Strandgut 8/2017

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467-17-08 s August 2017 www.strandgut.de

DAS KULTURMAGAZIN

>> Film

Die Hannas ab 10. August im Kino Strandgut-Preview am 9. August in Orfeos Erben

>> Theater

Caligula im Staatstheater Darmstadt

>> Kunst

Naturspiegel und Spiegelnatur Kunst und Design begegnen sich bei »Nach der Natur« (Sinclair-Haus) und »Sur/Face« (MAK) >> Musik

Broken Social Scene CD-Tipp

>> Literatur

Ein Festtag Roman von Graham Swift

für Frankfu und Rhein- rt Main


THEATER

Kammeroper Frankfurt im Palmengarten

Giuseppe Verdi Ein Maskenball Melodrama in drei Akten / Text von Antonio Somma / In neuer deutscher Übersetzung von Thomas Peter

Premiere Sa. 15. 07. 2017 Weitere Aufführungen Fr. 21., Sa. 22., So. 23., Mi. 26., Fr. 28., Sa. 29., So. 30. Juli, Mi. 2., Fr. 4., Sa. 5., Mi. 9., Fr. 11., Sa. 12. August 2017, jeweils 19.30 Uhr, bei Regen findet die Aufführung konzertant statt Leitung Erdl, Pudenz, Vilagrasa, Keller, Rosenberg, Rothermel, Bresgen, Beiner Mitwirkende Nymoen, Kalinina, Diny, Seyhan, Cuento, Sindermann, Führ, Kaiser, Peter, Vargas, Eckhardt u.a. Chor und Orchester der Kammeroper Frankfurt Aufführungsort Musikpavillon im Palmengarten Eingang Bockenheimer Landstraße / Palmengartenstraße 11 und Siesmayerstraße 63 Vorverkauf Frankfurt Ticket Telefon 13 40 400, www.frankfurtticket.de, Kasse Palmengarten und an der Abendkasse Fotografie Martin Grothmaak Druck Vereinte Druckwerke Frankfurt am Main www.kammeroper-frankfurt.de

Vereinte Druckwerke Frankfurt

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INHALT Film 4 5 6 7 Planet der Affen: Survival

8 9 10

Western von Valeska Grisebach Planet der Affen: Survival von Matt Reeves Die Hannas von Julia C. Kaiser Der Wein und der Wind von Cédric Klapisch Das ist unser Land! von Lucas Belvaux abgedreht Filmstarts

Top Five Werbe (PR) Höhepunkte

Preview 6

Das ist unser Land! © Alamode

17

20 21 22 24 24 25 26 Tulpenfieber

»Western« von Valeska Grisebach

Theater 18 19 20

Der Wein und der Wind

Das bedrohlich Fremde

Die Hannas

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man hierzulande an einer 4 Wenn Baustelle vorbeikommt, hört

Tanztheater in Frankfurt vorgeführt Sprungturm-Festival Wie im Himmel Burgfestspiele Bad Vilbel Premieren Caligula Staatstheater Darmstadt Babettes Fest Comoedia Mundi Ein Maskenball im Palmengarten Summer in the City Burgfestspiele Bad Vilbel Gas in Nierstein Sommertheater-Festivals in der RheinMainRegion 2. Seefestspiele Offenbach

man selten ein deutsches Wort. Denn dort sind Wanderarbeiter aus dem Osten Europas zugange, die zumeist die Drecksarbeit erledigen. Die Filmemacherin Valeska Grisebach (»Sehnsucht«) hat in ihrem neuen Film »Western« die Richtung der Wanderbewegung umgedreht..

Coffee to stay. Leservotum.

Der Matchmaker. Leservotum.

3 Samsung Galaxy S8

Rufus und der alte Beatles Song. Leservotum.

4 VW Arteon

Wie macht er das nur? Vorausschauende Geschwindigkeitsregelung???

5 Warsteiner

Klopp sieht einen Doppelgänger

Esskultur 27

1 Eilles Kaffee 2 Renault Capture

trotz alkoholfreiem Bier. Leser-

Fisch im Odenwald

votum.

Literatur 28 ArmandBó&Isabel Sarli©INCAA

28 29 41

Blutige Ernte Alf Mayer über »Die Mauer« Lesungen Ein Festtag von Graham Swift Der 47. Samurai von Stephen Hunter

Peter Woll

Liebe geht durch den Magen »Die Hannas« von Julia C. Kaiser

Kunst

Wie im Himmel © E. Sommer

30 30 31 32

6

Ansichtssachen MMK Städel Museum Sinclair-Haus und MAK

Kinder / Familie 34 34 35

Gefährliche Liebschaften

Senckenberg-Museum Termine Museum für Kommunikation

Musik 36 43

Live-Musik-Termine Klassik

Notizen 17 46

Jovi meckert Altern für Anfänger

Seit vielen Jahren sind sie ein Paar, und ihre Freunde tippen bereits, wer wen zuerst verlassen wird in einer Zeit der kriselnden Beziehungen. Doch sie erleben und denken Anna und Hans eigentlich nur als Einheit und nennen sie deshalb auch die Hannas. Mit ihrer Erzählung von diesem besonderen Paar gelingt der Regisseurin Julia C. Kaiser eine wunderbare Realsatire auf unsere Beziehungswelt.

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Wenn Sie mitmachen wollen, mailen Sie Ihre Vorschläge bis

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FILM für Fr und Rh ankfurt ein-Main

DAS KULT URM

AGAZIN

DVD-Tipp

MOONLIGHT von Barry Jenkins, USA 2016, 111 Min., mit Mahershala Ali, Shariff Earp, Duan Sanderson, Alex R. Hibbert, Janelle Monáe, Naomie Harris Drama, FSK 12 Verkauf ab 21. August 2017 Der Film erzählt die berührende Geschichte des jungen Chiron, der in Miami fernab jeglichen Glamours aufwächst, sein Leben von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter. In entscheidenden Momenten entdeckt er sich selbst, kämpft für seinen Platz in der Welt, findet seine große Liebe und verliert sie wieder. Bonusmaterial: Making of MOONLIGHT, Premiere Berlin, Audiokommentar von Regisseur Barry Jenkins

A UNITED KINGDOM von Amma Asante, GB 2016, 111 Min. mit David Oyelowo, Rosamund Pike, Jack Davenport, Tom Felton, Laura Carmichael, Terry Pheto Historiendrama, FSK 6 Verkauf ab 17. August 2017 Im Jahr 1947 verliebte sich Seretse Khama, König von Botswana, in die Londoner Büroangestellte Ruth Williams. Ihre Heirat wurde nicht nur von ihren beiden Familien, sondern auch von den Regierungen Großbritanniens und Südafrikas abgelehnt. Doch Seretse und Ruth trotzten ihren Familien, der Apartheid und dem Britischen Empire – ihre Liebe war stärker als jedes Hindernis, das sich ihnen in den Weg stellte. Spielfilm nach einer wahren Begebenheiten. Bonusmaterial: Trailer, Interviews mit Cast und Crew, B-Rolls, Featurettes, Wendecover

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Das bedrohlich Fremde »Western« von Valeska Grisebach Wenn man hierzulande an einer Baustelle vorbeikommt, hört man selten ein deutsches Wort. Denn dort sind Wanderarbeiter aus dem Osten Europas zugange, die zumeist die Drecksarbeit erledigen. Die Filmemacherin Valeska Grisebach (»Sehnsucht«) hat in ihrem neuen Film »Western« die Richtung der Wanderbewegung umgedreht: Deutsche Arbeiter sollen im Osten, in der tiefsten bulgarischen Provinz, ein Wasserkraftwerk zu errichten. Der Titel ist demnach nicht geografisch zu verstehen, sondern als Programm. Der Western liefert gewissermaßen die Vorlage für Grisebachs Werk. Ein Genre, das sie vorwiegend durch das Fernsehen kennen und lieben gelernt hat. Freilich hat sie ihr Vorbild gehörig verfremdet. Aus den Cowboys ist ein Trupp Berliner Bauarbeiter geworden, und für die Indianer stehen die Einheimischen im nahen Dorf, die das Treiben der Deutschen mit respektvollem Abstand registrieren. Diese Distanz wird von den Arbeitern zunächst einmal als latente Gefahr angesehen. Ein Geräusch in der Dunkelheit könnte bedeuten, dass ein Überfall bevorsteht. Also werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Und solche Momente sorgen auch beim Kinopublikum für Spannung, vor allem bei den Zuschauern, die »Deliverance« gesehen haben. Dabei ist auf beiden Seiten Aggressivität zu beobachten. Der Polier Vincent (Reinhart Wetrek) ärgert

die Dorfschöne, was ihn vollends um seine vermutlich ohnehin geringen Chancen bei ihr bringt. Ein eher unbeholfener Versuch zweier Bulgaren, doppelt für eine Kieslieferung zu kassieren, und Vincents heimliche Umleitung des knappen Wassers an die Baustelle bleiben ohne größere Folgen. Die Wasserknappheit dort, wo ein Wasserkraftwerk gebaut werden soll, ist eine der Merkwürdigkeiten in diesem Film. Auch vermisst man einen bulgarischen Beamten, der einmal auftauchen sollte, um den Fortgang der Arbeiten zu begutachten und gegebenenfalls neue Anweisungen zu erteilen. Doch Regisseurin Grisebach steuert über diese Klippen hinweg, weil sie den Kontrast der Kulturen und den Kampf um die Vormachtstellung in der Gruppe der Bauarbeiter so überzeugend zu inszenieren weiß. Denn der Polier muss seine Stellung als Chef behaupten, und unter seinen Leuten profiliert sich zusehends der Einzelgänger Meinhard (Meinhard

Neumann), ein ehemaliger Söldner, wie er sagt. Meinhard ist dazu prädestiniert, Kontakte mit den Dorfbewohnern und nicht zuletzt mit der Schönen zu pflegen. Und andererseits besitzt er die Erfahrung, mit Bedrohungen in der Fremde umzugehen. Er begegnet auch dem für einen Western unvermeidlichen Pferd, ein prächtiger Schimmel, und reitet in das »Fort«, die kleine Behausung der Deutschen, über der die schwarz-rot-goldene Fahne weht. (Sie wird später zur Beute der Einheimischen, und mit ihr provozieren die Bulgaren die Arbeiter auf ähnliche Weise wie zuvor Vincent die besagte Grazie mit deren verlorenen Hut.) Die Regisseurin hat mit Laiendarstellern, die im wirklichen Leben auch Bauarbeiter oder ähnliches sind, und den Einheimischen gearbeitet. Sie hat viel improvisiert und sich am Drehort durch die Gegebenheiten inspirieren lassen. Ein Verfahren, das hohe Risiken birgt, jedoch in diesem Fall bestens gelungen ist. »Western« ist ein Film, der im Gedächtnis bleibt. An Meinhard, seinen Freund im Dorf, an Vincent und an den Schimmel erinnert man sich noch nach Tagen. Claus Wecker WESTERN von Valeska Grisebach, D/BG/A 2017, 119 Min., mit Reinhard Neumann, Reinhardt Wetrek, Syuleyman Alilov Letifov, Veneta Frangova, Vyara Borisova Drama Start: 24.08.2017 für Fr und Rh ankfurt ein-Main

DAS KULT URM

AGAZIN

Verlos

ung Wir verlosen 5 × 2 Freikarten zu der Vorpremiere in Anwesenheit von Regisseurin Valeska Grisebach am So., 20.8., 20 Uhr im Cinema. Schreiben Sie uns eine E-Mail an verlosungen@ strandgut.de mit Ihrem Namen und Ihrer Telefon-Nr. Sie werden benachrichtigt und kommen mit Ihrem Namen auf die Gästeliste, wenn Sie gewonnen haben.


FILM Das liegt zum einen an einer weiteren technischen Perfektionierung, mit der die Affenfiguren von den seelentiefen Augen bis hin zur kleinsten mimischen Nuance humanisiert werden können. Zum anderen liegt es aber auch an der Entscheidung, die Regisseur Matt Reeves getroffen hat: »Planet der Affen: Survival« wird nämlich komplett aus der Perspektive der Affen erzählt und verlässt nie deren Wahrnehmungshorizont. Und das funktioniert über zwei Kinostunden lang auf ebenso berührende wie erhellende Weise. Im Mittelpunkt des Filmes steht als charismatischer Held der Schimpanse Caesar, hinter dessen digitaler Hülle Gollum-Darsteller Andy Serkis steckt. Als besonnener Führer muss er sich in einem deutlich verschärften Konflikt bewähren. Das Virus, das den Primaten einen Evolutionsfortschritt gebracht hat, ist für die Menschheit lebensbedrohlich. Unter der Führung eines gefürchteten Colonels (Woody Harrelson) haben sich Einheiten der US-Armee der Ausrottung der Affen verschrieben, während sich die Affen in den Wald zurückgezogen haben und ihren Exodus durch die Wüste hindurch in ein gelobtes Land fernab der Menschheit planen. Aber als der Colonel bei einem Überfall Caesars Frau und Sohn ermordet, lässt der Affenführer sein Volk alleine losziehen, um Rache an seinem Erzfeind zu nehmen. Begleitet wird er von dem weisen Orang-Utan Maurice und zwei weiteren Getreuen sowie vom Menschenwaisenmädchen Nova, das sie während der Reise auflesen. Am Militärstützpunkt angekommen, muss Caesar feststellen, dass

Zwischen Hassgefühlen und Verständnis »Planet der Affen: Survival« von Matt Reeves Wenn sich im Zoo vor dem Affengehege immer wieder Menschentrauben bilden, liegt das daran, dass wir uns in diesen Primaten, die nur einen kleinen Evolutionsschritt von uns entfernt sind, auf leicht verfremdete Weise wiedererkennen. Diese Faszination haben sich die Macher vom »Planet der Affen« stets zunutze gemacht, aber noch nie dürfte sich das Publikum den Tieren so nahe gefühlt haben, wie in diesem neuen Sequel. die Menschen sein Volk gefangen genommen und in einem Konzentrationslager interniert haben. Regisseur Reeves arbeitet mit starken Analogien zu den düstersten Kapiteln der Menschheitsgeschichte: Bilder des Holocaust, der amerikanischen Sklaverei und des Genozids an den »Native Americans« werden hier ebenso zitiert wie die Filmgeschichte von Western-Motiven über Monumentalfilm-Klassiker wie »Die zehn Gebote« bis hin zu Kriegsfilmen à la »Apocalypse Now«. Das alles kommt erstaunlich

unprätentiös daher und ist fest eingebunden in das EntertainmentFormat eines modernen Kino-Epos. Im Kern geht es in der Geschichte

um den ewigen Kampf zwischen Verstand und Emotion. Wenn der Colonel zu seinem BösewichtDialog ausholt, hebelt Woody Harrelson alle Stereotypen aus, weil er sein grausames Tun vollkommen rational erklärt. Der Diskurs, den er mit Caesar inmitten des herannahenden Kriegsgemetzels führt, ist eine differenzierte Gradwanderung zwischen Hassgefühlen und gegenseitigem Verständnis. So wie der Film von den Zuschauern einfordert, sich in eine andere Spezies hineinzuversetzen, drängt er auch seine Figuren immer wieder in empathische Situationen hinein, in denen sie das eigene Sein mit den Interessen und Gefühlen des Gegners abgleichen müssen. In Zeiten der nationalen Egozentrik ist das sicherlich nicht die schlechteste Haltung für einen Blockbuster-Film, der großes, intelligentes Unterhaltungskino bietet. Martin Schwickert PLANET DER AFFEN: SURVIVAL (War for the Planet of the Apes) von Matt Reeves, USA 2017, 142 Min. mit Andy Serkis, Woody Harrelson, Toby Kebbell, Judy Greer, Steve Zahn, Amiah Miller Actionfilm Start: 03.08.2017

Gustav Peter

präsentiert von der Frankfurter Sparkasse

Wöhler

22. September 2017 Oberursel – Stadthalle

Band

Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr, Eintritt: 20 Euro Tickets unter: www.frankfurter-sparkasse.de/termine Hotline: 069 1340-400 oder Frankfurter Sparkasse, Filiale Oberursel, Holzweg 30 Ticketshop Oberursel, Kumeliusstraße 8 Frankfurt-Ticket, Hauptwache B-Ebene

SHAKE A LITTLE Strandgut 08/2017

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Verlosung

Liebe geht durch den Magen »Die Hannas« von Julia C. Kaiser

The Party Janet (Kristin Scott Thomas) wurde von ihrer Partei als Gesundheitsministerin im Schattenkabinett nominiert, was die Politikerin mit ihrem Mann Bill (Timothy Spall) sowie einigen Gästen feiern will. Janets beste Freundin April (Patricia Clarkson) ist mit ihrem deutschen Partner Gottfried (Bruno Ganz) gekommen, auch das lesbische Paar Martha (Cherry Jones) und Jinny (Emily Mortimer) und der Banker Tom (Cillian Murphy) sind erschienen, letzterer allerdings ohne seine Frau Marianne und in einem äußerst nervösen Zustand. Doch Tom ist nicht der einzige, der sich merkwürdig verhält … Sally Potters Komödie kommt am 27. Juli ins Kino Wir verlosen in Zusammenarbeit mit dem Verleih Weltkino 3 x 2 Freikarten für eine Vorstellung Ihrer Wahl. Schicken Sie uns eine E-Mail an verlosungen@strandgut.de mit Ihrer Adresse und dem Kennwort »The Party«. Einsendeschluss ist am 1. August.

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Seit vielen Jahren sind sie ein Paar, und ihre Freunde tippen bereits, wer wen zuerst verlassen wird in einer Zeit der kriselnden Beziehungen. Doch sie erleben und denken Anna und Hans eigentlich nur als Einheit und nennen sie deshalb auch die Hannas. Mit ihrer Erzählung von diesem besonderen Paar gelingt der Regisseurin Julia C. Kaiser eine wunderbare Realsatire auf unsere Beziehungswelt. Alle sind ja so spontan, auch Dominik Berg, der mit seiner Handkamera manchmal nicht so recht zu wissen scheint, wohin er unsere Blicke lenken soll. Doch bald ergibt sich ein klares Bild: Anna (Anna König) und Hans (Till Butterbach), beide in den Dreißigern, verbindet vor allem der gesunde Appetit, was man auch an ihren runden Formen erkennen kann. Sie kochen und essen für ihr Leben gern. Neue Rezepte werden ausprobiert, und der Abend mit dem befreundeten Paar, das die Hannas für ihre stabile Beziehung bewundert, beginnt bereits in der Küche beim gemeinsamen Zubereiten. Buchstäblich geht bei den Hannas die Liebe durch den Magen. Weil aber heutzutage nicht sein kann, was nicht sein darf, kommen immer wieder Anstöße von außen. Da wird Freundlichkeit mit sexueller Anmache verwechselt oder Hans in dem üblichen Gespräch unter Männern eingeredet, er brauche Distanz, um zu sich selbst zu finden. So prägnant schildern nur wenige Filme die Suche nach dem »richtigen Leben«. Mit solch treffsicheren

Dialogen und komischen Situationen. Doch inmitten der allgemeinen Selbstfindungsprozesse bleiben die Hannas ein emotional stabiles Paar, das allenfalls Gewichtsprobleme hat – bis sie die Bekanntschaft des hyperaktiven Schwesternpaares Nico (Ines Marie Westernströer) und Kim (Julia Becker) machen. Physiotherapeutin Anna lernt Nico bei einer Massage-Session kennen, und ihr Lebensgefährte trifft auf deren Schwester Kim bei einem extremen Fitness-Training, in dem diese die Aufgabe hat, den moppeligen Hans nackt durch einen Park zu jagen. Heimlich setzen beide zu einem Seitensprung an. Während Anne ihre offensive Seite entdeckt, lebt Hans seine sexuellen Phantasien aus. Als sie von der Affäre des anderen erfahren, ist weniger Aggression als Ratlosigkeit angesagt. Was sollen sie jetzt tun, wo sie sich doch immer noch so gut verstehen und auch lieb haben? Es adelt den Film, dass hinter dem lebensechten Spiel das Konzept der Drehbuchautorin und Regisseurin Kaiser verblasst. »Die beiden

Paare treffen aufeinander und in gewisser Weise gesunden sie aneinander«, hat sie kommentiert. So kann man, muss man den Film aber nicht sehen. Dass wir mit unseren Versuchen, das Beste zu erreichen, manchmal mit den falschen Mitteln das Gegenteil bewirken, gehört allerdings zu den unbestreitbaren Erkenntnissen der Filmemacherin. Im Bekanntenkreis der Hannas wurde übrigens getippt, dass Anna Hans verlassen wird. Claus Wecker DIE HANNAS von Julia C. Kaiser, D 2016, 102 Min. mit Anna König, Till Butterbach, Ines Marie Westernströer, Julia Becker, Anne RattePolle, Christian Natter Komödie / Start: 10.08.2017 für Fr

und Rh ankfurt ein-Main

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Preview

Wir verlosen 15 × 2 Freikarten für die Preview am Mittwoch, d. 9. Aug., um 20 Uhr in Orfeos Erben. Bitte rufen Sie uns am Dienstag, d. 8.8., ab 10 Uhr unter der Tel.-Nr. 069/97 07 41 99 an. Weitere Karten sind an der Kasse zu erwerben.


FILM

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Ein köstlicher Burgunder »Der Wein und der Wind« von Cédric Klapisch Jetzt also Burgund. 2008 spielte sein Film »So ist Paris« wie ein Großteil des französischen Kinos in der französischen Hauptstadt, jetzt wendet sich Cédric Klapisch der Provinz im Herzen Frankreichs zu. In »Der Wein und der Wind« erzählt er von einer Winzerfamilie und von der Heimkehr eines verlorenen Sohnes bzw. Bruders. Wieder versteht es der erfahrene Regisseur, der erneut das Drehbuch entwickelt hat (Co-Autoren diesmal: Santiago Amigorena und JeanMarc Roulot), aus den Bedingungen eines Ortes die Probleme zu schildern, die sich für die dort lebenden Personen ergeben und ihren Charakter bestimmen. Ein Großstadtbewohner hat eben andere Sorgen als ein Winzer im Burgund. Dorthin, auf das Weingut seiner Familie, kehrt der dreißigjährige Jean (Pio Marmaï) nach zehn Jahren Wanderschaft rund um den Erdball zurück. Es ist die Zeit der Weinernte, Jeans Vater liegt im Sterben. Die Last der Verantwortung ruht auf den Schultern von Jeans Geschwistern Juliette (Ana Girardot) und Jérémie (François Civil), die zwar die Unterstützung ihres Bruders gut gebrauchen können, ihm aber auch vorwerfen, dass er jahrelang nichts von sich hat hören lassen. Der verlorene Bruder wird also nicht nur freudig begrüßt, zumal wichtige Entscheidungen anstehen: Der richtige Zeitpunkt der Ernte und die weitere Vorgehensweise im Weinkeller müssen bestimmt werden. Und hinter diesen aktuellen Problemen, die sofort gelöst werden, steht die Frage, wie es mit dem Weingut weitergehen soll. Kann die Familientradition von den Geschwistern fortgeführt werden, oder gehen sie jeweils ihren eigenen Weg. Dass Jean im fernen Australien ein Weingut aufgebaut, eine Familie gegründet und sich verschuldet hat, macht die Sache nicht einfacher.

Wie bei den Erasmus-Stipendiaten in seinem wohl bekanntesten Film »Barcelona für ein Jahr - L‘auberge espagnole« weiß Klapisch auch im Winzermilieu die großen und kleinen Schwierigkeiten einfühlsam und humorvoll zu schildern. Da kann sich Juliette nur mit Mühe als Chefin Respekt verschaffen, oder der wohlhabende, sehr dominante Schwiegervater, der ein benachbartes Weingut betreibt, macht ein großzügiges, natürlich »ganz uneigennütziges« Angebot. Dass am Ende eine Lösung gefunden wird, auf die man schon viel früher hätte kommen können, tut dem Vergnügen an diesem Film keinen Abbruch. Zu einem gelungenen Feel-Good-Movie gehört ja auch ein befriedigendes Ende. Den Kritiker stört das zwar von Berufs wegen. Ihm ist der Film an einigen Stellen allzu glatt geraten. Auf der anderen Seite lernt aber auch er eine ganze Menge über die Entstehung eines guten Tropfens. Für den begeisterten Weintrinker ist »Der Wein und der Wind« ein Muss, für alle anderen ein guter Tipp für einen sehr unterhaltsamen Kinoabend.

JE ETZT T IM M ORF FEOS ERB BEN DIEHAN NNA AS.W WFILLM.DE »„DIE HA ANN NAS“ rrüttteln da as deutsche e Kiino o geh hörig g auff.«« KINO OFEST T LÜNEN N

Claus Wecker DER WEIN UND DER WIND (Ce qui nous lie) von Cédric Klapisch, F 2017, 114 Min. mit Pio Marmaï, Ana Girardot, François Civil, Jean-Marc Roulot, María Valverde, Yamée Couture Tragikomödie Start: 10.08.2017

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FILM

Wölfe und Schafe »Das ist unser Land!« von Lucas Belvaux Wer die schönen, manchmal leicht vertrackten Filme des Lucas Belvaux kennt, mag sich erst einmal wundern, wie geradlinig, lehrstückhaft, rhetorisch er hier zu Werk geht. Aber, so hat er gesagt, diesmal ging es ihm darum, mit einem Film wirklich einzugreifen, in Politik, Wahl und Meinung. Und so hat er den richtigen Film zur rechten Zeit gedreht. Einen Film darüber, wie die populistische Rechte in Frankreich im besonderen und in Europa im allgemeinen eine Form von sozialer Erschöpfung, von Hoffnungslosigkeit und Überdruss für sich zu nutzen versucht, um vom rechten Rand in die Mitte zu gelangen, mit allen Tricks von modernem Image-Marketing, Medienmanipulation – und mit einem gewaltigen Potential von Gewalt im Hintergrund. Dabei ist der Film beileibe nicht nur polemisch. Der Titel »Das ist unser Land!«, im Original »Chez Nous«, ist durchaus doppeldeutig zu lesen, nämlich im Sinne der Propaganda der Rechten, als rassistisch-nationalistische Drohgebärde, und im Sinne einer Zustandsbeschreibung für eine Region, die sich gerade ihre Schönheit und ihre Heimatlichkeit nehmen lässt. Das fängt an mit einem traumhaften Panoramaschwenk über eine nächtliche Kleinstadt im Norden des Pas-deCalais – Modell der fiktiven Stadt Hénart ist wohl Henin-Beaumont, wo seit geraumer Zeit der Front National regiert und Marine LePen Mitglied des Regionalrats ist. Mit dem Erwachen der Stadt begleiten wir die Krankenpflegerin Pauline (Émilie Dequenne) in Alltag und Arbeit. Die beginnt mit dem Fund einer Toten, führt über verzweifelte Versuche, den Ex-Mann zu motivieren, sich um die beiden Kinder zu kümmern, bis zurück ins eigene Heim, wo ihr kranker Vater sich störrisch gegen ihre Fürsorge wehrt. Eine junge Frau am Rand des Zusammenbruchs. Oder eine, die genau so hart arbeiten und kämpfen muss wie zahlreiche andere auch. In dieser Phase ist der Film vor allem eine genaue Milieustudie, nicht mit dem Anklage-Pathos der Brüder Dardenne, nicht mit dem

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Klassen-Stolz von Ken Loach, sondern einfach nahe an seiner Figur. Pauline verkörpert die Tapferkeit und den Überlebenswillen von Menschen, die den Strukturwandel und die soziale Kälte des Neoliberalismus am eigenen Leib erfahren. Aber rings um sie herum sind die Risse und Spannungen immer deutlicher zu spüren; selbst bei einem sonntäglichen Grillfest unter Freunden brechen Rassismus und Aggression hervor. Drei Begegnungen verändern dann Paulines Leben. Die mit dem Arzt Dr. Berthier (André Dussollier), der sie gewissermaßen als politischer Headhunter dazu auserkoren hat, das »Gesicht« des Bloc Patriothique in der Region zu werden, der sich hier einen bürgerlich-sozialen Anstrich geben wird und unter dem harmloseren Titel »Nationalpatriotische Vereinigung« firmiert. »Ich bin nicht rechts, und ich bin nicht links, ich bin für Frankreich.« Das ist einer der Sätze, mit denen Dr. Berthier nach und nach Pauline, Tochter eines Kommunisten und nach eigenen Angaben, wenn schon politisch, dann eher links, für seine Bewegung gewinnt, in der sie doch so viel Gutes tun könne. Und da ist zum zweiten die redegewandte Parteichefin Agnès Dorgelle (Catherine Jacob), deren Charisma (samt Appell an weibliche Soli-

darität) Pauline nicht widerstehen kann. Sie verfällt sehr schnell dem Rausch des Wir, den diese Predigerin gegen alles Unfranzösische zu erzeugen vermag. Zum dritten trifft Pauline ihre alte Jugendliebe wieder, Stéphane (Guillaume Gouix), ehemaliger Marinesoldat, aktiv in neofaschistischen Schlägertrupps, unfähig, die Verbürgerlichung der Bewegung mitzumachen und deswegen Dr. Berthier und seinen Wahlkampfstrategen schon lange Zeit lästig. Lange Zeit ahnt Pauline nicht, dass sie nur als Marionette und mediales Aushängeschild missbraucht wird (inklusive blond gefärbter Haare nach dem Geschmack der Anhänger dieser Bewegung); sie verliert ihren Vater, ihre Freundin, das Vertrauen der Klienten mit migrantischen Familiengeschichten, sie wird Gefangene der Kampagne, und im Hintergrund agieren Stéphanes Truppen zu ihrer »Sicherheit«. Erst als dabei ein Junge beinahe zu Tode kommt, beginnt Pauline zu begreifen und befreit sich aus den Fängen der rechten Bewegung, die, wie wir in wenigen Nebenhandlungen sehen, bis tief in die Familien, bis in die Seelen hinein, ihr Handwerk von Spaltung und Gewalt betreibt. Sie möchte zurück zu Selbstbestimmung, einer Aussicht auf »normales« Glück. Ganz kann das nicht mehr gelingen.

Dass der Film Leute aus dem Front National geärgert hat, kann man sich denken. Obwohl Belvaux eher an einem Modell dafür interessiert ist, wie Menschen in die Fänge der rechtspopulistischen Bewegungen geraten, und welche Rolle der gewalttätige nationalistische Untergrund dabei spielt, sind doch die direkten Bezüge und Zitate nicht zu übersehen. Wüste Beschimpfungen, Drohungen und Boykott waren die Folge, in manchen Gegenden hatten die Kinobetreiber Angst, den Film ins Programm zu nehmen. Vermutlich ist das ein Zeichen dafür, wie sehr der Film die Mechanismen und Tricks auf der einen, die Anfälligkeit, die fehlenden Alternativen auf der anderen Seite, getroffen hat. Aber: »Das ist kein Anti-FN-Film«, sagt Belvaux, »es ist ein Film über den Populismus, und darüber, wie Menschen in die politischen Kämpfe einbezogen werden. Was mich interessiert, das sind die Wähler und Mitmacher, nicht die politischen Parteien.« Insofern ist „Das ist unser Land!“ auch für das deutsche Publikum ein wichtiger Film im großen Wahljahr. Denn alles das, was der Film zeigt, funktioniert in ganz Europa nach den gleichen Mechanismen und mit den gleichen Maskeraden. Während er den unbotmäßigen Stéphane mit dem Leben bedroht, macht Dr. Berthier klar, dass man sich nur zum Anschein der bürgerliche Mitte anpasst: »Du hättest nur akzeptieren müssen einen Anzug zu tragen, dann wärst du noch bei uns.« »Das ist unser Land« ist ein mutiger Film, einer, der nicht versucht, die sozialen und politischen Konflikte in die Watte von Komödien oder die Spannung von Krimis zu verpakken, der nicht allein von Schurken und Opfern erzählt, sondern von Menschen, die genau zwischen diese Zustände gelangen, ein Film, der nicht herumredet, sondern die Sache beim Schopf packt, »frontal« eben, wie Belvaux das selber sagt. Da verzeiht man auch das ein wenig Gezimmerte und Konstruierte, das hier und da etwas Plakative, die Vereinfachung. Es ist schön zu wissen, dass es, wenn Demokratie, Gesellschaft und politische Kultur auf der Kippe stehen, ein Kino gibt, das sich da nicht heraushalten will. Georg Seeßlen DAS IST UNSER LAND! (Chez nous) von Lucas Belvaux, F/B 2017, 117 Min. mit Émilie Dequenne, André Dussollier, Catherine Jacob, Guillaume Gouix, Anne Marivin, Patrick Descamps Politdrama Start: 24.08.2017


FILM

abgedreht

ach (s. Kritik S. 4). www.arthouse-kinos.de

August in Orfeos Erben Tropische Sinnlichkeit – Hommage an Armando Bó und Isabel Sarli Vom 18. bis 20. August organisiert das Frankfurter Filmkollektiv in der Pupille und mit 2 Vorstellungen im Kino des Deutschen Filmmuseums eine Hommage an Armando Bó, den »argentinischen Russ Meyer«. Berühmt ist er auch für die Zusammenarbeit mit Isabel Sarli, DER südamerikanischen Sexikone der 60er und 70er. Von den knapp 30 Filmen, die Bó von 1955 bis zu seinem Tod 1981 gemacht hat, werden zehn zu sehen sein. Alle Kopien sind absolute Unikate aus dem argentinischen Staatsarchiv und werden wohl nicht wieder nach Europa kommen, da sie in einem mäßigen Zustand sind und auch die Rechte daran sehr teuer sein werden. www.filmkollektiv-frankfurt.de

65 Jahre E-KINOS Die E-KINOS werden 65 Jahre alt und feiern dies als Familienbetrieb in vierter Generation. Im August 1952 wurde der Europa-Palast eröffnet, damals eines der großen Kinos mit Balkon, den er im Zuge der Verkleinerung und Vermehrung von Sälen verloren hat. Im Haus hat nur das ESPLANADE (jetzt 1) seine alte Form aus den 50ern behalten, es ist eine echte Sehenswürdigkeit. Unter dem Motto »Du machst Kino & entscheidest« haben Filmfreunde für das Jubiläumsprogramm die folgenden sechs Filme ausgewählt: »Das Fenster zum Hof«, »Spiel mir das Lied vom Tod«, »Avatar« (3D), »Frühstück bei Tiffany«, »E.T.Der Außerirdische« und »Forrest Gump«. Unter allen Teilnehmenden wurden 10 Jahreskarten für die E-KINOS & das ELDORADO verlost. Die Gewinner werden am Sonntag, dem 27. August 2017, vor der ersten Jubiläumsvorstellung um 17 Uhr

Mi., 23.8., 20.30 Uhr SUNDANCE SHORTS 2017 Im August geht’s weiter mit den beliebten Kurzen – wie immer begleitet von Linda Schultze (Orfeos Erben). Insgesamt 7 Beiträge: die Gewinner des diesjährigen Festivals sowie Highlights wie das Regiedebüt von Kristen Stewart. Filmdauer: 95 Min.

Isabel Sarli und Armando Bó © INCAA

zur feierlichen Übergabe der Freikarten eingeladen. Die besagten Filme werden jeweils sonntags um 17 Uhr in der deutschen Fassung und im Anschluss um 20.30 Uhr in der Original- bzw. OmU-Version gezeigt. www.cineplex.de/filmreihe/65jahre-ekinos/2108/detail/65-jahreekinos/1/frankfurt/

filmportal.de knackt die 200.000er-Marke Wer sich über einen deutschen Film informieren will, geht im Netz auf filmportal.de und gibt den Titel ein. Die Suche dauert ein wenig und die Ergebnisse kommen manchmal etwas rätselhaft geordnet – doch das sind Nebensächlichkeiten. Insgesamt ist es die beste Informationsquelle für Daten zu deutschen Filmen (mit den Inhaltsangaben hinkt man etwas hinterher). Das vom Deutschen Filmmuseum betreute Portal verzeichnet jetzt mehr als 200.000 Filmschaffende und dokumentiert ihre Mitwirkung in und an mehr als 93.000 Filmen, von den historischen Anfängen des Mediums bis zum aktuellen Kinostart. Wir gratulieren! www.filmportal.de

August in Harmonie & Cinema Di., 8.8., 19 Uhr mit anschließendem Filmgespräch in der Harmonie. DEPORTATION CLASS Der 85-minütige, preisgekrönte Dokumentarfilm zeichnet ein umfassendes Bild der Abschiebungen. Von der Planung über den nächtlichen Großeinsatz in den Unterkünften der Asylbewerber bis zu ihrer Ankunft im Heimatland und der Frage, was die Menschen dort erwartet. Im Anschluss an die Vorführung besteht die Möglichkeit zum Austausch und Filmgespräch. Mitveranstalter ist die Frankfurter Gruppe von Amnesty International. Mi. 9.8., 20.30 Uhr im Cinema DER WIND UND DER WEIN Frankfurt-Vorpremiere in unserer neuen Filmreihe KINO CULINARICO mit Wein-Verkostung. Mo., 14.8., 20.45 Uhr im Cinema SUN RA: SPACE IS THE PLACE (1974) Einmalige Sondervorstellung im Rahmen der Musikfilmreihe HARMONIE AUDIOPHIL mit musikalischem Vorprogramm Der avantgardistische Jazzkomponist und Jazzmusiker Sun Ra galt schon zu Lebzeiten als einer der umstrittensten Jazzmusiker. In Kooperation mit den Plattenläden von Sachsenhausen No 2 Records, Sick Wreckords & In Between Records. Mit Filmpaten-Einführung und Überraschungsvorprogramm. Mi., 16.8., 20.45 Uhr in der Harmonie MR. LONG (DIS)HARMONIE – Die Reihe für den abseitigen Film Exklusive Frankfurt-Vorpremiere des neuen Films von SABU in Kooperation mit Nippon Connection. So., 20.8., 20 Uhr im Cinema WESTERN Frankfurt-Vorpremiere in Anwesenheit von Regisseurin Valeska Griseb-

Fr., 25.8.,18.30 Uhr ZEIT DER TRUNKENEN PFERDE von Bahman Ghobadi, Iran 2000, 82 Minuten, OmU. Goldene Palme Cannes 2000 In einem kurdischen Bergdorf kämpfen fünf Waisenkinder ums Überleben. Sie sind zu arm für die Operation, die der kleinwüchsige Madi braucht.

Open Air Kinos Hafenkino in Offenbach Weiterhin donnerstags bis samstags ausgewählte Filme aus dem Arthouse-Repertoire. Zudem zweimal am Mittwoch: 16.8. »Paterson« (OmU) und 23.8. »Jahrhundertfrauen« (OmU). Hafen2.net Shorts at Moonlight Zwei Zusatzveranstaltungen finden am 4. u. 5. August in Oestrich-Winkel im Innenhof des Schlosses statt. Für Festivalpass-Besitzer kostenlos. www.kurzfilmfestival.de Kino auf dem Dach Das Haus am Dom geht täglich vom 29.7. bis zum 5.8. in die zweite und vom 6.8. bis zum 13.8. in die dritte Runde. www.hausamdom-frankfurt.de Freibad Bad Vilbel Vom 27. Juli bis 9. August 2017 werden Filmhits auf der 78 qm großen Leinwand gezeigt. Die bequemen Sitzplätze haben Arm- und Rückenlehnen. Man kann es sich aber auch auf der Wiese oder der natürlich gewachsenen Empore bequem machen. www.kultur-bad-vilbel.de/open_ air_kino/ 41. Open Air Filmfest Weiterstadt Vom 10. bis 14. August gibt es im Braunshardter Tännchen und im Filmzelt beim BMX-Gelände Weiterstadt ein buntes Programm mit Live-Musik, Kurzfilmen, Poetry Slam und sonstigem. www.filmfest-weiterstadt.de/programm/ cw

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FILMSTARTS

27.07.2017

»Paradies« ab 27. Juli 2017 im Kino!

ANOTHER FOREVER – DIE STILLE UM ALICE von Juan Zapata, BR/CO u.a. 2016, 72 Min. mit Daniela Escobar, Marlon Moreno, Peter Ketnath Drama Die 40-jährige Alice musste in der Vergangenheit schon einige herbe Enttäuschungen hinnehmen. Nach einem harten Schicksalsschlag scheint ihr Leben völlig auseinanderzufallen. Ob sie mit der nicht sonderlich originellen Idee, eine lange Reise zu unternehmen, ihr Leben wieder ordnen kann? http://anotherforever.der-filmverleih.de

FINAL PORTRÄT von Stanley Tucci, GB/F 2017, 90 Min. mit Geoffrey Rush, Armie Hammer, Clémence Poesy, Tony Shalhoub, Sylvie Testud Biopic Während einer Parisreise im Jahr 1964 wird der junge Schriftsteller und Kunstliebhaber James Lord von seinem Freund gefragt, ob er ihm für ein Porträt Modell sitzen würde. Geschmeichelt und fasziniert sagt er zu, denn es handelt sich bei dem Interessenten um niemand geringeren als Alberto Giacometti. Doch Lord hat keine Ahnung, worauf er sich da eingelassen hat. Denn Giacomettis Arbeitsund Lebensweise ist eine einzige Katastrophe: Das Bild will nicht fertig werden, und aus ein paar Tagen werden Wochen … http://finalportrait.prokino.de

BABY DRIVER von Edgar Wright, GB/USA 2017, 113 Min. mit Ansel Elgort, Kevin Spacey, Lily James, Jon Bernthal, Eiza Gonzalez, Jamie Foxx Actiondrama Der junge Fluchtwagenfahrer Baby verlässt sich ganz auf Talent und Intuition, um der Beste in seinem Job zu werden. Als er das Mädchen seiner Träume trifft, sieht Baby eine Chance, seine kriminelle Karriere an den Nagel zu hängen, und versucht einen sauberen Ausstieg. Aber sein Gangsterboss, gespielt von Kevin Spacey, setzt ihn in einem zum Scheitern verurteilten Raubüberfall ein. Als Baby seine Liebe und seine Freiheit, ja sogar sein Leben gefährdet sieht, muss er sich entscheiden … www.sonypictures.de

DUNKIRK von Christopher Nolan, NL/UK/F/US 2017, 106 Min. mit Tom Hardy, Cillian Murphy, Mark Rylance, Kenneth Branagh, Harry Styles, Aneurin Barnard Kriegsdrama Deutsche Truppen belagern die französische Hafenstadt Dünkirchen im Mai 1940 und verkünden mit Flugblättern den Bewohnern und den dort stationierten Soldaten ihre scheinbar ausweglose Lage. In Großbritannien plant man eine kühne Rettungsmission – mit wenig Aussicht auf Erfolg. Doch einige verwegene Männer machen sich daran, ihre Kameraden zu retten. Denn schließlich warten auf den Stränden vor Dünkirchen fast 400.000 Mann auf ihre Hilfe … www.warnerbros.de

MAX – AGENT AUF VIER PFOTEN (Max 2: White House Hero) von Brian Levant, USA 2017, 85 Min. mit Zane Austin, Francesca Capaldi, Lochlyn Munro, Andrew Kavadas, Reese Alexander, Carrie Genzel Familienfilm Der liebenswerte Belgische Schäferhund Max soll dem Geheimdienst helfen, das Weiße Haus zu bewachen. Schnell werden Max und TJ, der Sohn des US-Präsidenten, die besten Kumpel. Als ein ausländischer Staatschef mit seiner Tochter Alex das Weiße Haus besucht, freunden sich Max und TJ mit dem Mädchen an. Die Kinder kommen einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur, doch die Erwachsenen wollen ihnen nicht glauben. Deshalb nehmen die Kids die Sache selbst in die Hand, und Max wird an ihrer Seite ein Agent auf vier Pfoten. www.kinostar.com

OSTWIND – AUFBRUCH NACH ORA von Katja von Garnier, D 2017, ca100 Min. mit Hanna Binke, Lea van Acken, Amber Bongard, Marvin Linke, Nicolette Krebitz, Thomas Sarbacher Abenteuer Noch immer hat Mika nicht gefunden, wonach sie im Leben sucht. Kurzentschlossen kehrt sie Gut Kaltenbach den Rücken, um sich mit ihrem Hengst Ostwind in den südlichsten Zipfel von Spanien durchzuschlagen, nach Andalusien. Dort will sie den sagenumwobenen Ort Ora finden, wo Ostwind ihren Träumen nach seine Wurzeln hat … www.constantin-film.de

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DAS GESETZ DER FAMILIE (Trespass against us)

PARADIES (Ray) von Andrey Konchalovskiy, RUS/D 2016, 130 Min. mit Yuliya Vysotskaya, Philippe Duquesne, Christian Clauß, Viktor Sukhorukov, Peter Kurth, Jakob Diehl, Jean Denis Römer Drama In Frankreich während des zweiten Weltkriegs arbeitet Olga, eine aristokratische Immigrantin, als Redakteurin für eine Modezeitschrift, gehört aber auch zur Résistance. Als bei einer Razzia zwei jüdische Kinder entdeckt werden, die Olga in ihrer Wohnung versteckt hält, kommt sie ins Gefängnis. Dort bietet ihr der Kollaborateur Jules ein milderes Strafmaß im Austausch für sexuelle Gefälligkeiten an. Als Jules eine Tages verschwindet, landet Olga in einem KZ, wo sie auf ihr einstige Liebe, den SSOffizier Helmut, trifft … www.alpenrepublik.eu

Siehe Kritik in Strandgut 7/2017

THE PARTY von Sally Potter, GB 2017, 71 Min. mit Patricia Clarkson, Kristin Scott Thomas, Timothy Spall, Bruno Ganz, Cillian Murphy, Cherry Jones Drama Die in Schwarzweiß und ohne Sinn für das Breitwandformat gedrehte Komödie handelt von einer Labour-Politikerin, die ihre Ernennung zur Ministerin ins Schattenkabinett feiern will, deren Party jedoch anders verläuft als erwartet. Geschwätzig auf vermeintlich hohem Niveau. www.theparty-derfilm.de

SIE NANNTEN IHN SPENCER von Karl-Martin Pold, A/D 2017, 122 Min. mit Bud Spencer, Terence Hill, Marcus Zölch, Jorgo Papasoglu Dokumentarfilm Zwei Bud-Spencer-Fans wollen ihr Idol persönlich kennenlernen. Sie unternehmen eine Reise quer durch Europa, bei der sie zahlreiche Weggefährten von Carlo Pedersoli, wie Spencer mit bürgerlichem Namen heißt, treffen, darunter dessen kongenialen Leinwandpartner Terrence Hill oder Hills deutschen Synchronsprecher Thomas Danneberg. Außerdem erfährt man, dass der beliebte Schauspieler auch als olympischer Schwimmer, Jurist, Schrifsteller, Erfinder und Modedesigner tätig war. www.neuevisionen.de

WISH UPON von John R. Leonetti, USA 2017, 90 Min. mit Joey King, Shannon Purser, Sydney Park, Ryan Phillippe, Ki Hong Lee, Sherilyn Fenn Horrorfilm Die 17-jährige Clare Shannon gehört wie ihre Freundinnen Meredith und June zu den Außenseiterinnen an ihrer Schule und hat es nicht immer leicht. Da

schenkt ihr eines Tages ihr Vater eine alte Spieluhr, deren Inschrift dem Besitzer die Erfüllung von sieben Wünschen verspricht. Ohne daran zu glauben, spricht sie ihren ersten Wunsch aus – und der geht zu ihrer großen Überraschung auch in Erfüllung. Doch nach weiteren Wünschen stellt sie fest, dass Menschen, denen sie nahe steht, einer nach dem anderen sterben. Offenbar haben die Kräfte der Spieluhr einen hohen Preis … http://splendid-film.de

von Adam Smith, GB 2017, 105 Min. mit Michael Fassbender, Brendan Gleeson, Lyndsey Marshal, Sean Harris, Rory Kinnear Drama Seit Generationen leben die Mitglieder des berüchtigten Cutler-Clans als Outlaws in einem Trailer-Park in der sanfthügeligen Landschaft von Gloucestershire. Was sie zum Leben brauchen, stehlen sie von den Bewohnern der Gegend. Sie haben einen Mordsspaß daran, die lokale Polizei an der Nase herumzuführen. Chad bewundert seinen Vater, einen unabhängigen Freigeist. Doch mit Frau und Sohn muss Chad sich entscheiden, ob er ein eigenes Leben beginnt. www.kochmedia-film.de

03.08.2017 ALIBI.COM von Philippe Lacheau, F 2017, 91 Min. mit Philippe Lacheau, Élodie Fontan, Julien Arruti, Tarek Boudali, Didier Bourdon, Nathalie Baye Komödie Greg ist Geschäftsmann, sein jüngster Coup ist die Gründung des überaus erfolgreichen Unternehmens Alibi.com: Die zumeist männlichen Kunden werden bei Bedarf mit Alibis nach Maß beliefert. Zusammen mit seinem Partner und einem neuen Mitarbeiter decken sie ihre Klienten und helfen ihnen aus der Patsche. Doch dann lernt Greg die schöne Flo kennen, die lügende Männer verabscheut … www.studiocanal.de

THE CHINESE LIVES OF ULI SIGG von Michael Schindhelm, CH 2016, 93 Min. Dokumentarfilm Der Schweizer Uli Sigg spielt seit der wirtschaftlichen Öffnung Chinas nach Maos Tod eine wichtige Rolle für das Land. 1980 als Unternehmer und Wirtschaftsexperte ins Land gerufen, wendet er sich der Kunst zu und trägt bis heute die bedeutendste Sammlung chinesischer Gegenwartskunst zusammen. Der Film gewährt erstmals einen umfassenden Einblick in das Leben des Unternehmers, Diplomaten und Kunstsammlers. www.one-filmverleih.de

EMOJI – DER FILM (The Emoji Movie) von Tony Leondis, USA 2017, 86 Min. Animationsfilm Nach den Vorgängen im Gehirn im Pixar-Film »Alles steht Kopf« geht es jetzt bei der Pixar-Konkurrenz um die geheime Welt in einem Smartphone. Versteckt in der Messaging App liegt Textopolis, eine geschäftige Stadt, in der alle Emojis wohnen und darauf hoffen, vom Besitzer des Telefons ausgewählt zu werden. In dieser Welt hat jedes Emoji nur einen Gesichtsausdruck – jedes außer Gene. Denn der ist ein überschwängliches Emoji, das ohne Filter geboren wurde und vor lauter unterschiedlichen Ausdrücken förmlich platzt. www.sonypictures.de

DIE GÖTTLICHE ORDNUNG von Petra Volpe, CH 2016, 97 Min. mit Marie Leuenberger, Max Simonischek, Rachel Braunschweig, Sibylle Brunner, Marta Zoffoli, Bettina Stucky Komödie Nora, eine junge Hausfrau und Mutter, lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem beschaulichen Schweizer Dorf. 1971 ist hier von der 68erBewegung nur wenig zu spüren. Als aber Nora beginnt, sich für das Frauenstimmrecht einzusetzen, über dessen Einführung die Männer abstimmen sollen, gerät der Dorf- und Familienfrieden gehörig ins Wanken. In der aufgeladenen Stimmung drohen Noras Familie und die ganze Gemeinschaft zu zerbrechen … www.goettlicheordnung.de

GRIESSNOCKERLAFFÄRE von Ed Herzog, D 2017, 98 Min. mit Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Enzi Fuchs, Eisi Gulp, Branko Samarovski Komödie Der restalkoholisierte Franz Eberhofer wird am Morgen nach einer rauschenden Polizisten-Hochzeit von einem schwer bewaffneten SEK-Kommando geweckt. Der Kollege Barschl ist mit einem Messer im Rücken tot aufgefunden worden. Und blöderweise ist die Tatwaffe, ausgerechnet Franz‘ Taschenmesser, in dem sein Name eingraviert ist. Dass der Dahingeschiedene Franz‘ ungeliebter Vorgesetzter und erklärter Erzfeind ist, macht die Sache auch nicht besser. Bayerischer Provinzkrimi. www.constantin-film.de

PLANET DER AFFEN: SURVIVAL (War for the Planet of the Apes) von Matt Reeves, USA 2017, 142 Min. mit Toby Kebbell, Andy Serkis, Woody Harrelson, Judy Greer, Steve Zahn Actionfilm Im dritten Teil der Reihe geraten Caesar und seine Affen in einen tödlichen Konflikt mit einer Armee von Menschen, die von einem unbarmherzigen Colonel befehligt wird. Es kommt zu schweren Verlusten unter den Affen. Caesar sinnt auf Rache.


FILMSTARTS Als er und der Colonel sich schließlich gegenüberstehen, beginnt ein Kampf um das Überleben beider Spezies und die Zukunft des Planeten … www.fox.de

DER WEIN UND DER WIND (Ce qui nous lie)

»Helle Nächte« ab 10. August 2017 im Kino!

von Cédric Klapisch, F 2017, 114 Min. mit Pio Marmaï, Ana Girardot, François Civil, Jean-Marc Roulot, María Valverde, Yamée Couture Tragikomödie Spätsommer im Burgund, kurz vor der Weinernte. Der dreißigjährige Jean kehrt nach langer Abwesenheit auf das Familienweingut zurück. Sein Vater liegt im Sterben, und seine Geschwister Juliette und Jérémie können jede Unterstützung bei der Ernte gebrauchen. Dabei brechen alte Verwundungen wieder auf, und neue Probleme müssen gelöst werden. Soll die Familientradition, sprich: das Gut, weitergeführt werden, oder geht jeder seinen eigenen Weg?

Siehe Kritik

10.08.2017 DALIDA von Lisa Azuelos, F 2016, 127 Min. mit Sveva Alviti, Riccardo Scamarcio, Jean-Paul Rouve, Nicolas Duvauchelle, Alessandro Borghi, Valentina Carli Musikdrama 1933 wurde sie in Kairo geboren, 1987 starb sie einen tragischen Tod. Dazwischen lebte Dalida ein filmreifes Leben – mit ihrem ersten Konzert im legendären Olympia in Paris 1953 und der Ehe mit Lucien Morisse, dem Leiter des damals neu gegründeten Privatradiosenders Europe 1. Dalida zählt mit über 150 Millionen verkauften Tonträgern nach wie vor zu den erfolgreichsten Sängerinnen der Welt, und als erste Sängerin überhaupt erhielt sie eine diamantene Schallplatte. www.nfp-md.de/kino

DER DUNKLE TURM (The Dark Tower) von Nikolaj Arcel, USA 2017, 95 Min. mit Idris Elba, Matthew McConaughey, Tom Taylor, Claudia Kim, Jackie Earle Haley, Abbey Lee Fantasy Revolvermann Roland Deschain ist der letzte seiner Art, gefangen in einem ewigen Kampf mit Walter O’Dim, dem Mann in Schwarz. Roland ist fest entschlossen, ihn daran zu hindern, den Dunklen Turm zu Fall zu bringen, der das ganze Universum zusammenhält. Das Schicksal aller Welten steht wieder einmal auf dem Spiel, als das Gute und das Böse in einer ultimativen Schlacht aufeinanderprallen. www.sonypictures.de

DIE GUTEN FEINDE von Christian Weisenborn, D 2017, 90 Min. Dokumentarfilm Christian Weisenborn begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit seines Vaters Günther Weisenborn, der sich in der sogenannten Roten Kapelle, einer losen Gruppierung von verschiedenen, auch kommunistischen Widerstandsgruppen, gegen die Nazis engagierte. Er wurde 1942 von der Gestapo inhaftiert und entging nur knapp der Todesstrafe wegen Hochverrats. Nach Kriegsende strengte er gemeinsam mit Adolf Grimme einen Prozess gegen den ehemaligen Richter Manfred Roeder an, der mehr als 50 Mitglieder der Roten Kapelle zum Tode verurteilt hatte. www.salzgeber.de

DIE HANNAS von Julia C. Kaiser, D 2016, 102 Min. mit Anna König, Till Butterbach, Ines Marie Westernströer, Julia Becker, Anne Ratte-Polle, Christian Natter Komödie Die Hannas, das sind Anna und Hans, beide in den Dreißigern, ein ausgeglichenes Langzeitpaar mit gemeinsamer Kochobsession. Die beiden treffen auf die ADHS-Schwestern Kim und Nico und starten jeweils eine Affäre – ohne vom Fremdgehen des anderen zu wissen. Dabei werden sie emotional durch den Fleischwolf gedreht, denn auch Kim und Nico verbindet etwas, was die Hannas nicht ahnen. »Ein eigenwilliger, überraschender und irrwitziger Liebesfilm«, kommentierte der BR anlässlich des vorjährigen Filmfests München. www.wfilm.de/die-hannas

Siehe Kritik

www.studiocanal.de

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17.08.2017 BIGFOOT JUNIOR HEARTBEATS von Duane Adler, USA 2017, 107 Min. mit Krystal Ellsworth, Amitash Pradhan, Justin Chon, Daphne Zuniga, Vidya Malvade, Paul McGillion Romanze Ausgerechnet kurz vor einem wichtigen Auftritt muss Kelli ihre Hip-Hop-Crew im Stich lassen und ihre Familie zu einer Hochzeit nach Indien begleiten. Der Urlaub wider Willen nimmt schnell eine erfreuliche Wendung. Denn im fernen Mumbai trifft Kelli auf den charmanten Inder Aseem, mit dem sie ihre große Leidenschaft fürs Tanzen teilt. Bei exotischen Rhythmen rücken schon bald nicht nur zwei gegensätzliche Kulturen näher zusammen. Doch hat ihre Liebe eine Chance? http://capelight.de/kino

HELLE NÄCHTE von Thomas Arslan, D/N 2017, 86 Min. mit Georg Friedrich, Tristan Göbel, Marie Leuenberger, Hanna Karlberg, Aggie Peterson, Frank Arne Olsen Drama Der in Berlin lebende Bauingenieur Michael erhält aus Norwegen die Nachricht vom Tod seines Vaters. Zusammen mit seinem 14-jährigen Sohn Luis, zu dem er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte, reist er zum Begräbnis in den hohen Norden. Ihre Reise, von der sich Michael erhofft, seinem Sohn näher zu kommen, gestaltet sich schwieriger als erwartet, weil der tägliche Umgang miteinander für beide ungewohnt ist und Luis wegen der langen Abwesenheit seines Vaters verletzt ist. Silberner Berlinale-Bär für Georg Friedrich. www.piffl-medien.de

LUCKY LOSER – EIN SOMMER IN DER BREDOUILLE von Nico Sommer, D 2017, 94 Min. mit Peter Trabner, Annette Frier, Emma Bading, Karl Wiesinger, Elvis Clausen Komödie Mike hat gerade seine Wohnung verloren und sucht eine neue Bleibe. Die neunjährige Beziehungspause hat seine Frau für eine Liaison mit Thomas genutzt. Mike ist immer noch in Claudia verliebt, und die gemeinsame Teenie-Tochter Hannah hält zu ihm. Als sie beschließt, zu ihrem Dad zu ziehen, steckt Mike in der Bredouille. Notgedrungen geht’s auf einen Campingplatz, wo zu Mikes Entsetzen noch Hannahs heimlicher Freund Otto auftaucht … Klischeehafte deutsche Komödie mit voraussehbarem Ende. www.farbfilm-verleih.de

RETURN OF THE ATOM (Atomin paluu) von Mika Taanila u. Jussi Eerola, D/FIN 2015, 110 Min. Dokumentarfilm Auf der Insel Olkiluoto in der finnischen Gemeinde Eurajoki wird seit 2004 ein Kernreaktor gebaut. Nach der Katastrophe von Tschernobyl ist Finnland damit der erste Staat Europas, der den Neubau eines Meilers genehmigt hat. Zwei Reaktoren und ein Endlager sind in Eurajoki bereits in Betrieb, und offener Widerstand gegen die Atomkraft regt sich kaum. Der Dokumentarfilm porträtiert das ungewöhnliche Leben einer Kleinstadt, die durch das Wiedererwachen der Kernkraft geprägt ist. http://realfictionfilme.de

KEDI – VON KATZEN UND MENSCHEN von Ceyda Torun, TR/USA 2016, 79 Min. Dokumentarfilm Tausende von Katzen streifen täglich durch die Straßen von Istanbul. Sie gehören niemandem und sind doch ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Frei, unabhängig und stolz leben sie seit vielen Jahren inmitten der Menschen, die sich an ihnen erfreuen, aber sie nicht in Besitz nehmen können. Die Kamera folgt sieben Katzen durch lebendige Märkte, sonnige Gassen, Häfen und über die Dächer der Stadt – und fängt ihre besondere Beziehung zu den Menschen ein. »Ein Liebesbrief an Katzen (und Menschen)«, schrieb das Magazin »Time«. www.weltkino.de

DER STERN VON INDIEN (Viceroy‘s House) von Gurinder Chadha, GB/IND 2017, 106 Min. mit Hugh Bonneville, Gillian Anderson, Manish Dayal, Huma Qureshi, Michael Gambon, Lily Travers Historiendrama 1947 kommen Lord Mountbatten und seine Frau Edwina nach Delhi. Seine Aufgabe: als Vizekönig die britische Kronkolonie in die Unabhängigkeit entlassen. In seinem Palast arbeiten mehr als 500 indische Bedienstete, darunter der junge Hindu Jeet, der hier unverhofft seine Freundin wiedertrifft, die schöne Muslima Aalia. Doch beide gehören verfeindeten Religionen an. Mountbatten steht vor der Frage, ob der Subkontinent in zwei neue Staaten geteilt werden und wo dann die Grenze verlaufen soll. www.tobis.de/film/der-stern-von-indien

(The Son of Bigfoot) von Ben Stassen, B/F 2017, 92 Min. Animationsfilm Der junge Adam will endlich herausfinden, wer sein Vater ist, und macht sich auf die Suche. Die Überraschung ist groß: Sein Vater ist der legendäre Bigfoot, der sich jahrelang im Wald versteckt hat, da ein böser Konzern seine besondere DNA für sich nutzen will. Und auch Adam erkennt, dass er außergewöhnliche Superkräfte besitzt. Doch viel gemeinsame Zeit zum Kennenlernen bleibt ihnen nicht, denn zwielichtige Gestalten sind ihnen bereits auf der Spur … www.studiocanal.de

BULLYPARADE – DER FILM von Michael Herbig, D 2017, ca90 Min. mit Michael Herbig, Rick Kavanian, Christian Tramitz, Ivanka Brekalo, Cornelia Ivancan, Jasmin Lord Klamotte Die Brüder Jens und Jörg Kasirske reisen »Zurück in die Zone«, um ihrer 90jährigen Tante den größten Wunsch zu erfüllen. In »Winnetou in Love« will Old Shatterhand den Häuptling der Apachen vor falschen Eheversprechen schützen. In »Wechseljahre einer Kaiserin« haben Sissi und Franz ihre liebe Not mit einem Geisterschloss in Bayern. »Lutz of Wallstreet« erzählt vom rasanten Aufstieg und Fall eines Langzeitstudenten in der New Yorker Börsenwelt, während ein »Planet der Frauen« ausgerechnet von Captain Kork, Mr. Spuck und Schrotty gerettet werden muss. www.warnerbros.de

CHAVELA von Catherine Gund u. Daresha Kyi, USA/MEX/E 2017, 90 Min., mit Pedro Almodóvar, Elena Benarroch, Miguel Bosé Musik-Dokumentation Durch traditionelle Rancheras wurde die Sängerin Chavela Vargas erst in Mexiko und später weltweit bekannt.Aus teils unveröffentlichtem Material und Interviews mit Chavela selbst, ihren Weggefährten, Kolleginnen und Partnerinnen entstand ein liebevolles Porträt der charismatischen und zeitlebens offen lesbisch lebenden Ausnahmekünstlerin, die 2012 im Alter von 93 Jahren starb. www.chavelavargasfilm.com

GELOBT SEI DER KLEINE BETRÜGER (Blessed Benefit) von Mahmoud al Massad, D/JOR/NL 2016, 83 Min. mit Ahmad Thaher, Maher Khammash, Odai Hijazi, Mahmoud al Massad, Nadim Remawi Komödie Bauunternehmer Ahmad ist im Gefängnis gelandet, weil er einen vorab bezahlten Bauauftrag nicht erfüllt, sondern das Geld in ein Dutzend Laptops investiert hat, mit denen sich in Jordanien viel schneller

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FILMSTARTS viel mehr Geld verdienen lässt. Mit der Zeit findet er Gefallen am All-Inclusive-Service hinter Gittern. In der Zwischenzeit bleiben aber die aus Kanada georderten Laptops im jordanischen Zoll stecken, und auch andere Geschäftemacher könnten sie gut gebrauchen …

»Tulpenfieber« ab 10. August 2017 im Kino!

www.neuevisionen.de

THE PROMISE – DIE ERINNERUNG BLEIBT von Terry George, E/USA 2016, 133 Min. mit Oscar Isaac, Charlotte Le Bon, Christian Bale, Daniel Giménez Cacho, Shohreh Aghdashloo, Angela Sarafyan Historiendrama Konstantinopel 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Die einst so lebendige und multikulturelle Hauptstadt des Osmanischen Reiches droht im Chaos zu versinken – und mit ihr der begabte Medizinstudent Michael. Als die attraktive Künstlerin Ana an der Seite ihres Geliebten, des amerikanischen Fotojournalisten Chris Myers, aus Paris eintrifft, verliebt sich Michael Hals über Kopf in sie. Verbunden durch ihre gemeinsamen armenischen Wurzeln entsteht zwischen ihnen eine magnetische Anziehungskraft. Doch bald müssen beide ums nackte Überleben kämpfen … http://capelight.de/the-promise

ROBERT DOISNEAU – DAS AUGE VON PARIS (Robert Doisneau, le révolté du merveilleux) von Clémentine Deroudille, F 2016, 77 Min. Dokumentarfilm Ein intimes Porträt von Robert Doisneau, der als Kind aus einer Vorstadt von Paris zu einem Superstar der Fotografie wurde. Die Regisseurin Clémentine Deroudille ist eine Enkelin von Robert Doisneau (14.4.1912 - 1.4.1994), der Film hat daher einen sehr privaten und familiären Zugang zu bisher unveröffentlichten Materialien aus dem Nachlass. Interviews mit Doisneau, seinen Freunden und Kollegen ergänzen den Blick auf sein Werk und auf Paris und seine Menschen, seine wichtigsten Sujets. www.filmkinotext.de

EIN SACK VOLL MURMELN (Un Sac de billes) von Christian Duguay, F/CAN/CZ 2016, 113 Min. mit Dorian Le Clech, Batyste Fleurial Palmieri, Patrick Bruel, Elsa Zylberstein, Christian Clavier Drama 1941 ist es für die jüdische Familie Joffo im besetzten Paris zu gefährlich geworden. Weil eine gemeinsame Reise in den unbesetzten Süden zu auffällig wäre, schicken die Eltern den zehnjährigen Joseph und seinen älteren Bruder Maurice allein auf den Weg. Niemand darf erfahren, dass sie Juden sind. Doch dank ihres Mutes und Einfallsreichtums schaffen sie es immer wieder, unentdeckt zu bleiben. Aber wird es ihnen gelingen, auch ihre Familie in Freiheit wiederzusehen?

(Table 19) von Jeffrey Blitz, USA 2017, 87 Min. mit Anna Kendrick, June Squibb, Craig Robinson, Lisa Kudrow, Amanda Crew, Stephen Merchant Komödie Kurz bevor Eloise bei der Hochzeit ihrer langjährigen Freundin als Trauzeugin auftreten kann, wird sie ihrer Aufgaben entbunden. Dennoch erscheint sie erhobenen Hauptes zur Feier, wo ihr ein Platz an dem Tisch 19 in der hintersten Ecke zugewiesen wird. Dort tummeln sich weitere Unwillkommene, die nicht miteinander bekannt sind. Um das Beste aus der Situation zu machen, teilen sie sich ihre Geheimnisse mit. Und Eloise erkennt, dass Freundschaft und sogar eine kleine Romanze auch unter widrigen Umständen entstehen kann. www.fox.de

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von David Leitch, USA 2017, 115 Min. mit Sofia Boutella, Charlize Theron, James McAvoy, John Goodman, Bill Skarsgård, Toby Jones Mystery-Thriller 1989, Berlin: Die Top-Agentin Lorraine Broughton hat die Order, Informationen höchster Brisanz zu besorgen. Doch die geteilte Stadt, in der ein Doppelagent unterwegs ist, fordert von ihr das Äußerste - es geht buchstäblich ums nackte Überleben. Nur eins steht fest bei dieser tödlichen Schachpartie: Über Bauernopfer entscheidet allein die blonde Königin. http://upig.de

ATTRACTION (Prityazhenie)

TIGERMILCH von Ute Wieland, D 2017, 106 Min. mit Flora Li Thiemann, Emily Kusche, Narges Rashidi, David Ali Rashed, Luna Zimic Mijovic, Eva Löbau Drama Nini, die Deutsche, und Jameelah mit dem irakischen Pass und dem brennenden Wunsch, Deutsche zu werden, sind 14 Jahre alt und Freundinnen seit ihrer Kindheit. Sie gehen zusammen zur Schule, rebellieren hin und wieder und mixen sich in der Pause ihr Lieblingsgetränk auf dem Klo: Tigermilch, eine Mischung aus Milch, Maracujasaft und Mariacron. Es ist Sommer in Berlin und bald Ferienbeginn. Als sie eines Nachts auf dem Spielplatz der Siedlung einen Liebeszauber veranstalten, werden sie Zeugen eines Mordes … www.constantin-film.de

TRÄUM WAS SCHÖNES – FAI BEI SOGNI (Fai Bei Sogni) von Marco Bellocchio, I/F 2016, 131 Min. mit Bérénice Bejo, Valerio Mastandrea, Fabrizio Gifuni, Guido Caprino, Barbara Ronchi, Dario Dal Pero Drama Der sensible Junge Massimo, der mit neun Jahren seine Mutter verloren hat, ist auch als Erwachsener noch nicht darüber hinweggekommen. Bis heute begreift Massimo nicht, was damals, an jenem schicksalshaften Tag vor 40 Jahren, passiert ist. Er meidet persönliche Beziehungen und Bindungen aller Art, versucht die Welt auf Abstand zu halten. Ihm wird bewusst, dass er das Rätsel seiner Kindheit lösen muss, um seinen Weg ins Leben zu finden. www.movienetfilm.de

www.einsackvollmurmeln-film.de

TABLE 19 – LIEBE IST FEHL AM PLATZ

ATOMIC BLONDE

»Table 19 – Liebe ist fehl am Platz« ab 17. August 2017 im Kino!

24.08.2017 ANA, MON AMOUR von Calin Peter Netzer, Rumän./F/D 2017, 127 Min. mit Mircea Postelnicu, Diana Cavalioti, Adrian Titieni, Vasile Muraru Drama Toma lernt Ana an der Uni kennen, beide studieren Literatur. Ana ist leicht neurotisch und leidet unter Panikattacken. Toma folgt ihr in jedes der dunklen Löcher, in die sie fällt, und heiratet sie gegen den Willen seiner Eltern. Er wird ihr Babysitter, ihr Fahrer, ihr Ein und Alles. In Wirklichkeit kreist er aber nur um eine Frau, die er nicht begreifen kann. Als Ana ihre Ängste überwindet und mit der Außenwelt zurechtzukommen lernt, bleibt Toma allein zurück. Er versucht, die Puzzleteile zusammenzufügen und zu verstehen, welcher Wirbelsturm ihn schließlich abgesetzt hat. http://realfictionfilme.de

ANNABELLE 2 (Annabelle: Creation) von David F. Sandberg, USA 2017, 109 Min. mit Stephanie Sigman, Anthony LaPaglia, Miranda Otto, Alicia Vela-Bailey, Talitha Bateman, Lulu Wilson Horrorfilm Prequel zum »Conjuring«-Spin-off »Annabelle«. Zwölf Jahre, nachdem die gemeinsame Tochter des Puppenmachers Samuel Mullins und seiner Frau auf tragische Weise gestorben ist, heißt das Ehepaar die Nonne Charlotte und einige Mädchen aus einem Waisenhaus bei sich willkommen. Doch die Gäste werden schon bald von Annabelle, der besessenen Kreation des Puppenherstellers, verfolgt … www.warnerbros.de

von Fedor Bondarchuk, RUS 2017, 130 Min. mit Irina Starshenbaum, Alexander Petrov, Rinal Mukhametov, Oleg Menshikov, Lyudmila Maksakova, Sergey Garmash Science-Fiction-Drama Moskau im Ausnahmezustand: Nach dem Absturz eines Raumschiffes, welches große Teile der russischen Metropole in Schutt und Asche gelegt hat, wird der Notstand ausgerufen. Ebenso unklar wie die Ursache des Absturzes sind die Gründe, aus denen sich die Aliens der Erde genähert haben. Die Ungewissheit über ihre Absichten spaltet die Bevölkerung tief: Diejenigen, die Freunde und Familie verloren haben, glauben nicht an ein friedliches Anliegen, und das Militär rüstet sich für einen möglichen Angriff … http://capelight.de/kino

DAS IST UNSER LAND! (Chez nous) von Lucas Belvaux, F/B 2017, 117 Min. mit Émilie Dequenne, André Dussollier, Catherine Jacob, Guillaume Gouix, Anne Marivin, Patrick Descamps Politdrama Pauline arbeitet als Kranken- und Altenpflegerin im strukturschwachen Norden Frankreichs. Sie kümmert sich um ihren Vater und zieht ihre beiden Kinder alleine groß. Die sympathische und hilfsbereite Frau wird von allen gemocht. Das will sich eine nationalistische Partei zu Nutze machen. Der charismatische Arzt Dr. Berthier umschmeichelt Pauline und überredet sie, zur Bürgermeisterwahl zu kandidieren – als Marionette, wie sich herausstellt. www.alamodefilm.de

Siehe Kritik

EINSTEINS NICHTEN von Friedemann Fromm, D 2016, 91 Min. Dokumentarfilm Nur wenige Stunden, bevor sich die deutschen Besatzer 1944 aus Florenz zurückziehen, wird die Familie Einstein von einem Sonderkommando der Spionage und Kollaboration mit dem Feind beschuldigt. Die Deutschen finden nur Robert Einsteins Frau und die beiden Töchter vor und erschießen sie. Robert, ein Cousin von Albert Einstein, kann sich im Wald verstecken und überlebt. Die beiden Adoptivkinder überleben, weil sie nicht den Namen Einstein tragen. Robert nimmt sich an seinem Hochzeitstag ein Jahr danach das Leben. Lorenza und Paola Mazzetti kehren nach 70 Jahren an den Ort des grausamen Verbrechens zurück, welches sie damals als Kinder miterleben mussten. www.nfp-md.de/kino

HAMPSTEAD PARK – AUSSICHT AUF LIEBE (Hampstead) von Joel Hopkins, UK 2017, 102 Min. mit Diane Keaton, Brendan Gleeson, Lesley Manville, James Norton, Jason Watkins, Simon Callow Romantische Komödie Die eigenwillige Amerikanerin Emily Walters passt nur auf den ersten Blick ins gediegene Hampstead. Sie findet ihre affektierten Freundinnen zunehmend öde.Als Emily eines Tages beobachtet, wie ein Frem-


FILMSTARTS der im Park von einer Gruppe Schläger attackiert wird, ruft sie die Polizei und kümmert sich um den Angegriffenen, der so gar nicht ihrem Männerbild entspricht. Donald, der seit 17 Jahren in einer selbstgezimmerten, schäbigen Hütte im Park lebt, soll einem Luxusbauprojekt weichen. Zsammen setzen sie sich zur Wehr …

»Magical Mystery« ab 31. August 2017 im Kino!

für das geheimnisvolle Mädchen Ewa, das im Wald lebt und sich mit Diebstählen über Wasser hält … Völlig misslungener Versuch, die Handlung von Horvaths Meisterwerk in die nahe Zukunft zu verlegen. www.constantin-film.de

http://splendid-film.de

HAPPY FAMILY

KILLER‘S BODYGUARD

von Holger Tappe, D 2017, 96 Min. Animationsfilm Die Buchhandlung von Mutter Emma Wünschmann macht nur Verluste, Vater Frank ist völlig überarbeitet und muss einen cholerischen Chef ertragen, Tochter Fee ist gerade in einer besonders kritischen Phase ihrer Pubertät und Sohn Max ist zwar als intelligentes Wunderkind, wird aber genau deswegen in der Schule gehänselt. Auf einen Fluch der Hexe Baba Yaga in Monster verwandelt, jagen sie ihr hinterher. sie soll ihre Tat wieder rückgängig machen …

(The Hitman‘s Bodyguard)

www.warnerbors.de

www.fox.de

von Patrick Hughes, USA 2017, 111 Min. mit Ryan Reynolds, Samuel L. Jackson, Salma Hayek, Gary Oldman, Elodie Yung, Richard E. Grant Actionkomödie Der weltbeste Bodyguard wird engagiert, um ausgerechnet das Leben seines Erzfeindes zu schützen – eines berüchtigten Killers. Der unaufhaltsame Bodyguard und der manipulative Auftragsmörder, die sich seit Jahren sich gegenseitig auszuschalten versuchen, müssen nun die nächsten 24 Stunden gemeinsam durchstehen.

HARD & UGLY von Malte Wirtz, D 2017, 71 Min. mit Patrick Güldenberg, Kristin Becker, Maximilian Gehrlinger, Aline Adam, Daniele Rizzo, Martin Bergmann Tragikomödie Et, gerade frisch aus seinem Job gefeuert, weil er nicht ins Konzept passt, hat keine Lust mehr auf das Leben. Auf einer Brücke irgendwo in Berlin kommt es zum spontanen Selbstmordversuch. Doch gerade als er sich mühselig über die Brüstung gequält hat, steht Carla vor ihm. Carla, gerade frisch von ihrem Verlobten ohne Vorwarnung auf die Straße gesetzt, rückt Et den Kopf zurecht. Ein zufälliges Treffen von Außenseitern, die sich gegenseitig aus dem Schlamassel ziehen wollen. www.dejavu-film.de

PARASOL – MALLORCA IM SCHATTEN (Parasol) von Valéry Rosier, B 2015, 73 Min. mit Alfie Thomson, Pere Yosko, Julienne Goeffers, Christian Carre, Delphine Théodore, Ahilen Saldano Komödie Alfie, Annie und Pere zieht es nach Mallorca, wo sie ihr Glück finden wollen. Der schüchterne Alfie ist mit seinen dicken Eltern auf dem Campingplatz und sehnt sich nach einem Urlaubsflirt. Annie ist zwar nicht mehr die Jüngste, aber einen potentiellen Liebhaber hat sie schon. Und Pere würde einfach alles tun, damit seine kleine Tochter einen unvergesslichen Geburtstag hat. www.eksystent.com

TULPENFIEBER (Tulip Fever) von Justin Chadwick, USA/GB 2017, 107 Min. mit Alicia Vikander, Christoph Waltz, Dane DeHaan, Judi Dench, Holliday Grainger, Cara Delevingne Drama Das Amsterdam des Goldenen Zeitalters ist besessen von einer botanischen Sensation: der Tulpe. An den Grachten floriert der Handel mit den kostbaren Zwiebeln, die schon bald mehr wert sind als Diamanten. Die Spekulanten an der Börse bieten horrende Summen. In dieser hitzigen Atmosphäre verliebt sich der Maler Jan van Loos in Sophia, die bildschöne Frau seines reichen Auftraggebers. Die nötigen Gulden für die Überfahrt in die Neue Welt und den gemeinsamen Neuanfang hängen allerdings von einem kühnen Geschäft an der Tulpenbörse ab. Mit der teuersten Zwiebel, der Admiral Maria … http://tulpenfieber-derfilm.de

THE LIMEHOUSE GOLEM WESTERN

THE COMEDIAN

von Valeska Grisebach, D/BG/A 2017, 119 Min. mit Reinhard Neumann, Reinhardt Wetrek, Syuleyman Alilov Letifov, Veneta Frangova, Vyara Borisova Drama Eine Gruppe deutscher Bauarbeiter macht sich auf den Weg zu einer Auslandsbaustelle in der bulgarischen Provinz. Das fremde Land und die raue, wenig erschlossene Landschaft wecken die Abenteuerlust bei den Männern. Gleichzeitig sind sie mit ihren eigenen Vorurteilen und ihrem Misstrauen konfrontiert. Das nahe gelegene Dorf wird für zwei der Männer zur Bühne für einen Konkurrenzkampf um die Anerkennung und die Gunst der Dorfbewohner.

von Taylor Hackford, USA 2016, 120 Min. mit Robert De Niro, Leslie Mann, Harvey Keitel, Edie Falco, Danny DeVito, Patti LuPone Komödie Für den einst erfolgreichen Comedian Jackie läuft es seit dem Ende seiner TV-Serie nicht mehr rund. Seine Agentin kann ihm nur noch Stand-Up-Gigs mit anderen alten Recken vermitteln. Nach einer kleinen Auseinandersetzung wird er zu Sozialstunden in einem Obdachlosenheim verdonnert, wo er auf Harmony trifft, in die er sich verliebt. Gemeinsam mit ihr streift der Komiker mit der scharfen Zunge und einem Faible für Beleidigungen durch New York und zerbricht überall reichlich Porzellan …

www.piffl-medien.de

www.warnerbros.de

Siehe Kritik

31.08.2017 ALS PAUL ÜBER DAS MEER KAM von Jakob Preuss, D 2017, 97 Min. Dokumentarfilm Paul Nkamani hat sich aus seiner Heimat Kamerun durch die Sahara bis an die Küste Marokkos durchgeschlagen. Hier lernt er den Filmemacher Jakob Preuss kennen. Kurz darauf ergattert Paul einen begehrten Platz auf einem Schlauchboot nach Europa, doch die Überfahrt nimmt einen tragischen Ausgang: Die Hälfte seiner Mitreisenden stirbt, Paul überlebt. Der Regisseur sieht die erschütternden Bilder der Rettung im Fernsehen und begibt sich auf die Suche nach Paul … www.farbfilm-verleih.de

AUGUSTE RODIN (Rodin) von Jacques Doillon, F 2017, 119 Min. mit Vincent Lindon, Izïa Higelin, Séverine Caneele, Bernard Verley, Anders Danielsen Lie, Arthur Nauzyciel Drama Paris, 1880. Der ebenso skandalträchtige wie erfolgreiche Bildhauer Auguste Rodin wähnt sich am Ziel seiner Träume. Mit 40 Jahren erhält er seinen ersten Staatsauftrag: »Das Höllentor« – inspiriert von Dantes »Göttlicher Komödie« – soll als Bronzeportal den Eingang des neuen Kunstgewerbemuseums im Pariser Louvre schmücken. Eine Phase manischen Schaffens beginnt, die durch Rodins Begegnung mit der hochtalentierten, 24 Jahre jüngeren Camille Claudel noch intensiver wird … www.wildbunch-germany.de

DAVID LYNCH: THE ART LIFE von Jon Nguyen, Rick Barnes und Olivia NeergaardHolm, USA/DK 2016, 88 Min. mit David Lynch Dokumentarfilm Eine persönliche Reise zu den künstlerischen Wurzeln und prägenden Phasen des jungen David Lynch – eine Reise durch idyllische Kindheitsjahre in einer amerikanischen Kleinstadt und in die düsteren Straßen von Philadelphia. Auf dieser Reise beschreibt Lynch einzelne Stationen seines Lebens, die maßgeblich zu seiner Entwicklung beigetragen haben. www.nfp-md.de/kino

HAUS OHNE DACH von Soleen Yusef, D/IRQ/Q 2016, 117 Min. mit Mina Özlem Sagdiç, Sasun Sayan, Murat Seven, Wedad Sabri, Ahmet Zirek, Feyyaz Duman Drama Drei Geschwister, die in der kurdischen Region des Iraks geboren und in Deutschland aufgewachsen sind, wollen den letzten Wunsch ihrer Mutter erfüllen und sie, neben dem im Krieg verstorbenen Vater, in ihrem Heimatdorf beerdigen. Auf der nervenaufreibenden Kurdistan-Odyssee werden sie nicht nur mit ihrer Großfamilie konfrontiert, die den letzten Wunsch der Mutter nicht akzeptiert, sondern vor allem damit, dass sie sich in den letzten Jahren mehr und mehr voneinander distanziert haben.

von Juan Carlos Medina, GB 2016, 109 Min. mit Bill Nighy, Olivia Cooke, Douglas Booth, Eddie Marsan, María Valverde, Sam Reid Thriller Im heruntergekommenen Londoner Bezirk Limehouse treibt ein Serienmörder, der auf besonders brutale Art vorgeht, im Jahr 1880 sein Unwesen. An den Tatorten hinterlässt er mit dem Blut seiner Opfer geschriebene lateinische Botschaften. Die Taten sind derart grausam, dass viele Menschen annehmen, sie wären von einem mystischen Wesen verübt worden: dem Golem, einer aus Lehm geformten Kreatur. Inspektor John Kildare soll den Fall lösen und dafür sorgen, dass wieder Ruhe unter der Bevölkerung einkehrt … www.concorde-film.de

MAGICAL MYSTERY ODER DIE RÜCKKEHR DES KARL SCHMIDT von Arne Feldhusen, D 2017, 111 Min. mit Charly Hübner, Detlev Buck, Marc Hosemann, Annika Meier, Bjarne Mädel, Sarah Bauerett Komödie Mitte der 90er-Jahre trifft Karl Schmidt in Hamburg durch einen Zufall seine alten Kumpels wieder. Während Karl am Tag der Maueröffnung mit einem depressiven Nervenzusammenbruch in die Klapse eingeliefert wurde, sind die alten Freunde inzwischen zu Stars der deutschen Techno-Szene geworden. Sie wollen ihr Plattenlabel mit einer »Magical Mystery«-Tour durch Deutschland noch bekannter machen. Und genau dazu brauchen sie Karl Schmidt als Fahrer, der immer nüchtern bleiben muss. Durchgeknallte Komödie mit hohem Unterhaltungswert. https://dcmworld.com

www.missingfilms.de

JUGEND OHNE GOTT von Alain Gsponer, D 2017, 114 Min. mit Jannis Niewöhner, Fahri Yardim, Emilia Schüle, Alicia von Rittberg, Jannik Schümann, Anna Maria Mühe Drama Zach macht sich widerwillig auf in das Hochleistungs-Camp der Abschlussklasse einer Elite-Schule. Im Gegensatz zu seinen Kommilitonen hat er kein Interesse daran, auf die renommierte Rowald Universität zu kommen. Die ehrgeizige Nadesh ist von dem Einzelgänger fasziniert und versucht, ihm näherzukommen. Zach interessiert sich aber mehr

Strandgut 08/2017

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KINO

18:00 Uhr

20:30 Uhr

01

Di

SOLISTIN ANNA ALT DE 1944. Werner Klingler. 95 Min. Mit Einführung

DIE HOCHSTAPLER DE 2006. Alexander Adolph. 87 Min.

Di

01

02

Mi

UNE PARTIE DE CAMPAGNE Eine Landpartie FR 1936. Jean Renoir. 40 Min. OmU

PUSHER DK 1996. Nicolas Winding Refn. 105 Min. OmU

Mi

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03

Do

MONSIEUR VERDOUX Der Heiratsschwindler von Paris US 1947. Charles Chaplin. 124 Min. OF

IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS DE 2017. Matti Geschonneck. 101 Min. 20:15 Uhr Zu Gast: Matti Geschonneck. /KV 8QTƂNO

Do

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04

Fr

PUSHER DK 1996. Nicolas Winding Refn. 105 Min. OmU

DIE HOCHSTAPLER DE 2006. Alexander Adolph. 87 Min.

FLESH FOR FRANKENSTEIN Andy Warhol's Frankenstein US/IT/FR 1973. Paul Morrissey. 95 Min. engl. OF

Fr

04

Werkschau: Nicolas Winding Refn

05

Sa

LE DÉJEUNER SUR L'HERBE Das Frühstück im Grünen FR 1959. Jean Renoir. 92 Min. DF

BLEEDER DK 1999. Nicolas Winding Refn. 98 Min. OmU

FEAR X Im Angesicht der Angst DK/CA/UK/BR 2003. Nicolas Winding Refn. 92 Min. OmU

Sa

05

Mit allen Tricks. Hochstapler im Film

06

So

MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI CH/FR 2016. Claude Barras. 66 Min. DF 15:00 Uhr

MONSIEUR VERDOUX Der Heiratsschwindler von Paris US 1947. Charles Chaplin. 124 Min. OF

FEAR X Im Angesicht der Angst DK/CA/UK/BR 2003. Nicolas Winding Refn. 92 Min. OmU

So

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Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

Mo

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08

Di

PURSUED Verfolgt US 1947. Raoul Walsh. 101 Min. OmU

DONALD TRUMP, DER SCHAUSPIELER Vortrag: Urs Spörri 20:15 Uhr Filmbeginn ca. 21:45 Uhr

Di

08

09

Mi

LE DÉJEUNER SUR L'HERBE Das Frühstück im Grünen FR 1959. Jean Renoir. 92 Min. DF

PUSHER II With Blood on my hands DK 2004. Nicolas Winding Refn. 96 Min. OmU

Mi

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10

Do

IL BIDONE Die Schwindler IT/FR 1955. Federico Fellini. 112 Min. OmeU

PI US 1998. Darren Aronofsky. 85 Min. OmU 20:15 Uhr Mit Gespräch

Do

10

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Fr

PUSHER II With Blood on my hands DK 2004. Nicolas Winding Refn. 96 Min. OmU

THE STING Der Clou US 1973. George Roy Hill. 129 Min. OF 20:00 Uhr

HUNDSTAGE AT 2001. Ulrich Seidl. 121 Min. OF Vorgestellt von: Adriane Meusch

Fr

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Sa

PICNIC AT HANGING ROCK Picknick am Valentinstag AU 1975. Peter Weir. 107 Min. OmU

PUSHER III I am the Angel of Death DK 2005. Nicolas Winding Refn. 102 Min. OmU

FLESH FOR FRANKENSTEIN Andy Warhol's Frankenstein US/IT/FR 1973. Paul Morrissey. 95 Min. engl. OF

Sa

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13

So

MR. MAGORIUMS WUNDERLADEN US 2007. Zach Helm. 94 Min. DF 15:00 Uhr

IL BIDONE Die Schwindler IT/FR 1955. Federico Fellini. 112 Min. OmeU

So

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Kino des Deutschen Filmmuseums Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main

TOMORROW NEVER DIES James Bond 007 - Der Morgen stirbt nie UK/US. Roger Spottiswoode. 119 Min. OmU 20:15 Uhr Zu Gast: Götz Otto

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Mo

KEINE VORSTELLUNGEN

Mo

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Information & Ticketreservierung: Tel.: 069 - 961 220 220

15

Di

THE LUSTY MEN Die Draufgänger US 1952. Nicholas Ray. 113 Min. OmU

THE STING Der Clou US 1973. George Roy Hill. 129 Min. OF

Di

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Eintrittspreise Kino Eintritt regulär: 7,00 Euro, ermäßigt: 5,00 Euro

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Mi

PICNIC AT HANGING ROCK Picknick am Valentinstag AU 1975. Peter Weir. 107 Min. OmU

PUSHER III I am the Angel of Death DK 2005. Nicolas Winding Refn. 102 Min. OmU

Mi

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17

Do

PAPER MOON US 1973. Peter Bogdanovich. 102 Min. DF

HANS, EIN JUNGE IN DEUTSCHLAND DE 1985. Sohrab Shahid Saless. 149 Min. 20:00 Uhr Mit Einführung

Do

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Fr

BRONSON UK 2008. Nicolas Winding Refn. 92 Min. OmU

PLEIN SOLEIL Nur die Sonne war Zeuge FR 1960. R. Clément . 118 Min. OmeU 20:15 Uhr

LUJURIA TROPICAL Tropische Sinnlichkeit AR/VE 1964. Armando Bó. 82 Min. DF Mit Einführung

Fr

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Sa

MILOU EN MAI Eine Komödie im Mai FR 1990. Louis Malle. 107 Min. OmU

VALHALLA RISING FR/UK/DK 2009. Nicolas Winding Refn. 93 Min. OmU

FIEBRE Im Fieber verbotener Lust AR 1972. Armando Bó. 85 Min. OmeU Mit Einführung

Sa

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So

PAPER MOON US 1973. Peter Bogdanovich. 102 Min. DF

DRIVE US 2011. Nicolas Winding Refn. 101 Min. OmU

So

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Mo

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Kino im Filmmuseum August 2017

Klassiker & Raritäten: Robert Mitchum Picknick-Zeit

VCIUØDGT

MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI CH/FR 2016. Claude Barras. 66 Min. DF 14:30 Uhr

MR. MAGORIUMS WUNDERLADEN US 2007. Zach Helm. 94 Min. DF 14:30 Uhr

Schwerbehinderte: 3,50 Euro Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,00 Euro Zuschlag Kinocard Gültigkeit 1 Jahr, ermöglicht ermäßigten Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen Jahresbeitrag: 30,00 Euro, ermäßigt: 20,00 Euro

BALLERINA FR/CA 2016. Éric Summer, Éric Warin. 90 Min. DF 14:30 Uhr

22:30 Uhr

Ticket: je 4,00 Euro, erm.: 3,00 Euro Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag Kinderkino Kinder und begleitende Erwachsene: je 3,50 Euro

DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM FR/CA 2016. DE 1920. 2CWN 9GIGPGT /KP 5VWOOƂNO 11:00 Uhr Mit Musikbegleitung BALLERINA FR/CA 2016. Éric Summer, Éric Warin. 90 Min. DF 15:00 Uhr

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Mo

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Di

HOME FROM THE HILL Das Erbe des Blutes US 1960. Vincente Minnelli. 150 Min. OmU

DIRTY ROTTEN SCOUNDRELS Zwei hinreißend verdorbene Schurken US 1988. F. Oz. 106 Min. OmU 20:45 Uhr

Di

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Mi

MILOU EN MAI Eine Komödie im Mai FR 1990. Louis Malle. 107 Min. OmU

ONLY GOD FORGIVES US/FR/DK 2013. Nicolas Winding Refn. 90 Min. OmU

Mi

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Do

MIT HIMBEERGEIST GEHT ALLES BESSER AT 1960. Georg Marischka. 105 Min.

YOU ARE WANTED DE 2017. Matthias Schweighöfer. 45 Min. 20:15 Uhr Mit Vortrag

Do

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Fr

BALLERINA FR/CA 2016. Éric Summer, Éric Warin. 90 Min. DF 14:30 Uhr

DIRTY ROTTEN SCOUNDRELS Zwei hinreißend verdorbene Schurken US 1988. F. Oz. 106 Min. OmU

DRIVE US 2011. Nicolas Winding Refn. 101 Min. OmU

A SNAKE OF JUNE JP 2002. Shin‘ya Tsukamoto. 77 Min. OmU Vorgestellt von: Piotr Koza

Fr

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Sa

BALLERINA FR/CA 2016. Éric Summer, Éric Warin. 90 Min. DF 16:00 Uhr

EMMA US 1996. Douglas McGrath. 121 Min. OmU

RIVER OF NO RETURN Fluß ohne Wiederkehr US 1954. Otto Preminger. 91 Min. OF

ONLY GOD FORGIVES US/FR/DK 2013. Nicolas Winding Refn. 90 Min. OmU

Sa

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So

BALLERINA FR/CA 2016. Éric Summer, Éric Warin. 90 Min. DF 16:00 Uhr

THE NEON DEMON US/FR/DK 2016. Nicolas Winding Refn. 117 Min. OmU

CATCH ME IF YOU CAN US 2002. Steven Spielberg. 141 Min. OF

So

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www.deutsches-filmmuseum.de

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KEINE VORSTELLUNGEN

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Newsletter Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail mittwochs über Kino- und Ausstellungs-Programme.

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Di

5 CARD STUD Todfeinde US 1968. Henry Hathaway. 103 Min. OmU

CATCH ME IF YOU CAN US 2002. Steven Spielberg. 141 Min. OF

Di

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Anmeldung unter www.deutsches-filmmuseum.de

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Mi

EMMA US 1996. Douglas McGrath. 121 Min. OmU

THE NEON DEMON US/FR/DK 2016. Nicolas Winding Refn. 117 Min. OmU

Mi

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2TQITCOOJGHV Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.

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Do

DER HAUPTMANN VON KÖPENICK DE 1931. Richard Oswald. 85 Min.

RIVER OF NO RETURN Fluß ohne Wiederkehr US 1954. Otto Preminger. 91 Min. OF

Do

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Frankfurt-Pass-Inhaber erhalten den ermäßigten Eintrittspreis. ƂNOECHÅ Das filmcafé hat immer von Museumsöffnung bis zum Beginn der letzten Filmvorführung geöffnet. Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden. Ausstellung Dauerausstellung Di - So 10.00 - 18.00, Mi 10.00 - 20.00, Mo geschlossen Eintrittspreise: 6 Euro, ermäßigt: 3 Euro Sonderausstellung ROT im Film 08. März - 13. August 2017 Eintrittspreise: 7,- Euro, ermäßigt: 5,- Euro

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Strandgut 08/2017

KEINE VORSTELLUNGEN

ROT / Reihe Refn

Tricks und Schwindler

Picknick

Late Night

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT

Klassiker und Raritäten OmeU Original mit englischen UT

Treppe 41

Kinderkino

Omd/eU Original mit dt. und engl. UT

Specials


KINO

PROGRAMM 8 | 2017 Filmkunst in Wiesbaden Kinotermine (Auswahl): Mi 2.8. 17.45 Uhr Historische Kriminalfilme

DER MANN, DER SHERLOCK HOLMES WAR

Regie: Karl Hartl, DE 1937, Einführung: Dr. Manfred Kögel DER MANN, DER SHERLOCK HOLMES WAR

Fr 4.8. 20.15 Uhr Werk(schauen)

SIE NANNTEN IHN SPENCER Regie: Karl-Martin Pold, DE 2017, OmU Do 10.8. 20.15 Uhr Star-Regisseurinnen DIE VERFÜHRTEN Regie: Sofia Coppola, US 2017, OmU Fr 11.8. 20.15 Uhr Starke Dokus

KEDI – VON KATZEN UND MENSCHEN Regie: Ceyda Torun, TR/US 2016, OmU

DIE VERFÜHRTEN

So 13.8. 20.15 Uhr Festival-Nachlese

DER ORNITHOLOGE Regie: João Pedro Rodrigues, PT 2016, OmU Do 17.8. 20.15 Uhr Star-Regisseurinnen

THE PARTY Regie: Sally Potter, GB 2017, OmU So 20.8. 18.00 Uhr Werk(schauen)

THE CHINESE LIVES OF ULI SIGG

THE PARTY

Regie: Michael Schindhelm, CH 2016, OmU Do 24.8. 20.15 Uhr Festival-Nachlese ANA, MON AMOUR Regie: Calin Peter Netzer, RO/DE/FR 2017, OmU So 27.8. 20.15 Uhr Komödien international SMALL TOWN KILLERS Regie: Ole Bornedal, DK 2016, DF SMALL TOWN KILLERS

Das gesamte Kinoprogramm unter www.murnau-stiftung.de

Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung | Deutsches Filmhaus | Murnau-Filmtheater (gegenüber Kulturzentrum Schlachthof ), Murnaustraße 6, 65189 Wiesbaden, Telefon 0611 - 97708-41 (Mo - Fr 10 - 12 Uhr), filmtheater@murnau-stiftung.de Informationen und Newsletter-Anmeldung unter www.murnau-stiftung.de Öffentliche Verkehrsmittel: Hauptbahnhof Wiesbaden (Fußweg: ca. 10 min.) Kinovorstellungen: Mi - So (weitere Vorstellungen gemäß Ankündigung) Eintritt: 7 € / 6 € ermäßigt, Aufpreis bei Sonderveranstaltungen Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden.

ARTHOUSE KINOS FRANKFURT PROGRAMM AUGUST HARMONIE

CINÉMA

Arthouse Kino Sachsenhausen

Arthouse Kino Hauptwache

Am Lokalbahnhof

Roßmarkt 7

069 66 37 18 36

069 21 99 78 55

DIE GÖTTLICHE ORDNUNG ab 3. August DAS GESETZ DER FAMILIE ab 3. August mit Michael Fassbender, Brendan Gleeson u. a. DAS IST UNSER LAND! ab 24. August WESTERN ab 24. August Vorstellung in Anwesenheit der Regisseurin Valeska Grisebach am Sonntag, den 20.8. um 20:00 Uhr DAVID LYNCH: THE ART LIFE ab 31. August MAGICAL MYSTERY ab 31. August von Arne Feldhusen, mit Charly Hübner, Detlev Buck u. a. DIE MIGRANTIGEN ab 7. September Vorstellung in Anwesenheit des Filmteams am Mittwoch, den 6.9. um 20:30 Uhr

FINAL PORTRAIT ab 3. August led IjWdb[o JkYY_" c_j =[e¢h[o Rush, Armie Hammer u. a. DER STERN VON INDIEN ab 10. August mit Hugh Bonneville, Gillian Anderson u. a. DER WEIN UND DER WIND ab 10. August von Cédric Klapisch DALIDA ab 10. August TULPENFIEBER ab 24. August mit Alicia Vikander, Dan DeHaan, Christoph Waltz u. a. HAMPSTEAD PARK - AUSSICHT AUF LIEBE ab 24. August mit Diane Keaton, Brandan Gleeson, Lesley Manville u. a. AUGUSTE RODIN ab 31. August mit Vincent Lindon u. a.

WWW.ARTHOUSE-KINOS.DE Strandgut 08/2017

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KINO für Fr und Rh ankfurt ein-Main

DAS KULT URM

AGAZIN

Vollständiges Programm auf hafen2.net

Verlosung

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Der Wein und der Wind Alexander Payne’s »Sideways« hat starke Konkurrenz bekommen, wenn es um den Referenzfilm zum Thema Wein geht. Während sich der Amerikaner mehr mit Junggesellenabschied und Weintrinken befasste, geht es jetzt um ein Weingut im malerischen Burgund, um die Weinherstellung und den Weingenuss natürlich. »Für den begeisterten Weintrinker ist ›Der Wein und der Wind‹ ein Muss, für alle anderen ein guter Tipp für einen sehr unterhaltsamen Kinoabend«, heißt es am Ende unserer Kritik auf Seite 7. Dem ist nichts hinzuzufügen. Mit ein wenig Glück können Sie sich das Vergnügen auf Kosten des Filmverleihs STUDICANAL gönnen. Wir verlosen zum Kinostart des Films »Der Wein und der Wind« am 10. August zwei Pakete mit je zwei Freikarten, einem Filmplakat und dem Weinführer »Der ultimative Wein-Guide« aus dem HeyneVerlag sowie zwei Pakete mit je zwei Freikarten, einem Filmplakat und einem Geschenkgutschein für den Gourmet-Versand SOLVINO im Wert von 25 Euro. Schicken Sie uns eine E-Mail an verlosungen@strandgut.de mit Ihrer Adresse und – ganz wichtig! – Altersangabe. Kennwort Wein & Wind. Einsendeschluss ist am 8. August.

AUGUST DO 03 Der Effekt des Wassers FR 04 Nocturnal Animals (OmU) SA 05 Die Verführten (OmU) DO 10 Meine glückliche Familie FR 11 Hell or High Water (OmU) SA 12 La La Land (OmU) MI 16 Paterson (OmU) DO 17 Einmal bitte alles FR 18 The Dinner (OmU) SA 19 The Party MI 23 Jahrhundertfrauen (OmU) DO 24 Moonlight (OmU) FR 25 Toni Erdmann SA 26 Ein Sack voll Murmeln DO 31 Die göttliche Ordnung

HAFEN 2

HAFEN KINO

HAFENKINO OPEN AIR

DO 03 Der Effekt des Wassers

Open Air PROGRAMM AUGUST www.naxos-kino.org

FR 04 Nocturnal Animals (OmU) SA 05 Die Verführten (OmU) DO 10 Meine glückliche Familie FR 11 Hell or High Water (OmU) SA 12 La La Land (OmU) MI 16 Paterson (OmU) DO 17 Einmal bitte alles FR 18 The Dinner (OmU) SA 19 The Party MI 23 Jahrhundertfrauen (OmU) DO 24 Moonlight (OmU) FR 25 Toni Erdmann SA 26 Ein Sack voll Murmeln DO 31 Die göttliche Ordnung

LIVE

SO 06 Sunday Driver SO 13 Nick Africano DO 16 Mane SA 19 Kraków Loves Adana SO 20 The Shabs SO 27 David Celia & Marla

Dokumentarfilm & Gespräch

01.08. MORE THAN HONEY

Di, 19.30 h Ohne Bienen fehlt ein Drittel der Nahrung.

SIE HAT EINEN KRIEGSVERBRECHER VOR GERICHT GEBRACHT. AUCH DU KANNST GROSSES BEWEGEN. SEI DABEI. AUF AMNESTY.DE

08.08. HUBERT VON GOISERN

Di, 19.30 h

– BRENNA TUAT’S SCHON LANG

Die Volksmusik vom Staub befreit.

15.08. PROJEKT A

Di, 19.30 h Die Idee der Anarchie in Europa.

22.08. BLUES MARCH

Di, 19.30 h – DER SOLDAT JON HENDRICKS Vom Freiheitskämpfer zum Jazzmusiker und Entertainer.

29.08. MOLIÈRE

Di, Start: Eine ernste Komödie entsteht. 18.30 h Film der Goethepreisträgerin 2017 A. Mnouchkine

HAFEN 2 Kulturzentrum und interdisziplinäre Plattform, Nordring 129, D 63067 Offenbach

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Naxoshalle (im Theater Willy Praml), Zugang von Waldschmidtstraße 19, Straßenbahnlinie 14 (Waldschmidtstr.), U6 + U7 (Zoo), U4 (Merianplatz) Eintritt 7 € (ermäßigt 4 €), 6er Karte: 29 €


TANZ

Š Sommerwerft

jovi meckert 101

Meckern auf tiefem Niveau

GrĂśĂ&#x;er als die Natur Sommerwerft: Der Butoh-Tänzer Atsushi Takenouchi mit Solo und Workshop Atsushi Takenouchi wird 1962 in Matsuzaka, Japan geboren. Er verschreibt sich schon in jungen Jahren dem Butoh-Tanz und ist derzeit als Solotänzer, Choreograf und als Lehrer weltweit unterwegs. Viele der GrĂśĂ&#x;en des Butoh-Tanzes berufen sich auf Workshops mit ihm, in denen er seinen SchĂźlern seine seit 1986 praktizierte eigene Form des Butoh, das Jinen-Butoh näher zu bringen sucht. Jinen ist ein altes japanisches Wort und weist auf alles, was noch grĂśĂ&#x;er ist als die Natur. Jinen ist das Wort, das das Universum beschreibt, seinen Ursprung und seinen natĂźrlichen Kurs. In dieser Vorstellung sind alle Lebewesen und Dinge miteinander verbunden. Gott lebt im Menschen, in Pflanzen, in Tieren, sogar auch in allen Dingen.

Im Rahmen der Sommerwerft 2017 gibt Atsushi Takenouchi einen Workshop (siehe unten) und zeigt seine Jinen-Butoh Soloperformance ÂťEmbraceÂŤ. Der KĂźnstler beschreibt seine Arbeit so: ÂťDu hast tausend Hände. Diese tausend Hände kĂśnnen sich auf das Universum erstrecken. Sie umarmen alles. Durch den Tanz werden die Grenzen zwischen innen und auĂ&#x;en unseres KĂśrpers verblassen. Dann fangen wir an zu fĂźhlen, dass die ganze Natur unser KĂśrper ist, und gleichzeitig ist unser KĂśrper ein Teil des UniversumsÂŤ. Begleitet wird Takenoushi live von dem Musiker Hiroko Komiya mit Sound, Perkussion und Stimme. Walter H. Krämer Termin Workshop mit Schmetterlingsperformance: 31. Juli (nach der Night of Dance2), Termin: ÂťEmbraceÂŤ am 4. August, 20 Uhr www.sommerwerft.de

DROGENNOTRUF 0 69 - 6 2345 1 Anonyme Telefonberatung fĂźr: "ETROFFENE s !NGEHĂšRIGE s &REUNDE s 0ARTNER 4Ă‹GLICH V 5HR 3ONN U &EIERTAGE V 5HR

Eigentlich gibt es ja viel zu meckern in diesem vergangenen Monat Juli. Klar, da war dieses Eventwochenende in Hamburg, wo zwanzig wichtige Menschen mit ein paar weniger wichtigen, begleitet von ein paar tausend Sherpas, ihre Wichtigkeit auch mal so richtig zelebrieren wollten. Was die eigentlich gemacht haben, blieb der weniger interessierten Ă–ffentlichkeit allerdings weitgehend verborgen, was einem lange vorbereitetem Räuber-und-Gendarm-Spiel geschuldet war. Vermummte dunkel gewandete Menschen rannten durch Hamburger Gassen hintereinander her, manchmal aufeinander zu, bewarfen sich mit Steinen, Flaschen, bĂśsen Worten, schlugen mit StĂścken, spritzten mit verflĂźssigtem Pfeffer. Die einen meinten, mit dem Abfackeln am StraĂ&#x;enrand geparkter Autos es dem kapitalistischen Schweinesystem mal so richtig gezeigt zu haben, dafĂźr verhauten dann die anderen irgendwelche herumstehenden Leute, weil sie die Abfackler nicht zu fassen gekriegt haben. Aber Ăźber diese Geschichten ist ja schon aus verschiedenen Perspektivenen schwer gemeckert worden, da erspar ich mir das. Obwohl, eine kurze Randbemerkung kann ich mir nicht verkneifen: wie da der empĂśrungspolitische Sprecher der CDU, Bosbach, seinen theatralischen Abgang aus Maischbergers Talkshow inszenierte, war schon bemerkenswert. Sicher, Jutta Dittfurth kann schon manchmal nerven, aber in dieser Sendung war sie ja gar nicht richtig zu radikalĂśkologischer HĂśchstform aufgelaufen, so dass der Verdacht nicht von der Hand zu weisen ist, dass sich Herr Bosbach schon vor der Sendung die Dramaturgie seines Abgangs ausgedacht hat. Hätte er der Moderatorin aber ruhig vorher verraten kĂśnnen, dann hätte die nicht so Ăźberhastet unprofessionell reagiert, indem sie Frau Dittfurth gleich auch noch rausschmeiĂ&#x;en wollte. Sei’s drum, hat sich ja später dafĂźr auch entschuldigt. Nein, wirklich meckern muss ich jetzt mal Ăźber jenen Menschen von dieser ProSiebenSatEinsirgendwas-Sendergruppe, der via FASonntagszeitung die Erkenntnis verbreitete, seine Sender erfĂźllten gegenĂźber der jĂźngeren Fernsehgeneration den Bildungsauftrag, den das Bundesverfassungsgericht eigentlich den Ăśffentlich-rechtlichen Anstalten zugeschrieben hatte. Und da das bildungshungrige Fernsehvolk der Unter-DreiĂ&#x;igjährigen ausfĂźhrlichst und bestens von den Privaten bedient wird, ist denn auch die Forderung, diesen jugendaffinen Bildungssendern einen Teil der FernsehzwangsgebĂźhren zukommen zu lassen, in den Augen des Pro7-Chefs nur allzu gerechtfertigt. Na ja, mal abgesehen davon, dass die von ihm beweissichernd angefĂźhrte Zielgruppe sich informationsmäĂ&#x;ig zunehmend ins Internet verlagert hat und mittlerweile Fatzebook fĂźr ein seriĂśses Nachrichtenmedium hält, ist die ErfĂźllung des Bildungsauftrags durch ProSiebenSatEinsRTLusw. doch zumindest mit einem Fragezeichen zu versehen. Dass bei der auf Pro7 um 18 Uhr ausgestrahlten zehnminĂźtigen News Time der Fernseher nicht ausgeschaltet ist, hat ja womĂśglich was mit den beliebten Serien ÂťBigbang-TheoryÂŤ und den ÂťSimpsonsÂŤ zu tun, die den Nachrichtblock umrahmen. Und ob die werktäglich ausgestrahlten Dokusoaps, also die gespielten Berichte aus dem Alltag von Kliniken, Polizeistreifen, Gerichtsvollziehern, Hartz4-Familien, Bauern mit und ohne Frau den Bildungshunger tatsächlich befriedigen kĂśnnen, kann man durchaus als fragwĂźrdig bezeichnen. Und die Kritik an den Ă–ffentlich-Rechtlichen, sich zusätzlich zu den GebĂźhren auch noch am Werbekuchen zu bedienen, ist zumindest inhaltlich nicht ganz nachvollziehbar: wo sonst, wenn nicht in ARDZDF kann denn fĂźr Medikamente gegen Blasenschwäche geworben werden? Doch nicht im Jugendnachrichtensender Pro7. Und an der eigenen GebĂźhrenschraube basteln die Privaten ja dank DVB-T2 auch schon erfolgreich. Und das nächste Mal meckere ich dann auch wieder Ăźber die Ă–ffentlich-Rechtlichen. Jochen Vielhauer

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TANZ VORGEFÜHRT

© Tuchi Imperial

>> Ganz von vorn: Mit Tanztheater für Kinder ab zwei Jahren eröffnet das theaterhaus die neue Spielzeit. Gezeigt wird das Stück »Aller Anfang« von Celestine Henermann & The Guts Company, bei dem zwei Tänzer die großen ersten Begegnungen mit der Welt nacherlebbar machen. Das junge Publikum nimmt daran mit Tanz, Bewegung und Musik teil. Alles ist exakt choreografiert: vom Einlass über die Musikauswahl, dem Bühnenbild und dem Tanz bis hin zum abschließenden Spiel auf der Bühne. Janna Roggan und Josefine Wosahlo tanzen, Gregor Praml sorgt für die Musik. www.theaterhaus-frankfurt. de >> Glückwunsch: Schöner Erfolg für die Landungsbrücken bei den Hessischen Theatertagen Darmstadt, wo Linus Königs Inszenierung »Hass - La haine. Bis hierher lief‘s noch ganz gut« mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde >> Willkommen: Der Literat und Theaterautor Thomas Melle wird neuer Stadtschreiber von Bergen-Enkheim. Am 1. Oktober wird ihm im Rahmen einer öffentlichen Feier der Schlüssel übergeben. Das Staatstheater Darmstadt hat sein Stück »Ännie« auf dem Spielplan und zeigt es im September wieder. >> Wer sich’s antun will: Die laut diskutierte Machbarkeitsstudie für die Städtischen Bühnen ist online über www.kultur-frankfurt.de einzusehen. Das nicht ganz tausendseitige Konvolut, das sich die Stadt 6,6 Millionen Euro kosten ließ, veranschlagt die Baukosten für eine Generalsanierung oder den Neubau von um die 900 Millionen Euro und überträfe damit sogar die Elbphilharmonie. >> Lust auf Tanzen: Erfahrung braucht es keine, nur Tanzen muss wollen, wer mitmachen will beim XXL-Tanzkonzert »Music for 18 Musicians« der Tanzplattform Rhein-Main. Bis zum 8. September können sich Interessierte zwischen 8 und 100 Jahren bewerben unter www.tanzplattformrheinmain.de >> Darmstadt zählt: Mit 225.000 Besuchern hielt sich in der beendeten Spielzeit 2016/2017 des Staatstheater Darmstadt (Motto »Heimweh nach Zukunft«) der Besucherzuspruch in etwa auf dem Vorjahresniveau. Besonders erfolgreich, das Hessische Staatsballett und das Knder- und Jugendprogramm. Die Auslastung habe 77 Prozent betragen. >> Theaterfeste: In Wiesbaden findet das obligatorische theaterfest zur Saisoneröffnung am 26. August statt, Mainz feiert (leider) auch am selben Tag, Darmstadt hat am 20. August bereits einen Tag der Offenen Tür, in Frankfurt laden nach einer einjährigen Pause die Oper und das Schauspiel wieder zusammen ein: am 17. September. gt

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Das Gesetz des Handelns Mousonturm: Ligna präsentiert »Rausch & Zorn. Studien zum autoritären Charakter« Vor exakt zwei Jahren war die gerade erst mit dem Tabori-Preis für Freie Theater geehrte Hamburger Performancegruppe Ligna in Frankfurt beim »Together Forever«Festival des Mousonturms während des Museumsuferfests 2015 zu erleben. Mit dem Radioballett »Tanz aller« organisierte Ligna nach einem Vorbild aus der Arbeiterbewegung der 1920er Jahre auf dem Römerberg einen so genannten Bewegungschor, bei dem jeder mitmachen und sich via Kopfhörer choreografisch instruieren lassen konnte.

Nun kehrt die von den Medientheoretikern, Performance- und Theaterkünstlern Ole Frahm, Michael Hueners und Torsten Michaelsen schon vor 20 Jahren gegründete Ligna mit dem Projekt »Rausch und Zorn. Studien zum autoritären Charakter« in die Mainmetropole zurück. Wer dabei an Erich Fromm, Wilhelm Reich oder auch die Frankfurter Schule denkt, liegt gewiss nicht verkehrt. Die neue Arbeit der Hamburger setzt sich mit den Mechanismen des Erfolgs und mir der Attraktivität faschistischer und populistischer Bewegungen in

Europa auseinander. Dabei werden nicht nur für die Untersuchung und Bewertung von bestimmten historischen oder auch aktuellen gesellschaftlichen Konstellationen Experten und Theoretiker eingespannt. Im Sinne der Brecht’schen Lehrstücke bezieht Ligna auch das Publikum ein, in dem dieses besprochene Situationen aktiv in Szene setzt und sich dabei selbst als handelndes Kollektiv erfahren kann. Unterstützt wird Ligna von den bulgarischen Künstlern Stephan Shtereff (Konzept, Regie, Produktion) und Emilian Gatsov (Musik). Walter H. Krämer Termine: 31. August bis 2. September, jeweils 20 Uhr; 3. September, 18 Uhr www.mousonturm.de

© Anja Beutler


THEATER

Š Vojtech Brtnicky

Der nackte Wahnsinn

Zitate von Rainald Goetz und Hakim Beys titelgebendem ÂťT.A.ZÂŤ sowie Thomas Brussigs krasse Geschichte vom Mauer-Phall (ÂťHelden wie wirÂŤ) eingestreut. Dazu gibt es den Technotanz um das Goldene Kalb, den Auszug der Kinder Israels und Âťein einig Volk von Schwestern und BrĂźdernÂŤ. Wie in einer tosenden Brandung kommt man sich vor, in die sich Welle um Welle wälzt und bricht. (6. & 7. August). Das Gegengift zu ÂťTECHNOÂŤ kĂśnnte aus Jordanien kommen. Abed Husam und das Dafa-Theater bitten mit ÂťSmooth LifeÂŤ jeweils acht Gäste zu Tisch, um diesen mit ihrem Puppenspiel und Musik die sehr persĂśnliche Geschichte einer Auswanderung aus Israel zu erzählen. Weiter mit dabei sind bataljonen aus GĂśteborg, das Theatre Nout aus Paris, die Lovefuckers aus Berlin sowie Steffen Link aus Wien, Schmidt & Schulz aus Mainz sowie Niklas Fiedlers Zarathroxa-Projekt aus Frankfurt. Ăœber Tickets, StĂźcke, die Gruppen und den genauen Ablauf informiert der nachstehende Link. Walter H. Krämert

Sprungturm-Festival Darmstadt mit 12 Gruppen aus 8 Ländern Da werden sich nicht nur die mit Sommertheaterfestivals reichlich beglĂźckten Frankfurter die Augen reiben; denn das radikalste und wildeste von allen im Rhein-Main-Gebiet (und weit darĂźber hinaus) geht im Darmstädter Martinsviertel Ăźber die BĂźhne: das bereits dritte Sprungturm-Festival. Sein Namensgeber vom mitten in der Stadt liegenden Naturbadesee Woog wird in diesem Jahr allerdings nur bei der ErĂśffnungsfeier am 3. August Pate stehen. Spielstätte ist das Gelände des ÂťHoffARTÂŤ-Theaters, wo in zwei BlĂścken (5.–7. und 10.–12. August) 60 KĂźnstler aus Bildender und Darstellender Kunst in 12 Gruppen aus 8 Ländern auf drei Outdoor- und einer Indoor-BĂźhne 28 Vorstellungen geben. Besonders stolz ist Hanno Hener, der das Festival mit Victor SchĂśnrich auf die Beine gestellt hat, dass er das weltweit tourende Duo ÂťTake DownÂŤ aus Tel Aviv als Vertreter der hochrangigen israelischen Tanzkunst gewonnen hat. Die gleichnamige Choreografie von Dror Liberman und seiner BĂźhnenpartnerin Kazuyo Shionori spĂźrt in einer wild-wĂźtenden WrestlerPersiflage die dunklen Spuren der eigenen Gewaltakzeptanz auf und sucht nach Gegenstrategien: ein Âťkraftstrotzender Pas de deuxÂŤ (5. & 6. August).

Gleich dreimal gibt die Compania Barraca Teatro aus BogotĂĄ ihr in SĂźdamerika gefeiertes StĂźck ÂťTrenza CaĂ­daÂŤ, was dem ›abgeschnittenen Zopf‚ recht nahe kommt. Der Titel steht fĂźr eine ohne Sprache auskommende mimische Interpretation von Anton Tschechows ÂťDrei SchwesternÂŤ. Die Kolumbianer haben hier schon im Vorjahr mit der kĂśrperbetonten ShakespeareAdaption ÂťRomeo und MercucioÂŤ beeindruckt. Mit zwei Vorstellungen ihres Saisonkrachers ÂťTECHNO – temporäre autonome zoneÂŤ ist auch die theaterquarantäne von Hener und SchĂśnrich in ihrem Heimathafen dabei: Die Mitglieder der Hausgruppe stĂźrzen sich und ihr Publikum in einen nicht enden wollenden ekstatischen Tanzrausch um drei mächtige Berliner-Mauer-Kuben, auf denen neben Graffitis und Parolen als solidarischer GruĂ&#x; nach Berlin das Rad der VolksbĂźhne auszumachen ist. Vom Sound des DJ und den LiveRiffs der MesserbrĂźder (mit FreieSzene-Ikone Julia Rothfuchs) getrieben, geht das Ensemble mit viel Haut, viel Latex, viel SchweiĂ&#x; und flieĂ&#x;ender Schminke dem politischkulturellen Impetus des Techno im Umfeld der Wiedervereinigung in Berlin nach. Das fetzende Szenenpatchwork aus Happening und Satire pocht mit drastischen Bildern auf nichts weniger als die sozialrevolutionäre Potenz dieser Musik durch enthemmte Sexualität. Zwi-

schen einem Megaschwanz-Ballett, ultradreckigen Dialogen aus den Club-HĂśhlen und einer Demo von DIN-genormtem Beischlaf werden

Termine: 3., 5.–7., 10.–12. August im Darmstädter HoffART-Theater www.theaterquarantaene.eu

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THEATER

Premieren im August

© Eugen Sommer

Frankfurt Theater

GENUSS & GEGENTEIL

Ensemble Aimée Rose szenisch-experimentellen Lesung Antagon Halle, 19.8.2017, 20 Uhr www.ensemble-aimee-rose.de Theater

PROFESSOR EISENSTAHL & COLL.: DIE ERGRÜNDUNG DER WELT Ein Universal-Tutorial in 95 Thesen teAtrum 7 Regie: Elena Breschkow

Gallus Theater, 31.8.2017, 20 Uhr www.gallustheater.de Theater

VERLASS MICH NICHT

Ensemble Aimée Rose szenisch-experimentellen Lesung Antagon Halle, 20.8.2017, 20 Uhr www.ensemble-aimee-rose.de

Darmstadt Theater

CALIGULA

von Albert Camus Regie: Christoph Mehler. Mit Christoph Bornmüller, Gabriele Drechsel, Jörg Zirnstein u.a. Staatstheater, 25.8.2017, 20 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de

Mainz Theater

DER SIEBTE KONTINENT. REISE ZUR GRÖSSTEN MÜLLDEPONIE DER ERDE

Jan-Christoph Gockel und Ensemble Eine Produktion von Theater im Bauturm Köln und Staatstheater Mainz in Koproduktion mit africologneFESTIVAL Staatstheater, 26.8.2017, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com

Alle weiteren Theater-Aufführungstermine (Theater ABC) ab jetzt nur noch online im Kalender unter www.strandgut.de.

© Eugen Sommer

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Leise Töne, laute Töne Burgfestspiele Bad Vilbel zeigen »Wie im Himmel« Mal sanft, mal saftig: Bei den Burgfestspielen werden musikalisch in diesem Jahr alle Register gezogen, auch die der Orgel. Schließlich läutet Daniel, der Held aus »Wie im Himmel« sämtliche Verwicklungen, die das Stück tragen, als Kirchenkantor ein. Doch in der völlig ausgeflippten Hippie-Revue »Summer in the City« (s. S. 24) geht es nicht ganz ohne Zwischentöne. Feuchte Augen Vom Sinn des Lebens und vom Tod handelt das schwedische Melodram über einen herzkranken Stardirigenten, der zur Rekonvaleszenz unerkannt in das Dorf seiner Kindheit zurückkehrt. Vom Pfarrer dazu überredet, die Stelle des Kantors einzunehmen und den Kirchenchor zu dirigieren, realisiert Daniel einen

künstlerischen Traum und verliebt sich dabei (fast) unsterblich. Unter der Regie von Milena Paulovics ist die Vilbeler Aufführung der Bühnenversion von Kay Pollaks Erfolgsfilm unversehens auch zu einer Hommage an den schwedischen Schauspieler Mika Nyquist geworden, den die Rolle weltberühmt machte und der wenige Tage nach der Vilbeler Premiere in Schweden verstorben ist. Auf der Wasserburg ist die Figur sehr glücklich mit Tino Lindenberg besetzt. Das Erzählmuster, dem die Berliner Regisseurin vor einer hellen, kargen Holzkulisse mit schulterhohen Türen, die hinter kahlen Birken in Pfarrräume führen, (Bühne: Pascale Andarz) folgt, ähnelt ein wenig dem von »Babettes Fest« (s. Seite 22). Ein Fremder mit genialer Begabung stößt in der nur vermeintlichen Idylle einer Dorfgemeinschaft auf Widerstand und schafft es, alles Ungemach durch seine Kunst zu überwinden. Im Falle des Dirigenten Daniel Daréus ist es die Kunst, die Stimmen seiner Chormitglieder zu einem Gemeinschaftserlebnis zu öffnen und dabei alle Teilnehmer, selbst den geistig behinderten Tore, zu integrieren. Wie ein Katalysator legt Daniels Erfolg aber auch Missgunst, Neid und Eifersucht im Dorf bloß – mit reinigender Konsequenz. Dass der Ort zudem immer wieder schmerzliche Erinnerungen des unerkannt bleibenden Dirigenten an seine Kindheit wachruft, wird in Bad Vilbel über akustische

Einblendungen indes mehr versucht als gezeigt. So richtig verbinden sich die Flashbacks nicht mit dem Geschehen. Sonst aber gelingt es Paulovics, für diese herzzerreißende Vorlage die Charaktere ihres zwölfköpfigen Ensembles prägnant zu konturieren und miteinander zu verweben. Wozu freilich auch das prächtige Spiel der Schauspieler gehört, vom bärbeißigen Proll Conny (Niklas Herzberg) und seiner geprügelten Frau Gabriella (Jenny Klippel), vom verstockten Fabrikarbeiter Erik (Tobis Gondolf) bis zum Aschenbrödel Siv von Susanne Buchenberger. Jede und jeder hat seine prägende Szene. Neben Lindenhorst, der im Johnny-Depp-Look als emphatischer, aber auch verletzlicher Künstler brilliert, seien hier noch Mirjam Sommers selbstbewusste Lena und Felix Lamperts beseelter Tore hervorgehoben. Seine Höhepunkte findet das gefeierte Stück wie der Film aber in den Auftritten des Chores zu »Gabriellas Lied«, dem wunderschönen »Scarbourough Fair« und dem engelhaften freien Schlusschoral, bei dem die Darsteller – auch das eine örtliche Tradition – vom phantastischen örtlichen Laienchor Vil- belCanto unterstützt werden. Großer, verdienter Applaus und viele feuchte Augen. Winnie Geipert Termine: 7., 8. August, jeweils 20.15 Uhr www.kultur-bad-vilbel.de


THEATER

© Birgit Hupfeld

Oratorium für einen Despoten Staatstheater Darmstadt: Christoph Mehler eröffnet die Spielzeit mit »Caligula« Wer sich so eben mal beim wichtigsten Treffen der Staatsoberhäupter dieser Welt von seinem Töchterchen vertreten lässt und so seinen Amtskollegen zeigt, was er von ihnen und ihren Mühen um Konsens hält, der könnte auch bald auf die Idee kommen, ein Pferd auf eine politische Position zu hieven. So, wie der römische Kaiser Caligula, der im Jahr 42 vorgehabt haben soll, sein Lieblingsrennpferd Incitatus zum Konsul zu ernennen. Kein Wunder, ob solcher Parallelen, dass Albert Camus‘ Drama »Caligula« mit gleich fünf Neuinszenierungen in der Spielzeit 2017/18 zum Stück der Stunde der deutschen Bühnen avanciert, beginnend mit dem Staatstheater Darmstadt. Inszeniert wird der bereits 1938 entstandene, später mehrfach überarbeitete TheaterErstling des damals 25 Jahre alten französischen Schriftstellers von Christoph Mehler im Kammerspiel. Der zählt noch immer zu den Jungen und durchaus Wilden seines Genres, war mal Hausregisseur am Frankfurter Schauspiel, u. a. mit »Hautnah«, »Des Teufels General«, und hat sich mit radikalen Zugriffen vor allem auf Bühnenklassiker längst bundesweit einen Namen gemacht. Während Mainz sich noch an seine »Endstation Sehnsucht« erinnern dürfte, hat Mehler in Darmstadt Henrik Ibsens »Wildente« (Strandgut 12/2016) so spektakulär entbeint, dass ihm neben

der Saisonouvertüre gleich noch die Regie für Horvaths »Glaube Liebe Hoffnung« (Mai 2018) anvertraut wurde. Zurück zum Stück, in dem der Nietzsche-Rezipient Camus dem populären Geschichtsbild vom größenwahnsinnigen Despoten seinen Blick auf einen sensiblen Denker entgegenstellt, der aus der Erkenntnis der Nichtigkeit des Lebens radikalste Schlüsse zieht. Im Drama ist es der Tod seiner inzestuös geliebten Schwester, der Caligula verleitet, fortan »das Unmögliche zu wollen« und mit exzessiver Willkür die Sinnlosigkeit allen Seins zu beweisen und damit im Widerstreit mit seinem intellektuellen Gegenspieler Cherea seinen Untergang provoziert. Auf der Homepage des Staatstheaters werden die Taten dieser »Denkmaschine auf Abwegen« direkt ins Aktuelle transferiert: »Amerika First@realDonaldTrump« heißt es dort – vielleicht etwas vorlaut. »Wir brauchen weder TrumpPerücken, noch abgeschlagene Köpfe«, kündigt Christoph Mehler an, jegliche lehrhaften Fingerzeige zu vermeiden. Die aktuellen Bezüge ergäben sich über den eindringlichen Text ganz von selbst, und das gewiss nicht nur zur Person des amerikanischen Präsidenten. Das in der Auseinandersetzung mit dem Nihilismus Nietzsches und der Erfahrung des Nazi-Terrors in Europa entstandene Werk rühre in der

Hinterfragung christlicher Werte an den Grundfesten unseres Gesellschaftsverständnisses.

Mehler begreift das handlungsarme Drama denn auch eher als ein vielstimmiges Oratorium, in dem widerstreitende Stimmen ihre Haltung zu einer gottlos gewordenen Welt artikulieren, ohne aufeinander einzugehen oder sich zu beeinflussen. »Caligula« sei ein philosophischer Komplex, dem er auf der Bühne ganz über die Macht der Sprache und mit dem Mittel des Chores näherkommen wolle. Indem Camus den Weg Caligulas in biblische Dimensionen münden lasse, werde sein Text zu einem Appell an die Menschlichkeit und Liebe. Mehler: »Sein Tod ist der Weltenbrand, weiter geht es nicht.« Mit Christoph Bornmüller als Caligula, Stefan Schuster als Cherea, Gabriele Drechsel als Caesarea und Katharina Hintzen als Scipio hat Mehler die Schlüsselrollen aus dem Wildente-Ensemble besetzt. Gespannt darf man auch darauf sein, was sich die Bühnenbildnerin Jessica Hörl einfallen lässt. Die bis in den Schnürboden steigende Karrieretreppe im Ibsen-Klassiker war spektakulär. Winnie Geipert

Termin: Premiere 25. August, 19.30 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de

© privat

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THEATER für Fr und Rh ankfurt ein-Main

DAS KULT URM

AGAZIN

Verlosung

© Ralph Brugger © Kammeroper

© Nan Melville

Zweimal zu zweit zum Alvin Ailey American Dance Theatre Es gibt sie schon seit 1958, und sie war die erste Tanzkompanie mit afroamerikanischer Besetzung. Heute ist das Alvin Ailey American Dance Theatre mit seiner 45-jährigen Tourneegeschichte und einem Repertoire von 200 Werken die meistprofilierte und die erfolgreichste internationale Tanzgruppe der Vereinigten Staaten – und regelmäßig in der Mainmetropole zu Gast. Auch in diesem Jahr gehört Frankfurt mit seinem Spielort Alte Oper vom 29. August bis zum 2. September für sechs Vorstellungen zu den ausgewählten Stationen der Europa-Tournee. Mit 30 individuell herausragenden Tänzern und Tänzerinnen changiert das Ensemble mühelos und perfekt zwischen den verschiedenen Stilen von Ballett über Modern Dance bis zu HipHop. An dem vierteiligen Abend wird die berühmte Choreografie »Revelations« (Offenbarungen) aufgeführt, die meistgespielte ihres 1989 verstorbenen Gründers und Namensgebers, der, als Farbiger in Texas geboren, in dem mit vielen Gospel-, Blues- und Jazzelementen durchsetzten Meisterwerk von 1960 seine Erfahrungen des Rassismus in den Südstaaten verarbeitet hat. Neben »Takademe«, einer Choreografie seines musikalischen Direktors Robert Battle aus dem Jahr 2011, und dem von Tango-Elementen geprägten »Piazzola Caldera« (1997, Charles Tylor) steht die Deutschland-Premiere von Robert Browns »Open Door« auf dem Programm, bei dem zehn Tänzer zu den pulsierenden Rhythmen des Afro Latin Jazz Orchestra den Bogen vom feurigem Sals bis hin zu religiösen Tanzritualen für den Gott Elegba. Mit etwas Glück sind Sie ganz umsonst dabei. Zusammen mit unserem Partner bb-promotion verlosen wir zweimal zwei Eintrittskarten für die Veranstaltung am 30. August um 20 Uhr. Senden Sie uns mit dem Kennwort Alvin Ailey bis zum 15. August eine E-Mail an verlosungen@strandgut.de oder eine Postkarte an Strandgut Verlag, Ederstraße 10, 60486 Frankfurt. Termine: 29. August bis 2. September jeweils 20 Uhr, 2. September zusätzlich 14.30 Uhr

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Die Petroleuse am Küchenherd Comoedia Mundi verschiebt in »Babettes Fest« geglückt die Akzente Die Schwestern Martine und Filippa tragen zwar die Vornamen der Reformatoren Luther und Melanchthon. Doch es braucht ein wenig, bis man im Theaterzelt der Comoedia Mundi am Mainufer begreift, wie sehr das Leben der beiden Protagonistinnen aus »Babettes Fest« von den Doktrinen des protestantischen Glaubens bestimmt ist. Das auf einer Novelle von Tanja Blixen und deren Verfilmung mit Stéphane Audran (Regie: Gabriel Axel) beruhende Stück erzählt, wie eine flüchtige Pariser Kommunardin Asyl in einem verwaisten norwegischen Pfarrhaus findet und dort die streng pietistische Gemeinde ihrer Retter mit ihrer Kochkunst bekehrt zu einer daseinsfreudigeren Weltsicht – für einen ersten Abend. In unserer Vorschau haben wir das einen »Clash der Kulturen« genannt. Fabian Schwarz, der Chef des fränkischen Wandertheaters, das turnusmäßig sein Zelt im Sommer für vier

© Ralph Brugger

Wochen in Frankfurt aufschlägt, betont in seiner Bühnenfassung den im Film ziemlich vernachlässigten Aspekt der Flucht Babettes und belässt es nicht wie dieser bei dem bloß namentlichen Hinweis auf einen General Gallifet – einer der Schlächter bei der Niederschlagung der Commune 1871, wie man nachlesen kann. Das Hilfsgesuch, das Martine und Filippa bei der Entkräfteten finden, weist sie nun als »Petroleuse« im Barrikadenkampf aus, was in unseren Ohren so klingt wie eine Referenz vom Schwarzen Block aus Hamburg. Auch in der zögerlichen Aufnahme, die man der Zelt-Babette als Fremde gewährt, spiegeln sich die Ressentiments der aktuellen Flüchtlingsdiskussion. Kein bisschen von gestern also, was da unter der Regie von Maximilian Berger mit einem Walzer in A-moll von Edvard Grieg anhebt und von Szene zu Szene mit viel Witz, einiger Technik (Filippo de Capitani) und großer Spiellust dem

tiefheiteren Höhepunkt zustrebt, einem Abendmahl de luxe. In fein ausgeleuchteten Traumrückblenden werden die gescheiterten Liebeleien der beiden Schwestern in Jugendjahren als vergebene Lebenschancen eingestreut: die im gelungenen Verführungsduett aus »Don Giovanni« ihr abruptes Ende findende Begegnung von Martine mit dem Opernstar Papin und die von Filippa mit dem schneidigen Oberst Löwenhjelm. Aber auch das Festessen, das Babette aus Dank ausrichtet, scheint nicht von dieser Welt: effektvoll mit akustischem Schall unterlegt, wird es von Gang zu Gang entrückter und unwirklicher. Die mit nur vier Schauspielern bestrittene Aufführung stellt mit Christine Woike als jederzeit strenge Martine und Katja Schanz als weichherzige Filippa ein bestechend frei agierendes Schwesternpaar in ihr Zentrum. Loes Snyders ist als Titelheldin, weil die nun mal häufig in die Küche muss, notgedrungen nicht so präsent, demonstriert aber in vielen, vielen Subrollen eindrucksvoll die enorme Bandbreite ihrer auch gesanglichen Talente, gekrönt von ihrem mit Grandezza gespielten Monsieur Papin. Mit großer Routine wechselt auch Fabian Schwarz in diesem Kostümfest mit seinen Figuren Mimik, Gesten und Erscheinen. Gut zweieinhalb kurzweilige Stunden zum Genießen. Winnie Geipert Termine: 2.–5. August, jeweils 20.30 Uhr www.comoedia-mundi.de


THEATER

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THEATER © Wolfgang Fuhrmanneck

© Eugen Sommer

Ein Maskenball – demaskiert

Fäuste, in der Tasche geballt

Glyndebourne-Feeling im Palmengarten

Zeitreise bei »Summer in the City« in Bad Vilbel

Der Blick auf die Guckkastenbühne im Palmengarten verweilt zunächst auf einem an der linken Seite aufgehängten Bild mit einem menschlichen Torso darauf: in zwei Teile geteilt, an einer Wäscheleine hängend, der Oberkörper kopflos nach unten, der Rest des Corpus samt Gemächt daneben baumelnd. Die Assoziation zu »Unterstzuoberst«, einem Theatertraktat des Ästhetikers und Wunschkomödianten Bazon Brock aus dem Jahr 1969 drängte sich mir auf und dessen unvergleichliche »Denkerei«. Denn was passiert in Verdis »Un ballo in maschera« anderes als ein beständiges, kurioses Auf und Ab der Gefühle. Und das alles »aufgehängt« an einem Sujet, das verwirrend genug ist, um daraus zwei Opern zu machen: im Jahre 1792 wird in Stockholm der schwedische König Gustav III während eines Maskenballs erstochen. Der französische Feingeist Eugéne Scribe bastelte aus dem Politikum eine Liebesstory zwischen dem König (der bei Verdi Riccardo heißt) und der Gattin seines Freundes (Amelia) und Privatsekretärs (Renato), der, nach Bekanntwerden der Liaison seinen Chef ermordet. Verdi/Scribe würzen die Geschichte um den Königsmord noch mit Figuren wie einer Wahrsagerin (Ulrica), die der Amelia ein Kraut gegen die heimliche Liebe empfiehlt, während sie den Tod des Königs voraussagt. Liebesaffairen soll der Monarch auch mit einem Pagen (Oscar, hier eine Hosenrolle für die fabelhafte Sopranistin Daria Kalinina) gehabt haben – und ein Matrose taucht auf, der (gegen Bestechung) die Glaubwürdigkeit der Prophetin gegenüber dem König bezeugt. Verschwörung und Beschwörung liegen bei Verdi/Scribe nah beieinander. Die in Neapel geplante Uraufführung wurde nach Rom verlegt (die neapolitanische Zensur wollte einen Königsmord

Ein Blick ins Publikum zeigt: Ausgerechnet die Songs der Sechziger vereinen heute Familien und Generationen. Natürlich muss, wer den als Revue angekündigten Liederabend »Summer in the City« mit konserviertem rebellischem Bewusstsein besucht, immer wieder Abbitte bei seinen Heiligen leisten, wenn deren Lieder hier sogar zum Mitklatschen anregen. Wie gleich zum Auftakt beim großen Jim Morrison und den Doors angesichts eines in gefälligster Fernsehballettmanier getanzten »Light My Fire«. In Bad Vilbel wird aber unter der Regie von Christian Voss nicht nur getanzt und gesungen, dass es eine Freude – und nichts anderes – ist, sondern auch eine (hanebüchene) Geschichte erzählt, die uns von Song zu Song bis zum beifallsumtosten Ende begleitet. Zunächst aber beamt uns eine Sound-Collage aus O-Zitaten von »Ich bin ein Berliner« bis zu »Kein Mensch baut eine Mauer« in die Sechziger in das mit der Bäcker-Blume und einem Erhard-Porträt geschmückte Heim des bieder-konservativen Bäckers Ernst Braun. Seine Tochter Sabine, stellt sich dort bald heraus, »muss heiraten«, weil Michael nicht aufgepasst hat. Dumm nur, dass Franks Eltern, die Königs, damals schon abgefuckte Althippies in einer Hasch-Love-Land-PolitKommune sind, die nahtlos aus der Inszenierung »Hair« vor drei Jahren übernommen scheint. Wenn Bäcker Braun am Ende (das sei hier frech gespoilt) Kuchen mit Cannabis-Geschmack verkauft und sich der Refrain von »Blowin’ in the Wind« choral in der Wasserburg erhebt, haben wir immer passend zur Szene um die 20 Songs mit wilden bunten Choreografien erlebt. Kai Möllers Braun (Anzugträger) macht seinem Ärger über die Schande mit »Paint It Black« Luft, während Sa-

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auf offener Bühne nicht zulassen) unter der Voraussetzung, dass »aus Sicherheitsgründen« und um eventuelle Parallelen zur Diktatur in Italien (Vittorio Emanuele) zu vermeiden, ins weit entfernte Boston verlegt. Genau der richtige Stoff für den umtriebigen Regisseur Rainer Pudenz, einen berühmten »Maskenball« gewissermaßen mit seinen eigenen Mitteln zu de-maskieren. Vor dem Bühnenbild (Frank Keller/Mateo Vilagrasa) einem diffusen Stadtbild, agiert der kleine Chor der Intriganten und Freunde (vorbildlich einstudiert von Armin Rothermel) in Opera Buffa-Manier, König Riccardo (Lemuel Cuento) schmachtet um seine geliebte Amelia (saft- und kraftvolle Ilona Nymoen), da turtelt und tänzelt – mit manchmal zu viel Action – der stimmlich ausgezeichnete Oscar von Daria Kalinina. Und Thomas Peter als Königsmörder zeigt die beste sängerische Leistung des Abends, textverständlich (es wurde in dessen deutscher Übersetzung gesungen!) und im besten sonoren Bariton. Die Wahrsagerin (Denise Seyhan, leider kaum verständlich) mit esoterisch anmutenden Begleitdamen. Das ausgedünnte Orchester unter der behutsamen Leitung von Florian Ertl skelettiert das üppige Klangspektrum Verdis aufs Wesentliche. Eine unterhaltsame Opernpremiere im Freien, ein bisschen Glyndebourne-Feeling vor dem Sonnenuntergang mit Rascheln und Knispeln aus Picknickkörben (das so manches Pianissimo begleitete). Den weiteren Vorstellungen möge der Sommer »wohlgesonnen« bleiben. Bernd Havenstein Weitere Termine: 28. bis 30. Juli, 2., 4., 9., 11., 12. August, jeweils 19.30 Uhr, Musikpavillon im Palmengarten Karten unter www.frankfurtticket.de oder Tel: 069/13 40 400

bine (Sarah Laminger) und Michael (Krisha Dahlke) sich mit »I Got You Babe« wappnen und Mutter Ulrike Braun (Silke Dubilier) als Vermittlerin und heimliches Zentrum der verrückten Schau mit »Junge Leute brauchen Liebe« eine wirkliche Liedüberraschung (Nana Gualdi, 1958) intoniert. Mit »Yesterday« erlebt Sabines Lover seinen ersten Beziehungsknatsch und mit »I Can Get No Satisfaction« nähern sich die Brauns den Lehren von Oswalt Kolle. Geschenkt also, die Geschichte, geschenkt aber auch jeder Blick auf ›political correctness‹. Die Abbitte ließe sich bequem auf Che Guevara, Angela Davis und Benno Ohnesorg ausdehnen. Unverkrampft in jeder Hinsicht sollte man bei »Summer in the City« sein, das mit starken Stimmen ein Party vom Zaun bricht, bei der das Publikum selbst zum Teil des Vergnügens wird. Wenn ein Dutzend langhaariger Haudraufs nach einem Medley aus »My Generation«, »All Along the Watchtower« und »Born To Be Wild« die Fäuste ballend die Internationale schmettert und dafür von 800 Besuchern gefeiert wird, verheißt das nichts Gutes für die Revolution, aber alles für einen enthemmten Abend. Winnie Geipert Termine: 9.–11., 23.–26. August, 20.15 Uhr; 13. August, 18.15 Uhr www.kultur-bad-vilbel.de


THEATER führen weiß aus der gemeinsamen Geschichte. Eine Erklärung, wie und wann ihr der Sohn verloren ging, findet sich darin nicht. Andrea Quirbach stellt uns eine stark fühlende Person im direkten Vis-à-vis auf Augenhöhe vor, mit einer konzentrierten, beherrschten Stimme, die nur einmal außer sich zu geraten droht. Ihre Protagonistin nimmt für kurze Zeit sogar als eine von uns im Publikum Platz, um schnell wieder zurückzufinden in die Trümmer. Während Tom Lanoye seine Protagonistin in den Nahen Osten auf die Suche nach der Geliebten ihres Sohnes schickt, entlässt Daniel Foerster die Resignierte zu den Klängen von Chelsea Wolfes »Flatlands« mit einem sanften Nieselregen in den Alltag. Ein intensiver Abend, großartig präsentiert. Winnie Geipert

© Andreas Etter

Termine: 19.–23. August, jeweils 20 Uhr ÖPNV-Fahrer bringt ein Shuttle vom Bahnhof Nierstein zur Spielstätte www.staatstheater-mainz.de

Monstermutter unter vielen Das Staatstheater Mainz zeigt Tom Lanoyes Monolog »Gas« in Nierstein Im knielangen weißen Trenchcoat tritt Andrea Quirbach durch das offene Tor zu uns in die kahle, staubige Halle. Nachdem es eben noch nach Gewitter aussah wirkt die Schauspielerin im nun spektakulär aufhellenden Abendlicht als sei sie dem Grün der Weinhänge hinter ihr entstiegen. Wunderschön das Bild. Steht zu wünschen, dass es auch für andere so pittoresk beginnt auf dem bei Nierstein am Rhein gelegenen Gelände der früheren Anderson-Baracks, wo ein zum Abriss stehender früherer PX-Supermarkt dem Ein-Personen-Stück »Gas – Plädoyer einer verurteilten Mutter« des Belgiers Tom Lanoye als Kulisse dient. Wir, das sind die etwa 60 zugelassenen Gäste der Inszenierung von Daniel Foerster, der vor gut anderthalb Jahren noch als Mitglied des Frankfurter Regiestudios mit »Fräulein Julie« und »Totentanz« auf sich aufmerksam machte und nun sein Debüt für das Staatstheater Mainz gibt. »Er kam mit einem Kaiserschnitt zur Welt«, hebt Andrea Quirbach, die sich zu uns gesellt hat, den intensiven Monolog der namenlos bleibenden Mutter eines jungen Attentäters an, der mit einem Giftanschlag in einer UBahn 186 Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche, getötet hat und vor laufender Kamera einen Gleichaltrigen enthauptete, bevor ihn, der fortan nur noch Monster

genannt wird, die Polizei erschoss. Aber es braucht Zeit bis die gelernte Bibliothekarin soweit ist, uns das mitteilen zu können. In ihrem Versuch, das Unbegreifliche zu begreifen, blickt sie zunächst auf erlebte Niederkunft ihres Kindes zurück, das ihr lediglich »auf einem kurzen Besuch« zu sein schien. Und erzählt dann davon, wie sie den Sohn in der Leichenschauhalle wiedererkennt, trotz seines Bartes und trotz der Tatsache, dass sein Körper im Kugelhagel zerfetzt worden ist. Nach ein paar Zigarettenzügen vor dem Tor und ein paar klassischen Klängen aus ihrem Transistorradio führt uns die als Monstermutter Gebrandmarkte in die Nachbarhalle. Der Boden ist hier von Betonbrocken übersät, Leitungen, Röhren, zertrümmerte Blechbehälter liegen herum und Kabel baumeln von der Decke der zum Abriss stehenden Bauruine, die an Bomben und Krieg denken lässt, aber wohl mehr noch die zerstörte Seelenlandschaft dieser Frau meint. In das Halbrund der nach zwei Seiten aufgereihten Zuschauerbänke sprechend geht sie nun den großen Warums ihrer vermeintlichen Versäumnisse nach. Selbst auf den Kaiserschnitt kommt sie zurück, der nach Meinung mancher Medienexperten das vaterlos aufwachsende Kind direkt in den Dschihad führte. Aber es gibt so viel mehr, auch Schönes, das die alleinerziehende Bibliothekarin anzu-

© Andreas Etter

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THEATER August mit dem »Varieté und Sternen«-Programm des Neuen Theaters Höchst. In der Theatersparte wird vom NN-Theater aus Köln der große, doch nicht nur rühmliche Reformator aus gegebenem Anlass zum Thema gemacht »Ich fürchte nichts – Luther 2017«. Mehr über den schönen Vilbeler Beitrag »Wie im Himmel« gibt es in diesem Heft an anderer Stelle, während das Landestheater Marburg das Brüder-Grimm-Märchen »Aschenputtel« alias »Cinderella« mit Musik aus der Frühzeit des R&B und Rockklängen gewaltig aufbrezelt. Von den Burgnachbarn aus Vilbel kommt zudem das Musical »Jim Knopf und die wilde 13« für alle ab fünf Jahren.

Sommertheater im Nerotal © FTW

Bühnen bis nach Bacherach Was die Theaterfestivals im August noch zu bieten haben Auch wenn die Theaterhäuser ab Mitte August wieder die Kassen öffnen und ihre Schauspieler mit den Proben beginnen, gehört der Sommermonat in der Rhein-MainRegion mit wenigen Ausnahmen den Freiluftbühnen. Über zwei davon berichten wir in diesem Heft an anderer Stelle ausführlich: »Babettes Fest« der Comoedia Mundi, das wilde Sprungturm-Festival in Darmstadt, »Summer in the City« und »Wie im Himmel« beim Burgfestival in Bad Vilbel. Über die meisten haben wir schon im Juli-Heft informiert. Hier ein kurzer Überblick, was dort und anderswo im August noch ansteht.

Barock am Main: Das aus dem vorübergehend aus dem Bolongaro-Palast vertriebene Mundart-Theater von Michael Quasts Fliegender Volksbühne gibt seit dem 26. Juli im historischen Hof der Höchster Porzellan-Manufaktur das Stück »Der Alchemist«. Schlechtes Timing für uns, weil deutlich nach unserem Redaktionsschluss, sodass wir mit einer Besprechung auf andere Gelegenheiten warten müssen. Auch eine Woche vor der Premiere gibt es für die meisten der noch 21 Vorstellungen bis zum 21. August Tickets, wenn auch nicht mehr sehr viele und nicht überall. www.barock-am-main.com

Comoedia Mundi: Neben der dritten und letzten Staffel von »Babettes Fest« wartet das aus Bayern kommende Wandertheater mit zwei Specials von Loes Snijders auf. Am Sonntag, dem 6. August, lädt Loes Snijders Kinder ab vier Jahren zu »Frau Sonntags

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Woche« ein. Am Dienstag, 8. Juli, ab 20 Uhr, hebt die holländische Schauspielerin und Sängerin, vom Kölner Akkordeonisten Michael Policnik begleitet, mit einem Lieder und Chansonabend zum großen Frankfurter Kehraus der bayerischen Kulturnomaden an: »Au revoir Francfort«. www.comoedia-mundi.de Karten unter 0151-26 93 97 81.

Sommerwerft: Es ist zwar nicht immer Theater, was es im Theaterzelt gibt, aber ganz genau kann man das beim immer crosseren Crossover der Stile und Sparten nicht sagen. Am 2. August sind das Wiesbadener Impro-Theater »Für Garderobe keine Haftung« mit den »weltbesten Superszenen« und der Brasilianer Fabio Vidal mit dem Solo »Sebastiao« zu Gast. Am 3. Oktober spielt Dietmar Bertram mit Puppen das schwarzhumorige »Fiesta Mexicana oder Horst in Mexiko«, während Christoph Maasch das Solo »Placebo« von Andrew Vacchs aufführt, bei dem es um einen Kellermenschen geht, der eine Maschine gegen Monster bauen will. Am 6. August steht eines der ältesten und erfolgreichsten Stücke der Landungsbrücken an: Sarah Kortmanns Inszenierung von »Woyzeck«, die sich das fragmentarische Stück vom Publikum jedes Mal neu komponieren lässt.

www.burgfestspiele-dreieichenhain.de

Dramatische Bühne: Volle drei Wochen ist das Bockenheim Ensemble noch zu Gange und bringt es dabei auf mehr als ein Dutzend verschiedener Stücke, darunter auch die beiden jüngsten Produktionen »Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« (5./6. August), das den Ensemble-Löwen Julian König in eine Unzahl von Verwandlungen schickt, und das gleich zweimal aus verschiedenen Perspektiven zu erlebende Shakespeare-Stück »Othello« (19./ 20. August), das mehr zu einem Drama der Darsteller und ihrer Helfer wird als ihrer Figuren. Der Strandgut-Tipp: »Werthers Leiden« im Retro-Blick des Dichterfürsten am 18. August. www.diedramatischebuehne.de

Theater Willy Praml: Nur als Auswärtsspiel ist das Ensemble in diesem Sommer zu erleben, aber gut erreichbar in Bacharach am Rhein. Das kommt nicht von ungefähr und gründet in seinem vielstündigen HeinrichHeine-Programm vor drei Jahren an der Kreuzung Berliner/Konrad-Ade-

www.theater-willypraml.de

Sommertheater im Nerotal: Einen Skandalroman aus dem 18. Jahrhundert, »Gefährliche Liebschaften« von Choderlos de Laclos, hat sich das Wiesbadener Freie Theater Wiesbaden in diesem Jahr herausgepickt. Marquise de Merteuil und ihr Verbündeter Valmont spinnen in ihren Briefen zueinander ein Netz aus Intrigen, in dem Erotik und Liebe nur Mittel der Macht sind. Das Ensemble des FTW spielt das Stück in einer eigenen Fassung, und erhofft sich unter freiem Himmel nicht weniger als ein Gesamtkunstwerk, in dem Schauspiel, Natur und Licht miteinander verschmelzen. Was ja auch schon verführerisch klingt. Vom 23. August bis 3. September jeweils 20 Uhr (Einlass: 18.30 Uhr) im Nerotal. www.sommertheaterimnerotal.de gt

www.sommerwerft.de

Burgfestspiele Dreieichenhain: In die noch anstehenden drei Augustwochen auf der Burg Hayn startet das Festival vom 3. bis 5.

nauer, wo Heines die nie zu Ende geschriebene Erzählung, die in Bacherach beginnt und im Frankfurter Judenghetto mündet, »Der Rabbi von Bacherach« zum zentralen Moment der Inszenierung wurde. Mit den davon begeisterten Bacheracher Kulturmachern hat das Theater Willy Praml nun das Festival »An den Ufern der Poesie – mit den Romantikern am Rhein« vom 11. bis 20. August kreiert, das an zwei Tagen (12./13.) jeweils von 15.30 Uhr bis 20 Uhr (mit Pausen) das Frankfurter Stationentheater wiederholt. Eröffnet wird das Ganze mit einem Liederabend in Bacherach. Am 16. in Oberwesel und am 17. in Bacharach gibt Ensemble-Mitglied Michael-Weber, von Mohamed Ismail musikalisch begleitet, Goethes Flüchtlingsstück »Hermann und Dorothea« und am Vorabend des Abschlussfests (20.) Theaterprinzipal Willy Praml den von Maria Niesen und dem Pianisten Leonard Döring begleiteten Novalis-Abend »Hymnen an die Nacht«.

Theater Willy Praml, © Lisa Butz


ESSKULTUR

Jochen Katzmeier © Ingrid Schick

Fischwochen in den Odenwald-Gasthäusern Vom Teich direkt auf den Tisch Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah gedeiht! Die sieben Küchenchefs der Kooperation Odenwald-Gasthaus e. V. setzen auf regionale Lieferanten, traditionelles Handwerk und unverfälschten Genuss aus der Heimat. Während der Fischwochen bis 13. August 2017 sind die Gastgeber in den sieben Odenwald-Gasthäusern ganz auf Fisch eingestellt und servieren köstliche Gerichte mit dem besten Fang aus heimischen Gewässern. Hotspot für Angler ist der Marbachstausee, mit 22 Hektar das größte Gewässer in der Region. Die Talsperre dient dem Hochwasserschutz, ist aber auch ein beliebtes

Ausflugsziel und die Heimat zahlreicher Fischarten von Karpfen, Forellen bis Brassen und dem räuberischen Hecht. Schmackhafte Zander bewohnen die tieferen Bereiche des Marbach-Stausees. Glatte Aale und gewichtige Welse wurden auch schon gesichtet. Heimische Fische spielen eine wichtige Rolle für das Funktionieren des empfindlichen Ökosystems im Odenwald. Gleichzeitig sind sie Garant für eine abwechslungsreiche Speisekarte in der regionalen Gastronomie und wertvoller Lieferant von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Schmackhaft, mal klassisch, mal raffiniert zubereitet von den Küchenchefs in den sieben

Odenwald-Gasthäusern sind Forelle, Zander, Karpfen & Co. immer ein Genuss. Der Fang, der während den kulinarischen Aktionswochen bis 13. August 2017 bei den Kooperationspartnern serviert wird, stammt von professionell und umweltschonend arbeitenden Zuchtbetrieben in der Region: Feine Forellen gibt es beispielsweise aus dem Kailbacher Weiher, der Forellenzucht Burkhard-Heilmann in Hüttenthal oder dem Forellenhof Lenz. Selbstverständlich werden in den sieben Kooperationspartnern die Klassiker der Fischküche serviert, so etwa Forelle blau oder in Mandelbutter gebraten, auch kreative Kreationen

wie Odenwälder Sushi oder Roulade vom Bachsaibling mit experimentierfreudigen Beilagen. Die Herkunft der Fische wird in der Speisekarte benannt, sodass Sie wissen, woher der Fang kommt, den Sie auf dem Teller haben. Ingrid Schick Mehr über die Aktionswochen der Odenwald-Gasthäuser erfahren Sie unter www.odenwald-gasthaus.de oder bei Facebook www.facebook.com/ OdenwaldGasthaus .

KOOPERATION ODENWALD-GASTHAUS:

MEHR ALS NUR EIN GASTHAUS

h kt auf den Tisc Vom Teich dire n he oc Fischw gust 2017 bis zum 13. Au

TRADITION TRIFFT LEIDENSCHAFT Authentische, kreative Regionalküche SAISONALE SPEZIALITÄTENWOCHEN Lamm I Kartoffeln I Fisch I Kürbis I Kräuter HAUSGEMACHT ABER NICHT ALTBACKEN Brände I Apfelweine I Honig I Säfte I Obst & Gemüse I Wurst

TRADITIONELLE KÜCHENKULTUR DAS GANZE JAHR ÜBER KULINARISCH NEU INTERPRETIERT

www.odenwald-gasthaus.de

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LITERATUR Krimikolumne: Alf Mayers Blutige Ernte

Zuspitzung als Konstruktionsmerkmal Gernot von Heidens Politsatire ÂťDie MauerÂŤ

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es wieder WachtĂźrme und Todesstreifen. Nicht nur manches (DDR-) Rentnerherz schlägt da hĂśher. Auch Trump soll dem Vernehmen nach etwas eifersĂźchtig sein. Ein neuer Erlebnispark entsteht. Die Bundesregierung hat das Villenviertel aus Geldnot an einen chinesischen Konzern verpachtet – auf 99 Jahre, gegen Zahlung von 100 Milliarden Euro und BestechungskrĂśten an das natĂźrlich korrupte deutsche Politikerpersonal. Was Sie immer schon gegen die Politikerkaste hatten und mal in einem Buch versammelt sehen wollten, das findet sich in ÂťDie MauerÂŤ. Die Welt im November 2020, fĂźr die es zur Einstimmung in das Geschehen ein extra Kapitel am Buchanfang gibt, ist so schlecht und verkommen, wie wir das nie gewollt haben. Alphabet/Google hat sich zum eigenen Staat ausgerufen, Eintrittsgeld 100 Millionen Dollar. Trump hat Atombomben auf den Jemen werfen lassen, hat die von Terroristen fast zerstĂśrte Golden Gate Bridge wiederaufgebaut und beinahe Trump Bridge genannt. Das auftauende GrĂśnland ist das Land der Stunde, hat irre Gourmettempel. In Deutschland regiert die GrĂśKaz, die grĂśĂ&#x;te Kanzlerin aller Zeiten. Um den Bundeshaushalt zu sanieren, wird – so zeichnet sich ab – die Republik scheibchenweise verkauft. Dass es zuerst die Reichen in Dahlem trifft, ist KalkĂźl. Im Bundeskanzleramt, das uns aus Putzfrauen- und Kellnerperspektive geschildert wird, wird gekifft und gesoffen, es laufen fortwährend deutsche Schlager. Als das Kartenhaus der Dahlem-Besetzung und des Romans einstĂźrzt, ist es zum Beispiel Marianne Rosenbergs ÂťJeder Weg hat mal ein EndeÂŤ von 1972. Ă„hnlichkeiten mit tatsächlichen Geschehnissen oder lebenden Personen sind allein dem Zufall ge-

PRINZ ASFA-WOSSEN ASSERATE

Die neue VĂślkerwanderung: Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten Rebstockpark Frankfurt, 20.8.2017, 15.30 Uhr www.afro-karibik.de

Das Buch geht gleich in die Vollen. Die ersten Sätze lauten: ÂťDieser Text ist ein Kassiber. Getippt auf einer alten AdlerSchreibmaschine, hektografiert von Gleichgesinnten, die ihn auf den wenigen Menschenansammlungen verteilen, die gelegentlich noch stattfinden, bevor sie gewaltsam aufgelĂśst werden.ÂŤ Die unglaublichen Geschehnisse des vorletzten Herbstes sollen Âťkomplett aus dem kollektiven Gedächtnis gelĂśscht werden. Als hätten sie nie stattgefunden.ÂŤ Die neue Regierung habe das Internet gesäubert, alle Spuren und Erinnerungen gelĂśscht. Das ÂťKassiberÂŤ, so der Autor, versammle die noch auffindbaren ÂťRelikte der GeschehnisseÂŤ. Er selbst habe sich in die analoge Welt geflĂźchtet, stehe auf der Liste der zehn meistgesuchten Personen des Landes. Ein erzählerischer Kunstgriff also, der dieser Geschichte erst einmal die volle Aufmerksamkeit sichert. Zur literarischen Konvention – Ray Bradburys ÂťFahrenheit 451ÂŤ lässt grĂźĂ&#x;en – gehĂśrt natĂźrlich, dass die ÂťRelikteÂŤ sehr wohl einen Sinn ergeben. Das Inhaltsverzeichnis versammelt sie sogar in einer zeitlichen Folge, vom 2.11.2020, 22:19 Uhr, bis 9.11.2020, 23:59 Uhr. Das Personal umfasst an die 50 Personen, vom Finanzbeamten, PersonenschĂźtzer, Kellner, Chauffeur, Informatik-Studenten, Bauarbeiter, Obdachlosen, Rentner, Fernsehtechniker, autonomen Aktivisten, Asylbewerber, TV-Regisseur, Meinungsforscher, Bauunternehmer, Sternekoch bis zur Nackttänzerin, Reinigungskraft, Studentin, Nageldesignerin. Auffallend oft ist es die Dienstbotenperspektive. Sie alle geben quasi bestimmte Ereignisse zu Protokoll, erzählen nĂźchtern, manchmal etwas bĂźrokratisch von den Ereignissen, deren Zeuge sie geworden sind. Eine etwas grĂśĂ&#x;ere Rolle hat ein 98-jähriger SturmbannfĂźhrer mit einem noch mitten in Berlin versteckten Nazischatz. Einer Cindy aus Marzahn regnet es einmal Kotze auf das Haupt und ein besonderes HĂźhnchen hat der Autor offenkundig mit dem Schlagersänger Dieter B. zu rupfen, der eine Freundin namens Nudel schlecht behandelt und es vom Schicksal dikke kriegt. Schnell wieder aus dem Fokus dagegen verschwindet ein ehemaliger deutscher AuĂ&#x;enminister, der es zu einer Villa in Dahlem gebracht hat und eigentlich ein gutes Objekt fĂźr die vom pseudonymen Autor Gernot von Heiden beabsichtigte Politiksatire wäre. Dahlem-Berlin ist der ÂťPlace to beÂŤ, der Nabel der Erzählung. In einer Nacht-und-Nebelaktion, am 2. November 2020, wird um den Stadtteil eine Mauer hochgezogen, gibt

Lesungen

AUS DEN SCHĂ–NEN BĂœCHERN

Helge Heynold liest BĂźchergilde BĂźchergilde Buchhandlung & Galerie, 16.8.2017, 19.30 Uhr www.buechergilde-frankfurt.de

BENJAMIN CORS

Gezeitenspiel heimathafen, 23.8.2017, 20 Uhr www.heimathafen-wiesbaden.de

BUCH TRIFFT WEIN

Es lesen: Alexander Peiffer, Miriam Spies, Christiane Geldmacher, Rolf Bidinger Die Basis, Alte Waggonfabrik, 5.8.2017, 18.30 Uhr www.buch-trifft-wein.de

JĂœRGEN KAUBE

Die Anfänge von allem Literaturhaus, 28.8.2017, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

Gernot von Heiden: Die Mauer. Gefangene der Freiheit. BoD, Books on Demand, 2017. 252 Seiten, 9,95 Euro.

schuldet, behauptet eine Nachbemerkung. Der 9. November erhält mit der GroĂ&#x;demo in Berlin ein zusätzliches Ereignis, wieder wird (von einem von der CIA monatlich fĂźnfstellig bezahlten deutschen Schauspieler) gerufen: ÂťReiĂ&#x;en Sie diese Mauer nieder!ÂŤ, wieder gibt es den Ausreise-Satz ÂťDiese Regelung tritt nach meiner Kenntnis unverzĂźglich in Kraft.ÂŤ SchĂśn ist die Verkehrung der Welt, als im eingeschlossenen Dahlem eine afrikanische Botschaft zum Hort von deutschen WirtschaftsflĂźchtlingen wird. Manche satirische Wendung des Romans ist an langen Haaren herbeigezogen, manchmal aber sind es auch nur ganz kurze. Beständig wird die politische Korrektness gegen den Strich gebĂźrstet, es ist kein schĂśnes Bild von Deutschland, das sich diesseits und jenseits der Mauer entfaltet. Der Autor, laut Klappentext seit vielen Jahren in Los Angeles lebend und arbeitend, tut wirklich alles, um sein Heimweh kleinzuhalten.

KRIMIABEND MIT DEM PENDRAGON VERLAG

Autor Willi Achten und Verleger Gßnther Butkus in Lesung und Gespräch Buchhandlung Erlesenes und Bßchergilde, 25.8.2017, 19 Uhr www.buechergilde-mainz.de

MAN DARF DAS ALLES NICHT SO VERBISSEN SEH`N

Lieder, Gedichte und Geschichten von Ulrich Roski Mit Karl Hofmann und Klaus Reitz Maislabyrinth, Dreieich-GĂśtzenhain, 27.8.2017, 11 Uhr www.buergerhaeuser-dreieich.de

MONIKA HELD

Sommerkind Haus am Dom, 6.8.2017, 11 Uhr www.hausamdom-frankfurt.de

MORD IM BIERGARTEN

Das Duell: Peter Ripper (Frankfurt) gegen Connie Rotersmit (Berlin). Musik: Andy Sommer Schanz, MĂźhlheim, 4.8.2017, 20 Uhr www.schanz-online.de

NIKLAS FIEDLER

Von der ErlĂśsung - szenische Lesung 3. Internationales Sprungturmfestival 2017 Hoff-ART Theater, 12.8.2017, 18 Uhr www.theaterquarantaene.de

PHILIPP SCHĂ–NTHALER

Vor Anbruch der MorgenrĂśte Kunsthalle Darmstadt, 15.8.2017, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

DROGENNOTRUF 0 69 - 6 2345 1 Anonyme Telefonberatung fĂźr: "ETROFFENE s !NGEHĂšRIGE s &REUNDE s 0ARTNER 4Ă‹GLICH V 5HR 3ONN U &EIERTAGE V 5HR


LITERATUR REINHOLD JOPPICH & MARIO DI LEO

A Tavola Literaturhaus, 22.8.2017, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

SCHÖNE AUSSICHTEN - DAS FRANKFURTER LITERATURGESPRÄCH

Mit Teresa Präauer, Mara Delius, Alf Mentzer und Hubert Spiegel Mit Gebärdensprachdolmetschern Literaturhaus, 29.8.2017, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

SCHON WIEDER KEINE EINFÜHRUNG

Ein Streifzug durch die fabelhafte Welt der Hochkultur Michael Neuner (Texte)/ Martin Heizenreder (p) Maislabyrinth, Dreieich-Götzenhain, 20.8.2017, 11 Uhr www.buergerhaeuser-dreieich.de

SILKE SCHEUERMANN

Wovon wir lebten Literaturhaus, 29.8.2017, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

TILMAN SPRECKELSEN

Der Nordseeschwur Brentanobad, 18.8.2017, 20 Uhr

ZSUSZA BÁNK

Schlafen werden wir später Stadtbücherei Schwalbach, 24.8.2017, 20 Uhr www.kulturkreis-schwalbach.de

ZSUZSA BÁNK

Schlafen werden wir später Buchhandlung Weltenleser, 23.8.2017, 19.30 Uhr www.buchhandlung-weltenleser.com

In diesem Buch gibt Margot Unbescheid den Blick frei auf das turbulente, verstörende, oft anstrengende, manchmal traurige, aber auch überraschend wunderbare Leben mit einem von Demenz betroffenen Angehörigen – damit endlich alle wissen, was zu tun ist, wenn es erst los- und dann auch weitergeht mit der Demenz.

www.alzheimer-erste-hilfe-buch.de

Vom Glück, ein weißes Blatt zu sein Graham Swift: »Ein Festtag« Der englische Schriftsteller Graham Swift, 1949 in London geboren, wo er auch heute wieder lebt, wurde 1996 schon für seinen Roman »Last Orders« (dt. »Letzte Runde«) mit dem renommierten Booker-Preis ausgezeichnet. Das Buch wurde ein internationaler Bestseller und der Autor – weltberühmt. Zu Recht, wie sein neues Buch, eine Novelle, die Roman genannt wird, jetzt eindringlich bestätigt. Ein schmales, aber großartiges Buch. Jane Fairchild ist ein Findelkind, abgelegt vor einem Waisenhaus. Die Schwestern geben dem Mädchen einen Namen, einen Geburtstag. Sie lernt lesen und schreiben. Mit sechzehn Jahren wird sie Dienstmädchen bei den wohlhabenden Nivens, denen »der große Sturm der Verwüstung«, gemeint ist der Erste Weltkrieg, einen großen Teil ihres Besitzes geraubt hat. Paul Sheridan, Sohn einer befreundeten Familie, beginnt mit Jane eine Beziehung. Nach jedem Treffen bezahlt er sie mit einem Sixpence. Beide empfinden bald schon mehr füreinander. Doch der Standesunterschied bleibt. Der Abstand zwischen Herrschaft und Dienerschaft war damals nicht zu überbrücken. Dann kommt der entscheidende Tag, der 30. März 1924, »Mothering Day«. Ein Tag, der den Engländern in Erinnerung blieb, so heiß wie sonst nur Sommertage. An diesem Tag bekommen die Dienstmädchen frei, um ihre Mütter zu besuchen. Und die Herrschaften, allein gelassen, flüchten ebenfalls und unternehmen den traditionellen Ausflug. Für Jane wird dieser Tag zu einem Festtag und in der Folge zum Wendepunkt in ihrem Leben. Paul lädt sie zum ersten Mal in sein Elternhaus ein. Zum ersten Mal schlafen sie miteinander in seinem Bett. Doch bald muss er sich wieder anziehen, um seine zukünftige Frau zum Lunch zu treffen. Jane bleibt noch etwas und spaziert, splitterfasernackt, stolz und selbstbewusst, mit einem nicht zu unterdrückenden Gefühl des Triumphes durch das herrschaftliche Haus. Ihr ist klar, noch »nie hatte es einen Tag wie diesen gegeben, nie wieder würde oder konnte es einen solchen geben«. Jane, nicht nur tapfer, denkt vor allem realistisch. Sie gestattet sich keine Wehmut, keinen Kummer. Sie fragt sich nur, wie lange es dauern könnte, bis die Erinnerung an »diesen Tag verblassen« würde. Für Paul hingegen mündet der Tag in einer Katastrophe. Für Jane wiederum bedeutet er schließlich den Aufbruch in ein völlig neues Leben. Sie hatte immer schon die

Bücher aus der herrschaftlichen Bibliothek gelesen. Das kommt ihr zugute, als sie sich zwei Jahre später in einer Oxforder Buchhandlung bewirbt und die Stelle auch bekommt. Sie lebt jetzt in einer anderen Welt. Sie heiratet einen Philosophen. Sie beginnt selbst zu schreiben und wird schließlich zu einer gefeierten Schriftstellerin. Alle Welt interessiert sich nicht nur für ihre Bücher, sondern auch für ihre eigene Lebensgeschichte. Graham Swift erzählt diese, an sich so simple Geschichte mit großer Kunstfertigkeit. In dauerndem Wechsel der Perspektiven wird die Vergangenheit als geschildert und die Gegenwart der unterdessen sehr alten Frau in einer Reihe von Interviews gespiegelt. »Als sie achtzig und dann neunzig war und in Interviews gebeten wurde, auf ihre jungen Jahre zurückzublicken, fand sie, sie konnte zu Recht behaupten (obwohl sie es nie tat), dass eine ihrer frühesten Beschäftigungen die Prostitution war. Waise, Dienstmädchen, Prostituierte.« Sie hadert nicht mit ihrer Herkunft; nicht, dass sie ohne Familie aufgewachsen ist. Sie ist vielmehr davon überzeugt, dass es für einen Schriftsteller das Beste sei, »nicht nur namenlos, sondern auch alterslos« auf die Welt gekommen zu sein, das heißt als ein völlig leeres, unbeschriebenes Blatt. Ein Zustand, der einem alle Möglichkeiten offen lässt. Es ist an der Literatur, diesen Raum auszufüllen. Graham Swift erzählt nicht nur eine anrührend bewegende und dazu spannende Geschichte. Er hat ein echtes Kabinettstück geliefert

Graham Swift: Ein Festtag. Roman. Aus dem Englischen von Susanne Höbel. dtv, München 2017, 142 S., 14,99 €

Sigrid Lüdke-Haertel

Come and lay down by my side ...

Strandgut Das Abo für Seh-Räuber 0 69/97 91 03-0 Strandgut 08/2017

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KUNST Von Haus zu Haus ANSICHTSSACHEN >> Plus vier Wochen: Das Museum Wiesbaden hat die Kabinettausstellung zu Maria Sybilla Merian aufgrund der großen Nachfrage verlängert. Sie läuft jetzt bis zum 6. August. www.museum-wiesbaden.de >> Im Grünen 1: Am 10. August findet die zweite diesjährigen Auflage des »Secret Garden« im Liebieghaus statt. Ab 18 Uhr wird das Museum mit dem angrenzenden Park zur Ideal-Location für eine laue Sommernacht mit Musik der DJs Moxie und Tom Wiegand. Parallel dazu besteht die Möglichkeit, die Exponate des Hauses bei einer entspannten Führung oder im Gespräch mit Experten kennenzulernen. www.liebieghaus.de >> Im Grünen 2: Das Schweizer Generalkonsulat lädt anlässlich des Nationalfeiertags die Besucher der MAK-Ausstellung »Picknick-Zeit« am 1. August in den Museumspark, wo es ab 12 Uhr geschmolzenes Biokäse-Raclette und Trockenfleisch zum Selbstkostenpreis gibt. Der Eintritt in die »Picknick-Zeit«Ausstellung, wo ein riesiges hölzernes Fondue-Caquelon (Fondue-Topf) aus der Schweiz zu den Exponaten gehört, ist derweil frei. Für die Musik im Park sorgt das Alphorn-Duo »Alpcologne«. www.museumangewandtekunst.de >> Im Trockenen: Mit dem Deutschen Film-Museum startet das Museum Angewandte Kunst (MAK) eine fünfteilige thematische Filmreihe zur Ausstellung »Picknick-Zeit«. Den Anfang macht zunächst Jean Renoir mit dem 1936 entstandenen »Eine Landpartie« (OmU), am 2. August, gefolgt von dessen »Frühstück im Grünen« (1959, DF, 5./9. August). Die weiteren Filme: Peter Weirs »Picknick am Valentinstag« (1975, OmU, 12/16. August, Louis Malles »Die Komödie im Mai« (1990, OmU, 19/23. August) und Douglas McGraths »Emma« (1996, OmU, 26./30. August). www.museumangewandtekunst.de >> Zwischenstation: »Die Nacht ist der Schatten der Erde.« Seit 2008 hat die Darmstädter Künstlerin Vera Röhm in 73 der insgesamt 2.000 lebendigen Sprachen den Satz des deutschen Gelehrten Johann Leonard Frisch (1666–1743) in Leuchtschrift auf schwere schwarze Kuben gebannt. Nun wird die Arbeit am 13. August in der Darmstädter Kunsthalle in einem abgedunkelt Raum der Planet 9-Ausstellung zu sehen sein. www.kunsthalle-darmstadt.de >> Geschenkt: In den ersten zehn Wochen haben die bis 13. August laufende Fotografie-Ausstellung zur »BecherKlasse« mehr als 55.000 Menschen besucht. Gezeigt werden Bilder von Andreas Gursky, Axel Hütte, Jörg Sasse, Thomas Struth., Thomas Ruff, Petra Wunderlich und vielen anderen Schülern der stilprägenden Düsseldorfer Kunstakademie von Bernd Becher. Thomas Ruff hat dem Museum aus seinem Privatbesitz das Bild »jpeg ichm02« (2007) geschenkt, das sich mit der Bildwiedergabe des Internet beschäftigt und nun bei der Gegenwartkunst in den Gartenhallen des Hauses einen ersten festen Platz hat. www.becherklasse.staedelmuseum.de

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Ausstellungsansicht, © Axel Schneider

Wildes Werk Carolee Schneemann in Frankfurt In der Geschichte der modernen Kunst gibt es kaum eine erstaunlichere, aufregendere Zeit als die 1960er Jahre. Vor allem in New York kulminiert die Kunst in diesen Jahren – hier entstehen die Künstlerkarrieren, welche für die kommenden Dekaden prägend sein werden. Es sind vor allem männliche Karrieren, wie jene von Robert Rauschenberg, Jasper Johns, John Cage, Nam June Paik, Andy Warhol, Willem de Kooning oder Claes Oldenburg. Auch die 1939 geborene Carolee Schneemann, der das MMK1 auf seiner dritten Ebene nun eine große Retrospektive widmet, beginnt in den Sechzigern mit der Kunst. Ihre Performances rühren an Tabus. Denn es ist der eigene, nackte Körper, der zum Instrument der Kunst wird. Die Sexualität ist spätestens seit der Avantgarde-Kunst des frühen 20sten Jahrhunderts kein neues Thema, doch in der Art, wie das Eigene im Werk Schneemanns öffentlich gemacht wird, in der öffentlich ausgestellten Intimität, liegt die Brisanz der Kunst von Schneemann. Schneemanns Werk ist wild. Sie arbeitet als Malerin, als Bildhauerin, als Schöpferin von Assemblagen und Materialcollagen. Die Einflüsse sind zahlreich: der Dadaismus, der Surrealismus, Fluxus, der Abstrakte Impressionismus. Bekannt wird sie aber vor allem mit ihren Performances, wie etwa »Eye – Body«: eine kunsthistorisch bedeutsame Aktion, die in Frankfurt durch schlicht gerahmte Fotografien dokumentiert wird. Die Performerin gibt hier eine Eva mit der Schlange, mit Farben verschmiert, sich räkelnd: Auch als Fotoserie ist diese 1963 aufgeführte Performance immer noch beeindruckend. Die 1976 uraufgeführte Performance »Up To And Including Her Li-

mits« ist in Frankfurt als inszenierten Raum mit sechs Bildschirmen zu sehen. Der nackte Körper der Künstlerin wurde damals, in einem Geschirr hängend, zum ZeichenInstrument. Doch gerade hier wird die Problematik der musealen ReInszenierungen deutlich. Wie kann man das, was damals für den Moment gemacht war, nun auf eine museale Bühne bringen? Reichen Fotografien, Videodokumentationen, Zeichnungen oder Notizen, um performative Aktionen, Augenblickskunst, überhaupt darstellen zu können? So ist es auch mit »Meat Joy«. 1964 aufgeführt, bleibt die orgiastisch-lustvolle Performance mit vier Frauen und vier Männern in der MMK-Präsentation als Film sonderbar kalt – das obsessive Element hat sich verflüchtigt. Ebenfalls in der Ausstellung vertreten sind verschiedene Exponate der malerischen Objektkunst von Schneemann, die in diesem Jahr bei der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, wie etwa die Arbeit »Sir Henry Francis Taylor« aus dem Jahr 1961 oder auch neuere Arbeiten mit Knochen: eher unbekannte Zeugen eines

Werks, das für seine Skandale bekannt ist – etwa für den experimentellen Avantgarde-Film »Fuses« aus dem Jahr 1965, der die Künstlerin beim Sex zeigt. Ein Hauptanliegen der Schau ist es, den kinetischen Aspekt in Schneemanns Werk darzustellen. Und tatsächlich dreht sich in diesem Werk alles um Bewegung. Frühe »Painting Constructions«, Gemälde, die man mit simplen Mechanismen in Bewegung setzen konnte, auch dem abstrakten Expressionismus verpflichtete Landschaftsmalerei und Porträts, zeigen einen noch eher ungesehenen Aspekt in diesem dezidiert intermedialen Werk, das in Frankfurt mit rund 270 Werken in ganzer Breite bis in die Gegenwart vorgestellt wird. »Ich achte auf Bewegungen«, hat Carolee Schneemann einmal gesagt: »Die Bewegung in meinem Körper, die Bewegung außerhalb. In der Landschaft. Die Züge und Autos. Die Tiere. Die Bomben und Explosionen – die Bewegung ist der Schlüssel zu allem, was mich interessiert.« Im Zentrum der von Sabine Breitwieser vom Museum der Moderne in Salzburg kuratierten Schau jedoch steht Schneemanns altes und stets aktuelles Thema, nämlich der Blick auf den weiblichen Körper und die Durchdringung des Privaten und Politischen. Dass einige der hier gezeigten Arbeiten in der Ausstellung – sonderbar prüde – nur verhüllt gezeigt werden, ist ein Aspekt, der zu denken gibt. Denn wen genau, will man hier vor was schützen? Jugendliche und Kinder vor der Avantgarde-Kunst der 1960er Jahre? Offenbar sind fleischeslustige, ekstatische Arbeiten wie »Meat Joy« Ausdruck einer unbefangenen, grenzüberschreitenden weiblichen Sexualität und damit noch immer ein Stachel im Fleisch der bürgerlichen Museumskultur. Im »heiligen Eros«, in dem Wunsch nach Befriedigung der Sinne, in der Idee, den eigenen nackten Körper als Kraftfeld der Kunst einzusetzen, erkannte Schneemann – auch in Anlehnung an die Schriften von Georges Bataille – schon früh ihr großes Thema. Mit ihrem medienübergreifenden Gesamtwerk, das sich mit Arbeiten wie der ebenfalls in Frankfurt gezeigten Videoinstallation »Devour« bis in die jüngste Zeit fortschreibt, wurde sie zu einem Vorbild für viele nachfolgende Künstlerinnen. Zur Ausstellung ist eine umfassende Publikation über Carolee Schneemann erschienen. Marc Peschke

© Erró

Bis 24. September 2017 MMK 1 Museum für Moderne Kunst Domstraße 10 www.mmk-frankfurt.de


Von Haus zu Haus

Blätter, die die Welt bedeuten Städel zeigt Lithographien des 19. JH ÂťVon GĂŠricault bis Toulouse-LautrecÂŤ Wie das genau funktioniert mit der Steinbeschriftung (Lithographie), das verrät die Info-Wand linker Hand des Eingangs im äuĂ&#x;eren Eck der Graphischen Sammlung des Städel-Museums. Es hat mit der Unverträglichkeit von Fett und Wasser zu tun und geht auf den deutschen Komponisten Alois Senefelder zurĂźck, dem anno 1796 beim Spaziergang der detailgenaue Abdruck eines Blattes auf einem Stein zum Nachdenken gebracht haben soll. DarĂźber nämlich, dass man auf Stein auch Musiknoten fixieren und vervielfältigen kĂśnnte. Das Räsonnement des Musikers mĂźndete im Flachdruckverfahren und war bahnbrechend fĂźr das Zeitungswesen und die Wiedergabe von Bildern. Zunächst fĂźr die Vervielfältigung von Noten und Landkarten angewandt, inspirierte die neue Technik schon sehr bald auch die KĂźnstler insbesondere in Frankreich. Das älteste Werk der aus der aus den eigenen Städelbeständen bestrittenen Schau kommt allerdings aus England und zeigt eine mit der Feder auf planen Schiefer gezeichnete Landschaft mit Maler eines Richard Cooper aus dem Jahr 1802. Man macht gewiss nichts verkehrt, wenn man auf seinem Rundgang der chronologischen Hängung folgt, wofĂźr weniger die fortschreitende Technik hin zur Farbe als die historischen BezĂźge maĂ&#x;gebend sind, als die Werke selbst. Ein Genuss jagt auf diesem kleinen Parcours von rund 90 Bildern den nächsten. Die Kunst erĂśffnet ein Spanier im franzĂśsischen Exil. Francesco de Goyas spätes ÂťEl famoso Americano, Mariano CeballosÂŤ aus dem Jahr 1825 gilt einem legendären sĂźdamerikanischen Stierkämpfer, der schon 50 Jahre vorher in der Arena zu Tode kam und seine Duelle auf einem Stier reitend bestritt. Das Eins-Werden des dunkelhäutigen Star-Toreros mit seinem Reitstier ist das zentrale Motiv Goyas, der Š Städel Museum

hier allein den Tieren ein Gesicht gibt und den Thrill und Rausch der unkenntlichen Massen in der Arena atmosphärisch spĂźren lässt. Die Einheit von Mensch und Tier spiegelt sich nicht weniger dramatisch auch in ThĂŠodore GĂŠricaults ÂťRetour de RussieÂŤ aus dem Jahr 1818. Mitten im Napoleon-Hype der Zeit und der Verherrlichung der glorreichen Schlachten wählte der SchĂśpfer des derzeit vielzitierten ÂťFloĂ&#x; der MedusaÂŤ eine andere Schicksalsgemeinschaft: einen schneeblinden mĂźden Offizier mit einem verwundeten Arm in Schlinge mit seinem ausgemergelten Pferd und zwei stampfend durch den Schnee fĂźhrenden, zerlumpten Soldaten nach der Niederlage von 1812. Mit wem er fĂźhlt und zu wem er hält, das zeigt zu jeder seiner langen und hier ausfĂźhrlich dokumentierten Schaffenszeit auch der groĂ&#x;e Karikaturist HonorĂŠ Daumier, von dem mehr als 4.000 Litographien erhalten sind. Das erschĂźtternde ÂťRue Transnonain, le 15 avril 1834ÂŤ ist indes keine Karikatur, sondern nach einem Rubensmotiv angelegte groĂ&#x;e graphische Anklage eines brutalen Massakers der Regierungstruppen unter den Bewohnern der besagten Adresse. Was man aus der Distanz fĂźr ein Genrebild mit zu Boden gesunkenen Säufer hält, erweist sich als ein in seiner Wohnung samt Frau und Kinder hingemetzelter Pariser KleinbĂźrger. GroĂ&#x;artig sind nicht nur die berĂźhmten Politikerkarikaturen Daumiers aus der zensurfreien BlĂźtezeit von Zeitschriften wie ÂťCharivariÂŤ, die ihren Lesern nicht nur das Aussehen, sondern auch den Charakter der politischen Elite verriet, wie auch die Sittengemälde der Bourgeoisie. Zu diesen Blättern, die die Welt bedeuten, gehĂśrt der damals angesagte Eisenbahnausflug von Paris nach Bordeaux, der stark an das erinnert, was man heute unter der Freiheit des Fliegens versteht: eine einzige Lifestyle-Qual. Delacroix, Manet, Monet, Redon, Boisson, Vuillard und ToulouseLautrec sind nur die bekannteren Namen einer faszinierenden Ausstellung, die gleichermaĂ&#x;en durch Kunst und Technik besticht.

KUNST

Picknick-Zeit

bis 17. September

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6FKZHL]HU 3LFNQLFN Die Schweiz feiert ihren 726. Geburtstag und lädt zum Raclette-Picknick mit Alphornklängen in den Metzlerpark ein. Museumseintritt frei von 10 bis 18 Uhr Keine Anmeldung erforderlich

6D + 0L $XJXVW 8KU 0LORX HQ 0DL (LQH .RP|GLH LP 0DL (FR 1990; R: Louis Malle) OmU 6D + 0L $XJXVW 8KU (PPD (USA 1996; R: Douglas McGrath) OmU Veranstaltungsort: Kino des Deutschen Filmmuseums

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BIGNIK, Frank und Patrik Riklin, Dritte BIGNIKAuslegung auf dem Hummelberg bei Hauptwil, 28. Juni 2015, Foto Daniel Ammann

Lorenz Gatt Bis 10. September: Di.–So. 10–18 Uhr; Do., Fr. bis 21 Uhr www.staedelmuseum.de

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KUNST Von Haus zu Haus

Naturspiegel und Spiegelnatur Kunst und Design begegnen sich bei »Nach der Natur« (Sinclair-Haus) und »Sur/Face« (MAK) Ist das noch Kunst? Oder kann man das anfassen? Auf zwei neuen Ausstellungen in Frankfurt kommen sich Kunst und Design so nah, dass man nicht immer unterscheiden mag, was davon zur Zweckwelt gehört und was zur Ewigkeit. Das Museum Angewandte Kunst MAK hält in rund 150 Varianten, die vom Badezimmerinterieur bis zu Hochhausfassaden und Autoverkleidungen reichen, den Spiegel der Selbsterkenntnis hoch und lässt dabei weit tiefer blicken als der Titel seiner Schau »Sur/Face« suggeriert. Im Bad Homburger Sinclair-Haus richten sich Künstler und Studenten der Offenbacher Hochschule für Gestaltung »Nach der Natur« und folgen in ihren Arbeiten deren Formen, Materien und Strukturen.

Nach der Natur © Giuseppe Licari

Sinclair: Polle für Polle Natur als Materie: Sehr originell wirkt die Idee eigentlich nicht für eine Stiftung, die sich ganz dem Thema Natur und zeitgenössische Kunst verpflichtet hat. Trotzdem ist es das erste Mal seit ihrer Gründung im Jahr 2007, dass die Altana-Stiftung im Bad Homburger Sinclair-Haus den künstlerischen Umgang mit Natur als Werk- und Ideenstoff in das Zentrum einer Ausstellung rückt. Arbeiten von 16 internationalen Künstlern gehen mit den unterschiedlichsten Sujets »Nach der Natur«: vom Wurzelwerk des Apfelbaums bis zum Distelsamen, vom Kiefernblütenstaub bis zum Windhauch. Eine eigenwillige Note erhält die Schau durch die Gegenüberstellung der Kunstwerke mit 16 naturbezogenen Arbeiten der HfG-Studenten des Instituts für Materialdesign. Freilich macht es deren wissenschaftlicher Zugang nicht immer einfach, die Exponate zu begreifen,

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wenn etwa »Ceramicwood« zeigt, dass durch thermische Prozesse das in anthrazitfarbene Keramik transformierte Holz seine »anisotropen« Strukturen bewahrt. Aber wer tut das schon wirklich mit der Kunst? Die grazilen Blätterschalen, die das Stella Jazenko zum Thema Transformation »Hedera« (Efeu) zeigt, sind nach der Entfernung der Blätterhäute aus den bloßen Skeletten des verwendeten Efeu entstanden. Ihr Kommilitone Si Han Ho baute für seine Arbeit »Qualle« mit 900 perforierten Modulen aus FinnPappe ein geschmeidiges Raster, das er den Bewegungen der Qualle nachempfand, und Florian Hund schuf mit »Transformative Paper« eine sensible Blätterwiese, die auf Feuchtigkeit ganz subtil nach Art der Mimosen reagiert. Für die Hingucker sorgen freilich die eingespannten Künstler, so gleich im ersten Raum der Scheidegger Bildhauer Max Schechner. Wie einer Sepiafotografie entsprungen, wirken die weit über 100 aus Moortorf modellierten Porträtmasken. Sie zeigen in Form einer

Rosette reale Menschen aus der Bodenseeregion aus den 90ern. Die nach detailliertem Gipsabguss erstellten Tonformen ihrer Gesichter hat der Künstler mit dem tausend Jahre alten Torf aus den Tiefen des örtlichen Hochmoors gefüllt – und dann gewartet, was die Natur aus dem noch lebenden Material wohl machen würde. Der sechsmonatige Trockenprozess ließ Schmelchers »Moorköpfe« bis auf ein Drittel ihrer Originalgröße schrumpfen. Die leichten, nur an Nägel gehängten holzartigen Exponate verraten auf ihren Oberflächen den Verlauf, zeigen Risse als durch zu viel Sonne und Wölbungen als Folge von Frost. Seine Installation kontrastiert der Allgäuer Künstler mit nicht minder gezeichneten geometrischen Formen aus Torf: einem Würfel, einer Kugel und einer Pyramide. Von einer urigen Präsenz ist auch das mächtige Wurzelwerk von drei Apfelbäumen, die der Italiener Giuseppe Licari in der Obstplantage des benachbarten Bad Homburger Schlossparks ausheben und freilegen ließ, um sie an die Decke eines abgedunkelten Raumes zu drapieren. Der unter raffinierter Ausleuchtung mit Schattenspielen faszinierende Blick von unten, den man hier auch liegend versuchen kann, auf das vielgliedrige Wurzelwerk legt Assoziationen frei, die vom sprichwörtlichen Radieschen bis zu Orpheus und Euridyke reichen. Wolfgang Laibs Arbeit »Blütenstaub von Kiefern« zeitigt andere Gedanken, auch verbotene, wie den Wunsch des Berührens. Das nun auf kaltem Bodengrau in ein Rechteck gestäubte gelbe Pulver hat der Künstler im Juni mühsam Polle für Polle abgeschüttelt und in Gläsern

MAK: Surface © Pulpo

gesammelt. Die akkurat gesetzten Ränder sind von den Luftwirbeln des Raumes längst ausgefranst. Noch verführerischer, noch magischer freilich wirkt Angela Flaigs gut ein Meter hoher Quader aus Distelsamen auf den Betrachter. Sinclair-Liebling Uwe Precht steuert dieses Mal eine Videoarbeit zum Vogelschwarmflug bei, die zu der Frage veranlasst, ob der Wind mit den Vögeln spielt oder die Vögel mit dem Wind. Eine andere Lesart des Windes findet Rikuo Ueda, wenn er sich durch an Äste befestigte Stifte und Papiere zeigen lässt, was es heißt, etwas in den Wind zu schreiben – oder zu malen. Weiter mit von der Partie sind Arbeiten Mirko Baselgia, Julius von Bismarck, Daniel Bräg, Ricardo Calero, Peter Emch, Werner Henkel, Angela Kiersch, Maximilian Prüfer, Mario Reis und Herman de Vries. Lorenz Gatt Bis 10. September: Di. 14–20 Uhr; Mi.– Fr. 14–19 Uhr, Sa., So. 10–18 Uhr www.altana-kulturstiftung.de

MAK: Spieglein, Spieglein Wenn man nach ausgiebigem Picknicken im zweiten Stock des Museums Angewandte Kunst (s. Strandgut 6/2017) und verwirrenden Gängen mit Marc-Antoine Mathieu (Strandgut 7/2017) endlich wieder in alltäglicheren Zonen sein möchte, scheint der erste Stock des Museums so etwas wie eine Zuflucht zu bieten. Schließlich finden sich, wie das Besucher-Begleitheft


Von Haus zu Haus

hinweist, die Exponate der Ausstellung ÂťSUR/FACE. SpiegelÂŤ in zwei weiträumigen Apartments mit eigentlich vertrauter Umgebung: Flur, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad, Garderobe, KĂźche, Bibliothek. Aber nein, es wird nicht gemĂźtlich, alles Mobiliar, was nicht in irgendeiner Weise reflektiert, ist nur in stilisierter Andeutung als holzfarbenes Kasten-Element zu erkennen. Umso zwingender ziehen die spiegelnden Objekte der Einrichtung oder Dekoration den Blick auf sich – und, jedes Mal, wenn man genauer hinschaut, auf den Betrachter selbst. Doch Perspektiven kĂśnnen gebrochen, verändert, verstellt, Ober-Flächen (sur-faces) zerknittert, zerstĂśrt, zersplittert werden. Spiegeltisch und Spiegel-Kaminaufsatz (ÂťEndlessÂŤ, Matthias Kiss) zitieren wohl eher den repräsentativen groĂ&#x;bĂźrgerlich-feudalen ÂťSpiegelsaalÂŤ, aber mit veränderter Winkelkonstellation und irritierendem Effekt verweisen andere Teile darauf, wie wir uns selbst eben nicht – nämlich spiegelverkehrt –, sondern mit dem Auge des GegenĂźbers sehen (ÂťReverse MirrorÂŤ, Beatrice Durandard). Wird die magische Anziehungskraft der Spiegelfläche, die Narziss in den

MAK: Surface Š Lucie Marsmann

Teich stĂźrzen lieĂ&#x; (ÂťPond TableÂŤ, Marco Acerbis), aufgehoben fĂźr die Seelen der Verstorbenen, wenn die Oberfläche ein Tuch verhĂźllt (ÂťFantĂ´meÂŤ, Latifa Echakch)? Wen zeigt die verspiegelte Mantelinnenseite in der Garderobe beim Betrachten (Leonie Barth, ÂťIch ist ein AndererÂŤ)? Und was wird eigentlich

sichtbar durch die spiegelnde Stiefeletten (ÂťMaison MargiellaÂŤ)? Dass der Beobachter nicht unbedingt beobachtet werden kann, kennt man aus VerhĂśrszenen in Krimifilmen, Duscholux hat mit einem Zweiweg-Spiegelglas eine Duschabtrennung ÂťAirÂŤ geschaffen, durch die man nach auĂ&#x;en, aber nicht nach innen schauen kann – raffiniert! Und wenn das bekannte Billy-Regal von Ikea mit einer spiegelnden RĂźckwand versehen ist, verheiĂ&#x;en nicht nur die dort aufbewahrten Werke von Freud einen Blick auf das eigenen Ich. Gebrauchswert und Kulisse, Funktion und Dekoration, Kunst und Design, Ironie und Persiflage, Zeigen und Verbergen in klein und grĂśĂ&#x;er finden sich, nicht immer auf den ersten Blick. Erst auf den zweiten wird deutlich, was auch ein Topfkratzer aus der Warenwelt in einer spiegelnden Vitrine zu suchen hat (Josephine Meckseper, ÂťLosgelĂśstÂŤ). Der Schneewittchenspiegel, der uns zur SchĂśnsten im ganzen Land machen kĂśnnte, fehlt leider. Stattdessen: eine ernĂźchternde Videoarbeit von Keren Cytters (2007) Ăźber wahrgenommene nachlassende weibliche Attraktivität im männlichen Blick!

KUNST

Ăœber 100 Objekte, auch Videos und fotografische Arbeiten finden sich in den zwei Wohnungen, leicht kann dabei das eine oder andere Ăźbersehen werden. Auf alle Fälle aber nicht nur gesehen sondern auch berĂźhrt werden sollten die ÂťSilver CloudsÂŤ von Andy Warhol im Medienraum der zweiten Wohnung. Zwar schweben diese Ăźberdimensionalen Kissen aus matt schimmerndem Verpackungsmaterial nicht mehr von alleine, doch ein leichter Stups, und schon tanzt man mit ihnen irgendwie auch selbst durch den Raum. Katrin Swoboda Bis 1. Oktober 2017, Di.–So. 10–18 Uhr, Mi. bis 20 Uhr www.museumangewandtekunst.de

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25.6. - 10.9.2017

NACH DER NATUR MATERIAL, FORM, STRUKTUR

FĂœHRUNG 2. August 2017, 19 Uhr | 5 â‚Ź PLW 6WXGLHUHQGHQ GHU +I* 2Ć? HQEDFK KURATORENFĂœHRUNG 16. August 2017, 18 Uhr | 5 â‚Ź Dr. Johannes Janssen und Ina Fuchs KOPFSTAND! 23. August 2017, 19 Uhr | 4 â‚Ź .XQVWDEHQG PLW 6WXGLHUHQGHQ GHU +I* 2Ć? HQEDFK Der Eintritt fĂźr Studierende ist frei. BILDGESPRĂ„CH 27. August 2017, 11.15 Uhr | 4 â‚Ź zzgl. Eintritt mit Dr. Edeltraud FrĂśhlich ,Q NRQ]HQWULHUWHQ *HVSUÂŚFKHQ ZHUGHQ :HUNH EHWUDFKWHW XQG LQ LKUHP .RQWH[W EHVSURFKHQ SONNTAGSATELIER FĂœR DIE GANZE FAMILIE „Muster und Strukturen in der Natur“ 6HSWHPEHU 8KU KĂœNSTLERGESPRĂ„CH 6HSWHPEHU 8KU | 9â‚Ź mit Daniel Bräg MUSEUM SINCLAIR-HAUS Bad Homburg v.d. HĂśhe LĂśwengasse 15 www.museum-sinclair-haus.de

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KINDER / FAMILIE

Sägefisch statt Heckenschere

Termine

Senckenberg-Museum präsentiert das Projekt »Buchkinder« mit einer Ausstellung vor

»Unser Senckenberg« titelt das Buch, mit dem das Frankfurter Naturmuseum sein neues Projekt »Senckenberg Buchkinder« krönt, das der Vermittlung von Muse-

umsarbeit, Wissenschaft und Forschung an Kinder. Dabei tauchen Grundschüler nicht nur in die große Ausstellung, sondern auch hinter die Kulissen ein, sprechen mit For-

schern, Bediensteten und können alle Fragen loswerden. In einem letzten Schritt malen und beschreiben sie dann ganz individuelle ihre Eindrücke über das Erlebte und ihre Lieblingsexponate. Wie der augenscheinlich praktisch denkende siebenjährige Semanur: »Mir hat der Sägefisch gut gefallen. Er hat vorne an seiner Schnauze eine lange Säge. Der Sägefisch ist 1,50 m lang und er sah ein bisschen gefährlich aus. Als wir aus dem Museum kamen, haben wir Arbeiter gesehen, die haben mit einer elektrischen Heckenschere die Gebüsche geschnitten. Die Heckenschere sah genauso aus wie die Säge vom Sägefisch. Da habe ich mir überlegt, dass es toll wäre, wenn man mit dem Sägefisch die Hecken schneiden könnte. Um Strom zu sparen. Es wäre lustig, wenn man den Sägefisch am Schwanz festhalten könnte und er dann seinen Kopf hin- und herschüttelt und so das Gebüsch schneidet.« Die Texte der Buchkinder und ihre Zeichnungen als Kunstdrucke stellt das Senckenberg Naturmuseum nun samt dem Buch in einer kleinen Ausstellung vor. Unter vielen anderen werden auch der Jaguar, der Löwe, die Schneeeule und Paulchen, der kleinste Saurier der Welt besprochen und gezeigt. gt Vom 29. August bis 31. Dezember Seckenberg-Museum www.senckenberg.de

T E! S I S ND E , I O ENE H A CH WO

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Theaterhaus, 23.8.2017, 16 Uhr (Premiere); 24.+25.8.2017, 9.30+11 Uhr; 26.8.2017, 11 Uhr; 27.8.2017, 15 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

ANDERS nach dem Roman von Andreas Steinhöfel - ab 11 Jahren Regie: Anne Bader. Mit Lilith Häßle, Rüdiger Hauffe u.a. Staatstheater, 31.8.2017, 11 Uhr www.staatstheater-mainz.com

ERZÄHL MAL, EULE Kichererbsen Kindertheater Stoffelchen im Günthersburgpark, 10.8.2017, 15 Uhr www.stalburg.de

FRAU SONNTAGS WOCHE ab 4 Jahren und Omas & Opas auch ohne Enkel COMOEDIA MUNDI ensemble Tangentfestival Theaterzelt am Museumsufer, Schaumainkai, 6.8.17, 16 Uhr www.comoedia-mundi.de

HILFE! Choreografie und Bühne: Andreas Denk ab 8 Jahren Staatstheater, 28.8.2017, 10.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com

I CAN SEE YOU FROM THE FUTURE Musiktheater von Jesse Broekman, Sara Ostertag, Nanna Neudeck - ab 12 Jahren Staatstheater, 18.8.2017, 11 Uhr www.staatstheater-mainz.com

JIM KNOPF UND DIE WILDE 13 Musical ab 5 Jahren nach Michael Ende Burgfestspiele Bad Vilbel, 5., 15.+25.8.2017, 15 Uhr; 3.+7.8.2017, 11 Uhr; 19.8.2017, 14 Uhr; 30.8.2017, 10 Uhr www.kultur-bad-vilbel.de für Fr und Rh ankfurt ein-Main

DAS KULT URM

AGAZIN

Verlosung

Dreimal zu zweit verzaubert bei Nicolai Friedrich in Hanau

Foto Jule Kracht

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Célestine Hennermann und the guts company Ein Tanztheater für Kinder ab 2 Jahren

© Sebastian Konopix

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ALLER ANFANG

Ein zauberhafter Abend wird es auf jeden Fall. Ins Traumambiente des Hanauer Amphitheaters zieht nach ausgiebiger Welttournee am 31. August Deutschlands berühmtester Mentalmagier Nicolai Friedrich mit einem »Summer-Special« ein. Das Programm des 40-jährigen Hessen umfasst Höhepunkte aus seiner Tournee-Agenda und eine Reihe von Illusionen, die er nicht mit auf Reisen nimmt und nur hier aufführen wird. Einmal mehr steht dabei seine phänomenale Begabung des Gedankenlesens, mit der Nicolai ein ums andere Mal verblüfft, im Fokus. Der Magier verzichtet auf jegliches übersinnliche Show-Brimborium, er verlässt sich ganz auf Psychologie, Intuition, Suggestion und seine Beobachtungsgabe. Dazu kommen sein außergewöhnliches zauberisches Talent und sein Charme, der ihn sympathisch macht. Mit etwas Glück sind Sie am 31. August um 19.30 Uhr in Hanau dabei. Mit unserem Partner S-Promotion verlosen wir 3 mal 2 Eintrittskarten. Schicken Sie mit dem Stichwort »Nicolai Friedrich« bis zum 15. August eine Mail an verlosungen@strandgut.de oder eine Postkarte an Strandgut GmbH, Ederstraße 10, 60486 Frankfurt. Mit einer Telefonnummer können wir Sie im Glücksfall schneller erreichen.


KINDER / FAMILIE DER KLEINE SOMMERNACHTSTRAUM

© Eugen Sommer

Ensemble Die Dramatische Bühne - ab 6 Jahren Grüneburgpark, 12.+13.8.2017, 16 Uhr www.diedramatischebuehne.de

DER KLEINE TAG Kindermusical von Rolf Zuckowski Schloss Dornberg, Groß-Gerau, 27.8.2017, 13.30 Uhr www.volk-im-schloss.de

KÖNIG NIMMERSATT - ODER WIE DAS BIO INS BROT KAM Kindertheater-Show zum Thema Umwelt und Ernährung von Roland Strasser Schloss Dornberg, Groß-Gerau, 26.8.2017, 15 Uhr www.volk-im-schloss.de

KREISE - MANÈGES Théâtre Au fil des nuages ein Theaterstück auf Deutsch und Französisch ab 8 Jahren Gallus Theater, 26.8.2017, 14 Uhr www.gallustheater.de

DIE OLCHIS nach dem Kinderbuch von Erhard Dietl Marotte-Figurentheater Kinder und Jugendtheater im Titusforum, 27.8.2017, 16 Uhr; 28.8.2017, 10 Uhr www.kiju-theater.de

© Mile Cindric

Woher die Sprüche kommen Museum für Kommunikation: »Mein Name ist Hase«

PIPPI FEIERT GEBURTSTAG Musical für die ganze Familie mit Musik von Rainer Bielfeldt und Libretto von Otto Senn nach dem Buch von Astrid Lindgren - ab 5 Jahren Papageno Musiktheater, 13., 19.+20.8.2017, 16 Uhr www.papageno-theater.de

RITTER ROST UND DIE RÄUBER Theater Landungsbrücken Stoffelchen im Günthersburgpark, 3.8.2017, 15 Uhr www.stalburg.de

SCHNEEWEISSCHEN UND ROSENROT Musikalisches Märchen nach den Gebrüdern Grimm - ab 5 Jahren Papageno Musiktheater, 10.12.+27.8.2017, 16 Uhr www.papageno-theater.de

TIERISCH VIEL ENTDECKEN Großes Kinderfest im Liebieghaus Liebieghaus, 13.8.2017, 10 Uhr www.liebieghaus.de

TINTENHERZ Schauspiel ab 7 Jahren nach Cornelia Funke Burgfestspiele Bad Vilbel, 4., 12.+18.8.2017, 15 Uhr www.kultur-bad-vilbel.de

WÜNSCHE UND TRÄUME Theaterworkshop für Kinder Sommerwerft, 6.8.2017, 15+17 Uhr www.sommerwerft.de

ZIRKUS DER TRÄUME Compania Tétaté Sommerwerft, 6.8.2017, 16 Uhr www.sommerwerft.de

Das mit dem Müßiggang ist Daniel nicht ganz so klar. Acht Jahre ist er alt, sagt er. Und sucht nun am rechten großen Rad des Sprichwort-Generators ein wenig ratlos nach der richtigen Fortsetzung. Müßiggang, steht auf dem linken…: Hat Gold im Mund? Fällt selbst hinein? Wird Sturm ernten? Von Müßiggang hat Daniel noch nie gehört und mit »aller Laster Anfang« kann er auch nicht viel anfangen. Obwohl es ein paar Erfolgserlebnisse gibt, wie den Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt, bleibt er hier nicht lang. Zu müßig, Daniel? Häh? Die Patina, die sich über manche der Stationen dieses Sprachparcours zieht, den das Museum für Kommunikation für die neue Schau »Mein Name ist Hase. Redewendungen auf der Spur« angelegt hat, ist allerdings unabdingbar. Die meisten der Sprichwörter und geflügelten Worte, denen hier spielerisch auf den historischen oder etymologischen Grund gegangen wird, haben eine lange Geschichte, die bis in biblische Zeiten zurückreichen kann. Und Daniel zum Troste: Auch die wenigsten Großen wissen, wovon sie reden, wenn sie jemanden vorwerfen, pingelig zu sein, oder behaupten, aus dem Stegreif zu reden. Dies und noch viel, viel mehr lässt sich erfahren auf einem Rundgang, der Erwachsenen mindestens so viel Spaß macht wie Kindern. Und der auch ohne Kinder lohnenswert ist. Schließlich greift jeder in

der Alltagskommunikation täglich auf um die 100 Redewendungen und Sprachbilder zurück, weiß der Kurator und Experte Rolf-Bernhard Essig. Da brat mir doch einer ’nen Storch! In der Bibel, den klassischen Sagen und antiken Mythen wimmelt es nur so von Sprüchen und Wendungen, viele Metaphern stammen aus dem Militär, dem Handwerk und natürlich aus der Tierwelt. So gehen die heuchlerischen Krokodilstränen, die wir jemandem vorwerfen, darauf zurück, dass das Reptil beim Fressen seiner Opfer »weint«. Verraten wird hier aber auch, dass die Ursache dafür keineswegs im sensiblen Gemüt des Tieres liegt sondern in seiner Anatomie: weil sein Oberkiefer beim Kauen auf die Tränendrüse drückt. Es gibt aber auch Mitmachspiele wie den Selfie-Pranger mit langgezogenen Ohren, den schon erwähnten Generator und sogar eine Art Klick-Kamera-Peepshow für nicht mehr ganz so junge Besucher hinter einem sündig roten Stoffsäumchen. Über den Kopfhörer vermittelt, geht letztere neben kriminellen auch schlüpfrig-anstößigen Sprachbildern nach und tut sich dabei nicht immer sehr leicht und eher unfreiwillig komisch, wenn beispielsweise erklärt wird, was jemand ankündigt, wenn er »ein Rohr verlegen« will. Dass neben der Werbung auch die Film- und Fernsehindustrie sprachlich Bleibendes schafft, wird

auf einem Screen mit Ausschnitten unter anderem aus dem Klassiker »Casablanca« verdeutlicht, der mit »Spiel’s noch einmal Sam« und »Ich schau dir in die Augen, Kleines« bis zum »Beginn einer großen Freundschaft« und den »üblichen Verdächtigen« reicht. Der Ausstellungstitel geht übrigens auf den mutigen, der Fluchthilfe beschuldigten Heidelberger Studenten Viktor Hase zurück, der 1854 in einem Gerichtsverhör mit dem Satz »Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen. Ich weiß von nichts« die Aussage verweigerte. Lorenz Gatt Bis 19. November: Di.–Fr. 9–18 Uhr; Sa., So. 11–19 Uhr www.mfk-frankfurt.de

Fersengeld © Mile Cindric

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MUSIK

Live-Musik-Termine Dienstag

01. JAZZ IM MOZART SAAL

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Last In Line

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus

Frankfurt MI 27 SEPT

MICHAEL WOLLNY & KONSTANTIN GROPPER

ORANGE PEEL 20.30 h Blues/Soul/Funk Session mit Tommie Harris & Friends PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Hauschka SOMMERWERFT 17.45 h Frankfurter Zweierlei, Luger, Zwei von Tausend

Mainz ERSATZTERMIN

MO 09 OKT

ARVE HENRIKSEN QUARTET

SCHON SCHöN 21.30 h Karikatura

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.30 h Samiam, Jonah Matranga, Val Sinestra

Mittwoch

02. Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Sacred Reich supp.: Kryptos

SA 14 OKT

Bad Vilbel

NEW ORLEANS IN OUR HEARTS

Darmstadt

BARRELHOUSE JAZZPARTY 2017

JAZZnights

DI 17 OKT AN EVENING WITH

PAT METHENY

WELTMUSIK IM MOZART SAAL

BURGFESTSPIELE 20.15 h Feidman, Kreusch & Gitanes Blondes GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Druffkabell

Frankfurt GüNTHERSBURGPARK STOFFEL 18.00 h Lica Tito 20.00 h Cris Cosmo & Band JAZZKELLER 21.00 h Peter Klohmann präsentiert »Das Syndikat« MAMPF 20.30 h Live Jazz SOMMERWERFT 17.45 h Romie, Amarank, Boo Hoo

Mörfelden - Walldorf KULTURBAHNHOF MöRFELDEN 19.00 h Irish Folk Session

Niederhöchststadt FEUERWEHR 19.30 h Marvin Dorfler Big Band

FR 29 SEPT

FRIEDENSSTIFTER MIT DER KORA

TOUMANI & SIDIKI DIABATÉ

Donnerstag

03. Darmstadt RESTAURANT BELLEVILLE 20.00 h Mariannes Chansonabend

Frankfurt

MO 13 NOV

LEIDENSCHAFTLICHE LIEDER AUS KURDISTAN ANADOLU QUARTET SAKîNA TEYNA U.A.

TICKETS 069 13 40 400 www.alteoper.de

GIBSON 21.00 h Urban Club Band GüNTHERSBURGPARK STOFFEL 20.00 h Tim McMillan JAZZKELLER 21.00 h P and the Bubble Bees ORANGE PEEL 20.30 h Swingin‘ Jazz Night m. Piet Klinger PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Enrico Rava »Wild Dance« Quartet

SOMMERWERFT 17.45 h Hurricane Box, The Slags, Wolf SchubertK with Friends & Family

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h Nena

Langen CAFé BEANS 20.00 h New Direction

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 20.00 h Jam Session

Wiesbaden DAS WOHNZIMMER 22.00 h The Session m. Stan Petrov & Band

Freitag

04. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Pornröschen

Frankfurt GüNTHERSBURGPARK STOFFEL 18.00 h Cynthia Nickschas & Friends 20.00 h Astra van Nelle & der Lorbeerstorch JAZZKELLER 21.00 h Juliana Da Silva e Amigos do Brasil NACHTLEBEN 21.00 h Tramlites & Fooks Nihil SOMMERWERFT 17.45 h Dorothea Doris, Fee, BembelBluesBuben*innen ZOOM 20.00 h Holly Golightly

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AMPHITHEATER 19.30 h Boomtown Rats

Hofheim SPORTPARK HEIDE HOFHEIM 15.00 h Rise and Shine Festival m. Open-OpenairJam, The Breeze feat. der Spanier, The Moglis

MAMPF 20.30 h Live Jazz MOSAIK 20.30 h Calor Latino SOMMERWERFT 16.40 h Blue Mango, Max Clouth Clan, The Trouble Notes, The Metafiction Cabaret

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h Willy Astor - The Sound of Islands

Langen

Hofheim

LUTHERPLATZ 20.30 h Harald Andres

SPORTPARK HEIDE HOFHEIM 14.00 h Rise and Shine Festival - Bandjam

Mainz FRANKFURTER HOF 19.00 h Namika, Teesy + special Guest - Support Vona PLANKE NORD 14.00 h 3. Hafenklang Festival

Offenbach HAFEN2 16.00 h Sunday Driver

Montag

07.

Mühlheim SCHANZ 20.00 h Captain Bembel und die Feingerippte

Darmstadt

Offenbach

Frankfurt

KJK-ZENTRUM SANDGASSE 20.30 h Voices

Sonntag

06. Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Blues Pills - special guests: DeWolff

Bad Vilbel BURGFESTSPIELE 12.00 h Brass Band Hessen

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Delta Danny GüNTHERSBURGPARK STOFFEL 19.00 h Mainvoices ZOOM 21.00 h Nick Waterhouse

Mainz SCHON SCHöN 21.00 h Nic Demasow

Wiesbaden SCHLACHTHOF 19.30 h Architects, While She Sleeps, Fit For An Autopsy, Wolf Down

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h Nena

Hofheim SPORTPARK HEIDE HOFHEIM 19.00 h Rise and Shine Festival m. Shawn, Grey Fries, Mudfinger + Lagerfeuer Jam

Langen NEUE STADTHALLE LANGEN 21.00 h Eight Inches

Mainz ZITADELLE MAINZ 19.00 h Amy Macdonald Support: Paper Tigers

St. Goarshausen LORELEY FREILICHTBüHNE 18.10 h Celtic Night m. Red Hot Chilli Pipers, Donnie Munro & Band, Rapalje

Enrico Rava

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Extrabreit

Samstag

05. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Keeponrollin

Dreieich-Götzenhain MAISLABYRINTH 20.00 h Superzwei

Frankfurt FEINSTAUB 19.00 h The Sex Organs MAMPF 20.30 h Birdhouse Jazz SOMMERWERFT 17.30 h Solo Pajaros, Körpa Klauz, Peu Tanajura & Friends

Hanau

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Frankfurt

76 Jahre ist Enrico Rava nun alt, man kann sich den italienischen Jazz ohne diesen Ausnahmetrompeter kaum vorstellen. Für sein neuestes Projekt, Wild Dance, hat er nun drei sehr junge Musiker um sich versammelt. Der Gitarrist Francesco Diodati ist mit 34 Jahren schon der Älteste. Gabriele Evangelista am Bass und der überaus interessante, irrsinnig agile Schlagzeuger Enrico Morello sind beide noch Ende 20. Sie unterfüttern Ravas Eleganz mit jugendlicher Virilität. In der diesjährigen Jazz im Palmengarten-Konzertreihe, in der am 17. August noch Johannes Enders und am 31. August das Christof Lauer Trio zu hören sein wird, sicherlich ein Highlight. tg

Do., 3.8., 19.30 Uhr, Frankfurt, Palmengarten, Siesmayerstr. 63, www.jazz-frankfurt.de


MUSIK

Frankfurt

Langen

BATSCHKAPP 20.00 h Max & Iggor Cavalera - sup.: Ayahuasca COMOEDIA MUNDI MAINUFER abends Au revoir Francfort im Theatercafé Loes Snijders - Gesang & Michael Policnik - Akkordeon GüNTHERSBURGPARK STOFFEL 19.00 h Männerchor Starke Töne ORANGE PEEL 20.30 h Blues/Soul/Funk Session mit Tommie Harris & Friends PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Tinariwen ZOOM 21.00 h Allah-Las

CAFé BEANS 20.00 h Nina Rose

08. Darmstadt

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h Anastacia

Hattersheim FOLKPUB ZUR KRONE 19.00 h Sommerfest des Folkclub Hattersheim

Mainz SCHON SCHöN 21.30 h Golden Dawn Arkestra

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam Session m. P.C. Bryant

Wiesbaden DAS WOHNZIMMER 22.00 h The Session m. Stan Petrov & Band

Allah-Las Vor zwei Jahren waren sie schon einmal im Zoom, mit ihrem gewieften Retrosound, der Beat, Surf, Psychedelia und Garagen-Rock virtuos und zugleich völlig selbstverständlich verbindet. Die Allah-Las, ein 2008 in Los Angeles gegründetes Quartett, sind GroÃ&#x;meister jener euphorischen Entspanntheit, die vielleicht wirklich nur an der amerikanischen Westküste entstehen kann. Für den, der die Kinks, Zombies, Animals oder Byrds nie auf der Bühne sehen konnte, sind die AllahLas jedenfalls nicht der schlechteste Ersatz. tg

Di., 8.8., 21 Uhr, Frankfurt, Zoom, Brönnerstr. 5-9, www.zoomfrankfurt.com Wiesbaden

Freitag

11. Aschaffenburg FESTPLATZ 12.00 h One Race Human - 20.Afrika-Karibik-Festival m. Bemgio, Samy Deluxe, Nosliw u.a.

Darmstadt

.DEDUHWW 0XVLN LP

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Old Stars Orchestra SCHLOSSKELLER 20.30 h Suzan Köcher

GIBSON 21.00 h Urban Club Band GüNTHERSBURGPARK STOFFEL 20.00 h Fee. & Band JAZZKELLER 21.00 h Hip Jazz ORANGE PEEL 20.30 h Swingin‘ Jazz Night m. Piet Klinger

Dienstag

XQG /LWHUDWXU Fr. 4.8.2017, 20 Uhr - Saxophonquartett 1.SQ MAINZ 04 Sa. 5.8.2017, 20 Uhr - Musikkabarett SUPER ZWEI Fr. 11.8.2017, 20 Uhr - Gitarrenmusik SADEGH MOAZZEN Sa. 12.8.2017, 20 Uhr - Mixed-Show POPCORN VOL. 2 Fr. 18.8.2017, 20 Uhr - Liedermacher KAI DEGENHARDT Sa. 19.8.2017, 20 Uhr - Musikkabarett SIMON & JAN So. 20.8.2017, 11 Uhr - Lesung SCHON WIEDER KEINE EINFÃœHRUNG Fr. 25.8.2017, 20 Uhr - Singen für alle SABINE FISCHMANN & ALI NEANDER Sa. 26.8.2017, 20 Uhr - Rock ´n´Roll THE SILVERBALLS So. 27.8.2017, 11 Uhr - Lesung & Musik …ALLES NICHT SO VERBISSEN SEH´N Fr. 1.9.2017, 20 Uhr - Klavierkabarett DANIEL HELFRICH Sa. 2.9.2017, 20 Uhr Boogie Woogie CHRISTOPH OESER TRIO

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Fred & Val

Dreieich-Götzenhain MAISLABYRINTH 20.00 h Sadegh Moazzen

Dreieich JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 19.00 h Vorstellung Programm 2. Halbjahr + Jam Session - After Hours

SCHLACHTHOF 20.30 h Sasquatch, Animal Bizarre

16. DREIEICHER MAISLABYRINTH 22.7. -- 3.9.2017 · ZELT AM MAISLABYRINTH Dreieich-Götzenhain · Zufahrt: Im Höchsten / Vor der Pforte Karten und Info: 06103/ 6000-0 www.buergerhaeuser-dreieich.de

Mittwoch © Marie Planeille

09. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Pale Heart

Eschborn HEINRICH-VON-KLEISTSCHULE 19.30 h Blind Foundation

Frankfurt

Tinariwen Das Wort Tinariwen beschreibt in der Sprache der Tuareg einen leeren Ort - ein Hinweis auf den kargen Lebensraum, den die Sahara bietet. Tinariwen ist auch der Name einer fantastischen Band, deren Musiker dem Volk der Tuareg entstammen. Wenn man es etwas grob beschreiben wollte, dann verbindet ihre Musik den malischen Blues von Ali Farka Touré mit der psychedelischen Emphase des amerikanischen Rock. Ungemein eindringliche Musik ist das, die seit Jahrzehnten den Freiheitskampf der Tuareg in sich trägt und zugleich weit darüber hinaus weist. Nicht zufällig haben sich Wilco, TV on the Radio oder auch Queens of the Stone Age als Tinariwen-Fans geoutet. tg

Di., 8.8., 19.30 Uhr, Frankfurt, Palmengarten, Siesmayerstr. 63, www.mousonturm.de

DAS BETT 20.30 h Brutus GüNTHERSBURGPARK STOFFEL 18.00 h Florian Brückel 20.00 h Journeye JAZZKELLER 21.00 h Peter Klohmann‘s Soul Jazz Soul MAMPF 20.30 h Pacha González PONYHOF 20.30 h Shawn James & The Shapeshifters

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Propagandhi, Useless ID, La Armada

Donnerstag

10. Aschaffenburg FESTPLATZ 16.00 h One Race Human - 20.Afrika-Karibik-Festival m. Alias, Kollegah, Miwata u.a.

Dreieichenhain

Komödie von Carlo Goldoni Regie Adelheid Müther

BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN 20.00 h Donovan

Frankfurt DAS BETT 20.30 h Walls Of Jericho Support: Born As Lions

06101 55 94 55

... das komplette Programm unter www.kultur-bad-vilbel.de

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MUSIK

60388 Frankfurt/Main | Gwinnerstraße 5 Telefon: 069 95218410 | email: info@batschkapp.de Kartenservice: 069 9443660 + 296929 Tickets bequem zu Hause ausdrucken: www.batschkapp.de

Di Di Do Do Mi Do

08.08. MAX & IGGOR CAVALERA Return To ROOTS Tour + Support: Ayahuasca 15.08. CONOR OBERST plus special guest: Big Thief 17.08. TRIVIUM plus Special Guests: Bury Tomorrow 24.08. NICOLAS JAAR 30.08. BAND OF HORSES & Gäste: SUSTO 31.08. AMORPHIS + Support: Martyrion, All will know

DISCOS & SPECIAL PARTYS

Sa 05.08. ALLES 90ER (Rock, HipHop, Grunge, Crossover, Pop Trash) Fr 11.08. DESPACITO! Die größte Latino-Party der Stadt! Latin Pop, Hip Hop & Charts DJs: GM P & Pituca BigMix

Sa 12.08. BATSCHKAPP XL - 1 NACHT, 10 PARTYS Jede halbe Stunde ein neues Motto Sa 19.08. OHRWÜRMER HITMIX – 80er90er00er PARTY Sa 26.08. 360GRAD BATSCHKAPP mit den großen & kleinen Batschkapp-Hits der letzten 20 Jahre ANDERE VERANSTALTUNGSORTE

Sa 05.08. MAIN INDIE CRUISE 2017 • Schiff Wappen von Frankfurt Sa 07.10. NICK CAVE & THE BAD SEEDS • Jahrhunderthalle Frankfurt AUSVERKAUFT Sa 14.10. An Evening with SIGUR RÓS • Jahrhunderthalle Frankfurt So 22.10. JAMES BLUNT "The Afterlove Tour" & Gast: Jamie Lawson • Festhalle Frankfurt Mi 15.11. RISE AGAINST special guests: Sleeping with Sirens, Pears • Festhalle Frankfurt So 10.12. MARTERIA ROSWELL Tour 2017 • Jahrhunderthalle Frankfurt Fr 15.12. BROILERS "Ein Teil von mir" • Maimarkthalle Mannheim Mo 12.02. STEVEN WILSON "To the Bone" Tour 2018 • Alte Oper Frankfurt Sa 17.02. DEINE LAKAIEN "XXX – The 30 Years Retrospective" Rosengarten Musensaal Mannheim

60313 Frankfurt am Main | Kurt-Schumacher-Str. 45 Telefon 069 20650 | internet: www.batschkapp.de

Fr 04.08. heimspiel live TRAMLITES + FOOKS NIHIL Fr 18.08. NOAH GUTHRIE The Valley Live 2017 • Special Guest: Sam Alone DISCOS & SPECIAL PARTYS

Sa 05.08. AFTERCRUISE PARTY im Anschluss an die Main Indie Cruise Bootsfahrt

Fischbachtal-Nonrod

Neu-Anspach

NONSTOCK- FESTIVAL (RöDERHOF) 17.00 h Farmers Edition m. Großstadtgeflüster, Fatoni, Sparkling, Elfmorgen, Skaya, The Jukes u.a.

ZIEGELEI 15.00 h Ziegelei Open Air m. Insterstellar Overdrive, Mrs. Greenbird, Marley‘s Ghost feat. Sebastian Sturm, Jashgawronsky Brothers, Absinto Orkestra

Frankfurt ACADEMIA DE TANGO 20.00 h Noche Latina m. Kamalu DAS BETT 21.00 h Boris DENKBAR 20.00 h Daniel Adoue GüNTHERSBURGPARK STOFFEL 18.00 h cellharmonics 20.00 h Holler my Dear JAZZKELLER 21.00 h Juliana Da Silva e Amigos do Brasil MAMPF 20.30 h PIKO STUDIERENDENHAUS CAMPUS BOCKENHEIM 20.00 h Strom & Wasser

Langen NEUE STADTHALLE LANGEN 21.00 h Nuwanda

Mühlheim

DJs: Marco Ward & Trust.The.Girl

Fr 25.08. THE DEAD KENNYS PARTY (Batcave, Postpunk, Minimal, 80ies) mit DJ Dead-Stefan & DJ Dead-Mike

REDUIT MAINZ-KASTEL 16.00 h Rhine Reggae m. Torch, Ganjaman, Jah Defender, Big Matic, Sound Generators, Die Gestalten

Sonntag

13. Aschaffenburg FESTPLATZ 10.30 h One Race Human - 20.Afrika-Karibik-Festival m. Lotte, Ryan Sheridan, Ray Garvey u.a.

Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN 11.00 h Georgi Mundrov & Friends

Frankfurt

SCHANZ 20.00 h TICATO

MAMPF 20.30 h Walter Haimann Jazztrio

Neu-Anspach

Offenbach

ZIEGELEI 18.00 h Ziegelei Open Air m. The Brew, Hattler, Rangehn, Scherf & Band, Dead Horse Gap

HAFEN2 16.00 h Nick Africano

Samstag

Eintritt frei mit Main-Indie-Cruise-Ticket • Powered by BSA, Fanklub & Popshop

Fr 11.08. ATOMIC PARTY Nuclear Powered Indie/Pop for Queers and Folks

Wiesbaden

12. Aschaffenburg FESTPLATZ 10.30 h One Race Human - 20.Afrika-Karibik-Festival m. Eees, I-Fire, Ohrbooten, Gentleman & Ky-Mani Marley u.a.

Rüsselsheim-Königstädten WOHNSTäTTE INSELHOF 20.00 h Swing Size Orchestra feat. Oliver Leicht

Montag

14. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Heiner Herchenröder

Frankfurt GIBSON 20.00 h The Naked and Famous JAZZKELLER 21.00 h Platinum Latin MAMPF 20.30 h Three Seconds Of Jazz ZOOM 21.00 h Kate Nash - Supp.: Skating Polly

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h Albert Hammond

Mainz SCHON SCHöN 20.30 h Preoccupations

Frankfurt MONTGERONPLATZ 19.30 h Covermind

Donnerstag

17. Frankfurt GIBSON 21.00 h Urban Club Band JAZZKELLER 21.00 h Peter Klohmann For Funk ORANGE PEEL 20.30 h Swingin‘ Jazz Night m. Piet Klinger PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Enders Room

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h ABBA-NIGHT

Hofheim

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Stonehenge Acoustic Friends

DAS BETT 20.00 h Front Line Assembly - Support: Fix8:Sed8, Der Rest

Dreieichenhain

KIRCHE ST. PETER UND PAUL 20.00 h 11. Interkeltisches Folkfestival: Estampie - Die Stimme des Mittelalters

Mainz

BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN 20.00 h Gitte Haenning & Band

SCHON SCHöN 21.00 h Marius Peters Trio

Langen

Frankfurt GüNTHERSBURGPARK STOFFEL 18.00 h Rainer Weisbecker 20.00 h byebye & Band JAZZKELLER 21.00 h Daniel Guggenheim 4-tett MAMPF 20.30 h Erde Enkheim

Wiesbaden SCHLACHTHOF 18.30 h Revocation, Fallujah, Gorguts, Havok, Venom Prison

Dienstag

15. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus

Frankfurt

LUTHERPLATZ 20.30 h The Earhart Light

BATSCHKAPP 20.00 h Conor Oberst + special guest: Big Thief 20.00 h Trivium + Special Guests: Bury Tomorrow ORANGE PEEL 20.30 h Blues/Soul/Funk Session mit Tommie Harris & Friends PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Funny van Dannen ZOOM 21.00 h Watsky

Mühlheim

Hanau

SCHANZ 20.00 h Kera Mono

AMPHITHEATER 19.00 h Blackmore´s Night

Hanau AMPHITHEATER 18.00 h Hanau Rocks m. DIRKSCHNEIDER, DORO, Hartmann

Langen

Mainz SCHON SCHöN 21.30 h Foreign Diplomats

Strandgut 08/2017

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Urban Fox VINOCENTRAL 18.00 h Berry Blue Trio

Frankfurt

NONSTOCK- FESTIVAL (RöDERHOF) 10.00 h Farmers Edition m. Okta Logue, Leoniden, Lady Moustache, Flowin Immo, ATOA, The Real McCoy, Dirty Flamingo, Spliff Uppercut u.a.

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16. Darmstadt

Darmstadt

Fischbachtal-Nonrod

38

Mittwoch

CAFé BEANS 20.00 h Mainhätten Rämblers

Mainz M8-CLUB (IM HAUS DER JUGEND) 20.30 h Songs In A Small Room

Mühlheim SCHANZ 20.00 h René Moreno & Band

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 20.00 h Early Bird Jam Session

Offenbach HAFEN2 19.00 h Mane

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Desolated, Aversion Crown

Freitag

18. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h OutOfScene

Dreieich-Götzenhain MAISLABYRINTH 20.00 h Kai Degenhardt


MUSIK © Amelie Losier

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Red Bananas Blues Band HOFF-ART THEATER 18.00 h Germanicana Folk Festival 4 m. International Cajun Trio, Wolf Schubert K. with family and friends, Danamaria, Jonas Noack OETINGER VILLA 21.00 h Elephant Messiah, Snakebite, Dying

2017

Eppstein BURG EPPSTEIN 18.00 h One World Folk Festival m. Judy Bailey Band, The Sounddrops, Sarah Brendel Trio

Frankfurt DAS BETT 20.00 h Gypsy Ska Orquesta JAZZKELLER 21.00 h Nico Hering Trio feat. Fola Dada (voc) MAMPF 20.30 h Berra Blue Jazztrio ZOOM 20.00 h Daniel Lanois

Funny van Dannen

Hanau

Liedermaler hat ihn mal einer genannt, ein schönes, eigenes Wort, das wohl am besten trifft, was Funny van Dannen von allen anderen abhebt. Denn so wie er, denkt, textet und singt keiner. Er schenkte der Welt Songs wie »Nana Mouskouri«, »Herzscheiße« oder »Als Willy Brandt Bundeskanzler war«, kleine Solitäre, die wirklich niemand sonst erfinden könnte. Ein paar Mal hat er schon seinen Rückzug angekündigt, aber irgendwie holt er dann doch immer wieder seine Gitarre aus dem Schrank, stellt sich mit ihr auf eine Bühne und singt und erzählt von wundersamen Dingen. Diesmal im schönsten Sommerort der Stadt, dem Palmengarten. tg

Di., 15.8., 19.30 Uhr, Frankfurt, Palmengarten, Siesmayerstr. 63, www.mousonturm.de

AMPHITHEATER 19.30 h Merci, Udo Jürgens!

Hofheim ALTES WASSERSCHLOSS 20.00 h 11. Interkeltisches Folkfestival: A Contrabanda & Texu FUßGäNGERZONE 11.00 h 11. Interkeltisches Folkfestival: Interkulturelle Klangstrasse m. Bal-ONaise, SAITENSPRÜNGE, The Starlings‘ Collective, Joy of Music

Karben KULTURSCHEUNE KARBEN 14.00 h 11. Karben Open Air m. Russkaja, Le Fly , MONTREAL, B-Tight, Elfmorgen, The Prosecution, Watch Out Stampede, April Art, Spliff Uppercut, RoadRage, Grey Fries, Tinnitus Projekt

16.09. Tonträger 25.09. Voodoo Jürgens & die Ansa Panier 04.10. White Lies 05.10. SWR Big Band feat. Max Mutzke (Staatstheater Darmstadt) 06.10. Judith Holofernes 12.10. Ida Sand sings Neil Young 13.10. triosence 20.10. The Kilkennys 28.10. Ringsgwandl & Band 01.11. Bukahara

04.11. Ulla Meinecke Band 05.11. Nils Wülker & Band 07.11. SEVEN 09.11. Nils Landgren Funk Unit 12.11. The Raul Midón Trio 16.11. Ambrose Akinmusire & hr-Bigband 17.11. The Puppini Sisters 17.11. Myles Sanko 24.11. Tim Fischer 28.11. Quadro Nuevo 10.12. Sarah Lesch 21.12. STOPPOK SOLO mit Gast

CENTRALSTATION/IM CARREE/DARMSTADT TICKETS & INFOS: WWW.CENTRALSTATION–DARMSTADT.DE HOTLINE: 06151 7806–999 FACEBOOK.COM/CENTRALSTATIONDARMSTADT

Langen LUTHERPLATZ 20.30 h Malcanto

Eppstein

Karben

BURG EPPSTEIN 18.30 h One World Folk Festival m. Fiddler’s Green, Physematix, An Cat Dubh

KULTURSCHEUNE KARBEN 16.00 h 11. Karben Open Air m. Emil Bulls, Jaya The Cat, Rogers, TURBOBIER, Knallfrosch Elektro, The Tex Avery Syndrome, Das Actionteam, SUPERCOBRA und The Morning Pints

Frankfurt ACADEMIA DE TANGO 20.30 h Latin Jam m. Jorge Galbassini & Julio Gordillo DAS BETT 20.30 h The Red Paintings FEINSTAUB 19.00 h The Sonic Dawn JAZZKELLER 21.00 h Juliana Da Silva e Amigos do Brasil MAMPF 20.30 h Matthias Baumgardt NACHTLEBEN 21.00 h Noah Guthrie Special Guest: Sam Alone

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h Shantel & Bucovina Club Orkestar

Hofheim ALTES WASSERSCHLOSS 250.00 h 11. Interkeltisches Folkfestival: La Chabra Bruna

Hofheim/Ts. JAZZKELLER HOFHEIM 23.00 h 11. Interkeltisches Folkfestival: Festival Club Disco mit Live-Perkussion 23.00 h 11. Interkeltisches Folkfestival: Festival Club - Session

Langen NEUE STADTHALLE LANGEN 21.00 h Unlocked

Mühlheim SCHANZ 20.00 h Session am Freitag

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 20.00 h Big Time

Wiesbaden HEIMATHAFEN WIESBADEN 20.00 h Ben Hoener REDUIT MAINZ-KASTEL Rockfield Open Air SCHLACHTHOF 19.30 h Miss May I, Within The Ruins, Loathe

Samstag

19. Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Anti-Flag - supp.: Eskalation & Anorak

Mörfelden - Walldorf KULTURBAHNHOF MöRFELDEN 20.00 h Banda Cajuína

SUMMERSPECIAL

31.08.17 HANAU Amphitheater

09.09.17 FRANKFURT Alte Oper

10.09.17 HANAU Amphitheater

15.09.17 HANAU Amphitheater

Offenbach HAFEN2 19.00 h Krakow Loves Adana

Rödermark HäFNERPLATZ URBERACH 17.00 h Häfner Open m. IZE, Ben Smalls, Mad Zeppelin, Mokoomba

Wiesbaden REDUIT MAINZ-KASTEL Rockfield Open Air

Sonntag

MICHAEL MITTERMEIER

20. Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h LaBrassBanda

Darmstadt JAGDHOFKELLER 18.00 h Jazz Open Air m. Uli Partheils Latin Experience

19.09.17 ASCHAFFENBURG Stadthalle

22.09.17 HANAU Amphitheater

01.10.17 ASCHAFFENBURG Stadthalle

04.10.17 NEU-ISENBURG Hugenottenh.

Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN 19.00 h Stefan Gwildis

Frankfurt CLUB VOLTAIRE 16.00 h Sommerfest! m. Ethnotolia

TICKETS UNTER WWW.S-PROMOTION.DE sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen TICKETHOTLINE 06073-722 740

Strandgut 08/2017

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MUSIK Frankfurt

Offenbach

ORANGE PEEL 20.30 h Blues/Soul/Funk Session mit Tommie Harris & Friends PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Amadou & Mariam

BOGSIDE IRISH PUB 15.00 h Alljährliches Hoffest

Riedstadt WUTZDOG FESTIVAL 12.00 h .antonio, Hollywood of the Wolves, Spliff Uppercut, Sigura, Seattle Jay, Magnetic Mountain, The Tex Avery Syndrome u.a.

Mainz SCHON SCHöN 21.30 h The Iascope

Mittwoch

Sonntag

23. Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h August Burns Red - supp.: Oceans Ate Alaska

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Delta Danny

Eppstein

CD-Tipp:

Broken Social Scene Trotzige Wiederkehr Sieben Jahre sind im Popbusiness eine Ewigkeit. Selbst für eine Band wie Broken Social Scene, die sich ohnehin vielmehr als utopisches IndierockExperimental-Kollektiv versteht und sich den Regeln des Marktes weitgehend entzieht. Nach sieben Jahren ist nun endlich ein neuer Longplayer erschienen, Hug of Thunder heißt es. Und sofort wird klar, dass das lange Warten sich gelohnt hat. Sänger, Gitarrist, Mastermind (und Ex-Freund von Leslie Feist) Kevin Drew hat die Interessen und Vorlieben seiner bis zu 19 Musiker virtuos zusammengebracht. Fulminante und wie immer riesenhafte Songs sind dabei herausgekommen, doch der Überfluss aus Gitarren, Posaunen, Synthesizern, endlosen Melodien und mehrfach übereinander geschichteten Gesängen zerfällt nicht in improvisierte Vielstimmigkeit, sondern fügt sich zu überraschender Prägnanz. Halfway Home etwa ist viel mehr als nur ein Song. Es ist eine Hymne, wie sie auch U2 nie größer hätte schreiben können - nur eben, wie die Süddeutsche Zeitung gerade völlig zurecht bemerkte, »ohne den Betroffenheitsschmus«. Dafür mit schlauer, schillernder Trotzigkeit. Tim Gorbauch

Broken Social Scene: Hug of Thunder (City Slang)

MAMPF 20.30 h Vitaliy Baran Quartett

Offenbach

Hanau

Wiesbaden

AMPHITHEATER 19.30 h Symphonic Rock in Concert

HAFEN2 16.00 h The Shabs REDUIT MAINZ-KASTEL Rockfield Open Air

Karben KULTURSCHEUNE KARBEN 11.00 h 11. Karben Open Air m. Terrorgruppe, Neonschwarz, LIEDFETT, RADIO HAVANNA, Smile And Burn, Makia, FATZKE, The Terrible Noises, Straßenpoeten, Mr. Easy, Wait For June

Mainz DOMPLATZ 19.00 h 1. Mainzer Symphonic Rock Night m. Das Philharmonische Orchester Sinfonietta Mainz und Jammin‘ Cool

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 20.00 h Akustik Jam Session

40

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Montag

21. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Low Budgie

Mainz SCHON SCHöN 21.00 h Jonas Kaltenbach Quintett

Eschborn SüD-WEST-PARK 19.30 h Celebration

Frankfurt GIBSON 20.00 h The Pretty Reckless JAZZKELLER 21.00 h Peter Klohmann and the Sopranos - Special Guest: Giovanni Totò Gulino MAMPF 20.30 h Axel Kaapke Trio

Mörfelden - Walldorf KULTURBAHNHOF MöRFELDEN 19.00 h Bal Folk Session

Do., 17.8., 19 Uhr, Hafen 2, Offenbach, Nordring 129, 069-26012223, www.hafen2.net Mühlheim

JAZZKELLER 21.00 h The Windwalkers MAMPF 20.30 h Embryo

SCHANZ 20.00 h Mrs.Bates & The Rockin Chairs

Donnerstag

24. Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Battle Beast

Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Nicolas Jaar GIBSON 21.00 h Urban Club Band JAZZKELLER 21.00 h Peter Klohmann Hard Bock ORANGE PEEL 20.30 h Swingin‘ Jazz Night m. Piet Klinger WESELER WERFT 18.00 h ¡Flamenco! Europa Open Air des hr-Sinfonieorchesters und der hr-Bigband

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h The QUEEN Night

Langen CAFé BEANS 20.00 h David Blair

Mainz M8-CLUB (IM HAUS DER JUGEND) 20.30 h Majiken

Nidderau

Freitag

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Old Stars Orchestra

tg

Frankfurt

22. Darmstadt

Folk trifft Blues trifft düsteren Pop. Es rumpelt, mal elektronisch, dann analog. Die Stimme hat etwas Verwegenes, Dunkles. Und doch bleiben die Songs immer klar und eingängig. Mane nennt sich die Künstlerin, sie stammt aus der südaustralischen Metropole Adelaide. Erst Mitte 2016 hat sie eine erste EP herausgebracht, die sie in ihrer Heimat quasi über Nacht bekannt machte. Viermal wurde sie für die »South Australian Music Awards« nominiert. Nun will Mane auch den Rest der Welt erobern. Die ersten Konzerte in New York und in Nashville hat sie schon erfolgreich hinter sich gebracht, eine kleine Tour durch Deutschland und Großbritannien bringt sie jetzt nach Offenbach ins schöne Hafen 2.

KURHAUS (FRIEDRICH VON THIERSCH SAAL) 20.00 h Michael Wollny & Friends

Dienstag

COLOS-SAAL 20.00 h Mystery

Mane

Wiesbaden

SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam Session m. No Shelter

Aschaffenburg

Strandgut 08/2017

WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Robert Jon & The Wreck

27. Frankfurt

25. Dreieich-Götzenhain MAISLABYRINTH 20.00 h Sabine Fischmann & Ali Neander

Groß-Gerau

DENKBAR 20.00 h Nebuleuse MAMPF 20.30 h Neues Aus Dem Bunker

Groß-Gerau SCHLOß DORNBERG 11.00 h Volk im Schloss m. IKS Big Band 19.00 h Volk im Schloss m. medlz

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h In Extremo

Hattersheim ALTER POSTHOF 11.00 h Matchbox Blues Band

Offenbach HAFEN2 16.00 h David Celia & Marla

Montag

28. Darmstadt OETINGER VILLA 20.00 h Deerhoff

Mainz SCHON SCHöN 21.00 h Max Clouth Clan + Session

SCHLOß DORNBERG 18.00 h Volk im Schloss m. Kharma 22.30 h Volk im Schloss m. The Love & Peace Revue

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h Dieter Thomas Kuhn & Band

Samstag

26. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Space Truckers

Dreieich-Götzenhain MAISLABYRINTH 20.00 h The Silverballs

Frankfurt DENKBAR 20.00 h Yapma Yap JAZZKELLER 21.00 h Christoph Spendel Electric Quartett MAMPF 20.30 h Blind Joki Jazz ‚n‘ Blues

Groß-Gerau SCHLOß DORNBERG 17.00 h Volk im Schloss m. Besidos 22.30 h Volk im Schloss m. Skinny Lister

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h Echoes - performing the music of Pink Floyd

Königstein ROCK AUF DER BURG 15.00 h Livingston, Kensington Road, Joleen, Buried In Smoke, Concept Insomnia, Mindreaper, Shaved Chewbacca u.a.

Nicolas Jaar So wie Nicolas Jaar kann kaum jemand elektronische Sounds erfinden, so unendlich warm und austariert. Vor Jahren staunte man über erste Remixe des chilenisch-amerikanischen Musikers, der erste Longplayer - Space is Only Noise - war dann eine Sensation. Ein in sich ruhendes und zugleich im Innern vibrierendes Meisterwerk, das Feuilleton und Clubwelt gleichermaßen in den Bann zog. Seitdem bespielt Nicolas Jaar, Sohn des chilenischen Installationskünstlers Alfredo Jaar, die großen Hallen und die großen Festivals. Nun ist er in der Batschkapp in Frankfurt zu Gast. tg

Do., 24.8., 20 Uhr, Batschkapp, Frankfurt, Gwinnerstr. 5, 069-95218410, www.batschkapp.de


MUSIK Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Phoenix

Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Band of Horses + Supp.: Susto JAZZKELLER 21.00 h Jazz Session MAMPF 20.30 h Trio Da Nina

Hanau AMPHITHEATER 19.30 h Helge Schneider

Mainz FRANKFURTER HOF 20.00 h Wolf & Pamela Biermann & ZentralQuartett

Donnerstag

31.

Shred Kelly

Eppstein

In Kanada haben Shred Kelly neu definiert, wofür Folk jenseits der Tradition stehen kann: euphorisch und groß, voller Synthiehymnen ist ihre Musik. Shred Kelly spielen in Kanada inzwischen in ausverkauften Hallen und haben überall in der Welt die großen Festivals bereist. Im letzten Jahr beim Reeperbahn Festival etwa wollten viel mehr Menschen sie hören, als es möglich war. Auf ihrem im 2016 erschienenen dritten Album in Kanada, ihrem Debüt in Deutschland, sind all diese Erlebnisse hörbar. Deshalb zählte nicht zuletzt CBS »Sing to the Night« zu den 15 sehnlichst erwarteten Platten des Jahres. tg

Do., 31.8., 20.30 Uhr, Schlachthof, Wiesbaden, Murnaustr. 1, 0611-974450, www.schlachthof-wiesbaden.de Offenbach STADTHALLE OFFENBACH 20.00 h Cypress Hill

Dienstag

29. Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus SCHLOSSKELLER 20.30 h My Friend The Immigrant

Frankfurt FESTHALLE 20.00 h Michael Wollny Trio & The Norwegian Wind Ensemble

MAMPF 20.30 h Johannes Mössinger ORANGE PEEL 20.30 h Blues/Soul/Funk Session mit Tommie Harris & Friends PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Dota

Mainz SCHON SCHöN 21.30 h Pabst/Autisti

Mittwoch

30. Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Richie Kotzen supp.: The Konincks

WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h The Steepwater Band

Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Amorphis + Support: Martyrion, All Will Know GIBSON 21.00 h Urban Club Band JAZZKELLER 21.00 h Inga Lühning & Jo Bartmes Band ORANGE PEEL 20.30 h Swingin‘ Jazz Night m. Piet Klinger PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Christof Lauer Trio

Langen CAFé BEANS 20.00 h Soundwichmaker

Mainz M8-CLUB (IM HAUS DER JUGEND) 20.30 h Silver Lining

Mühlheim SCHANZ 20.00 h Moon

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 20.00 h Jam Session

Wiesbaden KURHAUS (FRIEDRICH VON THIERSCH SAAL) 20.00 h New York Voices SCHLACHTHOF 20.30 h Shred Kelly

Werde Stahl oder du wirst geschnitten Stephen Hunters Japan-Thriller »Der 47. Samurai« Im hartgesottenen Festa-Verlag scheint der seit Jahren in Deutschland verfemte amerikanische Thrillerautor Stephen Hunter eine neue Heimat gefunden zu haben. Inzwischen gibt es dort eine Handvoll seiner Thriller, seit kurzem auch seinen (die endgültige Aufklärung des Kennedy-Mordes im noch nicht übersetzten »The Third Bullet« beiseite gelassen) riskantesten Roman. »The 47th Samurai« aus dem Jahr 2007 kombiniert den elaborierten Ehrenkodex der Hunter-Protagonisten mit dem der japanischen Krieger. Aus einer Verpflichtung der Väter, Gegner auf der Insel Iwo Jima, wird ein Rachefeldzug Bob Lee Swaggers (fast) alleine gegen die Yakuza und einen schwertschwingenden Bösewicht. Bob Lee Swagger, das muss man wissen, ist eigentlich ein Scharfschütze und hat in Vietnam gedient. In bisher neun zum Nägelkauen spannenden Thrillern hat Stephen Hunter ihn schon antreten lassen. Fünf weitere Bücher hatten die Verwandtschaft im Mittelpunkt. Markenzeichen all dieser Romane: ein Scharfschützenduell, auf das alles zusteuert. Wie kein anderer vermag der Waffennarr Hunter diesem besonderen Thrillergenre immer neue Varianten abzugewinnen. Als Filmkritiker der »Washington Post« behandelte er stets auch kundig Schusswaffengebrauch, Munitionskaliber und Waffenkunde in seinen Kritiken. Aber Vorsicht: politisch korrekt geht es bei ihm nicht zu. »Shooter« heißt die aus seiner Romanfigur entwikkelte aktuelle TV-Serie. Für den »47. Samurai« ist Leonard Schraders Roman »Der Yakuza« von 1974, Vorlage für den großartigen Film mit dem stoischen Robert Mitchum, noch die kleinste Hürde, die Hunter sich selbst auf den Parcours legt. Sein Blei & SchwertThriller ist eine kundige, warmherzige Hommage an all die SamuraiFilme, aber auch eine Abrechnung mit der oberflächlich-westlichen Sicht auf die Samurai-Kultur – am hassenswertesten für Hunter ist das Tom-Cruise-Vehikel „The Last Samuarai“, für ihn ein zu den Wilden von Japan verlagerter »Der mit dem Wolf tanzt«. Zur Vorbereitung sah Hunter sich manchmal zwei Samuarai-Filme pro Nacht an, die Widmungsseite des Buches umfasst an die 50 Namen von Darstellern und Regisseuren. Was Hunter hier versucht,

ist nichts weniger als die Wiederbelebung des Mythos der 47 Ronin – »eine der coolsten Rachegeschichten, die ich kenne«. Im Jahr 1701 brachten sich diese 47 Samurai in einer gemeinsamen Zeremonie um, nachdem ihr Herr gefallen war. Eine Soldatenlegende auf Ewigkeit. Obwohl ein furioser Action-Roman, gibt es im »47. Samurai« viele ruhige Momente, in denen es um das Konzept von Ehre, Würde, Verpflichtung, Rache und Tod geht. Die Unterschiede der japanischen und amerikanisch-westlichen Kultur werden auf oft verblüffend lakonische Weise herausgearbeitet. Alles steuert auf einen ungeheuerlichen Schwertkampf zu, den Swagger unmöglich gewinnen kann, dem er sich aber dennoch nach viel zu kurzem Training stellt. »Dies sind die einzigen Wahlmöglichkeiten«, sagt sein Sensei: »Stahl schneidet Fleisch/ Stahl schneidet Knochen/ Stahl schneidet keinen Stahl. Werde Stahl oder du wirst geschnitten, das ist die Welt, die du betrittst.« Mit wirklich höchstem Körpereinsatz – ein Einfall, für den es einen ExtraPreis geben müsste – entscheidet Swagger den ungleichen Kampf für sich. Daniel Woodrell war von Hunters Samurai-Roman derart begeistert, dass er eine Eloge schrieb. Er sieht Bob Lee Swagger als »eine heroische Figur, die sich auch im Kampf neben Beowulf oder im Dienste König Arthurs wohlfühlen würde. Er ist immer noch bei uns, narbenübersät, missbraucht von Politikern und Regierungen, aber auf ewig einer stolzen Haltung gegenüber Pflicht und ihrer Erfüllung verpflichtet. Er ist ein Samurai und stammt von einer langen Linie von Kriegern ab. Solche Figuren sind nicht wie du und ich, normale Leute, die noch nie ehrenwerte Feinde im Kampf besiegt, ihre klaffenden Wunden ohne jedes Wimmern mit Nadel und Faden selbst genäht haben. Deshalb wollen wir über sie lesen. Hunter ist ein Meister des klassischen, vorwärtstreibenden, blutgetränkten amerikanischen Thrillers. Er schreibt die großen Geschichten jener Männer, die alleine auf sich gestellt, für uns alle hingehen und den Drachen töten müssen.« Alf Mayer Stephen Hunter: Der 47. Samurai (The 47th Samurai, 2007). Übersetzt von Patrick Baumann. Festa Verlag, Leipzig 2017. 512 Seiten, 13,95 Euro.

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MUSIK


KLASSIK

Schlussapotheosen

© hr/Tim Wegner

Open Air mit Spanien-Flair hr-Sinfonie Orchester/hr-Bigband Open Air an der Weseler Werft Das Gratiskonzert mit dem hrSinfonieorchester unter freiem Himmel am Mainufer ist nach nur drei Jahren schon eine feste Institution. In seiner ersten Auflage noch als erste öffentliche Präsentation seines neuen Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada gedacht und ein alle Barrieren seines Spielortes vor der Metzlervilla sprengender Erfolg, wechselte das Event im zweiten Jahr schon an das besser passende andere Ufer zur Weseler Werft. Aber auch hier stößt das inklusive der Zaungäste 20.000 Besucher anziehende Ereignis seither schnell an seine Kapazitätsgrenzen Mit der Europäischen Zentralbank hat der hr, der das musikalische Ereignis jeweils auch im regionalen Kanal hr3 und im Funk auf hr2 live überträgt, für seine vierte Ausgabe einen neuen potenten Partner gewonnen, was sich auch im neuen Namen – »European Open Air« – niederschlägt. Erstmals steht der kolumbianische Chefdirigent des hr-Sinfionie-Orchesters nicht mehr am Pult. Diesmal führt der Spanier Pablo Heras-Casado den Stab, unterstützt von seinem Landsmann Javier Piranes am Klavier. Die personale iberische Note kommt nicht von ungefähr, sorgt doch das erste »European Open Air« mit Werken der Komponisten Manuel de Falla, Jerónimo Geminez und Ruperto Chapi für ein stark spanisches Kolorit. Das schließt auch Maurice Ravel mit ein, wenn man sich erinnert,

dass die hr-Sinfoniker mit dessen »Bolero« vor vier Jahren begeisterten. Eindeutig nicht spanisch, aber gewiss nicht weniger feurig und heiß, wird auch Nikolai RimskyKorsakow gegeben. Bevor das hr-Sinfonie-Orchester den großen Abend einleitet, dürfte die hr-Bigband unter der Leitung von Perico Sambeat, einem der führenden Exponenten des BigbandFlamenco-Jazz, die Besucher in mediterrane Stimmung versetzen. Gaststar des passend mit »Flamenco!« betitelten Programms ist die wunderbare katalanische Sängerin Maria Alba Carmona. Wer live dabei sein will, sollte zur Öffnung des Geländes da sein, oder wenigstens jemanden kennen, der ihm den Platz freihält. Wie mittlerweile üblich, ist auch bei dieser Veranstaltung mit starken Sicherheitskontrollen zu rechnen. gt Termin: 24. August, 16 Uhr Öffnung; 18 Uhr hr-Bigband; 20 Uhr hr-Sinfonieorchester www.hr-sinfonieorchester.de

Orgelsommer in Höchst Der 23. Orgelsommer in der schönen Karolinger Kirche St. Justinus in Höchst läuft schon seit Mai und endet mit noch drei bemerkenswerten Konzerten. Der Bad Homburger Organist Bernhard Schmitz-Bernard wird am 13.8. (17 Uhr) mit dem St. Petersburger Trompeter Michael Klimaschewski Originalwerke und Bearbeitungen u.a. von Martini, Vejvanorski, Bach und Purcell zu Gehör bringen. Christian Schmitt, Echo-Preisträger und »Principal Organist« der Philharmoniker in Bamberg, bringt mit seinen 41 Jahren eine beachtliche Vita mit: in den Musikhochschulen von Boston, Cremona, Saarbrücken, Stuttgart lehrt(e) er. Konzerte mit dem mdr-Sinfonieorchester und jüngst mit Kent Nagano in der Hamburger Elbphilharmonie sind seine Visitenkarten. Für das Festival in Höchst hat er sich Kompositionen von Arvo Pärt, Felix Mendelssohn (1. Sonate), Bach und Messiaen vorgenommen (27.8., 17 Uhr). Für das Abschlusskonzert am 22.9. (19 Uhr) ist der Christ College Choir aus Neuseeland angekündigt mit Kompositionen von Haydn und Mozart über Langlais bis zu Traditionals. Bernd Havenstein www.justinuskirche.de Karten unter Tel.: 069/31 40 320 Buchhandlung Bärsch

Für das (30.!) Rheingau Musik Festival müsste mittlerweise nicht mehr geworben werden, weil die meisten Veranstaltungen rasch nach Erscheinen des Programms ausverkauft sind. Und doch gibt es z. Zt. noch ein paar Schmankerl, zu denen es sich um (Rest-)Karten zu bemühen lohnt. Ein Barock-Fest z.B. mit der Capella Gabetta aus Basel (ja, die von der berühmten Cello/ Dirigentenfamilie Gabetta!) präsentiert mit Arien von Händel, Vivaldi, Porpora und Geminiani »eine der schönsten Stimmen für barocke Sternstunden«, die Sopranistin Julia Lezhneva. Ort: Kloster Eberbach am 11.8. um 20 Uhr. Am gleichen Abend im Schloss Johannisberg (20 Uhr) wird die fabelhafte Pianistin Mitsuko Uchida Kompositionen von Mozart, Schumanns »Kreisleriana« und eine sog. Sonata facile von Jörg Widmann interpretieren. Wer´s kurzweiliger mag, für den gibt’s am 11.8. ab 18 Uhr im Gutsausschank Baiken/Rauenthal Speis und Trank und ab 20 Uhr Eigenvertonungen des Miroslav Nemec (genau, der vom Tatort!) von Ernst Jandl, H.C. Artmann, Kästner, Horvath, Kreisler und mehr. Das hierzulande viel zu wenig beachtete, grandiose Schwedische Kammerorchester mit seinem Leiter Thomas Dausgaard wird am 31.8. (20 Uhr) im Kloster Eberbach mit zwei Brandenburgischen Konzerten und einer »Neufassung« des 1. Brandenburgischen des Engländers Mark-Anthony Turnage einheizen (sollte der Abend open air zu kühl verlaufen). Dazwischen intoniert der Weltklassetrompeter Hakan Hardenberger noch »Triceros« des amerikanischen Komponisten Steven Mackey. Und als Rausschmeisser wird sicher die temperamentvolle CubanEuropean Youth Academy am 1.9. (20 Uhr) im Kurhaus Wiesbaden eine zweite transatlantische Orchesterakademie beenden. Beethovens 3. Klavierkonzert (Solistin: Sophie Pacini) , Jacques Iberts »Bacchanal«, eine Kubanische Suite als Auftragswerk für Jenny Campo Field und George Gershwins »Cuban Overture« werden geleitet vom britischen Senkrechtstarter Duncan Ward, Protegé von Simon Rattle und bereits mit allen Wassern der Podien dieser Musikwelt gewaschen. Bernd Havenstein Kartentelefon und Info: 06723/60 21 70 und www.rheingau-musik-festival.de

© hr/Tim Wegner

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REISEN >> www.zeitreisen.com Kultur- und Gruppenreisen

BERATUNGSSTELLEN

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LIVE-MUSIK

COMPUTER

PILATES >> www.bewegungsimpulse.de Pilates, Yoga & Faszientraining

SEMINARE >> www.s-t-werkstatt-ffm.de Spiel- & Theaterwerkstatt

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>> www.neues-theater.de Theater & Kabarett

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TAI CHI & CHI GONG >> www.taichi-schule-frankfurt.de Original Yang-Stil ITCCA

KĂ–RPER & SEELE >> www.koerperarbeit-frankfurt.de Einzelsitzungen, Kurse, Workshops

WEITERBILDUNG >> www.hdb4you.de Kurse, Seminare, Wellness

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NAVIGATOR

e v i F p o r D Werbe (PR) Tiefpunkte

1 Sparkassen Kwitt App 2 Congstar

Inserentenverzeichnis Afrikanischer & Karibischer Kulturverien e.V. ........................................... 38 ALTANA Kulturforum ........................ 33 Alte Oper ............................................ 36 Batschkapp/Nachtleben ................. 38 Bürgerhäuser Dreieich.................... 37 Burgfestspiele Bad Vilbel ............... 37 Centralstation.................................... 39 Cinema................................................ 15 Deutsches Filmmuseum .................. 14 Dramatische Bühne ......................... 23 Drogennotruf e.V. .............................. 17 Frankfurter Hof ................................. U4 Frankfurter Sparkasse von 1822 ..... 05 Hafen 2 – Kulturzentrum .................. 16 Hafenkino........................................... 16

Impressum

Harmonie............................................ 15 Hessischer Rundfunk...................... U1 Kammeroper ..................................... U2 KFZ-Referat ........................................ 45 Libretto buch + musik....................... 29 Murnau Stiftung ................................ 15 Museum Angewandte Kunst .......... 31 Naxos Kino......................................... 16 Odenwald-Gasthaus e.V.................. 27 Piffl Medien ....................................... 07 S-Promotion....................................... 39 Schmiere ............................................ 19 Shiatsu, K. Steinmetz ....................... 45 Theaterhaus....................................... 34 W-Film ................................................ 07

Saublöd. Leservotum.

Der Verlegenheitsstripper ist auch blöd.

3 Save the Ice

Pro7 Green Seven: zum Kopf schütteln.

4 ING Diba App

Nowitzki als Spielverderber – traurig.

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Wir-zusammen.de Großkotzig, pathetisch. Peter Woll

Wenn Sie mitmachen wollen, mailen Sie Ihre Vorschläge bis zum 14. an pwoll@strandgut.de

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Strandgut 08/2017

Herausgeber Strandgut Verlags GmbH Postfach 90 07 09 60447 Frankfurt Tel.: 0 69/97 91 03 - 0 Fax: 0 69/7 07 51 25 Ederstr. 10 (Nähe Ökohaus) Internet www.strandgut.de E-Mail Adressen info@strandgut.de leserbriefe@strandgut.de musik@strandgut.de verlosungen@strandgut.de theater@strandgut.de Anzeigenvertretung regional: Tel. 0 69/97 91 03 - 0

Altern für Anfänger 131: Welcome to Hell Der Mainstream in Deutschland tickt links. Er hat ein Herz für das »Bessere« (das Gute erkennt er nicht mehr), das er in allerlei sogenannten Innovationen entdeckt und zum quasi axiomatischen Nonplusultra er- und verklärt. Dazu gehört die Energiewende – ein ökonomischer Irrsinn, der aber von einer großen Mehrheit unterstützt wird. Dazu gehört die Schwulenehe, deren Fortschrittlichkeit sich zwar nicht auf den ersten Blick erschließt, weswegen das BGB in Teilen aber neu gefaßt werden muß. Dazu gehört die Inklusion, ein ganz praktischer Unsinn, sowie sämtliche Reformen des Schulsystems, dem man mittlerweile unterstellen muss, dass es nicht mehr funktioniert. Wenn keiner mehr durchfällt, weil sonst die Schule schlechte Noten kriegt, dann ist die Gauß‘sche Normalverteilung außer Kraft gesetzt – aber wer weiß denn heute, was damit gemeint ist? Dazu gehört der inzwischen schon beinahe neurotische Kampf gegen den Diesel – und das Propagieren von Elektroautos, die man alle 7 Jahre wegschmeißen muß, weil dann die Batterie kaputt ist. Dazu gehört der traditionelle deutsche Alleingang in der EU und der Welt, denn am deutschen Wesen – dieses Mal dem linken – soll die Welt genesen. Links die Guten, rechts die Bösen. Eine üble Zwischenform sind die Populisten – das Wort wird dazu benutzt, Andersdenkende (für deren Recht auf Meinungsäußerung Rosa Luxemburg noch ihr Leben in die opfern wollte) mundtot zu machen. Und dann passiert so was wie G20 in Hamburg. Die Marktschreier des Mainstreams, z.B. Ingo Zamperoni von der ARD und Claus Kleber vom ZDF, haben G20 tagelang vorbereitend »betreut«. Komplett mit Aufmarsch der Gladiatoren, Mannschaftsaufstellung, Taktik der Parteien, Grafiken mit Aufmarsch- und

Sperrgebieten, Interviews mit den jeweiligen Spielführern und Trainern. Gleichzeitig wurde das hohe Lied der (linken) Meinungsfreiheit gesungen, das tapfer ignoriert, dass sie im Ergebnis anderen ebendiese Freiheit nimmt. Gewarnt wurde vor Polizeigewalt, die eigentlich friedliche Demonstranten zum Ausklinken bringe. Als dann linke Demonstranten einen ganzen Stadtteil verwüsten, ist der Mainstream schockiert, fragt sich heuchlerisch, ob er auf dem linken Auge blind war. Nach etwa einer Woche Aufregung und gefühlt 200 Talkshows, rappelt man sich zusammen. Ein Teil, geführt von BILD, bläst zur Hatz auf Demonstranten. Der andere gibt wie so oft den Polizisten die Schuld. Man erklärt (z.B. Sigmar Gabriel und Ralf Stegner) Gewalt prinzipiell für ein Problem der Rechten – es kann demnach keine linken Gewalttäter geben. Dann wird postuliert, dass die Linke verteufelt werde (Claudius Seidl in der FAS) – und dass eine große Unzufriedenheit bereits die Bürgerlichen insgesamt erreicht habe, die irgendwie aus der Entfremdung der Welt von sich selbst und von uns herkomme, was die Leute gewalttätig werden lasse ... Dagegen gibt es leider kein Mittel von Ratiopharm. Nur Shakespeare: O Urteil, du entflohst zum blöden Vieh!

Redaktion Claus Wecker (cw, Film) Winnie Geipert (gt, Theater) Bernd Havenstein (hav, Klassik) Birgit Siegel (bs) Jochen Vielhauer (jovi) Redaktionelle Mitarbeit Peter Woll (PWoll) Grafik/Layout Birgit Siegel Verantwortlich Kurt Otterbacher (ko) Birgit Siegel (bs) Verbreitete Auflage IVW II/2016: 24.754 Erscheinungsweise monatlich am 24. Vertrieb von Ecco!, Frankfurt, an 402 Stellen im Großraum Frankfurt. Abobedingungen 12 Hefte kosten 24 € Bestellt wird durch Einzahlung auf DE45 5005 0201 0000 88 43 59 Frankfurter Sparkasse 1822 Aboende: automatisch nach 12 Monaten. Sie werden mit Versand des letzten Heftes angeschrieben und befragt, ob Sie verlängern möchten.

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PS: 87% der deutschen Eliten sind übrigens überzeugt, daß Trumps Außenpolitik den Zusammenhalt der EU stärke. Q.e.d.

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Eissporthalle/Festplatz

Ostendstraße

Bockenheimer Warte

Willy-Brandt-Platz

Festhalle Messe

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Schweizer Platz

Taunusanlage

Dornbusch

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Konstablerwache

Fotografien von Hans Keller Format 297 × 297 mm Wandkalender mit Spiralbindung 20 € zzgl. Versand

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LIVE IN MAINZ -> Fr., 04.08./19h/Zitadelle Open Air

-> Sa., 05.08./19h/Frankfurter Hof

AMY MACDONALD

NAMIKA & TEESY

Support: Paper Tigers

Support: VONA

-> Mi., 30.08./20h/Frankfurter Hof

WOLF + PAMELA BIERMANN & ZentralQuartett

„Demokratie feiern - demokratisch wählen!“

-> Mo., 18.09./20h/Halle 45

MIKE + THE MECHANICS Support: BEN McKELVEY

-> Fr., 29.09./20h/Rheingoldhalle

-> Fr., 03.11./20h/Frankfurter Hof

JETHRO TULL

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by IAN ANDERSON

„Don´t be so shy 2017“

Tickets & Infos unter www.frankfurter-hof-mainz.de, Frankfurt Ticket/Hauptwache Ebene B (Tel.: 069 1340400) und an allen bek. VVK-Stellen


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