d a s K u l t u R M a g a z i n
und Rhein-Main
>> Film Meinen Hass bekommt ihr nicht ab 10. November im Kino
>> Theater Amsterdam im Staatstheater Darmstadt
>> Musical Sweeney Todd im Staatstheater Mainz
>> Ausstellungen Vor Dürer im Städel
>> Literatur Die Reisen des Mr. Leary ein Roman von Ann Tyler
• November 2022
für Frankfurt
525 -22-11
www.strandgut.de
AUSSTeLLUNgeN
27 Historisches Museum Frankfurt: »Stadt-Blicke. Eine subjektive Frankfurt-Kartographie«
Museum Wiesbaden: »Ernst Wilhelm Nay« Ansichtssachen
Reißverschluss im Bauch »Crimes of the Future« von David Cronenberg Fi LM 4 »Mein Hass bekommt ihr nicht« von Kilian Riedhof 5 abgedreht 6 »Il buco – ein Höhlengleichnis« von Michelangelo Frammartino 7 exground Filmfestival
»Crimes of the Future« von David Cronenberg 9 »Servus Papa, See you in Hell« von ????? 10 Neu im Kino TANZ 17 7. Rhein-Main-Tanzfestival 16 DresdenFrankfurtDanceCompany: Online-Wochenende Gallus Theater: »Molecular Scars«
TH
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Staatstheater Darmstadt: »Amsterdam« 20 FAT: »Monika Haeger – Inside Stasi«
Landungsbrücken: »Serverland«
Staatstheater Wiesbaden: »Hiob« 23 Landungsbrücken: »Kaspar Me_Hauser« Fritz Rémond Theater: »Bei Anruf Mord« 24 English Theatre: »Sister Act« #TheETFMustStay
Kellertheater: »Jugendliebe«
Staatstheater Mainz: »Sweeney Todd« vorgeführt
Städel Museum: »Vor Dürer«
Schirn: Gauri Gill Alice
KLASSi K
Ann Tyler: »Die Reisen des Mr. Leary«
Der Tango und das Leben nach dem Tod
Der Thriller-König Ross Thomas
FAMi Lie
Staatstheater Wiesbaden: »blau«
Schauspiel Frankfurt: »Wickie und die starken Männer«
Theaterhaus Frankfurt: »Garten des Oktopus«
Weitere Kritiken, Ankündigungen und Termine finden Sie unter www.strandgut.de
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Highlights im November MUSi K
Musiktermine LiTeRATUR
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SeRVice
Kleinanzeigen
Impressum
Es war ein Abend, der Paris, Frankreich, ja ganz Europa erschütterte. Am 13. November 2015 fanden 130 Menschen bei mehreren islamistischen Anschlägen den Tod. Sieben Jahre später werden gleich drei Filme zu diesem traumatischen Ereignis veröffentlicht. Nach dem Polizei-Thriller »November« kommt nun mit »Meinen Hass bekommt ihr nicht« ein Film in die hiesigen Kinos, der sich mit den Auswirkungen auf die Betroffenen beschäftigt. Ein Film, der vom Verlust eines geliebten Menschen, von Trauer und dem Versuch handelt, diesen Verlust irgendwie zu bewältigen.
Die Trauer geht ins Netz
»Meinen
Antoine Leiris
sind ein liebevolles Paar mit den üblichen kleinen Un stimmigkeiten. Es gibt einen Streit über den Urlaubstermin, ihr Sohn, der 17 Monate alte Melvil, fordert ihre Aufmerksamkeit. Zu sehen sind Szenen einer gut situierten, intak ten Kleinfamilie im noblen Pariser Altbau.
An dem besagten Abend will Hé lène mit Bruno (Yannuk Choirat), einem gemeinsamen Freund der Eheleute, das Rock-Konzert der Eagles of Death Metal im Club Le Bataclan besuchen. Beim Abschied wird gescherzt, Antoine wirft den
vergessenen Autoschlüssel aus dem Fenster auf die Straße hinun ter. Er bleibt bei Melvil zurück.
Die erste SMS mit der Frage, ob alles ok sei, leitet auf Antoines Smart phone eine Flut von Mitteilungen ein. Und als Antoine den Fernseher mit der Übertragung des Fußball spiels Frankreich gegen Deutsch land einschaltet und dort über die Anschläge berichtet wird, überwäl tigt ihn die Angst um seine Frau. Telefonisch erreicht er den verlet zen, verstörten Bruno, der nur weiß, dass Hélène im Krankenwagen abtransportiert worden ist. Darauf klappert er mit seinem Bruder die Pariser Krankenhäuser ab.
Antoines verzweifelte Suche nach seiner Frau, die Ungewissheit und schließlich die Nachricht, dass sie den Anschlag in der Konzerthalle nicht überlebt hat, bilden den emotionalen Höhepunkt des Films. Genauso beeindruckend, wie der großartige Deladonchamps, Anto ines Verlassenheit ausdrückt. Und wenn der kleine Melville, der von dem Mädchen Zoé Iorio mit der überragenden Filmpräsenz eines Kindes gespielt wird, durch die leere Wohnung läuft und nach seiner Mama ruft, bleibt kein Auge trok ken. Man muss schon ein Herz aus Stein haben, wenn einem nicht das Mitgefühl überkommt.
Als alleinstehendem Vater stellt sich Antoine die Aufgabe, seinen Alltag neu zu organisieren. Er be kommt dazu Hilfe, wird etwa von den Müttern aus dem Kindergarten bekocht. Bei den Formalitäten für die Beerdigung unterstützen ihn seine Familie und die seiner Frau, manchmal müssen sie ihn förmlich zu Entscheidungen treiben.
Die Atmosphäre in Paris hat sich für alle verändert. An sichtbar bewaff neten Ordnungskräften vorbei geht Antoine mit seinem kleinen Sohn durch die Stadt. Sie bringen immer wieder in Erinnerung, was gesche hen ist.
Die Frage, wie Antoine mit seinem Verlust umgeht, ist der Kern des Films, der nach autobiografischen Aufzeichnungen von Antoine Leiris entstanden ist. Der war seinerzeit
ein Kulturredakteur, und als ein Mann des Wortes postete er bei Facebook den Text »Meinen Hass bekommt ihr nicht«, der zigtau sendfach gelesen und schließlich von »Le Monde« abgedruckt wurde. Er stellte gewissermaßen seine Trauer ins Netz, mit dem Appell an die Terroristen »Wenn der Gott, für den ihr blind tötet, uns nach seinem Bild erschaffen hat, dann hat jede Kugel im Körper meiner Frau auch ihn ins Herz getroffen.« Darauf wur de er zu einer öffentlichen Figur. Leider findet der Film keinen Stand punkt zu diesem Problem. Denn das Trauern um einen geliebten Men schen, den der Tod genommen hat, ist zuerst einmal Privatsache, auch und gerade wenn die Politik mit im Spiel ist.
Kilian Riedhofs Film bietet zudem eine allzu glatte Lösung eines politischen Problems an. Gegen »Meinen Hass bekommt ihr nicht« ist aus ethischer Sicht nichts einzu wenden, der zum Titel gewordene Satz ähnelt aber verdächtig einem guten Vorsatz. Und der Film bleibt an der Oberfläche.
Wecker
MeiNeN HASS BeKOMMT iHR NicHT (Vous n‘aurez pas ma haine) von Kilian Riedhof, D/F/B 2022, 102 Min. mit Pierre Deladonchamps, Zoé Iorio, Camélia Jordana, Anne Azoulay, Farida Rahouadj, Jonathan Failla nach einem Buch von Antoine Leiris Drama Start: 10.11.2022
FILM 4 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
© Komplizen
Fotos:
Film/Tobis
(Pierre Deladon champs) und seine Frau Hélène (Ca mélia Jordana)
Claus
hass bekommt ihr nicht« von Kilian Riedhof
abgedreht 1
Frankfurt schaut einen Film
Am 30.10. beginnt in Frankfurt diese neu gegründete Veranstal tungsreihe. Innerhalb eines Tages wird die Vielfalt der Frankfurter Ki nos gefeiert. Zum Auftakt zeigt die Harmonie am Lokalbahnhof Doris Dörries »Happy Bithday, Türke!« (1992) zu dessen 30. Jubiläum. Am Sonntagmorgen um 11 Uhr gibt es nach der Vorstellung ein Gespräch mit dem Produzenten Gerd Huber. www.arthouse-kinos.de
Der Russe ist einer, der Birken liebt
Frankfurt-Premiere in Anwesen heit von Regisseurin Pola Beck mit anschließendem Filmgespräch am Sa., 5.11., um 18 Uhr im Cinéma. www.arthouse-kinos.de
carte Blanche: christian Petzold
Der renommierte deutsche Regis seur hat Liebesfilme ausgesucht, die ihn am meisten geprägt und beeinflusst haben. Zu ihnen zählen David Leans »Brief Encounter« (1945), »Une Partie de Campagne« (1936) von Jean Renoir, Alan J.
Pakulas »Klute« (1971) oder »Two Lovers« (2008) von James Gray mit Joaquin Phoenix und Gwyneth Paltrow. Für ein Foyergespräch wird Petzold am 6.11. persönlich anwe send sein. www.dff.film
Bertrand Tavernier (1641–2021)
In Lyon geboren und dieser Stadt sein ganzes Leben treu geblieben, war Tavernier – wie viele seiner französischen Kollegen – stark vom amerikanischen Kino geprägt. Das Kino des DFF ehrt ihn in diesem Mo nat mit acht seiner über zwanzig Spielfilme. www.dff.film
Mein gestohlenes Land
Das Mal Seh’n Kino zeigt den Do kumentarfilm über die Zustände in Ecuador am Fr., 11.11., um 17.45 Uhr in Anwesenheit von Regisseur Marc Wiese. www.malsehnkino.de
elfriede Jelineck – Die Sprache von der Leine lassen
Am Di., 15.11., um 19.30 Uhr im Mal Seh‘n Kino in Anwesenheit von Re gisseurin Claudia Müller. www.malsehnkino.de
einfach mal was Schönes Ladykino Vorpremiere des Films von Karoline Herfurth am Mi., 16.11., im Kinopolis im MTZ. www.kinopolis.de
Finding Vivian Maier (engl. OmU)
Sondervorstellung und anschlie ßendes Filmgespräch mit AnneMarie Beckmann & Alexandra Kö nig (Deutsche Börse Photography Foundation) am So., 20.11., um 12 Uhr im Cinéma. www.arthouse-kinos.de
visionale 2022
Die 34. Ausgabe der visionale, des größten hessischen Jugend-Medi en-Festivals, findet in diesem Jahr vom 25. bis 27. November 2022 im Frankfurter Gallus Theater statt.
Das Festival präsentiert jedes Jahr privat oder in Einrichtungen, Schu len und Universitäten hergestellte Medienprojekte von hessischen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 27 Jahren. Aus knapp 100 Einreichungen wurden unterhaltsame Animationsfilme, bewegende Dramen und spannen de Thriller, aber auch Medienpro jekte wie Musikprojekte, Coding und eine virtuelle Ausstellung ausgewählt, die auf interessante Weise die gesellschaftlichen Pro bleme der Gegenwart beleuchten, von Klimakrise über Krieg bis hin zu Geschlechterfragen.
Eine Jury entscheidet über die spannendsten Arbeiten und vergibt Preise in nach Alter getrennten Kategorien. www.visionale-hessen.de
FILM
»Der Russe ist einer, der Birken lebt« © Port au Prince Pictures/Juan Sarmiento
ein Fest für die Augen
Menschen sind rastlose Wesen. Es genügt ihnen nicht, sich einfach nur auf der Erdoberfläche zu bewegen. Einige streben in die Höhe, andere in die Tiefe, sie bauen Hochhäuser, Flugzeuge oder Weltraumschiffe, tauchen auf den Meeresgrund oder dringen in tiefe Höhlen ein. Immer leitet sie ihr Entdeckerdrang, und manch einer entdeckt auch die Schönheit unserer Erde.
Der Mailänder Michelangelo
Frammartino richtet seinen ki nematografischen Blick auf den Süden Italiens. In seinem dritten Langfilm kontrastiert er die Arbei ten eines Höhlenforscherteams mit dem Leben eines alten Hirten und dem Geschehen im nahen Dorf. Frammartino hat eine Expedition aus dem Jahr 1961 für seinen Film nachgestellt, der wie ein Dokumen tarfilm ausschaut.
Langsam kriecht der Lastwagen mit den Turiner Forschern auf einer hochgelegenen Wiese zu dem Loch (so auch der Originaltitel »Il buco«), das allgemein »Birfuto-Abgrund« genannt wird. Das haben sie sich für ihre Erkundungen ausgesucht. Ihre Umwelt nimmt kaum von ih nen Notiz. Die Kühe, die zu Beginn des Films kurz in die Höhle ge schaut haben, weil sie sich vermut lich über die Menschen gewundert haben, das aus der Höhle heraus filmten, grasen seelenruhig weiter. Die Dorfbewohner interessieren sich mehr für einen Fernsehbericht über das spektakuläre Pirelli-Hoch haus in Mailand. Die flimmernden Schwarzweiß-Bilder von einer Fahrt nach oben an der Außenfassade stehen im Gegensatz zu den aus gesucht schönen Bildern von der Landschaft, dem halbverfallenen
Dorf und den Innenaufnahmen aus der Höhle. Ein filmisches Essay über den Kontrast zwischen dem wirt schaftlich-technischen Fortschritt im Norden und dem bäuerlichen Süden, in dem die Zeit stehenge blieben scheint. Wem Frammarti nos Sympathie gilt, ist nicht schwer zu erraten.
Weil er sich auf den Originalton der Kuhglocken, auf die monotonen Rufe des Hirten, die Stimmen der spielenden Kinder im Dorf, das ge meinsame Gebet in einem Gottes dienst und die Zurufe der Forscher beschränkt, lädt der Film zu eige nen Reflexionen ein. Der deutsche Titel »Ein Höhlengleichnis« ist eine von vielen Möglichkeiten. Man muss dieser Deutung nach Platons bzw. Sokrates’ berühmtem Bild von unserer Möglichkeit, die Realität zu erkennen, nicht unbedingt folgen. »Il buco – Ein Höhlengleichnis« ist vor allem ein Fest für die Augen: Nachtaufnahmen mit Lagerfeuer, die Lampen auf den BergleuteHelmen in der Dunkelheit, Fackeln, die die Höhle erleuchten, und bren nendes Papier, das hinunter gewor fen wird. Dazu in Parallelmontage das von tiefen Falten zerfurchte, ausdrucksstarke Gesicht des Hirten, der zwischendurch von einem be tagten Arzt behandelt wird, ohne
dass wir dessen Diagnose erfahren. Jedes Filmbild taugt für eine Kunst ausstellung. Deren Aufeinander folge könnte in einer Kunstgalerie gezeigt werden, aber nur im Kino kann der Sog der Bilder seine volle Wirkung entfalten. Der mutige Bon ner Verleiher erhofft sich auch un ter Kunstinteressierten das Publi kum für den Film. Vielleicht hilft es, dass die Jury des Filmfestivals von Venedig 2021 dem Werk ihren Spe zialpreis verlieh und dass »Il buco«
sowohl in Venedig den Kamerapreis als auch von den italienischen Kritikern den Preis für den besten Ton bekam. Wer ein kontemplatives Kino zu schätzen weiß, den wird der Film gewiss beeindrucken.
Claus Wecker
eiN HÖHLeNgLeicHNiS (il buco) von Michelangelo Frammartino, I/F/D 2021, 93 Min.
Essayfilm Start: 10.11.2022
FILM 6 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de FFILM ILM Fotos: © Film Kino Text
»Il buco – ein höhlengleichnis« von Michelangelo Frammartino
exground
11. bis 22. November in Wiesbaden
Dem großen Nachbarn Spanien hat sich im letzten Monat die Frankfur ter Buchmesse gewidmet. Portugal, das Land im äußersten Westen Europas, wird hingegen bei dem wichtigen Wiesbadener Festival des Indie-Films der Schwerpunkt sein. Versucht wird, das Land, seine Ge sellschaft und seine Geschichte an hand der dortigen Filmproduktion darzustellen. Zehn Spiel- und Do kumentarfilme sowie 14 Kurzfilme handeln von sozialer Ungleichheit, Auswanderung, Arbeitslosigkeit, Freundschaft und Verliebtsein und – heutzutage unverzichtbar – vom Infragestellen von Normen und Regeln.
Im Eröffnungsfilm »Irrlicht« (2022) verlieben sich zwei Feuerwehrmän ner ineinander. In João Pedro Rod rigues’ leidenschaftlichem Musical wird heftig getanzt und geküsst, und die nackten Kollegen stellen in aufreizenden Posen Gemälde be rühmter Maler nach.
Mit »Alma via« (2022), dem Lang filmdebüt der Regisseurin Cristèle Alves Meira, hat das Filmfest sogar den portugiesische Beitrag für die kommende Oscar-Verleihung ins Programm aufnehmen können. Der Film erzählt von der jungen Salomé und ihrer Großmutter, die ihre En kelin Sommer für Sommer in den nördlichen Bergregionen Portugals mit spirituellen Beschwörungsfor men vertraut macht.
In »Jack’s Ride« (2021) muss der vom Ausland nach Portugal zurück gekehrte Joaquim dem Arbeitsamt belegen, dass ihn niemand mehr einstellen wird. Bei seinen Streifzü gen durch das sonnendurchflutete Lissabon schwelgt er in Erinne rungen an seine Zeit als Taxi- und Limousinenfahrer in New York.
Teresa Villaverde, der eine Retro spektive gewidmet ist, könnte man hierzulande kennen durch die Zu sammenarbeit mit Elfi Mikesch, die bei Villaverdes erster Regiearbeit »Am Ende einer Kindheit« (1991) die Kamera geführt hat. Der Film handelt von einer Familie, die in den späten 60er Jahren durch den Kolonialkrieg zerrissen und schließ lich zerstört wird. Ihr »Os mutantes – Kinder der Nacht« (1998) zeigt
in intensiven Szenen rebellieren de Heranwachsende, die sich als Außenseiter fühlen und dagegen rebellieren. Mit vier Langfilmen und einem Kurzfilm bietet die Hom mage einen Überblick über dreißig Jahre künstlerischen Schaffens der Regisseurin.
Passend zu Villaverdes Retrospek tive präsentiert das Festival in der Reihe »Absent Parents« fünf Kurzfilme, die sich mit mental oder physisch abwesenden Eltern und der Reaktion ihrer Kinder darauf befassen. Eine zweite Kurzfilmrolle besteht aus Experimentalfilmen von Frauen, die in ihren Werken neue Ausdrucksformen und Erzähl weisen ausprobieren und sich an einem Konglomerat aus Animatio nen, Soundcollagen und Farbfrag menten versuchen.
Ergänzend zum Filmangebot begleitet ein Rahmenprogramm den Länderfocus. In der Podiums diskussion »Portuguese Cinema« diskutieren Filmschaffende und Fe stivalverantwortliche über aktuelle Entwicklungen im portugiesischen Kino, Trends und die Möglichkeiten von interdisziplinären Arbeits weisen. Gemeinsam mit Amnesty International wird die aktuelle poli tische Situation in der ehemaligen Kolonie Angola nach den Wahlen im August 2022 erörtert.
Die italienisch-schweizerische Co-Produktion »A Girl Returned« (L’arminuta, 2021) von Giuseppe Bonito eröffnet das Jugendfilmfe stival »exground youth days«. Die Romanadaption erzählt von einem adoptierten 13-jährigen Mädchen, das gegen seinen Willen zurück zur leiblichen, jedoch fremd geworde nen Familie geschickt wird.
Die Filme werden in der Caligari Filmbühne, im Murnau Filmtheater, in der Krypta der Marktkirche und in Wiederholungen im Darmstäd ter Rex, im Pupille-Kino in der Frank furter Universität sowie im Kino des Deutschen Filminstituts & Filmmu seums gezeigt, im Anschluss an das Festival auch im Internet.
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Das vollständige Programm gibt es un ter www.exground.com .
»A Girl Returned« © Exground Filmfest
D E U T S C H E S
F I L M I N S TI T U T F I L M M U S E U M
Reißverschluss im Bauch
»Crimes of the Future« von David Cronenberg
Wohl nicht zufällig greift er mit »Crimes of the Future« auf den Titel eines Experimentalfilms von 1970 zurück. In dieser Phase, die bis zu seinem gynäkologischen Horrortrip »Dead Ringers« reichte, variierte Cronenberg verstörende Körperbil der an der Grenze zwischen psycho analytischer Präzision und derbem Trash.
An diese Phase anknüpfend, be ginnt sein neuer Film mit einem Paukenschlag. Eine Mutter er mahnt ihren am Strand spielenden Sohn. Er solle nicht alles, was er findet, aufessen. Doch dann sitzt er unter dem Badezimmer-Wasch becken und isst einen Plastik-Müll eimer auf. Wenig später erstickt die Mutter ihn mit dem Kissen. Die beklemmende Szene gibt einen für Cronenberg typischen elliptischen Vorblick. Zunächst zentriert sich die Geschichte um ein Künstlerpaar, verkörpert von Viggo Mortensen und der Franzö sin Léa Seydoux. Deren angesagte Performances erkunden abseitige Körpergenüsse wie man sie nur von Cronenberg kennt. Mit einem robotergestützten ChirurgieSystem lässt Saul Tenser sich von seiner Partnerin coram publico live vivisezieren. Möglich ist das, weil in dieser nahen Zukunft Menschen aufgrund des »Accelerated Evolu tion Syndrome«, dem »beschleu nigten Evolutionssyndrom«, von Schmerzen und Krankheiten gefeit sind. Wie in seinem Debüt-Langfilm »Shivers« produziert der Körper nun fortlaufend »neues Fleisch« – das Saul Tenser sich live heraus
Das Andechser Gefühl ist das Gefühl, »dass wir nicht alleine sind«. Das Cronenberg-Gefühl ist das Gegenteil. Es ist eine latente Panikattacke, die spürbar wird, wenn wir bemerken, dass wir in einem zerfallenden Körper stecken, der Dinge tut, über die wir nicht so genau nachdenken möchten. Nach dem Meisterwerk »eXistenZ« von 1999 hat der Kanadier diese ambivalente Empfindung aus dem Blick verloren. Mit »Tödliche Versprechen«, »Eine dunkle Begierde« und der enttäuschenden DeLilloAdaption »Cosmopolis« wurde Cronenberg konventioneller.
schneiden lässt: Chirurgie, so die typische Cronenberg-Pointe, ist der neue Sex.
Das Konzept mutet an wie ein Mosaik aus früheren Filmen des Kanadiers. Der praktische Reißver schluss, den Viggo Mortensen sich in die Bauchdecke einnähen lässt, erinnert an »Videodrome«. Auch die Schlüsselfigur des zwielichtige Lang Dotrice (Scott Speedman) ver körpert eine aus dem CronenbergUniversum bestens bekannte MadScientist-Figur – wie etwa Elias Koteas, der Unfall-Guru in »Crash«. Dotrice, der Vater jenes Jungen, den die Mutter zu Beginn erstickte, unterbreitet dem Künstler Saul Ten ser ein morbides Angebot, auf das dieser eingeht. Vor den Augen des voyeuristischen Publikums seziert der Performancekünstler die Leiche von Dotrices Sohn.
Wie fühlt sich eine Welt an, in der Tabubrüche dieser Art der letzte Schrei sind? Diese Empfindung de kliniert Cronenberg auf seine Weise durch. Der altmodische Sex, so zeigt eine Szene, in der eine Beamtin der Organ-Registrierungsbehörde (Kristen Stewart) den angesagten Künstler Tenser nach allen Regeln der Kunst anzumachen versucht, ist zum eigentlichen Horror geworden:
Willkommen bei David Cronenberg. »Crimes of the Future« visualisiert die Phantasie einer Zukunft, in der Menschen sich aus ökologischen Gründen nicht mehr fortpflanzen.
Ein Seitenhieb auf jene »transhu manistischen« Ideen, die in letzter Zeit populärer wurden. Die hybride Verschmelzung zwischen Mensch und Technologie war ohnehin das Generalthema des Kanadiers. Cronenberg wäre nicht Cronen berg, würde er nicht die Abgründe dieses Transhumanismus spürbar machen. Denn in dieser morbiden Zukunft, in welcher der Wirt schaftskreislauf quasi zum Erliegen gekommen ist, dreht sich alles nur noch um eines: dem Körper skurrile Formen des Genusses abzunötigen. Den ultimativen Kick in dieser dü steren, schmutzigen, retrofuturisti schen Zukunft, die in einem morbi den Zerfall begriffen ist, verspricht der von Lang Dotrice entwickelte Schokoriegel aus verzehrbarem Plastik. Das eindrucksvolle Schluss bild zeigt Viggo Mortensen in einer seltsam organisch-mechanischen Fütterungsapparatur, die aus dem Fundus von »Naked Lunch« stammen könnte. In Erwartung des totalen Genusses beißt er mit viel sagendem Grinsen in den Kunst
stoff-Schokoriegel: ein Rückverweis auf das verstörende Bild, in dem das Kind den Plastik-Mülleimer futterte. Mit dieser bitterbösen Vision einer asexuellen Zukunft, in der Menschen zu oralfixierten GenussZombies geworden sind, hat Cro nenberg sich neu erfunden. Spekta kulär ist der Film jedoch nicht. Trotz unappetitlichen Ekel- und Schock effekten ist »Crimes of the Future« ein meditativ anmutender BodyHorrorfilm, der vielleicht ein wenig dialoglastig ist. Aber als 79-Jähriger muss Cronenberg nicht mehr wie in »Scanners« einen Schädel deto nieren lassen. Sein eher selbstironi scher Film erzeugt eine emotionale Implosion. Und die geht unter die Haut. Buchstäblich.
Manfred Riepe
cRiMeS
OF THe FUTURe
von David Cronenberg, CDN/F/GR/GB 2022, 108 Min.
mit Viggo Mortensen, Léa Seydoux, Kristen Stewar, Scott Speedman, Lihi Kornowski, Tanaya Beatty Science-Fiction-Drama Start: 10.11.2022
FILM 8 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
Fotos: © 2022 SPF (Crimes) Productions Inc. & Argonauts Crimes Productions S.A., Photo Credit Nikos Nikolopoulos
Sex statt Liebe
Das Gegenteil von »freier Liebe«: inspiriert von den Kindheitserfahrungen der Drehbuchautorin wird in diesem Coming-of-Age-Drama aus der Insiderperspektive das System aus Manipulation und Missbrauch in der Kommune des Aktionskünstlers Otto Mühl beleuchtet.
Auf einer Wiese sitzen Menschen und applaudieren mit verzücktem Lächeln einem schreienden, grimas sierenden Typ: »Otto, Otto!«. Dann ruft Otto einen Mann und eine Frau auf und zwingt sie, eine Verfeh lung zu gestehen. Denn die beiden haben sich verliebt und damit das erste Gesetz der Kommune – Sex ist erlaubt, Liebe verboten – gebro chen. Während die Erwachsenen feixend der öffentlichen Demüti gung lauschen, spiegelt sich in den
Gesichtern der Kinder Betretenheit. Auch der 14-jährigen Jeanne ist be klommen zumute, denn sie hat sich in den 16-jährigen Jean verknallt. Doch abgesehen von den obligato rischen täglichen »Selbstdarstel lungen«, bei denen Zampano Otto seinen Jüngern befiehlt, verdrängte Gefühle durch Singen und Her umhampeln herauszulassen, ist Jeannes kleine Welt nach heil. Bis Otto auf den hübschen Teenager aufmerksam wird und Jeanne das
zweite Gesetz der Kommune zu spüren bekommt. Natürlich geht es um die von Aktionskünstler Otto Mühl ge gründete AAO (Aktionsanalytische Organisation), eine österreichische Kommune, die zu ihren Glanzzeiten knapp 300 Anhänger zählte. 1991 kam Mühl wegen Unzucht mit Minderjährigen sieben Jahre ins Gefängnis. Was als antiautoritäres Experiment begann, in dem Mühl seinen Anhängern die Sehnsucht
nach einer »spießigen« bürgerli chen Kleinfamilie auszutreiben versuchte, entwickelte sich in der Praxis zu einer »Diktatur der Se xualität«, in der Mühl sich jede Frau nahm, die er wollte. Rivalen wurden bei Eintreten der Geschlechtsreife in Stadtkommunen abgeschoben, wo sie von anderen Frauen zum Sex genötigt wurden. Überhaupt, so zeigt sich, halten Frauen den Laden am Laufen.
Der erste Spielfilm über die Sekte – es gab schon einige Dokumen tarfilme – ist mit seiner zeitlosen, fast märchenhaften Stimmung be wusst gegen den Strich inszeniert. Inspiriert ist er von den Kindheits erinnerungen von Co-Drehbuchau torin Jeanne Tremsal. Sie übernahm auch die Rolle von Jeannes Mutter, die wie viele Eltern in der Stadt ar beitete, um Geld für die Kommune zu beschaffen, und ihre Tochter ab und an besucht. Wir erleben diesen totalitären Mikrokosmos also auf Augenhöhe des Mädchens, das sein abgeschiedenes Leben in freier Natur lange als Paradies empfindet – bis es, nach Jeans Verbannung, wagt, gegen Otto zu rebellieren. So ist der Film vorrangig ein intimes Coming-of-Age-Drama, in dem der Kontext – so gingen etwa SPÖ-Po litiker in der Kommune ein und aus – nur angedeutet wird. Doch die Insiderperspektive, obwohl nie voy euristisch, zeigt doch gnadenlos, warum dieses Missbrauchsystem so lange funktionieren konnte.
Susanne Kleinschmidt
SeRVUS PAPA, See YOU iN HeLL von Christopher Roth, D 2022, 116 Min. mit Jana McKinnon, Clemens Schick, Leo Altaras, Julia Hummer, Ina Paule Klink Drama Start: 24.11.2022
KLIMA SCHUTZ ENGEL
werden doppelt belohnt: gesenkte Stromkosten + Prämie
FILM
www.klimaschutz-frankfurt.de Bildnachweise: iStock.com/Khosrork, iStock.com/Hatice Emirmahmutoglu
»Servus Papa, See you in hell« von Christopher Roth
© Port au Prince Pictures/Lydia Richter
Modemärchen
Mode ist ein ideales Filmthema, denn sie lebt vom Reiz der Oberfläche, vom Augenschein, der Aufmerksamkeit provozieren soll. Das verbindet sie mit dem Kinofilm, und dort wird sie zumeist als dekoratives Beiwerk verwendet, während sich nur wenige Filme mit ihrer Bedeutung für die Figuren befassen. So gesehen muss die Verfilmung des Romans von Paul Gallico auch als eine filmische Chance angesehen werden.
Die Geschichte spielt in den 1950er Jahren. Mrs. Harris (Lesley Manville) ist in London eine Hausangestellte, wie man sie sich hilfsbereiter nicht wünschen kann. Wenn nur irgend möglich, erfüllt sie jeden Wunsch ihrer Arbeitgeber. Zu denen zählt Lady Dant (Anna Chancellor), die gerade in Paris ein Kleid aus dem Hause Dior gekauft hat. In dieses
Kleid verliebt sich die brave Mrs. Harris – so ein schönes Gewand möchte sie haben. Und deshalb be ginnt sie, auf einen Flug nach Paris und den stattlichen Kaufpreis von 500 britischen Pfund zu sparen. Regisseur Anthony Fabian, der zusammen mit Carroll Cartwright, Keith Thompson und Olivia Hetreed auch das Drehbuch verantwortet,
hat den unrealistischen Weg der Londoner Hausangestellten mit ten ins Zentrum der Pariser Haute Couture und wieder zurück als ein Märchen gestaltet. Mrs. Harris muss durch einige Tiefen gehen: Eine amtliche Mitteilung macht sie von einer vermutlichen zur tatsäch lichen Kriegerwitwe, eine verlorene Wette beim Windhundrennen
verwandelt sich dann doch in einen Gewinn, der Flug verzögert sich, und schließlich braucht es eine Rolle Geldscheine in wirtschaftlich harten Zeiten und einen guten En gel in Form des bejahrten Marquis de Chassagne (Lambert Wilson), damit sie überhaupt in die Moden schau des Hauses Dior gelangen kann. Der verwitwete Marquis geleitet sie kurzentschlossen an der hochnäsigen Direktorin Claudine Colbert vorbei, die von Isabelle Huppert gespielt wird, als hätte sie zeitlebens nichts anderes getan.
In der Modenschau fällt die einfach gekleidete Hausangestellte auch durch ihre deutliche Bewunderung der schönen Roben auf. Das Kleid, das sie ausgewählt hat, geht dann erst einmal an eine Stammkundin, und die kaum im Modetempel Gelittene muss für eine nach ihren Maßen angefertigte Kopie länger in Paris bleiben.
Die Modenschau ist besonders für die Zuschauerinnen unter uns ein Genuss, doch leider passt der Stil der Pariser Kollektion nicht zu dem von Lady Dant gekauften Kleid, das aus einer längst vergangenen Kollektion zu stammen scheint.
Ein weiteres Geheimnis des Films bleibt, wie das endlich fertig genäh te Kleid in den kleinen Koffer passt, mit dem Mrs. Harris nach London zurückkehrt. Und noch unerklär licher ist, wie das dralle Mädchen hineinpasst, das es an einem Abend ausführen darf.
Gravierender ist allerdings, dass diese Mär von der Erfüllung eines Herzenswunsches mit einer von Mrs. Harris angeführten Angestell tenrevolte »bereichert« wird. Allzu schnell kommt die Einwilligung des Patriarchen Christian Dior (Philippe Bertin), das schwierige, auf Exklusi vität beruhende Geschäftsmodell in ein massentauglicheres umzu wandeln. Nach diesem sozialkämp ferischen Intermezzo versucht der Film, im Akzeptieren der Klassen gegensätze ein versöhnliches, nicht immer stimmiges Ende zu finden.
Zumindest in den ersten zwei Drit teln ist »Mrs. Harris und ein Kleid von Dior« ein herzerwärmende Komödie, ein visuelles Vergnügen in den zurückgenommenen Technico lorfarben des damaligen britischen Films (Kamera: Felix Wiedemann) und bis in die kleinste Rolle hinein bilderbuchhaft besetzt.
Start: 10.11.2022
FILM 10 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
»Mrs. harris und ein Kleid von Dior« von Anthony Fabian
Claus Wecker
MRS. HARRiS UND eiN KLeiD VON DiOR (Mrs. Harris goes to Paris) von Anthony Fabian, gB/cDN/F/USA/ HUN/B 2022; 115 Min. mit Lesley Manville, Isabelle Huppert, Lambert Wilson, Alba Baptista, Lucas Bravo, Philippe Bertin Filmmärchen
Fotos: © UPI
www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM KINOPROGRAMM NOVEMBER 2022 02 MI 18:00 KLUTE US 1971 Alan J. Pakula OF 04 FR 20:30 BRIEF ENCOUNTER Begegnung GB 1945 David Lean OF 05 SA 20:15 LES VOLEURS Diebe der Nacht FR 1996 André Téchiné OmU 06 SO 17:30 19:00 20:30 PARTIE DE CAMPAGNE Eine Landpartie FR 1946 Jean Renoir OmU Foyergespräch mit Christian Petzold UNDINE DE 2020 Christian Petzold 08 DI 18:00 BRIEF ENCOUNTER Begegnung GB 1945 David Lean OF 09 MI 20:30 KLUTE US 1971 Alan J. Pakula OF 10 DO 18:00 HE RAN ALL THE WAY Steckbrief 7-73 US 1951 John Berry OF 15 DI 18:00 LES VOLEURS Diebe der Nacht FR 1996 André Téchiné OmU 16 MI 20:00 BEONING Burning KR/JP 2018 Lee Chang-dong OmU 17 DO 18:00 WHAT’S UP, DOC? I s’ was, Doc? US 1972 Peter Bogdanovich OF 18 FR 18:00 BIZALOM Zimmer ohne Ausgang HU 1980 István Szabó OmeU 19 SA 20:30 WHAT’S UP, DOC? I s’ was, Doc? US 1972 Peter Bogdanovich OF 20 SO 17:00 20:30 PARTIE DE CAMPAGNE Eine Landpartie FR 1946 Jean Renoir OmU TWO LOVERS US/FR 2008 James Gray OmU 23 MI 18:00 ROTE SONNE BRD 1969 Rudolf Thome CARTE BLANCHE: CHRISTIAN PETZOLD D E U T S C H E S F I L M I N S TI T U T F I L M M U S E U M STREAMINGANGEBOT AUF DFF KINO+ DFF.CINEMALOVERS.DE Gesamtes Programm WWW.DFF.FILM DÍAS DE CINE – Lateinamerikanisches Filmfest Verso Sud 28 – Festival des italienischen Films BERTRAND TAVERNIER 01 DI 18:00 ÇA COMMENCEAUJOURD’HUI Es beginnt heute FR 1999 Bertrand Tavernier OmU 02 MI 20:15 L’HORLOGER DE SAINT-PAUL Der Uhrmacher von St. Paul FR 1974 Bertrand Tavernier OmeU Mit Vorfilm 03 DO 18:00 L’APPÂT Der Lockvogel FR 1995 Bertrand Tavernier OmeU 04 FR 18:00 COUP DE TORCHON Der Saustall FR 1981 Bertrand Tavernier OmeU 05 SA 18:00 ÇA COMMENCEAUJOURD’HUI Es beginnt heute FR 1999 Bertrand Tavernier OmU 08 DI 20:00 COUP DE TORCHON Der Saustall FR 1981 Bertrand Tavernier OmeU 16 MI 18:00 UN DIMANCHE À LA CAMPAGNE Ein Sonntag auf dem Lande FR 1984 Bertrand Tavernier OmU 18 FR 20:00 ’ROUND MIDNIGHT Um Mitternacht US/FR 1986 Bertrand Tavernier OmU 22 DI 18:00 QUE LA FÊTE COMMENCE… Wenn das Fest beginnt … FR 1975 Bertrand Tavernier OmeU 23 MI 20:00 ’ROUND MIDNIGHT Um Mitternacht US/FR 1986 Bertrand Tavernier OmU 24 DO 20:15 LA VIE ET RIEN D’AUTRE Das Leben uns nichts anderes FR 1989 Bertrand Tavernier OmU
TH e AMBUSH (Al Kameen)
von Pierre Morel, UAE/F 2021, 102 Min.
mit Omar Bin Haider, Khalifa Al Jassem, Marwan Ab dulla Saleh, Abdulla Saeed Bin Haider, Mansoor Al-Fili, Mohammed Ahmed Kriegsfilm
Winter 2018: Die Männer und Frauen der Streitkräfte der Vereinigten Arabischen Emirate beteiligen sich an einer Hilfsmission im Yemen. Weil einige von ihnen kurz vor dem Ende ihres Einsatzes stehen, ist Stimmung unter ihnen ausgelassen. Ali, Bilal und Hindasi sind für eine letzte Routinepatrouille eingeteilt. In einer en gen Schlucht geraten sie in einen feindlichen Hinterhalt (engl.: ambush) und sitzen unter schwerem Beschuss fest. Während bei den drei Eingeschlossenen jede Hoffnung schwindet, beginnt eine Rettungsmission. www.leoninedistribution.com
AMSTeRDAM
von David O. Russell, USA 2022, 134 Min. mit Christian Bale, Margot Robbie, John David Was hington, Alessandro Nivola, Andrea Riseborough, Robert De Niro Zeitgeschichtsdrama
Während des Ersten Weltkrieges lernen sich die beiden Soldaten Burt (Christian Bale) und Harold (John David Washington) sowie die Krankenschwester Valerie (Margot Robbie) in einem Lazarett kennen. Unzertrennlich gewor den, stolpern die drei in einen Kriminalfall. Als Beobachter eines Mordes werden sie selbst zu Verdächtigten. Von der Polizei und den wahren Tätern, die sich ihrer Mitwisser entledigen wol len, gejagt, kommen Burt, Harold und Valerie unglaublichen politischen Machenschaften auf die Spur … https://disney.de
TH e DeVi L‘S LigHT (Prey for the Devil)
von Daniel Stamm, USA 2022, 93 Min. mit Virginia Madsen, Jacqueline Byers, Colin Salmon, Christian Navarro, Ben Cross, Nicholas Ralph Horrorthriller
Die Geschichte der jungen und tiefgläubigen Ordensschwester Ann (Jacqueline Byers), die ihre wahre Berufung darin sieht, den Teufel auszutreiben. Sie erhält – gefördert durch ihren Mentor (Colin Salmon), der ihre besondere Gabe spürt – Zugang zu einer vatikanischen Exorzis mus-Schule, die traditionell nur Priestern vorbe halten ist. In einem besonders schwierigen Fall sieht sich Ann plötzlich mit einer dämonischen Kraft konfrontiert, die nicht nur die gesamte Schule heimzusuchen scheint, sondern auch mit ihrer eigenen Vergangenheit verbunden ist. www.24-bilder.de
HUi BUH UND
DAS H eXeNScHLOSS
von Sebastian Niemann, D 2022, 88 Min. mit Michael Herbig, Mina Tander, Christoph Maria Herbst, Leona Sklenickova, Rick Kavanian, Veronika Bellová
Familienfilm
Vor 14 Jahren ist König Julius zu Hui Buh ins Schloss Burgeck eingezogen. Hui Buh leidet noch immer darunter, als Gespenst eine Lach nummer zu sein, und geht Julius mächtig auf die Nerven. Seit Konstanzia ihn verlassen hat, durchlebt er eine schwere Zeit. Da steht plötz lich die kleine Hexe Ophelia vor der Tür und bittet ihren Onkel Hui Buh um Hilfe. Sie erzählt Julius und Hui Buh von ihrer Flucht vor der bösen Hexe Erla, die ihre Mutter Maria entführt hat und auf der Suche nach dem Necronomicon, dem mächtigsten Zauberbuch der Welt ist. Mit den Zaubersprüchen aus dem Buch könnte Hui Buh endlich ein gefürchtetes Gespenst werden. www.warnerbros.de
i NViSi BLe DeMONS
von Rahul Jain, D/FIN/IND 2021, 66 Min.
Dokumentarfilm
Delhi ist die Hauptstadt Indiens. Der Moloch mit fast 20 Millionen Einwohnern verfügt über die öffentliche Infrastruktur einer europäischen Kleinstadt. Umso größer und unfassbarer sind die Umweltverschmutzung und die Folgen des Klimawandels, mit denen die Bewohnerinnen und Bewohner zu kämpfen haben. Ihnen gegen über stehen die Besitzer von Klimaanlagen (Air Condition), deren größte Sorge sein mag, dass die Strompreise steigen. www.gmfilms.de
iO STO BeN e –
WAS AM eNDe BLeiBT
von Donato Rotunno, L/B/D/I 2020, 94 Min. mit Renato Carpentieri, Sara Serraiocco, Alessio Lapice, Marie Jung, Vittorio Nastri, Maziar Firouzi Drama
Als Leo (Sara Serraiocco) und Antonio (Renato Carpentieri) aufeinandertreffen, befinden sie sich an dem einschneidensten Moment ihres Lebens. Während Antonio um seine verstor bene Frau trauert, erhofft sich Leo bei seinem Neustart in einem fremden Land eine bessere Zukunft. Zwischen den beiden liegen zwei Ge nerationen, und dennoch führt sie diese Begeg nung entscheidend voran. www.der-filmverleih.de
LAND OF DReAMS
von Shirin Neshat, Shoja Azari, D/USA 2021, 113 Min. mit Sheila Vand, Matt Dillon, William Moseley, Isabella Rossellini, Christopher McDonald, Anna Gunn Science-Fiction-Komödie
In einer nahen Zukunft haben die Vereinigten Staaten ihre Außengrenzen abgeschottet. Das Zensus-Büro der autoritären Regierung zeichnet in einem umfassenden Programm zur Kontrolle der Bürger deren Träume auf. Als Protokollantin oder »Traumfängerin« betätigt sich die gebür tige Iranerin Simin (Sheila Vand). Sie schlüpft in die Rollen der Träumenden, spielt sie auf Farsi nach und teilt sie auf Social Media. Doch mit fortschreitender Zeit erahnt sie die perfiden Absichten des Zensus Büros … www.wfilm.de
MeNScHLicH e Di Nge
(Les choses humaines) von Yvan Attal, F 2021, 138 Min. mit Charlotte Gainsbourg, Mathieu Kassovitz, Pierre Arditi, Ben Attal, Suzanne Jouannet, Audrey Dana Drama
Jean Farel ist ein prominenter Fernsehjournalist, seine Frau Claire eine für ihr feministisches En gagement bekannte Intellektuelle. Der gutaus sehende gemeinsame Sohn Alexandre studiert in Kalifornien an einer Eliteuni. Doch eines Tages steht die Polizei vor der Tür, weil die 16-jährige Tochter von Claires neuem Lebensgefährten An zeige wegen Vergewaltigung gegen Alexandre erstattet hat. Das Leben aller gerät aus den Fu gen – »wegen eines Aktes von 20 Minuten« … www.mfa-film.de
ReBeLLi NN eN – FOTOgRAFie. UNDeRgROUND. DDR. von Pamela Meyer-Arndt, D 2022, 84 Min. Dokumentarfilm
Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer sind als junge Frauen in den 1970ern und 80ern in der DDR voller Sturm und Drang und ohne Furcht. Sie wollen frei sein – und weil das nicht geht, zumindest in ihrer Kunst aus drücken, was sie fühlen. Ihre Bilder erzählen
auf berührende Art und Weise von ihrem Aus geliefertsein. Als der Konflikt mit der Staatssi cherheit eskaliert, müssen sie sich entscheiden: Bleiben oder gehen. Ein neuer Blick auf die Kunst und das Leben von drei faszinierenden Frauen. www.salzgeber.de
RH i NO
von Oleh Sentsov, UA/D/PL 2021, 101 Min. mit Evhen Chernykov, Serhii Filimonov, Evgeniy Grigo rev, Pavlo Shpegun, Alina Zievakova Drama
Ukraine in den 1990er Jahren: Ein junger Mann mit dem Spitznamen Rhino beginnt als einfa cher Dieb und arbeitet sich schnell in der krimi nellen Hierarchie nach oben. Rhino hat bisher nur Macht und Grausamkeit gekannt. Könnte er, der nichts mehr zu verlieren hat, endlich eine Chance auf Erlösung finden?
DeR RUSSe iST eiN eR, DeR Bi RKeN LieBT
von Pola Beck, D 2022, 105 Min.
mit Aylin Tezel, Sohel Altan Gol, Slavko Popadiæ, Yuval Scharf, Bardo Böhlefeld, Aleksandar Jovanovic Drama
Mascha (Aylin Tezel) ist wild und laut, kompro misslos und schlagfertig, doch im Grunde ori entierungslos. Die angehende Dolmetscherin spricht fünf Sprachen fließend, nur über ihre eigene Geschichte als Geflüchtete spricht sie nie. Sie liebt ohne Rücksicht auf Verluste – ihre Sprachen, ihre Freunde und vor allem Elias. Ge rade erst ist Mascha mit im zusammengezogen, als er durch eine zunächst harmlose Sportver letzung zum Pflegefall wird. Elias‘ unerwarte ter Tod stürzt sie in eine Krise. Sie tritt die Flucht nach vorne an und setzt sich, mit nichts als ih rem Pass, in ein Flugzeug Richtung Israel … http://port-prince.de
TeNOR
Oppert
Komödie
Der talentierte Rapper Antoine schlägt sich als Lieferdienst-Kurier in den Pariser Banlieues durchs Leben. Bei einer Sushi-Lieferung in der Pariser Oper trifft er durch Zufall auf Madame Loyseau, die sein sängerisches Talent sofort erkennt. Sie nimmt ihn als Schüler bei sich auf. Doch Antoine verbirgt dies vor seinen Freunden und seiner Familie und stürzt sich in ein Doppel leben. Bald holt die Wirklichkeit Antoine ein und zwingt ihn, seine eigene Stimme zu finden … www.studiocanal.de
Neu IM KINo 12 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
>> 3.11.2022
von Claude Zidi Jr., F 2022, 100 Min. mit Mohammed Belkhir, Michèle Laroque, Guillaume Duhesme, Maeva El Aroussi, Samir Decazza, Marie
Wi R Si ND DANN WOHL Die ANgeHÖRigeN ab 3. November im Kino
© Pandora Film
WeR gRÄBT DeN
BeSTATTeR ei N?
von Tanja und Andreas Schmidbauer, D 2022, 102 Min. mit Tom Kreß, Angelika Sedlmeier, David Zimmerschied, Uli Bauer, Johanna Singer, Marisa Burger
Komödie
Ein zweifelhafter lokaler Wettbewerb läuft zwi schen den beiden Gemeinden Greisendorf und Neubrunn unter den Bestattern: das Stumm film-Sternchen Gaby Gruber wohnt mit ihren rekordverdächtigen 114 Jahren genau zwischen den beiden Orten – und denkt noch gar nicht ans Sterben! Jeder will das Rennen um die hof fentlich bald anstehende Beerdigung machen, zum Nutzen für das eigene Dorf. Allerdings trifft der Sensenmann urplötzlich den Bestatter Bartl (Uli Bauer). Jetzt muss sein Tod verheimlicht werden, bis ein neuer Bestatter gefunden ist … www.alpenrepublik.eu
Wi R Si ND DANN WOHL
Die ANgeHÖRigeN
von Hans-Christian Schmid, D 2022, 118 Min. mit Claude Heinrich, Adina Vetter, Justus von Dohnányi, Hans Löw, Yorck Dippe, Enno Trebs
Drama
Für den 13-jährigen Johann (Claude Heinrich) ist an einem Tag des Jahres 1996 plötzlich nichts mehr wie zuvor. Mit der Entführung seines Va ters (Philipp Hauß) erlebt er zum ersten Mal in seinem Leben wirkliche Angst – und wird Zeuge beklemmender 33 Tage. Polizisten werden zu Hausgenossen von fragwürdiger Kompetenz. Zwischen gescheiterten Geldübergaben errei chen ihn die verzweifelten Briefe seines Vaters. Immer deutlicher wird dabei, dass das Leben des Vaters nur entgegen der Polizeistrategie zu retten ist. www.pandorafilm.de
(Seydoux) vor Live-Publikum herausoperieren. Seine spektakulären Darbietungen wecken bald den Argwohn der staatlichen Organ-Re gistrierungsbehörde, und eine mysteriöse Un tergrundorganisation verfolgt akribisch jeden seiner Schritte.
www.weltkino.de/filme/crimes-of-the-future Siehe Kritik
TH e DROVeR‘S Wi Fe – Die LegeNDe VON MOLLY JOHNSON von Leah Purcell, AUS 2021, 109 Min. mit Leah Purcell, Rob Collins, Sam Reid, Jessica De Gouw, Malachi Dower-Roberts, Jobe Zammit-Harvey Drama
Molly Johnsons (Leah Purcell) ist von ihrem Ehe mann, der als Viehtreiber arbeitet, allein mit vier Kindern auf ihrem abgelegenen Gehöft in den Snowy Mountains zurückgelassen worden. Hochschwanger hält Molly den verschiedenen Bedrohungen durch die Natur und andere Men schen stand. Doch der Aborigine Yadaka (Rob Collins) gerät auf der Flucht vor den weißen Gesetzeshütern in ihr Refugium … https://cinemien.de
eLFRieDe JeLi N eK – Die SPRA
BLAcK PANTH eR:
WAKANDA FOReVeR von Ryan Coogler, USA 2022, 161 Min. mit Angela Bassett, Letitia Wright, Winston Duke, Da nai Gurira, Florence Kasumba, Lupita Nyong‘o Action, Abenteuer
Die Wakandaner nehmen ihr nächstes Kapitel in Angriff, und die Helden müssen sich zusam menschließen, um mit Hilfe von Elitekriegerin Nakia (Lupita Nyong‘o) und Everett Ross (Martin Freeman) einen neuen Weg für das Königreich Wakanda zu beschreiten. https://disney.de >>
10.11.2022
BeAUTi FUL Bei NgS
von Guðmundur Arnar Guðmundsson, IS/DK/S/NL 2022, 123 Min. mit Birgir Dagur Bjarkason, Áskell Einar Pálmason, Viktor Benóný Benediktsson, Snorri Rafn Frímannsson, Aníta Briem, Ísgerður Gunnarsdóttir Drama
Ein Küstenstädtchen in Island: Addi ist 14 und streunt mit seinen Kumpels Siggi und Konni durch die Straßen. Der schüchterne Balli ist der Neue in der Gang, in der es eine klare Rangord nung gibt. Zusammen proben sie ihren Mut, naschen Pilze, betrinken sich und gehen spät nachts im Freibad schwimmen. Doch Aggressio nen und Gewalt sind stets nur einen Lidschlag entfernt – vor allem bei Konni, den alle nur »das Tier« nennen. Und dann träumt Addi, dass et was Furchtbares passieren wird … www.salzgeber.de
cRiMeS OF THe FUTURe
von
Science-Fiction-Drama
2022, 108 Min.
In einer dystopischen Welt, in der nur noch we nige in der Lage sind, Schmerzen zu empfinden, entwickeln mehr und mehr Menschen Organe mit bislang unbekannten Fähigkeiten. Perfor mance-Star Saul Tenser (Mortensen) lässt sich in umjubelten Avantgarde-Shows neu erwach sene Körperteile von seiner Partnerin Caprice
cH e VON DeR
Dokumentarfilm
LeiN
e LASSeN von Claudia Müller, D/A 2022, 96 Min.
Dieser Dokumentarfilm nähert sich mit erst mals veröffentlichten Film- und Tonausschnit ten, vielen unbekannten Interviewpassagen und zum Teil neu aufgenommenen OffTexten der nur auf den ersten Blick unnahbaren Künst lerin. In dem vielschichtigen, assoziativen und sinnlichen Filmporträt steht ihr kreativer Um gang mit der Sprache im Mittelpunkt. www.farbfilm-verleih.de/filme
eMeRgeNcY DecLARATiON (Bisang seoneon)
von Han Jae-rim, ROK 2021, 141 Min. mit Song Kang-ho, Lee Byung-hun, Jeon Do-yeon, Namgil Kim, Si-wan Yim, So-jin Kim
Thriller
Ein junger Mann droht mit einem Terroran schlag auf ein Flugzeug. Sergeant Koo In-ho geht einem Hinweis nach und stellt fest, dass der Verdächtige bereits an Bord des Fluges Nr. KI501 ist. Bald nach dem Abflug stirbt einer der Passagiere auf qualvolle Weise. Angst und Chaos greifen nicht nur an Bord, sondern auch an Land um sich. Mit dem Krisenstab der Mi nisterin Sook-hee versucht Sergeant Koo In-ho verzweifelt das Flugzeug zu landen … www.leoninedistribution.com
H eiMATKUNDe
von Christian Bäucker, D 2021, 88 Min.
Dokumentarfilm
Der Film lässt ehemalige Lehrer, Lehrerinnen und Schüler der Polytechnischen Oberschule Bärenklau nahe Guben, Lausitz zu Wort kom men und über ihre Zeit und Sozialisation an der Schule in der DDR berichten.
»Hier wurde vorurteilsfrei und offen gefragt. Dem Film gelingt ein differenziertes Bild vom DDR-Schulsystem, das Erziehungsauftrag und Gesinnungsterror nebeneinander stehenlässt. Ein Film, der noch vor 10 Jahren so nicht möglich gewesen wäre.« Ina Borrmann (DOK.fest 2021) www.filmdisposition-kino.de
ei N HÖHLeNgLeicHN iS (il buco)
von Michelangelo Frammartino, I/F/D 2021, 93 Min. Essayfilm
Während des ökonomischen Booms der 1960er Jahre wird im wohlhabenden Norden Italiens das höchste Gebäude Europas gebaut, wäh rend am anderen Ende des Landes in Kalabrien junge Höhlenforscher Europas tiefste Höhle erforschen. Zum ersten Mal dringen sie bis zum Höhlenboden 700 m unter der Erdoberfläche vor. Die Expedition wird von den Bewohnern des kleinen Dorfes in der Nähe nicht bemerkt, wohl aber vom alten Schäfer auf der PollinoHochebene, dessen einsames Leben sich mit der Reise der Forschergruppe verflicht. www.filmkinotext.de Siehe Kritik
Neu IM KINo www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 13
>> 9.11.2022
David Cronenberg, CDN/F/GR/
mit Viggo Mortensen, Léa Seydoux, Kristen Stewar, Scott Speedman, Lihi Kornowski, Tanaya Beatty
scritto da GIOVANNA GIULIANI e MICHELANGELO FRAMMARTINO regia di MICHELAGELO FRAMMARTINO prodotto da MARCO SERRECCHIA, MICHELANGELO FRAMMARTINO, PHILIPPE BOBER produttore esecutivo RAHA SHIRAZI, MARINA PERALES MARHUENDA, CLEMENS KÖSTLIN sound mix ANSGAR FRERICH, MARCO SAITTA scenografia GILIANO CARLI costumi STEFANIA GRILLI supportato da RAI CINEMA, COUNCIL OF EUROPE EURIMAGES, ARTE FRANCE, ZDF, DIREZIONE GENERALE CINEMA AUDIOVISIVO MINISTERO DELLA CULTURA, REGIONE CALABRIA FONDAZIONE CALABRIA FILM COMMISSION, MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG, AIDE AUX CINEMAS DU MONDE (CNC INSTITUT FRANÇAIS), con patrocinio di COMUNE DI SAN LORENZO BELLIZZI (CS), ENTE PARCO NAZIONALE DEL POLLINO e SSI Ein Höhlengleichnis Il Buco Ein Film von Michelangelo Frammartino „Hier kommen die Natur, das Universum und die Menschen zusammen und berühren sich … in diesem mystischen Filmerlebnis“ Bong Joon-ho (Regisseur von „Parasite“) Laudatio Spezialpreis der Jury Venedig 2021 Spezialpreis der Jury Venedig 2021 im Verleih von lmkinotext – Vertrieb: Die Filmagentinnen Verleih gefördert von Media (Creative Europe) AIDE AB 10. NOVEMBER IM KINO
HUNTeR FROM eLSeWH eRe – A JOURN eY WiTH H eLeN BRiTTON
von Nina Ergang, D 2021, 97 Min.
Dokumentarfilm
Aus der Tiefe der Erder gewinnt Helen Britton das Material für ihre »tragbare Kunst« – schwe relose Metallketten, Regenwolken mit Jaspi stropfen, filigrane Skulpturen. Aufgewachsen in Newcastle, New South Wales, einer Hochburg der Schwerindustrie, zieht es die Australierin in den 90er-Jahren nach München. Im Film streifen wir durch ihre gigantischen Sammlungen und beobachten sie beim behutsamen Umgang mit ihren Fundstücken.
Die LegeNDe DeR
Wei
HNAcHTSH eXe
(La Befana vien
BLAcK MAMBAS ab 17. September im Kino
di notte:
Le
origini)
von Paola Randi, I 2021, 117 Min. mit Monica Bellucci, Zoe Massenti, Alessandro Haber, Herbert Ballerina, Guia Jelo, Corrado Guzzanti Familienfilm
Das Findelkind Paola ist die geborene Diebin. Als eine Hexe ihr anbietet, auf ihrem Hof mit wei teren Waisenkindern zu leben, entdeckt Paola dort die einzige Zutat, die ihr für ihren geplanten Raubzug noch fehlt: Magie. Doch ihre Jagd nach Gold lockt einen korrupten Hexenjäger an, der ihre neugewonnene Familie bedroht … www.littledream-entertainment.com
Mei N geSTOHLeNeS LAND
von Marc Wiese, D 2021, 93 Min.
Dokumentarfilm
In dieser Doku geht es um Chinas großen Hun ger nach natürlichen Ressourcen. Aggressiv ist das Land während des letzten Jahrzehnts vor gegangen, um Zugang zu diesen Ressourcen in Afrika und Lateinamerika zu erhalten. Ein Land mit immensen natürlichen Ressourcen, unbe rührter Natur und einer korrupten Führung ist Ecuador. Als Rafael Correa 2007 Präsident von Ecuador wird, leiht der Westen dem Land kein Geld mehr. Jetzt ist das Land gelähmt mit den meisten chinesischen Schulden in Lateiname rika. www.realfictionfilme.de
Mei N eN HASS
BeKOMMT i HR N icHT (Vous n‘aurez pas ma haine) von Kilian Riedhof, D/F/B 2022, 102 Min. mit Pierre Deladonchamps, Zoé Iorio, Camélia Jordana, Anne Azoulay, Farida Rahouadj, Jonathan Failla Drama
Die Nacht des 13. Novembers 2015 ändert für Antoine Leiris (Pierre Deladonchamps) alles. Bei einem Attentat im Pariser Club Bataclan verliert er Hélène (Camélia Jordana), die Liebe seines Le bens und Mutter seines erst siebzehn Monate alten Kindes. In einem bewegenden Social Me dia Post schreibt er: »Meinen Hass bekommt ihr nicht!«. Seine Botschaft geht um die Welt und landet auf der Titelseite von »Le Monde«. Im Medientrubel muss Antoine sich nun zurecht finden - vor allem seinem kleinen Sohn Melvil (Zoé Iorio) zuliebe. http://tobis.de/film Siehe Kritik
MRS. HARRiS UND
ei N KLei D VON DiOR (Mrs. Harris goes to Paris) von Anthony Fabian, GB/CDN/F/USA/HUN 2022, 117 Min.
mit Lesley Manville, Isabelle Huppert, Jason Isaacs, Lambert Wilson, Alba Baptista, Lucas Bravo Filmmärchen
Als ihr Blick auf eine exklusive Haute-CoutureRobe von Christian Dior fällt, ist es um Mrs. Harris geschehen. Eigentlich ist Mode nicht das Ding der verwitweten Haushaltshilfe im London der 1950er Jahre. Aber so ein Kleid will sie auch haben, selbst wenn sie noch härter arbeiten muss und ein bisschen Glück dafür braucht. In der Stadt der Liebe angekommen, geht das Abenteuer erst richtig los. Auch hier braucht sie
Glück, um in das Hause Dior überhaupt hinein zu kommen … https://upig.de Siehe Kritik
ROBi N BANK
von Anna Giralt Gris, E/D 2022, 79 Min. Dokumentarfilm
Ein Film über unser Recht zu glauben, dass eine andere Welt möglich ist. Aber gibt es im 21. Jahr hundert noch Platz für diese Idee, die versucht, einen ganzen Planeten zu retten? Dieser Doku mentarfilm bewegt sich zwischen den ideali stischen Träumen eines Aktivisten und unserer harten gesellschaftlichen Wirklichkeit. www.camino-film.com
Die ScHRi FTSTeLLeRi N, i HR Fi LM UND ei N gLÜcKLicH eR ZUFALL (So-seol-ga-ui Yeong-hwa) von Sang-soo Hong, ROK 2022, 92 Min. mit Lee Hyeyoung, Kim Minhee, Seo Younghwa, Park Miso, Kwon Haehyo, Ki Joobong Drama
Bei einem Ausflug in einen Vorort von Seoul trifft die bekannte Schriftstellerin Junhee zu fällig alte Bekannte. Das Wiedersehen mit ihrer Autorenkollegin Sewon, die dort einen kleinen Buchladen betreibt, fällt eher frostig aus, weil sie Sewons Neid auf ihren Erfolg spürt. Der Filmemacher Hyojin wollte einen von Junhees Romanen verfilmen – und machte kurz vor Be ginn des Drehs einen Rückzieher. Junhee, die in einer Sinn- und Schaffenskrise steckt, will mit der Schauspielerin Kilsoo, die sich in einer ähn lichen Situation befindet, einen Film drehen … https://grandfilm.de
Die ScHWiMMeRi NN eN (The Swimmers)
von Sally El Hosaini, GB/USA 2022, 134 Min. mit Manal Issa, Nathalie Issa, Matthias Schweighöfer, Ahmed Malek, Ali Suliman, Roderick Hill
Biopic
Die wahre Geschichte der Schwestern Yusra und Sarah Mardini, die 2015 aus Syrien nach Europa flohen. Von der Türkei wollten sie mit weiteren 18 Personen in einem für sieben Menschen ausgelegten Boot über die Ägäis auf die grie chische Insel Lesbos übersetzen. Doch während der Fahrt versagte der Außenbordmotor und das Schlauchboot drohte zu sinken. Yusra und Sarah sowie einige andere sprangen ins Wasser und zogen das Boot über mehrere Stunden an das rettende Ufer von Lesbos. Yusra nahm an den Olympischen Sommerspielen 2016 für das Team Refugee Olympic Athletes teil.
TAMi RHAN e
von Erkan Kolçak Köstendil, TR 2022, 111 Min. mit Nejat Isler, Riza Kocaoglu, Merve Dizdar, Bülent Sakrak, Ali Seçkiner Alici, Gökhan Kiraç Komödie
Yilmaz und Müjdat, zwei Brüder, die in einem Waisenhaus aufgewachsen sind, erben von ih ren Pflegevätern Nuri und Ismet, die ebenfalls wie sie aufgewachsen sind, eine Lackiererei. Ihre Reise, um das Auto eines mürrischen alten Mannes zwei Straßen weiter abzuliefern, führt sie an einen Ort, den sie noch nie zuvor gesehen haben. Das Herz des alten Mannes versagt, als er sieht, wie sie mitten in der Nacht das Auto kurzschließen versuchen. Yilmaz und Müjdat müsssen den Körper des alten Mannes in einen Verdünnungsbehälter legen. Während sie in der Werkstatt weiter Autos lackieren, stellen die beiden fest, dass die Autos, die sie mit der Verdünnung aus dem Tank lackieren, in dem die Leiche liegt, spektakulär aussehen.
>> 17.11.2022
BARDO, Die eRFUNDeNe cHRON i K ei N eR HANDVOLL WAHRH eiTeN (Bardo, False chronicle of a Handful of Truths) von Alejandro G. Iñárritu, MEX 2022, 174 Min. mit Daniel Giménez Cacho, Griselda Siciliani, Ximena Lamadrid, Íker Sánchez Solano, Hugo Albores, Andrés Almeida
Tragikomödie
Dem seit über einem Jahrzehnt mit seiner Frau und den zwei Kindern in den USA lebenden Jour nalisten und Dokumentarfilmer Silverio Gama soll als erstem Mexikaner ein renommierter Me dienpreis verliehen werden. Deshalb kommt er für einige Tage in seine Geburtsstadt Mexiko-Ci ty, wo er seine Dankesrede vorbereiten will und einem alten Kollegen ein Interview geben soll. Doch vor allem fängt er an, sich an sein Leben zu erinnern. www.24-bilder.de
BLAcK MAMBAS
von Lena Karbe, D/F 2022, 81 Min.
Dokumentarfilm
Jede Nacht patrouilliert eine weibliche AntiWilderei-Einheit im Kruger Nationalpark, einem der beliebtesten touristischen Attraktionen von Südafrika.
Für die jungen Frauen ist der Job ein Dilemma. Er ist der Weg aus Armut und Arbeitslosigkeit mit Aussicht auf ein selbstbestimmtes Leben, aber gleichzeitig auch ein Bruch mit vorherrschen den Traditionen, zumal ihre Gemeinden an der Wildtierwirtschaft seit Gründung des Parks we der teilhaben, noch davon profitieren können. https://jip-film.de
TH e BUNKeR gAMe
von Roberto Zazzara, I/F 2022, 95 Min. mit Gaia Weiss, Lorenzo Richelmy, Mark Ryder, Amina Ben Ismaïl, Tudor Istodor, Makita Samba
Horrorfilm
Nach mehreren mysteriösen Unfällen wird ein Live-Action-Rollenspiel unterbrochen und die Spieler verlassen den Bunker, während die Mit arbeiter zurückbleiben, um das Verschwinden von Greg (Lorenzo Richelmy), dem Drahtzieher des Spiels, zu untersuchen.
www.studiocanal.de
DeM LeBeN AUF DeR SPUR (end of Sentence)
von Elfar Adalsteins, IS/USA/IRL 2020, 96 Min. mit John Hawkes, Logan Lerman, Sarah Bolger, Andrea Irvine, Ólafur Darri Ólafsson, Denis Conway
Drama
Nach dem Tod seiner Frau macht sich Frank Fog le (John Hawkes) auf, ihr den letzten Wunsch zu erfüllen: Ihre Asche soll in einem abgelegenen See in ihrer Heimat Irland verstreut werden. Sein entfremdeter Sohn Sean (Logan Lerman), der gerade aus dem Gefängnis kommt, soll ihn bei der Seebestattung begleiten. Als seine Plä ne zusammenbrechen, akzeptiert er widerwillig den Vorschlag seines Vaters – gegen ein Ticket für die Westküste und das Versprechen, dass die beiden sich danach nie wieder sehen müssen. www.24-bilder.de
ei NFAcH MAL WAS ScHÖN eS
von Karoline Herfurth, D 2022, ca90 Min. mit Karoline Herfurth, Nora Tschirner, Milena Tscharnt ke, Ulrike Kriener, Herbert Knaup, Jasmin Shakeri Komödie
Karla ist 39, Radiomoderatorin und mal wie der Single. Sie sehnt sich danach, ein Kind zu bekommen, doch unter Zeitdruck einen pas senden Partner zu finden ist gar nicht so leicht. Also beschließt sie, sich ihren Kinderwunsch selbst zu erfüllen. Nur ihre beste Freundin Se nay steht ihr mit Rat und Tat und den richtigen Fragen zur Seite. Dann mischt sich auch noch das Schicksal ein, als Karla ausgerechnet jetzt auf den viel zu jungen Ole trifft, der so gar nicht in ihre Zukunftspläne passt.
www.warnerbros.de
Die gOLDeNeN JAHRe
von Barbara Kulcsar, CH/D 2022, 92 Min. mit Isabelle Barth, Esther Gemsch, Stefan Kurt, Ueli Jäggi, Gundi Ellert, Davide Gagliardi
Komödie
Endlich frei! Ausgelassen feiern die Eheleute Ali ce (Esther Gemsch) und Peter (Stefan Kurt) ihren Ruhestand. Auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer wollen sie sich wieder näherkommen. Doch als Peter seinen kürzlich verwitweten Freund Heinz (Ueli Jäggi) ungefragt mit auf die Reise nimmt, brechen lange angestaute Eheprobleme auf. Nach einem Landgang in Marseille kehrt Alice
Neu IM KINo 14 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
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kurzentschlossen nicht mehr an Bord zurück. Auf getrennten Wegen finden sie schließlich zu einer neuen Art, ihre goldenen Jahre zu ver bringen … www.alamodefilm.de
HALLeLUJAH: LeONARD cOH eN, A JOURN
eY, A SONg von Dan Geller, Dayna Goldfine, USA 2021, 115 Min.
Dokumentarfilm
Nachdem die namhaften Columbia Records »Hallelujah« einst abgelehnt hatten und Leo nard Cohen ihn 1984 bei einer kleinen Platten firma veröffentlichen musste, entwickelte sich sein Lied, an dem er sieben Jahre gearbeitet hatte, zu einem der am meisten gecoverten Songs aller Zeiten. Ob John Cale, Bob Dylan, Jeff Buckley oder der Oger »Shrek«. Mit einer großen Fülle an bisher unveröffentlichtem Archiv- und Interviewmaterial zeichnet der Film ein viel schichtiges Porträt von Leonard Cohen. https://prokino.de/movies
i NU-OH
von Masaaki Yuasa, J/CHN 2022, 98 Min.
Animationsfilm
Vor 600 Jahren in Japan: Während politische Machtkämpfe toben, wird ein Kind mit einem verhexten Körper geboren und von allen wie ein Tier behandelt. Doch Inu-Oh entpuppt sich als begnadeter Tänzer, der bald den klassischen Tanzgruppen zu Hofe die Show stiehlt – bis die Mächtigen beginnen, sich vor seinem Einfluss zu fürchten. Masaaki Yuasa zeichnet in seinem meisterhaften Animationsfilm die Vergangen heit seines Landes als Rock-Musical. https://rapideyemovies.de
KÖN ig HÖRT AUF
von Tilman König, D 2022, 82 Min.
Dokumentarfilm
Lothar König hat langes, wildes Haar, raucht wie ein Schlot und ist manchmal ganz schön unbe quem. Über seinem rechten Auge trägt er eine riesige Narbe – ein Neonazi hatte den Jenaer Stadtjugendpfarrer einst bewusstlos geschla gen. Doch davon lässt er sich nicht unterkriegen. www.weltkino.de/filme
TH e MAgic FLUTe – DAS VeR MÄcHTN iS DeR ZAUBeRFLÖTe (The Magic Flute)
von Florian Sigl, D 2022, 120 Min. mit Iwan Rheon, F. Murray Abraham, Jeanne Goursaud, Amir Wilson, Stéfi Celma, Jack Wolfe Fantasy, Musik
Der 17-jährige Tim (Jack Wolfe), Gesangsschüler am österreichischen Mozart-Internat, entdeckt eines Nachts ein geheimes Portal, das ihn in die Welt von Mozarts »Zauberflöte« katapultiert. Als Prinz Tamino begegnet er dort dem gewitz ten Vogelfänger Papageno (Iwan Rheon), mit dem er jede Nacht gefährliche Abenteuer be stehen muss, um die Prinzessin Pamina (Asha Banks) aus den Fängen des Fürsten Sarastro (Morris Robinson) zu befreien. Tagsüber ver sucht er, die begehrte Hauptrolle des Tamino in der jährlichen Schulaufführung der »Zau berflöte« zu ergattern, während ihm die taffe Sophie (Niamh McCormack) mächtig den Kopf verdreht … http://tobis.de/film
TH e MeNU
von Mark Mylod, USA 2022, 106 Min.
mit Anya Taylor-Joy, Ralph Fiennes, Nicholas Hoult, John Leguizamo, Paul Adelstein, Janet McTeer Thriller
Das junge Paar Margot (Anya Taylor-Joy) und Tyler (Nicholas Hoult) reist auf eine abgelege ne Insel, um in einem exklusiven Restaurant zu essen, das von Starkoch Slowik (Ralph Fiennes) geleitet wird. Doch Margot wird schnell klar, dass sich hinter der Fassade des extravaganten Restaurants mehr verbirgt als es den Anschein macht. Und auch Koch Slowik scheint düsteres im Schilde zu führen. https://disney.de
TH e Mi DDLe MAN
von Bent Hamer, D/DK/CDN/N 2021, 95 Min. mit Pål Sverre Hagen, Nicolas Bro, Trond Fausa, Paul Gross, Don McKellar, Tuva Novotny
Komödie
Karmack, eine amerikanische Kleinstadt, erlebt eine ungewöhnliche Häufung von Unfällen. Um nicht immer selbst die schlechten Nachrichten überbringen zu müssen, beschließt eine »Kom mission«, bestehend aus Sheriff, Arzt und Pa stor, einen Mittelsmann einzustellen, der die Angehörigen informieren soll, wenn sich mal wieder ein Unfall ereignet hat. Der ruhige, eher nachdenkliche Frank Farrelli geht mit Begeiste rung in seiner neuen Rolle auf. Doch dann über wältigen ihn der Druck des Jobs und eine aufkei mende Liebe. Um Abhilfe zu schaffen, fordert er einen Gefallen ein, der in einem schrecklichen, aber seltsam amüsanten Mord endet … www.pandora.de
MY PRiVATe DeSeRT
von Aly Muritiba, BR 2021, 124 Min. mit Antonio Saboia, Pedro Fasanaro, Thomas Aquino, Laila Garin, Zezita De Matos, Sandro Guerra Drama
Der Polizist Daniel, der sich für einen »richtigen« brasilianischen Mann hält, ist vom aktiven Poli zeidienst suspendiert worden, denn gegen ihn wird intern wegen Gewalttätigkeit ermittelt. Als Sara, seine Internet-Liebe, nicht mehr auf seine Textnachrichten antwortet, beschließt er, auf der Suche nach ihr in den Norden zu fah ren. Niemand scheint die Frau zu erkennen, bis schließlich ein Mann auftaucht, der behauptet, er könne die beiden unter ganz bestimmten Bedingungen zusammenbringen. Auf Daniel wartet eine Überraschung … www.gmfilms.de
Wei HNAcHTSFeST FÜR TeDDY (Teddybjørnens jul)
von Andrea Eckerbom, N 2022, ca90 Min. mit Marte Klerck-Nilssen, Jan Gunnar Røise, Mariann Hole, Nader Khademi, Marianne Krogness, Kai Remlov
Familienfilm
Das Weihnachtsfest steht vor der Tür, und Teddy, der putzige Bär, der auf dem obersten Regal einer Losbude sitzt, wünscht sich nichts sehnlicher, als die Welt zu entdecken. Doch da für braucht er einen reichen Besitzer und bloß kein Kind wie die achtjährige Mariann, die ihn sich von Herzen wünscht. Heimlich manipu liert Teddy das Glücksrad. Doch er findet sich in einem dunklen Schuppen wieder, wo ihm Plüschigel Bolla erklärt, was im Leben wichtig ist: Freundschaft und Familie. Wenn Teddy die kleine Mariann ausfindig machen kann, sollte dieses Weihnachtsfest doch noch das schönste werden.
www.capelight.de
DeR ANATOLiScH e LeOPARD (Anadolu Leopari)
von Emre Kayis, TR/D/DK/PL 2021, 108 Min. mit Ugur Polat, Ipek Türktan, Tansu Bicer, Ege Aydan, Nuri Gökasan, Osman Alkas Drama, Komödie
Im ältesten Zoo der Türkei in Ankara verbünden sich ein einsamer Direktor und eine zurückge zogene Beamtin, indem sie den Tod des ältesten Zoobewohners, eines anatolischen Leoparden, vertuschen und seine Flucht vortäuschen. So wollen sie die Privatisierung des Zoos verhin dern. Doch sie setzen eine absurde Charade in Gang, die außer Kontrolle gerät. www.dejavu-film.de
BON eS AND ALL
von Luca Guadagnino, I/USA 2022, 130 Min. mit Timothée Chalamet, Taylor Russell, Mark Rylance, Chloë Sevigny, Michael Stuhlbarg, Jessica Harper Drama, Horror
Maren Yearly ist eine junge Frau, die bewundert und respektiert werden möchte. Auch sie will geliebt werden. Aber ihre geheimen, beschä menden Bedürfnisse haben sie ins Abseits ge
Neu IM KINo www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 15
>> 24.11.2022
abgedreht 2
im Tiefenrausch
Die Ausstellung im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum (DFF) läuft noch bis zum 8. Januar 2023. An den Freitagen und Samstagen im November finden Führungen statt. Das Kino zeigt zwei Klassiker: Am Di., 15.11, 20.15 Uhr (Filmbe ginn 20.45 Uhr) »Underwater!« (1955). Im von Howard Hughes produzierten und im kurzlebigen Superscope-Format gedrehten Unterwasser-Film (Regie: John Sturges) taucht ein Ehepaar (FilmDiva Jane Russell und Richard Egan) nach einer versunkenen Galeere vor der Küste Cubas. Am Sa., 19.11., 18 Uhr (Filmbeginn 18.30 Uhr) »Der Mann im Strom« (1958). Die Verfil mung des gleichnamigen Romans von Siegfried Lenz aus dem Jahr 1957 handelt vom in die Jahre ge kommenen Taucher Paul Hinrichs (Hans Albers). Vor dem Film gibt es einen unterhaltsamen Einblick in das Artur-Brauner-Archiv des DFF anhand von Produktions- und Wer bematerial. www.dff.film
9. Dias de cine
Das Lateinamerikanische Filmfest bringt vom 10. bis 14. November eine Auswahl aktueller Filme nach Frankfurt. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr – wer hätte das ge dacht! – auf Frauen vor und hinter der Kamera. Lang- und Kurzfilme aus Chile, Brasilien, El Salvador, Kolumbien, Peru, Ecuador, Argenti nien, Mexiko und Paraguay zeigen die verschiedenen Kulturen und Traditionen und die sozialen sowie politischen Schwierigkeiten eines Kontinents, der sich immer wieder neu erfindet. www.dff.film
verso sud 28
Das Festival des italienischen Films wird von 25. November bis zum 7. Dezember Kino des DFF stattfinden. Neben aktuellem italienischen Art house wird der Anfang des Jahres verstorbenen Monica Vitti gedacht. www.dff.film/verso-sud
Kurzfilmtag
In diesem Jahr soll das Publikum auch eigene Veranstaltungen organisieren. Neben den festen Programmen am kürzesten Tag des Jahres ist unter dem Motto »Ich sehe was, was du nicht siehst ...« eigene Initiative gefragt. Weitere Infos und Anmeldung von Initiativen unter https://kurzfilmtag. com
trieben. Sie hasst sich selbst für das Schlechte, das sie tut, für das, was es ihrer Familie und ih rem Bild bei anderen angetan hat. Sie hat es sich nicht ausgesucht, so zu sein. www.warnerbros.de
ecHO
von Mareike Wegener, D 2022, 98 Min.
mit Valery Tscheplanowa, Ursula Werner, Andreas Döh ler, Felix Römer, Oskar Keymer, Marina Galic Drama
In Friedland ist die Welt noch in Ordnung. Oder zumindest wieder in Ordnung, denn die Vergangenheit ist ja schon lange her – meinen zumindest einige im Dorf. Aber das Moor ver gisst nicht und spuckt auch Leichen aus. Genau mit so einer Moorleiche beginnt die Geschichte. Kriminalkommissarin Saskia Harder wird nach ihrem aufreibenden Einsatz als Polizeiausbil derin in Afghanistan nach Friedland geschickt. Der etwas tollpatschige, dienstbeflissene Dorf polizist Alfons Tenhagen soll ihre Ermittlungen unterstützen … https://grandfilm.de
eMi LY
von Frances O’Connor, GB 2022, 130 Min. mit Emma Mackey, Oliver Jackson-Cohen, Adrian Dunbar, Gemma Jones, Fionn Whitehead, Alexandra Dowling
Biopic
Mit ihrem einzigen Roman »Sturmhöhe« schuf Emily Brontë (1818-1848) einen Klassiker der Weltliteratur. Die tragische Liebesgeschichte um Cathy und Heathcliff bewegt ihre Leser bis heute. Doch Emily Brontës größte Geschichte, ist die, die bisher noch nicht erzählt wurde: ihre eigene. Die Schauspielerin Frances O’Connor hat nun in ihrem Regiedebüt ein kühnes Porträt der geheimnisvollen Rebellin vorgelegt. www.wildbunch-germany.de
gRUMP
NAcHTWALD
von André Hörmann, Katrin Milhahn, D 2021, 96 Min. mit Levi Eisenblätter, Jonas Oeßel, Marc Limpach, Meike Droste, Steffen Schroeder Familienfilm
Paul (Levi Eisenblätter) und Max (Jonas Oeßel) sind beste Freunde. Zusammen hauen sie, mit einem waghalsigen Plan im Gepäck, von Zuhause ab: Sie wollen die sagenumwobene Ursulen-Höhle finden, die irgendwo in den Ber gen verborgen liegen soll.
www.farbfilm-verleih.de/filme
N eLLY & NADiN e
von Magnus Gertten, S/B/N 2022, 92 Min.
Dokumentarfilm
Eine einzigartige Liebe, die im KZ Ravensbrück begonnen hat. Die belgische Opernsängerin Nelly Mousset-Vos, die auch im Widerstand tätig war und die chinesische Aktivistin Nadi ne Hwang lernen sich Heiligabend 1944 im KZ Ravensbrück kennen, wo beide interniert sind. Kurz vor Kriegsende werden sie getrennt, finden sich wieder, ziehen nach Venezuela, um dort ihre Liebe frei leben zu können.
https://riseandshine-cinema.de
N ePTUN e FROST
von Anisia Uzeyman, Saul Williams, USA/RWA/F 2021, 109 Min.
mit Cheryl Isheja, Bertrand Ninteretse, Eliane Umuhire, Elvis Ngabo, Dorcy Rugamba, Rebecca Mucyo Science-Fiction-Musical
In den Hügeln von Burundi bildet eine Gruppe entkommener Coltan-Bergleute ein antikolo nialistisches Hacker-Kollektiv. Von einer Elek troschrott-Müllhalde aus versuchen sie, das autoritäre Regime zu stürzen, das die natürli chen Ressourcen und die Menschen der Region ausbeutet. Als eine intersexuelle Ausreißerin und ein entkommener Coltan-Bergarbeiter durch kosmische Kräfte zueinander finden, löst ihre Verbindung Störungen im größeren über menschlichen Kreislauf aus.
SeRVUS PAPA, See YOU i N H eLL
von Christopher Roth, D 2022, 116 Min. mit Jana McKinnon, Clemens Schick, Leo Altaras, Julia Hummer, Ina Paule Klink
Drama
Die 14-jährige Jeanne, die in einer Kommune aufgewachsen ist, lebt in einer Gemeinschaft auf einem Bauernhof, während Ihre Eltern in Stadtkommunen wohnen und sie nur selten besuchen. Otto (Clemens Schick), der Herr scher der Kommune, es zur Regel gemacht, dass Kinder ohne ihre Eltern aufwachsen. Als sich Jeanne in den 16-jährigen Jean verliebt, verstößt sie gegen Ottos oberstes Gesetz »Sex ist erlaubt, Liebe verboten«. Jeanne wird in die Stadtkommune abgeschoben und von Ersatzvater Otto zu seinem Lieblingsmädchen hemacht … http://port-prince.de Siehe Kritik
SHATTeReD
von Luis Prieto, USA/D/CH 2022, 92 Min. mit Lilly Krug, John Malkovich, Cameron Monaghan, Frank Grillo, Sasha Luss, Ridley Asha Bateman
Thriller
Als der einsame Tech-Millionär Chris auf die charmante und attraktive Sky trifft, funkt es auf Anhieb zwischen den beiden – und als er verletzt wird, springt sie kurzerhand als seine Krankenschwester ein. Doch Skys seltsames Verhalten lässt Chris bald vermuten, dass sie einen perfiden Plan verfolgt, vor allem, als ihre Mitbewohnerin aus mysteriösen Gründen tot aufgefunden wird … www.leoninedistribution.com
STRANge WORLD
von Don Hall u. Qui Nguyen (Co-Regie), USA 2022, ca100 Min.
Animationsfilm
(Mielensäpahoittaja
eskorttia etsimässä)
von Mika Kaurismäki, D/FIN 2022, 109 Min. mit Heikki Kinnunen, Iikka Forss, Kari Väänänen, Samu Haber, Tiina Lymi, Mari Perankoski
Komödie
Kennen sie auch einen Grantigen? Alter: um die 72. Die Tage verbringt er mit der Suche nach Dingen, über die er sich ärgern kann. Seit seine Frau starb und seine beiden Söhne mit Familien aus Helsinki ihn nur sehr selten auf der runter gekommenen Farm besuchten, findet er alles sinnlos. Doch die ungewollte Schwangerschaft seiner Enkelin hauchte ihm wieder Lebensmut ein. Und jetzt ist er auf der Suche nach einem roten 72er Ford Escort, denn seinen alten hat er zu Schrott gefahren. Aus einem einfachen Autokauf wird ein emotionaler Roadtrip durch Deutschland. www.arsenalfilm.de
MAD H ei Di
von Johannes Hartmann, CH 2022, 92 Min. mit Alice Lucy, Max Rüdlinger, Casper Van Dien, David Schofield, Kel Matsena, Almar G. Sato Actionkomödie
In einer dystopischen Schweiz, die unter die faschistische Herrschaft eines bösen Käsety rannen gefallen ist, lebt Heidi ein einfaches Le ben in den Schweizer Alpen. Großvater Alpöhi tut sein Bestes, um Heidi zu beschützen, aber ihre Sehnsucht nach Freiheit bringt sie bald in Schwierigkeiten mit den Schergen des Dikta tors. Das unschuldige Mädchen verwandelt sich in eine schlagkräftige Kämpferin, die sich aufmacht, das Land von den wahnsinnigen Kä sefaschisten zu befreien www.24-bilder.de
MeRKeL
von Eva Weber, D/GB/DK 2022, 90 Min.
Dokumentarfilm
Basierend auf Archivmaterial und Interviews mit denen, die sie am besten kennen, erzählt der Film zum ersten Mal für ein Internationa les Publikum den unaufhaltsamen Aufstieg der dreifachen Outsiderin – Frau, Wissenschaftlerin, Ostdeutsche. Herausgebracht vom ehemaligen DDR-Filmverleih Progress. www.progress-film.de
POPPY FieLD (câmp de maci) von Eugen Jebeleanu, RO 2020, 81 Min. mit Conrad Mericoffer, Alexandru Potocean, Radouan Leflahi, Cendana Trifan, Ionut Nicolae, Alex Câlin Drama
Der junge Polizist Cristi zieht eine strenge Grenze zwischen Beruflichem und Privatem. Als die Aufführung eines queeren Films von Ultra-Nationalisten gestört wird, kommt es zum Einsatz seiner Truppe im örtlichen Kino. Dort trifft er auch auf einen alten Bekannten. Als dieser droht, ihn zu outen, gerät die Situation außer Kontrolle. Im Zeitrahmen von 24 Stunden spielend, inszeniert Regisseur Eugen Jebeleanu den inneren Kampf eines Mannes mit eindring licher Intensität. www.missingfilms.de
ReSTe UN PeU
von Gad Elmaleh, F 2021, 90 Min. mit Gad Elmaleh, Judith Elmaleh, Régine Elmaleh, Rony Kramer Komödie
Drei Jahre lang Gad Elmaleh (spielt sich selbst) den »American Dream« gelebt. Jetzt beschließt er, nach Frankreich zurückzukehren. Offiziell, weil er seine Familie und seine Freunde ver misst. Aber Gad ist nicht (nur) wegen des Cous cous seiner Mutter nach Hause gekommen. Er will eine andere Frau in Paris treffen: die Jung frau Maria.
Das originelle Werk aus den Walt Disney Anima tion Studios entführt uns in eine unerforschte und tückische Welt, in der fantastische Krea turen auf den legendären Forscher-Clan der Clades warten. Dessen letzte und bei weitem wichtigste Mission wird jedoch ausgerechnet durch familiäre Streitigkeiten gefährdet. https://disney.de
WeT SAND
von Elene Naveriani, CH/GE 2021, 115 Min. mit Bebe Sesitashvili, Gia Agumava, Megi Kobaladze, Giorgi Tsereteli, Eka Chavleishvili, Zaal Goguadze Drama
Ein Dorf in Feorgien am Schwarzen Meer mit freundlichen Menschen, die glauben, sich zu kennen. Eines Tages wird Eliko erhängt aufge funden. Seine Enkelin Moe, die aus der Stadt kommt, um die Beerdigung zu organisieren, stößt auf ein Netz von Lügen und Intrigen aus mehr als zwei Jahrzehnten. Zusammen mit ihrer neuen Freundin Fleshka erfährt sie die tra gischen Hintergründe von Elikos verborgenem Liebesleben mit Amnon. www.salzgeber.de
ZeiTeN DeS UMBRUcHS (Armageddon Time)
von James Gray, USA/BR 2022, 115 Min. mit Anne Hathaway, Jeremy Strong, Anthony Hopkins, Banks Repeta, Jaylin Webb, Ryan Sell
Drama
New York im Spätsommer 1980: Paul (Banks Re peta) ist das jüngste Mitglied einer gut situier ten jüdischen Familie. Doch zwischen seiner viel beschäftigten Mutter Esther (Anne Hathaway), seinem strengen Vater (Jeremy Strong) und seinem streitsüchtigen Bruder Ted (Ryan Sell) fühlt er sich oft verloren. Allein sein liebevoller Großvater Aaron (Anthony Hopkins) scheint ihn wirklich zu verstehen. Zu Beginn des neuen Schuljahres freundet er sich mit dem Schwar zen Jonathan (Jaylin Webb) an, der allen Proble men zum Trotz fest an Werte wie Ehrlichkeit und Loyalität glaubt … https://upig.de
Neu IM KINo 16 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
Alles in Bewegung
7. Rhein-Main-Tanzfestival bis 13. November in Darmstadt, Frankfurt, offenbach und Wiesbaden
Das 7. Rhein-Main-Tanzfestival soll te mit Erscheinen dieser StrandgutAusgabe in vollem Gange sein. Gleichwohl ist es für »Murmurati on«, das Darmstädter Auftaktstück der kanadischen Eistanzgruppe »Le Patin Libre«, vielleicht noch nicht zu spät. Es wird am 31. Oktober in der Frankfurter Eissporthalle noch einmal gezeigt. »Murmuration, der Vogelschwarm verspricht eine spektakuläre Choreografie, die mit den Mitteln des zeitgenössischen Tanzes das Flugverhalten der Stare zu erschließen sucht – und die ge wiss nichts mit Holiday on Ice oder dem Cirque du Soleil zu tun hat, der zeitgleich (9.–13.) in Frankfurt gastiert.
Da sind denn auch die beiden Kuratoren des Festivals vor. Anna Wagner (Mousonturm) und Bruno Heyndericks (Hessisches Staatsballett) wollen schließlich unter dem interpretierbaren Motto »re:shape«, (umformen, neu denken) Bewegungsformen erlebbar machen, die bisher nicht zum Kanon des europäischen Bühnentanzes gehören. 16 weitere Produktionen umfasst das bis 13. November gespannte Programm, das mit mehr als 30 Aufführungen in Darmstadt (Staatstheater), Frankfurt (Gallus Theater, Frankfurt LAB, Mousonturm), Offenbach (Parkside Studios) und Wiesbaden (Staatstheater, Wartburg) gastiert, flankiert von Workshops, Gesprä
chen und Warm-ups mit Profis. Strahlendes Zentrum aller Aktivitä ten wird der traditionelle Tanztag am 5. November sein, der sich bis nach Bad Homburg, Schneidhain, Hanau und Langen erstreckt, und als eine Art Tag der offenen Türen von Tanz- und Ballettschulen der Region mit rund 130 Workshop-An geboten und dem großen Tanzfest im Mousonturm aufwartet. Nicht zu unterschätzen ist die Unterstüt zung, die der Kulturfonds Frankfurt
RheinMain dem Ereignis bereits im dritten Jahr gewährt. Spotlight-Künstlerin der diesjäh rigen Ausgabe von »TRM« ist die zwischen Frankreich und Abidjan pendelnde ivorische Choreografin Nadia Beugré. In »Entre deux« (Darmstadt, 4./6. November) de kliniert ihr achtköpfiges Ensemble mit extremem Körpereinsatz über alle Gendergrenzen hinweg zwi schenmenschliche Nähe jenseits der Romantik auf einem Kunst blumenmeer. In der Wartburg (7. November, 19.30 Uhr) stellt Beugré ihre schon 2012 entwickelte Solo-Performance »Quartier Libres« vor, die den gewaltförmigen Bedin gungen des Kampfes der Frau um Freiheit nachgeht.
Hervorheben wollen wir den Auf tritt der heute im Exil lebenden Pionierin des unabhängigen chi nesischen Tanztheaters Wen Hui mit dem Stück »I am 60« am 9./10. November (20 Uhr) im Mouson turm. In ihrer sehr persönlichen Arbeit präsentiert Hui ihren Körper als Ort der kollektiven Erinnerung nicht zuletzt an die Freiheits- und Emanzipationsbewegungen ihres Landes. Dazu verwendet Hui Sze nen aus Stumm- und Tonfilmen aus dem Shanghai der 30er Jahre. Ein martialisches Zitat des chine sischen Staatsführers Xi Jinping zu Protesten in Hongkong liegt der Choreografie von Jan Martens zugrunde, die das Verhältnis von Sprache und Gewalt thematisiert. Ein 17 bis 70 Jahre altes Ensemble tanzt in »Any Attempt will end in crushed bodies and shattered bo nes« um die Freiheit und das Recht, anders zu sein. (12. November, Darmstadt 19.30 Uhr).
Weiter im November-Festivalpro gramm sind das Hessische Staats ballett mit »Vertigo« (WI, 2./12.), Tümay Kilincel mit »We Love 2 Raqs« (F, 1./2./3.), Núria Guiu mit » Cyberexorcism« (F, 3./4.), Hannah Shakti Bühler & Simon Mayer mit »Somatic Tratata« (DA, 4.), Hicks & Bühler »Der Klumpen« (OF, 5./6./7.), Paula Rosolen »Aerobics!« (DA, 6./7.), Lee/Vakulya mit »Burnt« (WI, 8./9.), Collective Dope & Jenna Ja lonen mit »Beat ‚I Just Wish To Feel You« (WI, 9./10.), Michael Turinsky mit »Soiled« (F, 10./11.) und EunMe Ahn »Dragons« (DA, 13.). Ge naue Orts- und Zeitangaben finden sich ebenso unter dem nachstehen den Link wie der Kartenverkauf und die Preisinformationen.
www.tanzfestivalrheinmain.de
TANZ www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 17
© Mili November
gt
© Peter Wolff
Dance Digital
Mit einem sprudelnden Online-Mix aus Werkschauen und Workshops überraschen Jacopo Godani und seine DresdenFrankfurtDanceCom pany. »Dance Digital – Streaming Event« geht vom 18. bis zum 20. No vember mit choreografischen High lights des Meisters, aber auch vie len Anregungen und Anleitungen, selbst tänzerisch aktiv zu werden, über die virtuelle Festivalbühne. Ein Hauch von Abschied umweht diese Retrospektive, läuft Jacopo Godanis Engagement für die Company doch mit dieser Spielzeit aus. Eröffnet wird das dreitägige Festival freitags mit zwei choreografischen Highlights Godanis: »Al Di Là« setzt sich tänzerisch mit Arnold Schön bergs »Verklärte Nacht« auseinan der, »High Breed« besticht durch körperliche Intensität und starke Formsprache. Am Samstag wird Godanis in der Pandemie entstan denes »ALTER EGO« wiederbelebt, das die Themen der beiden expres sionistischen Klassiker »Nosferatu» und »Metropolis« in den zeitgenös sischen Tanz überführt. Zum Ab
schluss des dritten Tages gibt dann Godanis Arbeit »Premonitions of a Larger Plan« im Zusammentref fen von Musikern des Ensemble Modern sowie den Tänzern des eigenen Ensembles Einblicke in den Prozess der Künstlerwerdung aus verschiedenen Perspektiven. In zwei Zoom-Workshops für An fänger und Fortgeschrittene stehen die Kreation von Choreografien sowie Zugänge zum klassischen Ballett im Fokus. Wer schon immer einmal die wunderbare Zoe Lenzi Allaria oder andere herausragende Mitglieder der Company sprechen und befragen wollte, kann das am Sonntag um 17 Uhr beim »Meet & Greet« tun. Für dieses wie für die Workshop gibt es die Streams kostenlos, die Online-Showings kosten acht Euro. Mehr und beste Verbindung unter der nachstehen den Homepage. gt
www.dresdenfrankfurtdancecompany. com
getanzte Narben
Die Traumata der Vergangenheit als Bestandteil unserer Realität hat die Heidelberger Tanzgruppe Inter-Ac tions im Visier. Ihr Stück »Molecular Scars«, molekulare Narben, geht mit Tänzer*innen aus verschiede nen Generationen den Bestand teilen unserer Wahrnehmung der Gegenwart nach. Dem Sinn-Finden aus der Vergangenheit. Unter Leitung des in Israel geborenen Choreografen Edan Gorlicki hat die Compagnie sich über drei Jahre mit Erfahrungen individueller, kollekti ver und generationenübergreifen der Traumata auseinandergesetzt und zeigt nun mit den Mitteln des zeitgenössischen Tanzes, wie Erfah rungen sich in Körper, Bewegungen und Beziehungen niederschlagen.
Der erste Teil, »Impact«, rekonstru iert einen Schockzustand. Ohne ein Ereignis bloß nachzuerzählen, erforscht das Stück wie der Körper reagiert, wenn aus dem Nichts die Katastrophe geschieht: Wie frei ist der Mensch, darauf zu reagieren? Im zweiten Teil, »Re-Cover« folgt die Zeit der Erholung und Wieder gewinnung der Souveränität, bevor sich herausstellt, welche Erzählun gen, Vermutungen, Übertreibun gen, Geheimnisse und Irritationen bewahrt werden, um als Code von Generation zu Generation weiter gegeben zu werden. gt
Termine: 11. November 2022, 20 Uhr www.gallustheater.de
Verlosungen
Voci e Violini
Die 7 Tenöre und 4 Musikerinnen von »Voci e Violini« (Stimmen und Geigen) kommen jetzt doch noch nach Deutschland! Diese sieben Meister der Gesangskunst und vier Violistinnen bilden als Ensemble eine Einheit, die jeden Konzertsaal mit einem voluminösen Klangerlebnis erfüllt. Angekündigt ist ein Cross-over aus gesanglichen Opern-Highlights von Rossini, Verdi, Puccini und vielen anderen sowie aus Popklassikern von Shirley Bassey, Celine Dion oder Freddy Mercury & Montserrat Caballe.
Nachdem das Konzert im vergangenen Oktober ausfallen musste, wurden schnell ein neuer Termin und ein neuer Veranstaltungsort im November gefunden. Zwei Konzerte finden am Samstag, 19.11.2022, um 15 Uhr und um 20 Uhr in der Ringkirche Wiesbaden im Kaiser-Friedrich-Ring 7 statt. Wir verlosen 6 x 2 Tickets für das Konzert um 15 Uhr an unsere Leser. Wenn Sie gerne dabei sein möchten, schicken Sie uns bis Mittwoch, 16.11., eine E-Mail mit Namen und Adresse an verlosungen@strandgut.de. Kennwort: Voci e Violini.
TANZ 18 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
DresdenFrankfurtDanceCompany: online-Wochenende mit highlights und Workshops
© DFDC
Gallus Theater: Inter-Actions präsentiert »Molecular Scars«
© Molecular Scar
D A S K U L T U R M A G A Z I N
für Frankfurt und Rhein-Main
eine Runde Schweigen für den Holocaust
Staatstheater Darmstadt nimmt Maya Arad Yasurs »Amsterdam« wieder auf
Eine Wohnung ohne Trennwände zwischen Tür, Klo und Angel bildet den Schauplatz des Theaterstückes »Amsterdam« auf der Terrainbühne im Darmstädter Kammerspiel. Eine ins Studentische gehende Wohnge meinschaft aus drei, dann vier, bald fünf Personen würfelt sich vor uns zusammen: zu einem merkwür digen, aber doch anspruchsvollen Spiel. Das Quintett konstruiert aus der simplen Information, dass eine in Amsterdam wohnende Frau ei nen Brief vorfindet, den ihr jemand unter der Tür hindurch zugescho ben hat, eine Geschichte, und treibt sie in vielen aberwitzigen Anläufen immer weiter und tiefer. Vom Brief träger kann er nicht sein, die laufen keine Treppen in Amsterdam, also muss es jemand aus dem Haus in der Keizergracht selbst sein. Und hat es nicht geklopft? Als allmäh lich durchsickert, dass dieser Brief eine über 70 Jahre alte Gasrech nung aus dem Jahr 1944 enthält und inklusive der aufgeladenen Mahngebühren 1.700 Euro einfor dert, detonieren die Assoziationen in unserer Fünfer-WG. Sie lässt ihre namenlos bleibende Protagoni stin, eine – israelische Geigerin im neunten Monat – eine Fährte auf
nehmen, die zurück in die Zeit der deutschen Besatzung in Holland blickt – wer dächte da nicht sofort an Anne Frank und ihre Familie. Es ist ein dickes, dichtes Knäuel aus Erzählfäden, das es hier krimi nalistisch zu entwirren gilt. Und auch ein politisch delikates. Die israelische Autorin Maya Arad Yasur hat diese Fäden gesponnen und die Regisseurin Julia Prechsl fesselt uns mit ihnen durch das intensive, oft aber auch exaltierte knapp zwei stündige Spiel des aus Naffie Janha, Anabel Möbius, Béla Milan Uhrlau, Mariann Yar und dem Tänzer ChrisPascal Englund-Braun bestehenden Ensembles. Yasurs mehrfach preis gekröntes Stück lässt uns auch teil haben an einem von durchgängiger Verunsicherung gezeichneten Le ben in der Stadt, wenn sich die jun ge Frau in der Supermarktschlange willkürlich in die Köpfe derer denkt, die vor ihr, hinter ihr stehen oder an der Kasse sitzen. »Sie denkt, er denkt, dass sie …« eine Muslima ist, ihn Steuern kostet, den Platz in der Schlange abnimmt, heißt es einmal. Absender des Briefs sind die Amsterdamer Stadtwer ke, die ursprüngliche Adressatin eine israelische Vormieterin, die
wahrscheinlich das Schicksal von 75 Prozent der jüdischen Bevöl kerung Hollands unter den Nazis hat teilen müssen. Auch dieser, Ingrid van Heughten, hat Yasurs WG eine Geschichte und Identität kreiert, die das den Stolz auf den ersten nichtjüdischen Widerstand gegen die Nazis bezeugende Zitat im Stadtwappen Amsterdams mit dem, was auf Holländisch »Amb tenaar Mentaliteit« (Beamtenmen talität) genannt wird, konfrontiert – und bis ins Heute reicht. Wenn die Musikerin über die Grachten läuft, hört sie mit dem Hall ihrer eigenen Absätze nun auch die geisterhaften von Otto Frank, von Herman Brood, der sich hier umbrachte, von Spi noza, den die jüdische Gemeinde mit einem Bannfluch belegt hat, oder des SS-Oberscharführers Karl Silbergaul, der die Wohnung in der Prinsengracht 263 stürmte. Ein Spiel, das verwirrt, mitreißt, manchmal auch nervt, das amü siert und mit einer Offenheit frappiert, die sich jede Menge po litischer Unkorrektheiten erlaubt. Etwa, wenn sich die WG bei jeder Anspielung auf den Holocaust eine rituelle Schweigepause ver ordnet oder sich über die Höhe der
Gasrechnung mokierend fragt, ob sie denn wohl ein Volk habe auslö schen wollen. Etwas weniger Action wäre vielleicht noch mehr gewesen, denkt man am Ende über einen Abend, an dem bei weitem genug gegeben wird, um ihn dringend zu empfehlen. Jede Aufführung ist eine Chance.
Winnie Geipert.
Termine: 11. November, 19.30 Uhr; 27. November, 18 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 19
Sigmund
Fotos: © Martin
Ensemble Die Blaue Blume
Mi 2.11. 19 00 »Der weiße Kranich« multimediale Soirée Brigitte Leistikow Premiere
Fr 4.11. 20 00 »E-I-S ist der Anfang und das Ende« szenischer Liederabend für Stimme, Klavier & Film Theater Wilde Hummel
Sa 5.11. 15 00 »Tiermärchen aus aller Welt« ab 4 Jahre Raffaele Irace
Sa 5.11. 17 00 »Impro_Ring - Tanzworkshop« Umut Oguz
Sa 5.11. 20 00 »Miknatis - Magnet« Stand-Up auf Türkisch Main-e-Oper
So 6.11. 10/12 00 »Leo Löwe besucht das Liederland« 0-3 Jahre Sa 12.11. 10 00 Babykonzert: Tiere in der klassischen Musik INTER-ACTIONS/Edan Gorlicki
Fr 11.11. 20 00 »Molecular Scars« Frankfurt Premiere Tanzperformance Die Mainsirenen
Sa 12.11. 20 00 »When will we be famous« Premiere So 13.11. 19 00 35 Jahre Die Mainsirenen / Gastchor: Rosa Kehlchen Lil’ Luke Dance Company
Fr 18.11. 20 00 »Judgement Day« Frankfurt Premiere Ensemble Die Blaue Blume Sa 19.11. 19 00 »In meinen Tönen spreche ich!« multimediale Soirée zu Brahms
Sarah Wissner
So 20.11. 15 00 »Raschel - ein Stück Karton« Mo 21.11. 10 00 ab 3 Jahre, vormittags mit Voranmeldung teAtrum7 Premiere
Di 22.11. 19 30 »Macbeth - When Shall We 3 Meet Again?«
Mi 23.11. 19 30 nach William Shakespeare
Do 24.11. 19 30 Regie Sascha Weipert visionale 22
Fr 25.11. 14 30 »34. Hessisches JugendMedienFestival«
Sa 26.11. 13 30 Filmblöcke: Kinder 0-11 J., 12-15 J., Jugendliche 16-19 J. So 27.11. 12 30 Junge Erwachsene & Young Professionals (bis 27 J.) Jan Cönig präsentiert
Mi 30.11. 18 00 »PowerPoint Karaoke«
Mit weißem Psychoterror
Frankfurter Autorentheater (FAT) zeigt »Monika haeger – Inside Stasi«
Ein einfach möbliertes Zimmer, zwei Tische, eine Chaiselongue, ein Beistelltischchen, Spiegel und Pla kate an der Wand. Im Hintergrund die DDR-Fahne. »Willkommen im neuen Stasimuseum!«, so werden wir begrüßt. Oder genauer: In der Zentrale des Ministeriums für Staatsicherheit im (nachgebauten) Dienstraum Erich Mielkes, dem langjährigen Minister für Staatsi cherheit der DDR (1957–1989)! Die Älteren im Publikum – und die aus der »Zone« Geflüchteten im Raum (ja, die gibt es!) – haben ihn viel leicht auf dem Foto im Hintergrund erkannt.
Hier also stellt sich die Protagoni stin des dokumentarischen Mono dramas »Monika Haeger – Inside Stasi“, recherchiert und aufge schrieben von Nicole Heinrich, dem Publikum vor. Sie will ihren Weg vom unglücklichen Heimkind über ihren Beruf als Lektorin zur inoffizi ellen Stasi-Agentin nachzeichnen, den sie aus Überzeugung ging. Angesetzt vor allem auf die Bürger rechtsbewegung in der DDR und da vor allem auf die Altersgenossin Bärbel Bohley (1945–2010), eine der bekanntesten Persönlichkeiten im »Neuen Forum«.
Nicht als Spitzel(in) (??), sondern als »Kundschafterin für eine bes sere Zukunft für alle« wähnt sich Monika Haeger, wenn auch nicht ganz ohne schlechtes Gewissen, wenn sie Bohley, bei der sie als vor gebliche Gesinnungsgenossin auch wohnt, noch im privatesten Bereich – Telefon, Post – ausspäht und mit
sogenanntem »weißem Psychoter ror« (Gerüchten, Falschmeldungen) unter Druck setzt, um an Interna der Bewegung zu kommen. Die späteren Eingeständnisse ihres Verrats mittels zum Teil authenti scher Tonbandmitschnitte unter brechen das nicht ganz leicht zu ertragende, aber hochspannende monologische Schuldbekenntnis der Protagonistin. Der darstellen den Anja Kimmelmann gelingt es vortrefflich, in differenzierter Ge stik, ausdrucksvoller Mimik und ab wechslungsreicher Körperhaltung und -sprache das Verzweifelte und Schwierige dieses Bekenntnisses zu vermitteln. Mitgefühl, gar Mitleid wäre zu hoch gegriffen, aber wer kann hundertprozentig sagen, er –oder sie – hätte nicht so gehandelt!
Nicole Henrich hat die offiziellen Protokolle, zu denen sie Zugang hatte und die sie in ihrem Text ver wendet, ergänzt durch emotionale und persönliche Regungen der Prot agonistin. Kapitelartige Einschnitte im Textablauf (Schwarzlicht) und der gelegentliche Wechsel von Licht und Ton auf das riesige Tonbandge rät an der linken Bühnenwand mit Aussagen auch anderer Beteiligter vervollständigen diesen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Bun desrepublik. Vor allem Jüngeren ist deshalb ein Besuch dringend zu empfehlen!
Katrin Swoboda
Termine: 25./26. November, 20 Uhr www.fat-web.de
TheATeR 20 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
Gallus Theater ·
15
Frankfurt Karten 069-758060-20 · www.gallustheater.de N N N N NOVEMBER OVEMBER OVEMBER OVEMBER OVEMBER 2022 2022 2022
Kleyerstraße
· 60326
2022
© Paul Winter
Alles wird eins
Das Theater Landungsbrücken bringt Josefine Rieks‘ »Serverland« auf die Bühne
Internet, das war einmal. Und trotz dem scheint das gar nicht so lange her zu sein. Wir brauchen kein StarWars-Technikkompendium, um uns in die Zeit von Josefine Rieks‘ dystopischem Roman »Serverland« zu versetzen. Es gibt Eckkneipen, McDonalds, Coca Cola sowie VW und Fruchtgummis von Haribo. Aber auch das Boulevardblatt BZ mit Kreuzworträtseln. Letzteres wohl als Retro-Trend im Postinter netzeitalter.
Erzählt wird, wie Reiner, ein Bier trinkenden Postbote und TechnoNerd mit alten Laptops bastelt und so zum ungewollten Initiator einer neuen Bewegung wird. Weil es dem
Tüftler gelingt, auf seinem Server alte YouTube-Videos zu reaktivie re, wird er zum Hero einer völlig heterogenen Rotte jugendlicher Aussteiger in einer abgelegenen holländischen Computer-Lagerhal le. Wandhoch gepfropft mit Servern und Terminals wird dieser Ort zum Memorial einer besseren Zeit. Und natürlich wird Reiner bald zum Spielball von Aktivisten und ihrer Communities, in denen sich die subversivsten Träume von Freiheit bald in Bahnen ergießen, die uns recht bekannt vorkommen sollten.
Die Geschichte der Befreiung durch das Internet wiederholt sich im Schnelldurchlauf – natürlich als Farce.
The OhOhOhs in der Katharinenkirche
Geteiltes Leid ist halbes Leid? Mit seinem Programm »Pandemia« laden die Frankfurter OhOhOhs zu einer konzertanten (und kompetent mode rierten) Reise durch die Musik der Pandemien ein: Vom Bild des »Toten tanzes« der großen Pestepidemie im 14.Jahrhundert über die spanische Grippe bis zur heutigen Corona-Pandemie. Es ist eine Reise durch die europäische Musikgeschichte, auf der die Musik als verbindendes Ele ment Schicksale von heute und damals vereint – nicht zuletzt in der Verbindung von klassischer Musik mit zeitgenössischer Clubmusik. Ne ben den Werken vergangener Krisenzeiten präsentieren The OHOHOHS an diesem Abend zudem ihre Eigenkompositionen als Zeitzeugnis der aktuellen Pandemie, darunter alle 3 Sätze ihrer Sinfonie N° 1 – »Coro nasinfonie«. Ein Ausblick nach vorne, der für die Folgegenerationen Vergangenheit bedeuten wird.
3. Dezember um 20 uhr, St. Katharinenkirche, www.theohohohs.de
Felix Bieske und Linus Koenig haben diesen Showdown mit allem reali siert, was in der Freien Szene Frank furts zu kriegen war: Angetrieben vom groben Drive der Darmstädter Messer-Brüder (Julia Rothfuchs, Thomas Blumenauer) und ZehnerHiphop-Klängen aus der Röhre geben Jochen Döring und Léa Zahef, Julius Ohlemann und Randi Rettel, Marlene-Sophie Haagen und An dreas Jahncke einen wilden Haufen von schrägen Leuten, denen das Video zum Hebel weltweiter Be freiung und Binge-Watching zur bewusstseinserweiternden Droge wird. Es ist laut, es ist grell, es ist bunt im Rund. Ob Robbie Williams oder Mitschnitte der 9/11-Katastro phe, ob amerikanische Talkshows, Dokus von Treblinka, SplatterMovies oder Kampfspiele (Die Links zum Nachschauen werden von den Darstellern an das Publikum ver teilt) – alles wird geteilt, alles wird im Bilderrausch eins. Bis das Stück irgendwann in sich zusammenfällt und einfach nicht mehr weiter geht. Wie im wirklichen Leben. Wow mit Sternchen!
Winnie Geipert
Termine: 6. November, 18 Uhr; 24. No vember und 4. Dezember, 20 Uhr www.landungsbruecken.org
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 21
© Niko Neuwirth
Die erlösung bleibt ein Traum
Joseph Roths kleiner Roman »Hiob« ist 1930 erschienen und beeinflusst von den leidvollen persönlichen Erfahrungen des in der heutigen Ukraine liegenden russischen Brody geborenen Juden. Um seiner 1929 in eine Nervenheilanstalt eingelie ferte kranke Frau Friedl zu helfen, hat der damalige Starschreiber der Frankfurter Zeitung gar einen chas sidischen Wunderrabbi konsultiert, ganz wie die Mutter des an Epilep sie leidenden zurückgebliebenen Menuchim, dem vierten Kind von Deborah und Mendel Singer in Roths großer Erzählung.
Der an die biblische Vorlage lehnen de Roman erzählt die Geschichte der Familie des zutiefst gläubigen ostjüdischen Tora-Lehrers im ersten Fünftel des letzten Jahrhunderts und geht – aus heutiger Sicht – weit darüber hinaus, ein existenzielles Schicksal unter der Grundfrage der Theodizee aufzuzeigen. Er schildert die prekäre Lage der bald vom Terror der deutschen Wehrmacht wie dem Stalins heimgesuchten Ostjuden, die gesellschaftliche Ausgrenzung der religiösen Minderheit, ihre Flucht in die Emigration.
Josef Roth lässt uns erleben, wie der Fundamentalist Mendel Sin ger nach einem Trommelfeuer von Tiefschlägen seinen Glauben an Gott verliert. »Der Teufel ist gütiger«, rechtet er gen Himmel, nachdem die beiden Söhne an den Fronten des 1. Weltkriegs, die Frau
im Schmerz, seine Tochter im Wahn zugrunde gehen. Um dann doch durch jenes Problemkind Menu chim gerettet zu werden, das die Familie bei ihrer Auswanderung in die Vereinigten Staaten in Rus sland zurücklassen musste. Der mit tiefen Bildern geschmückte, eindringliche Roman gehört mehr als alle anderen Werke Roths zu den Longsellern der Literatur und wird wahrscheinlich deswegen immer wieder auf der Bühne gezeigt. Zu letzt, vor Jahresfrist, von Johanna Wehner am Frankfurter Schauspiel in eigener Fassung als Stimmenpar titur, in der das Ensemble fern von religiösen Prämissen immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt, und nur allmählich in feste Rollen findet.
Die Inszenierung von Henriette Hörnigk in Wiesbaden greift auf die wohl meistgenutzte Theater fassung des Belgiers Koen Tachelet zurück. Die hier mit Tom Stoppards «Die Küste Utopias« beeindruk kende Regisseurin handelt den Stoff auf einer kahlen leeren Bühne zwischen mobilen Stellwänden ab, auf denen insbesondere im ersten russischen Teil des Erzählung vor unseren faszinierten Augen mit leichter Hand gezeichnete Land schaften, Dorfsiedlungen, Woh nungen entstehen. Später, in den USA, werden auch dokumentari sche Schwarzweiß-Filmszenen und -Fotos projiziert: der New Yorker
Hafen, Ellis Island, die Hochhaus kulisse, die Mobilisierung und die Siegesfeiern. Unaufdringlich, aber melodisch grundierend begleitet die in einer leichten Vertiefung plat zierte großartige Klezmer-Gruppe »i Giocosi« (Leitung Ako Karim) das Geschehen.
Wir erleben Mendel Singer (Uwe Kraus) als platzgreifenden Mit telpunkt mit Schläfenlocken und langem Kleid zunächst mit seinen Schülern, bald aber auch der Fami lie. Als die treibende Kraft im patri archisch gesetzten Rahmen aber entpuppt sich seine Frau Deborah, die Anne Lebinsky als hagere, harte Kämpferin in Szene setzt. Mit heim lich ersparten Kopeken sorgt ihre Deborah dafür, dass wenigstens dem Sohn Schemarjah die Flucht vor dem Kriegsdienst gelingt. Selbstlos und körperlich verzehrend kümmert sie sich um die Krüppelexistenz des von den eigenen Ge schwistern gehassten Menuchim, ohne dafür Mendels Anerkennung oder gar Liebe zu erfahren. Richtig klug werden wir aus diesem selbst gerechten Mann nicht, der seinem kranken Kind die ärztliche Fürsorge verweigert, aber seiner leichtle bigen Tochter Mirjam (Florenze Schüssler) wegen mit der Familie nach Amerika zu Schemarjah (Lukas Schrenk) zieht, der dort Sam heißt und Karriere gemacht hat, während es seinen Bruder Jonas (Christoph Kohlbacher) schon früh zu den
russischen Reiterregimenten zieht. Beeindruckend aber vor allem: Lina Habicht als das die Welt mit aufge sperrten Augen bestaunende Kind Menuchim.
In den USA, die sich Mendel viel leicht als »Gods own land«, gewiss aber nicht das gelobte zu erkennen geben, beherrscht der hier fremd bleibende Protagonist fast allein das Spiel. Deborah erlebt nur noch ein kurzes modisches Aufblühen, um dann ganz zu verlöschen und Schüttlers haschige Mirjam bleibt zwischen Sucht und Suche nach Liebe auf der Strecke. Mendel aber fällt nun scheinbar endgültig vom Glauben ab, bis zur scheinbaren Wiederkehr des totgeglaubten Soh nes Menuchim. Doch ist dem auch so? In der erleuchteten Bühnenmit te gibt Lina Habicht den angeblich zur internationalen Berühmtheit avancierten Komponisten als eine statuenhafte Erscheinung, ein Traumfigur oder gar Halluzination. Einen optimistischeren Schluss hätte dieser zwiespältige Hiob auch nicht verdient, er rundet einen er lebnisreichen und erlebenswerten Theaterabend.
Winnie Geipert
Termine 5., 19. November, 19.30 Uhr; 13. November, 18 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
TheATeR 22 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
Fotos: © Karl und Monika Forster
Das Staatstheater Wiesbaden lässt »hiob« an Gott und uns an Mendel Singer zweifeln
Allein im Labor
Landungsbrücken: Kortmann&Konsorten spielen »Kaspar Me_hauser«
Ein launig-clowniges Lächel-Trio eröffnet zu dahinplätscherndem Gitarrengeplänkel den Abend auf der Parkettbühne des Landungs brückentheaters. Gregor Andreska im weißen Trainingsanzug, Julius Ohlemann mit orangener Strick mütze und Léa Zehaf knallgelb in Blümchenhose treten blicksuchend auf uns zu und fragen, ob uns schnell langweilig wird? Und, wenn ja, woran das liegen könnte: »a) an Ihrer geringen Aufmerksamkeits spanne? Oder b) einer reizlosen Umgebung?« Doch dabei bleibt es nicht. Reaktionen, Antworten warten die Drei erst gar nicht ab. »Haben Sie ein Haustier?« geht es weiter. Die Antworten sollen wir uns wohl selbst geben, wie das auch bei Max Frischs in Buchform veröffentlichten »Fragebogen« der Fall ist, der bei diesem Entree Pate gestanden hat.
Im Fokus der forschenden Fragen stehen Alleinsein, Isolation und Einsamkeit. Themen mithin, die zu dem fast schon wieder fern scheinenden Zeitpunkt der Konzep tion dieser Arbeit in aller Munde und Köpfe waren – insbesonde re denen von Theatermachern wie Kortmann&Konsorten. Im Kontext der Corona-Pandemie mit öffentlichen Lockdowns und Quarantäneauflagen drängte sich dem Frankfurter Ensemble wie von selbst der Prototyp des von allen so zialen Erfahrungen ausgesperrten Menschen auf. »Kaspar Me_Hau ser« versteht sich als «Stückent wicklung, frei nach dem Fall Kaspar Hauser«. Das dunkle Schicksal und rätselvolle Leben des Nürnberger Findlings von 1828 bleibt in Sarah Kortmanns Inszenierung allerdings weitgehend außen vor.
Die Regisseurin schaut stattdessen danach, wie die historische Figur Kaspar Hauser bis heute gesell schaftlich aufbereitet wird. Schließ lich gibt es Lernprogramme, die sich seines Namens bedienen, so ziologische, psychologische, patho logische Modelle (Kaspar-HauserSyndrom), die auf ihn rekurrieren, und es gibt Peter Handkes nach ihm benanntes Theaterstück, das die Zurichtung des Menschen mit den Mitteln der Sprache behandelt. Drei zugespitzte Sichten dieses iso lierten (Kaspar-Hauser-)Seins wer den denn auch in den Landungs brücken rund um einen offenen hellen Raum (Bühne: Prisca Ludwig) demonstriert, der an die mobilen Covid-Testzeltstationen erinnert und tatsächlich als ein Labor vorge stellt werden kann. Hier lernt Oh lemanns Kaspar zwischen Ich und Du, zwischen mein und dein zu un terscheiden, beschreitet Léa Zehafs ichzentrierter Kaspar den Weg der Selbstoptimierung und wirkt Gre gor Andreskas monadischer Isolani in seiner Zelle wie ein ungeborenes Kind oder im Weltraum verloren. Drei Möglichkeiten des Ich, der Welt zu begegnen und der eigenen Gren zen gewahr zu werden, intensiv und eindringlich gespielt, zwischen Lachen und Entsetzen, Tragik und Groteske, bis dann zum wieder kehrenden Geplätscher der Gitarre gefragt wird; wie man das (nun) so sieht mit der Einsamkeit. Es hört sich jetzt ganz anders an.
Winnie Geipert
Termine: 12. und 13. November, jeweils 20 Uhr www.landungsbruecken.org
Fritz Rémond lässt es thrillen
Das Frankfurter Zootheater bringt »Bei Anruf Mord« auf die Bühne
1952 schreibt Frederick Knott »Dial M for Murder« als Dreiakter für die Bühne. 1954 macht Alfred Hitch cock den Londoner Theater-Hit als Film mit Grace Kelly unsterblich. 70 Jahre nach der Premiere legt Claus Helmer die deutsche Fassung »Bei Anruf Mord« in einer Produktion des Münchner a.gon-Theaters am Fritz-Rémond-Theater auf. Ihr The ma: der perfekte Mord. Tony, ein ehemaliger Tennis-Star, und seine Frau Sheila scheinen eine ganz normale Ehe zu führen. Das glaubt zumindest Sheila und be endet deshalb ihre Affäre mit ihrer alten Liebe Max. Dumm für Sheila, dass ihr Gatte längst von ihrer Be ziehung zu Max weiß und sich um das Vermögen seiner Frau sorgt, auf das er es abgesehen hat. Sein Plan, Sheila ermorden zu lassen, geht allerdings schief, da es dieser in Notwehr gelingt, den gedunge
nen Killer zu töten. Bevor die Polizei eintrifft manipuliert Tony allerdings den Tatort, sodass Sheila auf einmal des Mordes überführt und zu Tode verurteilt wird. Bis Inspektor Hub bard und Max am Tag der geplan ten Hinrichtung einen winzigen Denkfehler Tonys entdecken. Und obwohl wir im Publikum immer mehr wissen als die Polizei, bangen wir bis zur letzten Minute.
Regie führt Stefan Zimmermann, mit Michel Guillaume (Tony), Yael Hahn (Sheila), Michael Schiller (Max), Stefan Rehberg (Inspektor Hubbard) und Christian Buse als Killer. Die Premiere fand nach Re daktionsschluss am 27. Oktober statt.
Bis 4. Dezember: Di.–Sa., 20 Uhr; So., 18 Uhr www.fritzremond.de
Fr 4. / Sa 5. / Fr 11. / Sa 12. November 20:30 Uhr
Kellertheater-Produktion: Eine Stunde Ruhe Zeitgenössische Komödie aus Frankreich von Florian Zeller Regie: Thomas Steinkopff Sa 12. November 15:00 Uhr Sa 26. November 15:00 Uhr · So 27. November 14:00 Uhr
Bernhardtheater und Kellertheater Ko-Produktion: Momo von Michael Ende · Regie: Vera Bernhardt So 13. November 18:00 Uhr Maleen: „Sirenen“ eine Lesung mit Viktor van Hynthersin Musikalische Untermalung: Jan Feltgen Fr 18. / Sa 19. November 20:30 Uhr
Gastspiel Bockenheimer Theaterensemble: Jugendliebe Komödie von Ivan Calbérac Regie: Ann-Marie Kutter
PREMIERE Fr 25. November 20:30 Uhr Sa 26. November 20:30 Uhr
Kellertheater-Produktion: Die bitteren Tränen der Petra von Kant von Rainer Werner Fassbinder Regie: Daniela Vollhardt, Esther Garcia So 27. November 17:00 Uhr · Maleen: Literatur zum Tee Gestrandete Dichtung. Politik und Humor im argentinischen Tango. Mit Dr. Diana Garcia Simon
Kellertheater Frankfurt
Mainstraße 2 · 60311 Frankfurt / Main Kartenvorbestellung: Telefon 0 69 / 28 80 23 oder online unter www.kellertheater-frankfurt.de
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 23
© Niko Neuwirth
PROGRAMM NOVEMBER 2022
To Stay Or Not To Stay
Das english Theater hat eine Kampagne zum Verbleib im Gallileo-Tower gestartet
Im April 2023 räumen! Das hat die Commerzbank dem English Theat re Frankfurt Anfang September entschieden kundgetan und jede Verlängerung des Mietvertrages ausgeschlossen. Weil die Bank sich entschlossen hat, den von ihr einst gekauften, inzwischen aber nur noch gemieteten Gallileo-Tower zu verlassen, will sie das Gebäude dem neuen Eigentümer CapitaLand (ab Januar 24) bereits jetzt übergeben.
Frankfurter Autoren THEATER
Bachmannstr.2-4-60488FrankfurtamMain www.fat-web.de-KartenTelefon01714727809
November2022
LeJeuduCorps vonTheaBink 1.PlatzAutorenTheaterMarkt2022 Fr4-20:00Uhr Sa5-20:00Uhr
Nach Auskunft der Commerzbank, hat die Immobilienfirma ihre Aufforderung, eine Regelung für die Fortsetzung des Mietvertrages mit dem English Theatre Frankfurt (ETF) zu finden, bisher nicht beant wortet.
Hallelujah im gallileo-Tower
WHITEOUT Kamphuis/Korn/ Tsouvelis/Kampas
Sa12-20:00Uhr So13-18:00Uhr Fr18-20:00Uhr Sa19-20:00Uhr
MonikaHaegerinsidestasi
BuchundRegie: NicoleHeinrich Spiel:Anja Kimmelmann Fr25-20:00Uhr Sa26-20:00Uhr
Märchenfüralle ab8,inrussischerSprache
So27-13:00/15:00Uhr
EINZIGARTIGINFRANKFURT: ImAnschlussanjedeVorstellunggibtes Brot&Wein
Kaum zur Sprache kam dabei bis her, dass die Genehmigung des im Jahr 2003 eröffneten Baus durch die Stadt dem damaligen Bauherrn Dresdner Bank schon 1999 unter der Auflage erteilt worden ist, hier eine Theaterspielstätte zu unter halten. Ebenso wenig, dass die Konstruktion des Gebäudes dieser Vorgabe mit allem folgte, was eine Theaterspielstätte braucht. Keine Frage also, dass das ETF seine Spielstätte unbedingt behalten will und sich auch eine Unterbrechung des Betriebs nicht erlauben kann. Mit einer Petition, die in wenigen Wochen die 10.000-UnterschriftenMarke überschritt (Stand 22. Okto ber), setzt sich die Bühne nun für den Erhalt des Standorts ein. Es braucht dazu nicht nur Goodwill auf allen Seiten, sondern auch mehr Initiative vor allem auf Sei ten der Stadt. Insbesondere ist die Politik gefordert, ihr Interesse manifest bei den maßgeblichen Beteiligten deutlich zu machen. Die größte englischsprachige Bühne des Kontinents ist nicht nur ein kultureller Leuchtturm der interna tionalsten Stadt Deutschlands und von manifestem Interesse für alle hier wohnenden Menschen, sie hat auch für die Schulen der gesamten Region herausragende Bedeutung. »Es liegt in der Verantwortung von Commerzbank und CapitaLand ge genüber den Frankfurtern, Hessen und der internationalen Communi ty, eine Lösung zu finden«, sagt In tendant Daniel Nicolai. Das Strand gut ruft alle Freunde dazu auf, diese Kampagne zu unterstützen.
Sie ist wieder da. Die Nachklub sängerin Deloris Van Cartier kehrt nach 15 Jahren auf die Kellerbühne des English Theatre zurück, um mit den Nonnen im Kloster auch dem Publikum mächtig einzuheizen. Da niel Nicolai, Intendant der Bühne, hat den Stoff bewusst gewählt, um nach den letzten beiden durch die Pandemie mit ihren Spielausfällen und Lockdowns vermasselten Jah ren, der verwöhnten Klientel end lich wieder ein Topevent mit vollen Rängen zu präsentieren. Nicht vor auszusehen war, dass die MusicalVersion des legendären Whoopie Goldberg-Films »Sister Act« vor dem Hintergrund der angedrohten Schließung der Bühne zur Mani festation der Kampagne für deren Verbleib im Gallileo-Tower werden würde. Warum auch nicht? Stoß gebete zum Himmel um göttliche Hilfe kommen dem English Theatre jetzt gerade recht. Halleluljah!. Erzählt wird, wie jene NightlifeDeloris zur Zeugin eines Mordes in Gangsterkreisen wird und nun selbst um ihr Leben bangen muss. Aber da ist der gute alte Kommissar vor, der für sie ein Zeugenschutz programm als Nonne im Kloster er sinnt. Dass das lebenslustige Show girl bald mit den frustrierenden strengen Regeln des Klosters kolli diert, muss nicht wundern. Bis sie sich anschickt, dem erbärmlichen Chor der Ordensschwestern mit Disco und Gospel-Rhythmen auf die Sprünge zu helfen. Selbst den Papst, wir werden es erleben, reißt diese Musik vom Heiligen Stuhl. Doch auch Deloris entdeckt durch
neue Freundschaften ungeahnte Seiten an sich. Alles gut, gäbe es die mordlüsternen Gangster nicht, und den seit jeher in Deloris verliebten Kommissar. Ein Showdown, der den Gallileo-Tower auch ohne die Trom peten von Jericho zum Wanken bringen wird, ist versprochen! Regie und Choreografie für die Frankfurter Aufführung obliegen dem international gefragten Briten Ewan Jones, der zum ersten Mal in Frankfurt arbeitet. »This show is a holy fabulous, retro trip, inspired by all your favourite 70‘s cop-dramas, in communion with a big heart, heavenly music and celestial joy!«, freut sich der vielseitige Theater macher. Zuletzt inszenierte Jones in Oslo das Musical »Matilda« und demnächst in Wales die Oper »Can dide«.
Im Zentrum der Show wird freilich Kalisha Armaris stehen, die mit der dominierenden Rolle der Deloris Van Cartier bereits aus früheren Inszenierungen bestens eng ver traut ist. Unter den 14 in London gecasteten Ensemble-Mitgliedern finden sich mit Ruby Davies (Sister Mary Irene) und Biancha Szynal (Sister Mary Robert) zwei Stimmen, die wir schon in »Sweeney Todd« beziehungsweise in »Ghost« hier erleben durften.
Winnie Geipert
Ab 13. November: Di.–Sa., 19.30 Uhr; So., 18 Uhr www.english-theatre.de
TheATeR 24 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
gt www.english-theatre.de
©
Das english Theater will mit »Sister Act« Frankfurt rocken
Proben
zu »Sister Act«
English Theatre
Ivan Calbérac gehört zu den franzö sischen Autoren, die mit scheinbar leichter Hand jene Komödien auf die Bühne zaubern, um die wir unsere Nachbarn so beneiden. »Die Studentin und Monsieur Henri« ist so eine zudem erfolgreich verfilm te. Mit »Jugendliebe« (Un amour de jeunesse) stellt das Bockenheimer Theaterensemble auf der Bühne des Kellertheaters ein bereits in Deutschland bewährtes jüngeres Werk des Autors vor. Die Handlung ist eigentlich zum Weglaufen, legt aber durch die unweigerlichen Ver wicklungen die Seelen der Figuren so bloß, dass uns das Mitfühlen zur Leidenschaft wird. Sie zeigt einen wohlsituierten Mann, den ein Brief
seiner vor 25 Jahre verflossenen Jugendliebe Maryse aus scheinbar sicheren Bahnen zu werfen droht. Ganz anders aber als man denkt … Die freie Bockenheimer Theater gruppe, die immer mal wieder in der Mainstraße gastiert, führt das Stück unter der Regie von Anja Leu kroth mit Ingo Göllner in der Rolle des Antoine Chopin, sowie Britta Berz, Andrea Fellermann, Ulrich Herrmann und Carmen Maus auf.
Termine: 18./19. November, jeweils 20.30 Uhr www.kellertheater-frankfurt.de
LAS VEGAS IN FRANKFURT! Siegfried & Joy ZAUBERSHOW
Di 20:00 Flamenco sin fronteras: Ursula Merono FLAMENCO
Do 20:00 Melike Sahin Live in Concert KONZERT
Fr 20:00 Ahmet Ihvani in Concert KONZERT 26 So 20:00 FRAUENINTERPRETINNEN IM REBETIKO Afentoula Razeli & Band - Live KONZERT
So 18:00 Klaviertheater „Maria Stuart“ THEATER & KLASSIK 29 Sa 20:00 Sherlock Holmes und die Stimme des Stummfilms TALK & FILM
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 25
Brief
Das
das
mit »Jugendliebe«
Gast © Bockenheimer Theaterensemble NOVEMBER 2022 Internationales
TICKETS & INFOS: 02 Mi 20:00 [urban
03. / 04. 20:00 SWEAT
06 So 18:00 TAKE,
08 Di 20:00
10 Do 20:00 Lusine
10 Do 20:00 IN
Serçelerin
11. / 12. 20:00 El
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15
17.
ein
aus der Vergangenheit
Kellertheater hat
Bockenheimer Theaterensemble
zu
Theater Frankfurt Hanauer Landstraße 5 (Zoo-Passage) 60314 Frankfurt am Main www.internationales-theater.de
games II] TRASH BAYBLON THEATER
by Lynn Nottage Directed by PJ Escobio THEATER AUF ENGLISCH
IANKE ȘI CADÂR THEATER AUF RUMÄNISCH
Kleine Koalition mit Serhat Dogan und Thilo Seibel KABARETT
Khachatryan „Clara Wieck spielt Schumann“ KLAVIERTHEATER
MEMORIAM SÜMEYRA ÇAKIR
Süvarisi | Kavallerie der Spatzen THEATER AUF TÜRKISCH
Chabacano – Das lateinamerikanische Musical MUSICAL SPANISCH MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN
So 19:00 DAS BEWEGTE LEBEN EINES AUSSERGEWÖHNLICHEN JOURNALISTEN Uğur Dündar TALK & MUSIC AUF TÜRKSICH
Di 20:00 Komponistinnen – Zwischen Wunderkind und Ehefrau: Heike Matthiesen TALK & MUSIK
/ 18. / 19. 20h 20. 18h
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04./05. NOV WER HAT MEINEN VATER UMGEBRACHT/ DAS ENDE VON EDDY nach den gleichnamigen Romanen von Édouard Louis 12./13./26./27. NOV FINSTERNIS von Davide Enia FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE Titania, Karten 069 71 91 30 20 www.freiesschauspiel.de DROGENNOTRUF 0 69 - 6 2345 1 Anonyme Telefonberatung für: Betroffene • Angehörige • Freunde • Partner Täglich v. 18 - 23 Uhr, Sonn- u. Feiertage v. 12 - 24 Uhr
>> Ein Wiedersehen: Mit ihrer neuen Arbeit »Anthologie. Portrait of an Artist« gastiert die DresdenFrank furtDanceCompany nun am Frank furter Schauspiel. Eine Rückkehr im merhin des modernen Tanzes auf die dafür einst berühmte Bühne. Für die von Jacopo Godani geleitete Gruppe ist es ein Debüt, denn ein Stadtbal lett wie die einstige Company von William Forsythe ist die Nachfolgerin nur noch bedingt. Ihr zum Ende der Spielzeit scheidender Leiter nutzt die in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt entstandene Produktion wesentlich, um mit einer Auswahl seiner Werke auf sein Frankfurter Schaffen zurückzublicken. Ein SelbstPortrait sozusagen. Das Repertoire der Company zeigt eine neue, pul sierende Bewegungssprache, in der Virtuosität und Ausdruck gleichwer tig nebeneinander stehen. Für die Tänzer*innen stellt das eine große Herausforderung dar, die sie jedes Mal wieder an ihre physischen Gren zen führt. »Anthologie« zeigt Goda nis Rolle in der Weiterentwicklung des zeitgenössischen Balletts auf. Sein choreografischer Stil zeichnet sich durch seinen Umgang mit Spit zentanz und seinen experimentellen Ansatz aus. Termine: 1.–3. Dezem ber, 19.30 Uhr; 4. Dezember, 16 Uhr
>> Es weihnachtet: Der Vorverkauf für die Winter- und Weihnachtspro gramme der großen Theater ist bereits in vollem Gang. Im Großen Haus des Staatstheaters Wiesba den wird ab dem 13. November »Peter Pan« (Inszenierung: Marita Erxleben) gezeigt. Mainz hat sich Michael Endes »Der satanarchäolü genialkohöllische Wunschpunch« vorgenommen (Regie: Jule Kracht), ab dem 12. November am laufenden Band. In Darmstadt wird »Scrooge oder Weihnachten vergisst man nicht« (Regie Christian Brey) ab dem 20. November wegen der Bau situation nicht ganz so oft gezeigt und Frankfurt (s. Artikel in diesem Heft) nimmt ab dem 20. November »Wickie und die starken Männer« (Regie Robert Gerloff), noch einmal auf, weil das Stück, so die offizielle Begründung, im Vorjahr nicht so oft gezeigt werden konnte.
>> Redselig wie immer: In der 28. Ausgabe ihrer Talkshow »Melli re det mit«: begrüßt das Frankfurter Multitalent Melina Hepp die Schrift stellerin Barbara Bisicky-Ehrlich (»Der Rabbiner ohne Schuh«), die Singersongwriterin und Architektin julakim (»ltufi – to the tropics and back)« und den Zauberer Michael Leopold alias Monsieur Bretzelber ger. Termin 19. November, 20 Uhr im Kulturverein Familie Montez. www.melinahepp.com
ein mörderisches Vergnügen
Rache ist süß. Und würzt mitunter die schmackhaftesten Pastetchen. Jedenfalls in der herrlich abstrusen Geschichte, die Stephen Sond heims Musicalthriller »Sweeney Todd. Der dämonische Barbier der Fleetstreet« unter der Regie von K.D. Schmidt auf der Großen Büh ne des Mainzer Staatstheaters in deutscher Fassung (Steiner/Hinze) erzählt. Und wie? Mit dem mitrei ßend spielenden großen Philahar monischen Orchester des Hauses (Leitung: Samuel Hogarth) im oberen hinteren Bereich der Bühne, seinem gewaltig auftrumpfenden Chor und mit starken (Opern-)Stim men aus dem Ensemble in einer grausig-gruseligen Menschenland schaft (Kostüme Maren Geers).
Zerrissene Netzstrümpfe, schwarze Umhänge, hochgetürmte Frisuren und pfundweise Kajal in den Ge
sichtern gäben einem tatsächlich das Gefühl, in einer gruftigen Afterparty der Leipziger GothicMesse gelandet zu sein, kündeten uns nicht die Glocken des Big Ben in Sondheims großer Musik davon, dass wir uns in einer der ärmlich sten Ecken Londons befinden.
Die Bühne (Thomas Drescher): mi nimalistisch, bestehend aus nichts als einem halben Dutzend stufig angelegter brüchiger Stege auf metallenen Stelzen und aus einer Projektionsfläche im Hintergrund, die die blutigste Musicalstory der Welt mit plakativen, beweglichen Zeichenbildern im Stil eines Comics oder einer Graphic Novel unterfüt tert. Die spärlichen Requisiten: ein simpler Stuhl mit Armlehne und Kopfstütze, der seine Bestimmung durch die zweite Requisite erfährt, das im Scheinwerferlicht immer wieder gleisend aufblitzende Ra siermesser Sweeney Todds. Alles andere aus diesem einem Gro schenroman des 19. Jahrhunderts entnommenen Schauermärchen findet in unseren animierten Köpfen statt. Ohne jeden Krümel Pastete! Und ohne einen Tropfen Theaterblut!!!
Wie Regisseur K.D. Schmidt das fer tig bringt, ohne die Geschichte des einst so glücklichen Friseurs Barker zu verraten, der zum Serienkiller wird, weil ein Richter ihm gewalt sam die wunderschöne Frau und das gemeinsame Kind entriss, das behalten wir hier für uns. Zumal
der nach 15 Jahren Strafkolonie verbitterte Heimkehrer unter fal schem Namen sein Handwerk in den Dienst der geschäftstüchtigen Pastetenbäckerin Mrs. Lovett stellt. Fleisch, muss man wissen, ist ein ganz besonderes Gut.
Ein mörderisches Vergnügen wird uns da mit dem großartigen Bariton Derrick Ballard in seinem Zentrum serviert, mit der virtuosen mezzosopranen Verena Tönjes als Mrs Lovett, die das Publikum vom ersten Auftritt an in sein Herz schließt, und mit dem tränenrüh renden Tenor von Collin André Schöning (Anthony) bei der Anbe tung von Sweeneys in zartesten Farben blühender Tochter Johanna (Alexandra Samouilidou).
Der einzige Wermutstropfen viel leicht: Dass der Verzicht auf profes sionelles Musicalpersonal – dessen sich derzeit Darmstadt erfolgreich bedient – phasenweise zu Lasten einer leichteren Verständlichkeit dieser doch sehr verschachtelten vielschichtigen Erzählung geht und ein angespannteres Hinhören erfordert. Den Beifallssturm des Publikums haben gleichwohl alle Beteiligten verdient. Ein Geschenk zur rechten Zeit, das man tunlichst zuallererst sich selbst machen sollte.
Winnie Geipert
Termine: 1., 6., November, 18 Uhr; 11., 26., 30. November, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com
TheATeR 26 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de Fotos: © Andreas Etter VORgeFÜHRT
Das Staatstheater Mainz präsentiert das Musical »Sweeney Todd« als Graphic Novel
Premieren
Frankfurt
nnn Theater
Die BiTTeReN TRÄNeN
DeR PeTRA VON KANT
von Rainer Werner Fassbinder Regie: Daniela Vollhardt, Esther Garcia. Mit Vera Bernhardt, Volker Schneider, Lotte Fiebig u.a. Kellertheater, 25.(Premiere), 26.11.2022, 20.30 Uhr www.kellertheater-frankfurt.de
nnn Theater
eiN ZiMMeR FÜR ZWei (ALL FOR MARY)
von Kay Bannerman & Harold Brooke Regie: Steffen Wilhelm. Mit Susanne Eisenkolb, Margot Nagel, Christopher Krieg u.a. Die Komödie, 24.11.2022 (Premiere)15.1.2023, Di.-Sa., 20 Uhr; So., 18 Uhr www.diekomoedie.de
nnn Theater
KOLONOS Realisierung: Simon Möllendorf. Konzept: Simon Möllendorf, Larissa Bischoff. Mit Raimonda Gudaviciute, Muawia Harb. Dorfproduct in Kooperation mit studioNAXOS studioNAXOS, 4.(Premiere), 5., 11.+12.11.2022, 20 Uhr www.studionaxos.de
nnn Theater
MAcBeTH – WH eN SHALL
We 3 MeeT AgAiN? von William Shakespeare Regie: Sascha Weipert. Mit Josephine Grindley, Nora Kühnlein, Luise Schlingmann u.a. teAtrum 7 Gallus Theater, 22.(Premiere), 23.+24.11.2022, 19.30 Uhr www.gallustheater.de
nnn Theater
DeR ScHAcHTeLMANN
nach Kobo Abe. Regie: Sebastian Bolitz. Mit Christoph Maasch, Sven Marko Schmidt, Léa Zehaf pan productions Landungsbrücken, 10.(Premiere), 11., 19.+20.11.22, 20 Uhr landungsbruecken.org
nnn Theater
SZeNARiO
Regie: Jan Philipp Stange. Musik: Jacob Bussmann. Mit Ana Berkenhoff, Daniel Degeest, Alina Huppertz, Dominik Keggenhoff studioNAXOS, 18.(Premiere), 19., 25.+26.11.2022, 20 Uhr www.studionaxos.de
Mainz
nnn Theater
ANNA KAReNi NA
nach Lew Tolstoi
Inszenierung: Alexander Nerlich. Mit Kruna Savic, Jo hannes Schmidt, Orlando Klaus, Katharina Uhland u.a. Staatstheater, 26.11.2022, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com
nnn Theater
DeR STAUBige RegeNBOgeN von Hans Henny Jahnn
Inszenierung: Rieke Süßkow. Mit Andrea Quirbach, Max Kurth, Richard Zapf, Lisa Eder u.a. Staatstheater, 5.11.2022, 19.30 Uhr (Premiere); 27.11.2022, 18 Uhr www.staatstheater-mainz.com
Wiesbaden
nnn Theater
MicHAeL KRAMeR
Von Gerhart Hauptmann
Inszenierung: Ingo Kerkhof. Mit Uwe Eric Laufenberg, Evelyn M. Faber, Lena Hilsdorf u.a. Staatstheater, 4.(Premiere), 12., 16., 18.+24.11.2022, 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
Jedem sein Frankfurt
Das historische Museum Frankfurt zeigt »Stadt-Blicke. eine subjektive Frankfurt-Kartographie«
Man lernt nicht aus, schon gar nicht im Museum. Im Historischen Museum Frankfurt kann man jetzt erfahren, was ein »urban sketcher« ist – so man zu den Unwissenden gehört, wie der Chronist. Der Be griff umschreibt Menschen, die sich auf das Zeichnen von Stadtskizzen verstehen – sogar über alle Gender grenzen hinweg. 2007 wurde das Urban Sketching als Bewegung ins Leben gerufen in Seattle, es gibt weltweite Treffen und Verabredun gen, ein Manifest und seit 2012 so gar eine Frankfurter Dépendance, die nun ganz wesentlich dazu bei getragen hat, die neue Ausstellung des Stadtlabors im Historischen Museum Frankfurt zu realisieren: »Stadt-Blicke. Eine subjektive Frankfurt-Kartographie«. Bleiben wir noch ein wenig bei ihnen, zeigen doch die Frankfurter Skizzenzeichner und Skizzenzeich nerinnen an einer der insgesamt 36 Stationen, was es mit ihrer Leiden schaft so auf sich hat. Die Gruppe hat sich in der Bolangorostraße von Frankfurt Höchst verabredet und stellt nun auf drei- bis vier Dutzend ensemble präsentierten Zeich
nungen besagte Stadt-Blicke aus jeweils individuellen Perspektiven dar. Das Spektrum einer Straße, ei nes ganzen Viertels verdichtet sich eindrucksvoll. Das große Anliegen des Stadtmu seums ist es, in dieser Schau den permanenten Wandel Frankfurts aus der subjektiven Warte seiner Bewohner zu dokumentieren. Ein Anliegen, das sich keineswegs auf das aktuelle Stadtbild beschränken soll und vom 13. November an im Hauptteil des Museums mit der Ausstellung »Alles verschwindet« von den Zeichnungen des Frank furter Malers Carl Theodor Reiffen stein (1820–1893) auch auf das 19. Jahrhundert ausgeweitet wird. Der Wandel Frankfurts nach den ver heerenden Zerstörungen des Krie ges und noch verheerenderen sei ner Zurichtung zur autogerechten und wohl einzigen amerikanischen Stadt Deutschlands bleibt hier the matisch zwar außen vor, lässt sich aber in vielen der hier vorgestellten Werke spüren. Dass es manche Iko ne des Städtebaus der Nachkriegs jahre längst nicht mehr gibt in Frankfurt, hat das Historische Mu
seum selbst erfahren, dessen 1972 eröffneter baulicher Vorgänger nach 39 Jahren wieder verschwand. Die Station »Die Turmsache« des biographisch arbeitenden Frankfur ter Künstlers Selbermann ruft auch ein paar andere Verblichene in Erin nerung wie das Züricher Hochhaus oder den AFE-Turm.
»Stadt-Blicke« ist eine immens kleinteilige Schau mit mehr als 500 Bildern und Karten von Kindern, Ju gendlichen, Grafikern, Architekten und Künstlern, die an 36 aus hoch gestellten Bauzäunen bestehenden Stationen gezeigt werden. Eine schöne passende Idee, die Besucher zu Zaungästen der sich meist in städtischen Fixpunkten manife stierenden Veränderungen macht. Leonore Poth etwa hält die brachi alen Veränderung an der Baustelle Allerheiligentor fest, Haiko Spittel betrachtet die Kaiserlei-Brücke im Lichte realutopischer Möglich keiten, ganz ähnlich verfahren Kinder, Senioren und Erwachsene eines Nachbarschaftsprojekts in Ginnheim mit der Rosa-Luxem burg-Brücke. Eine zeichnerische Vision hält die Brückenstraße ohne Parkplätze fest, andere gehen auf Bänke, Brunnen oder Wasserhäus chen. Mit immer anderen Augen sehen wird die Hauptwache, das Bahnhofsviertel, die Frankfurter Parks, den Eisernen Steg, Schü lerlieblingsplätze oder auch den je eigenen Schulweg. Zwei noch, von vielen anderen: Eine aus Ge sprächen entwickelte Collage des Forschungsprojekts DRUSEC (Drugs And Urban Security) zeigt, wie sich Drogensüchtige ein lebbares Frank furt vorstellen. »Act Now – Dysto pia or Not!« lautet der Weckruf von Dobroslawa Robinsky: Ihre Bilder vom brennenden Stadtwald, ein stürzenden Bauten, dem geflutete Bahnhofsviertel und dem ausge trockneten Main lässt die Urban Sketcherin von Ufo-Besatzungen kommentieren, die sich verwundert fragen, wieso die Menschen das zugelassen haben.
Bilder von Frankfurt mit dem Zei chenstift lassen eine Kartographie der Stadt entstehen, die auf zwar subjektivem, aber eben auch auf präzisem Hinsehen beruht – ganz im Gegensatz zum modernen Fo tografieren mit dem Smartphone. »Man hat den Eindruck, dass die meisten Menschen fotografieren, weil sie keine Zeit zum Hinschauen haben; beim Zeichnen geht das gewiss nicht«, bemerkte Jan Ger chow bei der Vorstellung dieses von Katharina Böttgr und Susanne Gessner großartig kuratierten Pro jekts voller Überraschungen.
Lorenz Gatt
Bis 10. April 2023: Di. bis So. 11–18 Uhr historisches-museum-frankfurt.de
AuSSTeLLu NGeN
| Strandgut 11/2022 | 27
www.strandgut.de
Stadt-Blicke: Leonore Poth, Baustelle Allerheiligenviertel
Retrospektive 007
>> Into the Wild: Das Senckenberg Naturmuseum hat der »Wildnis in Frankfurt« ein Buch gewidmet, verfasst von Indra Starke-Ottich und Georg Zizka. Thema der beiden sind Wildflächen und -elemente in der Frankfurter Stadtnatur mit Blick auf ihre Bedeutung für die Menschen wie auch die Biodiversität der Stadt. Bei spielhaft dafür ist etwa der Biegwald zwischen Rödelheim und Hausen, Heimstatt unter anderem des gefähr deten Heidbockkäfers. ISBN 978-3510-61422-6.
www.senckenberg.de
>> Online vorbereiten: Zur individuellen Vorbereitung auf die Ausstellung »Splendid White« bietet das Liebieg haus eine Online-Führung an, die sich interaktiv den Werken barocker Elfenbeinkunst der Sammlung Rei ner Winkler widmet. Die Technik, kunsthistorische Zusammenhänge und Entstehungsgeschichte sind Themen. Das ausgewählte, exklusive Bildmaterial ermöglicht es, die zum Teil kleinformatigen Stücke in einer einzigartigen Nahsicht zu erleben. Termin Sonntag, 27. November, 15.00 Uhr. Kosten 5 Euro je digitales Endge rät. Anmeldung shop.liebieghaus.de
>> Auf zum Mitmach-Tag: Am Samstag, den 12 November können in der Zeit von 13–17 Uhr an fünf Stationen der Dauerausstellung des Offenbacher Klingspor Museums künstlerische Techniken ausprobiert werden: Vom Papierschöpfen bis zum Drucken mit Radiergummi und Seife. Das Ganze kostet gerademal fünf Euro. www.klingspormuseum.de
>> Mehr als ein Mode-Accessoires: Das Deutsche Ledermuseum zeichnet in seiner neuen Ausstellung »Hand schuhe« (ab 12. November) mit ausgewählten Exponaten die Kul turgeschichte der Handbekleidung nach und zeigt den Facettenreichtum eines unterschätzten Accessoires. Dienten einige Typen primär dem Schutz der Hände, galten Finger handschuhe über Jahrhunderte als Standeszeichen. Gesten, wie etwa die des Fehdehandschuh-Werfens waren als Aufforderung zu einem Duell all gemein verständlich. Für die elegante Garderobe waren Handschuhe lange Zeit unentbehrlich und gehörten zur höfischen, später dann zur bürgerli chen Etikette. www.ledermuseum.de
Augen-Blicke von früh bis spät
Das Museum Wiesbaden folgt mit einer Retrospektive den Spuren des ganzen Nay
Ernst Wilhelm Nay ist 1902 in Berlin geboren und ging seine künstleri sche Karriere erst Mitte der Zwan zigerjahre des vergangenen Jahr hunderts an. Eine abgebrochene Buchhändlerlehre und autodidak tische Arbeiten gingen dem voraus. Berühmt, gar zur Ikone, wurde Nay aber erst durch seine vom figür lichen Expressionismus zur Ab straktion übergehenden Arbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Museum Wiesbaden stellt in einer rund 100 Gemälde umfassenden Retrospektive erstmals das gesam te Spektrum seines künstlerischen Schaffens vor. Und es demonstriert, dass es zwischen dem frühen Nay und dem späten Nay bisher wenig beachtete enge Verbindungen gibt. Überdies ist es die erste deutsche Nay-Retrospektive überhaupt, die das Wiesbadener Haus nun in einer Koproduktion seinem Publikum präsentiert. Zu sehen war das mit der Kunsthalle Hamburg und dem Duisburger Museum Küppers mühle konzipierte Wanderprojekt bereits in der Hansestadt. Abwei chend von dieser wird in Wiesbaden die besondere Beziehung Nays zur Rhein-Main-Region herausgestellt. Mit gutem Grund: Nay, der als Wehrmachtskartograf in Frankreich in Gefangenschaft geriet, siedelte nach seiner Entlassung im Sommer 1945 für ein halbes Jahrzehnt in das Taunusstädtchen Hofheim – in das verwaiste Atelier der kürzlich im Städel gewürdigten Ottilie W. Roederstein. Wegbereiterin, enge Freundin und wichtigster Kontakt dabei war für ihn dabei die Kunst mäzenin Hanna Bekker vom Rath.
Aber auch der Leiter des Museums Wiesbadens, Clemens Weiler, sicherte seinem Haus schon früh erste Werke Nays. In der gepfleg ten Rivalität zu den Kunsttempeln Frankfurts und Darmstadts ist das Museum Wiesbaden gerade darauf besonders stolz und widmet die sem Kapitel einen eigenen Raum. Der Bilderparcours ist über zwölf Räume chronologisch angelegt und demonstriert auf dem Weg von den Fischer- (1930) und Lofoten-Bildern (1937/8) hin zu seinen Hekate-Bil dern (1945–1948) die allmähliche Abwendung von der figurativen Malerei zu der sich in Farben und Formen ergießenden Abstraktion. Immer wieder durch Arbeiten aus anderen Phasen unterbrochen, wird zugleich das Kontinuum von Bildmotiven verfolgt, die wieder kehrende Platzierung von Punkten, Kreisen und Augen. Selbst das älteste von Nay erhaltene Bild, ein Selbstportrait aus dem Jahr 1922, weist in den auffälligen Mande laugen dieses Signum aus. Es ist gewiss kein aufgesetzter Gedanke, in allem blickdurchwirktem Far benrauschen späterer Phasen den Künstler selbst gewärtig zu sehen. Die politische Gretchenfrage drängt sich freilich auch in dieser Ausstellung auf. Zwei seiner Arbei ten wurden als entartete Kunst aus gestellt, zehn haben die Nazis aus Museen entfernt und den Künstler zeitweilig mit Ausstellungsverbot belegt. Widerständig war Nay indes zu keiner Zeit, als Mitglied der Reichskammer wurde er ma teriell unterstützt und auch sein in den Lofoten-Bildern gipfelnder
Gastaufenthalt bei Edvard Munch in Norwegen blieb völlig unbean standet. Indes gibt es auch keinerlei Hinweise darauf, dass Nay sich dem NS-Staat ideologisch angedient hätte. Ohnehin scheint Nays sich in puristischen Farben und Formen ausdrückender Blick auf die Entitä ten des Seins völlig unberührt von den Geschehnissen in den gesell schaftlichen Niederungen. Gleichwohl pocht diese Retro spektive manifest auf die Inhalte in Nays großem Werk, dem in den politischen Aufbruchsjahren der 60er/70er das Etikett einer bloß dekorativen Kunst angeheftet wur de. Durch die Hinzuziehung seines Frühwerks, das den Menschen nicht der Kultur, sondern der Natur zuge hörig ausweist, lassen sich durch das gesamte Werk Bezüge knüpfen, die den ganzen Nay ausmachen.
AuSSTeLLu NGeN 28 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
Bis 5. Februar 2023: Di., Do., 10–20 Uhr; Mi., Fr., 10–17 Uhr; Sa., So., 10–18 Uhr www.museum-wiesbaden.de Nr. 8: Frau mit Tieren Foto: Ketterer Kunst ANSicHTSSAcH eN
Lorenz Gatt
© Bernd Fickert
Israhel van Meckenem: Kampf Foto: Städel Museum
Hausbuchmeister Foto: Städel Museum/Bauer
Sticheleien im Städel
Gute Augen, eine Brille womöglich, und viel Zeit sind erforderlich, will man mit Erfolg die 130 aus der hau seigenen Sammlung vorgestellten Kupferstiche aus der Zeit »Vor Dü rer« im Städel Museum betrachten und genießen. Gleich am Eingang des leicht abgedunkelten Raums werden die Grundmaterialien gezeigt: Eine beleuchtete glatte unbearbeitete Kupferplatte als Ausgangsbasis für das kunstvolle Handwerk der Goldschmiede und Graveure, sowie ein spitzer scharfer Stichel, das Werkzeug, mit dem Linien in das im Vergleich zu Silber oder Gold sehr weiche Material ge ritzt werden.
Der so produzierte Kupferstich ge hört mit zu den ältesten Techniken des europäischen Buchdrucks. Man nennt es auch Tiefdruckverfah ren, denn auf der Platte wird die Farbe aufgetragen, anschließen gründlich abgewischt, sodass sie sich nur noch in den Tiefen der eingestochenen Ritzen befindet. Anschließen wird über die Platte mit großem Druck Papier gewalzt, auf dem die Farbe das ausgesto chene Muster abbildet. Anders als beim Holzschnitt (oder den auch in Schulen noch oft hergestellten Linolschnitten), ist also nicht die übrig gebliebene Figur bildgebend, sondern die Linien und Striche des Weggeschnittenen. Flächig wirken de Stellen entstehen durch winzige filigran nebeneinander gesetzte Stichlinien.
Im Gegensatz zum Holzschnitt, der das bildgebende Motiv plastisch stehen lässt, können so von einer Platte wesentlich mehr Abzüge ge macht werden. Eine neue schwarz weiße Bilderwelt entstand so. Und Dürer konnte sich später in seiner
Nürnberger Werkstatt Ende des 15. Jahrhunderts auf eine bereits ent wickelte Tradition beziehen.
Der Kupferstich etablierte sich als ein eigenständiges Gewerbe in den Werkstätten von Goldschmieden oder auch Malern, eben auch schon vor Dürer. Sie signierten ähnlich wie dieser mit den Initialen ihres Namens. So der Meister ES, ver mutlich der erste »professionelle« Kupferstecher, als Goldschmied 1450–1467 am Oberrhein ausge bildet, wie auch die Meister BM aus Süddeutschland, Meister AG vom Oberrhein und Franken, Meister BR mit dem Anker, der sogenannten »Hausbuchmeister« und andere mehr.
Der bekannteste unter diesen, der auch den jungen Dürer beeindruckte, ist wohl Martin Schongauer (1448–1491) aus Colmar. Von ihm stammt einer der größten bildmäßigen Kupfer stiche des 15.Jahrhunderts, »Die große Kreuztragung« (286 x 428 mm). Und als Erster verwendet er ein einheitliches Monogramm als Signatur (M+S). Schongauers unglaublich beeindruckende und auch möglicherweise angsteinflö ßende Darstellung des »Heiligen Antonius von Dämonen gepeinigt« – ein Ausschnitt daraus ziert den wunderbaren Katalog – kann es mit heutigen Gruselbildern durchaus aufnehmen. Israhel van Meckenem aus Bonn widmet sich mit seinen »Szenen aus dem Alltagsleben«, unter anderem positiven und nega tiven Seiten von Paarbeziehungen. Am hinteren Ende der Ausstellung dann aber doch auch zehn Stiche des titelgebenden Meisters Dürer, unter anderem eine Roma-Familie. Adam und Eva im Paradies, den
tödlichen Apfel schon in der Hand, von körperlichem Leben strotzend, doch auch hier alles gestrichelt (!), als Abschluss. »Der Kupferstich ist im Grunde eine abstrakte Kunst. Die Künstler übertragen die Rea lität in ein Muster der Striche. Wir sehen dann die Realität. Und das ist das Wunder«, sagt der scheidende
Kurator Martin Sonnabend. Wir glauben ihm aufs Wort – bis 22. Januar2023 unbedingt nachzuvoll ziehen!
Katrin Swoboda
Bis 22. Januar:2023: Di., Mi., Fr.–So., 10–18 Uhr; Do., 10–21 Uhr www.staedelmuseum.de
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22.
2022 — 10.
In der Ausstellung »Vor Dürer« entwickelt sich der Kupferstich zur Kunst
Stadt-Blicke. Eine subjektive Frankfurt-Kartographie
Oktober
April 2023
Am Anfang stand eine Nachricht. Eine be scheuerte zwar, aber leider eine alltägliche, vermutlich. Der Lehrer einer Dorfschule schlägt ein Mädchen. Ist das überhaupt eine Nachricht?
Für die indische Fotojournalistin Gauri Gill war es das sehr wohl, sie wehrt sich gegen das all tägliche, schulterzuckende Hinnehmen solcher Zustände, und sie schlägt dem Verlag, bei dem sie arbeitet, eine Fotoreportage über ländliche Schulen vor. Der lehnt ab, sie kündigt und macht sich auf den Weg.
Und weil sie sich auf den Weg gemacht hat, immer wieder, über zwei ganze Jahrzehnte, sind wir jetzt Zeugen eines unermesslichen Schatzes an Nachrichten von einer anderen Welt. Wie »Alice im Wunderland« habe sie sich gefühlt, als sie, die Städterin aus der prunkenden, lär menden Boomtown New Delhi, aufs Land kam, genauer zum Beispiel in die Wüste Thar im Nor den, in Rajasthan. Die präzise Verortung der Ge genden, in denen sie war und ihre Aufnahmen machte, ist ihr sehr sehr wichtig. So, als wolle sie die Orte mit ihren Fotoarbeiten auf die Land karte bannen, sie in die Koordinaten Indiens einbrennen, denn sie sind aus politischen und öffentlichen Wahrnehmungen weitestgehend verbannt.
Die Schirn widmet Gauri Gill mit 240 Arbeiten eine erste Überblicksausstellung ihres foto grafischen Schaffens. Diese Arbeiten sind den wichtigsten Serien entnommen, zu denen sie ihre Reise-Erfahrungen zusammengefasst hat. Und wem sie ihre Erfahrungen, diese Früchte ih rer künstlerischen Suchbewegungen verdankt, macht allein schon der Einstieg deutlich, den Gauri Gill mit der Hängung in der Schirn vor genommen hat. Es hätten die bunten witzigen Mädchenporträts sein können, die wunderbar plakativ später im Ausstellungsparcours von der Decke baumeln werden. Das wäre ein lockerer, verlockender Auftakt gewesen. Das sind sie nicht, es sind Landschaftsfotogra fien aus Maharashtra in dokumentarischem Schwarz-Weiss-Grau, und sie sind übermalt von dem Warli-Künstler Rajesh Vangad in einer ganz speziellen, indigenen Technik, die eigentlich nur die Frauen der Gemeinschaft beherrschten. Mit einer weißen, aus Reis hergestellten Paste malen sie Alltagsszenen auf Wände, halten Ern ten oder Rituale fest. Rajesh Vangad hingegen überführt den Gegenstand der Fotografie, einen Wald z.B., in eine Aktion, in dem er Holzlaster in das Bild malt, gefällte Baumstämme, Säge werke, Häuser, arbeitende Strichmännchen. Die Vielschichtigkeit des Augenblicks zu bannen, in einer Fotografie nie etwas Endgültiges zu sehen, das sind die Grundprinzipien für Gauri Gills Schaffen. Es ist so, als würde ein altes Haus zu sprechen beginnen und von seiner Geschichte erzählen, hat Rajesh Vangad über Gauri Gills Arbeiten gesagt. Selbstverständlich ist das Er gebnis nicht leicht zu konsumieren, man blickt förmlich in die Schichten der Geschichte hinab. (Die 2013 begonnene Serie »Fields of Sight«).
In den Fotografien verrückt Gauri Gill das Ver hältnis Objekt-Subjekt allein schon dadurch, dass sie an den Orten bleibt, die sie fotografiert. Sie sammelt nicht Ansichten, sie stellt sie her –und das geht nur, wenn die Dargestellten ihre Darstellung selbst inszenieren oder der Bildge staltung zustimmen, so wie in ihren wohl be kanntesten und berückendsten Arbeiten »Notes from the Desert«, entstanden seit 1999 in der Wüste Thar im Westen Rajasthans. Eine ihrer
Wie aus gauri gill Alice im Wunderland wurde
»Act of Resistence and Repair« – eine Ausstellung in der Schirn
sinnfälligsten und schönsten Aufnahmen gilt Jannat, zu sehen in der gleichnamigen Serie, ei ner vertiefenden Auffächerung von »Notes form the Desert«. Entstanden ist die 52 Fotos umfas sende Serie im entlegenen Wüstendorf Barmer und zeigt das schwierige entsagungsvolle Leben der jungen Jannat, ihrer Schwester Hooran und ihrer Mutter Izmat. Jannat spiegelt sich darin in einer Glasscherbe, sie blickt zweifelnd und doch so klar. Diesen Fotos im kargen Schwarzweiß –manchmal ist das blendende Weiß der Sonne so stark, dass die Figuren zu Schemen verschwim men und mit der Landschaft zu verschmelzen scheinen – wohnt eine so kraftvolle Poesie, eine fast altmodische Schönheit inne, dass man von der Intimität überwältigt ist – die doch keinen richtig nah an das Auge des Betrachters lässt.
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Gauri Gill: Jannat, Barmer, aus der Serie »Notes from the Desert« © Gauri Gill
Gauri Gill: Untitled (74), aus der Serie »Acts of Appearance« © Gauri Gill
Damit ist ein weiteres Geheimnis der Fotogra fierkunst Gills offenbart: Nähe und Distanz verschwistern sich gegen lauten Voyeurismus – und das bei einer so voyeuristischen Kunst form. Völlig wunderbar thematisiert diesen Zusammenhang die Serie »Acts of Apperance«,
Neue Ausstellungen
in der es ausnahmsweise mal bunt wird. Hier hat Gauri Gill mit Pappmaché-Künstler*innen der Adivasi-Gemeinschaften der Kokna und Warli in Maharashtra zusammen gearbeitet. Sie stellen traditionelle Masken für rituelle Tänze her, doch Gill bat sie, Alltagsgegenstände wie einen Fernseher oder ein Radio zu formen, menschliche Antlitze in Trauer, Wut und Liebe, und Tiermasken. Diese Masken konnten sich sie Porträtierten in improvisierten Alltagszenen überstülpen – und so entstand ein dörfliches Bild voller Humor und Witz, gleichzeitig verrät es auch viel über die kläglichen Lebensumstände der indigenen Gemeinschaft. Berührend auch der Schlusspunkt, denn er verrät, wie nah sich Gauri Gill und die von ihr be suchten Gemeinschaften standen. Oder wäre es irgendwem gestattet worden, fast kaum wahr nehmbare Grabstätten in der Wüste zu fotogra fieren oder die Geburt eines kleinen Mädchens? Nein, Indien versinkt nicht in bunten rauschhaf ten Farben, der Alltag ist besonders für Frauen extrem hart, patriarchale Strukturen prägen das Leben. Gauri Gills Perspektive ist eine feministi sche, eine ethnografische, eine politische, eine Zeitzeugenschaft. Sie birgt Erkenntnisse. Dieser kostbare Schatz, den die Schirn hier ausbreitet, macht aber auch klar: Ihre Arbeit geht weiter, das ist ganz einfach wunderbar. Und Dorfschulen? Ja, Dorfschulen hat sie eine ganze Hundertschaft besucht. Einmal quer über das gesamte Land.
Susanne Asal
Bis zum 8. Januar2023: Di., Fr.–So., 10–19 Uhr; Mi., Do., 10–22 Uhr Mit Begleitprogramm. www.schirn.de
12.11.2022–12.03.2023
h ISToRISCheS MuSeuM FRANKFuRT: Alles verschwindet! Carl Theodor Reiffenstein (1820–1893). Bildchronist des alten Frankfurt www.historisches-museum-frankfurt.de 12.11.2022–30.07.2023
DeuTSCheS LeDeRMuSeuM oFFeNBACh: Der handschuh. Mehr als ein Mode-Accessoire www.ledermuseum.de 12.11.2022–12.02.2023
PoRTIKuS: Ximena Garrido-Lecca: Inflorescence www.portikus.de 18.11.2022–30.04.2023
STRuWWeLPeTeR MuSeuM: Moderne Struw welpeter-Zeiten. Gemälde von Angela Bugdahl www.struwwelpeter-museum.de 23.11.2022–05.03.2023
02.11.2022–03.09.2023
WeLTKuLTuReN MuSeuM: healing. Leben im Gleichgewicht www.weltkulturenmuseum.de 04.11.2022–19.02.2023
SCh IRN KuNSThALLe FRANKFuRT: Marc Chagall. Welt in Aufruhr www.schirn.de 09.11.2022–22.01.2023
DAM zu Gast im MuSeuM ANGeWANDTe
KuNST: Best high-Rises. Internationaler hoch haus Preis 2022/23 www.dam-online.de
STÄDeL MuSeuM: Guido Reni www.staedelmuseum.de 24.11.2022–12.02.2023
DeuTSCheS RoMANTIK-MuSeuM: unheimlich Fantastisch – e.T.A. hoffmann 2022 www.deutsches-romantik-museum.de 24.11.2022–17.04.2023
JÜDISCheS MuSeuM FRANKFuRT: Zurück ins Licht: Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege www.juedischesmuseum.de 25.11.2022–10.04.2023
ARChÄoLoGISCheS MuSeuM: Mysterium Mit hras: Annäherungen an einen römischen Kult www.archaeologisches-museum-frankfurt.de
AuSSTeLLu NGeN www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 31
saison 2022
Gauri Gill: Untitled (33), aus der Serie »Acts of Appearance« © Gauri Gill
Marc Chagall, Die Kuh mit dem Sonnenschirm, 1946, The Metropolitan Museum of Art, Nachlass von Richard S. Zeisler, 2007 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: bpk/The Metropolitan Museum of Art
Klassikhighlights im November
Kultur für alle – Musica +
Der Idee des unvergessenen Frank furter Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann von der »Kultur als ein Lebensmittel« folgend, hat der ehe malige Musikveranstalter und Pro duzent Götz Wörner vor 14 Jahren eine Initiative ins Leben gerufen, aus der u.a. der Kulturpass hervor gegangen ist. Kultur für alle; auch –und besonders – für die, die sich oft »Kultur« nicht leisten können. Dar aus wiederum erwuchs 2018 die Gründung der Projektreihe »Musica plus«, die nun vom 23. bis 27. No vember ihre 5. Auflage erreicht. 10 Konzerte, die durchweg von hoch karätigen Musiker*innen gestaltet werden. Am 23.11. etwa sind in der ehemaligen Orangerie im Gün thersburgpark vier Musiker*innen aus Finnland und der Ukraine zu Gast, die skandinavische Kompo sitionen von Sibelius, Grieg und Nielsen im Gepäck haben. Nicht nur das: finnische Tangos werden erklingen, die dort eine mindestens ebenso lange Tradition haben wie in Argentinien. Dasselbe Ensemble will am 24.11. in einem »XploreKonzert« Lust auf Klassikentdek kungen machen. Hintergrundinfos zu den Stücken inklusive und, wie es heißt, ab 10 Jahren empfohlen. Ein Überraschungskonzert am 26.11. soll wie eine Sneak Preview im Kino sein: diesmal mit dem hrSchlagzeuger Andreas Hepp. Und ein »kids MitMachKonzert« für Fa milien am 27.11. wird Grundschul kinder (und jüngere) mit Eltern oder Freund*innen zum Mitsingen, Tan zen oder Spielen animieren. genaue Programmdetails und Daten so wie Karten über www.musica-plus.com
gebrauchsmusik:
Paul Hindemith
Rund um den Geburtstag des einstigen »Bürgerschrecks« Paul Hindemith versprechen die dies jährigen Festtage auch in diesem Jahr wieder tiefere Einblicke in das unglaublich vielfältige Oevre des Komponisten. Vom 15. bis 26. No vember werden dies gemeinsame Veranstaltungen der Hochschule für Musik (HfMDK), des SchottVerlags in Mainz als Herausgeber seiner Partituren und des Hinde mith-Instituts in Frankfurt sein. Gleichzeitig zum Gedenken an den im Juni dieses Jahres verstorbenen, langjährigen Direktor der HfMDK, Hans-Dieter Resch, von dem es im offiziellen Geburtstagskonzert am 16.11. auch Sieben Aphorismen für Klavier solo zu hören gibt. High lights werden an diesem Abend sicher Hindemiths frühe Tanzstük ke und die (heute noch) rotzfreche »Suite 1922« für Klavier sein, die in der musikalischen Welt für einige Aufregung gesorgt hat, weil sich der damals 21-jährige Komponist ganz schamlos auch der von Ameri ka herüber geschwappten Jazz-Ele mente bediente: Marsch – Shimmy – Nachtstück – Boston – Ragtime als Satzbezeichnungen im seriösen Konzertbetrieb konnten nur schok kierend wirken! Dabei ganz im Sin ne des Meisters, der sich stets für »Gebrauchsmusik« eingesetzt hat, weg vom Elitären.
Am Vorabend von Hindemiths Ge burtstag (15.11.) gestalten Studie rende der Young Academy im Haus des Verlags Schott Music in Mainz einen Abend bei freiem Eintritt mit ausschließlich Hindemith-Kompo sitionen.
In der Frankfurter Katharinenkirche wird es am 20.11. ein Programm »Sopran und Orgel – Requiem« geben, in dem sich Werke von Max Reger (»der letzte Riese in der Mu sik«, so Hindemith), Fabruce Bollon und Hindemith gegenüberstehen. Neben einem Liederabend mit u.a. Rilke- und Lasker-Schüler-Vertonun gen des Jubilars (24.11. im Schloss Philippsruhe) wird ein weiterer Höhepunkt die Verleihung des Hindemith-Preises für besondere Verdienste mit und um das Werk des Komponisten sein, ebenfalls am 20.11.: Im Comoedienhaus zu Hanau wird der Preis diesmal dem Bratschisten Antoine Tamestit ver liehen, der auch Kostproben seines großen Könnens geben wird (u.a. eine Solosonate für Bratsche und J.S. Bachs berühmte Toccata in einer Bearbeitung für Bratsche). Diese Veranstaltung ist kostenlos, Anmel dungen sind jedoch erbeten. Das ausführliche Programm der Hin demith-Tage 2022 mitsamt Buchungs adressen über www.hindemith.org
Weit weg von Holly wood: Miklós Rózsa
Wenig bekannt ist, dass der un garische Komponist Miklós Rózsa (1907–1995) u.a. der Filmmusiken zu den Hollywood-Schinken »Ben Hur«, »Quo vadis« oder »El Cid« eigentlich aus dem »seriösen« Be reich der Klassik kam. Nach seinem Studium in Leipzig traf Rózsa in Paris auf den Schweizer Kompo nisten Arthur Honegger, der sich wie nebenberuflich bereits mit sinfonischer Musik für Stummfilme einen Namen gemacht hatte. Mit dem Rüstzeug dieses neuen Genres versehen, ging er nach London, wo
Filmproduzenten wie Alexander
Korda weit mehr Einfluss hatten als in Frankreich und streckte schon früh die Fühler nach Hollywood aus. Dort begann seine, so kann man sagen, gigantische Karriere im breiter werdenden Filmmusik geschäft. Vielfach nominiert und Oscar-gekrönt, komponierte Rózsa wie am Fließband für Hitchcock, Alain Resnais, Carl Reiner und ande re. Und, wie nebenher, entstanden ein Violinkonzert (uraufgeführt von keinem Geringeren als Jascha Hei fetz), eine Sinfonia concertante so wie ein Bratschenkonzert aus dem Jahr 1979. Dieses etwa 40-minütige Werk mutet wie ein aus der Zeit ge fallener spätromanischer Brocken an, im letzten Satz erscheinen gar Motive, die aus der Feder von Scho stakowitsch hätten stammen kön nen. Das alles ganz weit weg von Hollywood. Insgesamt ein hochvir tuoses, lohnendes Konzertstück, das in den nächsten beiden Kon zerten des hr-Sinfonieorchesters – selten genug – zu erleben sein wird. Der junge britische, bereits vielfach preisgekrönte Bratschist Timothy Ridout (u.a. beim Kronberg Academy Festival) wird das Werk aufführen mit dem Dirigenten (und Geiger) Emmanuel Tjeknavorian, der in diesem Jahr auch Artist in Re sidence des hr-Sinfonieorchesters ist. Als weiterer Höhepunkt des Abends wird Tschaikowskis leiden schaftliche »Pathétique« wieder einmal zu erleben sein.
Termine: 10.11. (19 Uhr), 11.11. (20 Uhr) im hr-Sendesaal
Karten-Telefon: 069/155-2000 oder www.hr-ticketcenter.de
KLASSIK 32 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
eine Auswahl von Bernd havenstein
4
©
Kammerkonzert
Musica+
KammerMusica
© KammerMusica/Stefan Weiß
KLASSIK www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 33 5 TENÖRE UND 4 STREICHERINNEN VERZAUBERN DAS PUBLIKUM VOCI -e- VIOLINI DER GROSSE ABEND DER TENÖRE Tickets und Termine: www.voci-e-violini.de 19.11.22 Sa, 15 und 20 Uhr WIESBADEN RINGKIRCHE Jahr für Jahr sind die Mailänder Scala oder die Arena di Verona wahre Publikumsmagnete und werden zum Ziel für Zehntausende von Opernfans und Liebhabern herausragender Stimmen. Mit den Tenören und Musikerinnen von VOCI e VIOLINI („Stimmen und Geigen“) bringen wir nun wahre Meister der Gesangskunst nach Deutschland. Diese neun einzigartigen KünstlerInnen mit exzellenter Ausbildung dürfen als begnadet gelten und suchen Ihresgleichen.
Jens Friebe – Hafen 2 OF
Jens Friebe liebt das Spiel mit Zeichen und Symbolen: In seiner Selbstinszenierung pen delt der Berliner stets zwischen Rock’ n’ Roller, glitzerndem Glamour-Boy und Neo-Romanti ker: Schon beim Hören seines vor einigen Jah ren erschienenen Albums »Das mit dem Auto ist egal Hauptsache Dir ist nichts passiert« spürte man, was Friebe vorantreibt: die Lust am Großstadtleben ist es, am Ausgehen, am Spaß haben, aber auch die aufrichtige Freu de am einfachen, unterhaltenden, schönen Popsong.
Seine Songs machen betrunken und quick lebendig im selben Moment, unter anderem auch, weil Friebe textlich neue Wege zu gehen weiß: »Ich brauch ein neues Gesicht / Sie kommen hinter mir her / Ich brauch ein neues Gesicht / sonst hab ich bald keins mehr«. War man beim Hören des zweiten Albums »In Hypnose« binnen Sekunden überwältigt, so dauerte es bei »Das mit dem Auto ist egal Hauptsache Dir ist nichts passiert« kaum län ger, bis Friebes mal energische, dann roman tische Elektro-Pop-Wave-Bomben zündeten: Stücke wie »Du freust dich ja gar nicht« (ein Lied über die Schwierigkeiten, eine Überra schung zu machen) polterten ungestüm und leidenschaftlich voran. Die Musik schallte vol ler Überschwang, Aufbruchsstimmung und Grandezza.
Inzwischen hat der extravagante Solitär sein schon neuntes Album »Wir sind schön« bei dem Berliner Label »Staatsakt« heraus gebracht. »Das Jahrtausend war ein langer böser Streich / wir haben uns angeguckt und wussten sofort: so, jetzt reicht’s«, singt er da. Die Welt da draußen geht vor die Hunde. Das ist das eine Thema dieses Werks, das uns doch, inmitten der Apokalypse, tatsächlich bei Laune hält.
Der Mann mit den besten Albumnamen der Welt (»Das mit dem Auto ist egal Hauptsache dir ist nichts passiert«, »Nackte Angst zieh dich an wir gehen raus« oder »Fuck Penetrati on«) geht nun wieder auf Tour, mit seiner hei ter-melancholischen, ironisch-ernsthaften, sehr lässigen und sehr speziellen Musik. »Wir sind schön« ist ein herrliches Gegengift für unsere Zeit, eine Bewegung gegen die Apa thie: »Wenn sich unsere Augen an die Dun kelheit gewöhnen / Sieh uns an und du wirst sehen: Wir sind schön!« Jetzt live in OF! mp
Di., 1.11., 20 uhr, hafen 2, Nordring 129, 63067 oF, 069/26012223 www.hafen2.net
Dienstag 01.
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Red Hot Chilli Pipers
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus
Frankfurt BATSCHKAPP 20:00 Oscar and the Wolf: DAS BETT 20:00 Nizi19 FRANKFURT ART BAR 20:00 A Pocket Full of Dreams SANKT BONIFATIUS 20:00 Balkan Spirit ZOOM 20:00 Bicep
Offenbach HAFEN2 20:00 Jens Friebe
Rüsselsheim THEATER RüSSELSHEIM 20:00 Immanuel Wilkins
Wiesbaden SCHLACHTHOF 19:30 Deaf Havana
Mittwoch 02.
Darmstadt 806QM 20:00 24/7 Diva Heaven + L.A. Witch + Annie Taylor GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Denny Weit
Frankfurt
FRANKFURT ART BAR 20:00 Irish Music Session
TANZHAUS WEST 20:15 Guerilla Toss / Kara Delik
Hanau
JAZZKELLER HANAU 20:30 Blues Session
Mainz
FRANKFURTER HOF 20:00 Irish Folk Festival m. The Armagh Rhymers, Yann Honoré, Diane Cannon & Jack Warnock, Billow Wood
Offenbach Bieber
WIENER HOF 20:00 Blues- und Jazzsession
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 20:00 The Devil And The Almighty Blues
THALHAUS E. V. 20:00 thalhaus Jazz Session
Donnerstag 03.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 18:15 Hypocrisy + Septicflesh + The Agonist + Horizon Ignited
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Youngstars
JAGDHOFKELLER 20:00 Marianne et les Garçons
Eppstein
WUNDERBAR WEITE WELT 20:00 Hollis Brown
Frankfurt
ALTE SEILEREI 20:00 Eyolf Dale Trio
BATSCHKAPP 20:00 Radio Havanna FRANKFURT ART BAR 20:00 Swingstars JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Niedeckens BAP PONYHOF 17:00 Real Life
ROMANFABRIK 20:00 Jakob Bänsch Quartett
Mainz
FRANKFURTER HOF 20:00 Heather Nova KUZ MAINZ 20:00 Ami Warning SCHON SCHöN 20:00 Maulgruppe
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Jam Session: Opener: dEFFtig
Rüsselsheim DAS RIND 20:00 Carl Verheyen Band
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 20:00 Itchy 20:00 Kapelle Petra, Lampe
Freitag 04.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 The High Kings
Bad Homburg
SPEICHER BAD HOMBURG 20:00 Rita Payés Quartett
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Heiner Herchenröder HOFF-ART THEATER 20:00 The Swinging Tuxedos
JAZZINSTITUT 20:30 Matthias Vogt Trio feat. Maren Kips
Dreieich
JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20:00 Monsieur Pompadour
Frankfurt EXZESS
20:00 Duesenjaeger, Klotzs, Arxx
FRANKFURT ART BAR 20:00 Blues Session
JAZZ MONTEZ 20:00 Liraz
MOSAIK 20:00 Nicky Marquez
NACHTLEBEN 19:00 Watch Out Stampede + Anchors & Hearts PONYHOF 19:00 Jukebox 22
ROMANFABRIK 20:00 Día de los muertos - Marisa Álvarez & Josué Partida: Lieder
Hanau
JAZZKELLER HANAU 21:00 Kastedada
Idstein
SCHEUER 20:00 Alex im Westerland
Mainz
M8-CLUB 20:30 Engel Trio SCHON SCHöN 20:00 A Tale Of Golden Keys - Sup port: Pink Lint
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Jurassic Pack
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO 20:00 Soundwichmaker
Offenbach Bieber WIENER HOF 20:30 TT+T
Der Nino aus Wien –Das Rind Rüsselsheim
Nino Mandl alias »Der Nino Aus Wien«, österreichischer Liedermacher und Literat, prägt die deutschsprachige Musikszene mit seiner ureigenen Form des «Wienerlieds« und seinem »Hirschstettner Soul«. Als »der beste junge Liedermacher des Landes« und der »Bob Dylan vom Praterstern«, wurde er durch den Wiener »Falter« betitelt. Nino spielt an die 100 Konzerte pro Jahr, quer verteilt im deutschsprachigen Raum, vom Wiener Kon zerthaus bis hin zur Hamburger Elbphilhar monie – ein Ereignis für Menschen, die André Heller, Helmut Qualtinger, Georg Danzer, Wolfgang Ambros oder Wanda lieben. Die Musik vom Nino ist gespickt mit wun dervollen Sätzen. »Es gibt Menschen, es gibt Freunde aber meistens sind es Leute«, singt er in dem berührenden Lied »Es geht immer ums vollenden«. Inzwischen ist sein zwölftes Al bum erschienen, das er jetzt im Rind vorstellt. mp
Fr., 4.11., 20 uhr, Das Rind, Mainstraße 11, 65428 Rüsselsheim am Main, Tel.: 06142/81680, www.dasrind.de
Nova Twins
–
Kulturclub schon schön Mainz
Nova Twins, das sind die Britinnen Amy Love an Mikro und E-Gitarre und Georgia South am Bass. Für ihre harten Basslinien, bösen Gi tarrenriffs und kreischenden Synthie-Klänge, für diese Mischung aus Grime, Punk, Rock und Hip Hop haben sie einen eigenen Namen erfunden: Sie nennen es Urban-Punk. Die Ein flüsse sind vielfältig: N.E.R.D., Betty Davis, Jack White, Missy Elliot, Princess Nokia, The New York Dolls, MC5, The Prodigy und Rihanna, all das steckt in dieser Musik: Crossover-Kultur dieser Tage, der perfekte Soundtrack für die neue Dr.-Martens-Kampagne und wohl eher nichts für Feingeister. Proto-Punk Iggy Pop jedenfalls ist begeistert: »Edgy, noisy, trou blemaking. I really love this music by Nova Twins.« Jetzt kann man die Nova Twins im schon schön erleben!
Sa., 5.11., 20 uhr, Kulturclub schon schön, Große Bleiche 60-62, 55116 Mainz, Tel.: 06131/8929843. www.schon-schoen.de
MuSIK 34 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
mp
Rodgau
MAXIMAL 20:00 Jazz Night 180 mit Mundhar monika Spieler Jens Bunge
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 Der Nino aus Wien
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE
20:00 Ben Lamar Gay Quartet
SCHLACHTHOF 20:30 Pushseven12, Silent Agree ment, While Cedars Grow
Samstag 05.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 Russ Ballard & Band
Bad Homburg
SPEICHER BAD HOMBURG 20:00 Malia
Darmstadt
AGORA
20:00 julakim Trio
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Bumblebees 22:00 Stand Up Stacy + Hopscotch STADTKIRCHE 19:30 Live!Jazz-Jam-Session
Frankfurt
DAS BETT 20:00 Blackout Problems
ELFER MUSIC CLUB 18:30 Devil May Care
FRANKFURT ART BAR 20:00 Big Time
INTERNATIONALES THEATER 20:00 Open World Music Jam MOSAIK 20:00 onemoment Jazz Trio
NACHTLEBEN 20:00 xPropaganda PONYHOF 19:30 Nothing Left + Cremations
Hanau
JAZZKELLER HANAU 21:00 Fishbone Trash
Langen
ALTE ÖLMüHLE 20:30 Roberto Bossard - New Group Mainz KUZ MAINZ
19:00 Frank Out! feat. Napoleon Murphy Brock SCHON SCHöN 20:00 Nova Twins - Support: Dream Nails
Mörfelden - Walldorf
KULTURBAHNHOF MöRFELDEN 20:00 Bodo Kolbe - 50jähriges Bühnenjubiläum Mühlheim SCHANZ 20:30 Anyone‘s Fool
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Bluestacks feat. Elke Hüfner
Offenbach Bieber WIENER HOF 20:30 Revelation
Rödermark KELTERSCHEUNE 20:00 Thomas Langer Trio
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 Motorcity Song Contest 2022 »Wave Division«
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE 20:00 Autochthon & Ursel Schlicht
KREATIVFABRIK 19:30 Besser-Samstag & Friends Vol. 1 m. Greco Murillo Trio, Joeii, Emesa, Fox & Friends
Sonntag 06.
Darmstadt
OETINGER VILLA 18:30 One Step Closer, Magnitude Frankfurt FRANKFURT ART BAR 12:00 Petite Fleur NACHTLEBEN 20:00 Audrey Horne - Support: Seven Sisters SüDBAHNHOF 12:00 Rockwood TANZHAUS WEST 20:30 Black Marble, Bad Hammer ZOOM 20:00 Blxst
Langen NEUE STADTHALLE LANGEN 20:00 The Gypsys
Mainz UNTERHAUS 19:00 Lydie Auvray
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 16:00 Akustik Jam-Session mit Hardy
Offenbach HAFEN2 16:00 Molass
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE 20:00 Matana Roberts: Coin Coin Chapter IV Band MUSEUM WIESBADEN 19:30 Lambert SCHLACHTHOF 20:00 Gregor Meyle & Band
Montag
Aschaffenburg
Weiterstadt
KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20:00 Session / Open Stage - Als Gäste: X-Band
Wiesbaden
RINGKIRCHE 20:30 Chuck Ragan feat. Jon Gaunt SCHLACHTHOF 20:00 Flo Mega & The Ruffcats
Donnerstag 10.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 Steve`n`Seagulls
Darmstadt
CENTRALSTATION 20:00 Rymden GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Youngstars
Eppstein
WUNDERBAR WEITE WELT 20:00 Ally Venable Band
Frankfurt
ALTE NIKOLAIKIRCHE 17:00 Meditation Christof Lauer BROTFABRIK 20:00 BECKS DAS BETT 20:00 Der W FRANKFURT ART BAR 20:00 Open Stage HR-HöRFUNKSTUDIO II 20:00 Play! - with Jim: hr-Bigband & Studierende, Jim McNeely NACHTLEBEN 20:00 George Theodorou & Band ZOOM 20:00 TV Girl
Mainz
FRANKFURTER HOF 20:00 Red Hot Chilli Pipers M8-CLUB 20:30 Violette
Mühlheim SCHANZ 20:30 The Chain
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Jam-Session - Opener: Jam-Circus
© Frances Carter
Ida Nielsen – Colos-Saal Aschaffenburg
Ida Nielsens Leben wurde auf den Kopf ge stellt, als Musiklegende Prince sie im August 2010 entdeckte. Denn die Bassistin war von da an, bis zu Prince‘ frühem Tod im April 2016, Teil seiner Bands. Sie beschreibt das Spielen mit Prince als »ein riesiges Geschenk, als die magischste musikalische Reise aller Zeiten und als eine kontinuierliche Lernerfahrung, die alle Vorstellungskraft übersteigt«. Nach den Jahren mit Prince konzentriert sich Ida Nielsen nun auf ihre Solokarriere und zele briert energiegeladene Funkshows mit sub tilen Bezügen zu ihrem früheren Arbeitgeber. Jetzt stellt die Ausnahmebassistin ihr fünftes Soloalbum in Aschaffenburg vor. mp
Di., 8.11., 20 uhr, Colos-Saal, Roßmarkt 19, 63739 Aschaffenburg, Tel.: 06021/27239 www.colos-saal.de
Ally Venable Band – Wunderbar Weite Welt Eppstein
Texas. In den Kneipen reden ältere Typen noch immer über Lokalmatadore wie ZZ Top, John ny Winter und Stevie Ray Vaughan. Aber die Zeiten ändern sich auch hier. Die Gitarristin Ally Venable ist erst Mitte zwanzig – und auf dem Weg zu einer echten Blues-Größe: Im Powertrio mit ihrem Bassisten Bobby Wallace und dem Schlagzeuger Elijah Owings hat sie ihr neues Werk »Heart Of Fire« aufgenom men. Ihr Weg schlängelte sich von Kirchen chören aus Kindertagen bis zum jugendlichen Einfluss von Lokalmatadoren wie Stevie Ray Vaughan und Miranda Lambert. Und nicht einmal eine globale Pandemie konnte ihre Dy namik beeinträchtigen. Jetzt live in Eppstein! mp
Do., 10.11., 20 uhr, Wunderbar Weite Welt, Am Stadtbahnhof 1, 65817 eppstein, Tel.: 06198/585506
www.wunderbar-weitewelt.de
MuSIK www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 35
07.
COLOS-SAAL 20:00 Lee Ritenour mit Otmaro Ruiz (k), Pera Krstajic (b) und Wesley Ritenour (d)
CENTRALSTATION 20:00 Tommy Emmanuel GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Clare Sands STADTKIRCHE 19:30 Sebastian Sternal Trio, feat. Wolfgang Muthspiel
20:00 Marillion Mainz SCHICK & SCHöN 20:00 Figur Lemur Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 The Script 20:00 As December Falls Dienstag 08. Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Ida Nielsen & The Funkbots Darmstadt CENTRALSTATION 20:00 Pippo Pollina GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Old Stars Orchestra Frankfurt BATSCHKAPP 19:00 Bury Tomorrow & August Burns Red BROTFABRIK 20:00 ELA. FRANKFURT ART BAR 20:00 Texas House Band JAHRHUNDERTHALLE 20:00 James Taylor 20:00 The Dublin Legends Mainz SCHON SCHöN 20:00 Infant Finches - Support: Drop Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 Disarstar Mittwoch 09. Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Matt Andersen - special guests: Alan Doyle Trio Bad Vilbel ALTE MüHLE 20:00 triosence Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Elsa Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20:00 Michael Wollny Trio FRANKFURT ART BAR 20:00 Bernd Rinser MILCHSACKFABRIK 20:00 Florian Werther Quartett ZOOM 20:00 Pierre Bourne Offenbach HAFEN2 20:00 Edwin Rosen
Darmstadt
Frankfurt JAHRHUNDERTHALLE
Künstler*innenhaus Mousonturm Mykki Blanco (12. November) Jacques Palminger The Kings of Dubrock (13. November) Der Geheime Salon –Sonic Sanctuaries mit Jessika Khazrik & Febi (17. November) VallesantaCorde (29. November) mousonturm.de
© Lindsay Steele
Die Nerven –Schlachthof Wiesbaden
»Eine Minute schweben« heißt eine Single der in Berlin und Stuttgart ansässigen Band Die Nerven. Ein raues, minimalistisches Stück Mu sik. Das Video zeigt dazu – grau in grau – kaum mehr, als die Band bei ihrem wilden, ekstati schen Spiel. »Alles wie gehabt, nichts hat sich verändert« heißt es im Refrain: Selten klang Musik aus Deutschland in den letzten Jahren so vollkommen illusionslos.
Ein anderes Video, »Barfuß durch die Scher ben«, schlägt in eine ähnliche Kerbe. Auch hier präsentiert sich die 2010 gegründete Band al les andere als glamourös. »Die Nerven« ist ein großartiger Name für das, was wir hier sehen – sonderbar, dass vorher niemand auf die Idee gekommen ist, eine Band so zu nennen. Indie-Rock, Post-Punk, Noise-Rock – zwischen diesen Koordinaten musizieren Julian Knoth, Max Rieger und Kevin Kuhn. Ihre erste Platte »Fluidum« erschien auf dem formidablen kleinen Label »This Charming Man«. Schon dieses erste Album wurde hochgelobt – im Video »Angst« war die Band Tocotronic als Die Nerven zu sehen – mit einem Gastauftritt der echten »Nerven« im Publikum. 2014 erschien ihr Werk »Fun«, dann das dritte Album »Out« – und schließlich »Fake«.
Eine Band, mit der Die Nerven eng befreundet sind, ist Messer aus Münster. Deren Sänger Hendrik Otremba hat die neue Welle illusions befreiter Punkmusik in Deutschland einmal so beschrieben: »Ich glaube, dass viele Musiker nicht mehr so Bock auf Happy Indie haben, so voller Grinsen und Hedonismus.«
Und so schroff wie intuitiv, aber auch ge schichtsbewusst klingt diese Musik auch. Bands wie die Fehlfarben oder EA80, die Wipers oder Sonic Youth, Bands aus den 80er Jahren sind die Großväter dieses zornigen und gleichzeitig kalten Sounds, von diesen Texten, die von Machtlosigkeit und Ausweglosigkeit einer ganzen Generation berichten. Inzwi schen wächst das Werk von Die Nerven aus dem rein Musikalischen hinaus: 2016 schrie ben sie die Musik zu dem Theaterstück »Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Som mer 1969«.
Ganz neu erschienen ist soeben ihr fünftes Album, das sie schlicht »Die Nerven« genannt haben. Es ist ihr wichtigstes Album, sagen Kevin Kuhn (Schlagzeug), Julian Knoth (Bass und Gesang) und Max Rieger (Gitarre und Gesang). Warum das so wichtig ist, wird man nach diesem Abend im Schlachthof sicher be griffen haben: ein kritischer Blick auf die Welt wie sie ist, ein großes, schallendes Nein zur Fake-Gegenwart.
mp
Mo., 14.11., 20 uhr, Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden, 061197445-124 www.schlachthof-wiesbaden.de
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 Jane Getter Premonition
Wiesbaden SCHLACHTHOF 19:00 Emil Bulls, Venues, Setyoursails
Freitag
11.
Darmstadt
AGORA 20:00 Andrii Fesenko GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Luisa Groß & Band JAGDHOFKELLER 20:30 Iva Nova KNABENSCHULE 20:30 Seis en Salsa
Dreieich
JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20:00 Jam Session - After Hours
Frankfurt BATSCHKAPP 19:00 Guano Apes, Tell A Vision, Machete Dance Club FRANKFURT ART BAR 20:00 Friday Live Jazz
HR-HöRFUNKSTUDIO II 20:00 Play! - with Jim: hr-Bigband & Studierende, Jim McNeely IN DER AU 21:00 Loser Youth, Trümmerratten MOSAIK 20:00 Maison Manouche
NACHTLEBEN 19:00 Alex Mofa Gang - Support: Arkaden PONYHOF 19:00 Brunke
ZOOM 20:00 Sportfreunde Stiller
Hanau
JAZZKELLER HANAU 21:00 Isolde Brandner & Lindy Huppertsberg
Idstein SCHEUER 20:00 Fou Fighterz
Mörfelden - Walldorf KULTURBAHNHOF MöRFELDEN 20:00 Country und Blues Jam Session
Mühlheim
SCHANZ 20:30 Stammheim
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 The Doormouses
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO 20:00 McEbel
Offenbach
HAFEN2 20:00 Shakey Graves, S. G. Goodman
Rüsselsheim DAS RIND 20:00 Guru Guru
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE 20:00 HumaNoise congress # 33 SCHLACHTHOF 19:30 Montreal, Grundhass 20:00 Saltatio Mortis, Antiheld
Samstag 12.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 MerQury
Darmstadt
AGORA 19:00 Chance to Dance GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Wally + Support: Bumfuzzle
Frankfurt DAS BETT 17:00 Maffai, White Sparrows, T-Killas, The Garciass u.a. ELFER MUSIC CLUB 17:00 SPH Music Masters Halbfinale FRANKFURT ART BAR 20:00 Daylight MOSAIK 20:00 The Art of Duo - Thomas Heidepriem meets Martin Scales and Robert Lochmann
MOUSONTURM 20:00 Mykki Blanco PONYHOF 19:00 Buried In Smoke -. Support Act: Firestorm ZOOM 19:00 Alice Merton, Annie Chops 23:00 Waving the Guns
Hanau
JAZZKELLER HANAU 21:00 Rockfall
Idstein
SCHEUER 20:00 Hole Full Of Love
Mainz M8-CLUB 20:30 Monkeytones SCHON SCHöN 20:00 10/11/12 Jahre schon schönWhiskydenker und Botticelli Baby
Mühlheim SCHANZ 20:30 X-It
Neu-Isenburg
ZEPPELINTHEATER 20:00 Helena Goldt
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Backintime
Offenbach
HAFEN2 20:00 Caroline WIENER HOF 20:30 Tom Jet Band feat. Nuwanda
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 RPWL - support Tanyc
Weiterstadt
KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20:00 Class X
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE 15:00 HumaNoise congress # 33öffentliche Proben 20:00 HumaNoise congress # 33 KREATIVFABRIK 19:00 Zombiefied Fest 2022 m. Accvsed, Makhaira, Protagonize, Vaataja SCHLACHTHOF 19:30 Opeth, Voivoid
Sonntag 13.
Frankfurt BATSCHKAPP 20:00 Yüzyüzeyken Konusuruz BROTFABRIK 17:00 Kulturwerkstattkonzert Waggong e.V. FRANKFURT ART BAR 12:00 Jazz Matinée MOUSONTURM 20:00 Jacques Palminger The Kings of Dubrock NACHTLEBEN 20:00 Dÿse PONYHOF 18:30 Savvy SüDBAHNHOF 12:00 Tom Pfeiffer Band ZOOM 20:00 Bob
Dienstag 15.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 CoreLeoni - supp. Seraina Telli Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Elias »Fuzzy«
Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20:00 Melody Gardot BROTFABRIK 20:00 Nneka DAS BETT 20:00 Halocene FESTHALLE 20:00 Simply Red - Support: Luke Andrews Band FRANKFURT ART BAR 20:00 Christian Rannenberg NACHTLEBEN 20:00 Pop Evil
Mainz
SCHON SCHöN 20:00 Krakus x Tom Taschenmesser
Offenbach
STADTHALLE OFFENBACH 20:00 Shinedown
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 20:00 Royal Republic
Mittwoch 16.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 ABtown Houzeband - feat.: Donny Vox
Darmstadt
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Bernd Rinser
Frankfurt BATSCHKAPP 20:00 102 Boyz DAS BETT 21:00 Aynsley Lister FRANKFURT ART BAR 20:00 String Duo NACHTLEBEN 20:00 Love Machine
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 20:00 Die Sterne, Anna Erhard
Donnerstag 17.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Youngstars KNABENSCHULE 20:00 Bassmasse4
Eppstein
WUNDERBAR WEITE WELT 20:00 Meena Cryle & The Chris Fillmore Band
Frankfurt
Jessika Khazrik –Mousonturm Frankfurt
Nach zwei Jahren Zwangspause meldet sich der Geheime Salon mit der Reihe »Sonic Sanc tuaries« zurück. Diese richtet den Fokus auf Klangkünstler und Klangkünstlerinnen, die biografisch von Flucht, Exil und Vertreibung betroffen sind und sich künstlerisch mit die sen Themen auseinandersetzen. Einmal im Monat öffnet das Lokal im Mousonturm dafür bei freiem Eintritt seine Türen und wird zum Refugium für experimentelle elektronische Tanzmusik. Zur ersten Ausgabe wurde nun die aus Beirut stammende und in Berlin residie rende Klangforscherin Jessika Khazrik für ein hybrides Live-Set eingeladen.
mp
Do., 17.11., 20.30 uhr, Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt, Tel.: 069/4058950, www.mousonturm.de
Montag 14.
Darmstadt
ALTE SEILEREI 20:00 6. Fabrik Jazzfestival: Enders Room BATSCHKAPP 20:00 Howard Jones FESTHALLE 20:00 The Cure FRANKFURT ART BAR 20:00 Maratea MOSAIK 20:00 Mainouche MOUSONTURM 20:30 Jessika Khazrik/Febi PONYHOF 19:00 Kind Kaputt ZOOM 19:30 Set It Off
Mainz
M8-CLUB 20:30 Songs In A Small Room - open stage
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Jam Session - Opener: Fun Generation
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 David Julian Kirchner
Wiesbaden
SCHLACHTHOF 20:00 Kavka
MuSIK 36 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
© Robert Sieg
Moses, Catching Flies
Offenbach HAFEN2 16:00 13 Year Cicada, Good Wilson Wiesbaden ART.IST / WALKMüHLE 15:00 HumaNoise congress # 33öffentliche Proben 20:00 HumaNoise congress # 33
CENTRALSTATION 20:00 Matt Andersen GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Cisco Pema
Golden Dregs Mainz SCHICK & SCHöN 20:00 Emily‘s Giant Mühlheim SCHANZ 19:00 Leo‘s Music Monday
STADTHALLE OFFENBACH 20:00 Jack Harlow
20:00 Die Nerven, Mira Mann
Frankfurt BATSCHKAPP 20:00 Dame + special guests: Onk Lou, Mace ZOOM 20:00 Ezra Furman, The
Offenbach
Wiesbaden SCHLACHTHOF
Dahlhaus
Philipp Boa And The Voodooclub –Batschkapp Frankfurt
»Lord Garbage« hat er sich einmal genannt – und damit liegt er gar nicht falsch: Phillip Boa ist bis heute der schillernde Arrangeur des Dunklen, des Grüblerischen, des Seelenmülls. Seit der Gründung des legendären »Voodooclub« aalt sich der gebürtige Dortmunder, der heute auch in London lebt, im eigenen Charisma: früher als männlicher Part des furi osen Gesangsduos mit Pia Lund, eine reichlich schrille Ruhrpott-Variante der englischen Pop-Exzentriker Mark E. und Brix Smith, irgendwo zwi schen Punk-Rotznäsigkeit und den Niedlichkeiten des Pop. Gleich sein Debütalbum »Philister« aus dem Jahr 1985 hatte sich klammheimlich in die Redaktionsstuben der englischen Musikfachma gazine eingeschlichen – als charmante, teutonische Form des IndieRocks. Nur wenigen deutschen Gruppen war so viel Applaus vergönnt: Foyer des Arts, den Einstürzenden Neubauten, der Freiwillige Selbstkon trolle und eben Phillip Boa, der bis heute in jenem Graben schaufelt, der die Rockmusik vom Pop trennt.
Nach dem Abschied von seiner langjährigen Lebenspartnerin und Sän gerin Pia Lund im Jahr 1997 wollte sich der 1963 geborene Sänger zuerst ganz aus dem Musikgeschäft verabschieden, dann nahm er jedoch eini ge Soloalben wie etwa »My Private War« auf. Später reformierte er den Voodooclub – zwischen 2003 und 2013 war Pia Lund wieder in der Band – und entließ neue Platten wie »C90«, »Diamonds Fall« oder »Bleach House« in die Popwelt.
Zwar experimentiert Boa mit Elementen elektronischer Musik, doch ist es fast immer die verzerrte E-Gitarre, die bei ihm am lautesten brüllt. Ansonsten bleibt alles beim Alten: die Soundgewitter aus Keyboard und Sampler, das manische Trommeln, die verzerrten Gitarren, die wunder baren Melodien wie einst »Container Love«: ein großes Ja zum Pop – und auch ein Nein dagegen.
Noch immer ist es die E-Gitarre, die den Sound definiert. Oft schreddert sie nervös vor sich hin – und große Gefühle sind Phillip Boa auch auf sei nem 19., bei Cargo Records erschienenem Album »Eartly Powers« nicht fremd – eine Hommage an den gleichnamigen Roman von Anthony Burgess.
Burgess, erzählt Boa, wanderte in den 1960er Jahren von England nach Malta aus, »um die Freiheit und die Leichtigkeit zu finden«. »Ich kenne viele der Räume, in denen die Geschichte auf Malta spielt«, sagt Boa über Burgess‘ Roman. Lange hat der Musiker selbst auf Malta gelebt. »Das Land war einmal ein großartiger Ort der Freiheit«, so Boa. »Aber es hat sich verändert, heute ist es korrupt, heuchlerisch, spooky.« Bis heute ist Phillip Boa einer der besten Songwriter Deutschlands, dessen Melodien ganz ohne billiges Pathos verzaubern. »Ein typischer Song«, erzählt Boa, »beginnt mit einer Idee, vier oder acht Textzeilen, die dann eine Atmosphäre, Orte, eine Figur und das Tempo des Songs vor geben. Ein Produzent des Vertrauens bekommt von mir diese Vorgaben und wir beginnen, einen Soundtrack zu erarbeiten. Man experimentiert, man schafft eine Soundwelt, in die ich dann versuche, meine Textzeilen einzubetten. Das ist der Zeitpunkt, an dem es scheitern kann.« Boa ist ein Schwärmer, aber immer auch ein großer Zerstörer. An Morris sey denkt man, wenn man Boa hört, doch genauso an David Bowie, an The Fall, an die Pixies, an die Manic Street Preachers, sogar an die frühen Rolling Stones. »Eigentlich ist absolut alles in der westlichen Popkultur schon erzählt«, sagt der Musiker. Und schafft es doch immer wieder, das bereits Gesagte mit Leidenschaft zu füllen. »Die Welt dreht sich schwin delig, wird unwirklicher, wird so unlogisch«, erzählt Boa im Interview. »Parallelwelten entstehen, die Geopolitik: All das fasziniert mich und treibt mich an.«
Interessanterweise ist Philip Boa heute so angesagt wie nie zuvor. Große Hallen, wie das Huxleys in Berlin, sind an zwei Tagen hintereinander ausverkauft. Woran das liegt? Dazu Boa: »Die Gründe kann ich nur erah nen: die Sturheit des Westfalen, die Zeitlosigkeit des Klanges, eine fast irrationale Verehrung durch viele treue Fans.«
Fr.25.11.2022,20Uhr DASGELDLIEGTAUFDER FENSTERBANK,MARIE Neu im Vorverkauf 25.05.23 FFM - Jahrhunderthalle 11.02.23 FRANKFURT Jahrhunderthalle 20.11.2022 MARBURG - Erwin-Piscator-Haus
demnächst: 25.+26.11.22 Fulda - Orangerie 10.12.22 Mannheim - Capitol 23.03.23 Wetzlar - Stadthalle 27.+28.04.23 Hanau - Congress Park 01.+02.06.23 Rüsselsheim - Theater 23.+24.09.23 Offenbach-Capitol wird fortgesetzt... 12.02.2023 OFFENBACH Capitol 03.12.2022 20:00 Uhr Pandemia Eine musikalische Vanitas THE OHOHOHS mit Maja Bader & OMNIA-Orchester St. Katharinenkirche, Frankfurt
Di.8.11.2022,20Uhr VORSICHT!HARTENÜSSE! Benefizveranstaltung Do.10.11.2022,20Uhr ROBERTGRIESS Apocalypso,Baby! Mo.14.11.2022,20Uhr SISTERSOFCOMEDY S.Fischmann,U.Köbernick,Rosemieu.a. Di.15.11.2022,20Uhr IRAK-KURDISTAN MultivisionmitDavidLohmüller Di.29.11.2022,20Uhr HESSISCHERKABARETTPREIS2022 TAO Drum 2023
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Vor allem mag es tatsächlich an der Zeitlosigkeit des Boa-Sounds liegen. Die Single »A Crown For The Wonderboy« und viele andere Songs des neuen Albums könnten heute, vor zehn, vor 20 oder auch vor 30 Jahren entstanden sein. Jetzt ist Phillip Boa mal wieder in seinem Frankfurter Lieblingsclub, der Batschkapp, zu Gast. mp Sa., 19.11., 19 uhr, Batschkapp, Gwinnerstraße 5, 60388 Frankfurt am Main, Tel.: 069/95218410, www.batschkapp.de
Freitag 18.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL
20:00 Still Marillion
Darmstadt
AGORA
20:00 Agora Aberta #15
CENTRALSTATION
20:00 New Model Army
GOLDENE KRONE (KNEIPE)
22:00 Paisley Tree
22:00 May The Tempest
HALBNEUN THEATER
20:30 E3 Acoustic Band
HOFF-ART THEATER
20:00 Mon Mari Et Moi
OETINGER VILLA
20:00 The toten Crackhuren im Kofferraum / Agitpop
Frankfurt
ALTE SEILEREI 20:00 6. Fabrik Jazzfestival: Reinier Baas Trio
FESTHALLE
19:30 Rise Against FRANKFURT ART BAR
20:00 Friday Live Jazz
JAHRHUNDERTHALLE
20:00 Bastille
MOSAIK
20:00 Janet Taylor & Uli LauterbachWord Up Duo 20:00 A Ton Aise Trio
NACHTLEBEN
19:30 Tom Lüneburger
SüDBAHNHOF
20:00 Grooving Doctors Challenge
Hanau
JAZZKELLER HANAU 21:00 Vitaliy Baran Quartett Idstein SCHEUER 20:00 Andreas Kümmert Mainz KUZ MAINZ 20:00 Umse
M8-CLUB 21:00 Exorcised Gods, Backstabbed, Red Means No Mercy, Cruel Division
SCHON SCHöN 20:00 Dives - Support: Zealu
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Paul Daly Band
Oberursel
ARTCAFé & VINERIA MACONDO 20:00 Evas Apfel
Rodgau MAXIMAL 20:00 Melanie Dekker
Rüsselsheim DAS RIND 20:00 The Electric Family - special guest: The Universe By Ear
Wiesbaden
ART.IST / WALKMüHLE 20:00 Ensemble JETZTMUSIK! 22 KREATIVFABRIK 20:00 Riot in the Attic SCHLACHTHOF 20:00 Schandmaul
Samstag 19.
Aschaffenburg
COLOS-SAAL 20:00 Albie Donnelly‘s Supercharge
Darmstadt
Hanau
JAZZKELLER HANAU
21:00 Jim Knopf
Idstein
SCHEUER
20:00 Interstellar Overdrive
Mainz
KUZ MAINZ
20:00 Kakkmaddafakka SCHON SCHöN 20:00 10/11/12 Jahre schon schönFrau Doktor
Mühlheim
SCHANZ 20:30 SoularPlexus
Nidderau
SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21:00 Tinnitus Projekt
Offenbach
HAFEN2
19:30 Haley Johnsen, Uma Chine
Rüsselsheim
DAS RIND 20:00 U12
DORFLINDE 20:00 An Tor
Wiesbaden KREATIVFABRIK
19:30 12 Jahre Keep it a Secret: Antillectual / Black Square / Fatigue / Snuckouts
The
Düsseldorf Düsterboys
Linda May Han Oh & hr-Bigband – Centralstation Darmstadt
Die hr-Bigband freut sich auf einen echten »Rising Star«: Linda May Han Oh teilt sich längst die Bühne mit Jazz-Größen wie Pat Metheny oder Joe Lovano. Dabei hat es eine ganze Weile gedauert, bis die inzwischen 37jährige, die als Kind chinesischer Einwan derer in Australien aufgewachsen ist, vom Klavier über die Klarinette und das Fagott schließlich den Weg zum Elektro-Kontrabass fand. Mittlerweile lebt die Musikerin in New York und hat bereits fünf eigene Alben ver öffentlicht. Nicht immer hält sie sich dabei an das typische Jazzrepertoire, was diesen Abend mit der hr-Bigband umso spannender machen dürfte.
– KUZ Mainz
Muss man, wie die Düsseldorf Düsterboys, aus Essen kommen, um so wunderbar ener gielose Songs von außerhalb des modernen Lebens zu schreiben? Musik, die klingt als fallen die Boys »mit Socken, Schuhen und Hundekacke an der Sohle ins Bett«, wie es die »Zeit« beschrieben hat? Oder sind Pedro Goncalves Crescenti und Peter Rubel, die man auch von ihrer Zweitband »International Mu sic« kennt, einfach nur geniale Crooner, die der überkommenen Männlichkeit eine ent waffnende Softness entgegensetzen? »Duo Duo«, so lautet der Titel des neuen The Düs seldorf Düsterboys-Albums: »Sehr gute Me lodien, ordentliche Harmonien und visionäre Lyrics«, sagen die beiden Düsterboys selbst über ihr Werk. Outernational Folk-Musique live im KUZ.
mp
Do., 24.11., 20 uhr, Centralstation, Im Carree, 64283 Darmstadt, Tel.: 06151/7806999, www.centralstation-darmstadt.de
Mo., 28.11., 20 uhr, KuZ, Dagobertstr. 20b, 55116 Mainz, Tel.: 06131/242901, www.kulturzentrummainz.de
Wiesbaden
Freitag
Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Dritte Wahl - supp.: Go Go Gazelle
Bad Homburg
SPEICHER BAD HOMBURG 20:00 Luisa Sobral
Darmstadt
CENTRALSTATION 20:00 Il Civetto HOFF-ART THEATER 20:30 Lazara Cachao Lopez
Dreieich
JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20:00 Breakin‘News
Frankfurt
VOLTAIRE 20:00 Jan Portisch Quartett DAS BETT 20:00 Ocie Elliott - Support:
MuSIK 38 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Spunkk 22:00 Incordia + Killing your Idols + Sleepers Guilt Frankfurt ALTE OPER (MOZARTSAAL) 20:00 Trickster Orchestra ALTE SEILEREI 20:00 6. Fabrik Jazzfestival: Jazz Ensemble des Hessischen Rundfunk BATSCHKAPP 19:00 Philipp Boa And The Voodooclub BROTFABRIK 20:00 KICK LA LUNA FRANKFURT ART BAR 20:00 Peter Glessing Swingtett NACHTLEBEN 18:30 Betraying The Martyrs SCHLACHTHOF 19:00 Dekker 20:00 The New Roses, Losing Gravity THALHAUS E. V. 20:00 Stefan »Das Eich« Eichner spielt Reinhard Mey Sonntag 20. Frankfurt FRANKFURT ART BAR 12:00 hein-Main-Jazz-Orchestra 19:00 Néstor Benitez Quartett JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Beth Hart SüDBAHNHOF 12:00 The Queen Kings Offenbach HAFEN2 16:00 Flight Attendant, Blind Butcher Montag 21.
COLOS-SAAL 19:30 Lordi - special guests: Almanac + Dymytry Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 B, E & CK Hanau JAZZKELLER HANAU 21:00 Moni‘s Jazz-Jam
SCHICK & SCHöN 20:00 Binyo
SCHLACHTHOF 19:10 Sepultura, Sacred Reich, Crowbar 20:00 Bilbao
22. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Old Stars Orchestra STAATSTHEATER 19:30 Christian Löffler & Detect String Ensemble Frankfurt BATSCHKAPP 20:00 Shantel & Bucovina Club Orkestar DAS BETT 19:00 ?he Fondation & the Big Bulgarian Rock Voices FRANKFURT ART BAR 20:00 Traditional Jazz Session ZOOM 20:00 Zeal & Ardor Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 Mädness Mittwoch 23.
Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20:00 Ntjam Rosie
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Basson Laubscher Frankfurt ALTE SEILEREI 20:00 Hindol Deb FESTHALLE 19:00 Evanescence & Within Tempta tion - Support: Smash Into Pieces FRANKFURT ART BAR 20:00 Gare du Jazz Francfort PONYHOF 19:00 Conny & Bobby Lies - Support Acts: Big Shrimp + Liser
BAR JEDER SICHT 20:00 Carlevaro Trio FRANKFURTER HOF 20:00 Sarah Lesch Rodgau MAXIMAL 20:00 Jazz Session Donnerstag 24. Darmstadt CENTRALSTATION 20:00 Linda May Han Oh & hrBigband Dreieich BüRGERHAUS DREIEICH 20:00 Bluegrass Cash und Sacred Sounds of Grass Frankfurt BATSCHKAPP 20:00 BoomBox ELFER MUSIC CLUB 19:00 Troubled City Indie Festival m. 10 Cent Janes, The Secluded, Broken Promises FESTHALLE 20:00 Philipp Poisel FRANKFURT ART BAR 20:00 Pia and the Ambassadors INTERNATIONALES THEATER 20:00 Melike Sahin
M8-CLUB 20:30 Tinker’s Coin SCHICK & SCHöN 20:00 Cinema Nova
SCHANZ 20:30 Session
SCHLOSSKELLER
21:00 Jam Session
Shelter
KREATIVFABRIK 20:00 Open Stage
Aschaffenburg
Mainz
Wiesbaden
Dienstag
Bad
Darmstadt
Mainz
Mainz
Mühlheim
am Donnerstag Nidderau
WINDECKEN
- Opener: No
25.
CLUB
Harrison Storm FESTHALLE 19:00 Billy Talent FRANKFURT ART BAR 20:00 Friday Live Jazz HR-SENDESAAL 20:00 Linda May Han Oh & hrBigband INTERNATIONALES THEATER 20:00 Ahmet Ihvani
mp
Www.harlemglobetrotters-Deutschland.de Infos Tickets Spielerbank-Fanticket Magic Pass C2concerts.de MYTICKET.de 040 - 2372 400 30 EVENTIM.de Oder Bei Allen Vorverkaufsstellen 24.11.2022 19:00 Uhr Frankfurt FRAPort-Arena
Macon Leary, »ein hochgewach sener, blasser, grauäugiger Mann mit glattem, kurzgeschnittenem Blondhaar«, ist immer korrekt an gezogen. Jeans mag er überhaupt nicht, schon gar nicht auf Reisen. Und Mr. Leary schreibt Reisebücher, allerdings für Leute, die geschäft lich unterwegs sind und eigentlich das Reisen hassen. Also gibt er in seinen besonderen Reiseführern auch Tipps, wie man sich, obwohl unterwegs, wie zu Hause fühlen kann. So erfährt der Geschäftsrei sende beispielsweise, wo es in Tokio Sweet’n Low-Limonade gibt oder wo man in Amsterdam die besten Hamburger bekommen kann. Alles geht seinen Gang. Besser ge sagt: ging seinen Gang. Wir lernen Macon und seine Frau Sarah kennen, als sie ihm nach 20 Jahren Ehe verkündet: »Macon, ich möchte mich scheiden lassen.« Sa rah, die eher »impulsiv und sprung haft« ist, Macon dagegen »metho disch und unerschütterlich«, haben ein schweres Jahr hinter sich. Ihr zwölfjähriger Sohn Ethan wurde während einer Klassenfahrt bei einem Überfall in einer Imbissstube erschossen. Sarah kann nicht mehr länger in dem Haus leben, in dem sie alles an ihren Sohn erinnert.
Sie lässt auch die Katze und den schwer erziehbaren Hund Edward zurück. Da Macon jetzt alles selbst organisieren muss und um Zeit
und Energie zu sparen, entwickelt er etliche außergewöhnliche Ma rotten. Er legt z.B. seine Wäsche auf den Boden der Dusche und tram pelt, während er duscht, darauf herum. Oder er legt sein Geschirr ins Spülbecken, spritzt etwas Chlor ins Wasser, nimmt es nach zwei Tagen wieder heraus und spült es ab. Die Trennung stellt ihn auch vor das Problem, wohin mit Edward während seiner Reisen. Doch er hat Glück. In der Hundepension »MiauWau« lernt er Muriel kennen. Sie ist eine Hundetrainerin, noch jung und eine etwas schräge Type, die ganz versessen darauf ist, Edward Ma nieren beizubringen. Zu allem Übel bricht sich Macon noch ein Bein und muss zu seinen Geschwistern ziehen. Seine beiden Brüder Charles und Porter leben seit der Trennung von ihren Frauen, wieder zusam men mit ihrer Schwester Rose in dem Haus, das die Großeltern ihnen einst vererbten. Rose »erwerbslos unverheiratet«, wird von ihren drei Brüdern finanziell unterstützt. Die vier Leary-Geschwister, inzwischen zwischen vierzig und fünfzig, sind eine ganz besondere Spezies. Alle haben überhaupt keinen Orientie rungssinn, sind aber Sicherheitsfa natiker. Sarah, die mit keinem der Learys mehr etwas zu tun haben will, formulierte das treffend: die »können keinen Vorhang zuzie hen«, ohne das vorher gründlich auszudiskutieren.
Das Kind tot. Die Frau flüchtet. Der Hund bleibt.
In Minneapolis wurde sie 1941 geboren. In North Carolina ist sie aufgewachsen. Sie lebt, seit Ewigkeiten schon, in Baltimore. Sie zählt zu den bedeutendsten und auch erfolgreichsten amerikanischen Erzählerinnen der letzten Jahrzehnte. Auch, weil sie vom Alltag der amerikanischen Mittelschicht erzählt, der Tragik, die sich an den Vorgärten ablesen lässt, dem Glück, das auf die Dauer dort versickert. Sie schreibt seit 1965. Ihre Geschichten wurden mehrfach verfilmt. Ihr Werk ausgezeichnet, unter anderem mit dem Pulitzer Preis.
In dieser Familie ist allerdings auch immer was los. Aberwitzige Situa tionen, von Anne Tyler grandios beschrieben und prächtig ausge schmückt, am laufenden Band. Trotzdem: es ist das alltägliche Le ben, das sie beschreibt. Unser aller Leben. Wir erkennen uns wieder in diesen Geschichten, also in den Problemen, den Konflikten und den Hoffnungen, die bleiben.
Die Hundetrainerin Muriel, sozu sagen Macons Rettungsanker, lebt mit ihrem achtjährigen uneheli chen Sohn in ziemlich dürftigen Verhältnissen. Sie ist zwar etwas chaotisch, aber immer gut gelaunt, warmherzig und liebt Macon von Anfang an. Sie schafft es recht schnell, den steifen, konservativen Macon für sich zu gewinnen, sodass er bei ihr einzieht. Sie hat enormen Kampfgeist und durchschaut ihn schnell: »Erst schämst du dich, mit mir gesehen zu werden, und im nächsten Moment hältst du mich für das Beste, was dir je unterge kommen ist.« Doch bald zieht er wieder aus. Sarah, seine Frau, will zu ihm zurückkehren. Und er folgt ihrem Wunsch.
Aber Muriel gibt nicht so schnell klein bei. Sie fragt ihn: »Traust du dich, mir zu sagen, du kannst einen Menschen einfach aufbrauchen und dann weiterziehen?«
Muriel lässt ihn spüren, »wie sie tief in seinem Innern eine Saite anschlug«. Aber, wie die ganze Ge schichte ausgeht – selber lesen!
Sigrid Lüdke-Haertel
416 S., 16.€
LITeRATu R 40 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
Ann Tylers Roman »Die Reisen des Mr. Leary« ist eine (Wieder-)entdeckung
Anne Tyler: »Die Reisen des Mr. Leary« Roman. Aus dem englischen (UK) von Andrea Baumrucker. Kein & Aber Pocket. Zürich – Berlin, 2022,
© Diana Walker
Literaturhaus Frankfurt Schöne Aussicht 2, 60311 FFM Telefon: 0 69/75 61 84 10 info@literaturhaus-frankfurt.de
Der Tango und das Leben nach dem Tod
Mit der in Argentinien geborenen Literaturwissenschaftlerin, Über setzerin und Illustratorin Diana Garcia Simon hat Frankfurt eine veritable Tango-Kennerin, wie sie jetzt wieder mit ihrem Buch »Gestrandete Dichtung« beweist. Ihr Text versteht sich als eine erste Annäherung. Er unternimmt es, den Tango aus neuen Blickwinkeln zu lesen, die Texte und nicht nur die Musik wahrzunehmen. Ermuntert fühlt Diana Garcia Simon sich dabei etwa durch Jorge Luis Borges und Ernesto Sábato. Die Tangotexte liest sie wie Gedichte des Barock oder der Avantgarde, räumt dabei mit manch altem Vorurteil auf. Etwa dem, dass der Tango ultrakonser vativ oder humorlos sei. Sie spürt Quellen auf, zieht Verbindungslini en zu Vergil oder Petrarca, aber auch zu den französischen Symbolisten. Der Tango glaubt nicht an ein Le
ben nach dem Tod, er erzählt vom Scheitern der Einwanderer. Seine Traurigkeit ist erblich. Ja, ein Mann, der ohne Gewalt begehrt, sei kein richtiger Mann, meint der Tango. Aber dieser Mann, so zeigt es Diana Garcia Simon, weint doch. Und es gibt den Tango auch aus der Feder von Frauen. Der Tango ist ein Kom pendium von Exil-Geschichten, die Autorin begreift ihn »als Suche nach Festland zwischen zwei Kon tinenten«. Eine anregende Lektüre, das Vorgängerbuch »Ich hab´ kein Heimatland. Jüdische Spuren im argentinischen Tango« (2021) auf Beste ergänzend.
Alf Mayer
Diana garcia Simon: gestrandete Dich tung. Politik und Humor im argentini schen Tango. Abrazos Verlag, Stuttgart 2022. 152 S., Klappenbroschur, 15 €.
Donnerstag 03.11.22 / 19.30 h Saalticket 7 / 4 Euro Verleihung des Literaturpreises 2022 der Jürgen Ponto-Stiftung an Kim de l’Horizon: „Blutbuch“ Laudatio: Melanie Mühl (F.A.Z.)
Montag 07.11.22 / 19.30 h Saalticket 7 / 4 Euro Theresia Enzensberger: Auf See Moderation: Christoph Schröder (freier Literaturkritiker)
Donnerstag 10.11.22 / 19.30 h Saalticket 9 / 6 Euro Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum Moderation: Shirin Sojitrawalla
Montag 14.11.22 / 19.30 h Saalticket 9 / 6 Euro Matthias Matschke: Falschgeld Moderation: Christoph Schröder (freier Literaturkritiker)
Dienstag 15.11.22 / 19.30 h Saalticket 9 / 6 Euro Sharon Dodua Otoo: Herr Gröttrup setzt sich hin Mit Sarah Colvin und Torsten Hoffmann (Moderator)
Junges Literaturhaus Frankfurt / Ab 8. Klasse Dienstag 22.11.22 / 10.30 h Saalticket 3 Euro / Klassenticket Stream 50 Euro Chantal-Fleur Sandjon: Die Sonne, so strahlend und Schwarz
Dienstag 22.11.22 / 19.30 h Saalticket 5 / 3 Euro Barrierefreie Literatur! Literatur in Einfacher Sprache Mit Saskia Hennig von Lange und Sasha Marianna Salzmann Moderation: Eva Keller Mit Gebärdensprachdolmetscherinnen
Freitag 25.11.22 / 19.30 h Saalticket 7 / 4 Euro Helle Helle: Sie und Bob Moderation (dt./dänisch): Ulrich Sonnenberg Lesung deutscher Text: Anna Böger
Montag 28.11.22 / 19.30 h Saalticket 12 / 8 Euro Helene Hegemann: Schlachtensee Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.)
Gastveranstaltung! Mittwoch 30.11.22 / 19.30 h Saalticket 9 / 6 Euro Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt: Joseph A. Schumpeter Mit Heinz Bude und Veronika Grimm Moderation: Rainer Hank (F.A.Z.)
Tickets: Vorverkauf über www.literaturhaus-frankfurt.de Streamingtickets à 5 Euro sind bis Veranstaltungsbeginn buchbar und 70 h nutzbar. Ein Streaming-Abo ist für 50 Euro erhältlich.
LITeRATu R www.strandgut.de | Strandgut 11/2022 | 41
Diana Garcia Simon: Gestrandete Dichtung. Politik und humor im argentinischen Tango
Saskia Hennig von Lange
© Anna Meuer
Sharon Dodua Otoo
© Ralf Steinberger
Matthias Matschke
© Tom Wagner
Das Literaturhaus Frankfurt im November
»ironie ist ein anderes Wort für Realismus«
»Womit verdienen Sie Ihr Geld?«
Darüber musste ich nachdenken. »Ich bin in der Vermittlerbranche.«
»Was vermitteln Sie?« »Bei Streitigkeiten.«
Er überbringt Lösegeld. Er beschafft gestohlene Wertgegenstände wieder. Er ist ein professioneller Mittelsmann und erledigt, wozu anderen die Handhabe fehlt. Er ist ein Mann für unmögliche Fälle. Ein Go-Between, ein Mann zwischen den Stühlen und Welten. Er ist eine Erfindung von Ross Thomas und ein Vetter von Humphrey Bogart aus »Der schwarze Falke«. Fünf Romane mit dem Ex-Zeitungsmann und Gentleman-Gauner Phillip St. Ives schrieb Ross Thomas unter dem Pseudonym Oliver Bleek zwischen 1969 und 1976. »Das ProcaneProjekt« ist der mittlere dieser fünf, und er ist Band 22 der Ross-Tho mas-Edition im feinen und kleinen
erstmals vollständigen deutschen Ausgaben herausbringt.
Der Roman spielt zu weiten Teilen in New York. St. Ives’ neuer Klient ist Abner Procane. Ihm, dem wahr scheinlich besten Dieb der Stadt, der nur von anderen Dieben stiehlt, sind alle Tagebücher gestohlen worden, in denen er 25 Jahre lang die Details seiner Diebstähle proto kolliert und außerdem seinen letz ten Fischzug, einen Millionenraub, präzise vorgeplant hat. Statt dieser Journale findet St. Ives am Über gabeort jedoch nur eine Leiche vor. Der letzte Coup des Meisterdiebs, das Procane-Projekt, lässt sich schwieriger an als gedacht. Und da sind wir erst auf Seite drei …
Für Kenner von Ross Thomas ge nügt diese kurze Einführung, um sich sogleich das Buch zu besorgen. Für alle anderen hier ein fixes Pro seminar, um einen der wichtigsten Kriminalautoren aller Zeiten wieder in Erinnerungen zu rufen. »Das Procane-Projekt« erschien 1972, ist also 50 Jahre alt. Wir sprechen
von einem Klassiker. Staub hat er keinen angesetzt. Das verdanken wir neben der Redaktionsarbeit von Marilena Savino der erstmals voll ständigen und neuen Übersetzung von Katja Karau und Gisbert Haefs, am meisten aber dem Autor selbst. So wie es Filme gibt, die nie ver jähren, so gibt es auch Bücher und Autoren, derer man nicht müde wird. Alles, wirklich alles von Ross Thomas (1926–1995) zählt dazu. Er ist, wie Stephen King das unnach ahmlich anlässlich »Teufels Küche/ Missionary Stew« (1983) sagte, »die Jane Austen des politischen Spiona geromans«. (»Ross Thomas is often sharper – he is, if you like, the Jane Austen of the political espionage story.«) Der Schriftsteller und Krimi kenner Jörg Fauser meinte zu jener Zeit: »Ein Roman von Ross Thomas ist nicht einfach ein Krimi oder ein Polit-Thriller, sondern – wenn wir davon ausgehen, dass der Teufel damals auf den Hügeln des Galilä erlands dem Herrn Jesus die Welt so gezeigt hat, wie sie wirklich ist, und nicht, wie Idealisten sie gern hätten – eine diabolische Analyse unserer politischen Verhältnisse. Nicht umsonst heißt ein anderer seiner Protagonisten Lucifer Clarence Dye, liegt das amerikanische Copyright einiger seiner Bücher bei einer Firma mit dem ominösen Namen Lucifer Inc.«
Schriftsteller wurde der 1926 in Oklahoma geborene Ross Thomas erst mit 40. Gleich für seinen ersten Roman »Kälter als der kalte Krieg/ The Cold War Swap« erhielt er den Edgar Allan Poe Award, den renom miertesten Krimipreis der Welt. Zwischen 1966 und 1994 entstan den 25 Romane, fünf davon unter dem Pseudonym Oliver Bleek, eben jene St.-Ives-Romane. Die sind, wie auch sein sonstiges Werk, eine literarische Wiedererweckung der »screwball comedy«, der filmischen Variante der »comedy of manners«, der Gesellschaftsstücke des 19. Jahrhunderts. Moliere gehört hier zu, Oscar Wilde, George Bernhard Shaw, aber auch Shakespeare. Seinen 38 Tragödien stehen zehn Komödien gegenüber, ihre be kannteste: »Viel Lärm um Nichts«. Bei ihm wie bei Ross Thomas kann man sehen, wie sich in der spiele rischen Spiegelung menschlicher Beziehungen ein Urbedürfnis nach Transzendierung der unvollkomme nen Gegenwart ausdrückt, wie sich im Rollenspiel die Sehnsucht nach
Befreiung von den Zwängen der Wirklichkeit äußert. »Kein Tier au ßer dem Menschen lacht«, wusste Aristoteles. Und wer lacht, macht sich frei.
Der große Filmregisseur Howard Hawks soll auf die ihm angebote nen Filmstoffe stets mit der Frage reagiert haben: »Kann man das denn auch als Komödie erzählen?«. Er war ein Meister der »screwball comedy« und oszillierte in seinen Filmen zwischen Farce, Action und Film Noir. Zu seinen Klassikern ge hört die Chandler-Verfilmung »Tote schlafen fest«. Er blieb damit eben so ein Solitär wie sein literarischer Geistesbruder Ross Thomas, dessen Romane getrost als »screwball thriller« bezeichnet werden könn ten. Der Slang-Begriff »Screwball« tauchte erstmals in den 1930er Jahren auf und bezog sich auf eine exzentrische Person: auch »eine Schraube locker haben« klingt darin an. Im Baseball meint(e) man da mit einen ungewöhnlicher Spieler ebenso wie einen mit unerhörtem Drall geschlagenen Ball, dessen un erwartete Kurven als Überraschung kommen – eine schöne Charakteri stik der Romane von Ross Thomas. Sie sind voller scharfzüngiger Figurenzeichnung und Dialoge, byzantinischer Wendungen, Wort witz, Sarkasmus und einem Reigen bizarrer Protagonisten. Sie sind gekennzeichnet von Eleganz und einem unbestechlich bösen Blick auf die Verhältnisse. Ironie ist laut Ross Thomas ein anderes Wort für Realismus. So wie er hat kein ande rer Kriminalautor die Verhältnisse zum Tanzen gebracht. Und er kann te sie, die Verhältnisse: PR-Arbeit für die Landarbeitergewerkschaft National Farmers Union (Stoff für »Fette Ernte/The Money Harvest«), später für den BundesfreiwilligenDienst VISTA (hierüber sein einziges Sachbuch »Warriors for the Poor«), dann Wahlkampfmanager in Ni geria (Stoff für »The Seersucker Whipshaw«), politischer Berater in Washington, gleichzeitig Wahl kampf für einen Republikaner und einen Demokraten, diplomatischer Korrespondent in Bonn, Reporter in Louisiana – und Chefstratege für zwei Gewerkschaftsbosse, die zur Wiederwahl standen. Gewerk schaften waren Thema im »Yellow Dog Contract« und »Porkchoppers«. In meiner Besprechung meinte ich dazu: »Man kann nur hoffen, dass der deutschen Arbeiterbewegung kein Ross Thomas zustößt.«
LITeRATu R 42 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
Kolumne: Alf Mayers Blutige ernte
Der Thriller-König Ross Thomas mit einem neu restaurierten Roman
© Patricia Williams
Alexander Verlag aus Berlin, der Ross Thomas in liebevoll edierten,
Ross Thomas: Das Procane-Projekt. ein Philip-St. ives-Fall (The Procane chronic le, 1971). Aus dem Amerikanischen von Katja Karau und gisbert Haefs. Alex ander Verlag, Berlin 2022. 256 Seiten, Broschur, 16 €.
Die Komödie gilt zwar als eher untergeordnete Kunstform, ist aber doch schwierig ins Werk zu setzen. Friedrich Schiller, der nie eine schrieb, wusste: »Der Komiker muss sich vor dem Pathos hüten und immer den Verstand unterhal ten.« Diesem Problem begegnete auch die Verfilmung des Romans, 1976 unter dem Titel »St. Ives« mit Charles Bronson, Jacqueline Bisset und Maximilian Schell in die Kinos gekommen. Regie führte J. Lee Thompson. Es war der Versuch, den schnauzbärtigen Gewalthelden Charles Bronson als Anzug tragen den Gentleman-Gauner und als Nachfolger von Gary Grant zu insze nieren. Es funktionierte, verhalten gesagt, nicht so ganz. Ross Thomas besprach den nach seinem Roman entstandenen Film am 10. Oktober 1976 für die »Washington Post«. Die Überschrift lautete: »My Thril ler: I Lost it at the Movies«. Nach fünf Minuten habe er gemerkt, dass auf der Leinwand nur das Skelett seines Plots zu sehen sein würde. Aber er habe seinen Frieden damit, habe er doch Charles Bronson am Filmset getroffen und der habe ihm erklärt: »Ihr Buch habe ich nicht gelesen.« Worauf Ross Thomas ent gegnete: »Das ist okay. Ich habe Ihre letzten Filme auch nicht gesehen.«
Meine Lieblings-Anekdote mit Ross Thomas ist die mit Frankfurt, wo sein sardonischer NachkriegsThriller »Der achte Zwerg« spielt. Er hatte die Stadt Ende der 1940er zerstört erlebt, kam 1984 zu einem Buchmessen-Besuch wieder – und schrieb darüber in der »Post« fol gendes: »Frankfurt was heavily destroyed in the war and looks like rebuilt by the US Army.«
Die bisher vorliegenden Bände der Ross-Thomas-edition: Dann sei wenigstens vorsichtig/ Der Messingdeal/ Protokoll für eine entführung/ Umweg zur Hölle/ Am Rand der Welt/ Voodoo, Ltd./ Kälter als der Kalte Krieg/ gelbe Schatten/ Die Backup-Männer/ Dämmerung in Mac’s Place/ gottes vergessene Stadt/ Teufels Küche/ Die im Dunkeln/ Fette ernte/ Der Yellow-Dog-Kontrakt/ Der achte Zwerg/ Dornbusch/ Porkchoppers/ Der Mordida-Mann.
Lesungen
ADRiANA ALTARAS
Die jüdische Souffleuse Centralstation, 13.11.2022, 19.30 Uhr www.centralstation-darmstadt.de
ALS MONA LiSA iHR LÄcH eLN VeRLOR /TeiL ii Gedichte /Geschichten und satirische Beiträge von Alexander Bußmann Denkbar, 30.11.2022, 20 Uhr www.denkbar-ffm.de
ANDReJ KURKOW Samson und Nadjeschka Literaturhaus Villa Clementine, 9.11.2022, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
AUS DeN ScHÖNeN BÜcH eRN Helge Heynold liest Büchergilde Büchergilde Buchhandlung & Galerie, 10.11.2022, 19.30 Uhr www.buechergilde-frankfurt.de
BÜcH eRFRÜHSTÜcK POETISIERT EUCH - Lyrisches Leben mit Jo Frank vom Verlagshaus Berlin Büchergilde Buchhandlung & Galerie, 6.11.2022, 11 Uhr www.buechergilde-frankfurt.de
FeRi DUN ZAiMOgLU Bewältigung Romanfabrik, 22.11.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de
gÜN TANK Die Optimistinnen Romanfabrik, 16.11.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de
HeLeNe HegeMANN Schlachtensee Literaturhaus, 28.11.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
HeLLe HeLLe Sie und Bob Literaturhaus, 25.11.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
KATeRi NA POLADJAN Zukunftsmusik Literaturhaus, 22.11.2022, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de
MAReiKe FALLWicKL Die Wut, die bleibt Literaturhaus, 8.11.2022, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de
MARLeN HOBRAcK Klassenbeste Mousonturm, 3.11.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de
MARTi N WALKeR Tête-à-Tête Literaturhaus Villa Clementine, 1.11.2022, 19.30 Uhr www.literatur-in-wiesbaden.de
NiLS MiNKMAR
Montaignes Katze
Literaturhaus Villa Clementine, 3.11.2022, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
ROBeRT MeNASSe
Die Erweiterung Romanfabrik, 1.11.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de
SeXY BeAST
Noemi Somalvico »Ist hier das Jenseits, fragt Schwein« & Magda Birkmann mit der Neuauflage von Marian Engels »Bär« Mousonturm, 16.11.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de
SHeLLY KUPFeRBeRg isidor Literaturhaus Villa Clementine, 22.11.2022, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus
STeFANie VOR ScHULTe Schlangen im Garten Mousonturm, 24.11.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de
TH eReSiA eNZeNSBeRgeR Auf See Literaturhaus, 7.11.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
VeRLeiHUNg DeS LiTeRATURPReiSeS 2022 DeR JÜRgeN PONTO-STi FTUNg AN Kim de l‘Horizon »Blutbuch« Literaturhaus, 3.11.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
eMiN e SeVgi ÖZDAMAR Ein von Schatten begrenzter Raum Literaturhaus, 10.11.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
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Wunderliche Wasserspiele
Das Junge Ballett am Staatstheater Wiesbaden zeigt Felix Berners Choreografie »blau«
Alles glitzert silbrig und türkis. Wie das Wasser in einem Urlaubspara dies. Doch von dem kostbaren Gut ist nicht genug da, und wenn sich doch noch ein Pfützchen findet, dann schmeckt es salzig und ist ungenießbar.
Unter dem Titel »blau« hat Felix Berner für die kleine Studiobühne des Wiesbadener Staatstheaters ein nur knapp 35 Minuten langes Stück kreiert. Die Jüngsten ab zwei Jahren werden damit genauso an gesprochen wie Ältere, denen bei aller zarten Poesie noch deutlich mehr Gedanken darüber durch den Kopf schießen werden, wie wichtig das kühle Nass doch für unser Le ben ist.
Erst einmal geht es lediglich um ein Pflänzchen, das ganz trocken ist. Das Trio, das auf der Bühne anfangs gemütlich sitzt, aber bald aufsteht, Patric Neves Lindström, Adam Shpira-Lintner und Sophie Pompe, kümmert sich darum, die Lage des traurigen Mini-Lebewesens zu verbessern. Daraus entsteht ein neckisches Verwirrspiel, bei dem die drei sich gegenseitig verschaukeln und jedem immer gerade entweder das Töpfchen mit dem Grün oder
Kindertheatertermine
ARMSTRONg - Die ABeNTeUeRLicH e ReiSe eiN eR MAUS ZUM MOND Theater 3 D - ab 5 Jahren Theater Moller Haus, 3.+4.11.2022, 9+11 Uhr www.theatermollerhaus.de
DRei WÜNScH e SiND eiN eR ZU We N ig
Theaterstück mit Musik für Kinder ab 4 Jahren Buch und Regie: Claudia Wehner Mainzer Kammerspiele, 27.11.2022, 15 Uhr www.mainzer-kammerspiele.de
FRAU HOLLe
Musikalisches Wintermärchen nach den Gebrüder Grimm mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und Leopold Mozart Regie: Hans-Dieter Maienschein. Für Kinder ab 5 Jahren Papageno Musiktheater, 12., 13., 19., 20.+26.11.2022, 13.30+16 Uhr; 18.+25.11.2022, 16 Uhr www.papageno-theater.de
gUTeR MOND, DU gOLDNe ZWieBeL Ein Bilderbogen voller Poesie und Schabernack - ab 8 Jahren
Fliegende Volksbühne, 24.11.2022, 19.30 Uhr www.volksbuehne.net
JAZZ iN cONceRT
Mitmachkonzerte für Schulklassen (5. und 6. Klassen) Alte Oper, 25.11.2022, 9.15+11 Uhr www.alteoper.de
A JAZZY cHRiSTMAS
Die schönsten Weihnachtslieder im Jazz-Gewand Grundschulkonzert für 3. und 4. Klassen Alte Oper, 29.11.2022, 9.15+11 Uhr www.alteoper.de
eine der beiden Gießkannen zum Bewässern abhandenkommt. Christin Vahl hat als passende Szenerie den Platz vor einem Pool entworfen, mit einer typischen Badeleiter hinauf und unten einem Durchbruch, einem Kanal, samt Ab flussbecken. Jan-S. Beyers fließende Musik begleitet die verschiedenen Versuche, den Durst zu stillen. Als klar wird, dass die Kannen leer sind, lassen die Mimen mit ihren Händen das Blümchen selbst wachsen und sprießen.
Sie übernehmen mit geschmeidi gen Bewegungen die Aufgaben des Wassers, aber auch seine Darstel lung. Die Finger tanzen den Sprudel und die Spritzer, die Stimmen imitieren das Ploppen und Zischen. Wenn die Performer zwischendurch sprechen, einzelne Wörter, Floskeln, kurze Sätze, dann dreisprachig. Das Wasser, Mayim, Agua hat auf der ganzen Welt immense Bedeutung. Das lässt sich so einfach ausdrük ken.
In der klirrenden Kälte ändert es seine Form. Plötzlich weht ein starker Wind, lässt Bänder flattern. Patric, wie Lindström sich auch auf der Bühne nennen lässt, frieren die Gelenke ein, er wird hart und steif wie Stein. Die Kollegen wärmen ihn, damit er wieder weich und beweglich ist. Adam schließt ein betörendes Solo an, bricht am Ende entkräftet zusammen. Doch auch er wird durch Wasser wieder glück lich werden.
Es gibt noch einen witzigen, aber gutmütigen Fisch, der überall seine Nase hineinsteckt. Doch anders als Sophie dessen Plastikkörper bekommen die kleinen Zuschauer Wissen hier nicht übergestülpt, sondern können es auf feinste Art erleben. Was uns wie selbstver ständlich erscheint und oft unauf fällig bleibt, weil es immer etwas zu trinken und duschen gibt, entfaltet Faszination. Am Ende bekommt das Pflänzchen endlich, was es braucht, und die Darsteller stürzen sich einer nach dem anderen nach hinten platschend in das nun gefüllte Becken. Ein Feuerwerk an Glitzer schießt jeweils in die Luft. Das macht nicht nur Kindern Lust, mal wieder abzutauchen.
Katja Sturm Termine: 23., 24. November, jeweils 10.00–10.35 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
DeR KLeiN e PRi NZ nach Antoine de Saint-Exupéry Puppentheater ab 8 Jahren Velvets Theater, 5.11.2022, 20 Uhr; 6.11.2022, 18 Uhr www.velvets-theater.de
NASeWeiSSROT
Ein musikalisches Spektakel mit Clown und Akkordeon - ab 3 Jahren
Theater La Senty Menti Löwenhof, 1.11.2022, 10 Uhr; 2.-4.11.2022, 9+11 Uhr; 5.11.2022, 11 Uhr www.theatherhaus-frankfurt.de
PeTeR PAN
Von J.M. Barrie - ab 6 Jahren
Inszenierung: Marita Erxleben Staatstheater, 13.11.2022, 11 Uhr (Premiere); 17., 18., 30.11.2022, 10.30+12.30 Uhr; 19., 20., 26., 27.11.2022, 10.30+13 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de
PiNOccH iO
Puppentheater nach Carlo Collodi Für Erwachsene und Kinder ab 5 Jahren Velvets Theater, 25.11.2022, 17 Uhr; 26.11.2022, 16 Uhr www.velvets-theater.de
PLATZ DA!
Theater Transit Kinderensemble unter der Leitung von Max Petermann und Volker Ell - ab 5 Jahren
Theater Moller Haus, 12., 19.+27.11.2022, 15 Uhr; 13.+20.11.2022, 11 Uhr www.theatermollerhaus.de
POST FÜR DeN TigeR nach dem Buch von Janosch Bühnentext: Ulrich Bogensperger. Regie: Wolfgang Backhaus Kinder- und Jugendtheater, 11.11.2022, 10+16 Uhr; 13., 19.,26.11.2022, 16 Uhr www.kiju-theater.de
RAScH eL Ein Stück Karton Spiel und Konzept: Sarah Wissner - ab 3 Jahren Gallus Theater, 20.11.2022, 15 Uhr; 21.11.2022, 10 Uhr www.gallustheater.de
DeR SATANARcHÄOLÜgeNiALKOHÖLLiScH e WUNScH PUNScH von Michael Ende - ab 6 Jahren Inszenierung: Jule Kracht Staatstheater, 12.11.22, 15 Uhr (Premiere); 14., 24., 28., 30.11.22, 11 Uhr; 19.11.22, 15+18 Uhr; 22.11.22, 11+18 Uhr; 23.11.22, 9 Uhr; 25.11.22, 10 Uhr; 29.11.22, 9+11.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com
ScROOge ODeR WeiHNAcHTeN VeRgiSST MAN NicHT! nach der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens - ab 5 Jahren Staatstheater, 20.11.2022, 15 Uhr (Premiere); 21.11.2022, 10 Uhr; 23., 29.11.2022, 9.30+11.30 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de
TieRe Die LÜgeN
Ein musikalisch-philosophisches Stück für alle, die Freu de am Fabulieren haben - ab 7 Jahren TheaterGrueneSosse Theaterhaus, 8.+10.11.2022 10 Uhr; 9.11.2022, 9+11 Uhr; 11.11.2022, 10+15 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
TieRMÄRcH eN AUS ALLeR WeLT frei nach Rudyard Kipling Theater Wilde Hummel - ab 4 Jahren Gallus Theater, 5.11.2022, 15 Uhr www.gallustheater.de
UNTeRM KiNDeRgARTeN
Eine archäologisch-philosophische Forschungsreise für Kinder ab 3 Jahren
Theaterhaus Ensemble Löwenhof, 9.+10.11.2022, 10 Uhr; 13.11.2022, 15 Uhr; 30.11.2022, 11 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
Die WeiHNAcHTSgANS AUgUSTe Figurentheater Eigentlich ab 4 Jahren
Löwenhof, 27.11.2022, 11+15 Uhr; 28.11.2022, 10 Uhr; 29.+30.11.2022, 9.30+11 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
WicKie UND Die STARKeN MÄNNeR nach Runer Jonsson - ab 6 Jahren
Für die Bühne bearbeitet von Robert Gerloff und Katja Herlemann
Schauspielhaus, 20.11.2022, 16 Uhr; 27.11.2022, 14+17 Uhr; Schulvorstellungen: 22., 23.11.2022, 9+11.30 Uhr; 24.11.2022, 9 Uhr www.schauspielfrankfurt.de
WO iST FeeNLAND?
Bewegungstheaterstück für Kinder ab 2 Jahren JokkMokk & Theaterhaus Löwenhof, 21.-23.11.2022, 10 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
FAMILI e 44 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
© Lena Obst
Wickie und die starken Männer
Familienstück ab 6 Jahren im Schauspiel Frankfurt
Eine bis heute erfolgreiche Zei chentrickserie bzw. ein Kinderbuch des schwedischen Autors Runer Jonsson aus den 1970er Jahren liegt der Frankfurter Inszenierung als Theaterstück für Kinder (mit Erwachsenen) zugrunde. Als Kind unter kraftstrotzenden, einfältigen Wikingern ist Wickie (im Original Vicke Viking), Sohn des Dorfhäupt lings Halvar, eher zurückhaltend, schmächtig gebaut, aber stark im Kopf. In der Ankündigung der Wiederaufnahme des von Katja Herlemann und Robert Gerloff für die Bühne bearbeiteten Stücks ist Wickie die »zeitlose Heldenfigur,
die andere nicht das Fürchten, son dern Empathie lehrt«. »Auf der Su che nach Heldentaten stürzen sich die Wikinger regelmäßig in Aben teuer in fernen Weltgegenden, aus denen sie ohne Wickies Hilfe nicht herausfinden.« Selbstverständlich ist, den Zeitläuften entsprechend, Wickie in dieser Aufführung ein Mädchen, das sich in einer aufge blasenen Männerwelt zu behaup ten weiß – einer blitzgescheiten Pippi Langstrumpf nicht unähnlich. Das Bühnenmärchen erzählt von dunklen Nächten im Wald, schau riges Wolfsgeheule inklusive, von Streitereien zwischen Vater Halvar und Wickie, Abenteuer auf einem Schiff, von einem schrecklichen Sven und von der pfiffigen Wickie, die für viele Ungereimtheiten schlaue Lösungen parat hat. Das alles wird stringent untermalt mit Videos und der Musik von Cornelius Borgolte. Mitglieder (gibt’s dazu ein Gender-Pendant?) des Studiojahres Schauspiel sind die Wikinger. Mit anderen Worten: zeitgemäßes, lau niges Theater, nicht nur für Kinder ab 6 Jahren.
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Termine: 20./22./23./24./27.11., Schulvorstellungen vormittags zu un terschiedlichen Zeiten im Schauspiel Frankfurt Kartentelefon: 069/212.49 49 4 www.schauspielfrankfurt.de
FAMILI e
| Strandgut 11/2022 | 45
Theaterhaus Ensemble Bli-Blip, © Katrin Schander
www.strandgut.de
www.theaterhaus-frankfurt.de
Fotos: © Jessica Schäfer
Nur die Liebe lässt uns leben
Theaterhaus Frankfurt verzaubert im »Garten des oktopus«
Sie tippeln zu zweit versteckt und barfuß in einem offenen Pappkar tons hin und her und her und hin auf der Bühne. Und sie stellen sich, endlich zur Ruhe und aus dem Kar ton kommend, als die alleswissen den Schwestern Octavia und Gwen dolyn vor, die fast alles wissenden. Sind das Tauchermützen mit langen Zöpfen? Jedenfalls sehen sie lustig aus in den schwarzweißen
Badekostümen. »Alles beginnt mit einem Punkt«, sagen sie dann, einem solchen wie er auch auf dem Karton zu sehen ist. Natürlich aber ist auch die strahlend goldene Son ne einer, und der Mond und auch das Gelbe vom Ei, wie auch die, aus denen wir kommen.
Bevor Octavia und Gwendolyn denn wirklich in den »Garten des Oktopus« aufbrechen, gehen sie
dieser Sache mit dem Leben auf den Grund. Sie erklären, als wenn wir das nicht alle längst wüssten, wo her unser Nabel kommt und ken nen sich sogar im etwas anderen Liebesleben der Hühner und Hähne aus. Vor einem Perlenvorhang, der sich wunderbar zur Projektion von Bildern, wie von Zeichenanima tionen (Nanette Zimmermann) eignet, geht es dann weiter mit der
Verlosungen
Zweimal zu zweit zu den Harlem globetrotters
Ob sie schon jemals ein Spiel verloren haben? Jedenfalls hat kein Team mehr Siege einge fahren als die seit 1929 in der Welt tourenden Harlem Globetrotters in ihren mehr als 22.000 verbürgten Spielen – gegen immer denselben Gegner! Dabei kommt es den US-amerikani schen Basketballkünstlern gar nicht auf die Ergebnisse an, sondern auf den Witz, und die Schönheit, mit der sie ihre Körbe erzielen. Jedes Spiel dieser Kultgruppe ist zugleich eine grandiose Zirkusshow, eine Leistungsdemonstration mit atemberaubenden Ballsta fetten auf Höchstniveau und ein aberkomisches Slapstick-Festival von Ausnahmeathleten. Zum Wegwerfen. Und das Schönste: Man muss von Basketball nicht viel verstehen. Mit ein wenig Glück sind Sie und ihre Lieblingsbegleitung dabei, wenn die BERÜHMTEN Globetrotters am 24. November in der Frankfurter Fraport-Halle (19.30 Uhr) gastieren. Gemeinsam mit unserem Partner C2Concerts verlosen wir zweimal zwei Tickets für dieses Super-Event. Senden Sie uns bis zum 15. November eine E-Mail mit dem Stichwort DUN KING an verlosungen@strandgut.de und vergessen Sie um Himmelswillen nicht, uns darüber zu informieren, wie wir Sie telefonisch beglückwünschen dürfen im Fall der Fälle.
Liebe, dem Kinder-, Junge-, Nach wuchs kriegen, bei den einen wie bei den andern. Gerade noch recht zeitig fällt den Schwestern ein, dass es neben dem Punkt auch den Strich braucht, der für den Samen steht, damit das mit dem Leben weiter geht. Über kurz und tief, wir ahnen es schon, landet das fast al leswissende Duo dort, wo alles Leben herkommt. Im Ozean bei bildhübschen Seesterne, dicknasi gen Anglerfischen und den tollen Tintenfischen, den am schnellsten wachsenden Tieren der Welt, die sich groß wie ein Auto aufplustern können, aber dünn wie ein dicker Spaghetti durch ein zitronengroßes Loch zu schlüpfen vermögen. Die Geschichte um Octavia und Gwendolyn im »Garten des Octo pus« hat sich Katrin Schyns ausge dacht, nachdem sie Isabella Rossel linis wunderbares Buch »Green Por no« gelesen hat. Diese Autorin hat ihrem Büchlein überdies eine DVD mit kleinen Filmchen beigelegt, auf denen sie in Tierkostümen die kuriosesten Formen von Fortpflan zung spielt. Eine humorvolle wie emphatische Liebeserklärung an das Leben und den Artenreichtum, der sich unter der Regie ihres lang jährigen britischen Regiepartners Anthony Haddon auch Katrin und ihre Schwester Susanne Schyns mit ihrem virtuosen Spiel anschließen. Sie singen, tanzen und können so gar das Morsealphabet. Dem lieben Octopus kommen sie auf ihrer poe tischen Reise besonders nah, zumal das Tier in ihrer Geschichte aus seinen ozeanischen Tiefen entführt wird, um in einem deutschen Aqua rium zu landen. Doch dabei bleibt es nicht, doch dazu hier nur so viel, dass am Ende des 45-minütigen Spektakels der großartige BeatlesSong vom Schattenplätzchen im Garten des Tintenfischs aufspielt.
Termine im November:
Winnie Geipert
So., 27. (11 Uhr); Mo., 28. (10 Uhr); 29. (9+11 Uhr); 30. (9 Uhr); 1. Dezember, 9 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de
FAMILI e 46 | Strandgut 11/2022 | www.strandgut.de
D A S K U L T U R M A G A Z I N
für Frankfurt und Rhein-Main
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Foto:
Harlem Globetrotters
©
Fotos:
Katrin Schander
AKTiViTÄTeN
Du kannst Spanisch, Englisch, Französisch und Holländisch aus dem Effeff? Du beherrschst das Indische und Skandinavisch? Du kennst dich im Sizilianischen aus? Schachclub Brett vorm Kopp Frankfurt sucht dringend Spieler für die dritte Mannschaft!!! donnerstags in der Zappbar, Glauburgstraße 1, ab 20 Uhr.
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Redaktion
Die Mörder meines Sohnes
Leo Castaneda fährt seit Jahren die Metro der Linie 6 in Brüssel. Eines Nachts fällt ihm ein junger Mann auf, der viel zu dicht am Rand des Bahnsteigs steht. Der Mann springt vor den Zug, und in letzter Sekunde kann Leo das Gesicht seines Sohnes Hugo erkennen, den er seit zwei Jahren nicht gesehen hat. Auf der Suche nach den Gründen für den tragischen Tod seines Sohnes taucht Leo tief hinab in die kriminelle Unterwelt Brüssels. Die Polizei ist hält ihn selbst für verdächtig …
Ab 26. November ist dieser spannende Thriller, das Regiedebüt von Giordano Gederlini, der das Drehbuch zu dem Meisterwerk »Sie Wütenden – Les misérables« verfasst hat, als Video on Demand, DVD und Blu-ray erhältlich. Wir verlosen 2 DVDs und eine Blu-ray mit dem Film in französischer Originalfassung mit dt. Un tertiteln und der deutschen Fassung. Schicken Sie eine E-Mail an verlosungen@strandgut.de mit Ihrer Adresse und dem Kennwort »Mörder meines Sohnes«
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SPORT
Lust auf Schach? Wir spielen jeden Donnerstag ab 20 Uhr in der Zappbar (Glauburgstraße 1) in illustrer Runde und freuen uns auf neue Mitspieler in jeder Stärke (und Schwäche). Schachclub Brett vorm KoppFragen an Winnie 0172 613 65 31
WOHN eN
Individuelles Wohnen in Südfrankreich (Camargue) inmitten von Wein feldern und Stierweiden. Teilhabe an Segelboot sowie Pferdehaltung möglich. camargue-ranch-house@club-internet.fr
Claus Wecker (cw, Film) Winnie Geipert (gt, Theater) Bernd Havenstein (hav, Klassik) Birgit Brault (bb) Jochen Vielhauer (jovi) Friedhelm Spiecker (sp) Marc Peschke (mp)
Redaktionelle Mitarbeit Peter Woll (PWoll)
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Verantwortlich Kurt Otterbacher (ko) Birgit Brault (bb)
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