d a s K u l t u R M a g a z i n
>> Film
Nostalgia
ab 8. Juni im Kino
>> Theater
Tartuffe im Staatstheater Wiesbaden
>> Ausstellungen
Blickachsen 13
i n Bad Homburg
>> Festival
Grüne Soße
Festspiele auf dem Rossmarkt
Gioacchin o Rossini »Die seidene Leiter«
La Scala di seta • Farsa per musica in einem Akt • Libretto von Giuseppe Maria Foppa • Musik von Gioacchino Rossini • In einer neuen deutschen Übersetzung von Martin Krähe
Leitung Stratievsky, Pudenz, Keller, Kraatz, Bresgen, Menshchikova, Villalobos, Dorn Mitwirkende Samon, Reithmeier, Führ, Ice, Jankowski, Rosenberg, Reuter, Hunscha, Mathes u.a. Orchester der Kammeroper Frankfurt
Beginn jeweils 20.00 Uhr. Bei Regen findet die entsprechende Aufführung konzertant statt.
Aufführungsort Musikpavillon / Orchestermuschel im Palmengarten, Eingang Bockenheimer Landstraße/Palmengartenstr. 11 und Siesmayerstr. 63 Vorverkauf Frankfurt Ticket 069 · 13 40 400, Kasse Palmengarten und an der Abendkasse
Film
4 Nostalgia von Mario Martone abgedreht
5 24. InternationalesTrickfilm Festival
6 23. Nippom Connection abgedreht
7 Picknick in Moria von Lina Luzyte
8 Bis ans Ende der Nacht von Christoph Hochhäusler Neu im Kino
TANZ
13 Tanzmainz: »Welcome Everybody« Dresden Frankfurt Dance Company: »Symptoms of Development«
THEATER
14 Schauspiel Frankfurt:
»Mein Lieblingstier heißt Winter« vorgeführt
15 StudioNaxos: »un_sicher«
16 Landungsbrücken: »Woyzeck«
17 Staatstheater Darmstadt: »Summer Up«
18 Staatstheater Mainz:
»Der Menschenfeind«
19 Schauspiel Frankfurt: »Das Tove-Projekt«
20 Staatstheater Wiesbaden: »Tartuffe«
U17 Mainz: »Das wirkliche Leben«
21 Burgfestspiele Bad Vilbel:
»Achtsam morden«
22 Festival »Theater der Welt«
Ensemble 9. November:
»Monolog einer Zwiebel«
6 Nippon Connection
vom 6.–11. Juni
AUSSTEllUNGEN
23 Mueum Giersch
24 Historisches Museum: »Krieg, Geld, Trauma«
25 Bad Homburg: Blickachsen 13
26 Ansichtssachen
liTERATUR
26 Tonio Schachinger: »Echtzeitalter«
28 Alf Mayers »Blutige Ernte« über Carl Nixons »Kerbholz«
abgedreht
Keisuke Kinoshita (1912–1998)
Der bedeutende japanische Regisseur drehte für das Studio Shochiku ab 1943 populäre Dramen, Komödien, Romanzen, Geistergeschichten und Noir-Filme. Sein zentrales Thema sind die Konsequenzen aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Leid, die Verantwortung und die moralische Herausforderung des Einzelnen stehen im Mittelpunkt. Die Filme sind von Kinoshitas Ablehnung des feudalen, militaristischen Japans geprägt. In der Retro von Nippon Connection werden 7 Filme aus der Goldenen Zeit des japanischen Kinos im Kino des DFF zu sehen sein.
www.dff.film
Türkisches Filmfestival
Das Filmfest findet vom 11. bis 16.06. in verschiedenen Frankfurter Kinos statt. Das Kino im DFF präsentiert einen Abend mit Tayfun Bademsoy sowie eine Hommage an den Regisseur Emin Alper, der sich seit seinem Langfilmdebüt im Jahr 2012 zu einer der prägnanten Stimmen im gegenwärtigen Weltkino etabliert hat. Im Filmforum Höchst läuft »Tell me about your darkness« von Gizem Kızıl, »Game Birds« von Majid Panahi, »Black Head« von Korhan Yurtsever, »Snow and the Bear« von Selcen Ergun, »The last birds of passage« von Iffet Eren, »Aga« von Mevlüt Tasci, »Black night« von Özcan Alper und von Ilker Catak die Vorpremiere von »Im toten Winkel« vor Kinostart sowie den neu restaurierten Filmklassiker »Kara Kafa«. www.dff.film und www.filmforum-hoechst.de
30. Rüsselsheimer Filmtage
Am Fr./Sa., 16. /17.06., gibt es in Rüsselsheim ein besonderes Jubiläum: Die Filmtage werden 30. Der unterhaltsame satirische Kurzfilm ist also seit 30 Jahren im Stadttheater von Rüsselsheim beheimatet. Wie immer prämiert das Publikum als Jury die drei Besten des umfangreichen Programms mit den begehrten Preisen – Wahlrecht für alle heißt die Devise. https://satirische-kurzfilme.de
Bedrohliche Heimat
»nostalgia« von mario martone
Die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat kann übermächtig werden, wenn sie sich in vierzig Jahren aufgestaut hat. Selbst wenn die Rückkehr mit Gefahren verbunden ist, wenn sie nach Neapel ins Machtzentrum der Camorra führt. Nach einem Roman von Emanno Rea hat der in Neapel geborene Regisseur Mario Martone eine ungewöhnliche Liebeserklärung an seine Heimatstadt vorgelegt.
Pierfrancesco Favino, der 2019 in »Il traditore« als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra aufgetreten ist, hat die Hauptrolle übernommen. Wie in Marco Bellocchios Film über Sizilien gelingt es Favino auch hier, eine Mischung aus Entschlossenheit und Nachdenklichkeit auszudrücken. Sein introvertierter Felice Lasco kommt nach Neapel, um die alt gewordene Mutter (Aurora Quattrocchi) zu besuchen. Beeindruckt von dem Treiben in der Stadt, wandert er tagsüber durch die Straßen, die nachts von jungen Männern auf ihren Mopeds und Motorrädern unsicher gemacht werden. Eine bedrohliche Stimmung herrscht dann in den spärlich beleuchteten Gassen.
Bemerkenswert ist auch, wie konsequent die Kamera von Paolo Carnera jedes Ansichtskartenbild vermeidet und trotzdem ein faszinierenden Eindruck von Neapel vermittelt. Sie konzentriert sich mit wenigen Ausnahmen auf Felice –zunächst wie er das Haus aufsucht, wo er mit seiner Mutter gewohnt hat.
Deren Freude ist groß, als der verlorene, obendrein einzige Sohn vor der Tür steht. Ihre kleine, dunkle Wohnung hat sie auf Veranlassung von Felices Jugendfreund Oreste Spasiano (Tommaso Ragno) im Tausch gegen die alte, geräumige und hellere im Obergeschoss be-
kommen. Oreste ist mittlerweile ein gefürchteter Camorra-Boss geworden. Aber welch ein Gegensatz zu den früheren Bossen, die in Anzügen herumliefen und mit mondänen Damen verheiratet waren! Dagegen ist Oreste ein einsamer Wolf in Trainingsklamotten. Vor vierzig Jahren waren er und Felice beste Freunde. In Neapels berüchtigtem Stadtteil Sanità haben sie sich mit kleineren und größeren Gesetzesbrüchen durchgeschlagen. Bei einem Einbruch blieb ein Toter zurück. Oreste war der Täter, aber Felice erschrak dermaßen, dass er das Angebot seines Onkels auf eine berufliche Karriere im Libanon annahm und Italien verließ. Jetzt lebt er, mit einer Ägypterin verheiratet, als Unternehmer in Kairo und ist zum Islam konvertiert.
Dass er sein geordenetes Zuhause verlässt, um seine Mutter noch einmal lebend anzutreffen und sich um sie zu kümmern, ist für jeden verständlich. Dass er aber mit dem gefährlichen Oreste ein klärendes Gespräch sucht, ist weniger zu verstehen.
Raffaele (Nello Mascia), der alte Bekannte der Familie, ein Gentleman, der sich von der Camorra so weit wie möglich fernhält, rät Felice eindringlich, nach dem Tod der Mutter Neapel zu verlassen.
Don Luigi (Francesco Di Leva), der mutige junge Priester, versucht
möglichst viele junge Menschen davor zu bewahren, sich den »Kindersoldaten« anzuschließen, die bereits 2019 im Berlinale-Film »Paranza – Der Clan der Kinder« (La paranza dei bambini) das Kinopublikum schockiert haben. Er findet im Zeitungsarchiv heraus, dass der damalige Mordfall nicht aufgeklärt wurde, was den weiteren Aufenthalt für Felice umso gefährlicher macht. Aber auch er kann Felice nicht davon abbringen, den sich versteckt haltenden Oreste zu suchen, und hilft ihm am Ende sogar dabei. Doch als es schließlich zu einem Treffen unter hohen Sicherheitsvorkehrungen kommt, besteht Felice auf seinem Recht, in Neapel zu leben. Beide können sich nicht einigen, und Oreste wirft den ehemaligen Freund hinaus. Gespannt verfolgt man, wie sich der Konflikt auflösen wird. Die Beschäftigung mit den kriminellen Banden in den verschiedenen Regionen Süditaliens bringt immer wieder interessante Filme hervor. »Nostalgia«, diese ruhige, oft beängstigende Milieuschilderung gehört zu den Filmen, die man nicht so schnell vergisst.
24. internationales Trickfilm Festival
22. bis 25. Juni in Wiesbaden
Auch in diesem Jahr bietet das Team von Filme im Schloss einen Überblick über die aktuelle Animationsfilmproduktion. Die Kurzfilme werden in vier Programmen unter dem Titel »Best of International Animation« präsentiert und auch in einem »Best of German Animation« sowie in dem vom Studio Film Bilder in Stuttgart zusammengestellten Programm »Tricks für Kids«, das am Sonntagmorgen gezeigt wird. Zudem gibt es am Samstagnachmittag eine Auswahl von 12 internationalen Diplom- und Debütfilmen unter dem Titel »New Generations«. Insgesamt werden 83 Kurzfilme zu sehen sein. Nach wie vor ist der Kurzfilm das bevorzugte Format im Bereich der Trickfilme. Doch mittlerweile drängen mehr und mehr animierte Langfilme in die Kinos, was vor allem auf den Manga-Boom zurückzuführen sein dürfte. Japan hat sich zweifellos zu einem der angesehensten Produktionsländer entwickelt, aber auch andernorts entstehen bemerkenswerte Werke in Spielfilmlänge. Die Wiesbadener zeigen den 2022 für drei Oscars nominierten »Flee«, eine dänisch, französisch, schwedisch und norwegische Co-Produkion über einen afghanischen Flüchtling, der sich eine Existenz in Dänemark aufgebaut hat, die durch ein lange gehütetes Geheimnis zerstört werden könnte. Nach seinem erfolgreichen Kinoeinsatz wird der französische Beitrag »Der kleine Nick erzählt vom Glück« noch einmal präsentiert, der die Entstehungsgeschichte dieser berühmten Figur liebevoll im Stil der Bücher schildert.
Alle Programme laufen von Freitag bis Sonntag im Biebricher Schloss. Eröffnet wir das Festival am Donnerstag in der Caligari FilmBühne. Der Oscar-Preisträger Thomas Stellmach stellt seine preisgekrönten Animationsfilme vor und gibt Einblicke in den anspruchsvollen Produktionsprozess, den diese Werke erfordern.
Claus Weckerwww.filme-im-schloss.de
Uwe most
Der Frankfurter Filmemacher präsentiert zwei seiner Arbeiten am Sa., 17.06. im Mal Seh’n Kino. In dem schon auf dem Mannheimer Filmfest gezeigten »Berührungspunkte«, (1980), ca. 90 Minuten, Super 8, Darsteller: Uwe Most, Angela Fischer-Wasels, Franziska Volp, Molly Mathes, Potter Niemeyer u.a. geht es um einen Mann, Anfang 20, auf der Suche nach seiner männlichen Identität in der Frankfurter Alternativ-Szene Anfang der 1980er Jahre. In »Out of the Woods« USA 2022, engl OF, 17 Minuten, 4K, Darsteller: Uwe Most, Lizzie Cooke, Danielle Limonez, kommt Carl Eriksen nach Chicago. Er muss rechtzeitig an einem bestimmten Treffpunkt sein, sonst gibt es ein Unglück. Auf dem Weg dorthin stellen sich ihm zwei Frauen in den Weg.
www.malsehnkino.de
Abenteuerland
Vorstellung in Anwesenheit von Protagonist Christo Foerster und Regisseur Kai Hattermann am So., 18.06., um 18 Uhr in der Harmonie am Lokalbahnhof.
www.arthouse-kinos.de
mandela: Der lange
Weg zur Freiheit.
Sondervorstellung am 18.06. um 14 Uhr im Cinéma in der englischen Originalversion mit deutschen Untertiteln. Mit Einführung vor dem Film und in Kooperation mit Deutsche Börse Photography Foundation.
www.arthouse-kinos.de
Bis ans Ende der Nacht
Sondervorstellung mit Regisseur Christoph Hochhäusler und anschließendem Filmgespräch am Mo., 26.06., um 20.45 Uhr in der Harmonie.
www.arthouse-kinos.de
23. Nippon Connection Festival
Eine Gruppe von jungen Leuten erlebt jeden Montagmorgen im Büro dasselbe: Ihr Chef begrüßt sie mit den gleichen Worten, ein Vogel fliegt gegen die Fensterscheibe und stürzt ab, eine Gruppe von Fußgängern überquert in gleicher Anordnung die Straße vor dem Haus. Und so geht es weiter bis zum Wochenende, um sich in der nächsten Woche zu wiederholen. Es dauert nicht lange, bis die Angestellten bemerken, dass sie in eine Zeitschleife geraten sind. Wesentlich länger dauert es, bis sie herausfinden, woran dies liegt und wie sie wieder herauskommen können. Ryo Takebayashi hat daraus die rasante Komödie »Mondays: See You ›This Week!‹« inszeniert, die trotz der Wiederholungen nie langweilig wird: Auch wenn man vielleicht nicht jede Anspielung auf das japanische Büroleben, das offenbar kein nennenswertes Privatleben neben sich duldet, mitbekommt, wird auch dem hiesigen Publikum klar, dass es sich bei dem Film um eine einfallsreiche Parodie auf die Geschäftswelt handelt, die der Regisseur persönlich im Festival vorstellen wird.
Hat sich Takebayashi an »Täglich grüßt das Murmeltier« orientiert, so ist füt Kazuya Shiraishis »Lesson in Murder« offensichtlich »Das Schweigen der Lämmer« ein Vorbild. Allerdings fehlt Sadao Abe, der den Serienmörder spielt, die dämonische Ausstrahlung von Anthony Hopkins. Der inhaftierte Täter erregt das Interesse eines angehen-
den Anwalts durch die persönliche Bekanntschaft vor Jahren und eine vermutete Verwandtschaft. Die sich hinziehende Klärung der Zusammenhänge wird durch ein paar schwer erträgliche Grausamkeiten untermalt.
Das japanische Kino bringt aber noch immer meditative Filme hervor, die an die große Filmtradition des Landes anknüpfen. Dazu zählt »Mountain Woman«, die Geschichte einer jungen Frau, die im späten 18. Jahrhundert aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen wird und sich in die Berge zurückgezogen hat. Regisseur Takeshi Fukunaga wird den Film zum ersten Mal in Europa präsentieren. Rund hundert japanische Lang- und Kurzfilme, von aktuellen Werken etablierter Regisseure über Animes bis zu Independent- oder Dokumentarfilmen, werden im Juni in Frankfurt zu besichtigen sein. Darunter sind 30 Deutschland-, 10 Europa-, 28 internationale und eine Weltpremiere. Viele Filmschaffende werden ihr Werk dem Publikum mit faszinierend höflicher Zurückhaltung vorstellen.
Der Rising Star Award für herausragende Nachwuchstalente des japanischen Kinos wird in diesem Jahr erstmals verliehen. Preisträgerin und Stargast des Festivals ist Toko Miura, bekannt aus dem oscarprämierten Drama »Drive My Car« (2021) von Ryusuke Hamaguchi.
Der Themenschwerpunkt »Cityscapes And Countryside – Contrasting Lives In Japan«, den der Kulturfonds
Frankfurt RheinMain fördert, beschäftigt sich mit dem Kontrast zwischen dem Leben in futuristischen Metropolen und ländlichen Regionen in Japan. Besonders empfehlenswert ist die diesjährige Retrospektive, in der neun Filme von Keisuke Kinoshita im analogen 16mm und 35mmFormat aus dem Archiv der Japan Foundation Tokyo gezeigt werden. Kinoshita gilt mit seiner großen Experimentierfreude als Wegbereiter der Neuen Welle Japans. Er bezog in seinen Filmen schon früh entschieden Stellung gegen den Krieg und drehte den ersten japanischen Farbfilm.
Zusätzlich zu den Filmen stehen mehr als 60 Workshops, Konzerte, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Performances in einem umfangreichen Rahmenprogramm, das die japanische Kultur abbilden soll. Auf dem Festivalgelände um Naxoshalle und Mousonturm sind Marktstände mit japanischem Kunsthandwerk, Filmen, Büchern und vielem mehr aufgebaut. Außerdem werden japanische Speisen und Getränke angeboten. Weitere Veranstaltungsorte sind das Eldorado Arthouse Kino, das Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, das Mal Seh’n Kino, das NaxosAtelier, das Internationale Theater Frankfurt und das Ruby Louise Hotel.
Claus Weckerwww.nipponconnection.com
Ein wahrer independent-Film
Für viele Menschen im Nahen und Mittleren Osten ist Europa das Gelobte Land. Doch wenn sie es über das Mittelmeer geschafft haben, werden sie nicht willkommen geheißen. Die Menschen, die auf einem überfüllten Schlauchboot die Küste einer griechischen Insel erreichen, werden von den Einheimischen beschimpft und aufgefordert, zurück in die Türkei zu fahren. So wird es jedenfalls am Anfang des Dokumentarfilms »Picknick in Moria« gezeigt.
Der Film der Litauerin Lina Luzyte ist ein Ruf nach Aufmerksamkeit weltweit. Und er bedient sich einer Konstruktion, die zumindest bei Filmfans Interesse wecken dürfte: Film im Film. Das ganze Projekt leuchtet schon deshalb ein, weil sich einige der Menschen, die unter unwürdigen Zuständen in hoffnungslos überfüllten Auffanglagern festsitzen, Gedanken machen, wie sie die lange Wartezeit auf eine Anerkennung als Flüchtlinge sinnvoll nutzen könnten.
Als gegen die Hoffnungslosigkeit kämpfendes Vorbild diente Talibshah Hosini, ein Schauspieler und Filmemacher, der nach kräftezehrender Flucht aus Afghanistan, wo er die Taliban heftig kritisiert hatte, mit seiner Familie im berüchtigten Lager Moria auf Lesbos feststeckte. Dort schrieb und drehte er mit anderen Asylsuchenden einen Spielfilm über eine geflüchtete Familie. Er filmte die nachgestellte Wirklichkeit seines Griechenlandaufenthaltes mit allen Enttäuschungen, wenn etwa ein Mann von der Ablehnung seines Asylantrags erfährt, oder mit der Verzweiflung, die einen anderen dazu gebracht hat, sich aufzuhängen. Die Dreharbeiten verlaufen immer wieder mit Zwischenfällen. Da rennen spielende Kinder durchs Bild, oder Talibshahs kleine Tochter lässt sich
nicht nach der Regieanweisung ins Meer fallen. Es entsteht halt ein wahrer Independent-Film – mit ein fachsten Mitteln, aber viel Enthusi asmus produziert.
Zwischendurch zeigt Talibshah Hosini auch, wie er sich im Lager eingerichtet hat. Auffallend ist der Optimismus, den viele Lagerinsas sen an den Tag legen. Wenn Gott will, wird alles gut ausgehen. Und sie glauben, dass sie es mit einem barmherzigen Gott zu tun haben. Im Frühherbst 2020 brannte das Lager nieder. Die Asylsuchenden hofften, dies würde endlich Freiheit bedeuten, aber 72 Stunden später wurde ein neues Lager errichtet, in das die Menschen auf unbestimmte Zeit gebracht wurden. Später wurde ein Teil von ihnen in Deutschland aufgenommen. Die Familie Hosini lebt inzwischen in Deutschland in einer Wohnung, hat den Flüchtlingsstatus erhalten und hofft mit guten Aussichten auf den Asylstatus.
Claus WeckerPiCKNiCK iN mORiA – BlUE RED DEPORT von Lina Luzyte, D 2022, 82 Min. Dokumentarfilm / Start: 08.06.2023 Es existieren zwei Verleihfassungen: eine mit Untertiteln und eine mit eingesproche ner Übersetzung.
>> 1.6.2023
THE BOOGEYmAN von Rob Savage, USA/CDN 2023, 198 Min. mit Sophie Thatcher, David Dastmalchian, Chris Messina, LisaGay Hamilton, Marin Ireland, Vivien Lyra Blair Horrorfilm
Die 16 Jahre alte Sadie Harper (Sophie Thatcher) und ihre Schwester Sawyer (Vivien Lyra Blair) belastet der tragische Tod ihrer Mutter. Ihr trauernder Vater (Chris Messina) kann ihnen nicht die dringend benötigte Liebe und Unterstützung schenken. Er arbeitet als Psychater und bekommt eines Abends den Besuch eines verzweifelten Patienten (David Dastmalchian), der vom mysteriösen Tod seiner Kinder erzählt, die beide zuvor »Boogeyman« riefen. Freie Adaption einer Kurzgeschichte von Stephen King. https://disney.de
EiSmAYER
von David Wagner, A 2022, 87 Min. mit Gerhard Liebmann, Luka Dimic, Julia Koschitz, Anton Noori, Christopher Schärf, Karl Fischer
Drama
Undercover Küsse
»Bis ans Ende der nacht« von Christoph Hochhäusler
Regisseur Hochhäusler erzählt in einer schillernden Mischung aus Krimi und Beziehungsdrama von einem Undercover-Ermittler in Frankfurt, der sich zusammen mit einer Transfrau an einen Drogendealer heranmacht: ein Highlight des diesjährigen Lichter Filmfests, präsentiert das Drama mit Thea Ehre eine Femme fatale mit Penis, die auf der Berlinale mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde
Robert (Timocin Ziegler) hat einen klaren Auftrag. Er soll Victor (Michael Sideris), den Hintermann eines Online-Drogenhandels, dingfest machen. Sein Werkzeug dazu ist Leni (Thea Ehre), eine Transfrau, die für die Geheimoperation aus dem Gefängnis, in dem sie wegen Drogendealens einsaß, entliehen wurde. Mit der Aussicht auf Haftverschonung soll sie die Geliebte von Robert spielen und sich dem Verdächtigen annähern. Denn einst hat Leni, damals noch als Leonard, für DJ Victor als Tontechniker gearbeitet.
Tatsächlich gelingt es dem Undercover-Paar, sich über einen Tanzkurs Victor und dessen Freundin anzunähern. Und wenn Leni und Robert sich küssen, wirkt das geradezu unheimlich echt. So gewinnt Robert, der sich als arbeitsloser Koch ausgibt, Victors Vertrauen und wird mit Handlangerdiensten beauftragt. Doch Leni macht Zicken und droht, die Mission zu gefährden. Da helfen auch keine Fußfesseln. Oder sollte sie die Einzige sein, die tatsächlich einen Plan hat – nämlich sie selbst zu werden?
Christoph Hochhäusler traut sich was. Der Regisseur und Publizist überraschte bereits mit dem verstö-
renden Film »Unter dir die Stadt« (2010), in dem er im Gewand eines Thrillers ein Psychodrama inszenierte, in dem sich Menschen im Selbstzerstörungsmodus in obsessiven Beziehungen verstricken. War das Drama in der dünnen Luft des Frankfurter Bankenmilieus angesiedelt, so spielt auch Hochhäuslers neuer Film in Frankfurt, jedoch deutlich weiter unten. Auch hier täuscht er einen Genrethriller an, um dann, verflochten mit einem Krimiplot, von einer toxischen Amour fou zu erzählen. Der Psychokrieg zwischen Robert und Leni, die abwechselnd schmusen und sich angiften, ist schwer zu ertragen. Und doch kann man nicht wegsehen, denn ihr Konflikt, der sich um Begehren und geschlechtliche Identität dreht, geht ans Eingemachte.
In einer stilbewussten Inszenierung unterstreicht der Regisseur das Spiel der Täuschungen durch spiegelnde Scheiben, in denen sich die Konturen der Darsteller verwischen, und erzeugt mit bewegter Kamera ein permanentes Schwindelgefühl. Beglaubigt wird diese »Vertigo«Atmosphäre vor allem durch die aus Wien stammende Transfrau Thea Ehre als Leni, die für diesen Auftritt
auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde. Sie bekam den Preis für die Nebenrolle, ist aber der eigentliche Trumpf dieser abwechselnd hitzigen und verkopften Geschichte. Als muskulöse, große, im Ledermini und mit Lokkenfrisur auftretende Femme fatale mit Vorliebe für melodramatische Marlene-Dietrich-Lieder wirkt sie wie aus einem Film von Rainer Werner Fassbinder entsprungen. Doch wo Leni einerseits an dessen ebenfalls in Frankfurt spielendes Transsexuellendrama »In einem Jahr mit 13 Monden« erinnert« erinnert, wandelt sie sich hier vom passivaggressiven Opfer zu einer Frau, die Robert dazu zwingt, zu seinen Gefühlen zu stehen. Leicht verdaulich ist dieser schillernde Beziehungskrimi nicht, doch die Irritationen, die er auslöst, haben es in sich.
Susanne KleinschmidtBiS ANS ENDE DER NACHT von Christoph Hochhäusler, D 2023, 119 Min. mit Timocin Ziegler, Thea Ehre, Michael Sideris, Ioana Iacob, Rosa Enskat, Aenne Schwarz
Thriller
Start: 22.06.2023
Der herrische Vizeleutnant Charles Eismayer gilt als gefürchtetster Ausbilder beim Österreichischen Bundesheer. Dass er schwul ist, darf keiner wissen. Es ist mit seinen Vorstellungen, wie ein echter Soldat zu sein hat, nicht vereinbar. Doch als der hübsche und offen schwule Rekrut Mario in seiner Truppe landet, gerät Eismayers strenge Gedankenwelt ins Wanken. www.salzgeber.de
FUCKi NG BORNHOlm
von Anna Kazejak, PL 2022, 96 Min. mit Agnieszka Grochowska, Maciej Stuhr, Grzegorz Damiecki, Jasmina Polak, Borys Bartlomiejczyk, Oliwier Grzegorzewski
Drama
Auf der dänischen Insel Bornholm verbringen zwei Familien gemeinsam ihren traditionellen Kurzurlaub. An bester Strandlage atehen die Camper und ein Zelt für die drei Jungs. Doch aus einem Zwischenfall mit den Kindern entwickelt sich ein Streit, bei dem die Probleme mit der Kindererziehung, Midlife-Krisen und Eheprobleme schonungslos offengelegt werden. Ein neuer Fall für den Gott des Gemetzels. www.arsenalfilm.de
KilimANDSCHARO –
Di ESmAl miT KRÜCKEN
von Michael Scheyer, D 2022, 108 Min. Dokumentarfilm
Der Bergsteiger Thomas Lämmle bezwang Achttausender wie den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff. Nach einem schweren Unfall mit dem Gleitschirm landete er jedoch im Rollstuhl - mit dem Verdacht, nie wieder laufen zu können. Damit abfinden konnte er sich allerdings nicht. Er fing an, hart zu trainieren, und setzte sich ein Ziel: Noch einmal den geliebten Kilimandscharo besteigen – notfalls mit Krücken.
www.schmidbauer-film.com/verleih
Di E NACHBARN VON OBEN
von Sabine Boss, CH 2023, 88 Min. mit Ursina Lardi, Roeland Wiesnekker, Sarah Spale, Max Simonischek, Uma Thoenen
Komödie
Der wilde Sex des benachbarten Paares trifft die in 20 Ehejahren festgefahrene Beziehung von Thomas und Anna ins Mark. Als Anna die Nachbarn auch noch zum Apéro einlädt und diese ihnen ein überraschend freizügiges Angebot unterbreiten, überschlagen sich die Ereignisse … www.wildbunch-germany.de
ORPHEA i N lOVE
von Axel Ranisch, D 2022, 107 Min. mit Mirjam Mesak, Guido Badalamenti, Ursula Werner, Galeano Salas, Heiko Pinkowski, Ursina Lardi Musikfilm
Die Estin Nele ist eine Träumerin. Aus ihrem tristen Alltag flüchtet sie sich immer wieder in die Welt der Oper und Musik. Sie schlägt sich in einer deutschen Großstadt als Multijobberin durch. Doch sie trägt ein Geheimnis aus ihrer
Vergangenheit mit sich, das ihr immer wieder blutige Albträume beschert. Als sie den Streetdancer und Kleinkriminellen Kolya kennenlernt, ist es für beide ein Aufeinandertreffen von Seelenverwandten. www.missingfilms.de
PEARl
von Ti West, CDN/NZ/USA 2022, 103 Min. mit Mia Goth, David Corenswet, Tandi Wright, Matthew Sunderland, Emma Jenkins-Purro, Alistair Sewell
Horror
Im Jahr 1918 steht das Ende des Ersten Weltkrieges, in dem Pearls Mann kämpft, kurz bevor. Auf einer abseits gelegenen texanischen Farm schlägt sich Pearl (Mia Goth) mit einem gebrechlichen Vater (Matthew Sunderland) und ihrer herrschsüchtigen Mutter Ruth (Tandi Wright) herum. Geblendet von dem glamourösen Leben, das sie im örtlichen Kino sieht, erwacht in ihr das dunkle Herz der ikonischen Killerin, die Mia Goth im Vorgänger-Film »X« zur Psychopathin erweckte … https://upig.de
DAS RÄTSEl
(les traducteurs)
von Régis Roinsard, F/B 2019, 105 Min. mit Olga Kurylenko, Anna Maria Sturm, Lambert Wilson, Sidse Babett Knudsen, Riccardo Scamarcio, Alex Lawther
Thriller
Neun internationale, professionelle Übersetzer sollen das finale Buch einer Bestseller-Trilogie in ihre jeweilige Sprache übertragen. Sie werden deshalb in einem streng bewachten Schloss von der Außenwelt abgeschirmt und müssen alle elektronischen Geräte für die Dauer ihrer Tätigkeit abgeben. Doch als sich plötzlich ein Erpresser meldet und androht, die ersten zehn Seiten des Buches ins Netz zu stellen, entwickelt sich der vermeintliche Traumjob zu einem tödlichen Alptraum …
SPi DER-mAN:
ACROSS THE SPiDER-VERSE
von Joaquim Dos Santos, Kemp Powers, Justin K. Thompson, USA 2023, 160 Min.
Animationsfilm
Miles Morales kehrt für das nächste Kapitel der Spider-Verse-Saga zurück. Nach seiner Wiedervereinigung mit Gwen Stacy wird Brooklyns freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, nun als Vollzeit-Spider-Man, quer durch das Multiversum katapultiert, wo er auf Spider-People trifft, die das Multiversum schützen sollen. Miles muss gegen all die anderen Spinnen antreten und herausfinden, was es bedeutet, ein Held zu sein. Nur so kann er die Menschen retten, die er am meisten liebt.
www.sonypictures.de
TRENQUE lAUQUEN
von Laura Citarella, RA/D 2022, 240 Min. mit Laura Paredes, Ezequiel Pierri, Rafael Spregelburd, Elisa Carricajo, Juliana Muras, Verónica Llinás Drama
Laura, eine junge Biologin aus Buenos Aires, kommt für einen Forschungsauftrag in die Provinzstadt Trenque Lauquen – und verschwindet plötzlich. Zwei verliebte Männer suchen sie. Beide verstehen nicht, warum sie gegangen ist. Spielt die russische Autorin Alexandra Kollontai, die Laura las, eine Rolle? Oder der geheimnisvolle Briefwechsel, den Laura, versteckt in den Büchern der lokalen Bibliothek, gefunden hatte? Unterdessen hält eine unheimliche Entdeckung im See des örtlichen Parks die Menschen der Kleinstadt in Atem … https://grandfilm.de
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8.6.2023
THE ADUlTS
von Dustin Guy Defa, USA 2023, 91 Min. mit Michael Cera, Hannah Gross, Sophia Lillis, Wavyy Jonez, Anoop Desai, Kyra Tantao
Komödie, Drama
Eine kurze Stippvisite in der alten Heimat wird für Eric (Michael Cera) zu einem längeren Auf-
enthalt, denn er will seiner alten Pokertruppe beweisen, dass er immer noch der beste Spieler in der Stadt ist. Währenddessen reißen auch alte familiäre Wunden wieder auf. Etwa die komplizierte Beziehung zu seiner älteren Schwester Rachel (Hannah Gross) und die zur kleinen Schwester Maggie (Sophia Lillis), die gerne die Kinderzeit der drei wieder aufleben lassen möchte … https://upig.de
All i NClUSiVE
von Thorsten Ernst, Tobias Lickes, D 2023, 90 Min. Dokumentarfilm
Vier Sportler aus verschiedenen Ländern leben mit geistigen Beeinträchtigungen. Die Geschichten von Timo, Toivo, Uyangaa und Mary Stella zeigen uns, wie inklusiver Sport das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Umgebung positiv verändern kann. Alle vier haben ein gemeinsames Ziel: Die Teilnahme an den Special Olympics World Games in Berlin im Sommer 2023. https://riseandshine-cinema.de
DOGGY STYlE
(Strays)
von Josh Greenbaum, USA 2023, ca100 Min. mit Will Forte, Harvey Guillén, Sofía Vergara, Josh Gad, Jamie Demetriou, Rob Riggle
Komödie
Eines Tages wird Reggie, ein naiver, aber gnadenlos optimistischer Border Terrier, von seinem hinterhältigen Besitzer Doug ausgesetzt. Der verlassene Vierbeiner trifft auf den ungehobelten Boston Terrier Bug, der überzeugt ist, dass Hundebesitzer allesamt Schwachköpfe sind. Reggie und Bug sind fest entschlossen, sich zu rächen …
https://upig.de
HOW TO BlOW UP A Pi PEli NE
von Daniel Goldhaber, USA 2022, 104 Min. mit Ariela Barer, Kristine Froseth, Lukas Gage, Forrest Goodluck, Sasha Lane, ayme Lawson
Drama, Thriller Theo (Sasha Lane) und Xochitl (Ariela Barer) sind im kalifornischen Long Beach aufgewachsen. Die Stadt an der Pazifikküste gilt als eine der am meisten verschmutzten in den USA. Nach einer brutalen Hitzewelle kommt Xochitls Mutter ums Leben. Nun sind radikale Maßnahmen gegen den Klimawandel angesagt: eine Ölpipeline im Westen von Texas soll gesprengt werden … www.fugu-films.de
mAVKA –HÜTERi N DES WAlDES (mavka. lisova pisnya) von Oleh Malamuzh u. Oleksandra Ruban, Ukraine 2023, ca90 Min.
Animationsfilm
Die ukrainischen Wälder stecken voller Geheimnisse. Im Schutz der Bäume leben wundersame Wesen. Alle sind erstaunt, als die Obersten Waldgeister ausgerechnet die zarte, sanftmütige und gütige Mavka zu ihrer neuen Hüterin wählen, um das Naturreich und die magische Lebensquelle vor den Menschen zu beschützen. Noch ahnen die Waldbewohner nicht, dass der sympathische Dorfjunge Lukas mit seiner wundervollen Musik Mavkas Herz bezaubert hat. Und auch Lukas hat sich in das hinreißende Waldwesen verliebt. Doch Unheil naht … http://splendid-film.de
mEDUSA DElUXE
von Thomas Hardiman, GB 2023, 101 Min. mit Clare Perkins, Kayla Meikle, Lilit Lesser, Debris Stevenson, Anita-Joy Uwajeh, Kae Alexander
Drama
René (Darrell D’Silva) lässt in einem FriseurWettbewerb Cleve (Clare Perkins), Divine (Kayla Meikle), Kendra (Harriet Webb) und Mosca (John Alan Roberts) an den Start gehen. Die vier Profis sollen an den vier Models Timba (AnitaJoy Uwajeh), Inez (Kae Alexander), Etsy (Debris Stevenson) und Angie (Lilit Lesser) um die Wette frisieren. Doch Mosca wird tot und skalpiert aufgefunden …
mEmORY OF WATER
(Veden vartija)
von Saara Saarela, FI/D/N/EST 2022, 101 Min. mit Saga Sarkola, Mimosa Willamo, Lauri Tilkanen, Pekka Strang, Minna Haapkylä, Kheba Touray Science Fiction, Drama Filmstart:( In einer dystopischen und zugleich malerischen Kulisse Finnlands und Lapplands herrscht Trinkwassermangel, und das ist für die Gesellschaft ein großes Problem. Noria, die neu ernannte junge Teemeisterin ihres Dorfes, weiß von ihrem verstorbenen Vater, dass es an einem Ort namens Lost Lands noch unentdeckte Trinkwasservorkommen geben soll. Doch die vom Militär geführte Regierung bestraft illegalen Wasserhandel hart. Basiert auf dem gleichnamigen Scifi-Roman von Emmi Itärantas. www.realfictionfilme.de
NOSTAlGiA
von Mario Martone,I/F 2022, 118 Min. mit Pierfrancesco Favino, Francesco Di Leva, Tomasso Ragno, Aurora Quattrocchi, Sofia Essaidi, Nello Mascia Drama, Thriller Nach 40 Jahren kehrt Felice in seine Heimatstadt Neapel zurück, um seine Mutter zu sehen, solange sie noch lebt. In Neapel angekommen, besucht er die Orte seiner Jugend, in einem Viertel, aus dem die Gefahr nie ganz verschwand. Seine Vergangenheit und die Mafia scheinen nur darauf gewartet zu haben, ihn endlich einzuholen. War italienischer Beitrag für den diesjährigen Oscar und lief im Wettbewerb von Cannes. www.mfa-film.de Siehe Kritik
PiCKN iCK i N mORiA –BlUE RED DEPORT
von Lina Luzyte, D 2022, 82 Min. Dokumentarfilm / Start: 08.06.2023
Dokumentarfilm
Hoffnungslosigkeit antritt und mit einem Film Tausenden von Geflüchteten eine Stimme gibt. Er steckt mit Familie im griechischen Lager Moria fest, wo er schreibt, produziert und er mit anderen Asylsuchenden einen Spielfilm über eine geflüchtete Familie dreht. www.farbfilm-verleih.de
TRANSFORmERS:
AUFSTi EG DER BESTi EN (Transformers: Rise of the Beasts) von Steven Caple Jr., USA 2023, ca160 Min. mit Michelle Yeoh, Pete Davidson, Peter Dinklage, Ron Perlman, Cristo Fernández, Luna Lauren Velez Actionfilm
In New York City des Jahres 1994 geraten der in Brooklyn lebende Noah (Anthony Ramos) und die ehrgeizige Archäologin Elena (Dominique Fishback) in ein Abenteuer, das sie rund um die Welt führt. Zusammen mit Optimus Prime und den Autobots werden sie in einen uralten Konflikt hineingezogen, der auch drei neue Transformer-Fraktionen betrifft … www.paramountpictures.de
>> 15.6.2023
ASTEROiD CiTY von Wes Anderson, USA 2023, 104 Min. mit Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Tilda Swinton, Jeffrey Wright, Bryan Cranston Komödie
Asteroid City in den 50er Jahren. Das Programm der Junior Stargazer bekommt ein kurzfristiges Update, als ein weiterer Besucher in die Stadt kommt. Von so weit außerhalb, dass der Ort vorsichtshalber vom Militär zur Sperrzone erklärt wird. Witwer Mitch Campbell (Jason Schwartzman) und seine vier Kinder stecken also fest. Während sich sein Schwiegervater (Tom Hanks) um die Enkel kümmert, Amerikas Wissen über den Weltraum ins Wanken gerät und im Hintergrund Atombomben getestet werden, freundet sich Mitch mit einer Schauspielerin(Scarlett Johansson) an. Wenn da nicht dieses Alien wäre … https://upig.de
BED REST
von Lori Evans Taylor, USA 2022, 90 Min. mit Melissa Barrera, Guy Burnet, Kristen Harris, Erik Athavale, Edie Inksetter, Paul Essiembre Horrordrama
Als Julie (Melissa Barrera) wieder schwanger ist, zieht sie mit ihrem Mann Daniel (Guy Burnet) in ein neues Zuhause. Beide freuen sich darauf. Doch während der obligatorischen Bettruhe brechen gespenstische Erlebnisse in der Wohnung über Julie herein. Gezwungen, sich ihrer Vergangenheit und dem Übernatürlichen zu stellen, muss Julie sich und ihr ungeborenes Baby schützen. http://tobis.de/film
DEmON POND (Yashagaike)
von Masahiro Shinoda, Japan 1979, 123 Min. mit Tamasaburô Bandô, Gô Katô, Tsutomu Yamazaki, Kôji Nanbara, Yatsuko Tan‘ami, Hisashi Igawa
Fantasy-Liebesfilm
Eine Geschichte aus der Welt der Phantasie, geschrieben von Kyoka Izumi. Sie handelt von der Legende des Dämonenteichs in der Präfektur Fukui, der von den Bergen des Mikuni-Passes umgeben ist. Ein Drachengott ist in dem Teich eingeschlossen, und wenn die Glocke in der Nähe des Teiches nicht dreimal am Tag geläutet wird, wird der Drachengott wild um sich schlagen und das Dorf mit einer großen Flut heimsuchen.
www.rapideyemovies.de
DiVERTimENTO –
Ei N ORCHESTER FÜR AllE von Marie-Castille Mention-Schaar, F 2022, 114 Min. mit Oulaya Amamra, Lina El Arabi, Niels Arestrup, Zinedine Soualem, Nadia Kaci, Laurent Cirade Biopic
17 Jahre alt sind Zahia und ihre Zwillingsschwester, die versierte Cellistin Fettouma, als sie die Abschlussklasse des renommierten Lycée Racine besuchen. Bereits seit frühester Kindheit träumt Zahia davon, einmal Dirigentin zu werden. Dass eine junge Frau mit algerischen Wurzeln ein Sinfonieorchester leiten soll, scheint undenkbar. Doch mit Stardirigent Sergiu Celibidache kommt die Wende … www.prokino.de
THE FlASH von Andy Muschietti, USA 2023, ca140 Min. mit Sasha Calle, Ben Affleck, Ezra Miller, Michael Shannon, Michael Keaton, Antje Traue Actionfilm
Neues aus Phantasieland: Barry setzt seine Superkräfte ein, um in der Zeit zurückzureisen und vergangene Ereignisse zu manipulieren. Doch bei dem Versuch, seine Familie zu retten, verändert er versehentlich die Zukunft – und sieht sich plötzlich in einer Realität gefangen, in der General Zod zurückgekehrt ist, mit totaler Vernichtung droht und es keine Superhelden gibt, die zu Hilfe kommen könnten. www.warnerbros.de
Di E GESCH iCHTE
Ei NER FAmili E von Karsten Dahlem, D 2022, 87 Min., mit Anna Maria Mühe, Michael Wittenborn, Anton Spieker, Therese Hämer, Casper von Bülow, Walid Al-Atiyat Drama
Jahrelang hat sich Chrissi im Ausland als Stuntfahrerin bewiesen. Als sie eines Tages zu ihrem Vater in das Dorf ihrer Kindheit zurückmuss, wird sie von den Erinnerungen eingeholt. Und auch der Vater ist bis heute gefangen in seinem Schmerz und unfähig, für Chrissi da zu sein. Als schließlich ihre Mutter auftaucht, steht die Beziehung zwischen Tochter und Vater vor einer Zerreißprobe … www.filmweltverleih.de
DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM
KINOPROGRAMM JUNI 2023
01
VOLKER
SCHLÖNDORFF: VON WIESBADEN IN DIE WELT
DO 18:00 ON THE WATERFRONT Die Faust im Nacken US 1954 Elia Kazan OmU (Wdh. So 04.06. 20:30 Uhr) 03
SA 20:30 LE FEU FOLLET Das Irrlicht
FR/IT 1963 Louis Malle, Philippe Collin OmU (Wdh. So 18.06. 20:30 Uhr) 07
MI 18:00 PERWYJ UTSCHITJEL
MI 18:00 GYCKLARNAS AFTON Abend der Gaukler SE 1953 Ingmar Bergman OmeU (Wdh. Do 22.06. 18:00 Uhr) 14
Der erste Lehrer UdSSR 1966
Andrej Michalkow-Kontschalowski OmU 25
SO 18:00 THE BAREFOOT CONTESSA
US 1954 Joseph L. Mankiewicz OF (Wdh. Di 27.06. 20:30 Uhr) 29
DO 18:00 NUR ZUM SPASS – NUR ZUM SPIEL. KALEIDOSKOP VALESKA GERT BRD 1978 Volker Schlöndorff
02
FR 18:00 VIKTOR UND VIKTORIA DE 1933
Reinhold Schünzel (Wdh. Sa 17.06. 18:00 Uhr) 06
DI 20:00 DIE BÜCHSE DER PANDORA DE 1929 Georg Wilhelm Pabst Stummfi lm mit Klavierbegleitung 14
MI 20:00 MÄDCHEN IN UNIFORM DE 1931
Leontine Sagan Mit Gespräch nach dem Film 16
FR 18:00 CYANKALI DE 1930 Hans Tintner Stummfi lm mit Klavierbegleitung 23
FR 18:00 ANDERS ALS DIE ANDERN DE 1919 Richard Oswald Stummfi lm mit Klavierbegleitung
LECTURE & FILM – LUIS BUÑUEL
01
DO 20:00 LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE FR/ES 1972 Luis Buñuel
DO 20:00 TRISTANA ES 1970 Luis Buñuel
OmeU (Wdh. Sa 03.06. 18:00 Uhr, nur Film) 22
OmeU (Wdh. Sa 24.06. 17:30 Uhr, nur Film) 29
WEIMAR WEIBLICH 02
DO 20:00 CET OBSCUR OBJET DU DÉSIR FR/ES 1977 Luis Buñuel OmeU
KULTKINO / TREPPE41 / SPECIALS
FR 20:30 PINK FLAMINGOS US 1972 John Waters
OmU (Wdh. Mi 07.06. 20:30 Uhr) 16
FR 20:00 SNAKE EYES Spiel auf Zeit US 1998
NIPPON RETRO 08. – 11.06.
WERKSCHAU
EMIN ALPER 04. – 30.06.
SCHÄTZE AUS DEM ÖSTERREICHISCHEN FILMMUSEUM 31.05. – 27.06.
STREAMINGANGEBOT AUF DFF KINO+ DFF.CINEMALOVERS.DE
Brian De Palma OF Vorgestellt von: Treppe 41 20
FEMALE TROUBLE US 1974 John Waters OmU 23
DI 20:30
FR 20:00 MUTTER MUTTER KIND: LET’S DO THIS DIFFERENTLY DE 2022
Gesamtes Programm WWW.DFF.FILM
FR 17:30 DIE UNBERÜHRBARE DE 2000
Annette Ernst Regisseurin zu Gast 30
Oskar Roehler Regisseur zu Gast
NUR Ei NE NACHT iN TEl AViV
(Only one night in Tel Aviv) von Malte Wirtz, D/IL 2023, 75 Min. mit Eytan Litt, Elliott Leigh Tucker, Ellie Vasserman
Drama
Avi, Ben und Ana treffen sich in Tel Aviv, um dort eine letzte gemeinsame Nacht zu verbringen. Und diese Nacht sollte die wichtigste in ihrem Leben werden. http://www.ua-film.com/Feature.htm
TANJA – TAGEBUCH EiNER
GUERillERA
von Marcel Mettelsiefen, D 2023, 84 Min. Dokumentarfilm
Die 19-jährige Tanja aus den Niederlanden geht als Au-pair nach Kolumbien und gerät bald in politische Unruhen. Entsetzt von den beobachteten Ungerechtigkeiten, entschließt sie sich zum Kampf in der Guerilla-Armee FARC. Sie steigt zum Mitglied der FARC-Delegation bei Friedensverhandlungen auf. Das Abkommen beendet offiziell den längsten Bürgerkrieg Lateinamerikas und wird mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Aber der Rückkehr zu ihrer Familie steht ein Interpol-Haftbefehl im Weg … https://mindjazz-pictures.de
>> 16.6.2023
GREATEST DAYS
von Coky Giedroyc, GB 2023, ca100 Min. mit Aisling Bea, Alice Lowe, Matthew McNulty, Emma Amos, Isabelle Bernardo, Lara McDonnell Musical Rachel und ihre besten Freundinnen, große Fans von Take That, schwören sich bei einem Konzert der Band, einander nie aus den Augen zu verlieren. 25 Jahre später haben sich die Frauen in völlig verschiedene Richtungen entwickelt. Doch als Rachel Tickets für ein Reunion-Konzert der Band in Athen gewinnt, trommelt sie die Clique von damals zusammen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine unvergessliche Reise voller Emotionen und Erinnerungen … www.capelight.de
>> 22.6.2023
ABENTEUERlAND von Kai Hattermann, D 2023, 87 Min.
Dokumentarfilm
Christo Foerster durchreist das eigene Land innerhalb von zwei Monaten zu Fuß und auf seinem Stand Up-Board, von der Zugspitze bis nach Sylt, verbringt dabei jeden Tag und jede Nacht in freier Natur – und zeigt so nicht nur, dass es möglich ist, außergewöhnliche, nachhaltige Abenteuer in der Heimat zu erleben, sondern auch wie schön und unbekannt Deutschland abseits der ausgetretenen Wege ist. www.24-bilder.de
BiS ANS ENDE DER NACHT von Christoph Hochhäusler, D 2023, 119 Min. mit Timocin Ziegler, Thea Ehre, Michael Sideris, Ioana Iacob, Rosa Enskat, Aenne Schwarz
Thriller
Um das Vertrauen eines Großdealers zu gewinnen, soll sich der verdeckte Ermittler Robert als Partner der Trans-Frau Leni ins Milieu einschleusen lassen. Die beiden waren früher mal ein Paar. Für Robert wird die Geschichte zunehmend kompliziert, denn seine Gefühle kommen ins Spiel. Für Leni stellt sich die Frage, ob sie wieder zurück ins Gefängnis muss. Ausgerechnet Victor, der Großdealer, zwingt Robert dazu, sich seinen widersprechenden Liebesgefühlen zu stellen … https://grandfilm.de
Siehe Kritik
ElEmENTAl von Peter Sohn, USA 2023, 93 Min.
Animationsfilm
In Element City leben Feuer-, Wasser-, Erd- und Luftbewohner zusammen. Ember, eine taffe, schlagfertige und feurige junge Frau, ist mit einem lustigen, trotteligen Typen namens Wade befreundet. Durch diese Freundschaft werden ihre Überzeugungen über die Welt, in der sie leben, in Frage stellt. Neuer Animationsfilm aus dem Hause Pixar. https://disney.de
THE KNOCKiNG
(Koputus) von Joonas Pajunenu. Max Seeck, FIN/EST 2022, 87 Min., mit Pekka Strang, Inka Kallén, Saana Koivisto, Mikko Leppilampi, Olga Temonen, Linnea Skog Horrordrama
Nach 15 Jahren kehren die ungleichen Geschwister Maria, Mikko und Matilda in ihr Elternhaus inmitten der finnischen Wälder zurück. Dass ihr Vater brutal ermordet und Matilda, das jüngste Kind, in einem kleinen Käfig eingesperrt aufgefunden wurde, hat das Trio stark voneinander entfremdet. Die Mutter gilt seit jenem Vorfall als vermisst. Doch anstatt gemeinsam mit der Vergangenheit abschließen zu können, wird aus dem Ausflug der Geschwister bald schon ein Horrortrip … www.alamodefilm.de
NATHAliE – ÜBERWi NDUNG
DER GRENZEN
(le dérive des continents (au sud)) von Lionel Baier, CH/F 2022, 84 Min. mit Isabelle Carré, Théodore Pellerin, Tom Villa, Ursina Lardi, Ivan Georgiev, Adama Diop Tragikomödie
Nathalie Adler steht unter Strom! Sie muss den Staatsbesuch von Macron und Merkel in einem Geflüchtetenlager auf Sizilien organisieren. Doch wer glaubt angesichts der zahllosen Krisen noch an die EU-Familie? Bestimmt nicht Albert, Nathalies seit langem entfremdeter Sohn, der als Aktivist für eine gemeinnützige Organisation im Camp arbeitet. Die Versöhnung der beiden gerät komplizierter als die brisante diplomatische Mission. www.wfilm.de
NO HARD FEEliNGS
von Gene Stupnitsky, USA 2023, Min., mit Jennifer Lawrence, Andrew Feldman, Laura Benanti, Natalie Morales, Ebon Moss-Bachrach, Matthew Broderick Komödie
Kurz bevor sie das Haus verliert, in dem sie aufgewachsen ist, entdeckt Maddie (Jennifer Lawrence) ein faszinierendes Jobangebot: Wohlhabende Helikopter-Eltern suchen für ihren introvertierten, 19-jährigen Sprössling Percy (Andrew Feldman) eine Frau, die ihn »datet«, ehe er daheim auszieht, um aufs College zu gehen. Zu ihrer großen Überraschung muss Maddie jedoch feststellen, dass sie den unbeholfenen Percy nicht so schnell um den kleinen Finger wickeln kann wie gedacht. www.sonypictures.de
Di E RUmBA-THERAPiE (Rumba la
vie)
von Franck Dubosc, F 2022, 102 Min., mit Franck Dubosc, Louna Espinosa, Jean-Pierre Darrousin, MariePhilomène Nga, Karina Marimon, Michel Houellebecq Komödie Mittfünfziger Tony ist ein einsamer Wolf, wie er im Buche steht: Morgens tingelt er als lässig rauchender Schulbusfahrer durch das Pariser Umland, abends träumt er von der großen Freiheit im fernen Amerika. Nachdem ihm ein Herzinfarkt die Vergänglichkeit des Lebens bewusst macht, beschließt der mürrische Einzelgänger, seine Tochter Maria aufzusuchen, die in Paris als Tanzlehrerin arbeitet und deren Mutter er vor Marias Geburt sitzen ließ … www.neuevisionen.de
THE SCARS OF Ali BOUlAlA von Max Eriksson, S/N 2021, 100 Min. Dokumentarfilm Schon mit 16 Jahren ist Ali Boulala an der Spitze der Skateboard-Welt angekommen: Das schwedische Wunderkind schnappt sich ein Sponsoring von Flip Skateboards, das ihn auf dem Höhepunkt des Skate-Wahns der 90er Jahre nach LA bringt. Er verbringt seine Tage damit, an neuen Tricks für DIY-Videos zu feilen und hängt mit einer Gruppe frühreifer Teenage-Profis ab, die ihn für sein Charisma und seinen punkigen Stil feiern. Aber die Freuden des ausgelassenen Tourlebens fordern ihren Tribut und führen zu einem tragischen Unfall, der Alis Leben für immer verändern wird. www.camino-film.com
>> 29.6.2023
20.000 ARTEN VON Bi ENEN (20.000 especies de abejas) von Estibaliz Urresola Solaguren, E 2023, 125 Min. mit Sofía Otero, Patricia López Arnaiz, Ane Gabarain, Itziar Lazkano, Martxelo Rubio, Sara Cozar Drama
Cocó ist acht Jahre alt und versteht nicht, wieso sie jeder bei ihrem Geburtsnamen Aitor anspricht. Der Spitzname Cocó fühlt sich nicht ganz so eindeutig verkehrt, aber auch nicht richtig an. Im Sommerurlaub im Baskenland vertraut das Kind seinen Kummer Verwandten und Freunden an. Doch wie geht eine problemgeplagte Mutter mit der Identitätssuche ihres Kindes um?
www.dcmworld.com
BEFORE, NOW & THEN (Nana)
von Kamila Andini, RI 2022, 103 Min. mit Happy Salma, Laura Basuki, Arswendy Bening Swara, Ibnu Jamil, Rieke Diah Pitaloka, Chempa Puteri Drama
In den 1960er Jahren kommt es in Indonesien zu einem gewalttätigen Putsch. Auch die sanfte, schöne Nana haben die dramatischen Ereignisse sehr getroffen. Ihr Ehemann war während der japanischen Besatzung verschleppt worden. Sie konnte zwar dem Anführer entkommen, der sie zur Heirat zwingen wollte, doch der Vorfall kostete ihren Vater das Leben und trieb sie in die Armut. Jahre später führt sie als zweite Frau eines wohlhabenden Sudanesen ein angenehmes Leben. Doch regelmäßig wird sie von Albträumen geplagt. Erst eine neue Freundschaft lässt Nana wieder freier atmen. https://www.cinejoymovies.ch
BESTi ES (les meilleures)
von Marion Desseigne Ravel, F 2021, 80 Min. mit Lina El Arabi, Esther Rollande, Kiyane Benamara, Mahia Zrouki, Tasnim Jamlaoui, Azize Diabaté Drama
Sommer in einem Pariser Vorort. Nedjma zieht mit ihren Freundinnen durch die Straßen, die Gang ist wie ihre zweite Familie. Als sie Zina, die Neue in der Nachbarschaft, zum ersten Mal sieht, ist sie sofort verknallt. Das Problem ist nur: Zina gehört zur verfeindeten Clique. Nedjma muss sich entscheiden, für was sie eigentlich kämpfen möchte. www.salzgeber.de
GET UP
von Lea Becker, D 2023, ca90 Min. mit Lisa Mantler, Lena Mantler, Sinje Irslinger, Jobel Mokonzi, Anton Kappler, Florence Kasumba Komödie Alex (Lena Mantler) und Juli (Lisa Mantler) sind Zwillinge und sehr verschieden. Während Alex durchs Abi gefallen ist, hat Juli es nicht nur mit Bravour bestanden, sondern auch schon klare Zukunftspläne. Doch nach dem Abi liegt erst mal ein cooler Sommer auf dem Skatepark vor ihnen. Sie gründen die Skate-Crew GetUp und wollen einen Contest gewinnen … www.constantin-film.de
i NDiANA JONES UND DAS RAD DES SCHiCKSAlS
von James Mangold, USA 2023, 142 Min. mit Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Antonio Banderas, John Rhys-Davies, Shaunette Renee Wilson, Thomas Kretschmann
Abenteuer
Im Jahr 1969 steht für Indy (Harrison Ford) seine Pensionierung ins Haus. Der Archäologe ringt ständig damit, sich in einer fremd gewordenen Welt zurecht zu finden. Trotzdem wird er wieder in ein gefährliches Abenteuer verwickelt. Bei dem sogenannten Wettlauf ins All während des Kalten Krieges beunruhigt ihn, dass die USRegierung ehemalige Nazis rekrutiert hat, um die Vormacht im All zu werden. https://disney.de
JACKi E THE WOlF von Tuki Jencquel, D/F 2023, 93 Min. Dokumentarfilm
Paris, Sommer 2018. Jacqueline Jencquel (74) lebt ein komfortables Leben in einer prächtigen Wohnung in Saint-Germain. Abgesehen von ein paar altersbedingten Beschwerden ist sie bei guter Gesundheit. Und doch hat Jackie beschlossen, zu sterben. Als Mutter, Großmutter und engagierte Aktivistin für das Recht auf Sterben löst sie einen Medienrummel aus … www.dejavu-film.de
RUBY TAUCHT AB
(Ruby Gillman, Teenage Kraken) von Kirk DeMicco, USA 2023, ca100 Min. Animationsfilm
Nichts wünscht sich Ruby Gillmann sehnlicher, als endlich Anschluss in der Oceanside HighSchool zu finden. Als sie ihre Abstammung von einem königlichen Geschlecht mythischer Seekraken-Kriegerinnen entdeckt, erkennt Ruby, dass ihr eigenes Schicksal in den Tiefen der Meere unermesslich größer ist, als sie es sich jemals erträumt hat. Neues Animationsabenteuer aus dem Hause DreamWorks.
https://upig.de
THOmAS SCHÜTTE - iCH Bi N N iCHT AllEiN von Corinna Belz, D 2023, 95 Min. Dokumentarfilm
Im Werk von Thomas Schütte geht es immer um den Menschen. Seine Arbeiten zeigen Beschädigungen, Machtverhältnisse, Ängste, Abhängigkeiten, böse, schräge und schöne Gestalten. Schütte studierte von 1973 bis 1981 an der Kunstakademie Düsseldorf. Heute zählt er zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart und ist weltweit in allen großen Museen und Sammlungen vertreten. www.realfictionfilme.de
Di E UNSCHÄRFERElATiON DER li EBE
von Lars Kraume, D 2022, 92 Min. mit Burghart Klaußner, Caroline Peters, Carmen-Maja
Antoni
Romantische Komödie
Greta (Caroline Peters) ist eine notorisch lügende Sekretärin, dabei laut, spontan und unberechenbar. Alexander (Burghart Klaußner) ist ein pleitegehender Metzger, nebenbei Musikliebhaber und verkappter Intellektueller, der stets auf seine strikte Ordnung bedacht ist. An einer Bushaltestelle küsst sie ihn in den Nacken, völlig unvermittelt, einfach so. Eine Verwechslung. Oder steckt doch ein Plan dahinter? www.x-verleih.de
Entfesselte Elemente
Tanzmainz: Pierre Rigals »Welcome Everybody« lässt die ganze Bühne tanzen
Die komplette Welt des Tanzes hat der französische Choreograf Pierre Rigal sich und dem Ensemble von Tanzmainz mit einem Tanzstück über das Tanzstückemachen zum Thema genommen. In einer ungemein verspielten Schau auf der Bühne des Großen Hauses des Mainzer Staatstheaters wird der moderne Tanz von einem 13-köpfigen Ensemble extrem unterhaltend in alle seine Bestandteile zerlegt und dekonstruiert. Alles, was sonst eher im Hintergrund der Choreografie, ihr unter- und nachgeordnet fungiert, wird hier extrapoliert und für seine Verdienste gefeiert: Nicht nur die hier eigens benannten Tänzer*innen, ihre Kostüme, das Licht oder die Musik, auch die Stroboskop-Scheinwerfer, der Trockeneisnebel, der Tanzboden, selbst die Zugmaschinerie und die als Markierungen verwendeten Gaffer-Tapes erfahren – fernab einer Technikschau – ihre separate künstlerische Würdigung.
»Welcome Everybody« heißt die ursprünglich schon für das Frühjahr 2020 geplante, dann aber coronabedingt gecancelte einstündige Show, sie könnte als auch »Welcome Anything« heißen.
Passend kunterbunt sind die dafür ausgewählten Kostüme, vom hautengen Body, bis zum Rüschenkleid, von Harlekinkostüm bis zum weißen Flanieranzug. Doch was so extravagant und fast beliebig scheinend daherkommt, ist auf den Takt genau gestimmt. Das fängt schon mit dem Entrée der einzeln begrüßten EnsembleMitglieder an, die ein Zeremonienmeister aus dem Off dem Publikum applausheischend vornamentlich
Kritische Abrechnung
Dresden Frankfurt Dance Company. Jacopo Godani verlässt Frankfurt mit »Symptoms of Development«
vorstellt. Weil die Stimme vom dann plötzlich hängen bleibt und wackelt, hängt und wackelt auch die Präsentation: Bis in die kleinste Geste hinein ist – wie immer oder doch meistens – alles eingeübt, einstudiert. Und als das Band aus dem Off inklusive Tonspur plötzlich rückwärtsläuft, spulen sich auch die Darsteller in exaktem Timing wieder zurück. Nichts, was auf der Bühne geschieht, ist so selbstverständlich, wie wir es erfahren. Es ist ein vergnüglicher Abend, der vordergründig keine großen Denkaufgaben zu stellen scheint, sondern mit der Musik von RigalPartner Gwen Drapeau allen Tänzer*innen von Tanzmainz Raum und Material gibt, sich im und mit ihrem großartigen Ensemble zu präsentieren. Zwischen den Tanzzeilen aber lässt sich das Titel-Welcome auch in seiner ganzen gesellschaftlichen Bandbreite verstehen, wenn Gruppen auseinanderdriften oder einzelne Protagonisten Anschluss suchen. Das wuchernde Geflecht aus weißen immer wieder neu gespannten Banden, in dem Amber Pansters wunderbares Solo stattfindet, ist weit mehr als nur pitoreske Kulisse.
Gisbert GotthardtTermin: 3. Juni, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com
Acht Jahre lang war Jacopo Godani künstlerischer Leiter und Chefchoreograf der Dresden Frankfurt Dance Company. In diesem Sommer wird der Italiener weiterziehen und seinem Nachfolger Ioannis Mandafounis Platz machen. Beide eint, dass sie einst Tänzer bei William Forsythe waren. Godani war dann 2015 in die Fußstapfen des innovativen Tanzschöpfers und -forschers getreten und hatte das Ensemble übernommen, das zu den wenigen Resten dessen zählt, was von der einstigen Tanzmetropole am Main übrig geblieben ist. Sparmaßnahmen der Stadt hatten um die Jahrtausendwende herum dazu geführt, dass die Sparte von den Städtischen Bühnen aufgegeben wurde. Intendant Forsythe gründete daraufhin sein eigenes Ensemble, die seit seinem Weggang nicht mehr seinen Namen tragende Dance Company. Die Bedeutung, die diese unter dem Amerikaner für die Entwicklung des Tanzens hatte, ist in den vergangenen Jahren verloren gegangen. Godani konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen, die in ihn gesetzt wurden. »Meine Meinung ist hier nicht immer wertgeschätzt worden«, resümiert der Mann aus La Spezia selbst im Programmheft seiner letzten Premiere, »Symptoms of Development«, die im Mai im Bockenheimer Depot uraufgeführt wurde. Man darf dieses Stück durchaus als kritische Abrechnung werten. Eineinhalb Stunden lang nehmen Godani und seine Tänzer das Publikum dabei mit auf eine Reise durch die Geschichte ihrer Disziplin, die weit über unsere Tage hinaus in eine Zukunft führt, in der die Kunst, wie sie sie vertreten, keine Rolle mehr spielt. In der Theater etwas Museales haben, die Künstler darin nur noch als Geister existieren oder wie seltene Kreaturen hinter Milchglasscheiben dahinvegetieren. Auf einer Leinwand im Hintergrund
tickt ein Countdown herunter, an dessen Ende eine Tanzapokalypse steht, eine gewaltige, mit einer riesigen Wolke verbundene Explosion. Der letzte Akt in dieser Collage aus scheinbar wild zusammengewürfelten Szenen ist das nicht. Godani treibt sein satirisches Spiel noch eine ganze Weile weiter. Er macht sich darin lustig über jene, die populäre Musicals dem Bühnentanz vorziehen, weil sie diese besser verstehen. Er weist auf sein eigenes Streben hin, das Maximum des körperlichen und geistigen Potenzials herauszuholen, wie er es erklärt, indem er die Instrumente seiner Performer wie in einem Labor untersuchen, wie in einem Anatomiesaal präsentieren lässt, Maß nimmt an Sportlern, die sich joggend optimieren. Die Palette der Bewegung zieht sich von folkloristischen Elementen bis hin zu Hip-Hop bei dröhnenden Bässen oder riskantem Herumstampfen in Lackstiefeln mit fußbrecherischem StilettoAbsatz. Eine solche Vielfalt ließ der Scheidende oft vermissen. Sein typischer Stil ist energisch fließend, der einzelne Körper wie bei Duracell-Häschen im Dauerbetrieb, kein Innehalten, ein ständiges Wellen und Verwringen der Segmente. Das kann betörend und beeindruckend sein wie auch in der Abschlussvorstellung, bei der, an vorherige Inszenierungen mit virtuosen Instrumentalisten im Zentrum des Geschehens anknüpfend, der Akkordeonspieler Sergey Sadovoy in der Mitte auf einem Hocker sitzend von den formidablen Tänzerinnen und Tänzern umschwirrt wird. Es sind solche Bilder, die aus Godanis Zeit in Erinnerung bleiben.
Katja SturmDas Stück ein letztes mal am 28. mai (16 Uhr) im Bockenheimer Depot und danach nur noch vom 9.–11. Juni in der Hellerau Dresden zu sehen. dresdenfrankfurtdancecompany.com
VORGEFÜHRT
>> Very weltoffen: Die nächsten Aufführungen mit englischen Übertiteln im Frankfurter Schauspielhaus werden Shakespeares »Macbeth« in der Regie von Timofej Kuljabin am 3. und 17. Juni sowie »Das ToveProjekt« (Regie: Ewelina Marciniak) am 24. Juni jeweils um 19.30 Uhr sein. www.schauspielfrankfurt.de
>> Spielzeit 23/24 Wiesbaden: Es ist die letzte Spielzeit des Intendanten in Wiesbaden, und so wundert es nicht, dass Uwe Eric Laufenberg nicht nur im Programm, sondern auch beim Spielzeitmotto sehr selbstreferentiell verfährt. »Letzte Werke« bringt Stücke und Werke wie »Die Zauberflöte«, »Der Sturm« und »Fallstaff« auf die Bühne, die jeweils letzten großen Arbeiten von Mozart, Shakespeare und Verdi – inszeniert von Laufenberg. Bei Puccinis »Turandot« und Tschechows »Der Kirschgarten« dürfen andere ran. Ohad Naharins Tanzstück »Last work« heißt nur so. www.staatstheater-wiesbaden.de
>> Spielzeit 23/24 Darmstadt: »Schön geträumt?« fragt das Theater der Heiner-Stadt, um sich Wunsch- und Albträumen, Phantasiewelten, Visionen und Realitätsfluchten zu widmen. Das Programm reicht von »Hoffmanns Erzählungen« über »1984« bis zu »Der Zauberer von Oz« und der Kinderoper »Mina oder die Reise zum Meer«. www.staatstheater-darmstadt.de
>> Spielzeit 23/24 Mainz. Ein richtiges Spielzeitmotto gibt es in der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz zwar nicht, gleichwohl scheint die Programm-App »Staatstheater Mainz Move« sinnstiftend im Stücke-Finding gewesen zu sein. Es geht einfach weiter auf dem eingeschlagenen Weg des Erfolgs, der für Tanzmainz Auftragsarbeiten von Moritz Ostruschnjak und Anne Pfundtner, für das Schauspiel eine dramatische Fassung von Rainald Goetz »Johann Holtrop« und die Uraufführung »kurz und nackig« von Jan Neumann, für die Oper Verdis »Otello« und die die deutsche Erstaufführung von Kaija Saariahos Oper »Emilie« verheißt.
www.staatstheater-mainz.com
>> Spielzeit 23/24 Frankfurt: Weniger einem Motto als einem starken Plan folgt das Frankfurter Stadttheater in den nächsten zwölf Monaten aus. Sämtliche Stücke auf der großen Bühne und fast alle im Kammerspiel des Hauses werden von Frauen inszeniert. Mit dabei einige der Regisseurinnen, die bereits starke Duftnoten gesetzt haben wie Mateja Koleznik (»Der Geizige«), Jessica Glause (»Orlando«) und Johanna Wehner (»Dracula«). Eine einzige Ausnahme gibt es doch, die aber der Dresden Frankfurt Dance Company geschuldet ist, deren neuer Chef Ioannis Mandafounis die Kooperation mit dem Schauspiel fortführten wird. Das vielleicht auf Heinz Erhardt verweisende Motto »Zwischenräume« lassen wir einfach mal so stehen. www.schauspielfrankfurt.de
Bilder einer Ausstellung
Schauspiel Frankfurt: »mein lieblingstier heißt Winter« als Dioramenfolge
Als ein Puppenspiel mit Menschen hat die Regisseurin Rieke Süßkow den skurrilen Roman »Mein Lieblingstier heißt Winter« von Ferdinand Schmalz für die Frankfurter Kammerspiele aufbereitet. Das liegt vielleicht daran, dass man sich die hochverästelte, bisweilen reißighafte Prosa des österreichischen Autors am ehesten als Comic vorstellen kann – gewiss aber nicht als Bühnendrama. Zu erleben steht stattdessen eine von Süßkow mit der Dramaturgin Katja Herlemann heruntergebrochene Skelettversion des nicht nur kunstsprachlich im österreichischen Idiom gehaltenen Krimis. In zahllosen Varianten und Schattierungen des Sterbens und Gestorben-werdens feiert der Tod sein Fest, inklusive einer Scheinbeerdigung, die man die »venezianische« nennt.
Zelebriert wird das Ganze mit viel Schmäh von Personen mit wunderbar sprechenden Namen, allen voran der Tiefkühlkostvertreter Franz Schlicht im Zentrum der Geschichte und jener lebensmüde alte Herr Schauer, der sein Dasein in einer Tiefkühltruhe beschließen und seine Leiche von Schlicht entsorgen lassen will. Dass Schlicht ganz gegen die Verabredung aber nur aufgetaute Portionen von Rehragout vorfindet, löst mit der Suche nach dem Totgeglaubten hochkomplizierte krimihafte Verwicklungen aus, für die es am Ende sogar eine Auf-Lösung gibt.
Doch wie schon die Lektüre des 250-Seiten-Werks, so lebt auch die Inszenierung weniger von Drive und Thrill einer eher nachrangigen Handlung als von den miniaturhaft präsentierten Sprachbildern und Gedanken des Autors. Umgesetzt wird dies im Frankfurter Kammerspiel auf einer von Marlene Lockemann mit einem halben Dutzend Schaukästen (Dioramen) bestückten Drehbühne und mit einer Erzählerin (Katharina Linder) in armlangen Latexhandschuhen und priesterlich weißem Umhang, die aus einer Art Dirigentenluke mit dem Rücken zum Publikum das Karussell Bild für Bild in Bewegung setzt. Dass die großartige Schauspielerin ihre Position singend mit dem »Lacrimosa« aus Mozarts Requiem einnimmt (und später verlässt) ist nicht weiter zielführend, aber eine wunderschöne Idee. Lindners Berufskollegiat kommt hingegen nur in den Dioramen als ›tableaux vivants‹ zum Einsatz. Szene um Szene werden die im Stillstand grimassierenden und posierenden Darsteller von der Erzählerin per Handzeichen oft nur für einen Satz oder eins, zwei Bewegungen zum Leben erweckt, um schnell wieder in ihrer Ausgangsposition zu erstarren. Dass sie in ihren Halbmasken kaum zu identifizieren sind, schmälert ihre hochkonzentrierte Arbeit nicht, unterstreicht aber ihre ausschließlich der Illustrierung dienende Funktion, weshalb wir sie auch hier nicht weiter namentlich erwähnen. Der Star im Frankfurter
Kammerspiel ist allein die Inszenierung.
Wie zum Beweis bricht die Regie am Ende alle Kulissen dieser bis ins kleinste Detail von Licht, Sound und permanentem Umbau durchgeplanten Maschinerie auf und legt den fast einhundertminütigen Budenzauber, den sie veranstaltet hat, als technisches Meisterwerk offen. Wer will, kann den sich im Schlussapplaus offenbarenden dreifachen Schlicht eine existenzphilosophische Note im precht’schen Sinne zudeuten. Ein sehr ungewöhnlicher, spektakulärer, außerordentlicher Abend, coole Konzeptkunst, wenn man so will, auch ein Schauspiel, das den neuen Medien zu trotzen sucht. Aber kein Schauspielerfest.
Winnie Geipert Termine:
17. Juni, 20 Uhr; 18. Juni, 18 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
Polizei auf dem Prüfstand
Studionaxos: Audiowalk »un_sicher« von Jan Deck und marie Schwesinger
Liest sich fast wie die nächste Folge einer Thrillerserie – und ist es gewissermaßen auch: Der neue Audiowalk »un_sicher« von Jan Deck und Marie Schwesinger führt zu markanten Orten im öffentlichen Raum, die für Geschichte, Entwicklung und Gegenwart der Frankfurter Polizeibehörde von Bedeutung sind, und fragt nach der politischen Verfasstheit der Institution heute im Lichte der gesellschaftlichen Entwicklung. So, wie sich uns die Frankfurter Polizei in der jüngeren Vergangenheit darbietet, war sie nicht immer.
Ausgangspunkt der Recherche ist die Drohbriefserie »NSU 2.0«, die seit dem August 2018 in mehr als 100 Fällen gegen Personen und Institutionen gerichtet war, die sich öffentlich gegen den Rechtsradikalismus in Deutschland engagieren. Adressiert wurden überwiegend Frauen, davon viele mit Migrationshintergrund. Einige der Informationen, die für diese Schreiben verwendet worden sind, lassen sich nur aus den Datenbasen der Polizei erfahren. Eine Spur führte dabei zu einem Computer im 1. Polizeirevier auf der Zeil in Frankfurt, eine andere zu rechtsradikalem Chatgruppen in den Reihen der Frankfurt Polizei.
DROGENNOTRUF
0 69 - 6 2345 1
Sind Phänomene wie der »NSU 2.0« oder rechtsradikale Chatgruppen nur ein Randphänomen, oder sind sie eine Gefährdung der Demokratie? Wie kann die Institution Polizei anders gedacht werden, um eine Gesellschaft zu ermöglichen, in der wir ohne Nachteile verschieden sein können? Wie utopisch erscheint die Idee einer Gesellschaft ohne Polizei? Und wie sehr ist die Stadt Frankfurt am Main und ihre Geschichte geprägt von polizeilichen Institutionen? Interviews mit Experten und Betroffenen sollen dazu beitragen, diesen Fragen differenziert nachzugehen. Schwesinger und Deck haben bereits 2021 den Audio-Walk »Der Rache nicht« über Schicksale verfolgter Frankfurter Künstler und Künstlerinnen im NSStaat realisiert.
Termine:
22. (Premiere), 23. Juni, 17–20 Uhr; 24./25 Juni, 1./2. Juli, 13–18 Uhr www.studionaxos.de
Anonyme Telefonberatung für: Betroffene • Angehörige • Freunde • Partner
Täglich v. 18 - 23 Uhr, Sonn- u. Feiertage v. 12 - 24 Uhr
Fr 2.6. 19 00
Nova Oyun Yapim
»Handschellen - Eine Gebrauchsanweisung«
Staatstheater Ankara
Sa 3.6. 19 00 »Auweia Nadir«
Sumru Yavrucuk / Deniz Cakir (Istanbul)
So 4.6. 1500 »Der letzte Tanz in Tatavla«
So 4.6. 1900
Ensemble 9. November
Do 8.6. 20 00 »Monolog einer Zwiebel«
Fr 9.6. 20 00 Musiktheatralische Schälung der poetischen
Sa 10.6. 20 00 Zwiebel - Pablo Neruda
So 11.6. 20 00
Mo 12.6. 18 30
Mi 14.6. 19 00
Fr 16.6. 20 00
Inszenierung: Wilfried Fiebig
Anne Frank Tag 2023
»Anne Franks Tagebuch- Filmscreening auch als Animationsfilm, Graphic oder Comic?«
Petra Abroso
»Figuren-Kabinett« Malerei - Ausstellung
ODA Dance Company (Italien)
»Approximately Close« dt. Erstaufführung
Sa 17.6. 20 00 aus der Reihe Frei:GeTanzt
Ballett Ianeta Dilova
So 18.6. 15 00 »Tanz und Musik - klassisch 23«
TUSCHpektakel 2023
Di 20.6. 9 00 Theateraufführungen
Mi 21.6. 9 00 Theater und Schule
Mi 21.6. 14 00 Block 1-4
Do 22.6. 9 00
Leitung: Gundula van den Berg
Das Tanz-Studio Johanna Knorr
Sa 24.6. 15 00 »Kleine Schritte - große Schritte«
So 25.6. 15 00 Schulaufführung
Mi 28.6. 19 30
Do 29.6. 19 30
Schon wieder ein messermord
landungsbrücken: Georg Büchners »Woyzeck« kehrt zurück
Was der »Jedermann« für Salzburg, das ist der »Woyzeck« für das Theater Landungsbrücken. Seit 2010 wird das wohl meistgespielte Stück der Frankfurter Off-Bühne in der Regie von Sarah Kortmann immer wieder aufgelegt. Das Besondere der Inszenierung, deren Titel um den programmatischen Zusatz »oder der Mangel an Alternativen« erweitert ist: Die Regisseurin macht sich zunutze, dass Georg Büchner kein abgeschlossenes Drama, sondern lediglich Textfragmente hinterlassen hat und arrangiert deren Abfolge jedes Mal neu. Dabei steht der Messermord an Marie stets am Anfang und am Ende der Schau, alle anderen Szenen werden am Spielabend per Losverfahren vom jeweiligen Publikum bestimmt.
teAtrum7
»Macbeth - When Shall We 3 Meet Again?«
Theater-Performance frei nach Shakespeare
Konduettina
Sa 1.7. 20 00 »Opernkäs mit Musik«
Opernkabarett
Die Dissonanten Tanten
So 2.7. 1900 »People«
szenisches Chor-Programm
Gallus Theater · Kleyerstraße 15 · 60326 Frankfurt
Karten 069-758060-20 · www.gallustheater.de
Dieses kann sich somit immer wieder neu fragen, was den braven Soldaten Franz solcherart zum finalen Ausrasten bringt: War es der Ehebruch Maries, waren es die Demütigungen durch den Hauptmann, den Arzt oder den Tambourmajor oder doch vor allem die Erbsen? »Schon wieder eine Femizid, schon wieder ein Messermord!«, so kündigt das Theater Landungsbrücken die neue Auflage unter neuen Vorzeichen an. Mit Felix Bieske steht ein neuer Co-Regisseur für eine zeitgemäßere Version mit einer weit selbstbewussteren Marie, aber auch mit veränderten Kulissen und anderer Musik. gt
Termine: 10./11. Juni, jeweils 20 Uhr; 12./13. Juni, jeweils 10.30 Uhr www.landungsbruecken.org
Premieren im Juni
Frankfurt
nnn Theater BOllOCKS
Buch: Thomas Buchenauer. Regie: Linus Koenig Landungsbrücken, 23.(Premiere), 24., 29., 30.6.23, 20 Uhr, www.landungsbruecken.org
nnn Theater
lENA UND lEONCE.
EiN BÜCHNERFRAGmENT nach Georg Büchner. Regie: Regina Wenig. Kammerspiele, 10.(Premiere), 12., 14., 26.6.2023, 20 Uhr, schauspielfrankfurt.de
nnn Theater
DAS TOVE-PROJEKT
nach »Kopenhagen-Trilogie« und »Gesichter« v. T. Ditlevsen. Regie/Bühne: Ewelina Marciniak. Schauspielhaus, 2.(Premiere), 5., 7., 9., 15., 16., 24.6.2023, 19.30 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
nnn Theater
WOYZECK ODER
DER mANGEl AN AlTERNATiVEN nach Georg Büchner. Landungsbrücken, 10. (Premiere), 11.6.2023, 20 Uhr; 12., 13.6.2023, 10.30 Uhr www.landungsbruecken.org
Darmstadt
nnn Theater
HASEN-BlUES. STOPP von Uta Bierbaum / ab 14 Jahren
Regie: Marie Gottschalck. Mit Rebekka Reinholz, Alex Junge, Annbritt Faubel u.a. Staatstheater, 17.(Premiere), 23.6.2023, 19.30 h, www.staatstheater-darmstadt.de
nnn Theater
J UGEND OHNE CHOR von Anne Lepper. Regie: Eva Lange. Mit Aron Eichhorn, Daniel Scholz, Thorsten Loeb, Jörg Zirnstein u.a. Staatstheater, 16.(Premiere), 17.6.2023, 19.30 Uhr; 25.6.2023, 18 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de
Wiesbaden
nnn Theater ENDSTATiON SEHNSUCHT
Von Tennessee Williams. Inszenierung: Mirja Biel. Mit Sybille Weiser, Marlene-Sophie Haagen, u.a. Staatstheater, 17.(Premiere), 21., 22., 24., 30.6.2023, 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
Dem Nachwuchs eine Chance
Staatstheater Darmstadt: Vom 2. bis 4. Juni steigt das Festival »Summer up«
Zum achten Mal insgesamt, aber erstmals in Darmstadt öffnen sich vom 2. bis 4. Juni zum Festival »Summer Up« die Bühnen für den Regienachwuchs. Ein langes Wochenende lang wird in den Räumen des Staatstheaters das kreative Schaffen derer gewürdigt, die in ihrem Ausbildungsberuf eigentlich gar nicht dazu kommen, sich wirklich auszubilden – und dies dann auf eigenen Wegen trotzdem mit kleinen kreativen Arbeiten in den Leerräumen des Normalbetriebs tun. »Crack the System!« lautet darum auch recht vollmundig das Motto dieser Suche nach neuen Ästhetiken, Handschriften und Formaten in den Rissen des Systems. Die Idee zu diesem Festival ist in Heidelberg entstanden, wo die heutige Regisseurin Jessica Weisskirchen als Regieassistentin eine Plattform zum Austausch mit Berufskollegen zu realisieren
suchte – und auf große Resonanz damit stieß. Seither ist das Interesse sogar noch deutlich gewachsen. Für die Darmstädter Ausgabe hat es zirka 50 Bewerbungen gegeben, sechs davon hat eine Jury zur Präsentation ausgesucht, darunter der am eigenen Haus entstandene – und in der Darmstädter Kultkneipe »Zur Krone« aufgeführte spektakuläre musiktheatralische Versuch »Becoming Luise Büchner« (s. Strandgut 01/2023) von Lara Yilmaz über die engagierte Schwester der beiden bekannteren Büchner-Brüder Ludwig und Georg. (Sa., 3. Juni, 19 Uhr im Kammerspiel)
Auch der Beitrag des Frankfurter Schauspiels »Im Herzen tickt eine Bombe« hat bereits auf sich aufmerksam gemacht. Das als Klassenzimmerstück inszenierte Monodrama von Wajdi Mouawad heimste zuletzt bei der Bensheimer »Woche der jungen
Schauspieler*innen« den Publikumspreis ein. Unter der Regie von Martha Kottwitz spielt der HfMDK-Absolvent Abdul Aziz Al Khayat den jungen Wahab, der sich auf dem Weg zu seiner sterbenden Mutter mit einem Kriegstrauma auseinandersetzt. (Fr., 2. Juni, 19 Uhr Kammerspiel)
Für Furore in Heidelberg hat auch die provokative Stückentwicklung »saufen fechten heidelberg« über Burschenschaften und studentische Verbindungen eines sogenannten Instituts für Kontrolle und Exzess mit Leon Wieferich gesorgt. In Darmstadt wird die Soloperformance – Jausa – in der Bar des Kammerspiels für ein mindesten 16 Jahre altes Publikum mit hoher Geräusch- und Lichttoleranz gezeigt. Und gewiss gibt es auch reichlich Bier zu stemmen. (Sa., 3. Juni, 21 Uhr)
Am Sonntag runden das nach Ingeborg Bachmann verfasste Live-Hörspiel »Undine geht« von der Schaubühne Berlin (20 Uhr, Kammerspiel), die Arbeit »Warten auf den Drop« des Hamburger Thalia Theaters (18.30 Uhr, Großes Haus) und das Stück »All das Schöne« vom Jungen Theater Regensburg (17 Uhr, Foyer Kammerspiel) das von Podiumsdiskussionen und Publikumsgesprächen und Workshops gesäumte Gastspielprogramm ab.
www.staatstheater-darmstadt.de
© Andreas Etter
Rummelboxer vonThomasKurze
Cowboy trifft Teletubbie
Staatstheater mainz: molières »Der menschenfeind« im Filmstudio
EINZIGARTIGINFRANKFURT: ImAnschlussanjedeVorstellunggibtes
2.
6.,
Den Misanthropen Alceste als einen Lonesome Cowboy sich vorzustellen, fällt nicht ganz so schwer. Diesem kompromisslosen Verfechter der Wahrhaftigkeit im Umgang miteinander aus dem Typenreservoir von Jean-Baptiste Molière ist nicht sehr viel Aussicht beschieden, jemals im Einklang sein zu dürfen mit den Verhält-
DIE SCHMIERE
Satire & Kabarett seit 1950
20h: Schmiere - Sommer - Mix Schmiere - Sommer - Mix
Schmiere - Sommer - Mix
Lieblingsszenen & Klassiker
*** dann Sommerpause ***
DDR - Postkarten - Lesung
Jo v. Nelsen - Hesselbach-Reihe
hart aber fake - Kabarett
hart aber fake - Kabarett
Jo v. Nelsen - Hesselbach-Reihe
Hesselbachs Weihnachten
Hesselbachs Weihnachten
Horst Blue
Seckbächer Gasse 4 - Frankfurt Stadtmitte
Fakt aber ist: Regisseur Jan Friedrich hat die Handlung in das Showbusiness verlegt, in dem es vor Typen tendenziell ja wimmelt, warum also nicht auch vor Teletubbies. Dem gemächlich Platz nehmenden Publikum stellt sich die offene Bühne von Louisa Robin jedenfalls als vielteilig verschachteltes Film- oder TV-Studio dar, in dem die Akteure erst nach und nach eintreffen. Zwei Cowboys kleiden sich ein, aus dem Off erschallt: »Arsinoè, bitte zu Set 5«, noch unklar ist, wohin der mit der »maman« auf Französisch parlierende Mann mit dem Rollkoffer steuert. Reichlich spät und aufgedreht huscht denn auch, schon im Kostüm, Celimène wie ein von Sektkelch zu Sektkelch springendes Nipp-Bienchen durch die Reihen. Man kennt sich, Big Hugs und Bussi links, Bussi rechts, am Schminkspiegel, vor Scheinwerfern, Schiebewänden und Soundanlagen mit Technikern, Musikern und Kollegiat. Nur dem einen der beiden Cowboys behagt das ganze Getue nicht recht: dem kommenden Aufstandswauwau Alceste.
Auf eine Zigarette noch am Marlboro-Stehaschenbecher und das
Stück hebt, wie man es kennt, mit dem Eingangsdialog über aufrichtiges Benehmen und Etikette zwischen Alceste (Henner Momann) und seinem Freund Philinte (Daniel Mutlu) in Versform an – übrigens nach der Übersetzung von Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens aus dem Jahr 1983. Und weiter geht es mit dem Dichter Oronte (Holger Kraft), mit dem ersten Schlagabtausch von Alceste mit Celimène (Leandra Enders), dem Buhlerzwist von Clitandre (Johannes Schmidt) und Acaste (Benjamin Kaygun) und den affektierten Auftritten von Iris Atzwangers großartiger Arsinoè. Verlagert sich das Geschehen in die Rückräume dieses Studiolabyrinths, hält uns die Live-Kamera mit projizierten Aufnahmen auf dem Laufenden. Auch wenn nichts auf der Bühne mit den Vorgaben Molières übereinstimmen mag, wird das Publikum um keine der großen und geliebten Szenen gebracht, und auch der Autor nicht verraten. Der Ball der Eitelkeiten ist schließlich immer und überall.
Mainz serviert uns ein ganz auf süffige Unterhaltung getrimmtes, gelungenes Bilderfest, das allenfalls Mikrophon-bedingt in der Textverständlichkeit Wünsche offen lässt. Sein Mainzer Debüt »Glaube Liebe Hoffnung« (Strandgut November 2021) hat der junge Regisseur jedenfalls deutlich überboten.
Winnie Geipert
Termine: 10., 16., 26. Juni, jeweils 19.30 Uhr
www.staatstheater-mainz.com
Uraufführungen im Juni
Jedermann
Radikal individuell
»Das Tove-Projekt« am Schauspiel Frankfurt
Oh, das wird interessant! Im vergangenen Jahr erlebte die dänische Autorin Tove Ditlevsen (1917–1976) mit der erneuten Veröffentlichung ihrer »Kopenhagen-Trilogie« eine weitweite Renaissance, über die sogar Patti Smith ein hymnisches Urteil fällte. Spricht hier eine Schwester im Geiste? Eine Schwester von Virginia Woolf, Sylvia Plath?
Denn nicht nur Mutter der derzeit hyperpopulären autofiktionalen Literatur, wie sie schnell etikettiert wird, ist Tove Ditlevsen mehr noch eine Frau am Rande des Abgrundes, hat man vielleicht noch nie so aufrüttelnd, unsentimental und konzentriert über die bloße Notwendigkeit einer Sucht gelesen. Ihren biografischen Romanen zufolge, die in den 1940er bis 1970er Jahren entstanden sind, durchlebt sie die Besatzung durch das NaziRegime fast unberührt, durchlebt Trennungen, Scheidungen, Untreue quasi stoisch. Sie ist völlig bei sich, bei ihrem Wunsch, zu schreiben und auch begehrte Frau und Mutter zu sein. Da rechnet niemand mit irgendetwas ab, und die biografische Folie: Arbeitertochter, mangelnde höhere Schulbildung, früh zum Arbeiten gezwungen – spiegelt nicht
zwingend die Radikalität ihres Lebensentwurfs wider und begründet ihn auch nicht. Oder doch?
Wie bringt man das auf die Bühne?
Die polnische Regisseurin Ewelina Marciniak hat sich für ihre erste Arbeit am Schauspiel Frankfurt neben der »Kopenhagen-Trilogie« auch Ditlevsens »Gesichter« ausgesucht. Sie möchte gemeinsam mit dem Ensemble die Möglichkeiten des sozialen Aufstiegs und der Selbstverwirklichung einer Frau in der modernen Gesellschaft nachspüren, auch ihre Kämpfe mit der Mutterschaft. »Gesichter« handelt von einer Psychose, und hier wird die Verschiebung von Fiktion und Realität das Thema sein. Ewelina Marciniak sieht aber noch mehr: »Meiner Meinung nach ist die feministische Perspektive längst nicht mehr nur eine Sache der Frauen. In einem patriarchalischen System leiden auch die Männer. Und obwohl sich die Inszenierung auf Frauen konzentriert, gibt es hier auch viel Raum für Männer und ihre weggesperrten Gefühle.«
Susanne Asal
Termine: 2. (Premiere), 5., 7., 9., 15., 16., 24. Juni, 19.30 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
SCHAUSPIEL
Jedermann ist niemand und niemand ist Jedermann
Ein Meta-Mysterienspiel von Kieran Joel nach Hugo von Hofmannsthal / Uraufführung
Vorstellungen am 01., 08., 09., 22. und 30. Juni / Kammerspiele
The Prison MUSIKTHEATER
Symphony von Ethel Smyth / szenische Uraufführung
Text von Henry Bennet Brewster / ab 14 Jahren
Vorstellungen am 03. und 11. Juni / Bühne Großes Haus
Jugend ohne Chor SCHAUSPIEL von Anne Lepper / Uraufführung & Werkauftrag
Premiere am 16. Juni / Bühne Großes Haus
Weitere Vorstellungen am 17. und 25. Juni
Staatstheater Darmstadt
Fr 2. / Sa 3. Juni 2023 20:30 Uhr
Gastspiel Ensemble noctenytor: Hin und her von Ödön von Horváth · Regie: Anna-Sophie Sattler
Sa 3. Juni 2023 15:00 · So 4. Juni 2023 18:00 Uhr
Kinder- und Jugendtheater: Macbeth von William Shakespeare · Regie: Anna-Sophie Sattler
Fr 9. Juni 2023 20:30 Uhr · Gastspiel von Improglycerin: Impro-Show Hans guck in’s All
Sa 10. Juni 2023 20:30 Uhr · Gastspiel von Improglycerin: Impro-Show Bingo im Businesscall
So 11. Juni 2023 18:00 Uhr
Musik im Keller · Gastspiel: Tribalblue
Fr 16. / Sa 17. / Fr 23. / Sa 24. Juni 2023 20:30 Uhr
Kellertheater-Produktion
Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt · Regie: Ute Rasim
So 18. Juni 2023 18:00 Uhr
Jazz im Keller: Off Time Connection
Fr 30. Juni / Sa 1. Juli 20:30 Uhr / So 2. Juli 2023 19:00 Uhr
Koproduktion Theatre4You / Kellertheater:
Das Ende des Regens von Andrew Bovell
Deutsch von Maria Harpner und Anatol Preissler
Regie: Michael Gonszar
Kellertheater Frankfurt
Mainstraße 2 · 60311 Frankfurt / Main
Kartenvorbestellung: Telefon 0 69 / 28 80 23 oder online unter www.kellertheater-frankfurt.de
Frisch, frech und unverhüllt
Staatstheater Wiesbaden:
Gelungene Inszenierung von molières »Tartuffe«
Allzu oft werden Klassiker heutzutage abgehoben inszeniert, weit weg von dem, wie sie einst gedacht waren. Umso erfreulicher ist die Mischung, die der nach der nächsten Saison scheidende Intendant des Wiesbadener Staatstheaters, Uwe Eric Laufenberg, bei seiner Variation des berühmten »Tartuffe« von Molière im Kleinen Haus serviert. Seine Hausgesellschaft, das sind überwiegend Party-People in zeitlos schicker, schwarzer Kleidung von Marianne Glittenberg, die gleichermaßen in der Vergangenheit wie in der Gegenwart feiern könnten. Das Bühnenbild von Rolf Glittenberg ist schlicht: Zwischen pastellfarbenen
Wänden, darunter eine mittige im Hintergrund, die manchen und manches versteckt und verdeckt, steht ein graues, eher modernes Sofa. Drei Bildschirme zeigen Ausschnitte von »Tagesschau« bis »Dschungelcamp“, die das jeweilige Geschehen davor kommentieren.
Ansonsten hält sich das Ensemble sehr nahe an der Vorlage.
Der Titelheld ist ein lange schmieriger, von Christoph Kohlbacher göttlich gespielter Schein-Heiliger, der drei Religionen gleichzeitig folgt, hintereinander Weihwassergefäß, Chanukka-Leuchter und Gebetsteppich aus der Tasche zieht, um in Wahrheit doch nur sich selbst und seinem eigenen Vorteil zu dienen. Den naiven Hausherrn Orgon (Michael Birnbaum) hat der Heuchler sich als eine Art Sekten-Guru gefügig gemacht, genießt, auch gegen den betonten Widerstand der Verwandtschaft, dessen höchstes Vertrauen und Großzügigkeit und erschleicht sich auf diesem Weg dessen Erbe. Die Grande Dame der Gesellschaft, die von Monika Kroll herrisch fein gemimte Madame Pernelle, von der erst mal jeder Mit-
Der Tod – eine Hyäne
u17 mainz bringt Adeline Dieudonnés
»Das wirkliche leben« auf die Bühne
bewohner sein Fett abbekommt, folgt dem Verführer nicht weniger blind als ihr Sohn. Enkel Damis (Lukas Schrenk) kann es nicht fassen, Orgons Gattin Elmire (Maria Wördemann) stellt dem Betrüger mit all ihren Reizen und vollem Einsatz eine Falle, in der er schließlich auch im wortwörtlichen Sinne die Hüllen fallen lässt. Über den klarsten Blick in der Gemengelage, in die auch noch der vernünftige Schwager Cléante (Christian Klischat), Tochter Marianne (Marlene-Sophie Haagen) und der in diese verliebte Werber Valère (Paul Simon) eingebunden sind, verfügt jedoch die resolute Zofe Dorine, von Christina Tzatzaraki vortrefflich dargestellt, die keinerlei Zurückhaltung kennt, wenn es gilt, ihrem Herrn die Meinung zu geigen.
Das gesamte Aufgebot, darunter am Ende auch noch Benjamin Krämer-Jenster als sich hinter dem irreführenden Namen Loyal verbergender Gerichtsdiener, strotzt nur so vor Spiellust, kostet manche Passagen fast schon enervierend aus, was den unterhaltsamen Charakter des knapp drei Stunden langen, intensiven Abends aber eher stärkt. Vor mehr als 350 Jahren geschrieben, ist die bitterböse Komödie des französischen Dichters bis heute erstaunlich aktuell geblieben. Laufenberg verpasst ihr, als größter Eingriff in die Vorlage, noch ein überraschendes Ende und rundet eine starke Vorstellung damit drastisch ab. So frisch und frech kann Altbekanntes sein, ohne die Wurzeln zu verdecken.
Katja Sturm
Termine 3. Juni, 19.30 Uhr, 4. , 11., 18. Juni jeweils 16 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
Wie stellt man gnadenlose Gewalt verträglich dar? Kann man ein furchtbares Trauma visualisieren? Milena Mönch stellt sich in Mainz dieser Herausforderung und bringt »Das wirkliche Leben«, ein Stück nach dem gleichnamigen Roman von Adeline Dieudonné, auf die Bühne. Die Spielstätte U17 steht für Publikumsnähe und Intimität. Zuschauerraum und Bühne sind sich ungemein nah, um auf den Platz zu kommen, muss man über die Bühne laufen. Die Voraussetzungen scheinen gut. Auf dieser Bühne findet sich ein Rechteck, an die Ränder eines überdimensionierten Sandkastens erinnernd, später erfährt man, das ist der Pool der Familie. Hier spielt sich ihr Leben ab. Diese Familie wird von der namenlosen Ich-Erzählerin (ganz hervorragend: Carlotta Hein) präsentiert. An sich ein Idyll, eine typische, ideale Kleinfamilie – Mutter, Vater, zwei Kinder – ein Mädchen und ein Junge. Aber diese Idylle hat schon von Beginn an Risse: die Mutter wird regelmäßig vom brutalen Vater geschlagen, die Kinder flüchten sich in eine enge Geschwisterbeziehung. Das Trauma bekommt seine Vollendung, als die beiden Kinder mitansehen müssen, wie ein Eisverkäufer vor ihren Augen durch eine Explosion grauenvoll stirbt. Das Grauen wird hier nicht ausgeschmückt, nicht illustriert. Damit verliert das Stück an Kontur, die der Roman hat. Diesen zu lesen kostet Kraft, man ringt sich Seite für Seite ab, sind diese doch geprägt von den Darstellungen der Brutalität. Es wundert nicht, dass der kleine Bruder, Gilles (Sabah Qalo), verstummt und immer mehr dem Vater nacheifert. Wohin sollte er auch mit seiner Trauer und seinem Schmerz? Die Eltern (Mutter: Kruna Savic, Vater: Holger Kraft) sind kein verlässlicher Anker, sie negieren ihre Probleme, sind in ihr Schicksal ergeben.
So ist es an der Ich-Erzählerin eine Lösung zu finden. Sie ähnelt im Aussehen Prinz Eisenherz, blond Perücke mit typischem Schnitt, blaue Organzabluse mit Puffärmelchen (Kostüme: Sophie Rieser). Und ihre Lösung ist dabei mehr als ungewöhnlich: sie möchte eine Zeitmaschine bauen, um zurückzureisen und mit dem Eisverkäufer auch Gilles zu retten, der sich immer mehr der Gewalt hingibt. Das gruselige Bild des Todes als Hyäne, das sich die Ich-Erzählerin erschafft, ist inspiriert durch die ausgestopften Tiere des Vaters, der seine Brutalität auch in der Jagd auslebt. Eine Jagd, die er bald auf seine Tochter ausweitet. Wie ein gehetztes Tier rennt sie über die Bühne, flüchtet vor ihm und ihrem Bruder. Aus einem kindlichen Spiel ist längst grausamer Ernst geworden. Und über allem das Lachen der Hyänen. Milena Mönch greift mit Dieudonnés Roman ein Thema auf, das leider nie an Brisanz verliert. Die ausgeprägte Grausamkeit des Romans bringt sie jedoch nicht auf die Bühne. Die Inszenierung erinnert eher an eine szenische Lesung, sie nutzt die Intimität der kleinen Spielstätte nicht. Die ungemeine Textfülle ringt dem Zuschauer Respekt ab vor der Leistung der Schauspieler, die ihre Rollen – nur die Ich-Erzählerin bleibt konstant – mit viel Herzblut füllen, denen es aber nicht gelingt, damit tatsächlich auch die Stimmung des Romans auf die Bühne zu bringen. Am Ende fragt man sich, ob ein solches Trauma überhaupt dargestellt werden kann, ob so viel Brutalität auf die Bühne muss – und wenn sie das muss, müsste sie dann nicht auch zu sehen sein? Die Mainzer Inszenierung bleibt hier zu brav.
Johanna MartinTermin 7. Juni, 19.30 Uhr
www.staatstheater-mainz.com
Serienkiller in bester Absicht
Burgfestspiele Bad Vilbel: Krimikomödie »Achtsam morden« im Theaterkeller
Bis zur Ankündigung dieses die Bad Vilbeler Burgfestspiele 2023 anschiebenden Stücks »Achtsam morden« war dem Schreiber dieser Zeilen die Existenz einer Achtsamkeits-Therapie gänzlich unbekannt. Dass es dabei im Wesentlichen darum geht, sich voll und ganz dem zu widmen, was man gerade tut, bedarf indes keiner großen Erläuterungen und vermittelt sich ganz unkompliziert auch über die Bühnenadaption dieses Romans von Karsten Dusse in der Regie von Ulrich Cyran für den Vilbeler Theaterkeller.
Erzählt wird in der Rückschau die Geschichte des Anwalts Björn Diemel, dem seine Frau Katharina mit der Empfehlung einer solchen Therapie die letzte Chance auf eine gemeinsame Zukunft mit ihr und Töchterchen Emily gibt. Dumm nur, dass dieser Björn, der ein lieber Mann und ein noch lieberer Vater sein will, sein gutes Geld, den schikken Wagen und seine Rolex mit den brutalsten Brutalos unter den Balkanverbrecherbanden verdient, die schnell mit Messern, Kalaschnikows oder Handgranaten zugange sind und sich nicht scheuen, Björn und seine Familie selbst zu bedrohen, wenn‘s denn sein muss.
Kein Stück für schwache Nerven, das uns da von der Hauptfigur als Genese seines ersten Mordes (»Mit 42 Jahren in bester Absicht«) nach den Lehren der Achtsamkeit geschildert wird und die Haare zu Berge stellt. Den grausamen Dragan mordet er schließlich nur, um seine Work-Live-Balance in Ordnung zu bringen. Während er den Lehren seines Coachs folgend ganz Papa ist auf seiner Zeitinsel mit Emily am hochsommerlichen Waldsee, stirbt
der Serbe, wenn es nicht gar ein Albaner ist, grausam den vielfach verdienten Hitzetod im Kofferraum. Mit irrwitzigen Konsequenzen, die den gesamten Untergrund mitsamt dem Polizeiapparat auf die Bildfläche bringen, und aus dem fahrigen überforderten Anwalt, einen ganz entspannten Serienmörder machen.
Vor Augen und ins Gehör gebracht wird uns dieses tiefschwarze Kopfkino im Stil von John Buchans legendärer Hitchcock-Farce »39 Stufen«, die vier Schauspieler in über 100 Rollen bestreiten. Hier ist es ein Trio aus zwei Schauspielern und einer Schauspielerin, von dem René Oley durchgängig seiner Figur Björn verhaftet bleibt, während Ismail Deniz sich unter anderem eindrucksvoll vom furchteinflößenden Dragan in einen alerten Therapeut zu wandeln weiß, und Svenja Wasser von der selbstbewussten Gattin Björns in die nervige Tochter, die coole Polizistin oder den Handlanger. Auf der von einem halben Dutzend strahlenförmig aufgereihten LED-Leuchten immer wieder neu belichteten minimalistischen Bühne (Dorothea Mines) kommen in atemberaubenden schnellen Wechseln mit fliegenden Bärten, Mützen, Brillen, Jacken, Hoodies und Hüten zirka 20 Rollen zustande, während uns zwischen Mord und Totschlag fernöstliche Lebensweisheiten, Resozialisierungstheorien und kommunale Engpässe in der Versorgung mit Kitas eine aberwitzige Stunde mordsmäßiger Unterhaltung bereiten.
Termine: 3., 10. Juni, 23 Uhr; 4., 11. Juni, 21 Uhr
www.kultur-bad-vilbel.de
Holstein-milchkühe in Offenbach
Jetzt also in Offenbach und wieder Frankfurt: das internationalste aller internationalen Festivals »Theater der Welt«. Die vor 45 Jahren vom Internationalen Theaterinstitut ITI Germany ins Leben gerufene Bühnen-Triennale war schon 1985 einmal am Main zu Gast und erlebt nun vom 29. Juni bis 16. Juli ihre 16. Auflage. Realisiert wird das Projekt vom Frankfurter Schauspiel, den Museum Angewandte Kunst, dem Kulturamt Offenbach und dem Mousonturm. Das Wichtigste: Für kein Theaterfestival in Deutschland wird mehr Geld ausgegeben. Je ein Drittel – ungefähr eine Million Euro – zahlen der Austragungsort, das Bundesland und der Bund. Die künstlerische Hand am Geldhahn hat dieses Mal als Programmdirektorin die japanische Direktorin Chiaki Soma, die dem Festival denn
auch mehr den Charakter eines Theaters der Welten, also der vielen verschiedenen Welten geben will. Mit dem Ziel, weltweit wegweisende Entwicklungen und Ästhetiken des modernen Theaters sicht- und erlebbar zu machen. Entsprechend vielfältig gestaltet sich das Programm, das mit 36 Produktionen an zehn Spielorten und einem breiten Vermittlungsangebot über die Bühnen geht. Innovative Erzählformen laden darüber hinaus mittels VR/ATTechnologien (Virtual Reality/Augmented Reality) fiktive Räume und Erfahrungswelten zu erkunden. Den Auftakt bestreitet im Offenbacher Capitol Satoko Ichiharas satirisches Musikdrama »Die Bakchen. Holstein-Milchkühe«, eine feministische Interpretation des Euripides-Klassikers, die in der Wohnung einer Japanerin spielt und
Am 29. Juni startet das Festival »Theater der Welt« ausschließlich mit Frauen besetzt sein wird. Mit ihrer genüsslichen und humorvollen Inszenierung wolle die Regisseurin die patriarchalen, Erzählungen von Sexualität und Fortpflanzung im Kontext einer alltäglichen häuslichen Szenerie ausloten, so verheißt das Programm. Infrage gestellt werde aber auch Grenzziehung zwischen Tier und Mensch.
Vom 29. Juni an wird in der Alten Schlosserei Offenbach »A Conversation with the Sun« des GoldenePalme-Preisträgers Apichatpong Weerasethakul zu sehen sein, das sich mit Virtual Reality befasst und Besucher in einen Schwebezustand zwischen Realität und Wachtraum versetzt.
Im Kammerspiel setzt die Warschauer Regisseurin Gosia Wdowik ihr Stück »Wstyd (Scham)« in Szene,
Geschält und gehäutet
Gallus Theater: Ensemble 9. november zeigt »monolog einer Zwiebel«
Die »musiktheatralische Schälung der poetischen Zwiebel« verspricht das Ensemble 9. November den Besuchern seines jüngsten Stücks. Nicht aber etwa Peer Gynt, sondern Pablo Nerudas titelgebender, einem Gedicht entnommener »Monolog einer Zwiebel« steht im Mittelpunkt des wie stets dem Gesamtkunstwerk verpflichteten
Zugriffs unter der Regie des multitalentierten Frankfurter Kunsthoch-
schulprofs, bildenden Künstlers, Bühnenbauers und Hegelianers Wilfried Fiebig. Die Kritiken der ersten, von uns leider nicht besuchten Serie, Mitte Mai, lassen von einem gelungenen Zusammenwirken der Neruda deklamierenden Schauspieler Richard Köhler und Katrin Schyns mit der Sopranistin Johanna Gräulich, dem Saxofonisten Stefan Weilmünster und dem am Piano spielenden Komponisten Theodor
Köhler vor dem Hintergrund einer Filmprojektion (Christine Fiebig, Richard Köhler) wissen, das man sich »am besten mehrfach zu Gemüte führen sollte«, wie Marcus Hladek sehr angetan in der Rundschau schreibt. Und nicht nur zu Gemüte. Laut FAZ wird es auch
das drei Generationen von Frauen aus einer Familie mit Fragen über soziale Scham und deren Vererbung konfrontiert, eine intime Geschichte über Mütter und Töchter, die sich lieben und miteinander reden, auch wenn sie sich nicht immer ganz verstehen.
Am Frankfurter Schauspiel wird am 1. und 2. Juli Susan Kennedys Inszenierung »Angela (a strange loop)« zu erleben sein, die mit dem Multimedia-Künstler Markus Selg der gesellschaftlichen Verarbeitung von krisenhafter Zeit und Körperlichkeit nachgehen will, indem sie Spuren im Leben des Einzelnen offenlegt. Im Juli-Strandgut mehr zu den JuliTerminen. Karten besorgen sollte man sich aber schon jetzt. gt www.theaterderwelt.de
olfaktorischer geben. Im Juni gibt es die »gelungene Schälung Schicht für Schicht« (Main-Echo) noch vier Mal.
Termine: 8.–11. Juni, jeweils 20 Uhr www.gallustheater.de
gt
Die Suche des Ernst Weil
Spontan und konstruktiv: eine Ausstellung im museum Giersch
Es ist so bunt, so hypnotisch, so verwirbelt, so flächig, so humorvoll, so bitter. Abstrakt, figurativ, schön auch. Und doch – halb vergessen. Das Museum Giersch präsentiert mit Ernst Weil (1919–1981) jetzt einen Frankfurter Künstler und einen von denen, die sich im Strudel der unmittelbaren Nachkriegszeit behaupten mussten, denen die Aufgabe oblag zu definieren, wie Kunst jetzt noch aussehen sollte, könnte, müsste? Ja, wie? Und von wem?
Denn aus welcher Erfahrung als Künstler schöpft man, wenn die eigene Biografie sich quasi um das schrecklichste Ereignis des 20. Jahrhunderts legt, des zweiten Weltkriegs? Der in Frankfurt geborene Ernst Weil nahm am Frankreichund Russland-Feldzug teil und begann sein Kunststudium im ersten Nachkriegsjahr in München. Wie so viele seiner Generation kann auch er nicht die künstlerischen Schulen und Richtungen der Vorkriegsjahre einfach wieder aufnehmen oder fortsetzen. Ein Riss, ein Bruch geht durch diese Zeit, etwas muss jetzt neu entstehen. Wie er darauf antwortete? Es ist das Suchen, nicht das Finden, das ihn so plastisch und ausdrucksstark macht. In den Kabinetten des Museums begegnet man genau dem, dem Nicht-Festlegen auf eine gültige Konzeption und Ausdrucksform. Obwohl seine Handschrift dabei unverwechselbar heraus tritt.
Die weitestgehend chronologisch gebaute Ausstellung beginnt mit dem fast zauberisch bleistiftbunten, surrealen »Sensenmann« aus dem Jahr 1948, dessen Verspieltheit das grausame Thema konterkariert. Erste Ausstellungs-Erfolge stellen sich ein, auch eine davon
im südfranzösischen Antibes, dem späteren Musée Picasso, und auch in der Münchner Galerie Stangl, einem identitätsstiftenden Sammelbecken für deutsche Nachkriegskunst. Bezüge zu künstlerischen Richtungen liegen offen, zum synthetischen Kubismus etwa, zur klassischen Moderne, und trotzdem schwebt etwas vom Dada-Atem über seinen Kompositionen, in denen man ironische Brechungen wahrnimmt. Stillleben und Landschaften interessieren ihn, und er setzt sie im kubistisch-tektonischen Stil um, mit flächigem Farbauftrag, pastösen Tupfen, kräftigen Farben, und es ist nicht nur Natur darin zu sehen, sondern es sind auch von Menschen geschaffene Landschaften wie Industrieanlagen und moderne Stadtansichten. Besonders in seinen späteren, großformatigeren Werken strahlen sie eine fast soghafte und irritierende Bewegung aus wie in »Schlucht« von 1972, aber durch die pastellbunten, durch Schwarz akzentuierten Flächen wirken sie freundlich und nicht dystopisch.
Eine neue Richtung und Tiefe bekommt seine Suche nach künstlerischen Ausdrucksformen in Paris. Von 1957 bis 1965 lebt er in Frankreich, doch kann er an die Erfolge, die er in Deutschland (auch als Werbegrafiker, davon später) feiern konnte, nicht anknüpfen. Ein neues Thema entwickelt sich vielleicht eher zufällig, als er in einer Trainingshalle für Boxer sein Atelier aufschlägt. Die Sportler porträtierte er in Filzstift auf Papier, als wirbelnde Striche, die sich zu einer Figur zusammenfügen, später als lodernde Farbflächen. Er malt mit Öl, Kreide, Bleistift, Tusche, Aquarell, auf
Papier, Karton und Leinwand. Fotoaufnahmen im Boxer-Atelier, die im Auftrag der Süddeutschen Zeitung für ein Künstlerporträt entstanden, zeigen ihn augenzwinkernd im Unterhemd, wie er mit dem Pinsel eine Leinwand attackiert.
Seine Arbeiten wären nicht zu verstehen, wenn man nicht auch seine Zeichnungen stets im Blick hätte, meint die Kuratorin Laura Domes. In der Tat hat er massenhaft gezeichnet, und wo in den Gemälden die Abstraktion – aber nie ohne wahrnehmbaren Gegenstand – vorherrscht, bewahrt die Zeichnung quasi als Kontrapunkt seine figürlichen Darstellungen. Er füllte wohl tausende von Skizzenblöcken, zeichnete unentwegt während seiner Reisen.
Insofern ergeben sich seine Buch- und Zeitungsillustrationen praktisch zwangsläufig, ein neues Metier, in dem er sich ab den 1950er Jahren ausprobiert. Eine Ikone, ein Symbol seiner Zeit schuf er mit den Werbetrickfilmen für die Firma Braun und der zart-plakativen Wandgestaltung für den Flagshipstore der Nähmaschinenkönigin Pfaff in München. Mit Trickfilm hat er später auch experimentiert, Collagen gefertigt.
Die einmal begonnene Suche, so scheint es, hat für ihn nie aufgehört. Und diese Suchbewegungen machen ihn uns wieder ganz nah.
Susanne Asal bis zum 23. August, Di., mi., Fr., Sa., So., 10–18 Uhr; Do., 10–20 Uhr www.mggu.de
Schlimmer als der verlorene Krieg
Historisches museum gedenkt der Inflation 1923 »Krieg, Geld, Trauma«
Derart ins Schwarze zu treffen, das hätte man sich im Historischen Museum bei der Planung der Ausstellung zum 100-jährigen Gedenken der großen Geldentwertung von 1923 wohl nicht vorstellen können. Wenn es in den Anfängen des Projekts vor drei, vier Jahren ein Thema im Bereich der Staatsfinanzen gegeben habe, dann sei das eher das der Deflation und Stagnation gewesen, schickt HMF-Chef Jan Gerchow allen weiteren Erläuterungen bei der Vorstellung der neuen HMF-Schau »Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma« voraus. Nach Monaten aber der unablässigen Verteuerungen des täglichen Einkaufs und in der Ungewissheit der weiteren Entwicklung hat das Thema uns inzwischen eingeholt und wesentlich sensibler gemacht. Erstaunlich ist auch, dass das Stadtmuseum am Römer als einziges deutsches Museum die Idee hatte, dieses unschönen Jubiläums in einer Ausstellung zu gedenken. Die bis zum 3. September laufende Schau geht ihr Thema mit starken Informationsfundus von Grund auf in insgesamt sieben Abteilungen an. Begonnen wird mit einer Begriffsklärung, was eine Inflation denn überhaupt ist, gefolgt von historischen Beispielen der Geldentwertung bis zurück in der Römerzeit, im China des 14. Jahrhunderts und im Laufe der Französischen Revolution. Das besondere Augenmerk im Erdgeschoss des Stadtmuseums aber gilt dem
Neue Ausstellungen im Juni
02.06.–17.09.2023
The Cube Eschborn: ERn ESTS ColE. HouSE oF Bon DAGE www.deutscheboersephotographyfoundation.org
02.06.2023–15.01.2024
Senckenberg Museum: TRIFF DAS RIFF! Perspektive Kunst www.senckenberg.de
03.–11.06.2023
Palmengarten: RoSEnSCHAu www.palmengarten.de
22.06.–01.10.2023
Schirn Kunsthalle Frankfurt: PlASTIC WoRlD www.schirn.de
25.06.–01.10.2023
Opelvillen Rüsselsheim »BRAVo«-STARSCHn ITTE. Eine Sammlung von legenden www.opelvillen.de
BIoGRAFIE BITTE
Das Kabinett des Jüdischen Museums widmet sich zum 175. Geburtstag einer ganz besonderen Frankfurter Persönlichkeit, die zwar in aller Munde, aber trotzdem kaum bekannt ist: dem Großindustriellen und Sozialreformer Wilhelm Merton. Seine geschäftlichen Erfolge als Gründer der Metallgesellschaft AG stehen ebenso im Mittelpunkt der Ausstellung wie sein gesellschaftspolitisches Engagement als Mitbegründer der Frankfurter Universität, der Akademie für Sozial-und Handelswissenschaften und als Förderer der Frauenerwerbstätigkeit. (bis 7.1.2024) www.juedisches-museum.de
Zusammenhang von Krieg als Auslöser von Inflation und politischer Destabilisierung. Die Ausstellung zeichnet dezidiert die Dynamik der schon im Ersten Weltkrieg einsetzenden Geldentwertung nach, als ausbleibende militärische Erfolge die Aussicht schwinden ließen, mit den kriegsbedingten Staatsschulden auch die ausgegebenen Kriegsanleihen durch schnelle Annexionen zu amortisieren, wie dies noch 1870/71 zum allgemeinen Wohlgefallen der Deutschen auf Kosten Frankreichs gelungen war. Die Inflation fand in Schüben statt und kulminierte mit der Einstellung der deutschen Reparationszahlungen 1923 und nach der Ermordung des deutschen Außenministers Rathenau. Mit Filmen, Fotos, Karikaturen, Zitaten und einem veritablen Waschkorb voller gebündelter Billionengeldscheine illustriert das HMF das mit der Herausgabe der Rentenmark im November jäh endende Trauma. Der Star unter den Exponaten aber komm als Leihgabe vom Hanauer Stadtmuseum: ein aus entwerteten Geldscheinen mutmaßlich zum Karneval geflochtenes Kleid. Auf die leichte Schulter wurde die große Entwertung der deutschen Privatvermögen indes nicht genommen. Im kollektiven Gedächtnis traf die Krise das deutsche Gemüt jedenfalls härter als die Kriegsniederlage 14/18. gt
Bis 10. September: Di.–So., 11-18 Uhr historisches-museum-frankfurt.de
ARTu R HERAS – RoTSPAn IER
Das Instituto Cervantes führt sein hoch ambitioniertes Projekt »Rotspanier« erneut mit ergreifenden Ausstellungen weiter. Es ist den spanischen Republikanern gewidmet, die vor dem Ansturm der faschistischen Truppen Francos am Ende des Bürgerkrieges 1939 nach Frankreich flüchteten und von dort ins Nazi-Deutschland verraten wurden. Sie ist an drei Orten zu sehen, und allein der erste, die Katharinenkirche, ist absolut ergreifend. Über dem Altar verdeckt eine riesige Hand das Kreuz. Artur Heras und Anacleto Ferrer erteilen eine aufwühlende Geschichtsstunde. Zu sehen auch im Instituto Cervantes und im Gewerkschaftshaus.
as Bis 23.6., www.frankfurt.cervantes.es
Feindlich verwoben
Die open-Air-Skulpturenschau Blickachsen 13 findet nur in Bad Homburg statt
Man kann gar nicht anders als inne halten beim Anblick der vier Meter hohen Bronze-Arbeit »United Enemies« von Thomas Schütte im Kurpark Bad Homburg. Auf der großen Wiese vor dem Tennisplatz sehen wie vier gigantisch große furchteinflößende ältere Männer mit markanten verbeulten Schädeln, klobigen Körpern und mit ziemlich verstört wirkenden Physiognomien. Jeweils zwei dieser Bronzefiguren winden in einer fest verschnürten Zwangsjacke und sind denn auch aus einem Stück. Tatsächlich also sind es zwei Werke, mit denen der Bildhauer die existenzielle Verbundenheit, das AufeinanderAngewiesen-Sein der Feinde nicht nur metaphorisch, sondern auch materiell ausdrückt. Es bleibt uns überlassen, in ihnen Parabeln oder gar Größen unserer Zeit zu sehen oder auch ihre Komik zu deuten, die in der freien Natur des Kurparks besonders zu Tage zu treten scheint. Thomas Schütte ist nur einer von 24 Künstlern, die hier und im Garten am Bad Homburger Schloss buchstäblich Großes zur Schau stellen. Es ist die 13. Ausgabe der vom Galeristen Christian Scheffel im Jahr 1997 ins Leben gerufenen und längst international renommierten Schau. Dass die sich nicht auch noch über Darmstadt, Kronberg, das Kloster Eberbach, Frankfurt bis nach Bad Vilbel erstreckt, ist in diesem Jahrt allein der Pandemie und den langen Vorlaufzeiten der Planung geschuldet und sollte bei der 14ten wieder im Flächenlot sein – ganz im Sinne des fördernden Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Als Partner der diesjährigen Schau konnte Scheffel die Stiftung Insel Hombroich gewinnen, ein durchaus vergleichbarer Kunst- und Kulturraum im Rheinland bei Neuss unter freiem Himmel. Im changierenden und sich ständig verändernden Zusammenwirken von Kunst und Natur besteht denn für den kokuratierenden Geschäftsführer
Roland Nachtigäller auch der besondere Reiz dieser bis 1. Oktober dauernden Präsentation. Außerhalb des Schutzraums eines Museum entfalten die Kunstwerke mit ihren jeweiligen gesellschaftlichen, ökologischen oder ästhetischen Bezügen unter freiem Himmel ganz eigene Wirkmächtigkeit, bewegen sich im Diskurs mit ihrer Umgebung. Tatsächlich wird sich das Erleben nicht nur von Schüttes Enemies am frühen Morgen beim Sonnenaufgang anders gestalten als in der Dämmerung, in der prallen Sonne anders als bei Schmuddelwetter, im lichten Frühjahr anders als im düsteren Herbst. Was besonders auch für Arik Levys spiegelnde Stahldoppelskulptur »RockGate 203« gilt, die sich im buchstäblichen Licht ihrer Möglichkeiten in ihrer Umgebung zu verflüchtigen und aufzugehen scheint. Oder auch für die AldiMiniaturfabrik, die Ina Weber hier in die Landschaft gesetzt hat. Spektakulär ist die in einem Stangengeviert gestapelte Installation aus roten Autorücklichtern, die in der Dunkelheit leuchten sollen. Zunächst mit »Lupo & Co 398.12« betitelt, heißt die Arbeit des Frankfurter Künstlerduos Winter/Hoerbelt inzwischen »Perlen des Alltags«. Art-verwandt in doppelten Sinne und nicht minder rätselhaft: die wie Ährengarben gebundenen »Vertical Highways« aus rotlackierten Leitplanken von Bettina Pousttchi. Reihum wird – ohne thematische Vorgaben oder leitendes Motto –ein Querschnitt zeitgenössischer Bildhauerkunst zu erleben sein, die sich längst nicht mehr am klassischen Sujet orientieren, sondern genreübergreifend bis hin zur theatralen Installation reichen. 22 Figuren befinden sich im Kurpark, 10 weitere oben am Schloss. Empfohlen seien hier insbesondere organisierten Führungen.
Bis 1. Oktober 2023 www.blickachsen.de
02.06. – 15.01.2024
Triff das Riff! Perspektive Kunst
22.06. – 01.10.2023
Pınar Yoldaş: An Ecosystem of Excess
museumfrankfurt.senckenberg.de
>> Wiedererworben: Im vergangenen Jahr hat die Stadt Frankfurt das Damenbildnis (Porträt Therese Karl) des Malers Fritz von Uhde aus dem Bestand der städtischen Gemälde an die Erben seines im Nationalsozialismus ermordeten Eigentümers Gustav Rüdenberg restituiert. Jetzt erwarb es das Städel mit Unterstützung des New Yorker Holocaust Claims Processing Office für die eigene Sammlung zurück. Es ist fortan in der Dauerausstellung der Sammlung Kunst der Moderne ausgestellt und mit einer Gedenktafel versehen, die an die tragische Geschichte Gustav Rüdenbergs erinnert. www.staedelmuseum.de
>> Aus gegebenem Anlass: Das Caricatura Museum zeigt noch bis zum 17. September 2023 die Sonderausstellung »Robert Gernhardt und das Frankfurter Karikaturenfieber von 1848«. Die basiert darauf, dass der Zeichner und Satiriker Robert Gernhardt vor 25 Jahren, zum 150-jährigen Jubiläum des Paulskirchenparlaments, in den Archiven des Städels und des Instituts für Stadtgeschichte Karikaturen aus dem Revolutionsjahr 1848 und das Karikaturenfieber jener Zeit entdeckte, als es allein in Frankfurt 34 Karikaturenverlage gab. www.caricatura-museum.de
>> Do it yourself: Der Atelierkurs für Erwachsene »Höhen und Tiefen –Reliefs aus Gips« am Sonntag, dem 18. Juni von 11.30 bis 17.30 Uhr zur Ausstellung »Herausragend. Das Relief von Rodin bis Picasso« bietet nach einer Führung zu diesem facettenreichen Medium die Möglichkeit, selbst ein kreatives Gipsrelief zu entwerfen. Aus Ton entsteht eine Negativform, die am Ende mit Gips ausgegossen wird. Kostet 85 Euro. Teilnahme über den OnlineShop. www.staedelmuseum.de
>> Party Party: »LIEBIEGHAUS LIVE« startet im schönsten Garten Frankfurts in diesem Jahr am 29. Juni um 19 Uhr mit der deutschtürkischen Mannheimer IndieRockband »Engin«. Dazu entführen Kunstvermittler in die Ausstellung »Maschinenraum der Götter. Wie unsere Zukunft erfunden wurde«, um die Geheimnisse der jahrtausendealten Verbindung von Kunst und Wissenschaft zu lüften. www. liebieghaus.de
>> Corona-Pop-Up: Am 24./25. Juni stellt das Historische Museum Frankfurt erstmals Sammlerstücke aus der Corona-Pandemie aus. »Ausnahmezustand – Corona Pop Up« nennt sich die Schau, die auf einen Aufruf des Museum im März 2020 zurückgeht. Dabei stellt das HMF auch die spannende Frage, was es denn eigentlich für die Zukunft sammeln soll. Beginn Samstag/Sonntag jeweils 11.30 Uhr, Diskussion/Gespräch um 14 Uhr und Get together um 16.30 Uhr. Eintritt: Samstag frei (SaTOURday), Sonntag 8/erm.4 € www. historisches-museum-frankfurt.de
>> Lebensgroß: Eine großartige Schau mit Superstars wie ABBA, Udo Lindenberg, den Beatles und (hoffentlich auch) Connie Francis kündigen die Opelvillen in Rüsselheim an. Alle diese Künstler und viele mehr waren mal Starschnitte der Jugendzeitschrift »Bravo«. Anhand von Sammelobjekten und ausgewählten »Bravo«-Starschnitten werden vom 25. Juni an einen Sommer lang Rockstar-Legenden und längst vergessene Sternchen aus Film, Fernsehen und Musik wieder wach. Erinnert wird, wie eine Zeitschrift, die über 25 Jahre eine Auflage von mehr als einer Millionen Exemplaren hatte, Jugendkultur in westdeutschen Zimmern abbildete. www.opelvillen.de
Tauschrausch
Das ledermuseum offenbach nimmt bis 3. Juni alte Taschen in Empfang
Soviel steht nach den Erfahrungen der Vergangenheit fest: Am 1. Juli bricht im Offenbacher Ledermuseum erstmals wieder nach Corona der Taschen-Tausch-KaufRausch aus. Dazu laden die Museumsmacher alle dazu ein, alte Taschen gegen neue in ihrem Haus zu tauschen.
Bis zu fünf freilich gut erhaltene Teile nimmt das Haus vom 1. bis zum 3. Juni jeweils zwischen 14 und 17 Uhr für den späteren Tausch entgegen. Zunächst gibt es pro Teil eine Wertmarke dafür, mit der sich dann am 1. Juli eine noch tollere Tasche ertauschen lässt. Damit die Qual der Wahl nicht allzu schwer wird, empfiehlt das Ledermuseum sich geschmacktechnisch von den eigenen Ausstellungen inspirieren zu lassen. Wer will kann seine Taschen aber auch dem Second-Hand-Verkaufstisch spenden und sich dort für kleines Geld nach Alternativen umschauen. www.ledermuseum.de
Spielt in der Schule, handelt vom leben
Tonio Schachingers zweiter, großer Roman »Echtzeitalter«
»Wer keinen Bugatti hat, kann sich nicht vorstellen, wie angenehm Ivo gerade sitzt.« – In, natürlich, einem Bugatti, den er sich, der österreichische Fußball-Profi, problemlos leisten kann.
So beginnt »Nicht wie ihr«, der erste Roman des jetzt einunddreißigjährigen österreichischen Autors Tonio Schachinger. Ein Roman über einen Fußballer. Mit diesem Debut gelangte er, 2019, gleich auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises.
Schon ungewöhnlich, wie vieles bei ihm: Österreicher, aber in New Delhi geboren, Vater Diplomat, Mutter lateinamerikanische Künstlerin, in Wien aufgewachsen, und mit seinem ersten Buch gleich in die erste Liga aufgestiegen. Jetzt ist sein zweiter Roman erschienen.
Till Kokorda geht auf ein traditionsreiches, elitäres Internat, mitten in Wien, das »Marianum«. Park, Sportplätze, sogar eine Grotte gibt es auf diesem Gelände. Tills Vater starb, als er gerade zehn Jahre alt war. Seine Mutter arbeitet und ist froh, »ihn betreut zu wissen«. Sonst aber weiß sie wenig von ihm. Nichts von seinen Interessen, nichts von seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten (beim Computer-Spiel, bei dem er bald zu den ganz Großen dieses Metiers gehört).
Till ist ein stiller Schüler, der sich am liebsten im Hintergrund hält. Während seiner gesamten Schulzeit hat er einen Klassenlehrer, der Deutsch und Französisch unterrichtet und ansonsten mit allen Mitteln versucht, seinen Schülern das Leben schwer zu machen. Dieser Herr Dolinar ist ein antiquierter, despotischer immer schwarz gekleideter Sonderling. Bildung bedeutet für ihn Detailwissen, nach der Devise: Fakten, Fakten, Fakten. Die drei goldenen Regeln, nach denen er seine Klassenlektüre auswählt, lauten »Nichts aus dem zwanzigsten Jahrhundert,
keine Übersetzungen und nichts, was nicht als Reclamheft erhältlich ist«. Eine andere Maxime: Schüler müssen lernen, »alles zu ertragen, was von ihnen verlangt wird« und zwar widerspruchslos. Das heißt, die gesamte Schulzeit unter dem fanatischen Dolinar ist geprägt von Ängsten, Drohungen, von Strafarbeiten und Nachsitzen. Schachinger, der hier vermutlich aus eigener Erfahrung sprechen kann, formuliert eine klare Meinung zu dieser Schule und zu den Wienern überhaupt. »Akademisch, mittelmäßig, ambitionslos, aber trotzdem eingebildet«. »Das Besondere an Wien sind die Wahnsinnigen mit bürgerlicher Fassade, die weitgehend funktionieren, aber nie von hier wegziehen könnten, weil ihr menschenfeindliches Verhalten in keiner Stadt so wenige Konsequenzen hätte.« Till entflieht dieser Welt durch exzessives Computer-Spielen. In dem Spiel »Age of Empire2« (AoE2), einem Echtzeit-Strategiespiel, kann er großartige Dinge erschaffen. »Wände klein schlagen, Treppen in den Himmel bauen, … jedes erdenkliche Hindernis überwinden.« Dafür verzichtet er auf Schlaf, kommt oft zu spät zum Unterricht, erhält Strafarbeiten, muss nachsitzen. In der Computerwelt ist er schon mit fünfzehn Jahren der jüngste Top-Ten-Spieler der Welt. Er reist zu Messen, fliegt um die ganze Welt, sogar nach »Schanghai«, ein echter Gamer. Er lernt »normale Menschen mit unspektakulärem Äußeren, aber Legenden in der Welt von AOE2« kennen. Er trifft einen Typ, der »einer der Top-30-FortniteSpieler Europas ist und schon fast
eine halbe Million mit Preisgeldern eingenommen hat«. Ihm wird klar, wie die analoge Welt, sein Internatsdasein und die digitale Welt, in der er ein Star ist, aufeinander prallen. In dieser anderen Welt gibt es für ihn keine Schikane, keine Entwürdigungen, durch Gaming schafft es Till »das Leben zu vergessen und zu ertragen«.
Sein Leben, auch an der Schule, verändert sich, als er zwei Mädchen, Feli und Fina aus der Parallelklasse näher kennen lernt. Sie machen viel gemeinsam, treffen sich in der Raucherecke, gehen zusammen in Kneipen und rauchen Gras. Feli wird Tills große Liebe, doch sie trifft auch andere Jungens und so muss er eine intensive Leidenszeit durchstehen, bis sie endlich seine richtige Freundin wird.
Feli, frech, auch dreist, fliegt kurz vorm Abitur noch von der Schule. Doch sie hat reiche, einflussreiche Eltern und bekommt schnell einen Platz an einem anderen Gymnasium.
Feli, das begreift Till, »gehört zu den Menschen, die im Grunde sowieso nicht scheitern können, weil auch der größtmögliche Absturz sie nie hinter den Punkt zurückwerfen könnte, auf den andere ein ganzes Leben hinarbeiten«.
»Echtzeitalter« ist ein zeitgenössischer Bildungsroman, allerdings ausgerichtet an einer Gegenwart, die der herkömmlichen Bildung leichtfüßig entlaufen ist. Die politischen Skandale der jüngsten österreichischen Geschichte, Sebastian Kurz, Ibiza-Gate, spielen ebenso mit hinein wie der Lockdown in CoronaZeiten. Es ist aber vor allem eine Konfrontation der digitalen Kultur mit unserer analogen Welt. Till ist ein erfolgreicher, genialer Gamer, der auch ohne Literatur und Bildung, wie sie sein zurückgebliebener Lehrer fordert, mehr als erfolgreich wurde. Er macht genau das, was er kann und der Autor, Schachinger, kann das in eine Sprache übersetzen, die genau den Ton seiner Generation trifft und witzig, mit ironischem Unterton, eine Welt beschreibt, die eine heute vielbeschworene Zeitenwende bereits hinter sich hat.
Am Ende trifft der Held einen ehemaligen Mitschüler, der besonders gedemütigt, schikaniert, ja gequält wurde, aber jetzt versucht, seine Schulzeit zu verklären: »schon super, eigentlich«! Till, empört: »Spinnst du? Es war die Hölle, du Idiot.«
Donnerstag 01.06.23 / 19.30 h
NoViolet Bulawayo: Glory
Literaturhaus Frankfurt
Schöne Aussicht 2, 60311 FFM
Telefon: 0 69/75 61 84 10
info@literaturhaus-frankfurt.de
Saalticket 12 / 8 Euro
Junges Literaturhaus Frankfurt / Kinderbuch-Nachmittag ab 4 Jahren
Samstag 03.06.23 / 15.00 h
Rotraut Susanne Berner: Geburtstag in Wimmlingen
Montag 12.06.23 / 19.30 h
Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch Mit Marion Brasch, Alf Mentzer und Miryam Schellbach
Junges Literaturhaus Frankfurt
Philosophische Workshops für 9. und 10. Klassen
Mittwoch & Donnerstag 14./15.06.23 / 10.00 h
Saalticket 5 Euro
Saalticket 7 / 4 Euro
Klassenticket 90 Euro
Jörg Bernardy und Ina Schmidt: Die werden, die wir sind
Mittwoch 14.06.23 / 19.30 h
Saalticket 9 / 6 Euro
Clemens J. Setz: Frankfurter Poetikvorlesungen – Abschlusslesung
Das Literaturhaus zu Gast im Schauspiel
Sonntag 18.06.23 / 18.00 h
Robert Seethaler: Das Café ohne Namen
Montag 19.06.23 / 19.30 h
Saalticket 24 / 12 Euro
Saalticket 9 / 6 Euro
Postmigrantisch erzählen: Behzad Karim Khani & Ivna Žic
Junges Literaturhaus Frankfurt / Lesung für alle ab 10 Jahren
Freitag 23.06.23 / 16.00 h
Saalticket 5 Euro Andreas Steinhöfel liest Roald Dahl
Montag 26.06.23 / 19.30 h
Saalticket 12 / 8 Euro Helga Schubert: Der heutige Tag
Mittwoch 28.06.23 / 19.30 h
Saalticket 9 / 6 Euro Krimiabend mit Sally McGrane: Die Hand von Odessa
Mittwoch 05.07.23 / 19.30 h
Saalticket 7 / 4 Euro Sommerlesung sexyunderground: Seitensprung
Montag 10.07.23 / 19.30 h
Saalticket 9 / 6 Euro Mütter. Ein Abend mit Nora Burgard-Arp und Marlen Hobrack
Vorschau
Montag 11.09.23 / 19.30 h
Ilija Trojanow: Tausend und ein Morgen
Dienstag 12.09.23 / 19.30 h
Ulrike Draesner: Die Verwandelten
Saalticket 12 / 8 Euro
Saalticket 12 / 8 Euro
Tickets: Vorverkauf über www.literaturhaus-frankfurt.de Für fast alle Veranstaltungen gibt es Streamingtickets à 5 Euro; bis Veranstaltungsbeginn buchbar und 70 h nutzbar. Streaming-Abo: 50 Euro für alle noch anstehenden Veranstaltungen bis zum 13. September.
lesungen
ANNi KA REiCH
Männer sterben bei uns nicht
Mousonturm, 15.6.2023, 19.30 Uhr www.hlfm.de
ARRi DilliNGER & PETER lUYENDYK
Wolf sollst du mich nennen
BockenheimBibliothek, 15.6.2023, 19.30 Uhr www.stadtbuecherei.frankfurt.de
FElWi NE SARR
Die Orte, an denen meine Träume wohnen Literaturhaus Villa Clementine, 7.6.2023, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
KATHARi NA ADlER
Iglhaut
Romanfabrik, 6.6.2023, 20 Uhr www.romanfabrik.de
KOCHEN & KEKSE
Mit Teresa Präauer »Kochen im falschen Jahrhundert« & Nicole Seifert »Krawall & Kekse«
Mousonturm, 6.6.2023, 19.30 Uhr www.hlfm.de
KRimiABEND miT SAllY mCGRANE
Die Hand von Odessa Literaturhaus, 28.6.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
lYRiSCHER SPAZiERGANG
miT HElGE HEYNOlD
An ausgewählten Orten wird Helge Heynold Gedichte vortragen
Büchergilde Buchhandlung & Galerie, 17.6.2023, 17 Uhr www.buechergilde-frankfurt.de
mARKUS ORTHS
Mary & Claire
Romanfabrik, 13.6.2023, 20 Uhr www.romanfabrik.de
miCHEl BERGmANN
Mameleben
Stadtkirche Darmstadt, 14.6.2023, 19.30 Uhr www.stadtkirche-darmstadt.de
mONi KA HElD
Der Schrecken verliert sich vor Ort
Denkbar, 15.6.2023, 19 Uhr www.denkbar-ffm.de
NOViOlET BUlAWAYO
Glory Literaturhaus, 1.6.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
PATRiCK BAHNERS
Die Wiederkehr. Die AfD und der neue deutsche Nationalismus
Historische Villa Metzler, 12.6.2023, 19 Uhr www.kultur-frankfurt.de
POSTmiGRANTiSCH ERZÄHlEN:
Behzad Karim Khani »Hund Wolf Schakal« & Ivna Zic »Wahrscheinliche Herkünfte« Literaturhaus, 19.6.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
SCHöNE AUSSiCHTEN – DAS FRANKFURTER liTERATURGESPRÄCH
Mit Marion Brasch, Alf Mentzer und Miryam Schellbach Literaturhaus, 12.6.2023, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
TANJA RAiCH & KRiSTOF mAGNUSSON
Das Paradies ist weiblich
Literaturhaus Villa Clementine, 14.6.2023, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
VON DER BRETAGNE
BiS ZUR NORDSEE
Mit Jean-Luc Bannalec »Bretonischer Ruhm« & Tilman Spreckelsen »Das Nordseekind« Buchhandlung Weltenleser, 5.6.2023, 19.30 Uhr www.weltenleser.de
Alf mayers Kolumne »Blutige Ernte«Drei Kinder im neuseeländischen Busch
Der existentielle »noir«-Roman »Kerbholz« von Carl nixon
»Das Auto mit den drei schlafenden Kindern verließ die Erde. Vom Rand der bewaldeten Steilküste, an der sich die vom Regen glatte Straße in die so tückische Kurve krümmte, bis hinab zum reißenden Fluss am Fuß der Klippen waren es fast zwanzig Meter. Es schien kein Mond in dieser Nacht, niedrige, bleierne Wolken verdeckten den Himmel.
Für den Bruchteil – eines Bruchteils – eines Augenblicks hing das Auto wie schwebend in der Luft. Sehr bald würden die Kinder anfangen zu fallen. Hinab auf die Wipfel der Bäume. Hinab auf das zwischen den Felsbrocken entlangrauschende Wasser. Der Zukunft entgegen.«
97 Wörter, 600 Zeichen. Eines der seltsamsten Anfangskapitel, das ich je gelesen habe. Auftakt zu einem unglaublich intensiven Buch. Ein Auto stürzt in einer Regennacht in eine Schlucht, in einen Gebirgsfluss. Die drei schlafenden Kinder im Auto fallen – der Zukunft entgegen. Zukunft! Steht da, unmissverständlich. Aber erst einmal ist der Sturz, dieser eine Fall-Moment, in dem sich die Zeit zu einer Blase zieht, den Ambrose Bierce 1890 als erster Literat in seiner Kurzgeschichte »Zwischenfall auf der Eulenfluss-Brücke« erzählerisch eingesetzt hat. Der Moment, in dem die Zeit sich verlangsamt, beinahe stillsteht. Wie eine Klinge saust das von der Straße abkommende Auto zwischen Baumstämmen hindurch, verfehlt einen Granitfelsen, schießt vorwärts. In die Luft. Wo es hängen bleibt. »Es stimmt also«, denkt sich der Vater. »Zum Ende hin verlangsamt sich alles.«
Aus seinen letzten EulenbrückenMomenten wissen wir: Sie sind eine sechsköpfige Familie aus England, auf Neuseelands Südinsel an der wilden Westküste unterwegs, ehe der Vater den neuen Job in Wellington antreten wird. Die letzten drei Tage hatten sie nichts als Regen, unerbittlichen Regen gehabt. Tropfen so groß wie Murmeln. Monsunregen. Dazu hinter Wolken verborgene Berge und halb gare Pommes. »Hätten sie Eintritt bezahlt, er hätte sein Geld zurückverlangt.«
Aber dies wird keine Touristengeschichte, keine Prospekt taugliche Neuseelandtour. Dies wird ein existentieller »Noir«, elegant, unerbittlich genau und balanciert erzählt. Mit Donnerhall bis zur letzten Seite. Es gibt auch noch ein Baby, vorne bei der Mutter. Aber die vorne überleben nicht. Nur die Kinder hinten: Maurice, Katherine, Johnny. Oben auf der Straße spült der Regen die Wagenspuren fort. »Es war wie ein
Zaubertrick. Nach nur fünf Tagen in diesem Land hatte sich die Familie Chamberlain in Luft aufgelöst. Es war der 4. April 1978.«
Die drei Geschwister können sich befreien, Maurice am Bein verletzt, Tommy wegen eines Schädelbruchs kaum ansprechbar. Katherine übernimmt das Kommando. Sie weiß, sie müssen aus dem Regen. Sonst sterben sie. Wir sind am Ende von Kapitel 1 und auf Seite 25.
Dann steht da: 14. November 2010 und Kapitel 2. In einem Haus in London klingelt das Telefon, es ist ein offizieller Anruf: die diplomatische Vertretung Neuseelands im Vereinigten Königreich mit der Mitteilung, dass ein Doktorand, der eine Möwenkolonie an der Küste erforscht, menschliche Überreste gefunden hat, die als die von Maurice Chamberlain identifiziert worden sind. Suzanne, deren Schwester und Schwager mit ihren Kindern vor 32 Jahren verschwand, hat auf
eigene Faust schon auf vier Reisen zur Südinsel nach ihnen gesucht. Ergebnislos.
Das nächste Kapitel hat uns wieder ganz nah bei den Kindern, unter einer nassen Decke, unter einem Baum, immerhin ein wenig geschützt. Meter für Meter und Stunde für Stunde, sind wir jetzt für 20 Seiten beim Überlebenskampf der Kinder nach dem Absturz dabei. Dann führt Kapitel 5 in einen Hangar auf einem Militärflugplatz in Essex, gut acht Wochen nach dem Londoner Anruf. Es ist der 21. Januar 2011. Die Überreste von Maurice kamen als Militärfracht. Kostengünstig. Suzanne bekommt sie überreicht. Die Rolex ihres Schwagers ist dabei, und ein Stück Holz, etwa einen halben Meter lang, silbrig und eisenhart, mit Einkerbungen wie ein Kalender. (Es ist das Kerbholz des Titels. Aber da wissen wir noch nicht um seine Bedeutung.) Der Polizeibericht, der auch Röntgenbilder verglich, macht klar, dass Maurice bei seinem Tod 17 oder 18 war. Er hatte also noch vier Jahre nach seinem Verschwinden gelebt. Gefunden hat man ihn weitab jeder Siedlung.
Wieder sind wir 20 Seiten bei den Kindern. Im Busch. Allein. Drei Nächte lang. Am vierten Tag taucht ein Jäger mit seinen Hunden auf.
»Wo lebt’n ihr Leute?«
»In England. London. Wir sind erst ein paar Tage hier.«
»Du meinst hier im Westen?«
»Nein, in diesem Land.«
»Habt ihr Sippschaft hier?
Verwandte. Menschen, die wissen, wohin ihr unterwegs wart, die nach euch suchen?«
»Nein.«
Der Mann nimmt sie mit, quer durch die Wildnis, legt sich den fiebrigen Maurice über die Schultern. Jeder Ort, den sie erreichen, scheint erst durch ihre Ankunft ins Leben gerufen. Sobald sie weitergehen, verschwindet auch dieser Teil des Waldes wieder. Sie werden »niemals alleine zurückfinden, nicht in hundert Jahren«. Der Mann führt sie in ein Tal. Es dehnt sich endlos aus. »Unbefugte werden erschossen«, steht auf einem Schild. »Willkommen im Paradies«, sagt der Mann. Katherine denkt, vielleicht ist es der Name des Tals. »He, Martha?«, ruft der Mann zu einem wie verlassen stehenden Haus hinüber. »Bist du drin, Weib?« Sie sind da. Sind an einem Ort, den sie nicht mehr verlassen werden. Sie sind da, wo das Kerbholz gilt. Wir sind auf Seite 111. Noch 190 Seiten in einer Welt, die uns, die wir als Touristen mal ein wenig »in die Wildnis« gehen, abgrundtief fremd ist. »Neuseeland war das letzte Land der Welt, das von Menschen besiedelt wurde. Mich interessiert der historische Prozess, wie Menschen nach Neuseeland kommen und dann durch das Land verändert werden. In meinem Roman sind es drei Kinder aus der englischen Oberschicht, die plötzlich auf sich allein gestellt mit dieser rauen Landschaft und den Bedingungen, die sie dort vorfinden, zurechtkommen müssen«, sagt Carl Nixon. »Mir schien dies ein Spiegelbild der Geschichte Neuseeland zu sein.«
Carl Nixon, Jahrgang 1967, ist einer der größten lebenden Autoren down under. Gleich sein erster Roman »Rocking Horse Road« war auch in Deutschland ein Erfolg (2012 bei uns besprochen). »Kerbholz« schrieb er als »Katherine Mansfield Fellow« mit einem nach der größten neuseeländischen Schriftstellerin benannten Stipendium – und er zeigt sich ihrer würdig. Der Roman ist sozusagen sein persönliches, der Literaturgeschichte (nicht nur) Neuseelands geschuldetes Kerbholz. Das war/ist ein mit Einkerbungen über Schulden markiertes Holzstück, für Schuldner und Kreditgeber als Beweisstück in zwei Teile gespalten. Der Ausdruck »etwas auf dem Kerbholz« haben kommt von da her.
Nixons hellsichtiger Roman führt uns in den finsteren Wald der dunkelsten Märchen. Ins Gestrüpp der Urängste. In eine archaische Welt, in der nicht nur die Natur, sondern auch die einzigen Menschen, die ei-
nem nahe sind, fremd und unberechenbar bleiben. Das Gegenteil von behüteter Kindheit, von Geborgenheit in einer Familie, von Sicherheit. »Schlichtes« Überleben nennt das unsere Sprache. Der Erzähler Nixon zeigt, wie kathedralengroß solch ein Kindheitsraum ist. Und es ist schlicht begeisternd, wie er all das Schreckliche im Normalen spiegelt, und umgekehrt. Wie tief er uns in die Wildnis führt. Und gleichzeitig aber auch in das, was uns allen so völlig selbstverständlich ist: Familie. Solch eine Familiengeschichte wie »Kerbholz« haben Sie noch nicht gelesen. Dieses Buch hat Echo. Und wie.
Mich hat es nicht nur in eine nicht sonderlich behütete Kindheit zurückgeführt, auch jeder Moment Neuseeland, den ich erlebt habe, ist wieder lebendig. Die Tage an der Westküste, ziemlich genau da, wo das Buch spielt, waren mit die schönsten auf der Reise. Als wir wieder in die Zivilisation kamen, hatte die Welt Corona und die Insel war im Lockdown. Es gibt dafür schlechtere Orte auf der Welt. Das ist mein Kerbholz, das ich Neuseeland schulde.
Die Entfernung der Sterne
Ihre »Kaffeeblüten« bei uns im Strandgut sind legendär, ihre Texte sind Kostbarkeiten. Jetzt Ende Mai ist in der renommierten Edition Azur im Verlag Voland & Quist ein neues Buch von Ingrid Mylo erschienen. »Die Entfernung der Sterne« versammelt Gedichte, Prosa und Essays, eine Auswahl aus ihrem Werk. Besprechung in unserer nächsten Ausgabe. »Das denkbar beste Ge-
gengift für eine Welt, die so grell ist, dass wir nicht mal mehr die Sterne sehen«, schreibt der Verlag.
ingrid mylo: Die Entfernung der Sterne. Gedichte, Prosa, Essays. Edition Azur im Verlag Voland & Quist, Berlin und Dresden 2023. Klappenbroschur, 142 S., 20 Euro.
https://www.voland-quist.de/wppb_ works/die-entfernung-der-sterne/
neues Buch von Ingrid mylo erschienenCarl Nixon: Kerbholz (The Tally Stick, 2020). Aus dem Englischen von Jan Karsten. CulturBooks Verlag, Hamburg 2023. 304 Seiten, Hardcover, 24 €.
Klassikhighlights
Ausgewählt von Bernd Havenstein
Allegro!
Das kleine, feine Musikfest »Allegro!« im Taunus ist wieder da. Das Thema »Schwingungen« wird in der Zeit vom 16. Juni bis 9. Juli ein vielfältiges kammermusikalisches Programm zu inspirierenden Orten rund um Usingen tragen. Gleich das Eröffnungskonzert am 16.6. (20 Uhr) im Christian-Wirth-Saal zu Usingen mit der Camerata Hamburg bringt schwungvolle Werke von Mendelssohn (die erste seiner jugendlich-frischen Streichersinfonien) und Dvorák (Streicherserenade). Das 2. Klavierkonzert des damals 21-jährigen Frederic Chopin wird mit Joseph Moog erklingen, einem aufstrebenden Musiker aus dem Studienkreis des großen Bernd Glemser. Zwei Open AirKonzerte (17.6. im Schlossgarten Usingen und 9.7. im Innenhof des Schlosses Neuweilnau) verbinden teils Musik mit Gaumenfreuden (17.6.) oder Klassik bis KlezmerSounds (9.7.) mit wechselnden, illustren Besetzungen. Großartiges versprechen auch die Konzertabende »Beethoven vs. Bartók« mit dem Amaryllis-Quartett (24.6. Kirche Schloßborn in Glashütten) und »Liebesleid und Liebesfreud« mit dem Kammerchor der Bad Homburger Erlöserkirche am 30.6. in der Laurentiuskirche zu Usingen. Grävenwiesbach (7.7.), Neu-Anspach (8.7.) und Merzhausen (18.6.) sind weitere Aufführungsorte mit spannenden Ensembles. Und mit »Hurra, wir spielen ein Konzert« werden am 2.7. (15 Uhr) im Wilhelmj-Salon zu Usingen auch die Kleinen von vier bis neun Jahren in das Thema Musik eingebunden und ihren Spaß haben.
Karten und infos über www.allegro-musikfest.de oder telefonisch bei 06007/93 00 76
Barockfest Darmstadt
Große Stars und regionale Musikszene verspricht das Staatstheater Darmstadt im zweiten Anlauf seines »Barockfest« vom 2. bis 25. Juni. Ein bunter Reigen erstklassiger Solisten und Ensembles gibt sich die Hand, um musikalische Erinnerungen wachzurufen an eine Zeit, da die Hofkapelle der Landgrafen von Hessen und Darmstadt mit ihrem langjährigen Kapellmeister Christoph Graupner (1683-1760) der Stadt zu großem Ruhm verhalf. Graupner selbst, großartiger – und bis dato weithin vielfach unentdeckter – Komponist vieler Opern und Instrumentalwerke, holte namhafte Musiker nach Darmstadt. Dem Ruf zur Wiederbelebung einer barocken Tradition folgen in diesem Jahr illustre Künstler aus aller Welt. Zu sehen und zu hören sein werden u.a. der Pianist Kit Armstrong mit einem reinen BachProgramm (6.6.), die wunderbare Geigerin Isabelle Faust mit der Akademie für Alte Musik Berlin und einem All-Telemann-Abend (8.6.); der Bratschist Nils Mönkemeyer und Alte-Musik-Spezialist Reinhard Goebel bestreiten zwei Sinfoniekonzerte (11./12.6.) mit Werken
von Telemann, Stamitz, Händel und Wilhelm Friedemann Bach. Avi Avital macht seit geraumer Zeit viel Furore mit der Bearbeitung barokker Werke für Mandoline, die ja eher ein Schattendasein im Konzertsaal führt. Er wartet als Solist und Leiter des Staatsorchesters (17.6.) u.a. mit einer Bearbeitung der »Quatro stagioni« von Vivaldi auf. In der enormen Vielzahl der Angebote fallen mir im Übrigen noch weitere thematische Konzepte auf. Die Darmstädter Barocksolisten z.B. haben für den 22.6. in der Orangerie einen Abend vorbereitet, der sich auf die Ursprünge der Hofkapelle kapriziert: Werke von Hofkompositeur Graupner und Freunden wie Carl Briegel, Johann Endler und des Hausherrn Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt. Ein paar Mal wird zur »Teatime baroque« ins Staatstheater geladen, Barockgottesdienst und geistliche Madrigale werden zu erleben sein, manches bei freiem Eintritt. Und – gleich zu Beginn – eine Erinnerung an »Leipzig 1723«, da sich Komponisten wie Telemann, Graupner, Fasch, Johann Sebastian Bach mit jeweils 20-minütigen Kompositionen um den
Posten des Thomaskantors beworben haben. Für das Publikum des Konzerts werden die vier Werke der Bewerber sozusagen als «Blindverkostung« vorgespielt, um danach zu entscheiden, wer nach heutigem Geschmack Thomaskantor geworden wäre.
Ein insgesamt bemerkenswertes Festival.
Programm und Karten
Zum Abschied eine Wiederentdeckung
Sebastian Weigle verabschiedet sich nach 15 Jahren überaus erfolgreicher Tätigkeit als GMD im Juni/Juli von der Opernbühne in Frankfurt. Neben seinen bevorzugten Komponisten Richards, Herren Wagner und Strauss hat Weigle sich immer wieder für Werke außerhalb ausgetretener Pfade eingesetzt: Erich Wolfgang Korngolds »Die Tote Stadt«, »Der ferne Klang« von Franz Schreker, »Julietta« von Bohuslav Martinu oder »Peter Grimes« zählen zu den denkwürdigsten Aufführungen. Einige Opern unter Weigles Dirigat sind bei OehmsClassics als DVD erschienen und holen auf diese Weise Erinnerungen an große Abende im mehrfachen »Opernhaus des Jahres« zurück. Für den 18./19.6. sind seine Abschiedskonzerte angesagt. Anton Bruckners sog. unvollendete 9. Sinfonie kombiniert mit dessen Te Deum, zur »großen Ehre Gottes« (A.M.D.G) für Soli, Chor und Orchester. Weigle wird als schöne Geste das Opern- und Museumsorchester mit den vier großen Chören der Stadt noch einmal zusammenführen.
Am 2. Juli sodann das endgültige Farewell mit einer weiteren Rarität: »Die ersten Menschen« des mit 28 Jahren allzu früh als Soldat auf dem Schlachtfeld in Galizien gestorbenen Rudi (Rudolph) Stephan (1887–1915). Dessen vielversprechende Karriere hatte bereits mit seinem Studium bei Bernhard Sekles am Dr. Hoch‘s Konservatorium Frankfurt begonnen. 1910 bereits, mit 23 Jahren, hat Rudi Stephan eine fulminante, erste »Musik für Orchester« komponiert, die in ihrer suggestiven Orchestrierung weit vorausweist auf Bartóks Konzert für Orchester. Innerhalb des schmalen musikalischen Oevres ist die zweiaktige Oper von den ersten Menschen nach der Vertreibung aus dem Paradies ein wahrhafter Meilenstein.
Stephan folgt der Handlung des (wegen der angeblichen Nähe zur Pornografie in Bayern seinerzeit verbotenen) Librettos des Dichters Otto Borngräber (1874–1916) in einem, wenn man so will, freitonalen Stil. Noch orientiert an der Spätromantik eines Max Reger etwa und durchaus beeinflusst von französischen Impressionisten, findet der junge Komponist jedoch in der musikalischen Umsetzung des »erotischen Mysteriums« (Borngräber) aus alttestamentarischer Zeit eine eigene, oft betörende Tonsprache. Die Uraufführung an der Oper Frankfurt im Jahr 1920 mit Hindemiths Schwiegervater Ludwig Rottenberg am Pult hat der Komponist, 5 Jahre nach seinem Tod, nicht mehr erlebt. Über 100 Jahre später wird das Werk an berufener Stelle endlich (hoffentlich nachhaltig) wiederbelebt. Immerhin wird Tobias Kratzer die Inszenierung leiten, der auch hier bereits mit Verdi- und Nielsen-Opern Furore gemacht hat. Und: für Sebastian Weigle wird die Wiederentdeckung Rudi Stephans ein Meilenstein auf seinem weiteren Weg in die musikalische weite Welt sein.
Termine: 2. Juli (Premiere), 6.,9.,12.,15.,17. und 20. Juli, Oper Frankfurt
Karten telefonisch unter 069/212-49494 oder www.oper-frankfurt.de
Donnerstag 01.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Martin Miller Session Bandspecial guest: Martina Blazeska
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Gemis Cover Abend
Eppstein
WUNDERBAR WEITE WELT
20:00 Handsome Jack
Frankfurt
CLUB VOLTAIRE
20:00 Jazz Session
NACHTLEBEN
20:00 Jenny And The Mexicats
NETZWERK SEILEREI
20:00 Crepes Sucette
Mainz
SCHON SCHöN
20:00 Hudaki Village Band
Mühlheim
SCHANZ
20:00 Stagetime
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Jam Session: Opener: dEFFtig
Offenbach
BOGSIDE IRISH PUB
20:00 The Hairy Tongues
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
20:00 The Toasters
Freitag 02.
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Heiner Herchenröder
HALBNEUN THEATER
20:30 Simon & Garfunkel Revival
Band
KELLER-KLUB
21:00 Sushiduke
Frankfurt
ALTE OPER (GROßER SAAL)
20:00 Dire Straits Experience
DEUTSCHE BANK PARK
20:00 Herbert Grönemeyer NEUES THEATER HöCHST
20:00 Georgette Dee
ZOOM
20:00 Mayorkun
Hanau
JAZZKELLER HANAU 21:00 Vector’s Jazz Collective
Mainz
M8-CLUB 21:00 The Nordend, Stay Free, 47 Million Dollars
Neu-Isenburg
HUGENOTTENHALLE
18:00 4 to the Bar
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Cold Fusion
Oberursel
ALT-OBERURSELER BRAUHAUS 20:00 Astor Club Band
Offenbach
HAFEN2
20:00 Naft
WAGGON AM KULTURGLEIS
20:00 Aloha In Hell & Low Budgie
Rodgau MAXIMAL 20:00 Jazz Night 186 - Women in Jazz m. Thea Florea, Stefanie Hoevel, Ina Burger
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 Jacksonville
Samstag 03.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 Journeye & Juke Box Hero
The Toasters –Schlachthof Wiesbaden
Schon 1982 in der Lower East Side gegründet, sind die Toasters nun wirklich schon lange im Geschäft. Von Anfang an waren sie keine Puristen. Immer ging es der Band um eine zeitgemäße Adaption klassischer Ska-Sounds. Weltmusikalisches findet Eingang in ihren Musik-Kosmos, Dancehall-Reggae, Soul und Punk. All das vermengen die Toasters zu einer Tanzmusik, die von der Band selbst »East-Side-Beat« genannt wird. Durchweg großartige Musiker sind die New Yorker, denn neben den Toasters leben noch viele weitere phantastische Projekte von ihrer Kreativität, nicht zuletzt das großartige New York Ska Jazz Ensemble. mp
Do., 1.6., 20 uhr, Schlachthof Wiesbaden, murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden, 0611/97445-124, www.schlachthof-wiesbaden.de
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 Key to kingdom
HALBNEUN THEATER
20:30 Simon & Garfunkel Revival
Band
OETINGER VILLA
20:30 Neunundneunzig / Blanche
Biau / Aemilia
Eschborn
ESCHBORN K
20:15 Taunus Bigband - Open Air
Frankfurt
DAS BETT
19:00 V. Glowing Ember Festival m. Elvenpath, [Soon], Last Jeton, Hollowed, Devastated, Distance To Here
IN DER AU
17:00 AU-Fest - 40 Jahre AU m. Kotzreiz, Pisscharge, The Meffs, Frau Doktor, Pogendroblem, Not the Ones, Orkresta Elektrotuna Antitxaranga
NEUES THEATER HöCHST
20:00 Georgette Dee
ZOOM
20:00 Sueco
Groß-Gerau
KULTURCAFé GROSS-GERAU
19:00 Moore and More
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Calm After The Storm
Langen
ALTE ÖLMüHLE
20:30 Armstrong Ambassadors
Mainz
M8-CLUB
20:00 The Sun or the Moon, Awaiting
Dawn
UNTERHAUS
20:00 Brel-Projekt
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 NewVille Band
Oberursel
ALT-OBERURSELER BRAUHAUS
20:00 Takanaka Club Band
Offenbach
HAFEN2
20:00 Anna Smyrk
Rüsselsheim
DAS RIND
20:00 Knight Area
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE
20:00 Céline Voccia Trio
KREATIVFABRIK
20:00 10 Jahre »Die Schönste Jam«
SCHLACHTHOF 19:30 The Devil Makes Three / Support: The Bones Of J.r. Jones
Sonntag 04.
Frankfurt NEUES THEATER HöCHST 19:00 Welthits Auf Hessisch Mainz
HOF
Hazmat Modine
Leo Ebert Quartett (anschl. Session)
Oberursel ALT-OBERURSELER BRAUHAUS 12:00 Eastend Jazzband 19:00 Sounds Like
17:00 The Grasping Straws
Montag 05.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)
20:30 Stormy Monday Jam
Oberursel
ALT-OBERURSELER BRAUHAUS
19:00 Norman Hartnett & Band
Dienstag 06.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 Hazmat Modine
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Krone Old Stars Orchestra
Anna Smyrk –Hafen 2 Offenbach
Die australische Songwriterin und Sängerin Anna Smyrk mag einigen Indie-Freunden und -Freundinnen schon bekannt sein. So wurde ihre Stimme bereits vom »Rolling Stone Magazine« als »simply astonishing« gelobt. Zumindest in Australien ist sie jedenfalls keine Unbekannte mehr. Mit dem MultiInstrumentalisten Alex Burkoy ist übrigens ein Band-Mitglied am Start, das bereits (mit der Gruppe Tinpan Orange) im Hafen 2 gespielt hat. mp
Stella – Kulturclub schon schön Mainz
Stella gibt ihr »Sub Pop«-Debüt mit dem hypnotisierenden »Up and Away«, einem Old-School-Pop-Gedicht über die Qualen und die Verzückung der Liebe. Von Anfang an werden wir in die Welt von Stella hineingezogen – und das ist ein ziemlich fesselnder Ort. Die Singer-Songwriterin hat sich in Athen mit dem Künstler und Produzenten Tom Calvert zusammengetan und das Ergebnis ist großartig. Jetzt kann man das live im schon schön bestaunen!
Do., 1.6., 20 uhr, Kulturclub schon schön, Große Bleiche 60-62, 55116 mainz, 06131/8929843, www.schon-schoen.de
Mittwoch 07.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Harry Seyberth
SCHLOSSKELLER
Sa., 3.6., 20 uhr, Hafen 2, nordring 129, 63067 offenbach, 069/26012223, www.hafen2.net Frankfurt JAHRHUNDERTHALLE SOMMER-
21:00 Zimtthinks und der faradayische Elefant
VINOCENTRAL 18:00 Trio Sonnabend-Kraus-Spohn
Frankfurt
DAS BETT
19:45 Chameleons - Support: Traitrs
MOSAIK
20:00 Janet Taylor & Uli LauterbachWord Up Duo
NACHTLEBEN
20:00 TONZONEN-Labelnacht m. glasgow coma scale, echolons))), The Black Cat‘s Eye
PONYHOF
20:00 Absinto Orkestra
Blues-Session
Knight Area –Das Rind Rüsselsheim
Eine niederländische Progrock-Legende verabschiedet sich: Bis zum Jahresende spielen Knight Area nur noch drei ausgewählte Konzerte. Und eines davon im Rind in Rüsselsheim! Wer auf Bands wie Camel, Genesis, Saga, King Crimson oder Barclay James Harvest steht, der sollte sich diesen ProgrockAbend in Rüsselsheim nicht entgehen lassen. mp
Sa., 3.6., 20 uhr, Das Rind, mainstraße 11, 65428 Rüsselsheim am main, 06142/81680, www.dasrind.de
BigCityBeats WORLD CLUB
DOME Atlantis Edition –Frankfurt
Der BigCityBeats WORLD CLUB DOME präsentiert zum 10-jährigen Jubiläum DJs wie Boris Brechja, Claptone, David Guetta, Felix Jaehn, James Hype, KSHMR, Le Shuuk, Lost Frequencies, Robin Schulz, Scooter, Sebastian Ingrosso von der Swedish House Mafia, Steve Aoki, Timmy Trumpet und Marshmello. Eine Riesenveranstaltung der elektronischen Clubmusikszene mit 250 DJs auf 25 Bühnen. Am Sonntag wird es auf der Outdoor Mainstage einen Hip Hop Takeover geben, dieses Mal mit dem Lokalmatador Haftbefehl. Auch optisch wird dort einiges gehen, kündigen die Veranstalter an, denn nichts weniger als das versunkene Atlantis soll hier wiederauferstehen: »Das Stadiongelände des Frankfurter Deutsche Bank Parks mit seiner 700.000 Quadratmeter große Fläche wird sich für drei Tage in das 9600 v. Chr. bei einer Naturkatastrophe versunkene Königreich, das der griechische Philosoph Plato beschrieb, verwandeln.« Bis zu 180.000 Besucher werden erwartet. mp
9. bis 11.6., Deutsche Bank Park, mörfelder landstraße 362, 60528 Frankfurt am main. Infos und Tickets: https://atlantis.worldclubdome.com
Idstein
SCHEUER 20:00 Sommerfest - mit Mallet u. Boppin`B
Donnerstag 08.
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Gemis Cover Abend
KNABENSCHULE
18:00 Jahresfest der Jazz & PopSchool Darmstadt
Frankfurt
BATSCHKAPP
20:00 Palaye Royale - Support: Kelsy
Karter & The Heroines
IN DER AU
21:00 Dead End Kids, Ecowar
PONYHOF 20:00 Indecent Behavior
ROMANFABRIK 20:00 Lisa Wulff Quartett
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Jam Session - Opener:
3motibot
Rüsselsheim
DAS RIND
20:00 Kamchatka
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 20:30 The Soft Moon / Suir
Freitag 09.
Darmstadt
AGORA 20:00 Malabi
CENTRALSTATION 20:00 Mammal Hands
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Gramm Art Project (Looping G.A.P.)
Frankfurt BATSCHKAPP 19:30 Fler
DAS BETT 20:00 Snaggletooth - Support: Stagewar DEUTSCHE BANK PARK BigCityBeats World Club DomeAtlantis Edition
MOUSONTURM 22:00 TsuShiMaMiRe
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Cool Daddy
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO 20:00 Nicky Márquez & Friends
Offenbach
HAFEN2 20:00 Engin
WAGGON AM KULTURGLEIS 20:00 Neoangin aka Jim Avignon
TsuShiMaMiRe –Mousonturm Frankfurt
Das legendäre Punkrock-Trio TsuShiMaMiRe aus Japan kommt im Rahmen der 23. »Nippon Connection« nach Frankfurt! Der Musikstil der Band bewegt sich zwischen Hardcore, Noise und Indie-Rock mit einem Hauch von Disco-Funk und Pop-Sentimentalität. Dabei klingen die Songs mal melodisch, mal schrill und experimentell. Im Laufe ihrer Karriere haben TsuShiMaMiRe 20 Alben veröffentlicht und über 1.800 Konzerte auf der ganzen Welt gegeben. Die schrägen, eigenwilligen Songs beschäftigen sich mit sozialen Konventionen, alltäglichen Ängsten, Rebellion und Liebe – ganz nach der Devise »Show you my soy sauce«!
Fr., 9.6., 22 uhr, mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt, 069/4058950, www.mousonturm.de
Rödermark
DINJERHOF
18:00 Jam Session - After Hours m.
Weinabend
St. Goarshausen
LORELEY FREILICHTBüHNE
19:30 Sarah Connor
Wiesbaden
KREATIVFABRIK
20:30 The Guilt / HC Baxxter
SCHLACHTHOF
20:00 Tapefabrik 2023 Warm Up Special
Samstag 10.
Aschaffenburg COLOS-SAAL
20:00 Earthless - support: The Bad Sugar Rush
Darmstadt
806QM
22:00 Hallengeburtstag - Kid Simius
(Live)+ Sarah Wild + AKA NINA +
Josephine Wedekind
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 Markus Hujo Band
HOFF-ART THEATER
20:30 Korhan Erel 4tet
SCHLOSSKELLER
21:00 schlosskeller‘s playhouse
Frankfurt
DEUTSCHE BANK PARK
BigCityBeats World Club DomeAtlantis Edition IN DER AU
21:00 Snob Club, Krälfe
NACHTLEBEN
19:30 Failed To Recognize + Buried
In Smoke
PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON
20:00 Rebekka Bakken
Mainz
M8-CLUB
18:00 SPH Music Master Vorrunde
SCHON SCHöN 20:00
OBSCURE PoP präsentiert: Hanging Gardens – Kreativfabrik Wiesbaden
Was verbindet obskur mit Pop? Kann man auf experimentelle Musik tanzen? Und wie! Die Veranstaltungsreihe OBSCURE POP präsentiert bei düsterem Licht und gleißendem Schatten berauschende Zutaten wie Industrial, Psychedelic, New & Dark Wave, Art-Pop und Post-Punk. Zu Beginn des Abends sind Hanging Gardens aus Metz zu erleben. Das Duo produziert einen dunklen und tanzbaren Elektro-Pop-Rock, basierend auf minimalen Rhythmen und Gitarrentexturen.
Sa., 10.6., 21 uhr, Kreativfabrik, murnaustraße 2, 65189 Wiesbaden, 0611/72397877, www.kreativfabrik-wiesbaden.de
Agnostic Front –Colos-Saal Aschaffenburg
Agnostic Front – das ist klassischer New York
Hardcore: Ihr Debüt »Victim In Pain« aus dem Jahr 1984 gehört in jede seriöse Punk-Plattensammlung. Und die Band ist immer noch da: Das jüngste Album von Agnostic Front trägt den Titel »Get Loud« und stammt aus dem Jahr 2019. Die diesjährige Tour spielt die Band erstmals mit ihrem neuen Schlagzeuger Danny Lamagna, der den 2020 ausgestiegenen Jimmy »Pokey« Mo ersetzt. Jetzt live im Colos-Saal!
mo., 12.6., 20 uhr, Colos-Saal, Roßmarkt 19, 63739 Aschaffenburg, 06021/27239, www.colos-saal.de
Sir Chloe – Brotfabrik Frankfurt
Aus den Wäldern Vermonts hinein in die Frankfurter Herzen: Sir Chloe, die Band der Sängerin, Gitarristin und Songwriterin Dana Foote spielen raumgreifenden GitarrenIndierock mit Grunge-Zitaten, Neo-Wave und Art-Pop. Gleich mit ihren ersten, auf TikTok hochgeladenen Songs, 2020 gebündelt zu ihrer Debüt-EP »Party Favors«, wurden Sir Chloe zu einer viralen Sensation. Während sie aktuell an ihrem Debüt-Album arbeiten, wurde nun eine Europa-Tournee bestätigt, welche die Band auch nach Frankfurt führt. mp
Di., 13.6., 20 uhr, Brotfabrik, Bachmannstr. 2–4, 60488 Frankfurt am main, 069/24790800, www.brotfabrik.de
Rüsselsheim
DAS RIND
20:00 HUM, The Black Cat‘s Eye & The Imperial Mustard
Wiesbaden
KREATIVFABRIK
21:30 Hanging Gardens
SCHLACHTHOF 16:00 Tapefabrik 2023
Sonntag 11.
Darmstadt
KNABENSCHULE 19:00 Partha Bose
Frankfurt
DEUTSCHE BANK PARK
BigCityBeats World Club DomeAtlantis Edition
NACHTLEBEN 20:00 Crypta
Groß-Gerau
KULTURCAFé GROSS-GERAU
11:00 Waiting for Frank
Offenbach
HAFEN2
16:00 Felipe Baldomir, Somethingski Trio
WIENER HOF
14:30 Wiener Hof Allstar Bandopen air
Montag 12.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Agnostic Front - supp.: Additional Time
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
20:30 Stormy Monday Jam
OETINGER VILLA
20:00 No Warning / Simulakra
Frankfurt
NACHTLEBEN
20:00 Escape the Fate
Dienstag 13.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Less Than Jake + Zebrahead
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus
Frankfurt
BROTFABRIK
20:00 Sir Chloe
FESTHALLE
20:00 Peter Gabriel
NACHTLEBEN
20:00 Planet of Zeus
Mainz
SCHON SCHöN
20:00 Kapetan
Offenbach
WAGGON AM KULTURGLEIS
20:00 Knarf Rellöm Arkestra
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
19:30 Rancid / Special Guests: The Bronx / Grade 2
Mittwoch 14.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Skid Row
Darmstadt
CENTRALSTATION
20:00 Manu Delago
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Aljosha Konter
OETINGER VILLA
20:00 The Menzingers / Make War
Frankfurt
BATSCHKAPP
20:00 Ice Nine Kills - Skynd & Defying
Decay
WARTBURGKIRCHE
20:00 Christoph Spendel Group
Mainz
SCHON SCHöN
20:00 Gaerea
Romano – KUZ Mainz
Roman Geike ist kein guter Name für einen Popstar, »Romano« dafür umso mehr. Und Romano ist ein Popstar, ein sehr spezieller zwar, nicht so ganz für die großen Massen, eher für Feinspitze, die das Besondere mögen. Seine Besonderheit sind minimale Beats und maximale Texte.
Vor einigen Jahren tanzte der Rapper aus Köpenick in unser Bewusstsein, rappte über Metal-Kutten (er ist Metal-Fan) und einen »Klaps auf den Po« und erfand dabei irgendwie sogar ein neues Genre. Sein zweites Album nannte er »Copyshop« – und es erzählt seine eigene Geschichte. Denn bis vor wenigen Jahren arbeitete Geike im Copyshop. Am Laserdrucker. Von dem, was er da erlebt hat, erzählte Romano. Und das war ein wunderbares Beispiel dafür, dass Hip Hop aus Deutschland nicht zwangsläufig nur von dicken Autos berichten muss.
Schon »Jenseits von Köpenick«, das erste Album, zeigte den Mann, der sich auch MC Ramon, Cornerboy, Left Coast und Dayton the Fox nennt, in Spitzenform: Der extravagante Zopfträger (er liebt alte DDR-Indianer-Filme) ist wunderbar, ein »sonnenbankgegerbter Hipster mit Zöpfen und einer goldenen Bomberjacke, der zu ständig wechselnden musikalischen Stilen über das richtige Leben im falschen rappt«. So hat ihn die »Zeit« einmal beschrieben.
Romanos Musik ist schlau, überraschend und voller positiver Energie. Hass, sagt er, bringt nichts: »Liebe ist immer größer. Hass macht dich klein und eng. Gehst du mit Hass in eine Konversation, bist du verspannt. Gehst du mit Liebe rein, kann das wunderschön enden. Zum Beispiel im Ehebett.«
Seine Beats sind spartanisch und trocken –hier ist weniger immer mehr. In Sachen Liebe ist bei Romano hingegen immer mehr mehr:
Romanos Blick auf die Welt ist authentisch, menschenfreundlich und unglaublich detailverliebt. Er liebt Menschen, je skurriler und abseitiger, desto besser, studiert diese und singt über sie: »Ich liebe dich, auch wenn du anti alles bist. Du sagst, du magst mich nicht, und trotzdem lieb ich dich.« Und jetzt ist er zurück.
Live im KUZ! Erfrischend wie ein Sommerregen, heiß wie ein Vulkan. Es ist Zeit für Emotionen, sagt Romano. »Die Leute brauchen jetzt ein bisschen Wärme, wie abends eine heiße Wanne.« In Mainz stellt er sein dritten Album »Vulkano Romano« vor.
Weiterstadt
KULTURBAHNHOF WEITERSTADT
20:00 Session / Open Stage
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
20:00 Legion Of Doom / Diggeth
Donnerstag 15.
Darmstadt
CENTRALSTATION
20:00 Eydís Evensen GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Gemis Cover Abend
Eppstein
WUNDERBAR WEITE WELT
20:00 Jane Lee Hooker
Frankfurt
BATSCHKAPP
20:00 Poshlaya Molly
FESTHALLE
20:00 Wincent Weiss
HR-SENDESAAL
20:00 hr-Bigband + Scary Pockets
INTERNATIONALES THEATER
20:00 Rock Around the Orient
NETZWERK SEILEREI
20:00 Mama Shakers
Mainz
M8-CLUB
20:30 Songs In A Small Room - open stage SCHON SCHöN
20:00 The Kings of Dubrock
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Jam Session - Opener: Fun Generation
Offenbach
BOGSIDE IRISH PUB
20:00 Bertram Bühner & The Physematix
Wiesbaden
KREATIVFABRIK 20:30 Wonk Unit / Timeshares
Freitag 16.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Forced To Mode
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 The Tulips
Frankfurt
BATSCHKAPP
19:00 Zeynep Bastik
DAS BETT
20:00 The Doors Tribute Band
HR-SENDESAAL
20:00 hr-Bigband + Scary Pockets
PONYHOF
19:00 Cool Aid
ZOOM
20:00 Money Boy
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Smooth & Fanny
Mühlheim
SCHANZ
20:00 Klaus Huck und sein Kareol
Tanzorchester
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO
20:00 Peter Lehmler‘s Blues & Beyond
Offenbach
HAFEN2
20:00 Uma Chine
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
20:00 Beatsteaks / Pabst
Samstag 17.
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 Pab’s Blue Ribbon
22:00 Seelenkraft + Blonderbengel + With her Fall
Frankfurt
ALTE OPER (GROßER SAAL)
20:00 Till Brönner & Band
CLUB VOLTAIRE
21:00 Improvisationsabend #196
Sa., 17.6., 19 uhr, KuZ, Dagobertstr. 20b, 55116 mainz, 06131/242901, www.kulturzentrummainz.de
KULTURWERKSTATT GERMANIA
14:00 Sommerfest 2023
NACHTLEBEN
19:00 Butcher Babies + Support: Corbian
PONYHOF 19:00 069 Connection: Sike + Essense + Acid + Big N
Groß-Gerau
KULTURCAFé GROSS-GERAU
19:30 Purple Rising
Idstein
SCHEUER 20:00 Simon & Garfunkel Revivalband
Rüsselsheim
KULTURBAHNHOF
20:00 1. Neo-Krautrock-Nacht m.
Einseinseins & Motorik
Mainz
KUZ MAINZ
19:00 Romano
Mörfelden - Walldorf
KULTURBAHNHOF MöRFELDEN
20:00 Cellar Vie
Mühlheim
SCHANZ 20:30 Duo Ohrenschmaus
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
19:00 Sommermusik im Schlossgar-
ten: Four Men Acoustical Jam
Frankfurt
BATSCHKAPP
19:00 Code Orange & Loathe
Mühlheim
SCHANZ
15:00 Emergenza Festival
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO
11:00 Dieter »Bornzero« Bornschlegel
Offenbach
HAFEN2
16:00 Still Talk
Wiesbaden
Crisis
SCHLACHTHOF 20:30 Lucid Void / Mookee
Sonntag 18.
Bad Vilbel
BURGFESTSPIELE 12:00 Barrelhouse Jazz Band
Darmstadt
KNABENSCHULE 20:00 Darmstädter Bigband feat. Ben Patterson
Eppstein
WUNDERBAR WEITE WELT
20:00 Andreas Diehlmann Band
Frankfurt
BATSCHKAPP
19:30 Cris Cosmo
NETZWERK SEILEREI
20:00 Gankino Circus
Mainz
M8-CLUB
20:30 Easy Acoustic Duo
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
WAGGON AM KULTURGLEIS
15:00 Akustik Jam Session
Montag 19.
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
20:30 Stormy Monday Jam
OETINGER VILLA
19:00 Friedemann
Frankfurt
BATSCHKAPP
20:00 Monster Magnet + Special
Guests: Saint Agnes
BROTFABRIK
20:00 HfMDK BandsNight m. Felix
Krell (Duo) & JJune
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Moni‘s Jazz-Jam
Wiesbaden
SCHLACHTHOF
20:00 Ditz / Tv Cult
Dienstag 20.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Pippo Pollina & Palermo
Acoustic Quintet
Darmstadt
CENTRALSTATION
20:00 Calexico
Calexico –Centralstation Darmstadt
Benannt haben sich Schlagzeuger John Convertino und Gitarrist und Sänger Joey Burns nach Calexico, einer Stadt an der Grenze zwischen Kalifornien und Mexiko, in der es mehr Schlangen und Skorpione als Menschen geben soll. Und seit ihrem Debüt aus dem Jahr 1998 – zuvor waren sie in Howe Gelbs Band »Giant Sand« aktiv – spielen die beiden Amerikaner mit wechselnden Gastmusikern ihre Musik der Grenze: eine alte Musik, die neue Freiheiten und Abenteuer verspricht. Ihr Alben vereinigen traurige Mariachi-Bläser mit französisch gefärbter Akkordeon-Musik, die Klänge spanischer Konzert-Klampfen mit dem Jaulen amerikanischer Western-Gitarren, die freie Jazzimprovisation mit Burns‘ durstigem, sprödem Gesang.
Zum 20-jährigen Jubiläum des 2003 erschienenen Albums »Feast of Wire« spielt die Band dieses nun in voller Länge, ergänzt durch eine Menge anderer Songs aus dem Repertoire. Und noch immer, bis heute, ist diese Musik aus dem Grenzland zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko ein Abenteuer, ein Mirador, ein Aussichtsturm, von dem man herunterblicken kann auf das Leben. Und sich die Frage stellen kann: Wer sind wir? Für Joey Burns ist Musik »eine Art Vehikel. Es birgt eine Chance, zu sehen wo wir stehen, Bilanz zu ziehen und für unsere Freunde da zu sein«.
Di., 20.6., 20 uhr, Centralstation, Im Carree, 64283 Darmstadt, 06151/7806999, www.centralstation-darmstadt.de
21:00 Jam-Session - Opener: Mozart & Friends
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO
19:00 Dolbi‘s Blues & Rock Jam
Wiesbaden
KREATIVFABRIK
20:00 Open Stage
Freitag 23.
Aschaffenburg COLOS-SAAL
HUGENOTTEN HALLE Neu-Isenburg
2.6. 4 To The Bar
18 h Jazz Can Dance! Vorplatz Ristorante Tonino. Eintritt frei.
4.6. Feuer!
18 h De Maa brennt. Revolutionsromanze mit Michael Quast. Hugenottenhalle ab 10,00 €
15.6. Mord auf Ex
20 h True-Crime Live-Podcast. Hugenottenhalle ab 30,30 €
16.6. 50+2
20 h Fußball-Podcast. Hugenottenhalle ab 39,10 €
23.- Altstadtfest 25.6.
16.6. Woody Feldmann 20 h Hugenottenhalle ab 32,55 €
VVK: www.frankfurt-ticket.de Telefon 069 1340400 www.hugenottenhalle.de
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Krone Old Stars Orchestra
Frankfurt
BATSCHKAPP
20:00 Billy Gibbons & The BFGs
BROTFABRIK
20:00 Hudaki Village Band
Mainz
SCHON SCHöN
20:00 Ay Wing, Mariama & Aliénore
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 19:30 Speed / Zulu / Vamachara / Peace Of Mind
Mittwoch 21.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
19:00 Lionheart + Stray From The Path + END + Slope
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Colbinger
VINOCENTRAL
18:00 DBO Trio
Frankfurt
BATSCHKAPP
20:00 The Winery Dogs
JAHRHUNDERTHALLE
20:00 Ustad Rahat Fateh Ali Khan
MILCHSACKFABRIK
20:00 Delius / Williamson / Heather
PONYHOF
19:00 Die Zimmermänner
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 19:30 Full Of Hell / Primitive Man
Donnerstag 22.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Rise of the Northstar - supp: Unity TX
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
21:00 Gemis Cover Abend
BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN2023
ABBA99/DAPHNEDE LUXE&FRIENDS
JAZZRAUSCHBIGBAND/MAYBEBOP
ITALIENISCHEOPERNNACHT/PEWERNER
MICHAELMITTERMEIER/FIGAROSHOCHZEIT
WORSCHTMICHELSTRAUM/BLUESMORNING
DERTATORTREINIGER/KLAUSHOFFMANN
THEUKULELEORCHESTRAOFGREAT BRITAIN
SCHINDERHANNES/MOMO/YVONNE CATTERFELD
HENNINACHTSHEIMUNDRICKKAVANIAN
STEFANGWILDISUNDBAND/ JAZZINDERBURG
THEMUSICOFSTING& THEPOLICE/MOLIÈRE
MAXMUTZKE&BAND/ SÖHNEMANNHEIMSPIANO
AXELPRAHLUNDSEININSELORCHESTER
WALTERRENNEISEN/ELVIS- DASMUSICAL VARIETÉUNTERSTERNEN/BODO WARTKE&BAND
RILKEPROJEKT/GEORGIMUNDROV &FRIENDS
ULRIKENERADT/KONSTANTINWECKER TRIO
TICKETSERVICEDREIEICH06103-60000 www.burgfestspiele-dreieichenhain.de undalleVorverkaufsstellenvon FrankfurtTicketRheinMain
Groß-Gerau
KULTURCAFé GROSS-GERAU
19:30 Welthits auf hessisch
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Martin Michel Trio
Mühlheim
SCHANZ
19:30 All About Joel
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
19:00 Sommermusik im Schlossgarten: Bigband Nidderau
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO
20:00 Call The Police
Offenbach
HAFEN2
19:30 Sun, Acid Tongue
Rodgau
MAXIMAL
20:00 Caro Trischler Trio
Samstag 24.
Aschaffenburg COLOS-SAAL
20:00 MerQury
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 The Millers
22:00 Nonstock - Warm-Up Party - 25 Jahre
KNABENSCHULE
18:30 Bob Wayne & The Outlaw
Carnies + Them Muddy Brothers
OETINGER VILLA
20:00 Hotline TNT / Toyboys
Frankfurt
INTERNATIONALES THEATER
20:00 Prosechos and Friends
JAHRHUNDERTHALLE
20:00 Music Sneak - 3 Bands 3
Stages 1 Host
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Vassily Dück
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN
19:00 Sommermusik im Schlossgarten: Second Skin
Offenbach
HAFEN2 20:00 Kyle Lionhart
Wiesbaden KREATIVFABRIK 20:30 Kapetan / Belqis
Sonntag 25.
Groß-Gerau KULTURCAFé GROSS-GERAU
11:00 Soundwichmaker feat. Dieter Kociemba
Offenbach
HAFEN2
16:00 POM, The Bennies
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 19:30 Terror / Guilt Trip
Montag
26.
Frankfurt
BATSCHKAPP 20:00 Lyapis Trubetskoy
Dienstag
27.
Frankfurt
ALTE OPER (GROßER SAAL)
20:00 Tom Jones
BATSCHKAPP
20:00 The HU
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE
20:00 Improvisohrium
REDUIT MAINZ-KASTEL
19:00 Feuerwerks-Open-Air m.
Stranger Cole, The Steadytones, Blue Tone Stompers
Flash Forward –Nachtleben Frankfurt
Mitreißende Alternative-Songs und pakkenden Hooklines, die den Spagat zwischen Radio und Rockclub mühelos bewältigen: »Endings = Beginnings« heißt das neue Album des Quartetts Flash Forward aus NRW – Fans von Bands wie Jimmy Eat World, Biffy Clyro oder Fall Out Boy sollten an diesem Abend mal im Nachtleben vorbeischnickern! mp
Do., 29.6., 20 uhr, nachtleben, Kurt-Schumacher-Straße 45, 60313 Frankfurt am main, 069/95218410, www.batschkapp.net
Mittwoch 28.
Dreieich
BURG HAYN 20:00 ABBA 99
Frankfurt
ELFERCLUB
18:00 Of Virtue + special guests!
ZOOM 20:00 Weyes Blood
Mainz FRANKFURTER HOF 20:00 Lage Lund
Donnerstag 29.
Darmstadt AGORA 20:00 Debasish Ganguly
CARREE 19:00 The StreetLIVE Family mit Joe Whitney und DJ Michael Herd
Dreieich
BURG HAYN 20:00 ABBA 99
Frankfurt
BATSCHKAPP 20:00 City and Colour
NACHTLEBEN 20:00 Flash Forward
NETZWERK SEILEREI
20:00 Tzigan Gypsy Tango Trio
Mainz
M8-CLUB 20:30 Stefan Varga & Naomi Kraft
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Jam-Session - Opener: Frank Mahler
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 Bärchen und die Milchbubis & Die Radierer
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 20:00 Eisbrecher / Special Guest: Schattenmann
Freitag 30.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 The Chain
Darmstadt
AGORA
20:00 Duo KICK LA LUNA
CARREE
19:00 Shaqua Spirit und DJ Leo Yamane
Dreieich
BURG HAYN
20:00 Klaus Hoffmann
Frankfurt
BATSCHKAPP
19:30 One Step Closer - a Tribute to Linkin Park
NACHTLEBEN
19:00 Lacrimas Profundere,
Groß-Gerau
KULTURCAFé GROSS-GERAU
19:30 ABBA Explosion
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Lucas Heidepriem Trio
Mühlheim
SCHANZ
18:30 Schanz‘N‘onstock m. Casino
Blackout, Frau Ruth, Pizza Hawaii Der Film, Flimmer, Dracu
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
19:00 Sommermusik im Schlossgarten: Blasorchester Nidderau BON
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO
20:00 Ruth & Friends
PORTSTRASSE JUGEND & KULTUR
20:30 4. NewcomerTV Nacht m.
Quantil, Jam-Box, HUM, Missprint
Offenbach
HAFEN2
20:00 Kuunatic
WAGGON AM KULTURGLEIS
20:00 Jam Session #140
St. Goarshausen
LORELEY FREILICHTBüHNE
20:00 Ludovico Einaudi
Eine einzige Rose kann ein Garten sein
Palmengarten Frankfurt: Die Rosenschau vom 3.–11. Juni
Der Palmengarten hat einiges zu bieten und zählt deshalb auch zu den (Touristen-)Attraktionen in Frankfurt. Zu den beliebtesten Blumenschauen zählt im Frühsommer die Rosen-Schau. Mit ihrer Blütenpracht faszinieren die Pflanzen nicht nur rund um das Rosenhaus, sondern auch die Galerie im Palmenhaus ist mit Rosenstämmen und Topfrosen geschmückt. In der Ausstellung »Menschenknospen Germogli d’uomo« erzählen die Holz- und Terrakottaskulpturen der Bildhauer Achim Ripperger (Frankfurt am Main) und Andrea Capucci (Modena in Italien) erzählen von den »Knospen der Existenz«, die in uns enthalten sind. Es geht um noch nicht gemachte Erfahrungen, verborgene Fähigkeiten, die sich offenbaren möchten, und eine verborgene Lebendigkeit, die sich zu entfalten will.
Eine Führung mit den beiden Künstlern wird am Samstag, 3. Juni, um 11 Uhr angeboten. Am selben Wochenende gibt es in der Galerie West zahlreiche Schätze aus dem Fundus zum Verkauf. Spielzeug und Büchern bis zu großformatigen Bilderdrucken, Dekorationen und Plakaten aus
vergangenen Ausstellungen kann man am 3. und 4. Juni jeweils zwischen 13 und 17 Uhr in der Galerie am Palmenhaus erwerben. Der Erlös fließt an die Stiftung Palmengarten und Botanischer Garten. Am Donnerstag, 8. Juni, führt der Bildhauer A. Ripperger durch seine Ausstellung und verlegt seinen Arbeitsplatz kurzerhand in den Palmengarten und arbeitet vor Ort an einer neuen Holzskulptur.
Ein Gartenfest bietet am Samstag, 10. Juni, vielfältige Attraktionen. Caro Trischler & Band werden musizieren, und Gastone lädt mit einem Mix aus Ska/Polka/Balkan und deutsch/ englisch/italienischem Pop/Rock zum Tanzen ein. Zudem wird Skandinaviens Gesangssensation Rebekka Bakken aus ihrem neuen Album »Always On My Mind« ihre Lieblingslieder im unverwechselbaren Klang aus atmosphärischem skandinavischen Pop umd Jazz darbieten.
Kassenöffnungszeiten: 9 – 19 Uhr Schauhäuser: 9 – 20 Uhr, die Kasse Siesmayerstraße bleibt am 10. Juni für den Einlass zum Abendkonzert bis 20.30 Uhr geöffnet. www.palmengarten.de
Mit Djamilia in Kirgistan
Stadtteilbibliothek Rödelheim: Satomi Ichikawa stellt »Kleines Pferdchen mahabat« vor
Ein Kind, das sich amüsiert, und ein Tier, das gerne Tee trinkt: Das sind die beiden fröhlichen und eigenartigen Gefährten der Geschichten, die die japanische Autorin Satomi Ichikawa in aller Welt spielen lässt. Diese Reisen führten die in Paris lebende Schriftstellerin schon nach Kenia, Indien, Tansania, Laos, Peru, Puerto Rico, Marokko und Neukaledonien, bevor es sie nun nach Kirgistan verschlug. Dort ist denn auch ihr neues Buch »Kleines Pferdchen Mahabat« entstanden, das sie mit im Gepäck führt, wenn sie nun nach Frankfurt kommt.
Jedes Mal verlässt sich Satomi auf den Zufall und findet vor Ort eine Familie, die bereit ist, sie mit ihrem Bündel aufzunehmen, in das sie eine kleine Tasche mit Pinseln, einen winzigen Aquarellkasten und einige selbst genähte Hefte gesteckt hat. »Man sollte immer mit leichtem Gepäck reisen«, sagt sie. »Wasser nehme ich aus dem Fluss, aus dem Meer oder sogar aus einer einfachen Pfütze.« Sie hat
Kindertermine
ANZiEHSACHEN
Schauspiel mit Gesang für Kinder ab 2 Jahren
Theaterhaus Ensemble
Theaterhaus, 11.6.2023, 11 Uhr; 12.-14.6.2023, 10 Uhr
www.theaterhaus-frankfurt.de
DiE DREi KlEiNEN SCHWEiNCHEN
UND DER BöSE WOlF
Eine Geschichte mit Häusern aus Stroh und aus Holz und aus Stein und viiiiiieeeeeeeel Luft .
Kiju-Theater
Open Air im Niddapark, 24., 25.6.2023, 16 Uhr
www.kiju-theater.de
EDiTH-SCHREiBER-WiCKE
Harvey mit den vielen Hüten
Bibliothekszentrum Sachsenhausen, 14.6.2023, 15.30 Uhr
www.stadtbuecherei.frankfurt.de
KNAllERBSENENSEmBlE
Von und für Menschen ab 8 Jahren
TheaterGrueneSosse Junges Ensemble
Löwenhof, 2., 3.6.2023, 19 Uhr; 4.6.2023, 15 Uhr; 5., 6.6.2023, 11 Uhr
www.theaterhaus-frankfurt.de
PiPPi lANGSTRUmPF
Musikalische Komödie nach dem Buch von Astrid Lindgren mit Musik von Johann Strauß u.a. Regie: Hans-Dieter Maienschein. Ab 5 Jahren Papageno Musiktheater, 3., 4., 8., 9., 11.6.2023, 16 Uhr www.papageno-theater.de
noch nie eine unliebsame Begegnung gehabt, denn Zeichnen sei ein Trumpf, der Ruhe und Wohlwollen anzieht. In allen Ländern, die sie wegen ihrer reichen Natur und ihrer kulturellen Unterschiede besucht hat, beeindruckt und belebt sie die Fröhlichkeit der Kinder: »Auch wenn sie manchmal ein sehr hartes Leben haben, brechen sie in Lachen aus, finden tausend Dinge zum Fangen und Klettern, berühren Tiere mit großer Leichtigkeit und kommunizieren mit ihnen, als wären sie Brüder. Ich beneide sie sehr!«
Am 13. Juni um 16 Uhr kommt die Schriftstellerin und Illustratorin Satomi Ichikawa in die Statteilbibliothek Rödelheim, um dort aus ihrem neuen Buch, das im MoritzVerlag erschienen ist, von der kleinen Djamilia zu erzählen und dem verletzten jungen Pferdchen, das sie in den Bergen von Kirgistan gesund pflegt und »Marhabat« tauft, was auf Deutsch Liebe heißt. Wer ein selbstgemaltes Bild von einem Pferdchen mitbringt, kriegt eine
PÜNKTCHEN UND ANTON
Musical ab 6 Jahren nach Erich Kästner von Adenberg/ Schubring - ab 6 Jahren
Burgfestspiele Bad Vilbel, 3., 24.6.2023, 14 Uhr; 4.6.2023, 12 Uhr; 5., 19., 20., 23.6.2023, 10 Uhr www.kultur-bad-vilbel.de
DER RÄUBER HOTZENPlOTZ von Otfried Preußler
Kiju-Theater
Open Air im Nidda Park, 3., 4., 8., 9., 10., 11., 17., 18.6.2023, 16 Uhr; 16.6.2023, 11 Uhr www.kiju-theater.de
ROBi N HOON von Esther Steinbrecher - ab 6 Jahren
Theater Lakritz & theater die stromer Theater Moller Haus, 25.6.2023, 15 Uhr (Premiere); 26.+27.6.2023, 9+11 Uhr www.theatermollerhaus.de
DER SÄNGERKRi EG DER HEiDEHASEN
Singspiel von James Krüss mit Musik von Rolf Wilhelm Inszenierung: Hans-Dieter Maienschein - ab 5 Jahren Papapageno Musiktheater, 10., 17., 18.6.2023, 16 Uhr
www.papgeno-theater.de
SO ODER GANZ ANDERS
Ein Stück über das Rauswachsen für alle ab 12 Jahren TheaterGrueneSosse Junges Ensemble Löwenhof, 29.+30.6.2023, 19 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
SVEN NORDQViST
Pettersson zeltet
BuchKino ab 4 Jahren
Stadtteilbibliothek Griesheim, 7.6.2023, 16 Uhr www.stadtbuecherei.frankfurt.de
kleine Überraschung. Außer in der Stadtteilbibliothek tritt Ichikawa noch bei der Nippon Connection und in drei Frankfurter Schulen auf. gt
Termin: 13. Juni, 16 Uhr www.stadtbuecherei-frankfurt.de
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Redaktion
Claus Wecker (cw, Film)
Winnie Geipert (gt, Theater)
Bernd Havenstein (hav, Klassik)
Birgit Brault (bb)
Jochen Vielhauer (jovi)
Friedhelm Spiecker (sp)
Marc Peschke (mp)
Redaktionelle mitarbeit
Peter Woll (PWoll)
Grafik/layout
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Verantwortlich
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Birgit Brault (bb)
Vertrieb
Ecco!, Frankfurt, an rund 400 Stellen im Großraum Frankfurt.
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Grüne Soße Festspiele 2023
Kultur und Grie Soß auf dem Roßmarkt mitten in der City
Vom 23. Juni bis zum 15. Juli 2023 gibt es wieder Frankfurts schönste Open Air Arena mit drei Wochen Kultur und Grie Soß mitten in der City! Der neue Oberbürgermeister Mike Josef übernimmt die Schirmherrschaft.
Morgenveranstaltungen: An sieben Tagen wird ein Kinderstück über Demokratie, Mobbing und Gemeinschaft für über 40 Grundschulklassen gespielt.
Abendveranstaltungen: 20–22 Uhr – Eintritt kostenlos.
23. Juni – Landesjugendjazzorchester Hessen, 24. Juni – Zucchini Sistaz, 25. Juni – Hanne Kah, 26. Juni – Benefizabend für den CSD Frankfurt, 27. Juni – Das Neue Frankfurter Schulorchester, 28. Juni – Timo Wopp, 29. Juni – Rodgau Monotones, 30. Juni – The Cast, 1. Juli – KICK LA LUNA, 2. Juli – Schirn Bigband, 3. Juli – Roy Hammer & Die Pralinées, 4. Juli – Banjoory, 5. Juli – Für Garderobe keine Haftung, Impro-Theater, 6. Juli – Papageno Musiktheater, 7. Juli – Andy Ost, 8. Juli – ZAITSA, 9. Juli – Night Queens, 10. Juli – Die Magic Monday Show, 11. Juli – GASTONE, 12. Juli – Slam Royal – Poetry Slam, 13. Juli – Revolte Tanzbein, 14. Juli – The Rapparees.
Auf dem Markt finden Sie auch in diesem Jahr kulinarische regionale und internationale Köstlichkeiten und jeden Tag sorgen wechselnde Bands auf der Markt-Bühne für die musikalische Unterhaltung.
An fünf Tagen, innerhalb der Festspielzeit, werden jeweils sieben Soßen verkostet. Auch in diesem Jahr wird ein Tag dem Handkäs und ein neuer Tag der Fleischwurst gewidmet.
Am Airstream-Foodtruck werden die Soßen vom 24. bis zum 30. Juni zwischen 12 und 20 Uhr in verschiedenen Zeit-Slots zum Tasting ausgegeben, selbstverständlich mit Abstimmkarte. Das alles für 24 € und einem Freigetränk. Der Vorverkauf für alle Tasting-Tickets hat begonnen.
Am 15. Juli »tobt der Bär«, dann gibt es ein »echtes« Finale im Rahmen
einer großen Bühnenshow. Nach einer Woche testen, was das Zeug hält, sind dann noch fünf Grüne Soßen im Rennen und es gibt die alles entscheidende Frage: Wer macht die Beste?
Gastgeber Anton Le Goff wird mit Timo Schweitzer, der Hilde aus Bornheim und den Gartenzwergen keinen Song verpassen. Sabine Fischmann unterstützt sie aus voller Kehle. Die magischen Fähigkeiten steuert Nicolai Friedrich bei und den Sieger-Touch bekommt das Ganze durch das Black Squad Duo –den jungen Weltmeisterinnen des Urban Street Dance.
Der Vorverkauf für das Finale startet am 1. Juli. Kostenbeitrag 39 € – inkl. Grüne Soße, Kartoffeln, Eier und allen Getränken am Tisch. sp www.gruene-sosse-festival.de
AKTiViTÄTEN
Du kannst Spanisch, Englisch, Französisch und Holländisch aus dem Effeff? Du beherrschst das Indische und Skandinavisch? Du kennst dich im Sizilianischen aus? Schachclub Brett vorm Kopp Frankfurt freut sich auf versierte Spieler!!! Dienstags in der Zappbar, Glauburgstraße 1, ab 20 Uhr.
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LESEN IN DER AKASHA-CHRONIK
Soluru Antari im Zoom
Ausbildung Do-So 01.-04. Juni
WEIBLICHE KRAFT & SINNLICHKEIT
Aayla und Madonna in FFM
Workshops Fr-So 02.-04. Juni
DEINE KOSMISCHEN ELTERN
Chamuel Schauffert im Zoom
Abendworkshop Mo 5. Juni
AURA-READING LEICHT GEMACHT
Andy Schwab im Zoom
Gratis-Event Di 06. Juni | 19.30 Uhr
Workshop Sa/So 24./25. Juni
DER BODY CODE
Bradley Nelson in FFM
Erlebnisabend Mi 07. Juni | 19.30 Uhr
Workshop Do-Sa 8.-10. Juni
STAR SOULS - STERNENSEELEN
Robert & Liesel Schwartz im Zoom
Tagesworkshop Do 8. Juni
VON DER SEELE GEFÜHRT
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Gratis-Event Mo 12. Juni | 19.30 Uhr
Workshops Do-Di 06.-11. Juli in FFM
SEHEN OHNE AUGEN
E. Ohly & A. Kimmel im Zoom
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Gratis-Event Mi 14. Juni | 19.30 Uhr
Workshop Mi-So 05.-09. Juli in FFM
FERN-ENERGIEÜBERTRAGUNG
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Tipp: Weitere Gratis-Events findest du auf unserer Website!
Grüne Soße OPEN!
7 „offene“ Grüne Soße-, Handkäs‘- & Fleis wurst-Tastings
23.6. - 15.7.2023
ROSSMARKT FRANKFURT EINTRITT FREI
Fr 23.06. LJJO Hessen - Kicks & Sticks & Voices
Sa 24.06. Zucchini Sistaz
So 25.06. Hanne Kah
Mo 26.06. Benefiz für den Frankfurter CSD
Di 27.06. Das Neue Frankfurter Schulorchester
Mi 28.06. Timo Wopp
Do 29.06. Rodgau Monotones
Fr 30.06. The Cast
Sa 01.07. KICK LA LUNA
So Schirn Bigband
Mi 05.07. Für Garderobe keine Haftung
Do 06.07. Papageno Musiktheater - Opernabend
Fr 07.07. Andy Ost
Sa 08.07. ZAITSA
So 09.07. Night Queens
Mo 10.07. Magic Monday Show
Di 11.07. GASTONE
Mi 12.07 Slam Royal: Jan Coenig & Friends
Do 13.07. Revolte Tanzbein
Fr 14.07. The Rapparees
Mo Roy Hammer & die Pralinées
Roy Hammer & die Pralinées
TÄGLICH AB 11 UHR
GRÜNE FINALE
Sa 15.07. GRÜNE SOSSE FESTIVAL - DAS FINALE
Beginn der Abendveranstaltungen 20:00 Uhr