen Widerstände effektive Polizeiarbeit leisten soll. Digger lässt sich zum Forensiker ausbilden und wird ein Virtuose des »Knochenlesens«. Zudem ist er auf der Suche nach seiner Mutter, die spurlos verschwunden und vermutlich ermordet worden ist. »Wie bei jedem guten Kriminalroman der Welt kommt es auch bei ›Die Knochenleser‹ viel weniger auf die Handlung an, als auf Atmosphäre, aufs Riechen, Hören, Schmecken, auf Differenzierung, Tiefe, nuancierten Erzählton.« (Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau)

Wie die einarmige Schwester das haus fegt: Die Legende sollte Lala eigentlich davor warnen, was mit Mädchen geschieht, die ihren Müttern nicht gehorchen. Doch für Lala ist es die verheißungsvolle Geschichte einer Abenteurerin, und als sie erwachsen ist und auf schreckliche Weise ein Baby verliert, schöpft sie daraus Hoffnung auf ein besseres Leben, weit weg von der Armut, weit weg von Adan, ihrem brutalen Mann. »Die Wörter prasseln beim Lesen auf einen ein, es gibt in der hervorragenden Übersetzung von Karen Gerwig kein Entrinnen. Der Roman besticht durch seine Sprache, Unmittelbarkeit und Komplexität – Gewalt gegen Frauen ist hier kein bloßes Mittel, es geht nicht um den Effekt.« (Sonja Hartl, CulturMag)

Siehe auch: www.deutscher-krimipreis.de

Literaturhaus Frankfurt im Februar

Literaturhaus Frankfurt Schöne Aussicht 2, 60311 FFM

Telefon: 0 69/75 61 84 10

info@literaturhaus-frankfurt.de

Mittwoch 01.02.23 / 19.30 h

Arno Geiger: Das glückliche Geheimnis

Saalticket 12 / 8 Euro

Donnerstag 02.02.23 / 19.30 h

Saalticket 5 / 3 Euro Schreibzimmer 2022: Abschlusslesung

Junges Literaturhaus Frankfurt / Ab 8 Jahren

Freitag 03.02.23 / 16.00 h

Comic-Nachmittag mit Marc Boutavant (dt./frz.): Ariol

Junges Literaturhaus Frankfurt / Ab 8 Jahren

Saalticket 5 Euro

Sonntag 05.02.23 / 15.00 h

Saalticket 5 Euro Michèle Ganser und Michael Stavaric: Faszination Ozean

Dienstag 07.02.23 / 19.30 h

Saalticket 9 / 6 Euro Thomas von Steinaecker und David von Bassewitz: Stockhausen

Junges Literaturhaus Frankfurt / Für 6. bis 8. Klassen

Mittwoch 08.02.23 / 10.30 h

Saalticket 3 Euro Susan Kreller: Hannas Regen

Donnerstag 09.02.23 / 19.30 h

Saalticket 12 / 8 Euro Crespo-Literaturpreis: Shortlist-Abend mit Lisa Krusche, Olga Martynova, Sasha Marianna Salzmann, Judith Schalansky und Kinga Tóth

Montag 13.02.23 / 19.30 h

Saalticket 12 / 8 Euro

Buchpremiere! Peter Stamm: In einer dunkelblauen Stunde

Dienstag 14.02.23 / 19.30 h

Josephine Apraku: Kluft und Liebe Musa Okwonga: Es ging immer nur um Liebe

Saalticket 9 / 6 Euro

Saalticket 9 / 6 Euro Julia Schoch: Das Liebespaar des Jahrhunderts

Mittwoch 22.02.23 / 19.30 h

Donnerstag 23.02.23 / 19.30 h

Saalticket 9 / 6 Euro Sina Arnold, Saba-Nur Cheema, Meron Mendel: Frenemies

März-Vorschau

Montag 06.03.23 / 19.30 h

Saalticket 9 / 6 Euro Karina Sainz Borgo (dt./span.): Das dritte Land

Dienstag 07.03.23 / 19.30 h

Saalticket 5 / 3 Euro Buchpremiere! Barrierefreie Literatur! Literatur in Einfacher Sprache Mit Christoph Biermann und Sasha Marianna Salzmann Mit Gebärdensprachdolmetscherinnen

Montag 13.03.23 / 19.30 h

Saalticket 12 / 8 Euro Bernardine Evaristo (dt./engl.): Mr. Loverman

Tickets: Vorverkauf über www.literaturhaus-frankfurt.de Streamingtickets à 5 Euro sind bis Veranstaltungsbeginn buchbar und 70 h nutzbar. Ein Streaming-Abo ist für 50 Euro erhältlich.

LITErATU r www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 29
Karina Sainz Borgo © Clara Rodríguez Saba-Nur Cheema © David Bachar Musa Okwonga © Phil Dera Das
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Klassikhighlights im Februar

Eine Auswahl von Bernd Havenstein

Musikalische Astrologie

Ein »Spotlight« des hr-Sinfonieorchesters am 8.2. wird die gelungene Vorbereitung sein auf das Konzert am Folgetag, wenn UniversumWelten zu hören und zu erleben sein werden. Wie der »Zarathustra« von Richard Strauss strotzt des Engländers Gustav Holst »Planeten«Suite von klanggewaltigen Eruptionen, aber auch illustrativen, suggestiven »Zwischentönen«. Nach längerer Pause ist erfreulicherweise mal wieder der ehemalige Chefdirigent Hugh Wolff zu Gast, der, moderierend mit »special guests«, durch die Welt »hoch über’m Sternenzelt« führen wird, zum martialischen Planeten Mars etwa, zur Venus als Friedensbringerin oder dem Mystiker Neptun. Das siebensätzige Tableau wird quasi sinnlich ergänzt durch das wieder häufiger zu hörende Violinkonzert von Benjamin Britten mit der charismatischen Geigerin Carolin Widmann. Dieses Werk des jüngeren Landsmanns

von Gustav Holst ist von tiefem Ernst geprägt. Der Pazifist und Kriegsdienstverweigerer Benjamin Britten vollendete das Konzert 1939 auf der Überfahrt nach Amerika, wo er für drei Jahre tätig war. Der katalanische Geiger Antoni Brosa i Vives, der sich auch für die Uraufführung des Violinkonzerts von Arnold Schönberg einsetzte, führte die umfangreiche Komposition 1940 mit den New Yorker Philharmonikern unter John Barbirolli zum ersten Mal auf. Danach hat es bis weit in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts gebraucht, ehe das Werk dem europäischen Publikum nähergebracht werden konnte. Gustav Holsts Tochter Imogen, in den 50er Jahren Intendantin des berühmten Aldeburgh-Festivals und selbst als Komponistin tätig, hat sich um Werke und Aufführungen von Benjamin Britten gekümmert. So schließt sich mit diesem Konzert ein besonderer Kreis um zwei durchaus geistesverwandte Komponisten.

Termine: 09.02., 19 Uhr und 10.02., 20 Uhr, Alte Oper »Spotlight« am 08.02., 19 Uhr, ebenfalls Alte Oper Kartentelefon: 069/155-2000 oder hr-ticketcenter.de www.alteoper.de

Sound of Fame

Zugegeben: das im benachbarten Offenbach beheimatete »Capitol« haben wir fast sträflich vernachlässigt. Zum einen ist das Theater, eine ehemalige Synagoge in der leicht erreichbaren Innenstadt (SBahn-Haltestelle Marktplatz, ein paar Fußminuten), ein prachtvolles Ambiente für kulturelle Veranstaltungen. Des Weiteren pflegt das Haus seit 2016 mit Ralph Ziegler als dramaturgischem Leiter eine »Clas-

sic Lounge«, die sich mit großem Engagement und eigenem Capitol Symphonie Orchester vornehmlich Filmmusiken widmet, aber auch außerhalb ausgetretener klassischer Pfade wandelt wie beispielsweise in einem für 2. April 23 geplanten Konzert »Alte Heimat – Neue Welt«, in der sich ein Klavierkonzert eines gewissen Alexander Friedrich von Hessen aus der »alten Heimat« mit der Sinfonie »Aus der Neuen Welt« von Dvorak gegenüberstehen. Der vor 160 Jahren geborene Landgraf bewohnte u.a. das Offenbacher Schloss Philippsruhe und hatte zum Frankfurter Dr. Hoch’s Konservatorium mit dessen Dozenten Joachim Raff oder Engelbert Humperdinck lebhaften Kontakt. Es wird interessant sein, das in jener Zeit entstandene Klavierkonzert des begabten Landgrafen stilistisch einzuordnen. Ein gänzlich anderes Programm hat sich die Capitol Lounge mit »Portraits in Klangfarben« vorgenommen. Dem weltberühmten »Walk of Fame« in Los Angeles folgend, haben sich das Capitol-Orchester und Wayne Marshall am Pult und an der Orgel musikalische Portraits von Marilyn Monroe, Irving Berlin und Phil Collins vorgenommen. Gestartet wird auf dem »Sound of Fame« mit einer HollywoodSuite von Ferde Grofe aus dem Jahr 1938(!), dann Symphonische JazzVariationen über »Ain’t she sweet«, eine Irving Berlin-Melange und als Uraufführung ein Sinfonisches Konzert für Orgel und Orchester von Frank Heckel über »In the air tonight« von Phil Collins. Wayne Marshall, umtriebiger Organist, Pianist, Komponist und Dirigent wird das Publikum in der Classic Lounge ganz gewiss zum Swingen verleiten. Ein weiteres

musikalisches Portrait ist für diesen Abend noch offen. Wir dürfen gespannt sein!

Termin: 26.02., 17 Uhr, capitol in Offenbach

Karten: OF-Infocenter, Salzgässchen 1, Tel.: 069/8400-4170

Infos: www.offenbach.de/capitol

vom rechten Weg abgekommen:

La Traviata

Der Vertrag des am Staatstheater Darmstadt erfolgreichen Intendanten Karsten Wiegand wurde im vergangenen Jahr bis zur Spielzeit 2028/29 verlängert. Wiegand, der bereits große inszenatorische Spuren in Weimar, Krakau, Berlin (Staatsoper) oder Stuttgart hinterlassen hat, erarbeitet in diesen Tagen eine weitere Oper. Zusammen mit dem ebenso erfolgreichen GMD Daniel Cohen, der seit 2018 am Staatstheater tätig ist (und dessen Vertrag bis 2024 verlängert wurde), wird Wiegand den Verdi’schen Dauerbrenner »La Traviata« auf die Bühne bringen. Die Story um die schöne, tuberkulosegeplagte Kurtisane Violetta (Kameliendame bei Alexandre Dumas J.) war für Verdi, so ist zu lesen, gerade durch das »anrüchige« Sujet ein Anreiz, neue musikalische Formen zu finden, gewissermaßen gegen einen muffigen Zeitgeist anzuschreiben. Die Uraufführung 1853 in Venedig wurde wegen des Themas naturgemäß ein Desaster. Erst spätere Aufführungen in Paris (dort war der Begriff demi-monde schon eher bekannt) trugen zum bis heute durchschlagenden Erfolg der Oper bei. Ein Werk, das so ganz ohne Pomp und Circumstances und, Verdi-unspezifisch, als so etwas wie intime Kammeroper daherkommt. Die Herausforderung für eine neue Inszenierung wird wohl auch diesmal sein, einen Zeitbezug herzustellen, ohne die historische Bedeutung zu schmälern.

Denn dubiose Halbwelten, in der die Verdi/Dumas-Geschichte angesiedelt ist, sind zeitlos.

In der Darmstädter Ankündigung heißt es zu Recht: »In Verdis flirrend schöner wie tragischer Oper steckt Violettas Stigmatisierung schon im Titel: Sie ist »La traviata« – die vom rechten Weg Abgekommene. Sie ist Ikone und zugleich Geächtete, anbetungswürdig und umstritten – steht zwischen prallem Leben und einsamem Tod.«

Termine: 28.01., 19.30 Uhr (Premiere), 05., 10., 25. Februar

Kartentelefon: 06151/2811-600 oder www.staatstheater-darmstadt.de/ spielplan/tickets

KLASSIK 30 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
Spotlight: Planeten-Welten © hr-Grafik

FEB 23

Fr.17.2.2023,20Uhr

DREIEICHROCKT FRIFFER,LeavinDark,TRGF-The RodgauGrooveFactory

Doctor Krapula –Schlachthof Wiesbaden

Doctor Krapula kommen mit Ihrem neuen Album »Calle Caliente« zurück nach Europa.

Ihre Musik: eine kraftvolle Mischung aus Punk, Cumbia, Ska, Hip Hop und Reggae. Doch das ist nur ein Teil des Engagements der Band: Neben ihren Musikprojekten bringen die fünf Kolumbianer in ihrer Heimat auch großartige Projekte gegen soziale Ungerechtigkeiten, Korruption und Umweltverbrechen voran. Nach einem ehrgeizigen Amazonas-Projekt arbeiten sie nun mit der lokalen autonomen Verwaltung in Cudinamarca im Zentrum Kolumbiens zusammen, um die Umgebung des Bogotá River mit 1.800 Bäumen zu begrünen. Auch davon wird bei dem Konzert womöglich zu hören sein. Mixing pop & politics, jetzt live im Schlachthof!

mp

Di., 7.2., 20 Uhr, Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden, 0611/97445-124, www.schlachthof-wiesbaden.de

Mittwoch 01.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 ABtown Houzeband feat.

Oliver Braun + Elke

Frankfurt

INTERNATIONALES THEATER 20:00 Sunswept Sunday JAZZKELLER 21:00 André Mareques Trio NEUES THEATER HöCHST 20:00 Ulla Meinecke

SANKT BONIFATIUSKIRCHE 20:00 Bird’s Talk

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Jam Session - Opener: Acoustic Inside Freitag

03.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 One Step Closer

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Heiner Herchenröder

KNABENSCHULE 20:30 En Haufe Leit zum Swingtanzen!

OETINGER VILLA

20:00 Old Styles Best, Business As Usual, Pillhuhn Polka

Frankfurt

Mainz

M8-CLUB

20:30 Hering - Köhrer - Pignède - Melvin

Mühlheim

SCHANZ 20:00 Huepa!

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Firstborn Unicorn »Unplugged«

Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MACONDO

20:00 Al Stone Band

Rodgau

MAXIMAL 20:00 Jazz Night 182 mit Jazztrompeter Valentin Garvie

Rüsselsheim

DAS RIND

20:00 Blank Manuskript & Mindspeak

Wiesbaden

KREATIVFABRIK

20:00 DBI #35: Super Molecular Dust Separator / Sleepy-Time Tom

Aschaffenburg

COLOS-SAAL 20:00 Feel Collins

Darmstadt

ACHTECKIGES HAUS

20:30 Johnnys Jazz Collection & Bees Denäwe

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 Dreimann

JAGDHOFKELLER 20:30 Absinto Orchestra

STADTKIRCHE

19:30 Tony Lakatos & Jasper van´t Hof

Frankfurt

FESTHALLE

18:30 Bring Me The Horizon / Special Guests: A Day To Remember

/ Poorstacy

JAZZKELLER

21:00 Florian Werther Quartet

thalhaus Jazz Session

Donnerstag 02.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Bernard Allison & Band

Bad Homburg

KULTURZENTRUM ENGLISCHE

KIRCHE

20:00 Graceland

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Youngstars

ALTE OPER (GROßER SAAL)

20:00 West Side Story: hr-Bigband & Nils Landgren

BATSCHKAPP 20:00 Knorkator

DAS BETT 20:00 Pfund

INTERNATIONALES THEATER

20:00 Barock meets Jazz

JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Anastacia

JAZZKELLER 21:00 Friday Night Club Band

NACHTLEBEN 19:30 Jamin

Hanau

JAZZKELLER HANAU

21:00 Trio Freudenberger Müntz Lacour

Idstein SCHEUER 20:00 Kozmic Blue

Do.23.2.2023,20Uhr

FLORIANSCHROEDER Neustart

Fr.24.2.2023,20Uhr

TORZURANTARKTISNaturparadiesSüdgeorgien MultivisionvonKerstinLangenberger

Sa.25.2.2023,20Uhr EMIRSIAN AccidentallyinBetween

LILIUM RESTAURANT 20:00 New Orleans Joymakers Hanau JAZZKELLER HANAU 21:00 Darkside of the Diamond Idstein SCHEUER 20:00 Mad Zeppelin Mainz FRANKFURTER HOF

Maria Emília y Grupo

Fr.3.3.2023,19Uhr

M.A.R. ab12Jahre/Erwachsene

VORSCHAU Mi.8.3.2023,16Uhr

DASHAUSMEINESGEISTES ab5Jahren

Infos&Tickets: 06103-60000

WeitereVeranstaltungen: www.bürgerhäuser-dreieich.de

ENGELBERT WROBEL AND FRIENDS and MAMA SHAKERS (F)

MATCHBOX BLUESBAND and LUDWIG SEUSS BAND

MUSIK www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 31
Samstag 04.
Mühlheim SCHANZ 20:30
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Jukebox22 Rodgau OPENSTAGE 20:00 4on Jazz Wiesbaden ART.IST / WALKMüHLE 17:00 Ida Flux Ensemble SCHLACHTHOF 20:00 Fjørt / Support: Shitney Beers Sonntag
Darmstadt STADTKIRCHE 19:30 Rainer Böhm Trio
20:00
MooN
05.
Hüfner Bad
20:00
Night
Homburg KURTHEATER
Rüdiger Baldauf‘s Trumpet
feat. Max Mutzke u.a.
21:00
Stringband Frankfurt
20:00 Ice Nine Kills
Special Guest: Skynd Hanau
HANAU 20:30
HOF 20:00
Jazzsession
THALHAUS E. V.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)
Open Creek
BATSCHKAPP
-
JAZZKELLER
Blues-Session Offenbach Bieber WIENER
Blues- und
Wiesbaden
20:00
Vorverkaufsstellen: Schwalbach (Papiertruhe, Ringstr. 23); Sulzbach (Ticketsnapper, Main-Taunus-Zentrum, Shop 089); Eschborn (Schreibwaren Schlegel, Hauptstr. 34); Frankfurt (MyZeil Ticketshop, Zeil 106); Frankfurt (Ticketsnapper, Jahrhunderthalle); Königstein (Kur- und Stadtinformation, Hauptstr. 13a); Liederbach (Schreibwaren Sulikowski, In den Eichen 2); Wiesbaden (Tourist Information, Marktplatz); 11.2.2023 Vorverkauf: € 34,–. Ab 5.2. und Abendkasse € 39,–19 Uhr Bürgerhaus Schwalbach
BLUES CORNER
BAR BALL ROOM BALL ROOM – BLUES CORNER – PIANO BAR Darmstadt (FRIZZ Media & Marketing, Rheinstr. 30) Mainz (mainz Store, Markt 17) (weitere VV-Stellen unter www.ticket-regional.de) Abendkasse Veranstalter: Kulturkreis Schwalbach a. Ts. GmbH, Jazzclub, Tel. 06196/819 59, www.jazzclub-schwalbach.de www.facebook.com/Jazzclub.Schwalbach © ARMIN. SCHOLZ CLUB DIVINE DIE PARTY ZUR RENI-AUSSTELLUNG SHOP.STAEDELMUSEUM.DE 4.2.23 DJ SETS RICHARD OBERSCHEVEN TERR Adaption nach Guido Reni, Himmelfahrt Mariens, um 1598/99, Städel Museum Frankfurt am Main STAE_2212_23690_SM_23_02_CD_AZ_Strandgut_U1_165x235mm.indd 1 15.12.22 11:00
CHRISTOPH OESER and JAN LULEY ORIGINAL ZULU´S BRASSBAND
am Taunus
PIANO

HUGENOTTEN HALLE Neu-Isenburg

10.02. Tosca Kammeroper von Puccini Compagnia Nuova

15.02. Sturm

Schauspiel von Shakespeare Neues Globe Theater

25.02. Das Brautkleid Komödie mit Judith Richter

11.03. Heute Abend bin ich frei Denis Wittberg und seine Schellack-Solisten, Stummfilm Ralph Turnheim

20.3. Woyzeck Drama von Georg Büchner

VVK: www.frankfurt-ticket.de Telefon 069 1340400 www.hugenottenhalle.de

Montag 06.

Dienstag 07.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus

Frankfurt

ALTE OPER (GROßER SAAL)

20:00 Blechschaden - Münchner

Philharmoniker

BROTFABRIK

19:00 HfMdK BandsNight m. Third

Wave, Neelah, The JLF-Project

JAHRHUNDERTHALLE

20:00 Ina Müller

ROMANFABRIK

20:00 Lisbeth Quartett

Mainz SCHON SCHöN 20:00 Malva

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 Doctor Krapula

Mittwoch

08.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Knasterbart - supp.: Trobi

Bad Vilbel

ALTE MüHLE

20:00 Joscho Stephan Trio feat.

Costel Nitescu: Tribute to Stephane Grappelli & Django Reinhardt

Darmstadt

CENTRALSTATION

20:00 Büsra Kayikçi

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Claude Bourbon

Frankfurt

NEUES THEATER HöCHST

20:00 Frankfurt City Blues Band

Weiterstadt

KULTURBAHNHOF WEITERSTADT

20:00 Session / Open Stage

Wiesbaden

THALHAUS E. V.

20:00 Schöne Mannheims

Donnerstag 09.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Vonda Shepard - special guest: Max von Milland

Bad Homburg

KULTURZENTRUM ENGLISCHE

KIRCHE

20:00 Selva Negra

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Youngstars

Eppstein

WUNDERBAR WEITE WELT

20:00 Son of the Velvet Rat

Frankfurt

HR-SENDESAAL

20:00 hr-Bigband, Alice Merton, Jörg

Achim Keller

JAZZKELLER

Büsra Kayıkçı –Centralstation Darmstadt

Inspiriert von Künstlern wie John Cage oder Nils Frahm begann die Istanbuler Komponistin und Pianistin Büsra Kayikçi mit eigenen minimalistischen und neoklassischen Kompositionen für Klavier. Ihre Single »Bring The Light« war die erste Veröffentlichung einer türkischen Künstlerin bei der Deutschen Grammophon. Durch die Kombination ihrer Musik mit elektroakustischen Elementen

erschafft sie eine neue Klangwelt: »Ich glaube, man reist von Raum zu Raum, von Zeit zu Zeit, während man einen Song hört. Man kann einen Ort mit seinem Geist und seiner Seele erleben, wenn eine Melodie einen tief berührt. Es sind also nicht nur die Architekten oder Ingenieure, die bauen können. Komponisten entwerfen mit ihren Musikinstrumenten eine Atmosphäre, die Sie in Städte, Gärten, Landschaften trägt.« Jetzt ist sie live in der Centralstation zu erleben. mp

Mi., 8.2., 20 Uhr, Centralstation, Im Carree, 64283 Darmstadt, 06151/7806999 www.centralstation-darmstadt.de

Son Of The Velvet Rat –Wunderbar Weite Welt Eppstein

Son Of The Velvet Rat ist gleichermaßen das solistische musikalische Unterfangen und die maskierte Identität des gebürtigen Grazers Georg Altziebler – manchmal gemeinsam mit Heike Binder –, der sich 2013 am Rande der kalifornischen Mojave-Wüste in Joshua Tree niedergelassen hat. Seine Lieder bauen auf den Traditionen von Georges Brassens, Jacques Brel und Fabrizio De André auf, die mit jenen von Townes Van Zandt, Leonard Cohen oder Bob Dylan verschmolzen werden. Das Ergebnis, so schreiben die Konzert-Macher auf ihre so eigene Weise, klingt wie »eine exotische Wüstenfrucht, zu gleichen Teilen gequetschtes Fruchtfleisch und vernarbte Haut«. Präsentiert wird an diesem Abend das neue Album: Lieder von unterwegs, Momentaufnahmen – im Wissen, dass der Augenblick ohnehin nicht festgehalten werden kann.

Do., 9.2., 20 Uhr, Wunderbar Weite Welt, Am Stadtbahnhof 1, 65817 Eppstein, 06198/585506, wunderbar-weitewelt.de

Mainz

M8-CLUB

20:30 Majiken & Friends

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Jam Session - Opener: Dynamite

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 20:00 Sun / A Void

Freitag 10.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Lou‘s The Cool Cats

Darmstadt

Frankfurt

HR-SENDESAAL

20:00 hr-Bigband, Alice Merton, Jörg Achim Keller

JAZZKELLER

21:00 Andreas Hertel Quintet

PONYHOF

19:00 The Slags + The Full Love

Experiment

ZOOM

22:00 Klangphonics

Hanau

JAZZKELLER HANAU

21:00 Miller & Waldo

Idstein

SCHEUER 20:00 Remode

Kaltfront –Kreativfabrik Wiesbaden

Die 35-jährige Bandgeschichte von Kaltfront ist überaus spannend: Aus dem DDR-Underground kommt die Band. Das erste Demo erschien 1987: »Zieh dich warm an«. Auch nach dem Ende der DDR blieben Kaltfront prägend: Ihre Tapes wurden von Fans stets aufs Neue kopiert und weitergereicht. Im Jahr 2005 tat sich die Band wieder zusammen – 2011 erschien das Reunion-Werk »Zwischen allen Fronten«. Jetzt ist die Band in der Wiesbadener Kreativfabrik zu Gast, wo sie ihr aktuelles Album »Spiegel« vorstellt: eines der stärksten Postpunk-Alben der vergangenen Jahre, das so beginnt: »Alle Lieder sind gesungen, alle Storys sind erzählt. Der Vorhang ist gefallen. Es gibt kein Happy End.«

Sa., 18.2., 21 Uhr, Kreativfabrik, Murnaustraße 2, 65189 Wiesbaden, 0611/72397877 www.kreativfabrik-wiesbaden.de

MUSIK 32 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
BATSCHKAPP 16:00 Metallica Symphonic Tribute 20:00 Scorpion‘s Songs Symphonic SüDBAHNHOF 12:00 Night Fever
HANAU 19:00 Drum Workshop mit Aliyar Kinik
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 16:00 Akustik Jam-Session mit Hardy Offenbach STADTHALLE OFFENBACH 20:00 The Kooks - Special Guest: Stone
Frankfurt
Hanau JAZZKELLER
Nidderau
Frankfurt JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Ina Müller Mainz SCHICK & SCHöN 20:00 Blizz Club Wiesbaden DER WEINLäNDER 19:30 Claude Bourbon
mp
21:00
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Lazy Tunes HOFF-ART THEATER 20:30 Viento Terral KNABENSCHULE
Nestter Donuts THEATER IM PäDAGOG 20:00 Saskia Huppert: herzdame. bube sticht!
21:00
MOUSONTURM 20:30 Der Geheime Salon - Sonic Sanctuaries mit Morwan & Jenne NACHTLEBEN 20:00 Che Sudaka
Kirk Lightsey Quartet
mp
© Seyma Tuna

The Residents –Mousonturm Frankfurt

Schön klingt das Wort »Avantgarde« noch immer, doch ein bisschen irreführend ist es im Fall der Residents schon: Denn wären die Kalifornier tatsächlich Pop-Vorreiter, dann sollten 50 Jahre ausgereicht haben, die Welt endlich zu bekehren. Stattdessen rühren die Residents bis heute ihre ganz eigene Suppe – und stellen sich quer: auf der Autobahn der Massenbelustigung.

Nicht, dass sie nicht lustig wären: Zwischen Schrägpop, Kunstfilm, Technikverliebtheit und hinterlistiger Medienkritik wuselt das in den späten sechziger Jahren gegründete PopKollektiv hin und her. Und bleibt weiterhin anonym, hinter ihren Masken. Damit haben sie es zur Kult-Formation für Freigeister gebracht, die Zappa, Pere Ubu, Captain Beefheart oder Devo lieben. Düster klingt das, experimentell und sperrig: eines der größten Rätsel der Musikgeschichte, das jetzt wieder im Mousonturm zu Gast ist. Wie immer gibt die geheimnisvolle Band nur ungern Details zu ihrem neuen Programm preis. Man darf sich also freuen, auf einen sicher ganz erstaunlichen Abend!

mp

Mo., 20.2., 20 Uhr, Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt, 069/4058950, www.mousonturm.de

Mühlheim

SCHANZ 20:30 Foolhouse Blues Band & Magic

Ed Combo

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Smooth & Fanny

Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MACONDO

20:00 Jentellmen

Rüsselsheim

DAS RIND

20:00 an evening with John Mitchell

Wiesbaden

KREATIVFABRIK 20:00 NH3

Samstag 11.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Purple Rising

Bad Homburg

SPEICHER BAD HOMBURG

20:00 Cosmo Klein & The Campers

Darmstadt

ACHTECKIGES HAUS

20:30 Skiffle Ramblers

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 Porter Steelhouse Band

KNABENSCHULE

20:30 Ploho, Left For Pleasure,

Borninmay

21:00 Peace of Punk: Hardcore-

Benefiz m. SHK/GZL, The Nordend, The

Lads Back Home

STADTKIRCHE 19:30 Lisbeth Quartett »Release«

THEATER IM PäDAGOG 20:00 Saskia Huppert: herzdame. bube sticht!

Eschborn

ESCHBORN K 20:15 Harlem am Main

Frankfurt

BATSCHKAPP 19:00 Azad

DAS BETT

19:00 Metal Forge Festival m. The Tex Avery Syndrome, Monosphere, Sindustry, Bird`s View, Rudolph

ELFERCLUB 20:00 Machete Dance Club

JAHRHUNDERTHALLE 20:00 TAO

JAZZKELLER 21:00 Juliana Da Silva & Amigos MOSAIK 20:00 Quarteto Tres Minutos

MOUSONTURM 21:30 Mindj Panther*

NACHTLEBEN 20:00 Spy # Row

Hanau

JAZZKELLER HANAU 21:00 Paddy goes to Holyhead?

Idstein

SCHEUER 20:00 Remode

Mainz

FRANKFURTER HOF 20:00 Fred Kellner

Mühlheim

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Rolling Stonehead

Rüsselsheim

DAS RIND 20:30 Hole Full Of Love

Schwalbach

BüRGERHAUS SCHWALBACH

19:00 41. Zulu´s Ball m. Engelbert

Wrobel & Friends, Mama Shakers, Matchbox Blues Band (feat. Ute Jeutter), Ludwig Seuss Band, Jan Luley, Christoph Oeser

Weiterstadt

KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20:00 Southern Roxx

Wiesbaden

ART.IST / WALKMüHLE 20:00 Schliebrandton

Sonntag 12.

Bad Homburg

KURTHEATER 18:00 Rev. Gregory M. Kelly & The Best of Harlem Gospel

Frankfurt

JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Keshi

Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MACONDO

11:00 Tiefenrausch Klangkombinat

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 20:00 Olicía

Montag 13.

SCHANZ 20:30 LuXuS

14.

25.05.23 FFM - Jahrhunderthalle

demnächst:

27.+28.04.23 Hanau - Congress Park

01.+02.06.23 Rüsselsheim - Theater

17.06.23 Friedberg - Stadthalle

17.09.23 Darmstadt - Staatstheater

23.+24.09.23 Offenbach-Capitol

12.+13.10.23 Bad Homburg-Kurtheater

17.+18.11.23 Hofheim - Stadthalle wird fortgesetzt...

TAO

The LighT

11.02.23

Frankfurt Jahrhunderthalle

12.02.23

OFFenbach - Capitol

Rhonda – Kulturclub schon schön Mainz

Erinnert sich noch jemand an die Garagenrocker Trashmonkeys? Aus den Resten dieser verblichenen Trashrock-Combo ist eine Band aus Hamburg und Bremen gewachsen, die für mächtig Wirbel sorgt: Rhonda, 2012 gegründet, ist die Hoffnung am Neo-Soul-Himmel. Milo Milone, Ben Schadow, Jan Fabricius, Offer Stock und Gunnar Riedel haben ihre Punk-Vergangenheit ad acta gelegt und wagen jetzt den schillernden, glamourösen Auftritt. Ihr Vintage-Soul zitiert Klassiker wie Dusty Springfield, gefallene Sterne wie Amy Winehouse, ist voller Melodien, die ins Herz piksen und vor allem: extrem tanzbar. Sogar Modfather Paul Weller ist Fan der Band um die leuchtend blonde Sängerin Milo Milone. Was uns hier erwartet: Sehnsuchtsvolle Blicke zurück in die Musikgeschichte vor allem der sechziger Jahre, herrliche Motown-SoulMomente, Offbeat-Ska-Rhythmen und lässig federnde Funk-Bässe. Im schon schön stellen Rhonda jetzt ihr neues Album »Golden Days« vor.

Do., 23.2., 20 Uhr, Kulturclub schon schön, Große Bleiche 60-62, 55116 Mainz, 061318929843 www.schon-schoen.de

21.11.23

www.kbemmert.de

Mittwoch 15.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Neil & The Slowpokes

Frankfurt

BATSCHKAPP

20:00 Deine Lakaien

FESTHALLE

20:00 Robbie Williams - Support:

Lufthaus

MOUSONTURM

20:00 Hannes Seidl

MUSEUM FüR KOMMUNIKATION

20:00 Ditzner Lömsch Duo

ZOOM

20:00 Epik High

Wiesbaden

THALHAUS E. V.

20:00 Fun Jazzquintett

Donnerstag 16.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Yasi Hofer Trio

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Youngstars

Frankfurt

ALTE OPER (GROßER SAAL)

20:00 The Art of the Duo: Nils Wülker & Arne Jansen / Julia Hülsmann & Christopher Dell

BATSCHKAPP

19:00 Katatonia & Solstafir - special

guest: Som

DAS BETT

19:30 25 Jahre ZSK - Special Guest: Elfmorgen & Tyna

FESTHALLE

20:00 Robbie Williams - Support:

Lufthaus

JAZZKELLER

21:00 Jean Yves Jung Trio

MOUSONTURM

20:00 Hannes Seidl

ROMANFABRIK

20:00 Monica Ries & Christoph Stoll

ZOOM

20:00 Ben. (L‘Oncle Soul)

Mainz

M8-CLUB

20:30 Songs In A Small Room - open stage

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Jam Session - Opener: The Dudes

Offenbach

HAFEN2

16:00 Pirx

Freitag 17.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 ABBA Explosion

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 Paul Hilger

THEATER IM PäDAGOG

20:00 Black & White Soul Night 3

Dreieich

BüRGERHAUS DREIEICH

20:00 Dreieich rockt m. Friffer, Leavin

Dark, TRGF- The Rodgau Groove Factory

Frankfurt

JAZZKELLER

21:00 Tony Lakatos Organizatiom

MOSAIK

20:00 Janet Taylor & Uli LauterbachWord Up Duo

MOUSONTURM

20:30 Hannes Seidl

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 No Better Days & The Lap-Dogs

Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MACONDO

20:00 Toms & Jerries

MUSIK www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 33
bad hOMburg - Kurtheater König Ödipus 05.12.23 bad hOMburg - Kurtheater 15.03.23 hanau - Congress Park Wandelmut
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Take It To The Limit Mainz SCHICK & SCHöN 20:00 Gastone Wiesbaden DER WEINLäNDER 19:30 Sem Seiffert Dienstag
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Old Stars Orchestra Frankfurt ALTE NIKOLAIKIRCHE 17:00 Meditation Christof Lauer BATSCHKAPP 20:00 Zebrahead Mainz SCHON SCHöN 20:00 John Moods
mp

JAZZKELLER

Samstag 18.

Aschaffenburg COLOS-SAAL

20:00 Aretha Franklin Tribute Night

feat.: Ina Morgan, Isabella Hof, Jessica Born u.a.

Darmstadt

CENTRALSTATION

11:00 Jugend musiziert: Preisträgerkonzert mit Urkundenverleihung

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:30 Cold Fusion

HOFF-ART THEATER

20:30 Carnaval Latino mit Mama

Limón

STADTKIRCHE 19:30 Live!Jazz-Jam-Session

Frankfurt

EXZESS 20:00 Hass, Captain Capgras

INTERNATIONALES THEATER

20:00 Ahmet Aslan

NACHTLEBEN

19:00 A Projection - Support: Golden

Apes

ZOOM 20:00 Headie One

Mühlheim

SCHANZ 17:30 Emergenza Festival - Vorrunde 1

Offenbach Bieber

WIENER HOF

20:30 The Funky Family

Wiesbaden

ART.IST / WALKMüHLE

20:00 Hot Klüpp de Cassel

KREATIVFABRIK

21:00 Kaltfront

SCHLACHTHOF

20:00 Rogers / Raum27

Sonntag 19.

Frankfurt

BATSCHKAPP

20:00 John Cale and Band

INTERNATIONALES THEATER

19:00 Ahmet Aslan

A

MOUSONTURM 16:00 IEMA-Ensemble/Schallfeld

Ensemble

NACHTLEBEN 19:00 Tir Nan Og - Support: Deus Vult

Mühlheim

SCHANZ 14:30 Emergenza Festival - Vorrunde 1

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 19:30 Pablo Brooks / Mani Orrason

Montag 20.

Darmstadt

KNABENSCHULE 20:00 Carnaval 2023 m. Marcando

Frankfurt

JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Heaven Shall Burn + Trivium + Obituary + Malevolence

MOUSONTURM 20:00 The Residents

Hattersheim

FOLKPUB ZUR KRONE 20:00 Bloody Fingers

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 20:00 Bad Omens / Ghøstkid / Oxymorrons

Dienstag 21.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 YEAH! - feat.: The Oh-Yeahs

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus

Frankfurt

ALTE OPER (GROßER SAAL) 20:00 Joss Stone

BATSCHKAPP 20:00 VV

FESTHALLE 20:00 Lewis Capaldi

ZOOM 19:00 Don Broco & Sleeping With Sirens

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 20:00 Voodoo Jürgens / Support: Euroteuro

Mittwoch 22.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 Vraket & The Black Elephant

Band

Frankfurt

NACHTLEBEN

19:30 Edenbridge - Support: Deep Sun & Askara

ONO2

20:30 Johannes Enders Trio

Mainz

M8-CLUB 20:30 Larry Goldings/Peter Bernstein/ Bill Stewart

Wiesbaden

SCHLACHTHOF

19:00 Deez Nuts / The Acacia Strain / Unity Tx / Brother Till We Die

Donnerstag 23.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Robert Jon & The Wreck - support: Meghan Parnell & Dave Barnes

Darmstadt

ACHTECKIGES HAUS

20:00 Jam Sessions mit Johnny‘s Jazz

Collection GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Youngstars

TRIBUTE TO JULIAN ASSANGE BENEFIZ KONZERT

4.3.23 19H

DIV. FRANKFURTER MUSIKER UND KÜNSTLER

KULTURHAUS FRANKFURT DIE KATAKOMBE

PFINGSTWEIDSTR. 2 FRANKFURT

VERBINDLICHE KARTENRESERVIERUNG UNTER FREEASSANGE@ GMX.DE

Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20:00 Dave Goodman

Frankfurt

ALTE SEILEREI 20:00 Melanie Dekker INTERNATIONALES THEATER 20:00 Duo Ausma

JAZZKELLER 21:00 Blossom feat. Ralph Alessi

NACHTLEBEN

20:00 Tonzonen Labelnacht m.

Echolons, Glasgow Coma Scale, Nazca

Space Fox

WUNDERBAR

20:00 Brandt Brauer Frick

ZOOM

20:00 MoTrip

Mainz

M8-CLUB 20:30 Gramenz & Parker SCHON SCHöN

20:00 Rhonda

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Jam Session - Opener: No

Shelter

Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MACONDO

19:00 Jam Session/Open Stage

Offenbach

STADTHALLE OFFENBACH

20:00 Bullet For My Valentine

Rüsselsheim

THEATER RüSSELSHEIM

20:00 Leona Berlin

Wiesbaden

KREATIVFABRIK 20:00 Open Stage

Freitag 24.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Blutjungs - supp.: 2legsbad

Bad Homburg

SPEICHER BAD HOMBURG

20:00 Teresa Bergman

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 Red Bananas Blues Band

JAZZINSTITUT

20:30 Bessunger Jam Session mit »Space & Time Connection« KNABENSCHULE

Eine andalusische Nacht mit Musik, Gesang und Tanz

schlosskeller’s playhouse I -

end jam session

Jens Thomas »Neil Young Collage« Dreieich

RöDERMARK E.V.

Swing Belleville Quartette

Gastone & Famiglia

HR-SENDESAAL

19:00 Spotlight Jazz - The Art of Trombone

INTERNATIONALES THEATER

20:00 Lateinamerikanische Nacht

JAZZKELLER

21:00 Joe Magnarelli Euro Quintet

NACHTLEBEN

19:00 Art Brut

NEUES THEATER HöCHST

20:00 Hotel Bossa Nova

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Al Stone & Band

Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MACONDO

20:00 Urban Folk Junkies

Offenbach

CAPITOL THEATER

19:00 Night Shift

Rüsselsheim

DAS RIND

20:00 Kraan

Weiterstadt

KULTURBAHNHOF WEITERSTADT

20:00 Melanie Dekker

Wiesbaden

KREATIVFABRIK

19:30 Achter 48 - Whispers & Cries

SCHLACHTHOF

19:00 Kreator / Lamb Of God / Support: Municipal Waste

Samstag 25.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Helter Skelter

Darmstadt

CENTRALSTATION

19:00 Liberation Orchestra of Inverted

Traditions

21:00 hr-Bigband & Sofia Jernberg:

Sci-Fi Funk & Afro-Beat

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 Markus Hujo Band

HALBNEUN THEATER

20:30 Remember Cat Stevens: »Die

Cat-Stevens-Story«

JAGDHOFKELLER

20:30 Johnny Cash Experience

KNABENSCHULE

20:00 Zydeco Annie & Swamp Cats

Dreieich

BüRGERHAUS DREIEICH

20:00 Emirsian

Frankfurt

BROTFABRIK

20:00 Jembaa Groove - Abschlusskonzert Africa Alive Festival

21:00 Thomas Bachmann Group

PONYHOF

19:00 Ksara - Support Act: Soulution

Idstein

SCHEUER

20:00 Still Collins

Mainz SCHON SCHöN

20:00 Carlo Karacho & Miese Mau & Urbannino

Mühlheim

SCHANZ

20:30 Best Before Now

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Crash Delight

Rodgau

MAXIMAL

20:00 Samira Saygili und Peter Autschbach

OPENSTAGE

19:30 Grooving Doctors ChallengeSupp.: Hard2remember

Rüsselsheim

DORFLINDE

20:00 o-ton THEATER RüSSELSHEIM

20:00 Phantastische Welten II - Filmmusik aus Sci-Fi und High Fantasy

Weiterstadt

KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20:00 Schüchtern

Wiesbaden

KREATIVFABRIK

20:00 Flora Skuller / CF98

Kraan – Das Rind Rüsselsheim

Kraan, den Namen lassen sich Krautrock, Jazzrock-und Experimental-Fans seit Jahrzehnten auf der Zunge zergehen. Wie kaum eine andere Band hat die Gruppe um den Bassisten Hellmut Hattler Musikgeschichte geschrieben: als Pioniere des multikulturellen musikalischen Miteinanders. Als Grenzgänger zwischen europäischer Musik, asiatischen und orientalischen Klängen. Als Mittler zwischen Rock und Jazz.

Mehr als 50 Jahre gibt es die Band nun schon: eine Legende, die nun im Rüsselsheimer Rind zu erleben ist. Neben Hattler stehen mit Peter Wolbrandt und Jan Fride Wolbrandt zwei weitere Gründungsmitglieder von Kraan auf der Bühne – dazu kommt noch der Keyboarder Martin Kasper. Zusammen stellen sie ihr neues Album »Sandglas« vor: ein wiederum innovatives Werk zwischen Rock, Jazz, Psychedelic und Funk.

mp

Fr., 24.2., 20 Uhr, Das rind, Mainstraße 11, 65428 rüsselsheim am Main, 06142/81680 www.dasrind.de

MUSIK 34 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
20:00
20:00
STADTKIRCHE 19:30
20:00
Frankfurt CLUB
20:00
DAS
21:00
SCHLOSSKELLER
open
JAZZCLUB
VOLTAIRE
QuarterTone
BETT

Tohuwabohu im Terminal

Theaterhaus: Theater Gruene Sosse zeigt »Am Hafen mit Vogel«

Viele der Kinder im Theaterhaus kennen das: »Begeben Sie sich zur Passkontrolle! Halten Sie Ihre Pässe bereit« ruft eine Stimme. Und schon herrscht großes Gedränge an der Treppe und entlang des ausgestellten Zugangs. Die Innenseite der rechten Hand gezeigt, das ist der Pass. Flugfähig?, fragt die Frau am Eingang. Und, wenn ja, welcher Vogel man sei. Klar, dass die meisten in der Eintracht-Stadt Adler sind. Und weiter geht es in der Schlange, in einen Raum mit gestapelten Rollkoffern, in dem es leuchtet, blinkt, nebelschwadet und dann auch noch bassig tief dröhnt. »Now we are ready for take off«, hallt es über uns, es wird laut, es wird lauter. Bis das freundliche »Pling«-Geräusch uns das Erreichen der angestrebten Flughöhe signalisiert.

Kindertermine

AM hAFeN MIT vOgeL

Von Anah Filou

Eine musikalische Übung in Empathie - ab 8 Jahren

TheaterGrueneSosse

Theaterhaus, 1., 2.2.2023, 10 Uhr; 5.2.2023, 15 Uhr

www.theaterhaus-frankfurt.de

cOMIc-NAchMITTAg

MIT MARc BOUTAvANT

»Ariol« - Mit der Illustratorin Moni Port und dem Musiker Dominik Merscheid - ab 8 Jahren

Literaturhaus, 3.2.2023, 16 Uhr

www.literaturhaus-frankfurt.de

DIe SchURKeN: veRgISSMeINNIchT

Ein abenteuerliches Konzertstück über Lebensfreude und Musik, die alles repariert, für Kleine und Große und Menschen aller Generationen

Alte Oper, 12.2.2023, 16 Uhr

www.alteoper.de

eLveNhAIN

Ein Wintertag im Elvenhain Konzert für Familien - ab 3 Jahren

Gallus Theater, 4.2.2023, 15 Uhr www.gallustheater.de

Airport-Atmosphäre, englische Ansprache, Lautsprecher, Wortgewirr, Technik – ein spektakuläres Vorspiel hat sich das junge Team des Theater Gruene Sosse für seine Aufführung »Am Hafen mit Vogel« ausgedacht – und die knapp 80-köpfige Schülerschar im Theaterhaus damit schnell im Griff. Die eigentliche Reise, die Anah Filou, die Autorin des Stücks, ersann, handelt von Nanina, die mit ihrem Vater zum ersten Mal geflogen ist, um ihre wunderbar nach Zimt, Fleisch und Koriander riechende Oma im Iran zu besuchen. Und sie handelt von Naninas Begegnung mit Dodo in der Transitzone, die keinen Pass hat und deshalb, weil sie ohne diesen keine Grenzen überschreiten darf, als flugunfähig gilt – ganz so wie der ausgestorbene flügellose Vogel

gleichen Namens aus Mauritius. Es ist ein sprunghaftes Spiel mit der Sprache und um die Bedeutung von Worten, mit vielen FragezeichenHähs und Ausrufezeichen-Wows, das sich immer mal wieder im Nonsens verliert, wenn aus der Transitzitrone eine Tanz-Zitrone, aus der Kosmopolitin eine KosmosPilotin und die zusätzliche Wartezeit zur Zuckerwattezeit wird. Ein Spiel, das alle Begrifflichkeiten rund um das Fliegen und das Vogelsein einem Härtetest ihrer Beugsamkeit unterzieht und das sich gerne mal gehen lässt. Da geht es zwar mal um Essenspakete oder um die ovalen Fenster im so genannten Flugmaschinenvogel, aber es führt immer wieder auf den Boden der Tatsachen der armen Dodo zurück: auf Grenzen und Pässe, auf Natio-

nen und auch auf Fahnen und ihre Bedeutung. Auf Sachen, die keinen Vogel der Welt kümmern, und die doch auch sonst niemand wirklich braucht. Oder hat irgendjemand schon einmal ein Rotkehlchen an der Passkontrolle gesehen?

Die Regisseurin Liljan Halfen hat für dieses ein wenig verrückte und manchmal auch etwas konfuse Stück die Schauspielerinnen Elena Fellisch, Maral Sedighi und den Kontrabass spielenden Musiker Zacharias Fasshauer in einen knapp einstündigen permanenten Austausch mit dem jungen Publikum geschickt. »Eine musikalische Übung in Empathie«, die keine Atempause kennt, und im begeisterten Rund Zustimmung ohne Grenzen findet.

Winnie Geipert

Termine: 1., 2., Februar, jeweils 10 Uhr; 5. Februar, 15 Uhr

www.theaterhaus-frankfurt.de

geheIMLIch

Eine Performance mit Tanz und Musik für alle ab 4 Jahren Hennermanns Horde Theaterhaus, 12.2.2023, 15 Uhr; 13.-16.2.2023, 10 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Ich UND DU UND WIR

Ein Mitmach-Konzert für Kinder von 8-12 Jahren Tiny Bridges Gallus Theater, 13.2.2023, 11 Uhr; 14.2.2023, 9+11 Uhr www.gallustheater.de

MÄRcheN vOM DIcKeN FeTTeN

PFANNKUcheN Inszenierung von Wolfgang Backhaus. Ab 4 Jahren Kinder- und Jugendtheater, 4., 5., 11., 12.2.2023, 16 Uhr www.kiju-theater.de

MAx UND MORITZ

Familienmusical nach Wilhelm Busch Kleine Oper Bad Homburg - ab 4 Jahren Hugenottenhalle, Neu-Isenburg, 8.2.2023, 16 Uhr www.hugenottenhalle.de

NASeWeISSROT

Ein musikalisches Spektakel mit Clown und Akkordeon - ab 3 Jahren Theater La Senty Menti Löwenhof, 18., 21., 22.2.2023, 11 Uhr; 23.2.2023, 9 Uhr www.theatherhaus-frankfurt.de

OMA MONIKA - WAS WAR? von Milan Gather - ab 6 Jahren

Inszenierung: Ebru Tartici Borchers. Mit Monika Dortschy, Carl Grübel Staatstheater, 23.(Premiere), 28.2.2023, 10 Uhr www.staatstheater-mainz.com

5. KINDeRcOMIcFeSTIvAL

Im Februar wird die kleine, aber feine Szene der KindercomicKünstler*innen mit ihren neuen Bildergeschichten nach Frankfurt kommen. Das Programm wendet sich an Kinder zwischen 6 und 14 Jahren.

www.kindercomicfestival.de

FAMILIE 36 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
Fotos: © Katrin Schander
YIPPIe! 3. BIS 5. FeBRUAR 2023

Was soll‘s, sagt Charlotte

St. Peter: Kortmann & Konsorten bringen Eva rottmanns

Jugendtheaterstück »Die mich jagen« auf die Bühne

Sechs Umzüge in siebzehn Jahren, hat Charlotte hinter sich. Und dann immer wieder: neue langweilige Stadt, neue Schule mit immer den gleichen Freaks, neue nervige Nachbarn. Da überrascht weder der redselige alte Mann, der den ganzen Tag am Fenster hängt, noch der eigenartige Jannik, der sie in den Schulpausen anstarrt. Als Jannik aber sturmfrei hat und Charlotte einlädt, nimmt sie – was soll’s? – seine Einladung an. Aber als auf einmal der alte Mann aus ihrem Haus im Ankleidezimmer von Janniks Mutter steht, versteht sie gar nichts mehr.

Eva Rottmanns hat »Die mich jagen« schon 2012 für das Theater Basel verfasst. Das tragisch-komische Stück über zwei Einzelgänger aus unterschiedlichen Lebenswelten und ihren Versuch, einander näher zu kommen, gehörte damals zu den Nominierten für den Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis. Das Theater-Kollektiv

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Kortmann&Konsorten hat Rottmanns Werk vor etwa einem Jahr in der selbstinitiierten »Ideenfabrik Junges Theater« gemeinsam mit den teilnehmenden Jugendlichen aus einer Vielzahl von Vorschlägen ausgewählt, gelesen und mit deren Expertise nun auch realisiert. Ergebnis ist eine Reise, die zwei junge Menschen mit vielen überraschenden Wendungen immer weiter treibt zu neuen Erfahrungen, aber auch zu Problemen. Poetisch, aber auch spektakulär, als würden sie von unsichtbaren Mächten gelenkt – oder auch gejagt. Die Regisseurin Sarah Kortmann hat ihre Inszenierung ganz auf Gastspiele in Schulen abgestimmt. Auf der Bühne von Prisca Ludwig spielen Melissa Breitenbach (Charlotte), Benjamin Cromme (Jannik) und Detlev Nyga (Adam, den alten Mann).

Termine: 3. Februar, 19 Uhr; 6.–10. Februar, jeweils 10.30 Uhr www.kortmann-konsorten.com

29. Internationales Theaterfestival für junges Publikum Rhein-Main

2. – 13. März 2023

www.starke-stuecke.net

Täglich v. 18 - 23 Uhr, Sonn- u. Feiertage v. 12 - 24 Uhr

FAMILIE www.strandgut.de | Strandgut 02/2023 | 37
Hennermanns Horde Geheimlich, Foto: Daniel Blattmann THEATER FÜR DIE GANZE
www.theaterhaus-frankfurt.de
FAMILIE
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Herausgeber

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redaktion

Claus Wecker (cw, Film)

Winnie Geipert (gt, Theater)

Bernd Havenstein (hav, Klassik)

Birgit Brault (bb)

Jochen Vielhauer (jovi)

Friedhelm Spiecker (sp)

Marc Peschke (mp)

redaktionelle Mitarbeit

Peter Woll (PWoll)

Grafik/Layout

Birgit Brault

Verantwortlich

Kurt Otterbacher (ko)

Birgit Brault (bb)

Vertrieb

Ecco!, Frankfurt, an rund 400 Stellen im Großraum Frankfurt.

Abobedingungen

12 Hefte kosten 30 €

Bestellt wird durch Einzahlung auf

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»Im herzen Afrikas«

Eritreisches restaurant am Theatertunnel

Das Ziel ist von der U-Bahn-Station Willy-Brandt-Platz, Ausgang Schauspielhaus schnell zu erreichen. Ein kurzer Weg Richtung Theatertunnel, rein in die Gutleutstraße und auf der linken Seite liegt das »Im Herzen Afrikas« leicht im Halbdunkel.

»Barfuß in Afrika!« Eine Besucherin ist total begeistert, ohne Schuhe im Sand laufen zu können. An den Wänden hängen Bilder und Textilien aus Afrika, in beiden Teilen der Gaststätte. Im rechten Teil ist unter der Decke ein Baumhaus vertäut mit bunten Tüchern und Sitzkissen. Kleine Stühle, Sessel und schöne runde Tische runden das Bild ab. Es ist 19 Uhr, das Lokal ist fast voll. Die Bedienung ist für deutsche Verhältnisse extrem freundlich und erzählt von den angebotenen Speisen und der Art, mit der Hand zu essen – in Injera-Sauerteigbrot eingewickelt, dass wie ein Pfannkuchen aussieht. Zwei Gäste haben Gabeln ergattert. In Afrika, sowie in Indien und den arabischen Ländern isst man traditionell mit den Händen. Weil einiges Gekochtes schlecht zu greifen ist, benutzen die Menschen dort zum Beispiel ein Stück Fladenbrot als Ersatz-Löffel.

Als Vorspeise essen wir Hummus mit schmackhaftem Fladenbrot und bestellen eine Flasche Wasser und einen Riesling Schiefer. Als Hauptspeise kommt der erste Teller: Geschnetzeltes Rindfleisch in scharfer Soße, Kartoffeln, Karotten, und gekochte Paprika, Spinat, Zwiebeln und Knoblauch, Weißkohl. Und

der zweite Teller: Rindfleisch mit Zwiebeln und Knoblauch, Linsen in Tomatensoße, gekochtes Hähnchen in scharfer Tomatensoße. Die Konsistenz der Speisen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber mit Übung und viel Brot wickeln und löffeln wir die toll gewürzten Speisen. Am besten schmecken mir die Linsen, das scharfe Rindfleisch und der Spinat. Wir unterhalten uns über den sogenannten Tigray-Konflikt. Ein Konflikt um regionale Wahlen, die von der äthiopischen Zentralregierung nicht anerkannt wurden, eskalierte im November 2020 zum Bürgerkrieg in Tigray. Die eritreische Armee kämpft auf äthiopischer Seite. Ausgetragen wird er im Norden Äthiopiens. Ist der äthiopische Präsident und Friedensnobelpreisträger (2019) Abiy Ahmed, tatsächlich an einem Frieden interessiert. Könnte der äthiopische Bürgerkrieg endlich ein Ende finden? Hundert-

tausende sind getötet worden, z.Zt. hält ein Waffenstillstand. Als Nachtisch essen wir den süßen Joghurt auf Couscous mit Rosinen. Die Alternative ist eine Bananencreme.

»Ubuntu* ist die Philosophie ›Im Herzen Afrikas‹. Das Wir ist für uns das Wichtigste. Wechselseitiger Respekt und Anerkennung, die Achtung eines Jeden und das Bestreben nach einem harmonischen und friedlichen Miteinander.«

Im herzen Afrikas

gutleutstr. 13

60329 Frankfurt am Main Bahnhofsviertel

https://imherzenafrikas-frankfurt.de/

sp

* Das Wort stammt aus der Bantusprache der Zulu- und Xhosa-Völker. Ubuntu bedeutet Mitgefühl, Selbstlosigkeit, Solidarität, Nächstenliebe und vor allem das Bewusstsein, Teil eines Ganzen zu sein.

ESSKULTU r 38 | Strandgut 02/2023 | www.strandgut.de
© Im Herzen Afrikas

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MEDIALITÄT E INFACH G EMACHT

Gordon Smith Live-Stream

Workshop Mi 01. & 08. Februar

LEICHTIGKEIT M IT ACCESS B ARS

Beate Nimsky Live-Stream

Gratis-Event Fr 03. Feb. | 19.30 Uhr

Workshop Sa 18. Februar

WANDEL IM F RIEDEN M EISTERN

Sri Preethaji Live-Stream

Workshop Sa 04. Februar

WERTSCHÄTZEND KOMMUNIZIEREN

Beate Brüggemeier

Workshop Sa/So 04./05. Februar

Ausbildung Start Fr-So 24.-26. März

AURA SEHEN UND DEUTEN

Nina Dul

Erlebnisabend Mo 06. Feb. | 19.30 Uhr

Heilmeditationen Di-Fr 07.-10. Feb. Workshop Sa 11. Februar

7 SCH RITTE Z UR E RLE UCHTUNG

Christian Meyer

Vortrag Do 09. Februar | 19 Uhr

Workshop Do-So 09.-12. Februar

INNER M IND P ROGR A MMING

Reza Hojati Live-Stream

Gratis-Event Fr 10. Feb. | 19.30 Uhr

Workshop Sa/So 25./26. Februar

SE HE N O HNE A UGEN

E. Ohly & A. Kimmel Live-Stream

Gratis-Event Mo 13. Feb. | 19.30 Uhr

Workshop Mi-So 01.-05. März

KLEINANZEIGEN

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jeder12. 3 0 3 2

STERBEBEGLEITUNG & MEDIALITÄT

Mikel Lizarralde Live-Stream

Gratis-Event Mi 15. Feb. | 19.30 Uhr

Workshop Sa/So 04./05. März

D E R E MOTIONSCODE

Susanne Hufnagel

Erlebnisabend Fr 17. Feb. | 19.30 Uhr Workshop Sa 18. Februar

E NG ELSZAHLEN & SEELENPLAN

Belgin Groha Live-Stream Workshop Di 28. Februar

Tipp: Weitere Gratis-Events findest du auf unserer Website!

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MI 18:00 20:15

AFRICA ALIVE 2023

SPACE IS THE PLACE US US 1974 John Coney OmU

ATLANTIQUE SN 2019 Mati Diop OmeU 02

DO 18:00 20:30

LE CINÉMA C’EST DE LA MAGIE / LE FRANC

CH/FR/SN 2022/1994 Djibril Diop Mambéty OmU

OUR LADY OF THE CHINESE SHOP

AO 2022 Ery Claver OmeU 03

FR 14:30

17:30

DIE KLEINE VERKÄUFERIN DER SONNE

SN/CH/FR 1999 Djibril Diop Mambéty OmÜ

ABOVE WATER FR/BE/NE 2021 Aïssa Maïga OmeU

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BADOU BOY SN 1969

NEPTUNE FROST US/RW 2021 Saul Williams OmU 04

Djibril Diop Mambéty OmeU Mit Vorfilm

FATHER’S DAY RW 2022 Kivu Ruhorahoza OmeU 05

20:30

SO 12:00 15:00

17:00

20:30

LE MALI 70 ML/DE 2021 Markus CM Schmidt OmU

DIE KLEINE VERKÄUFERIN DER SONNE

SN/CH/FR 1999 Djibril Diop Mambéty OmÜ

TOUKI BOUKI

SN 1973 Djibril Diop Mambéty OmU Mit Vortrag

LE BLEU DU CAFTAN Das Blau des Kaftans

MA/FR/BE 2022 Maryam Touzani OmU 07

DI 18:00 20:15

AL-SADD The Dam SD 2022 Ali Cherri OmeU

HYÈNES Hyènes – Der Besuch der alten Dam e

SN 1992 Djibril Diop Mambéty OmU Mit Gast 08

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MILLE SOLEILS / PARLONS GRAND-MÈRE

FR/SN/BF 2013 Mati Diop/Djibril Diop Mambéty OmeU

AMANSA TIAFI Public Toilet Africa

GH 2021 Kofi Ofosu-Yeboah OmeU Mit Gast 09

DO 18:00 Kurzfilmprogramm Afrofuturistik

Div. 2018-2020 OmeU 10

FR 18:00 LA NUIT DES ROIS Night of the Kings

CI/SN/FR/CA 2020 Philippe Lacôte OmeU 14

DI 18:00 THE LAST ANGEL OF HISTORY

GB/DE 1995 John Akomfrah engl. OF

SO 20:30 KHAKE SAR BEH MOHR Die versiegelte Erde IR 1976 Marva Nabili OmeU 15

DO 18:00 ROOZI KE ZAN SHODAM

MI 20:30 SIB Der Apfel IR 1998 Samira Makhmalbaf OmU (Wdh. FR 24.2. um 18:00) 16

Der Tag, an dem ich zur Frau wurde IR 2000 Marzieh Meshkini OmU (Wdh. MI 22.2. um 18:00) 19

DI 20:00 16 ZAN 16 Frauen

SO 20:30 DARBAREYE ELLY Alles über Elly IR/FR 2009 Asghar Farhadi OmU 28

DE/IR 2018 Bahar Ebrahim OmU Mit Gast

KINOHIGHLIGHTS 2022

SA 20:30 CRIMES OF THE FUTURE

WEIBLICHE PERSPEKTIVEN IM IRANISCHEN KINO 11

SO 17:30 WAS SEHEN WIR, WENN WIR ZUM

CA/GR/GB 2022 David Cronenberg OmU (Wdh. MI 15.2. um 18:00) 12

HIMMEL SCHAUEN? DE/GE 2021

Aleksandre Koberidze OmU (Wdh. DI 14.2. um 20:00) 17 FR 18:00 ASK, MARK VE ÖLÜM Liebe, D-Mark und Tod

DE 2022 Cem Kaya OmU (Wdh. SA 18.2. um 20:30) 19

SO 17:30 VORTEX FR/BE/MC 2021 Gaspar Noé OmU (Wdh: DI 21.2. um 20:00) 23

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DO 17:45

SO 17:00

THE CARD COUNTER US/GB/CN/SE 2021

Paul Schrader OmU (Wdh. SA 25.2. um 20:30)

SO-SEOL-GA-UI YEONG-HWA

Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall

KR 2022 Hong Sang-soo OmU

DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM KINOPROGRAMM FEBRUAR 2023 D E U T S C H E S F I L M I N S TI T U T F I L M M U S E U M
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