491-19-08 s August 2019 www.strandgut.de
DAS KULTURMAGAZIN
>> Film
I Am Mother ab 22. August im Kino
>> Theater
Flirting with Madness English Theatre feiert 40-jähriges Jubiläum
>> Musiktheater
Die verkehrte Braut Jubiläum der Kammeroper im Palmengarten
>> Kunst
Flügelschlag im Museum Sinclair-Haus
für Frankfu und Rhein- rt Main
25 JAHRE KAMMEROPER FRANKFURT IM PALMENGARTEN
Gioachino Rossini „L’ equivoco stravagante“
Die verkehrte Braut Frankfurter Erstaufführung | Dramma Giocoso in zwei Akten | Musik von Gioachino Rossini Libretto von Gaetano Gasbarri | In neuer deutscher Übersetzung von Thomas Peter
Leitung Stratievsky, Pudenz, Vilagrasa, Keller, Krauspe, Domaseva, Bresgen, Rothermel, Villalobos, Senel Mitwirkende Kalnina, Fenbury, Peter, Simon, Führ, Aksionov u.a. Chor und Orchester der Kammeroper Frankfurt Premiere Samstag 20. Juli 2019 weitere Aufführungen Mittwoch 24. Juli, Freitag 26. Juli, Samstag 27. Juli, Mittwoch 31. Juli, Freitag 2. August, Samstag 3. August, Mittwoch 7. August, Freitag 9. August, Samstag 10. August, Mittwoch 14. August, Freitag 16. August, Samstag 17. August 2019, jeweils 19.30 Uhr. Bei Regen findet die Aufführung konzertant statt. Aufführungsort Musikpavillon/ Orchestermuschel im Palmengarten Eingang Bockenheimer Landstraße/Palmengartenstraße 11 und Siesmayerstraße 63 Fotografie Martin Pudenz Druck Vereinte Druckwerke Frankfurt am Main Vorverkauf Frankfurt Ticket Tel: 13 40 400, Kasse Palmengarten und an der Abendkasse / www.kammeroper-frankfurt.de
Vereinte Druckwerke Frankfurt
INHALT Film 4 5 5 6 D. unverhoffte Charme d. Geldes
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Top Five
Ich war zuhause, aber von Angela Schalenec I Am Mother von Grant Sputore Open Air Kino Der unverhoffte Charme des Geldes von Denys Arcand abgedreht Filmstarts
Werbehighlights
Theater 12 12 Paranza
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40 Jahre English Theatre
17 17 18 19
Strange Loops im Staatstheater Darmstadt Der Traum von gestern auf der Sommerwerft vorgeführt Shakespeare in Love bei den Burgfestspielen Bad Vilbel An den Ufern der Poesie beim Mittelrheinfestival Flirting with Madness im English Theatre Michael Kohlhaas im Staatstheater Darmstadt Love after Love beim Sprungturmfestival in Darmstadt Burgfestspiele Dreieich Der Tartüff oder De Deibel in Gestalt bei Barock am Main Die verkehrte Braut in der Kammeroper im Palmengarten
Über die Widersprüche »Ich war zuhause, aber« von Angela Schanelec
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»Ich wurde geboren, aber …« - was für ein Titel! Und was für ein Film. Jedenfalls einer, mit dem man die Meisterschaft von Yasujiro Ozu entdecken kann und mit ihr die Fähigkeit des Kinos, nicht bloß Menschen sichtbar zu machen, sondern auch das, was zwischen ihnen geschieht. Einen Film »Ich war zuhause, aber« zu nennen, zeugt also von Selbstbewusstsein und Demut gleichermaßen.
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21 23 Dreieich©Mareike Tocha
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Flügelschlag im Museum Sinclair-Haus John M Armleders CA.CA. in der Kunsthalle Schirn Beauty im Museum Angewandte Kunst Neue Ausstellungen Ansichtssachen
Literatur 24 Kammeroper
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West von Carys Davies Blutige Ernte Alf Mayers Kolumne
Notizen 16 31
Jovi meckert Altern für Anfänger
Service Beauty © Maggie Winters
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Top Five (Werbehighlights) Kleinanzeigen Drop Five (Werbe-Tiefpunkte)
2 IKEA 3 Gaultier - Scandal .. und der Plopp-Effekt.
Khachaturyan und Irina Shayk in Schwarzweiß. Unwiderstehlich. Jetzt hat sie auch noch Bradley Copper verlassen. Leservotum.
4 VW IQ
Warum wir aufs Frühstück mehr Zeit nehmen als für unsere Frisur? Eine Hypothese liefert dieser Spot. Leservotum.
Sommerferienworkshops im Museum Angewandte Kunst Veranstaltungen
Kunst
dim fahren Bus ... Leservotum.
5 Edeka - Avocado
Klassik Ensemble Modern Live-Musik-Termine
Kinder Bad Vilbel© Eugen Sommmer
Christian Ulmen und Fahri Yar-
an. Sehr nützlich. Leservotum.
Musik
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Telekom Magenta
Bei Headbangen hält die Karre
Mittelrheinfestival © R. Waitz
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Wie im richtigen Leben »I Am Mother« von Grant Sputore
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Es ist immer wieder interessant zu beobachten, wie aktuelle Themen die Phantasie der Drehbuchautoren beflügeln und ihren Weg so auch in die Kinos finden. Der Australier Grant Sputore, ein Filmemacher, der schon bei den wichtigsten Preisverleihungen für Werbefi lme aufgefallen ist, hat sich von der Diskussion um künstliche Intelligenz (KI) leiten lassen.
e gen und Termin n, Ankündigun e t.d gu Weitere Kritike nd ra st r www. finden Sie unte
Wenn Sie mitmachen wollen, mailen Sie Ihre Vorschläge bis zum 14. an pwoll@strandgut.de
Strandgut 08/2019
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FILM
© Nachmittagsfilm
Über die Widersprüche »Ich war zuhause, aber« von Angela Schanelec »Ich wurde geboren, aber …« - was für ein Titel! Und was für ein Film. Jedenfalls einer, mit dem man die Meisterschaft von Yasujiro Ozu entdecken kann und mit ihr die Fähigkeit des Kinos, nicht bloß Menschen sichtbar zu machen, sondern auch das, was zwischen ihnen geschieht. Liebe und Macht, um genau zu sein. Und warum das nie wirklich glücklich enden kann. Es geht um die Familie eines Mannes, der zwei Gesichter haben muss, das eine des gütig-strengen Patriarchen daheim, das andere des unterwürfigen Angestellten gegenüber seinem Chef, dem er auch privat willfährig zu sein hat. Es ist ein Film, bei dem das doppelte Spiel auffliegt. Die zwei Söhne müssen lernen, ihren Vater ganz anders zu sehen. Leicht ist das nicht. Einen Film »Ich war zuhause, aber« zu nennen, zeugt also von Selbstbewusstsein und Demut gleichermaßen. Die Beziehung der beiden Filme, zwischen denen fast neunzig Jahre liegen, ist durchaus verzwickt. In vielem gibt es Entsprechungen und Negative, und es gibt, wenn man es so sehen will (so offen sind beide Filme), ein ähnliches Ende. Eine Bindung, die eine große Enttäuschung überlebt. Oder eine, die sich von einer organischen Selbstverständlichkeit in bewusste Solidarisierung verwandelt. Aber natürlich sind das schon moralische Ableitungen. Wenn man den Plot von »Ich war zuhause, aber« nacherzählt, sollte man vielleicht darauf hinweisen, dass die meisten der Plot-Points als explizite Szenen gar nicht vorkommen. Angela Schanelec dreht sozusagen um das, was den »realistischen« Bilderzählern gerade recht käme, herum. Was dem üblichen Plot-Script das Wichtigste
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wäre, wird indirekt wiedergegeben, scheinbare Nebensachen, wie die Rückgabe eines defekten Fahrrads, benötigen dagegen lange Zeit. Und eine Geduld, die mit großer cineastischer Intensität belohnt wird. Der 13-jährige Phillip verschwindet plötzlich, ohne Nachrichten oder Spuren zu hinterlassen. Erst nach einer Woche taucht er wieder auf, seine Kleidung trägt Anzeichen von Schmutz und Natur. Was wirklich geschehen ist, wird niemand erfahren, die Lehrer nicht, seine Mutter Astrid nicht, seine jüngere Schwester Flo nicht – und wir Zuschauer erst recht nicht. Vielleicht hat es etwas mit dem Tod seines Vaters zu tun, vielleicht aber verhält es sich so, wie Astrid dem Lehrkörper (den sie als »Heizkörper« adressiert) zu vermitteln versucht: »Es hat damit zu tun, dass er ein Mann ist – oder wird. Es gibt kein Wort für diesen Zustand.« Ein wenig schweifen die Gedanken an die Indianergeschichten unserer Träume: Musste da nicht, wer ein Mann werden wollte, allein in die Natur, um einen Namen zu finden? Und man denkt an die Eingangssequenz zurück (die vermutlich in die Geschichte der Eingangssequenzen eingehen wird): Ein Hund, der durch felsiges Land einen Hasen jagt, der irgendwann die Flucht aufgibt. Der Hund frisst in einem verlassenen Haus seine Beute, ein Esel beobachtet
dies und jenes, darunter wohl auch den zuschauenden Menschen. Die Schüler proben eine Aufführung von »Hamlet«. Astrid hat eine etwas kühle Beziehung zu einem Tennisspieler. Die Tochter will sich in ihrer Abwesenheit Pfannkuchen machen, was einen fast schon existentiellen Zornausbruch auslöst: Astrid schmeißt ihre Kinder sogar aus der Wohnung. Sie will ein Fahrrad kaufen, aber das erweist sich als defekt, was zu einer schwierigen Rückabwicklung des Geschäfts führt. Mit einem Kollegen ihres Mannes verwickelt sie sich in ein Gespräch über Kunst und Wahrhaftigkeit; sie weiß wirklich nicht, warum sie sich dabei so aufregt. Matthew Ward singt eine langsame, schleppende, gebrochene Version von David Bowies »Let’s dance and put on your red shoes«. Am Ende schaut wieder der Esel aus dem verlassenen Haus. © Nachmittagsfilm
Traum- und Märchenbilder von einer Rückkehr der Natur in die Zivilisation haben sich mit gefilmten Diskursen gekreuzt; Verluste und Verlustängste durchbrechen den Willen der Rückkehr zum »normalen Leben«, die Protagonisten müssen am Ende, wie bei Ozu, ihr Leben, ihre Beziehungen, ihre Gesellschaft anders sehen. Die Bilder sind so sorgfältig komponiert, manche Szenen wirken eher wie theatrale Kunst-Choreographien als Szenen aus dem Leben. Sogar Autos defilieren mehr, als dass sie vorbeifahren, und das Fahrrad kommt ohnehin nie zum Einsatz. Aber wir haben ja auch die Menschen, natürlich allen voran Maren Eggert, deretwegen man »Marseille«, »Orly« und »Ich war zuhause, aber« auch als Trilogie ansehen könnte. Eine Trilogie vom Verlorengehen und Wiederfinden zum Beispiel. Angela Schanelec ist eine der genauesten Beobachterinnen unter den Filmemachern, die man der Berliner Schule zugeordnet hat. Wenn Liebe, unter vielem anderen, auch bedeuten kann, Macht abzugeben, so kann man ihre Kamera liebevoll nennen. Sie tritt respektvoll zurück, lässt Raum und Zeit den Menschen vor ihr, dringt nicht und drängt nicht, sieht aber auch nie weg und verschleiert nichts. Doch je nachhaltiger und nachhallender die Einstellungen sind, desto schmerzhafter sind die Schnitte. Das Leben ist kein Fluss bei Angela Schanelec. Entsprechend verhält es sich mit dem Sound Design. Die Dialoge sind »kunstvoll«, fremd, oft gestört oder technifiziert, übersetzt etc.; dafür gibt es konstante Geräusche, vom Rauschen der Bäume über den Straßenverkehr bis zu hallenden oder schlurfenden Schritten. Etwas ist da immer da, was mehr ist als Handlung und Dialog; wie bei Hamlet, dem die letzten Worte gelten: »Nun bricht ein edles Herz; gute Nacht, liebster Prinz, und Engels Schwingen mögen dich zu deiner Ruhe tragen.« Um nichts anderes als um die Existenz in Widersprüchen geht es. Filmemachen ist ja genau das, der Versuch das Leben zu erklären. Sonst wäre es ja der Mühe nicht wert. Es ist dies übrigens einer jener Filme, bei denen es nicht schadet, sie zweimal zu sehen. Mindestens. Georg Seeßlen ICH WAR ZUHAUSE, ABER von Angela Schanelec, D/SRB 2019, 105 Min., mit Maren Eggert, Jakob Lassalle, Clara Möller, Franz Rogowski, Lilith Stangenberg, Alan Williams Drama Start: 15.08.2019
FILM
Wie im richtigen Leben
Open Air Kino im August
»I Am Mother« von Grant Sputore HAFENKINO IN OF
»I Am Mother« ist seine erste Spielfilminszenierung, für die er auch mit dem in Los Angeles lebenden Michael Lloyd Green per Skype das Drehbuch entwickelt hat. Der Science-Fiction-Film bombardiert das Publikum nicht mit Action-Szenen, sondern erzählt eine spannende Geschichte, in der die Frage nach dem Wert eines Menschenlebens und dem Dilemma gestellt wird, ob man ein Leben opfern darf, um mehrere Leben zu retten. Handlungsort ist ein weiträumiger, hermetisch von der unbewohnbaren Erde abgeschlossener Bunker, in dem Tausende von Embryonen nach einem Krieg auf einen Neuanfang der Menschheitsgeschichte warten. Ein Roboter ist darauf programmiert, das System zu überwachen und langsam das neue menschliche Leben in Gang zu setzen. Mit der maschinellen Ausbrütung eines Embryos geht es los, der Roboter übernimmt die Rolle der »Mutter«. Jahre vergehen, und eine junge Frau (Clara Rugaard) wächst heran. Sie kennt nur ihre metallene Mutter, die sie mit warmer Stimme (im Original von Rose Byrne, die uns aus »Juliet, Naked« in bester Erinnerung ist) umsorgt. Das Erziehungsprogramm ist bestens ausgearbeitet, ethisch Fragen, wie die eingangs erwähnte, werden erörtert – der gute Immanuel Kant darf nicht fehlen – doch alles bleibt graue Theorie, die Schleuse darf nicht geöffnet werden, weil die Welt draußen angeblich kontaminiert und tödlich ist. Doch eines Tages taucht vor der Schleuse eine Fremde auf (eine Paraderolle für die auch hier recht herb wirkende Hillary Swank), deren Verletzung dringend versorgt werden muss. Einerseits darf das Experiment nicht gefährdet und die Fremde nicht hereingelassen werden, andererseits gibt es die Pflicht zu helfen. Die Tochter hilft zunächst hinter Mutters Rücken (wobei man sich wundert, dass in der Anlage nicht viele Überwachungskameras installiert sind). Später wird auch Mutter mit dem Dilemma, unter Risiko helfen oder Kontrolle über das Projekt behalten, konfrontiert
© 2019 Concorde Filmverleih
Filmgenuss unter freiem Himmel gibt es auch im August an jedem Donnerstag, Freitag und Samstag, manchmal auch am Mittwoch. www.hafen2.net
Die letzten Termine in diesem Jahr sind im Höchster Bolongaropalast vom 31.7. bis 4.8. und im Schloss Reichartshausen in Oestrich-Winkel am 9. u. 10.8. Einlass ab 19.30 Uhr..
FREILUFTKINO FRANKFURT
Claus Wecker I AM MOTHER von Grant Sputore, AUS 2019, 113 Min. mit Clara Rugaard, Hilary Swank, Luke Hawker, Rose Byrne, Tahlia Sturzaker Science-Fiction-Thriller Start: 22.08.2019
www.hausamdom-frankfurt.de
BAD VILBELER FREIBAD
SHORTS AT MOONLIGHT
www.kurzfilmfestival.de
und reagiert menschlicher als HAL, Stanley Kubricks KI, die sich in »2001« gegen den Menschen entscheidet. Natürlich gerät das Unternehmen mit dem Auftauchen der Fremden, die es nach Mutters Erzählungen gar nicht geben dürfte, in Gefahr und der Film somit in beschleunigte Fahrt. War bis dahin die Beziehung zwischen Mensch und dessen maschinellem Imitat die Hauptattraktion, so geht es jetzt ums reine Überleben und unter welchen Umständen dies möglich ist. Denn einerseits ist das Vertrauensverhältnis zwischen Mutter und Tochter gestört, und andererseits bringt die angeschlagene Fremde eben auch Unberechenbarkeit, Misstrauen gegenüber der Maschine und eine Menge Aggressionen mit ins klinisch präparierte Heim. Ist das Projekt des Neuanfangs noch realistisch, oder geht die Geschichte der Menschheit so ambivalent wie immer weiter und dann doch zuende? Das Ende dieses ebenso sorgfältig wie aufwendig produzierten Science-Fiction-Films wird hier nicht verraten. Die moralischen Fragen bleiben jedenfalls offen, aber von einem Spielfilm war es auch nicht anders zu erwarten. Dafür gibt es neben der spannenden Story viel Stoff zum Nachdenken. Und das ist wiederum mehr, als man von vielen Kinowerken sagen kann.
am Dom ausgewählte Spielfilme zu sehen, die mit dem tollen Blick auf Frankfurter Dächer konkurrieren müssen.
Auf der »le Panther«-Terrasse in der Seilerstraße 34 an der Friedberger Anlage zeigt das Freiluftkino bis 4.8. donnerstags, freitags und sonntags Arthousefilme in der (untertitelten) Originalfassung. www.freiluftkinofrankfurt.de
KINO AUF DEM DACH Bis zum 11.8. sind an jedem Abend auf der Dachterrasse des Hauses
Gespielt wird täglich und bei jedem Wetter, wie die Veranstalter versichern. Ende am Mi., 7.8., mit einem Überraschungsfilm. www.kultur-bad-vilbel.de
FREILICHTBÜHNE SEEHEIM-JUGENHEIM Jeweils mittwochs bis samstags mit Filmen. Zusätzlich gibt es ein abwechslungsreiches Live-Programm. www.partyamt.de/filmseher
OPEN-AIR IN HATTERSHEIM Mit »Das Leben ist ein Fest« (DF) feiert das KulturForum Hattersheim sein 25-jähriges Jubliäum. Uferbar in Okriftel, am Freitag, 23. August, ab ca. 21.15 Uhr, Eintritt frei. www.kulturforum.de
KINO OPEN-AIR AUF 19.7.-11.8.2019 DEM DACHA S B DACHTERRASSE HAUS
AM DOM
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TAR IS ORN FR 19.7. SA 27.7. SO 4.8. IN DEN GÄNGEN SA 20.7. SO 28.7. MO 5.8. STYX SO 21.7. MO 29.7. DI 6.8. GUNDERMANN MO 22.7. DI 30.7. MI 7.8. COLD WAR DI 23.7. MI31.7. DO 8.8. LOS VERSOS DEL OLVIDO MI 24.7. DO 1.8. FR 9.8.
AM DOM TICKE TS IM HAUSAUSAMD OM.DE ODER HTTP:// TICKET.H UHR FILM- BEGIN N: 20:30 KART E: 11€ ★ erm. 9 € 3er-K ARTE: 27€ (NUR VOR ORT)
303 DO 25.7. FR 2.8. SA 10.8. ADAM UND EVELYN FR 26.7. SA 3.8. SO 11.8. FILMBEGINN 20:30 UHR ERÖFFNUNG 19.7.2019, 20:00 UHR: PROF. DR. JOACHIM VALENTIN
SPEISEN & GETRÄNKE ERHÄLTLICH T ELEFONISCHE KARTEN-/PLATZRESERVIERUNG NICHT MÖGLICH Mit freundlicher Unterstützung von: BEI REGEN: KINO IM SAAL IM HAUS AM DOM HAUS AM DOM ★ DOMPLATZ 3 ★ 60311 FRANKFURT A. M. T 069.800 8718-0 ★ WWW.HAUSAMDOM-FRANKFURT.DE
Strandgut 08/2019
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www.GOTTSELIG.net; Still aus Adam und Evelyn, Ma.ja.de. Filmproduktions GmbH
Es ist immer wieder interessant zu beobachten, wie aktuelle Themen die Phantasie der Drehbuchautoren beflügeln und so ihren Weg in die Kinos finden. Der Australier Grant Sputore, ein Filmemacher, der schon bei den wichtigsten Preisverleihungen für Werbefilme aufgefallen ist, hat sich von der Diskussion um künstliche Intelligenz (KI) inspirieren lassen.
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FILM
abgedreht ANTHONY MANN WERKSCHAU Bekannt wurde er in den Fünfzigern durch Western mit James Stewart. Noch zu entdecken sind seine grimmigen Film Noirs, seine Musicals, Komödien und jene Werke, die sich Genrezuschreibungen entziehen. Das Kino des DFF wartet mit raren, aus internationalen Archiven importierten Filmkopien auf www.dff.film
AM STRAND Eine sommerliche Filmreihe widmet sich im Kino des DFF verschiedenen Strand-Darstellungen in der Filmgeschichte. Zu sehen sind auch selten gezeigte Filme wie Luis Buñuels »Robinson Crusoe« (1954), »The Blue Lagoon« (1949) von Frank Launder oder Jean Renoirs »The Woman on the Beach« (1947).
England und wurde dort ebenfalls ein Star unter dem Namen Anton Walbrook. www.dff.film
SOMMER-FLIMMERN Vom 8. bis 14. August werden in der Harmonie am Lokalbahnhof vier Filme aus dem Programm der vergangenen Monate noch einmal gezeigt. Wird daraus eine Renaissance des Repertoire-Kinos? www.arthouse-kinos.de
ES GILT DAS GESPROCHENE WORT Die Premiere mit Regisseur Ilker Çatak und Darstellerin A.Ratte-Polle am Do., 1.8., 20.30 Uhr im Cinéma.
Zwei Taschen voller Geld
www.arthouse-kinos.de
»Der unverhoffte Charme des Geldes« von Denys Arcand
CONGO CALLING In Anwesenheit des Regisseurs Stephan Hilpert am Do., 15.8., um 20 Uhr im Mal Seh’n Kino. www.malsehnkino.de
www.dff.film
ADOLF WOHLBRÜCK alias ANTON WALBROOK Der Wiener Charakterdarsteller Adolf Wohlbrück (1896-1967) ging als Gegner 1936 ins Exil nach
JIMI‘S GERMAN WOODSTOCK Mit dem Plakatgestalter des berühmten Hendrix-Kabel-Kopfes am So., 18.8., 17.30 Uhr im Mal Seh’n. www.malsehnkino.de
MAREN EGGERT JAKOB LASSALLE CLARA MOELLER FRANZ ROGOWSKI LILITH STANGENBERG ALAN WILLIAMS JIRKA ZETT DANE KOMLJEN
ein Film von ANGELA SCHANELEC
AB 15. AUGUST IM MAL SEH‘N KINO
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© Cinémaginaire Inc. – FilmTDA Inc. – 2018
Man muss eine Menge von Unwahrscheinlichkeiten hinnehmen in diesem Film. Sein Regisseur ist durch »Der Untergang des amerikanischen Imperiums« (1986) und »Die Invasion der Barbaren« (2003) als ironischer Zeitkritiker bekannt geworden. Jetzt erzählt er eine Geschichte, wie sie so nur im Kino vorkommen kann. Anderthalb Jahre kennen sie sich schon, als der Kurierfahrer PierrePaul Daoust (Alexandre Landry) seiner Freundin mitteilt, dass er einfach zu intelligent sei für diese Welt und deshalb erfolglos bleiben werde. Man mag kaum glauben, dass der mitteilungsfreudige junge Mann erst jetzt mit seiner Weltanschauung herausrückt, jedenfalls ist er damit seine Freundin los. In der Realität würde er höchstwahrscheinlich bestätigt werden und ein Looser bleiben, im Kino fährt er kurz darauf mit seinem Lieferwagen just in dem Moment vor, als sich zwei Teams bei einem Geldraub in die Quere gekommen sind (Tarantino und Konsorten haben wohl Pate gestanden). Am Tatort sind zwei mit Geldscheinen gefüllte Reisetaschen zurückgeblieben, die Pierre in seinem Wagen notdürftig verbirgt, bevor die Polizei eintrifft. Und erneut mag man dem Film kaum glauben, wenn die Polizei nur flüchtig in den Lieferwagen schaut, ohne die Geldtaschen zu entdecken. Fortan hat Pierre-Paul das Problem, was er mit den Moneten anstellen kann. Er braucht professionelle Hilfe, die er von dem gerade aus der Haft entlassenen Experten Sylvain »The Brain« Bigras bekommt, dargestellt von Rémy Girard, einem alten Bekannten aus den oben genannten Arcand-Filmen. Dazu gesellt sich schließlich noch das bildhübsche und sündhaft teure Callgirl Aspasie (Maripier Morin), das sich in den schüchternen Philosophen verliebt. Eine Schublade voller Geld könnte dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben.
Da es sich bei Pierre-Pauls Beute zudem um Mafia-Geld handelt, müssen unsere Helden nicht nur die Polizei, in Form eines besonders verbissenen Polizistenpaares, sondern auch die Mafia fürchten, die sich mit dem Mord an einem Hintermann wunderbarerweise zufrieden gibt. Ein ehemaliger Kunde von Aspasia, der Notar Wilbrod Taschereau (Pierre Curzi), wird eingeschaltet, um das Schwarzgeld mit einer weltweiten Transaktion über viele Stationen auf das Konto einer Wohltätigkeitsorganisation wandern zu lassen. »Der unverhoffte Charme des Geldes« ist halb Heist-Krimi, halb Sozialmärchen vom Narren mit dem goldenen Herzen. Dass die Geschichte glücklich ausgeht und der unverhoffte Geldsegen am Ende auch bei denjenigen landet, die nicht so viel Glück in ihrem Leben gehabt haben, scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Das lässt der Spannung, die zu einem Krimi gehören sollte, wenig Raum. Nur der an sich sympathische, aber eben das böse Kapital verkörpernde Notar kommt nicht ungeschoren davon. Claus Wecker DER UNVERHOFFTE CHARME DES GELDES (La chute de l‘empire américain) von Denys Arcand, CDN 2018, 129 Min. mit Alexandre Landry, Maripier Morin, Rémy Girard, Louis Morissette, Maxim Roy, Pierre Curzi Komödie Start: 01.08.2019
FILMSTARTS
>> 1.8.2019 BENJAMIN BLÜMCHEN von Tim Trachte, D 2017, ca90 Min. mit Jürgen Kluckert (Stimme), Heike Makatsch, Manuel Santos Gelke, Tim Oliver Schultz, Friedrich von Thun, Uwe Ochsenknecht Familienfilm Endlich Ferien! Otto kann es kaum erwarten, die kommenden Wochen mit seinem besten Freund Benjamin Blümchen im Neustädter Zoo zu verbringen. Allerdings hat Zoodirektor Herr Tierlieb ein Problem: der Zoo muss an einigen Stellen dringend repariert werden. Der Bürgermeister von Neustadt hat die gewiefte Zora Zack engagiert, um den Zoo zu modernisieren und zum neuen Prestige-Objekt zu machen. Doch in Wirklichkeit hat Zora Zack ein ganz anderes Ziel. Ob Otto, Benjamin und die anderen Zoobewohner ihr rechtzeitig auf die Schliche kommen und ihre Pläne verhindern werden? www.studiocanal.de
ES GILT DAS GESPROCHENE WORT
DER UNVERHOFFTE CHARME DES GELDES (La chute de l‘empire américain) von Denys Arcand, CDN 2018, 129 Min. mit Alexandre Landry, Maripier Morin, Rémy Girard, Louis Morissette, Maxim Roy, Pierre Curzi Komödie Was passiert, wenn ein eingefleischter Kapitalismusgegner an zwei Reisetaschen voller Kohle kommt, zeigt der neue Film des für »Die Invasion der Barbaren« mit dem Oscar ausgezeichneten Kanadiers Denys Arcand. Bald sind dem Protagonisten Pierre-Paul nicht nur die Mafia und das Finanzamt, sondern vor allem zwei gewiefte Polizisten auf den Fersen. Doch Pierre-Paul bekommt Hilfe von einem aus dem Knast entlassenen Finanzgenie, einem Offshore-Bankers und einer teuren Freundin … www.mfa-film.de
>> 8.8.2019
von Ilker Çatak, D 2019, 120 Min. mit Anne Ratte-Polle, Ogulcan Arman Uslu, Godehard Giese, Jörg Schüttauf, Johanna Polley, Drama Am Strand von Marmaris trifft Marion, die selbstbewusste Pilotin aus Deutschland, auf Baran, den charmanten Aufreißer wider Willen, der von einem besseren Leben im Ausland träumt. Seine Bitte: Marion soll ihn mit nach Deutschland zu nehmen. Sie schließt einen Deal mit ihm, und während Marions Dauer-Affäre Raphael von der neuen Situation überrascht wird, gibt Baran alles, um die ihm gebotene Chance zu nutzen. Das beeindruckt wiederum Marion, die ihre Zurückhaltung langsam aufgibt …
ACID
www.x-verleih.de
www.salzgeber.de
FAST & FURIOUS: HOBBS & SHAW von David Leitch, GB/USA 2019, ca180 Min. mit Vanessa Kirby, Dwayne Johnson, Eiza González, Jason Statham, Idris Elba, Helen Mirren Action Dwayne Johnson als Secret Service-Agent Luke Hobbs und Jason Statham als geächteter Ex-Elitesoldat Deckard Shaw machen seit ihrem ersten Aufeinandertreffen in »Fast & Furious 7« sich gegenseitig das Leben schwer. Als sie von den bedrohlichen Plänen des internationalen Terroristen Brixton erfahren, sehen sie sich gezwungen zusammenzuarbeiten … https://upig.de
LEBERKÄSJUNKIE von Ed Herzog, D 2019, 98 Min. mit Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Enzi Fuchs, Eisi Gulp, Gerhard Wittmann Komödie Schluss mit Leberkäs. Diesmal bekommt es der Eberhofer mit seinem bisher schlimmsten Widersacher zu tun: Cholesterin. Ab jetzt gibt’s nur noch gesundes Essen von der Oma. Zu den Entzugserscheinungen gesellen sich Schlafmangel und stinkende Windeln, weil Susi den Franz verpflichtet hat, eine Weile auf den gemeinsamen Sohn Paul aufzupassen.Wie gewohnt ist die Idylle von Niederkaltenkirchen durch allerhand Kriminalität getrübt: Brandstiftung, Mord und Bauintrigen. www.constantin-film.de
LOVE AFTER LOVE von Russel Harbaugh, USA 2019, 92 Min. mit Andie MacDowell, Chris O‘Dowd, James Adomian, Gareth Williams, Alex Goldberg, Graham Mason Drama Das Professoren-Paar Suzanne und Glenn hat zwei Söhne: Nicholas ist mit Rebecca liiert und als Herausgeber von Büchern erfolgreich. Und Chris sucht beständig nach einer Möglichkeit, seine nicht ganz klar zu definierende Kreativität in geeignete Bahnen zu lenken. Als Glenn schwer an Krebs erkrankt, beschließt die Familie, die letzten Sommertage gemeinsam mit ihm zu verbringen … https://love-after-love.kinostar.com
(Kislota) von Aleksandr Gorchilin, RUS 2018, 97 Min. mit Filipp Avdeev, Aleksandr Kuznetsov, Aleksandra Rebenok, Anastasiya Evgrafova, Evgeniya Sheveleva, Pyotr Skvortsov Drama Der Regieerstling des russischen Schauspielers Alexander Gorchilin ist ein stilles Manifest der Generation der 20-Jährigen. Sie wurden in eine Welt hineingeboren, die mit Begriffen wie Familie, Freundschaft, Liebe und Möglichkeiten geschmückt ist. In Wirklichkeit haben die jungen Männer keine Perspektive.
BERLIN, I LOVE YOU von Dianna Agron, Peter Chelsom, Fernando Eimbcke, Justin Franklin u.a., D 2019, 120 Min. mit Keira Knightley, Helen Mirren, Luke Wilson, Jim Sturgess, Jenna Dewan, Emily Beecham Episodenfilm Wie seine Vorgänger »Paris, Je t‘aime« und »New York, I Love You« wirft auch dieses Sequel einen ganz speziellen Blick auf eine der aufregendsten Städte der Welt. Jedes Segment wird eine spezielle Liebesgeschichte aus den verschiedenen Bezirken der pulsierenden Stadt erzählen – über Menschen, die sich begegnen und vielleicht auch wieder verlieren und über die Liebe zu Berlin und seiner Entwicklung von der geteilten Stadt zu einer der weltweit angesagtesten Metropolen. www.warnerbros.de
FISHERMAN’S FRIENDS von Chris Foggin, GB 2019, 112 Min. mit Daniel Mays, James Purefoy, Tuppence Middleton, David Hayman, Dave Johns, Maggie Steed Komödie Das Junggesellen-Wochenende im idyllischen Cornwall ist für Musikmanager Danny und seine Kollegen aus London ein Reinfall. Denn in dem beschaulichen Fischerdorf Port Isaac ist nichts los. Das einzige Ereigniss: Fischer Jim und die kauzigen Seeleute treten als Chor Fisherman‘s Friends am Hafen auf und schmettern Shantys. Prompt wird Danny beauftragt, die Hobbysänger unter Vertrag zu nehmen. Dummerweise wird ihm nicht klar, dass seine neue Mission bloß ein Scherz ist … http://splendid-film.de
KILLERMAN von Malik Bader, USA 2019, 112 Min. mit Liam Hemsworth, Emory Cohen, Diane Guerrero, Mike Moh, Suraj Sharma, Zlatko Buric Action-Thriller
Moe Diamond arbeitet für den Drogen-Boss Perico als Geldwäscher. Er tauscht zusammen mit Pericos Neffen Skunk Dollars gegen Goldbarren und Goldbarren gegen Diamanten ein. Als ein Deal nach der Warnung eines FBI-Maulwurfs kurzfristig verschoben wird, planen Moe und Skunk einen kühnen Coup auf eigene Rechnung. Doch bei der spektakulären Verfolgungsjagd kommt es zu einem Crash, und Moe erleidet er einen Gedächtnisverlust. Bei seinem Beruf ist eine fehlende Erinnerung ein schwerer Nachteil … www.wildbunch-germany.de
PHOTOGRAPH – EIN FOTO VERÄNDERT IHR LEBEN FÜR IMMER von Ritesh Batra, IND/D/USA 2019, 110 Min. mit Nawazuddin Siddiqui, Sanya Malhotra, Sachin Khedekar, Denzil Smith, Brinda Trivedi, Lubna Salim Drama Rafi ist Straßenfotograf an Mumbais berühmtestem Wahrzeichen, dem »Gateway of India«. Mit seinem Ersparten unterstützt er seine Großmutter, die ihn drängt zu heiraten. Als sie droht, ihre Medikamente abzusetzen, wenn er nicht bald eine Verlobte präsentiert, schickt er ihr das Foto einer jungen Frau, das er kurz zuvor gemacht hatte. Als seine Großmutter ihre Anreise ankündigt, muss Rafi das Mädchen finden, das aus der Welt der Wohlhabenden kommt … www.nfp-md.de
SO WIE DU MICH WILLST (Celle que vous croyez) von Safy Nebbou, F 2019, 101 Min. mit Juliette Binoche, Nicole Garcia, François Civil, Guillaume Gouix, Charles Berling, Marie-Ange Casta Thriller Die attraktive Literaturdozentin Claire ist 50, alleinerziehende Mutter und steckt in einer schwierigen Beziehung mit ihrem jüngeren Liebhaber Ludo. Um ihn auszuspionieren, legt sich Claire ein falsches Facebook-Profil als die hübsche 24-jährige Clara an. Alex, Ludos bester Freund, trifft online auf Clara und verliebt sich in sie. Auch Claire findet Interesse an dem jungen Fotografen, und es entwickelt sich ein intensiver Chat-Flirt. Claire verliert die Kontrolle über das virtuelle Spiel - bis alle gefährlich nah am Abgrund stehen. www.alamodefilm.de
SOMMER MIT PAULINE (Venise n‘est pas en Italie) von Ivan Calbérac, F/B 2019, 95 Min. mit Benoît Poelvoorde, Valérie Bonneton, Helie Thonnat, Eugène Marcuse, Coline D’Inca, Luna Lou Tragikomödie imdb: Der 15-jährige Emile lebt südlich von Paris in Montargis. Die ganze Familie Chamodot ist ziemlich abgedreht, was dem Jungen sehr zu schaffen macht. Sein Vater ist total peinlich, seine Mutter färbt ihm regelmäßig die Haare blond. In den Sommerferien wird er von seiner großen Liebe Pauline nach Venedig eingeladen, was sein Herz zum Beben bringt. Doch seine Eltern möchten ihren Sohn unter allen Umständen begleiten.erjoyed. www.studiocanal.de
UND WER NIMMT DEN HUND? von Rainer Kaufmann, D 2019, 89 Min. mit Martina Gedeck, Ulrich Tukur, Lucie Heinze, Angelika Thomas, Marcel Hensema, Julika Jenkins Komödie Georg verpasst seiner Ehe mit Doris den Todesstoß, als er eine Affäre mit seiner Doktorandin Laura beginnt. Bis dahin galt die Ehe von Doris und Georg als glücklich. Nun stehen sie mit zwei Kindern, Haus und Hund vor dem Scherbenhaufen ihrer Beziehung. Für ein Paar aus der Hamburger Mittelschicht kommt jetzt nur der zivilisierte Weg in Frage: eine Trennungstherapie … www.majestic.de
>> 15.8.2019 AXEL DER HELD von Hendrik Hölzemann, D 208, 90 Min. mit Johannes Kienast, Christian Grashof, Emilia Schüle, Sascha Alexander Geršak, Oliver Bröcker, Katharina Wackernagel Komödie Axel ist ein Hasenfuß, Spinner,Tagträumer. In seiner Phantasiewelt ist alles viel besser als in der Realität. Dort muss er nicht dem Besitzer der örtlichen Hühnerfarm und des Spielcasinos zu Diensten sein, weil ihn seine Spielschulden dazu zwingen. Und im Traumland ist ihm auch die süße Jenny verfallen. Doch als Axel in dem schrulligen Karl-May-Fan Heiner seinen »Blutsbruder« findet, stellen sich die beiden Wie Winnetou und Old Shatterhand ihren Feinden und dem echten Leben. www.wfilm.de
ICH WAR ZUHAUSE, ABER von Angela Schanelec, D/SRB 2019, 105 Min. mit Maren Eggert, Jakob Lassalle, Clara Möller, Franz Rogowski, Lilith Stangenberg, Alan Williams Drama Eine Woche war Astrids dreizehnjähriger Sohn Phillip verschwunden. Nun kehrt er wieder nach Hause zurück, wortlos, ohne Erklärungen, mit verletztem Fuß. Über die Gründe seines Verschwindens können Astrid und Phillips Lehrer nur mutmaßen. Was hat er gesucht, ein Ausgeliefertsein an die Natur, eine Annäherung an den Tod, ausgelöst durch den Tod seines Vaters? Langsam setzt die Normalität des täglichen Lebens sich wieder in Gang. Astrid kümmert sich um Phillip und seine kleine Schwester. Doch sie trägt schwer an der Einsicht, dass ihr Sohn ein eigenes Leben führt … www.piffl-medien.de
Siehe Kritik
JIMI‘S GERMAN WOODSTOCK von Paul Kulms, Wolfgang Neitzel & Rasmus Gerlach, D 2017, 114 Min., Dokumentarfilm Jimi Hendrix trat oft in Hamburg auf – liebte die Reeperbahn. Seit 10 Jahren arbeiten die Filmemacher an der Frage: Wer war dieser Gitarrengott, der auf St. Pauli seine besten Konzerte gab und 1970 beim »Love & Peace« auf Fehmarn seinen letzten Auftritt hinlegte. Angeregt durch das Filmprojekt gibt es nun den Jimi Hendrix Walkabout über St.-Pauli.
ONCE UPON A TIME ... IN HOLLYWOOD von Quentin Tarantino, USA/GB 2019, 159 Min. mit Sydney Sweeney, Margot Robbie, Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Timothy Olyphant, Dakota Fanning Drama Mit dem einstigen Western-Serienhel Rick Dalton geht es bergab. Der Ruhm seiner Hit-Serie »Bounty Law« verblasst immer mehr. Mit seinem Stuntdouble, persönlichen Fahrer und besten Freund Cliff Booth versucht Dalton, in der Traumfabrik erneut zu Ruhm zu gelangen. Die Hauptrolle in mehreren Spaghetti-Western lehnt er ab, weil er nicht in Italien drehen will. Stattdessen lässt er sich als Bösewicht-Darsteller in Hollywood verheizen. Derweil will Cliff seinem alten Bekannten George Spahn in dessen Westernkulissenstadt besuchen, wo sich die Gemeinde der Manson-Familie eingenistet hat … www.sonypictures.de
A TOY STORY: ALLES HÖRT AUF KEIN KOMMANDO von Josh Cooley, USA 2019, 100 Min. Animationsfilm Andy für seine Spielzeugfiguren zu alt geworden. Also hat er den Cowboy Woody und den Space-Ranger Buzz Lightyear an seine kleine Freundin Bonnie weitergereicht, damit sie mit ihnen spielen kann. Doch Bonnie bastelt in der Vorschule aus einer Gabel eine neue Figur, die ihre Lieblingsfigur wird. Mit der Harmonie im Kinderzimmer ist es aus, denn Forky ist alles andere als glücklich mit seinem Leben als Spielzeug-Gabel und versuchtzu fliehen … https://disney.de
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FILMSTARTS
»Paranza – Der Clan der Kinder« ab 22. August 2019 im Kino! © Prokino Filmverleih
DAS ZWEITE LEBEN DES MONSIEUR ALAIN (Un homme pressé) von Hervé Mimran, F 2018, 100 Min. mit Fabrice Luchini, Leila Bekhti, Igor Gotesman, Rebecca Marder, Yves Jacques Komödie Alain ist ein viel beschäftigter Unternehmer, der typische Workaholic. Ständig rennt er der Zeit hinterher. Nach einem Schlaganfall leidet Alain an Sprach- und Gedächtnisstörungen. Die junge Logopädin Jeanne lehrt ihn wieder Sprechen und trainiert mit ihm sein Gedächtnis. Die beiden freunden sich auch an. Mit Geduld und Ausdauer will Alain sein Leben wieder in den Griff bekommen und auch seiner Tochter endlich wieder ein verständnisvoller Vater sein. www.nfp-md.de
>> 29.8.2019 >> 22.8.2019 AARDVARK von Brian Shoaf, USA 2018, 89 Min. mit Zachary Quinto, Jenny Slate, Sheila Vand, Jon Hamm, Tonya Pinkins, Dale Soules Psychodrama Josh Norman hat sein Leben so lange im Schatten seines Bruders Craigs verbracht hat, dass er diesen Schatten überall zu sehen glaubt. Deshalb vertraut er sich der jungen Therapeutin Emily an, die sich nicht nur beruflich für Josh zu interessieren beginnt und in seine erfundene Welt eintaucht, während Josh eine Beziehung zu einer Frau namens Hannah eingeht, einer möglichen Seelenverwandten – wenn er sich denn nur sicher sein könnte, dass sie tatsächlich existiert …
DIE EINZELTEILE DER LIEBE von Miriam Bliese, D 2019, 97 Min. mit Birte Schnöink, Ole Lagerpusch, Andreas Döhler, Justus Fischer, Brigitte Zeh, Falk Rockstroh Drama Sophie ist hochschwanger und wurde gerade vom Kindesvater sitzengelassen, als sie Georg kennenlernt. Die beiden verlieben sich schnell ineinander, werden ein Paar und zu einer kleinen Familie, als Sophies Baby zur Welt kommt. Georg wird wie selbstverständlich der Vater des kleinen Jakob. Sophie und Georg bleiben sechs Jahre zusammen, bis sie sich dann doch trennen. Nun kämpfen beide um das Sorgerecht für Jakob, und es ist ausgerechnet Sophies neuer Freund, der schließlich zwischen den beiden vermitteln muss … https://arsenalfilm.de
www.kinostar.com
BLINDED BY THE LIGHT von Gurinder Chadha, GB 2019, 117 Min. mit Viveik Kalra, Kulvinder Ghir, Meera Ganatra, Aaron Phagura, Dean-Charles Chapman, Nikita Mehta Tragikomödie Javed ist ein britischer Teenager mit pakistanischen Wurzeln. Seine Eltern sind einst nach Luton ausgewandert, wo Javed nun im Jahr 1987 seine Jugend in einer Zeit voller ethnischer und wirtschaftlicher Unruhen verbringt. Javed schreibt Gedichte und entdeckt in Bruce Springsteen einen Geistesverwandten, der einst dieselben Emotionen gehabt hat wie er. Das befreit ihn und führt bald dazu, dass Javed endlich den Mut findet, seine Gefühle und Träume in seiner eigenen Stimme auszudrücken. www.warnerbros.de
CONGO CALLING von Stephan Hilpert, D 2019, 90 Min. Dokumentarfilm Der Osten der Demokratischen Republik Kongo gehört zu den ärmsten und unsichersten Regionen der Welt. Unter den westlichen Entwicklungshelfern, die die Bevölkerung unterstützen wollen, sind Raul, Peter und Anne-Laure hochmotiviert und voller Visionen, doch ihre Situation wirft für die grundsätzliche Fragen auf: Wie hilfreich ist die Hilfe des Westens? https://jip-film.de
CRAWL von Alexandre Aja, USA 2019, 87 Min. mit Kaya Scodelario, Barry Pepper, Ross Anderson, Anson Boon, George Somner, Ami Metcalf Horrorsction Als ein heftiger Sturm auf die Küste Floridas trifft, ignoriert Haley alle Aufforderungen zur Evakuierung, weil sie nicht aufhören will, nach ihrem vermissten Vater zu suchen. Als sie ihn findet, ist er im Keller seines abgelegenen Hauses von den Fluten eingeschlossen. Doch die Zeit, dem Sturm zu entkommen, wird immer knapper. Und beide müssen am eigenen Leib erfahren, dass das steigende Wasser noch eine weitere Gefahr birgt … www.paramountpictures.de
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ENDZEIT von Carolina Hellsgård, D 2018, 90 Min. mit Gro Swantje Kohlhof, Maja Lehrer, Trine Dyrholm, Axel Werner, Barbara Philipp, Amy Schuk Horrorfilm Nachdem Zombies die Erde überrannt haben, sind Weimar und Jena dank eines Schutzzauns die vermutlich letzten Orte menschlicher Zivilisation. Vivi (22) und Eva (26) müssen, als sie sich zwischen den beiden Städten auf freiem Feld wiederfinden, gemeinsam den Kampf gegen die Untoten aufnehmen. In einer Natur, die in Abwesenheit der Menschen berauschend schön geworden ist. www.farbfilm-verleih.de
GLORIA – DAS LEBEN WARTET NICHT von Sebastián Lelio, RCH/USA 2018, 102 Min. mit Julianne Moore, John Turturro, Caren Pistorius, Michael Cera, Brad Garrett, Holland Taylor Tragikomödie Eigentlich ist Gloria ganz zufrieden mit ihrem Leben. Als Mutter zweier erwachsener Kinder ist sie temperamentvoll, geschieden und nur hin und wieder etwas einsam. Tagsüber in einem langweiligen Bürojob gefangen, verbringt sie ihre Abende ungezwungen auf der Tanzfläche von Single-Partys in den Clubs von Los Angeles. Dort trifft sie Arnold, auch ein geschiedener Single. Ist Gloria bereit für eine neue Liebe, auch wenn der neue Partner seine Probleme in die Beziehung einbringt? Remake des chilenischen Berlinale-Films von 2013. https://squareone-entertainment.com
GOOD BOYS von Gene Stupnitsky, USA 2019, 89 Min. mit Jacob Tremblay, Brady Noon, Keith L. Williams, Molly Gordon, Retta, Will Forte Komödie Die drei Freunde Max, Thor und Lucas versuchen ihre Nachbarsmädchen mittels einer Drohne auszuspionieren, um Erfahrungen zu sammeln. Doch die Mädchen ertappen sie dabei und kassieren den Flugroboter ein. Nun setzen die Jungs alles daran,
die teure Drohne zurückzuholen. Sie schwänzen die Schule und lassen auf ihrer verzweifelten Mission keinen noch so gedankenlosen Fehltritt aus. Sie geraten in ein studentisches Paintball-Match, lassen aus Versehen ein paar Drogen mitgehen, und bald sind ihnen sowohl die Cops als auch eine Horde furchteinflößender Teenage-Girls auf den Fersen … https://upig.de
I AM MOTHER von Grant Sputore, AUS 2019, 113 Min. mit Clara Rugaard, Hilary Swank, Luke Hawker, Rose Byrne, Tahlia Sturzaker Science-Fiction-Thriller Ein Teenager-Mädchen, genannt »Tochter«, lebt in einem Hochsicherheitsbunker und wird von einem humanoiden Roboter namens »Mutter« aufgezogen. Der Androide wurde entwickelt, um die Erde nach der Auslöschung der Menschheit neu zu besiedeln. Die besondere Beziehung zwischen den beiden wird bedroht, als unerwartet eine blutüberströmte fremde Frau (Hilary Swank) vor der Luftschleuse des Bunkers auftaucht und völlig aufgelöst um Hilfe schreit … www.concorde-film.de
Siehe Kritik
PARANZA – DER CLAN DER KINDER von Claudio Giovannesi, I 2019, 105 Min. mit Francesco Di Napoli, Viviana Aprea, Ar Tem, Pasquale Marotta Drama Für Markenschuhe, Motorroller und das schnelle Geld haben Nicola und die Jungs aus seiner Clique das Regiment von der Comorra übernommen. In ihrer Heimatstadt Neapel sind deren Bosse gerade umgebracht oder verhaftet wurden. Für die 15-Jährigen, die »Paranzas« gibt es kein Morgen, keine Perspektive, keine Hoffnung. Sie dealen mit Drogen und begehen Morde, während sie nachts bei ihren Eltern schlafen und ihre ersten Erfahrungen in Sachen Liebe machen … www.prokino,de
STUBER von Michael Dowse, USA 2019, 93 Min. mit Dave Bautista, Kumail Nanjiani, Karen Gillan, Betty Gilpin, Steve Howey, Natalie Morales Actionkomödie Als ein gutmütiger Uber-Fahrer ausgerechnet einen grimmigen Polizisten auf der Jagd nach einem brutalen Killer in seinem Auto mitnimmt, wird er auf eine harte Probe gestellt. Er muss einen klaren Kopf behalten, versuchen, am Leben zu bleiben, und seine Fünf-Sterne-Bewertung retten. Das wir ganz schön stressig … www.fox.de
DIE AGENTIN (The Operative) von Yuval Adler, D/F/ISR 2019, 116 Min. mit Diane Kruger, Martin Freeman, Cas Anvar, Rotem Keinan, Lana Ettinger, Yoav Levi Spionagethriller Über ein Jahr lang hat Mossad-Kontaktmann Thomas Hirsch nichts mehr von seiner Agentin Rachel gehört, als er plötzlich einen kryptischen Anruf von ihr erhält. Ihr Vater sei gestorben. Der Geheimdienst ist alarmiert, denn als ehemalige Mossad-Spionin verfügt sie über brisantes Wissen. Thomas hat sie auf immer gefährlichere Missionen geschickt, bis sie sich in eine Zielperson verliebte. Jetzt muss er herausfinden, ob Rachel eine Bedrohung für die Organisation darstellt, während er sie zu beschützen versucht … www.weltkino.de
FRAU STERN von Anatol Schuster, D 2019, 79 Min. mit Ahuva Sommerfeld, Kara Schröder, Pit Bukowski, Robert Schupp, Murat Seven, Nirit Sommerfeld Tragikomödie Frau Stern ist 90 Jahre alt, Jüdin und hat die Nazis überlebt. Liebe, das hat sie gelernt, ist eine Entscheidung. Der Tod genauso. Und so entscheidet Frau Stern, dass es nun an der Zeit ist, aus der Welt zu gehen. Doch der Arzt mag ihr keine Hilfe sein, aus der Badewanne rettet sie ein Räuberpärchen und von den Schienen hilft ihr ein Spaziergänger wieder hoch. Der Einfachheit halber würde die resolute Dame gern an eine Waffe kommen … www.neuevisionen.de
LATE NIGHT von Nisha Ganatra, USA 2019, 102 Min. mit Emma Thompson, Mindy Kaling, John Lithgow, Hugh Dancy, Reid Scott, Denis O‘Hare Komödie Der legendären Katherine Newbury wird vorgeworfen, sie sei »Frau, die Frauen hasst«. Daraufhin will sie die talentierte Molly in ihr Autorenteam holen, das nur aus Männern besteht. Doch die Quoten sinken bereits, und der Sender will Katherine ersetzen. Die Einstellung von Molly erweist sich als Glücksgriff, weil diese alles daransetzt, die schlecht laufende Show und gleichzeitig Katherines Karriere zu retten. Mit ihren Bemühungen könnte sie noch etwas viel Bedeutenderes erreichen …
Siehe Kritik in der nächsten Ausgabe
KINO DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM KINOPROGRAMM AUGUST 2019 WERKSCHAU ANTHONY MANN
DIGITAL REVOLUTION
WEITERE REIHEN: Am Strand Klassiker& Raritäten: Adolf Wohlbrück Bengal Stream Musuemsuferfest GESAMTES PROGRAMM WWW.DFF.FILM TEL. 069 961 220 – 220
DEUTSCHES FILMINSTITUT FILMMUSEUM
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KINO
%MMERICH *OSEF 3TR A &RANKFURT 4EL lLMFORUM HOECHST
PROGRAMM AUGUST 2019
Woche 22.8. – 28.8. Nuestro Tiempo (OmU) Carlos Reygadas, Mexiko/ FR/ DK/ D 2018 Do. – Mi.: 19.30
Open-Air in Hattersheim: Uferbar Das Leben ist ein Fest (DF) Fr. ca. 21.30 (Eintritt frei)
Nuestro Tiempo
Das Leben ist ein Fest
www.ďŹ lmforum-hĂśchst.de
KinderďŹ lme jeweils freitags um 14.30 Uhr und sonntags um 15.00 Uhr
PROGRAMM AUGUST www.naxos-kino.org
DokumentarďŹ lm & Gespräch 06.08.
VON WACKERSDORF ZUM
Di, 19.30 h HAMBACHER FORST (1):
HALBWERTSZEITEN Erzählung der Genese einer charmanten Rebellin
08.08.
VON WACKERSDORF ZUM
Do, 19.30 h HAMBACHER FORST (2):
WACKERSDORF
Polit. Thriller, der seit Fukushima wieder alte Wunden aufreiĂ&#x;t
13.08. THE FOOD CURE
Di, 19.30 h Ernährungsumstellung bei Krebs – Abkehr zu Schulmedizin
20.08. DER ILLEGALE FILM
Di, 19.30 h ÂťWenn ich zeige, was ich sehe, ist das illegal?ÂŤ
27.08. LIEBE GRĂœSSE AUS NAHOST
Di, 19.30 h
Junge Deutsche in den Siedlungsgebieten im Nahen Osten
Naxoshalle (im Theater Willy Praml), Zugang von WaldschmidtstraĂ&#x;e 19, Reservierungen per E-Mail: reservierung@naxos-kino.org Eintritt 7 â‚Ź (ermäĂ&#x;igt 4 â‚Ź), 6er Karte: 29 â‚Ź Zu Beginn zeigen wir (fast immer) einen KurzďŹ lm.
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Jeder Mensch hat eine erste Chance verdient. Vielen Menschen in Paraguay fehlt es an Nahrung, Bildung und vielem mehr. Wie sich fĂźr Petrona die Zukunft verbessert, erfahren Sie unter: brot-fuerdie-welt.de/chance
KINO
PROGRAMM 8 | 2019
UND WER NIMMT DEN HUND?
© 2000-2019 PROKINO Filmverleih GmbH
UNSERE GROSSE KLEINE FARM
@ 2019 Majestic Filmverleih
MENSCH OHNE NAMEN
Quelle: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Filmkunst in Wiesbaden Kinotermine (Auswahl): Mi 7.8. 15.30 Uhr Filmklassiker am Nachmittag
OPFERGANG Regie: Veit Harlan, DE 1944 Einführung: Dr. Manfred Kögel
Do 8.8. 20.15 Uhr Komödien international TEL AVIV ON FIRE Regie: Sameh Zoabi, LU/IL/BE 2018, OmU Fr 9.8. 20.15 Uhr Filmemacher zu Gast BACK TO MARACANÃ Regie: Jorge Gurvich, DE/BR/IL 2018, DF Filmgespräch mit Mischtonmeister Andreas Radzuweit (Klangbezirk, Wiesbaden) und Synchronregisseur und Sprecher Linus Kraus Mi 14.8. 15.30 Uhr Heimkehr MENSCH OHNE NAMEN Regie: Gustav Ucicky, DE 1932 Einführung: Sebastian Hafner Fr 23.8. 20.15 Uhr Musik – Sprache der Welt VOX LUX Regie: Brady Corbet, US 2018, DF So 25.8. 18.00 Uhr Gesellschaftliche Entwicklungen
UNSERE GROSSE KLEINE FARM Regie: John Chester, US 2018, DF Do 29.8. 20.15 Uhr Kennzeichen D
© 2019 Universal Pictures International GmbH
UND WER NIMMT DEN HUND?
YESTERDAY
ARTHOUSE KINOS FRANKFURT
Regie: Rainer Kaufmann, DE 2019, DF Fr 30.8. 20.15 Uhr Musik – Sprache der Welt YESTERDAY Regie: Danny Boyle, GB 2019, OmU Das gesamte Kinoprogramm unter www.murnau-stiftung.de
HARMONIE
CINÉMA
Arthouse Kino Sachsenhausen
Arthouse Kino Hauptwache
Am Lokalbahnhof
Roßmarkt 7
069 66 37 18 36
069 21 99 78 55
DER UNVERHOFFTE CHARME DES GELDES ab 1. August von Denys Arcand, mit Alexandre Landry, Maripier Morin u. a. PHOTOGRAPH - EIN FOTO VERÄNDERT IHR LEBEN FÜR IMMER ab 8. August von Ritesh Batra ONCE UPON A TIME... IN HOLLYWOOD ab 15. August von Quentin Tarantino, mit Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie u. a. PARANZA - DER CLAN DER KINDER ab 22. August von Claudio Giovannesi FRAU STERN ab 29. August Vorstellung in Anwesenheit des Regisseurs Anatol Schuster am Donnerstag, den 29. August um 20.30 Uhr
LEBERKÄSJUNKIE ab 1. August von Ed Herzog, mit Sebastian Bezzel, Simon Schwarz u. a. ES GILT DAS GESPROCHENE WORT ab 1. August Vorstellung in Anwesenheit des Regisseurs lker Çatak am Donnerstag, den 1. August um 20.30 Uhr UND WER NIMMT DEN HUND? ab 8. August von Rainer Kaufmann, mit Martina Gedeck, Ulrich Tukur u. a. GLORIA - DAS LEBEN WARTET NICHT ab 22. August mit Julianne Moore, John Turturro u. a. PRÉLUDE ab 29. August von Sabrina Sarabi, mit Louis Hofmann, Liv Lisa Fries u. a.
WWW.ARTHOUSE-KINOS.DE
Shoplifters
Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung | Deutsches Filmhaus | Murnau-Filmtheater (gegenüber Kulturzentrum Schlachthof ), Murnaustraße 6, 65189 Wiesbaden, Telefon 0611 - 97708-41 (Mo - Fr 10 - 12 Uhr), filmtheater@murnau-stiftung.de Informationen und Newsletter-Anmeldung unter www.murnau-stiftung.de Öffentliche Verkehrsmittel: Hauptbahnhof Wiesbaden (Fußweg: ca. 10 min.) Kinovorstellungen: Mi - So (weitere Vorstellungen gemäß Ankündigung) Eintritt: 7 € / 6 € ermäßigt, Aufpreis bei Sonderveranstaltungen Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden.
PROGRAMM AUGUST
HAFENKINO OPEN AIR DO 01 Rocketman (OmU) FR 02 The Dead Don’t Die (OmU) SA 03 A Star Is Born (OmU) MI 07 Kinderkino Open Air: Thilda und die beste Band der Welt DO 08 Yuli FR 09 Der Junge muss an die frische Luft
SA 10 DO 15 FR 16 SA 17 MI 21 DO 22 FR 23 SA 24
25 km/h Roads (OmU) Yesterday (OmU) The Favourite (OmU) Asche ist reines Weiß * Shoplifters Beale Street (OmU) Ein Gauner und Gentleman (OmU)
DO 29 Cleo FR 30 Gloria – das Leben wartet nicht (OmU) SA 31 Finale: Leid und Herrlichkeit (OmU) ** * Ja oder nein? Ihr entscheidet ** Kein Nachtisch im September! Zusatz- und Ausweichtermine: facebook/hafen2
Nordring 12 9 D 63 0 67 Of fenbach hafen2 .net
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TANZ VORGEFÜHRT
»Klumpen« © Mili November
>> Trauer: Die Schmiere und ihre Besucher trauern um ihren Mitspieler, Texter und Freund Walter Jauernich, der nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren verstorben ist. Jauernich war nicht nur in der Schmiere, wo er in den Fußstapfen eines Regnault Nonsens agierte, sondern auch in der Freien Szene öfter zu sehen. Besonders in Erinnerung bleibt seine Rolle als Demenzkranker in der Skyline-Produktion »Am Horizont« (Strandgut 2/2016). >> Überraschende Hilfe: Wenige Tage vor dem Beginn hat das Open-AirFestival Sommerwerft einen gewichtigen Unterstützer gewonnen. Der KulturFonds RheinMain fördert das Projekt des Veranstalters aufgrund seiner hervorragenden künstlerischen Bedeutung für die Region mit 40.000 hochwillkommenen Euros. Der KulturFonds wird vom Land Hessen sowie von den freiwillig teilnehmenden Kommunen finanziert. >> Immer wieder montags: Die Reihe Theateressenz im Offenbacher Capitol präsentiert sechs Aufführungen in der Spielzeit 2019/20: »Shockheaded Peter« (Rheinischen Landestheater Neuss/14.10), »Andorra« (Landestheater Detmold /11.11.) »Ein gewisser Charlie Chaplin« (Schlosspark Theater Berlin /16.12.), »Tod eines Handlungsreisenden« (Studio Landgraf/10.2.) »Monsieur Claude und seine Töchter« (a.gon München/2.3.) und »Terror« (Wolfgang-BorchertTheater Münster/30.3.). www.offenbach.de , www.capitol-online.de >> Szene-Abos: In den bewegten Theaterjahren waren Abos verpönt. Das hat sich geändert. Der Mousonturm bietet zwei attraktive sechsteilige Abos zu je 66 Euro an, zum einen für Gastspiele in der Tanzsparte, zum anderen für die Theatergastspiele. Ersteres enthält gefragte Künstler wie Paula Rosolen mit Haptic Hide, Marlene Montero Freitas, und Deborah Hay, Theaterfans finden unter anderem She She Pop, Milo Rau und Forced Entertainement im Paket. >> Theaterfeste: In Wiesbaden und in Mainz wird die Saison 2019/20 mit dem Theaterfest am Samstag, dem 24. August, eingeläutet, Darmstadt feiert tags drauf am Sonntag. In Frankfurt geht es bei Oper und Schauspiel am 1. September gemeinsam los. >> Deutschland-Wiederholungstäter? Im Kunstverein der Familie Montez steigt die szenisch-musikalische Stückentwicklung »Dear ____ 3319 Analysis« zu offensichtlich akuten Fragen der Gesellschaft (wenn wir’s recht verstehen). Ausgedacht haben sich das Max Mahlert und Alex Matwijuck. Die Regie führt Joel-Conrad Hieronymus. Termine: 8., 12., und 13. August 20 Uhr. www.kvfm.de >> Erfolgszahlen: Die Spielzeit 2018/19 brachte der Oper Frankfurt trotz vieler Produktionen abseits des Mainstream eine Rekordeinnahme an Eintrittsgeldern von rund 8,5 Millionen Euro. 215.000 Besucher sorgten für eine Platzausnutzung von über 83 Prozent.
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Tanz das Jodeln! Staatstheater Darmstadt: Hicks & Bühler geben Einblicke in »Strange Loops« Das Hessische Staatsballett lädt im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main pro Spielzeit mehrere Teams ein, am Standort Darmstadt choreografische Projekte zu entwickeln. Dabei werden so wenig Vorgaben wie möglich gemacht, um eine große Vielfalt an Resultaten zu ermöglichen. In offenen Proben oder als »Work in Progress«-Aufführungen werden erste Ergebnisse gezeigt. Am 22. August gewährt das Duo Hicks & Bühler (Laura Hicks und Hannah
Shakti Bühler) Einblick in die Arbeit an seinem neuen Stück, das – hingehört! – den tänzerischen Potenzialen des Jodelns nachgeht. Unter dem Arbeitstitel »Strange Loops« integrieren die Künstlerinnen den Aspekt der Stimme in ihre Überlegungen, die Konzepte von Polyphonie, Synkopation, Melodien und Harmonien sowohl musikalisch als auch körperlich begreifen. Gleichzeitig hinterfragen sie – wie zuletzt in »Der Klumpen« (siehe Bild) – die Beziehung zwischen Körper und
Raum, zu anderen Personen auf der Bühne und zum Publikum. An der Seite von Bühler und Hicks wirken Liese Lyon und Johanna Milz bei der auf zirka eine Stunde angelegten Performance mit. Das Sounddesign besorgt Jana Sotzko. Die Premiere findet am 5. November nebst weiteren Aufführungen allerdings auf der Studiobühne des Mousonturms statt. gt Termin: 22. August, 19.30 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de
Zum Finale der Traum von gestern Die Sommerwerft schließt mit einer Antagon-Premiere Für das letzte Wochenende der Sommerwerft 2019 haben sich die Festivalmacher ein Bonbon aufgespart. Freitags und samstags jeweils um 21.45 Uhr führt die »antagon TheaterAktion«, das künstlerische Spielbein des Veranstalters Protagon, ihr jüngstes Werk »Traum einer Sache« auf, das bisher kaum zu sehen war. Die Sache, um die es auf dem Spielareal an der Weseler Werft gehen soll, ist nichts weniger als die Revolution, Und der Traum wird einer sein, wie ihn vor 50 Jahren die 68er geträumt haben. Dabei spielen nicht nur deren Symbolfiguren wie Che Guevara eine wichtige Rolle, den die Ankündigung ausgiebig und ein wenig
pathetissimo zitiert, sondern auch deren Bedeutung für heute: »Die Generationen der ›Neuzeit‹ einer individualisierten und zunehmend virtuellen Welt erforschen die poetische Dimension des revolutionären Moments: Body revolution – Revolution body«, heißt es da. Die Auflösung folgt auf dem Platz. Tags zuvor, am 1. August, zeigen Peter Weyels Schau »Herr Hundertpfund« und Shiva Grings mit »The Pigeon Chaser« ebenfalls um 21.45 Uhr die humoristische Seite der Kunst im öffentlichen Raum. Der Abschluss des Festivals am Sonntag, dem 4. August, bleibt der Musik vorbehalten mit dem traditionellen Konzert der legendären »Embryo«,
© Stefano Strampelli
die nach dem Tod Christian Burchards von seiner Tochter Marja weitergeführt werden. Beginn 21.30 Uhr. gt 1.–3. August, jeweils 21.45 Uhr www.sommerwerft.de
THEATER Š Eugen Sommer
Es war der Hahn und nicht die Eule Burgfestspiele Bad Vilbel feiern Shakespeare in Love Doch, schon schÜn in Bad Vilbel: die alte Burg, die Nidda, der Zuschauerraum mit Blick auf den Himmel bei gutem Wetter, eine Bßhne aus Holz, mit Zahnrad oder Mßhlrad, wie gemacht fßr eine KomÜdie oder ein Drama ßber den berßhmtesten Poeten Englands des britischen KÜniginnenreichs Ende des 16. Jahrhunderts. Doch die schÜnste Umgebung nutzt nichts, wenn eine Schreibblockade den Dichter hemmt. Das mit den Sonetten geht ja noch, aber was ist mit dem Drama? Der gute Will S. (Bert Tischendorf, in lockerem Outfit) mßht sich ab, formuliert nur mßhsam etwas, das nach Romeo und ‌ (tja, wem nochmal?) klingen kÜnnte. Gottseidank hilft ihm sein Freund – später auch Konkurrent Christopher Marlowe (Sebastian Zumpe, formvollendet Š Eugen Sommer
gekleidet) auf die Sprßnge und wir wohnen gute zwei Stunden einer nicht minder formvollendeten Stßckentwicklung – so nennt man das heute – bei. Heraus kommt zunächst Ethel, die Piratenbraut, und irgendwann dann doch Julia Capulet. Aber langsam, das ist das, nun ja, glßckliche Ende! Inspiriert zu dieser Figur wird Will durch eine Person, die sich, aus unbezähmbaren Leidenschaft fßr das Theater heraus, bei ihm zum – hÜchst amßsanten! - Vorsprechen eingeschlichen hat. Frauen waren zu Shakespeares Zeit zwar auf dem Thron nicht aber auf der Bßhne geduldet. Die junge Viola de Lesseps (Nele Sommer), verarmter Adel, verlobt mit einem reichen Anderen, ist jedoch so wild aufs Spielen, dass sie, wunderhßbsch mit Schnauzer als Master Kent zurechtgemacht (Kostßme Marion Hauer), den Dichter, den Impresario und auch uns, das Publikum, schwer beeindruckt. Es kommt, wie es kommen muss: Will und Viola verlieben sich ineinander, Verwicklungen und Verwechslungen, Schiffbruch, Piraten, die Queen herself und, natßrlich, ein Hund (KÜnigin Elisabeth liebte Hunde) spielen eine Rolle. Hahn und Eule werden durch Nachtigall und Lerche ersetzt, es wird schÜn gesungen (Musik: Jonathan Granzow), in der Kneipe und im Chor,
und – nach der Pause – formvollendet gefochten von Shakespeare und dem rechtmäĂ&#x;igen, aber miesen Bräutigam Lord Wessex (Martin Bringmann). Auf Umwegen kommt die bezaubernde Viola dann doch noch zum ersehnten DebĂźt auf der BĂźhne, aber nicht in einer Hosenrolle, sondern als Julia in der inzwischen fertiggestellten TragĂśdie. Mit der groĂ&#x;zĂźgigen Genehmigung durch die KĂśnigin (Anette Daugardt), die weiĂ&#x;, wie es sich anfĂźhlt, als Frau in Männerberufen agieren zu mĂźssen. Auch der Dichter erlebt sein Happy End, wenn auch ohne Viola: Er greift wieder zur Feder und wird, auf Wunsch der KĂśnigin, diesmal aber eine KomĂśdie verfassen. ÂťWelchen Inhalts?ÂŤ will er wissen. ÂťWas ihr wolltÂŤ ist die Antwort. 14 Schauspieler meistern unter der Regie von Milena Paulovics 27 Rollen, eine tolle Leistung und verständlich, dass hier nicht alle erwähnt werden kĂśnnen. Ein flotter Szenenwechsel verlangt aber auch dem Publikum einiges an Aufmerksamkeit ab, das mit begeistertem Schlussapplaus dankt. Katrin Swoboda Termine: 10., 17., 26.–30. August, 20.15 Uhr; 11., 18. August, 18.15 Uhr www.kultur-bad-vilbel.de
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Es pramlt wieder am Rhein Am Festival »An den Ufern der Poesie« beteiligen sich auch das Freie Schauspiel Ensemble und die Volksbühne Zum dritten Mal bereits führt uns das Theater Willy Praml rechts und links an den »Ufern der Poesie« des Mittelrheins entlang: Fünf Orte sind es diesmal, an denen vom 10. August bis zum 1. September 2019 nicht nur Theater gespielt, sondern auch gesungen, diskutiert, getrunken und spaziert wird. Zu alledem gibt es dort reichlich Anlass. Heinrich Heine, natürlich, begegnet uns mit dem Rabbi im beschaulichen Bacharach, dem Ursprungsort antisemitischer Pogrome (10., 17., 18., jeweils um 15.30 Uhr), den »Goldenen Topf« von E.T.A. Hoffmann zeigt uns die ehedem Fliegende Volksbühne Michael Quast in Lorch (11., 19.30 Uhr), bevor der großartige Interpret Graham F. Valentine uns mit Schuberts Schöner Müllerin an die schönsten Sterbeorte führt, in Lorch am 23. und im Städtchen Kaub am 25., jeweils ab 19 Uhr. Den traurigen Lenz von Georg Büchners treffen wir in einer ehemaligen Sektkellerei in Bacharach (30. u. 31., jeweils 19.30 Uhr). In Oberwesel finden die von Todessehnsucht erfüllten Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode mit kräftiger Unterstützung von Christa Wolf (»Kein Ort. Nirgends«) respektive dem Freien Schauspiel Ensemble mit Bettina Kaminski und Adrian Scherschel doch noch einen Ort zum Austausch ihrer Gefühle (16. u. 26., jeweils 19.30 Uhr). Kurzum: Es geht auch schon mal schwer melancholisch zu auf diesen Touren.
Die »zum Weinen schöne Männerstimmen« des Heinrich Heine Chors finden Robert Schumann und Bob Dylan, aber auch Gregor Praml mit Bass und Loop-Machine in Niederheimbach (25., um 14 Uhr). Intellektuell aufgearbeitet und kritisch betrachtet wird die Rheinromantik auf dem Podium unter der von Bertolt Brechts überlieferten Parole »Glotzt nicht so romantisch«, und zum Abschluss gibt es eine Hommage an Bacchus durch die Obergasse der Stadt Bacharach, die dabei zu einer ungewöhnlich belebten Szenerie erwacht. Willy Pramls Theatergruppe, die Volksbühne von Michael Quast und das Freie Schauspiel Ensemble lassen ein Programm lebendig werden, auf das man sich nur freuen kann. Gute Bahn- und Straßenverbindungen machen einen Besuch mit abendlicher Rückkehr möglich, die ob des wunderbaren Environments aber nicht zwingend empfohlen wird. Es lohnt sich schon der Schlafen-&-Träumen-Pauschalen wegen auch einmal über Nacht zu bleiben. ks Termine: 10. August bis 1. September www.theaterwillypraml.de, www.mittelrheinfestival-poesie.com
© Rebekka Waitz
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A Streetcar Named English Theater Zum 40-Jährigen gibt es einen Flirt mit dem Wahnsinn und dazu eine Straßenbahn Noch ist es ein Geheimnis, welche renomiertenDeutschen Theater Linie von Mitte August an für das München. English Theatre fährt. Fest steht, In der Regel werden die Teams dass die Tram natürlich am Willyund die Produktionen für die in Brand-Platz hält – also die 11, die Frankfurt erstellten Spielpläne im 12 oder die 14. Schließlich ist der Partner-Office im Künstler-Dorado ehemalige Theaterplatz aus buchLondon generiert, während die stäblich naheliegenden Gründen Bühne komplett in Frankfurt genicht nur das Mekka schlechthin baut wird. Rund zwei Wochen vor für Kultursuchende der Stadt, was der Premiere wird das Ensemble es hoffentlich auch bleibt. Er ist komplett nach Frankfurt zum Endfrei nach Tennessee Williams auch proben transferiert, um hier nach ultimativer Sehnsuchtsort und End- britischem Muster nahezu täglich station für alle, denen Theater in aufzutreten. englischer Sprache am Herzen liegt. Unter der Leitung von Daniel NiVor exakt 40 Jahren in einem colai hat sich das Haus zu seinem Sachsenhäuser Hinterhof von drei 40ten Geburtstag »Flirting with Schauspielern – einem Briten, Madness« zum Motto gemacht, einem US-Amerikaner und einem was durchaus verheißungsvoll sein Südafrikaner (nicht eben untypisch kann. Und das nicht nur, weil über für die Stadt) – gegründet, gelangte das Jahr in den Programmen politidie Bühne über die sche Prominenz Hamburger Allee mit Grußworten Es ist vor allem Jack Nicholin Bockenheim vertreten sein und die Kaiserstra- son, den wir mit dem auf Ken wird. Die BeKeseys Roman basierenden ße (1990) in das wusstseinsgrenzMilos-Forman-Film »Einer flog Galileo-Gebäude, gänge in Stücken über das Kuckucksnest« (1975) wo sie seit 2003 wie »One Flew verbinden. Lange vor dem die residiert. Mit Over the Cuckoo’s Zustände in den Psychiatrien diesem Umzug Nest« »Sweeney anprangernden Film entstand ins Banken-und Todd« oder 1964 die Theaterversion von Bahnhofsviertel »Secret Life of Dale Wasserman. Erzählt wird hat das Haus zuHumans« sollen die zunächst witzig klingende dem den Status auch in bühnenGeschichte des kleinkriminelder größten engtechnischer Hinlen Haudegens McMurphy, lischsprachigen sicht ›state of art‹ der vor Gericht auf unzurechBühne auf dem werden, kündigt nungsfähig macht, um dem europäischen Daniel Nicolai an. Gefängnis zu entgehen. Im Kontinent. Und Trotz eines erdas ist eine Marke, English Theatre inszeniert der heblich größeren Hand-To-God-Regisseur Derek auf die auch das Aufwands und eiAndersen die den veränderten sich gern als interner zusätzlichen Zeitläuften angepasste Bühnationalste Stadt Produktion wird nenversion. gerierende poliim Jubeljahr auch tische Frankfurt der Besucher mit Vom 30. August bis 19. September, stolz sein kann. einem preislich Di.-Sa., 19.30 Uhr; So. 18 Uhr Mit saisonalen unveränderten AuslastungsJubiläumsabo graden von 75 bis zu 90 Prozent (ab 115 €) für die gesamte Spielwissen auch die Frankfurter das zeit (1 Musical, 4 Theaterstücke) künstlerisch hochwertige Angebot beschenkt, das bis zur Saisonerzu würdigen, wobei jeweils ein Muöffnung am 31. August erwerbbar sical, umrahmt von Klassikern und bleibt. aktuellen Produktionen, im Zengt trum steht. So gastierte »Cabaret«, www.english-theatre.de die dauerausverkaufte jüngste Produktion des Hauses, im Anschluss zwei Wochen lang erfolgreich im
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THEATER © Niklas Maak
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Die zehn Verbote Wenn so ein aufrechter Freidemokrat und manchmal auch ein angstgetriebener christlich-sozialer Demokrat den ihnen umfragemäßig davongelaufenen beziehungsweise dicht auf den Fersen hockenden Grünen mal wieder so richtig eins auswischen will, dann bricht das Wörtchen »Verbotspartei« aus seinem (und manchmal auch ihrem) Munde. Denn mit nichts, so scheinen diese etwas schlichten Gemüter zu denke, kann man dem Wahlvolk einen größeren Horrorschauer den Rücken hinabjagen lassen als mit dieser Wortkombination. Unterstützt werden sie dabei von mutig schreibenden Journalisten wie dem immer wieder zu diesem Behufe in Talkshows á la Markus Lanz eingeladenen Wolfram Weimer oder – fast noch viel besser – jenem neuen konservativen Aushängeschild des Spiegel, Alexander Neubacher, der mit seiner »Gegendarstellung« genannten Kolumne das linksliberale Spiegelimage so ein bisschen aufmischen soll. Doch was bei seinem Vorgänger Jan Fleischhauer, der mit seinem »Schwarzen Kanal« über die letzten Jahre diese Rolle trefflich erfüllte, manches Mal ein schön zu lesender Seitenhieb (selten nur Frontalangriff) auf so manche linksgrünantiautoritärfeministischengendergerechten Irrungen und Wirrungen der Vergangenheit und auch der Gegenwart war (immerhin fühlte er sich in jungen Jahren selbst als deren Teil), gerät bei seinem Nachfolger zu einem weinerlichen Schreckenszenario, das der Spiegel nun wirklich nicht verdient hat. Als Beleg der bei grüner Machtübernahme auf uns herabbrechende Verbotsbevormundung führt er beispielhaft das Schottergartenverbot an, mit dem die Grünen in der NRW-Stadt Velbert dem freien Bürger verbieten wollen, die üblicherweise mit Pflanzen bewachsenen Vorgärten durch Schotterlandschaften zu ersetzen. Da sollte der gute Mann aber mal ganz schnell nach Frankfurt kommen, wo schon seit Jahren unter dem Verbotsdiktat einer Vorgartensatzung untersagt wird, Grünflächen vor den Wohnhäusern solcherart zu verschandeln. Die durch eine solche naturorientierte Verbotsdiktatur geknechtete Frankfurter Bevölkerung scheint das aber mehrheitlich nicht so beeindruckt zu haben, machten sie die Grünen doch bei der Europawahl zur stärksten Partei. Aber viel mehr als Schotterverbot und historische Veggiedayforderung, die ja mittlerweile Einzug in die Verkaufsvitrinen selbst der Billigdiscounter gehalten hat, fällt den Verbotsparteianklägern aber eigentlich nicht ein. Doch, da gab es doch noch die Forderung eines Grünen, den Menschen dieses Landes aus klimarettender Sicht nur noch drei Flüge im Jahr zuzubilligen. Der Versuch, aus dieser Beschneidung individueller Freiheit (nur fliegen ist schöner) einen Skandal zu machen, verpuffte allerdings sehr schnell, da ja schließlich die überwiegende Mehrheit so gut wie nie mehr als drei Flüge pro Jahr macht. Wobei an der Idee eigentlich was dran ist: ähnlich wie beim CO2-Emissionshandel könnte man doch die Gesamtzahl an Flügen, die ja nun bekanntermaßen ein riesiger Klimakiller sind, begrenzen. Jeder Bürger hat ein Freikontingent von zum Beispiel drei Flügen und kann dann nicht benutzte Flugrechte an die verkaufen, die mehr fliegen wollen oder zu müssen meinen. Wie ein solcher Verkauf organisiert werden kann, bedarf noch genauerer Überlegungen. Eines allerdings steht fest, die Ticketmafia á la Viagogo ist vom Handel ausgeschlossen. Auf die im Titel angesprochenen zehn Verbote bin ich ja jetzt gar nicht gekommen. Wer also verbotsmäßig fündig werden will, der lese außer der Bibel noch das Strafgesetzbuch, da wimmelt es nur so von Verboten. Und daran sind die Grünen nun wirklich nicht schuld. Jochen Vielhauer
Anmerkung: in einer vergangenen Meckerei habe ich unseren grünen Verkehrsminister kritisiert, dass er das Seniorenticket trotz seniler Bettflucht nur für Spätaufsteher machen wollte. Das hat er korrigiert: ab Januar gibt es neben dem normalen Seniorenticket, das ab 9 Uhr gilt, auch eine etwas teurere Variante für die Frühaufsteher. Na also, geht doch.
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Kleist ist kein Kinderspiel Staatstheater Darmstadt wagt »Michael Kohlhaas« als Mehrgenerationenstück Heinrich von Kleists Novelle »Michael Kohlhaas« ist eine Fallstudie darüber, wie ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl umschlagen kann in puren Hass. Und wie unter einem Willkürregime aus einem lokalen Konflikt ein Flächenbrand werden kann. In Anlehnung an eine historisch verbürgte Geschichte erzählt der Autor von einem Pferdehändler, der durch obrigkeitliche Schikane erst seine Pferde, dann im Ringen um sein Recht seine Frau und schließlich im Sinnen auf Rache jedes Maß verliert, um, so Kleist, »einer der rechtschaffensten einer der rechtschaffensten (zugleich) und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit« zu werden. Unter der Regie von Dominic Friedel scheint es um diese Dialektik gehen: Darum, dass Recht und Ordnung nur die Kehrseite von Zeter und Mordio sind. Und in jedem Dr. Hyde ein Mister Jekyll schlummert. Die Schauspieler Victor Tahal und Béla Milan Uhrlau steigern sich gleich zu Beginn den berühmten Satz rezitierend in je eine Seite des gespaltenen Kohlhaas-Ichs. Weiter wird der Gedanke aber nicht verfolgt. Friedels Inszenierung wagt es, uns den nicht nur sprachlich hochkomplexen Stoff als ein Kinderspiel zu servieren. Neben den beiden Schauspielern, zu denen sich später Judith Niederkofler vom Hausensemble und Karl Müller vom BürgerInnen-Theater (als Luther) gesellen, treten 15 zwischen 7 und 12 Jahre alte Jungs und Mädels auf, deren Stimmchen ein neues KleistVerständnis ebnen sollen. Und so wird uns auf der zunächst flachen mit drei Baumskeletten und einer Hütte bestückten Bühne von Heike M. Goetze das Schicksal der geschundenen Pferde als kind-
liches Vorspiel präsentiert. Tahal und Uhrlau krabbeln, gesattelt und mit Decken behängt, auf alle Vieren dazu, um sich von einem der Benjamins unter Stockschlägen und Flüchen (»Schneller, du Drecksgaul«) kreuz und quer über die Bühne treiben zu lassen. Sechs ewige Minuten dauert das, bis ein größeres Mädchen dem kleinen Sadisten mit einem »Jetzt reicht’s« Einhalt gebietet. Aus Pferden werden Menschen, aus der Hütte eine Art Ernst-May-Bau in Kranichstein mit Spielplatz bis zur Rampe, auf dem die nun vollzähligen Kids vom Block die Rollen für ihr Kohlhaas-Spiel verteilen. Bis hin zum Kleinsten, der den Schlagbaum machen darf, an dem das Unglück seinen Lauf nimmt. Die Großen fungieren als Spielertrainer und Spielverderber, die mal helfen, mal als lange Hand der Regie Szenen und Sätze wiederholen lassen, bis sie sitzen. Und das machen sie beeindruckend. Also erleben wir ein Best of, das sich ganz auf die spielbaren Schlaglichter konzentriert. Laut und ausgelassen: der Sturm der Tronka-Burg, die Brandsetzung Wittenbergs. Einfühlsam berührend der Tod von Kohlhaas Frau. Es folgen die Begegnung mit Luther, das Gericht, die Fahrt zum Schafott und als Regie-Überraschung eine Himmelfahrt bei rieselndem Schnee. Dass das Stück im programm mit 1 3/4 Stunden ausgeschrieben ist, aber nur eine dauert, lässt ahnen, dass das kein Kinderspiel mit dem Kinderspiel war. Großer Beifall für die Kleinen. Winnie Geipert Termine: 24. u. 31. August, jeweils 19.30 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de
THEATER
Wenn der Kittel brennt
© Theaterquarantäne
Burgfestspiele Dreieichenhain: Im Endspurt mit Gästen aus Köln, Frankfurt-Höchst und Bad Vilbel
Dionysische Freuden und Spaßverderber Darmstadt: Das vierte Sprungturm-Festival verspricht »Love after Love« Na also, es wird: Das Darmstädter Sprungturm-Festival erlebt 2019 seine vierte Auflage. An zwei Wochenenden im August (15.–17. u. 22.–24.) treten Künstler der verschiedensten Sparten und Nationen auf dem Gelände des Hoffart-Theaters im Martinsviertel der Stadt unter dem Motto »Love after Love« auf. Es ist ein Motto, das subtil die Idee seines im Herbst 2017 verunglückten Gründers und Theater-Aficionados Hanno Hener fortleben lässt. Dass das von ihm und seinem Ensemble Theaterquarantäne 2015 eingeführte Sprungturm-Festival im vergangenen Jahr eine Pause machte, war nicht nur der Trauer um ihn geschuldet, sondern nach dem rasant wachsenden Zuspruch in den Vorjahren sogar von Hener angedacht. Jetzt aber scheint das von Victor Schönrich, Clemens Braune und Anton Kunze fortgeführte Festival nahtlos anzuknüpfen an seine Vorläufer. Wie gehabt fällt zwei Tage vor dem eigentlichen Beginn der Startschuss zu Füßen des namensgebenden Wahrzeichens am Stadtweiher Woog (13. August). Und schaut man auf das Programm, so fallen einem sofort die vertrauten südamerikanischen Gruppen auf, wie das Baraca Teatro aus Bogota, das an beiden Wochenenden auftritt. Am 16. u. 24. August zeigen die Kolumbianer das von einer homoerotischen Liebe in einer homophoben Gesellschaft handelnde Werk »Un Beso de Dick« von Fernando Molano Vargas, und am 17. u. 22. August handeln sie unter dem Titel »La Casa Clown de Bernada Alba« das berühmte Stück von Federico Garcia Llorca ab.
Bildende Künstler, Performer, Tänzer und weitere Theatergruppen aus Mexiko (Vaca 35 Teatro), Skandinavien (The Mainstream), London (Stonestreet + Schofield / Mulvey), der Schweiz (Collectif Ouinch Ouinch / Simon Crettol), Wien (Steffen Link) und Berlin (Halina Martha Jäkel) reisen mit Stücken, Shows, Performances, Exponaten und zu Workshops in den Räumen und auf dem sich täglich neu gestaltenden Areal des Szenetheaters an. Nicht so weit haben es das Hanauer Ensemble von Awesomblé, das zu »Ein Mord für zwei« (24.) lädt. Und nicht nur aus Frankfurter Sicht verspricht der 23. ganz besonders zu werden: Um 21 Uhr sind die Theaterperipherie mit der Revue »Spaßverderber*innen« (s. Strandgut 2/2019) und ihr folgend um 22 Uhr der aus dem Mousonturm bekannte Performer Dudu Quintanilha mit »Lunatic« zu Gast. Vor und nach den Gastspielen vom Main gibt es echte Hausmannskost: Das Heimspiel »Nichts war, Nichts wird sein, ALLES IST« der Theaterquarantäne gilt in Tanz, Spiel und Farbe der dionysischen Ausdruckskraft des Körpers (19 Uhr). Und das Konzert der großartigen Messerbrüder um 23 Uhr mit Sicherheit auch. Winnie Geipert Termine: 15.–17. August, 22.–24. August im Hoffart-Theater, Lauteschlägerstraße 28a, Darmstadt www.theaterquarantaene.eu
Auf der Zielgeraden der Dreieicher Burgfestspiele auf der Hayn wird Theater nicht gerade ganz so groß geschrieben. Nach Wilhelm Hauffs, allerdings turbulent und humorig vom Kölner NN Theater präsentiertem »Das kalte Herz« (31. Juli) besetzt das Neue Theater Höchst gleich für vier Abende vom 7. bis 10. August und damit einen mehr als im Vorjahr die Ruinenbühne mit seinem »Varieté unter Sternen«. Präsentiert wird das erfolgreiche neue Programm im Mix aus Akrobatik, Magie und Comedy auf höchstem Niveau. Mit dabei sind Markus Jeroch mit einer kongenialen Verbindung von Sprache und Jonglage, die vier kraftvollen Pellegrini Brothers aus Italien, das schwerelose Duo Elja der Zwillinge Ele und Julia Jaschke, der bis zu neuen Bällen jonglierende Russe Pavel Roujilo und etliche weitere Künstler, mit denen und über die das Staunen kein Ende nimmt. Ebenfalls aus Höchst reist am 14, August auch das Barock am Main Ensemble an, allerdings mit dem Stück des Vorjahres; »Horribilis von
© Mareike Tocha
Huckevoll«. Als weiterer traditioneller Partner aus der Region steuert die Vilbeler Festivalschwester von der Wasserburg das Musical »Saturday Night Fever« an zwei Abenden (15., 16. August) bei. Vorher, und damit Schluss, treten Ulrike Neradt und Walter Renneisen mit ihrem Programm »Ich glaab mir brennt de Kittel« auf. Angeblich zum letzten Mal: Wer’s glaabt, werd seelisch. gt Bis 18. August, Di.–Fr. 20 Uhr, So. 19 Uhr www.burgfestspiele-dreieichenhain.de
SHAKESPEARE IN LOVE Norman & buch von Marc
Tom Stoppard
| Bühnenfassu
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lbel.de Nach dem Dreh | tickets@ bad-vi 5 5 4 9 5 5 01 061 Info & Tickets lplan | www.kultur-bad-vilbel ie Sp e eh si e Termin den schönsten Regie zählt zu er el lb Vi s‘ ic „Milena Paulov rungen je.“ ie l allenthalben.“ Vilbeler Inszen die Bühne, Jube r fü r te us kb „Ein Bloc Strandgut 08/2019
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THEATER © Michael Eckstein
© Maik Reuss
Teuflisch auf dem Tisch der Erkenntnis
Wenn du Gott sein willst, mach mir ein Kind!
Barock am Main begeistert mit »Der Tartüff«
Comoedia Mundi zeigt Mary Shelleys »Frankenstein«
Er ist wieder da. Nach den Seitensprüngen zu John Webster ins barocke England und zum heimischen Andreas Gryphius bringt Barock am Main Molière zurück auf die Bühne. Und mit diesem in der kongenialen Übersetzung Wolfgang Deichsels, des Hessischen Molières also, den »Tartüff«. Die schon 1972 für das Theater am Turm (!) verfasste Dialektadaption wurde zuletzt 2009 im Bolongaro-Garten gezeigt. In der Bearbeitung von Rainer Dachselt ist die Aufführung im nicht minder flairigen Hof der Höchster Porzellanmanufaktur auch eine Hommage auf den 2011 verstorbenen Texter, Theatermacher und Mitbegründer von Barock am Main, der in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden wäre. Dem Update Dachselts entspringt denn auch der Alternativtitel des Stücks »De Deibel in Gestalt«. Und in der Tat, so diabolisch meint man den verschlagenen Frömmling (Michael Quast) nie gesehen zu haben, wenn er den Bürger Orgon (Rainer Ewerrien) und die Seinen ins Elend stürzt. Eine wunderbare Rolle mithin für den Maestro des Ensembles, der unter der Regie von Sarah Groß aber zuerst als Madame Britschebräät, Orgons hochbetagte Mutter, brilliert. Krumm im Kreuz und schräg am Stock kanzelt die zeternde Tartüff-Fundamentalistin die fast komplett angetretene Familie samt Personal und deren Klagen über den Orgons Gast ab und kippt dabei, von der Hausdame Philippine (Alexander Beck) stets aufgefangen, immer wieder schnappatmend aus den Schuhen. Nicht zugegen bei Omas Rapport ist Orgon selbst, der uns nun aber im Duell mit Ulrike Kinbachs großartig aufmüpfiger Magd Dorsche umso gespannter auf den Gottesmann
Ein gutes Dutzend dicker weißer Taue baumelt von der Decke des blauen Theaterzelts der Comoedia Mundi herab mittig über der Bühne. Je nachdem, wie man sie knüpft, bündelt und beleuchtet stellen sie ein häusliches Dach, einen Baum zum Anlehnen oder eine Lichtung dar. Oder auch die Wiege, in der Viktor Frankensteins künstliches Geschöpf bei seiner Menschwerdung den Mull sprengt, der ihn wie eine Larve umhüllt. Freilich kommt dieses Wesen nicht als Schmetterling zur Welt, aber mitnichten ist es ein Monster, das da von Stromstößen angetrieben das Licht der Comoedia Mundi erblickt. Loes Snijders Inszenierung von Mary Shelleys Roman »Frankenstein« führt uns ein kindliches Wesen vor, das nichts als Liebe und Zuneigung sucht. Fabian Schwarz, der Gründer des Wandertheaters, hat nicht nur die Bühne entwickelt, sondern auch den Roman für vier Darsteller dramatisiert. Seine Fassung folgt nicht immer dem Original, bezieht aber Mary Shelley mit ein, die sich die Geschichte im Jahre 1816, da war sie 19, während einer Reise in der Genfer Villa Diodeti ausgedacht hat und damit schlagartig bekannt wurde. Als eigentlicher Tempomacher der Inszenierung aber erweist sich der von Jazz-Elementen durchsetzte Sound von Robert Stephan. Im Zelt lässt sich die von Iken Marei Sturm zwischen Göre und Girlie angesiedelte Dichterin von einem gewaltigen Alpengewitter inspirieren, das dann für den Chok sorgt, der die Kreatur des Wissenschaftlers Frankenstein (Fabian Schwarz) in die Gänge bringt. »Die Forschung muss bereit sein, Grenzen zu überwinden«, formuliert der Nerd das zeitlose Credo, dem das Thema
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warten lässt, der sich wenig später im kurzärmligen schwarzen Hemd als Flagellant einführt und sorgsam darauf achtend, sich nicht zu weh zu tun, wederne Fragen offen noch Wünsche auslässt. Von Anna-Sophie Blersch prächtig gekleidet, von Katja Reich eindrucksvoll aufgetüncht, treten Orgon, seine Frau Elmire (Katerina Zemankova), sein Sohn Damies (Dominic Betz), das Töchterchen Marie (Pirkko Kremer) und ihr Versprochener Walter (Gabriel Spagna), sowie Elmires betulicher Bruder Clemens (Philipp Hunscha) und als Gerichtsvollzieher Alexander Beck vor den dunkelroten Brokatvorhang. Zwei simple Stühle drapieren das Feld, bevor nach der Pause das wichtigste Requisit die Blicke auf sich zieht: der im Muster von Orgons Jacke gehüllte Sündentisch der Erkenntnis. Unter diesem wird der Hausherr zum Ohrenzeugen des wahrlich nicht beim Hähnchen endenden fleischlichen Begehren Tartüffs offenbart. Dumm nur, dass Orgon dem Unhold längst alles übereignet hat und so selbst mit Kind und Kegel das Weite suchen müsste. Dass es anders kommt, ist mit lautem Knall allein der Kovention geschuldet. Den unlautersten Absichten zum Trotz hat Tartüff ja niemanden gezwungen. Der frenetische Beifall gilt indes nicht nur dem Heuchler, sondern bezieht das groß aufspielende Ensemble mit ein, das selbst Texthänger so gekonnt als Preziosen der Vortragskunst zu servieren weiß, dass man sich fragt, ob es wirklich welche sind. Glücklich, wer da noch Karten kriegt. Winnie Geipert Bis 4. August, Di.–Sa. 20 Uhr, So. 16 Uhr www.barock-am-main.de
seine ungebrochene Aktualität verdankt – und flieht dann dennoch erschreckt vor dem Ergebnis. Seine Schöpfung aber, durchgängig von Loes Snijders verkörpert, macht die bittersten Erfahrung mit den Menschen, bevor sie ein Blinder (Schwarz) das Sprechen lehrt und eine Prostituierte das erste Begehren. Das Theaterstück betrachtet sein Sujet durch die pädagogische Brille und zeigt, was aus Kindern, die ohne Liebe und Zuneigung aufwachsen, werden kann. Und aus den Produkten einer Wissenschaft, die sich analog dazu ihrer Verantwortung entzieht. Von nichts anderem spricht Frankensteins Frau Elisabeth (Christina Schmideder), wenn sie ihrem Mann sagt, er solle ihr ein Kind machen, wenn er Gott sein wolle. Von nichts anderem handelt auch das Gespräch des Geschöpfs mit Viktors Frau kurz bevor es sie, so leid es ihm auch tut, meuchelt. Der Mord mit Ansage erfährt in der Fassung von Fabian Schwarz aber eine überraschende Wendung, weil die Comoedia-Mundi-Mary Shelley diese Lösung nur noch altmodisch findet. »Ändert sich das denn nie? Die Frauen leiden und die Männer streiten«, wettert sie und reanimiert die Gemeuchelte ganz nach dem Vorbild ihres Romans mit Stromstößen. Es geht auch anders. »Wir sind von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt«, entlässt uns singend das prächtig harmonierende Ensemble amüsiert und voller Gedanken in die Nacht. Winnie Geipert Termine: 31. Juli; 1.-3. August, jeweils 20.30 Uhr www.comoedia-mundi.de
KLASSIK
© T. Fuhrmanek
Europahymne am Main Highlights im August
Musikalische Teestunde in der Burg
Garantiert ohne Tiefgang Kammeroper feiert 25-Jahr-Jubiläum mit Rossinis »Die verkehrte Braut« Es ist lind, es ist lau und gerade noch hell vor der Orchestermuschel im Palmengarten. Die Wolldecke federt den harten Sitz der Drahtbank ab. Mit dem Wein aus der Kühltasche stoßen wir auf einen schönen Abend an. Später watschelt hier eine Entenfamilie durch die Reihen. Entspannter kann man einer Oper nicht lauschen. Schon gar nicht, wenn diese so flockig daherkommt wie Gioacchino Rossinis »Die verkehrte Braut«. Eine ›opera buffa‹, die es in schlüpfrigster Sprache (Libretto: Gaetano Gasbarri) ganz darauf anlegt, dem ›popolo‹ zu gefallen. Was für eine Vorlage also für die Frankfurter Kammeroper und ihren Maestro Rainer Pudenz zum 25ten! Tatsächlich wurde »L’equivoco stravagante« (das extravagante Missverständnis) damals nach nur drei Aufführungen verboten. Sie beleidige die Obrigkeit, das Militär und, man staune, auch die Minderheit der Kastraten, monierte der Mailänder Polizeichef das Libretto. Rossini war 19, als er zu seiner bereits dritten Oper beauftragt wurde. Dass diese hierzulande bisher kaum zu sehen war und nun gar Frankfurt-Premiere hat, wundert vor allem, weil die Fachwelt ihr alle Charakteristika des »reifen« Rossini attestiert. Und das heißt nicht allein melodischstes Belcanto und Koloraturen im Übermaß, sondern auch wahnwitzige Tempobeschleunigungen (accelerandi). Da plappern, brummeln, zetern und wüten vier, fünf, sechs der Figuren jede für sich in einem immer drängenderen Stakkato. Rossinis Musik steht ganz im Dienst der Komik und Situation. Auf Herz, Schmerz und Tiefgang wird dankend verzichtet. Und noch eins zeichnet den von EnsembleMitglied Thomas Peter adäquat neuübersetzten und meist gut verstehbaren Zweiakter aus: Die häufigen Sprechparts (parlandi) halten uns mühelos im Spiel. Die musikalische Leitung hat Pudenz dem in Leningrad geborenen Israeli Daniel Stratievsky über-
tragen. Der 33-jährige Dirigent schwebt fast über den Seinen, um mit geschmeidigen Gesten jeden Akkord aus den Reihen seiner 25 Musiker gleichsam persönlich zu Gehör zu geleiten und sorgt zudem mit dem Cembalo für barockhafte Übergänge von Szene zu Szene. Auch das augenzwinkernde Carmen-Zitat zu Ernestinas Auftritt nach der Pause kommt vom Pult. Womit wir bei der Handlung sind: Der verschuldete Bauer Gaberotto (Thomas Peter) will dem reichen, aber tumben Buralicchio (Thomas Führ) seine (buch-)gebildete Tochter Ernestina (Dzuna Kalnina) vermachen, in die aber auch der Hauslehrer Ermanno (Ralf Simon) verliebt ist. Die geplante Hochzeit aber wird von Ermannos Freund Frontino (Ilya Aksionov) und der Magd Rosalinda (Louise Fenbury) vereitelt, die dem Verlobten suggerieren, seine Künftige sei in Wahrheit ein Kastrat, der sich in Frauenkleidern dem Militär entziehe. Pudenz hat die Figuren, von den Kostümen Claudia Krauspes kräftig unterstützt, gnadenlos karikiert. Kalninas stimmgewaltige virtuose Ernestina gibt im knallroten Rüschenkleid und mit Schleife im schwarzen Haar eine waidwunde Göre, die in unmissverständlicher Körpersprache ihre »innere Leere« beklagt. Führs Buralicchio stolziert als Stutzer im Paillettenanzug ein, das krasse Gegenbild von Simons fadem Lehrer (Tenor). Wüsste man nicht, dass der gute Tenor in der Oper von jeher den bösen Bariton besiegt, Ermanno also den Buralicchio, der Ausgang bliebe ungewiss. Den Lorbeer im Sänger(innen)wettstreit heimst ohnehin Peters VaterBass ein, den Oscar für das Kostüm Fenburys Dienerin im eleganten Etuikleid mit Nerzstola. Das vom aufgedrehten Kammeropern-Chor einmal mehr lustvoll begleitete Musikspektakel ist ein Hingeher. Lorenz Gatt Termine: 31. Juli, 2., 3., 7., 9., 10., 14., 16., 17. August, jeweils 19.30 Uhr www.kammeroper-frankfurt.de
Der Verein der Burg Kronberg und seine Stiftung kümmern sich seit 30 (bzw. 25) Jahren in rühriger Weise (und vielfach ehrenamtlich) um die Erhaltung und kulturelle Nutzung dieses weithin über dem beschaulichen Kronberg sichtbaren Stauferbauwerks. Neben thematischen Führungen und Ausstellungen zählen »MahlZeit – Burg Kronberg bittet zu Tisch« und »Texte und Töne zur Teezeit«, kurz TTT, zu den besonders reizvollen Veranstaltungen. In diesem Rahmen (Teebewirtung inklusive) werden am 18. August Melinda Paulsen (Mezzosopran), Johannes Schwarz (Bariton) und Adreas Frese am Klavier den selten aufgeführten Liederzyklus »Spanisches Liederbuch« von Hugo Wolf im historischen Wappensaal zum Klingen bringen. Der spätromantische Komponist hat 44 geistliche und weltliche Texte aus Spanien und Portugal zusammengetragen und vertont, die zwar im Konzertsaal nicht die Bekanntheit erlangt haben wie sein »Italienisches Liederbuch«, aber von adäquater musikalischer, ja sensibler Tiefe sind. Es lohnt ganz sicher, mal wieder einen Sonntagsausflug in den Taunus mit einer solchen Teestunde ausklingen zu lassen. Termin: 18.8., 17 Uhr, Burg Kronberg Karten unter stiftung@burgkronberg. de
Große Töne und stille Örtchen Die Saalburg im Taunus ist seit einigen Jahren romantischer Schauplatz für ein großes Benefiz-Konzert des Lions Club Friedrichsdorf-Limes, der damit auch dem Landesjugendsinfonieorchester Hessen immer wieder ein Podium bietet. Ein Podium auch für begabte junge Solisten: diesmal die 19-jährige Nachwuchsgeigerin Anne Luisa Kramb, frischgebackene Preisträgerin der Kronberg Academy und Schülerin von Sophia Jaffé, Susanne Stoodt und Antje Weithaas. Gute Schule also, die in der Aufführung von Beethovens Violinkonzert sicher ihre Spuren hinterlassen wird. Das Konzert wird umrahmt von Giuseppe Verdi und dessen Ouverture zur Oper »Nabucco« und mit der Orchesterfassung der »Bilder einer Ausstellung« von Modest Mussorgski.
Der Abend im Kastell lässt sich zuvor wunderbar mit einem Besuch der Grenzbastion des »römischen Weltreiches« verbinden und einer besonderen Ausstellung über die »Kulturgeschichte des Stillen Örtchens« unter dem Motto »Darauf sei geschissen«. Wenn das nix ist? Termine: 16. und 17.8., jeweils 20 Uhr, Saalburg (Einlass: 18.30 Uhr) Karten bei Tourist-Info 06172/178-3710 oder Palm-Tickets, Bad Homburg, Louisen-Arkaden, Tel.: 06172/92 17 36 www.hr-sinfonieorchester.de
© Ben Knabe
Beethovens Neunte Die neue Saison des hr-Sinfonieorchesters startet am 22. August auch in diesem Jahr wieder mit viel »Pomp and Circumstances« an der Weseler Werft. Das Europa Open Air wird um 18 Uhr eröffnet mit der hrBigband, mit dem Star-Trompeter Till Brönner und Magnus Lindgren, dem großartigen schwedischen Saxophonisten und Arrangeur. Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Euro soll der Abend des Sinfonieorchesters ab 20.15 Uhr ganz »im Zeichen Europas und der europäischen Kultur« stehen. Der Musikchef des Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, Alain Antinoglu, wird den Chor seines Opernhauses mitbringen und mit illustren Solisten einige Ausschnitte aus Händels Oratorium »Der Messias« vorführen. Die weltweit gefeierte Pianistin Alice Sara Ott hat das hochvirtuose 1. Klavierkonzert von Franz Liszt im Gepäck – und alle zusammen werden am Ende (gutes Wetter vorausgesetzt) in das Chorfinale von Beethovens 9. Sinfonie einstimmen, das ja zur sogenannten Europa-Hymne mutiert ist. 12.000 Gäste werden im Schatten der EZB und bei freiem Eintritt Platz finden, sofern sie sich rechtzeitig vorher organisiert haben. Termin: 22. August, ab 18 Uhr, Weseler Werft Bernd Havenstein
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KINDER / FAMILIE VERANSTALTUNGSTIPPS 1969 – 2019 // WAS GUT IST BLEIBT
MICHEL IN DER SUPPENSCHÜSSEL
Kinderfest: Die Kinderwerkstadt feiert ihren 50. Knabenschule, 24.8.2019, 14 Uhr www.knabenschule.de
Familienstück mit viel Musik nach dem Kinderbuch von Astrid Lindgren Regie: Hans-Dieter Maienschein – Ab 5 Jahren Papageno Musiktheater, 8.-11.8.2019, 16 Uhr www.papageno-theater.de
FRAU SONNTAGS WOCHE von Loes Snijders Comoedia Mundi ensemble – ab 4 Jahren Comoedia Mundi am Museumsufer, 4.8.2019, 16 Uhr www.comoedia-mundi.de
Sommer, Sonne, Badefreude – ab 4 Jahren Städel Museum, 18.8.2019, 11 Uhr www.staedelmuseum.de
DER KLEINE ANGSTHASE Figurentheater Petra Schuff – ab 3 Jahren KUZ Kulturzentrum, 25.8.2019, 11+15 Uhr www.kulturzentrummainz.de
nach Astrid Lindgren – Ab 5 Jahren Regie: Kirsten Uttendor. Burgfestspiele Bad Vilbel, 5.+30.8.2019, 11 Uhr; 10.8.2019, 14 Uhr; 31.8.2019, 15 Uhr www.kultur-bad-vilbel.de
PLAKATIEREN STRENGSTENS ERLAUBT Workshop mit Ausstellungsbesuch – ab 6 Jahren Weltkulturen Museum, 4.8.2019, 15 Uhr www.weltkulturenmuseum.de
Schöner geht es nicht
SVEN VAN THOM
MAK: Zwei Sommerferien-Workshops für Kinder
Tanz den Spatz Kinderkonzert für Kinder ab 4 Jahren Centralstation, 25.8.2019, 16 Uhr www.centralstation-darmstadt.de
EIN KLEINER SOMMERNACHTSTRAUM Eine märchenhafte Feengeschichte nach William Shakespeare mit Musik von Henry Purcell – für Kinder ab 5 Jahren Papageno Musiktheater, 23.-25.8.2019, 16 Uhr www.papageno-theater.de
© Anja Kühn
HANDPUPPENFÜHRUNG MIT LOUIS UND LULU
PIPPI AUF DEN SIEBEN MEEREN
THEATERFÜHRUNGEN FÜR FAMILIEN Blick hinter die Kulissen – ab 5 Jahren Staatstheater, 29.8.2019, 16 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de
Die Ausstellung »Beauty« von Sagmeister & Walsh wird der große Themengeber der beiden letzten zweitägigen Sommerferienworkshops im Museum Angewandte Kunst. Der erste heißt »Planetenschau und Buchstabensalat«. Hier haben die jungen Teilnehmer die Möglichkeit, aus ihren alten Klamotten völlig neue und vor allem einzigartige zu machen, die es ganz sicher nirgendwo zu kaufen gibt. Echte Unikate. Dabei lernen sie Schablonen mit Motiven aus dem Universum zu fertigen. Oder mit schönen Schriftzügen oder Ideen aus der Schau. Auch das saubere Arbeiten mit Sprühfarben sollte am Ende des Workshops kein Problem mehr sein. Empfohlen sind je zwei ausrangierte möglichst helle Kleidungsstücke.
Im zweiten Workshop »Keramik – Form und Oberfläche« nimmt mit unterschiedlichen Gestaltungsund Modelliertechniken Themen der Ausstellung auf. Aus dem leicht formbaren Material entstehen einzigartige Keramiken mit interessanten Formen und Strukturen. Das eigene Objekt kann im Anschluss mit flüssigem, gefärbten Ton Engobe) und Techniken wie Ritzen, Kratzen oder Stempeln verziert und zu einem richtigen Hingucker gestaltet werden. Fr./Sa., 8./9. August, jeweils 10–14 Uhr (ab 7 Jahren). Beratung und Anmeldung Create / Bildung und Vermittlung Tel.: 069/212 38 522 create.angewandte-kunst@ stadt-frankfurt.de
Mi./Do., 6./7. August, jeweils 10–15 Uhr (ab 9 Jahren). für Fr und Rh ankfurt ein-Main
111 Orte für Kinder in Frankfurt, die man gesehen haben muss
Theater für die ganze Familie www.theaterhaus-frankfurt.de
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DAS KULT URM
AGAZIN
Verlosung
Neulich haben im Hof hinter der Strandgut-Redaktion zwei Mädchen Badminton gespielt. Ihr Rufen und Lachen hat mich erfreut, weil es in der Stadt so selten geworden ist. In meiner Kindheit, als Badminton noch Federball hieß, konnten wir Kinder in Frankfurt auf der Straße Fußball spielen, zumindest auf Nebenstraßen. Wir haben einen Teil des öffentlichen Raums beherrscht und bekamen deshalb oft Ärger mit schimpfenden Hausmeistern (gibt es die heute noch?). Die spielenden Mädchen haben mich also an meine Kindheit erinnert. Die heutigen Kinder sind im gefährlicher gewordenen öffentlichen Raum doch sehr eingeschränkt. Umso erfreulicher ist jede Initiative, die sich ihnen widmet und ihnen interessante Möglichkeiten aufzeigt. Der Reiseführer »111 Orte für Kinder in Frankfurt, die man gesehen haben muss« von Julia Tzschätzschist ist deshalb nur zu begrüßen. Die Autorin hat in der Stadt eine stattliche Anzahl von Orten ausfindig gemacht, an denen es etwas zu entdecken gibt. Und dort sollten auch die Eltern ihren Spaß haben. (cw) Strandgut verlost drei Exemplare des Buches, das im August im Handel zu erwerben ist, an interessierte Eltern. Schreiben Sie uns eine E-Mail an verlosungen@ strandgut.de mit dem Kennwort »111 Orte« und Ihrer Adresse. Einsendeschluss: 20. August.
Julia Tzschätzsch: 111 Orte für Kinder in Frankfurt, die man gesehen haben muss Broschur, 240 Seiten, 16,95 Euro
Von Haus zu Haus
Bertozzi Canosi © VG Bild und Kunst
Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet ... Die Ausstellung »Flügelschlag. Insekten in der zeitgenössischen Kunst« im Museum Sinclair-Haus zu einem hochaktuellen Thema
Unter dem Schlagwort »Bienensterben« erregt seit geraumer Zeit eine große öffentliche Debatte die Gemüter der Menschen. Die Abwesenheit von Insekten wird immer spürbarer. Das heißt: Das fragile ökologische Gleichgewicht und die Biodiversität sind weltweit ins Wanken geraten, und damit ist, wie umfassende Untersuchungen zeigen, die Artenvielfalt global bedroht. Unter dem Slogan »Lasst uns etwas für die Artenvielfalt tun« brachte es ein Volksbegehren in Bayern auf 1,8 Millionen Unterschriften. Haben da die Bienen vielleicht in ein Wespennest gestochen? Das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg – seit jeher dem Thema Natur zugewandt – hat zwanzig zeitgenössische Kunstschaffende aus aller Welt eingeladen, ihre Sichtweisen und Positionen zu »Natur, Kreatur und Schöpfung« aufzuzeigen. Vom 7. Juli bis 13. Oktober 2019 gewähren sie mit insgesamt 68 Werken auf unterschiedlichste Weise den Besuchern einen Einblick in die Welt der fremdartigen Flügelwesen. Sie lenken mit ihren unterschiedlichen und teilweise ungewöhnlichen Darstellungsund Aussageformen ihren Fokus auf den Mikro- und Makrokosmos der Natur: Was passiert, wenn die Beziehung des Menschen zum Insekt zu einem Balanceakt auf dem Hochseil wird? Der deutsche Künstler Maximilian Prüfer, bekannt dafür, dass er gern mit Tieren arbeitet, die wir eher als Schädlinge oder zumindest als lästig empfinden, ist beispielsweise den Fragen »Wie bedroht sind die Bienen wirklich, welche Rolle spielen Pestizide und was könnte zum Erhalt der Arten getan werden?« nachgegangen. Sein neuestes Projekt mit dem Titel »A gift from him«, eine großartige Foto-, Filmund Objekt-Dokumentation, führte ihn nach China, in eine Gegend, in
der eine von Menschen gemachte Naturkatastrophe die Geschöpfe ausgelöscht hat, die ihm ganz besonders am Herzen liegen: die Insekten, insbesondere die Bienen. Hier haben sie durch Pestizideneinsatz kaum eine Überlebenschance. Deshalb haben Menschen ihre Funktion übernommen, indem sie mit an Bambusstöcken befestigten Hühnerfedern Pollen auf die Pflanzen verteilen. Es ist der Versuch, etwas Verlorenes künstlich zu ersetzen. Fazit: Der Mensch wird zur Biene. Das österreichisch-französische Künstlerduo Sommerer & Mignonneau, bekannt für seine innovativen interaktiven Computerinstallationen, befasst sich dagegen mit dem Schwarmverhalten von Insekten und dessen Wirkung auf die Menschen. Im Mittelpunkt seiner Film-Installation »People on the Fly« stehen virtuelle Fliegenschwärme und der Betrachter. Dieser wird gefilmt, gescannt und erscheint Bis 13.Oktober: Di. 14–20 Uhr, Mi.–Fr. 14–19 Uhr, Sa.+So. 10–18 Uhr Telefonische Informationen zum reichhaltigen Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm für Alt und Jung unter 06172/404-128. www. museum-sinclair-haus.de
dann auf einem großen Bildschirm. Bewegt er sich, schwärmen die Fliegen herbei, verfolgen und umhüllen ihn. Sobald er stehen bleibt, wendet sich der Schwarm ab und sucht einen anderen Menschen auf. Durchaus beeindruckend, aber auch ein wenig angsteinflößend und bedrohlich. Im Gegensatz dazu verzaubert der japanische Künstler Akkihiro Higuchi mit seinen filigranen Miniaturen. Er versucht, die Menschen für die Einzigartigkeit der oftmals als »Schädlinge« bekämpften Insekten zu sensibilisieren. So schmückt er Körper und Flügel präparierter Insekten mit gemalten zarten floralen Ornamenten und verwandelt sie optisch zu bildschönen Schmuckstücken, ähnlich den Insektenbroschen des Jugendstils. Ebenso anziehend und anmutig sind die Falter-Fotografien des deutschen Regisseurs und FotoKünstlers Georg Törsz wie auch die – auf mehreren LCD-Screens verteilt – aneinandergereihten farbenprächtigen kleinen Schmetterlinge des britischen Licht-, Video- und Interaktionskünstlers Dominic Harris. Er gibt seiner Arbeit »Baby Flutter« eine besondere Dimension: Nähert sich der Betrachter, kommt Bewegung in die ruhenden Flügelwesen. Dagegen geht es der deutschen
KUNST
Künstlerin, Ethnologin und Kunstpädagogin Lili Fischer in ihren Arbeiten weniger um Bewegung als um Gewohnheiten, Verhalten und Rituale sowie umd die Größe von Tieren und die Frage »Was passiert, wenn die Insekten größer werden?«. Sie baut Schnaken aus Papier nach, vergrößert sie ins Überdimensionale und verfremdet sie. Rosemarie Trockel, ebenfalls eine deutsche Künstlerin, hat mit ihren komplexen und kontroversen Werken internationalen Ruhm erlangt. Anfang der 80er-Jahre erregte sie Aufsehen mit ihren Strickbildern. In dem Video »à la Motte« wird eines ihrer Strickwerke von einer Motte im Zeitraffer zerfressen. Gezeigt wird der destruktive und gleichzeitig produktive Schaffensprozess einer Motte, indem Trockel die Chronologie der Bildreihe einfach umdreht und das Mottenloch von der Motte wieder beseitigen lässt. Ergänzt werden die 60 künstlerischen Werke mit Exponaten aus der naturwissenschaftlichen Sammlung des Senckenbergmuseums, darunter in Bernstein gefangene fossile Insekten. Und – passend zur Ausstellung - können sich die Besucher im Vorhof des Museums an einer »Bienenweide« erfreuen. Anne Kaben
So kleine Zimmer braucht heute ja kein Mensch mehr! Bewohnerin, Praunheim 2018
Wie wohnen die Leute?
Mit dem Stadtlabor durch die Ernst-May-Siedlungen Ausstellung Historisches Museum Frankfurt 15. Mai – 13. Okt 2019
Gefördert von
Im Rahmen von
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KUNST Von Haus zu Haus
© T. Miguletz
© Maggie Winters
Der Schönheit eine Gasse
Zimmer mit Einsicht Die Kunsthalle Schirn präsentiert John M Armleders »CA.CA.«
Museum Angewandte Kunst präsentiert »Beauty« von Sagmeister & Walsh
Na, so in etwa! So ungefähr ließe sich der Titel der Ausstellung »CA. CA.«, sprich: zirkazirka, deuten. Die Frage aber, ob das wirklich nur in etwa Kunst ist, was sich dem Besucher von John M Armleders Schau in der Kunsthalle Schirn offenbart, hat es in sich. »Da stimmt alles«, bringt die Schirn-Kuratorin Ingrid Pfeifer in entwaffnender Schlichtheit ihre Verblüffung bei der Begegnung mit den Arbeiten des in den USA lebenden Schweizer Konzeptkünstlers mit Fluxus-Hintergrund auf den Punkt. Armleder hat der Schirn einen Raum mit älteren Arbeiten und auch eigens aus diesem Anlass geschaffenen Werken kunstmöbliert. Das aus einem guten Dutzend von Objekten gebildete Ensemble fungiert hier als Gesamtkunstwerk mit dem Nimbus der Einzigartigkeit. Gemälde, Skulpturen, Installationen, alles dabei. Nicht, dass es hier ein Thema, einen gemeinsamen Nenner außerhalb des Hier und Jetzt dieser Konfiguration und der guten Laune gäbe, die es nolens volens verbreitet: Wir sehen in diesem lichten mit einem großen, bisher meist verstellten Fenster ausgestatteten Raum zum Beispiel ein von Kübeln mit Echt- und Kunstpflanzen gesäumtes begehbares Treppengestell, das dem Ensemble pars pro toto den Titel »CA.CA« verleiht; dazu finden sich seitlich ein in türkisen Plüsch gekleideter Katzenkratzbaum, zu Füßen der Treppe eine am Boden ausgebreitete Mikado-Konstellation aus bunt leuchtenden Leuchtstäben und ein hingeworfener Flokati namens dreifachem »No Pain. Just Gain«. Wir erblicken zwei umgestülpte Kinderrutschen, die an eine helle Totenkopftapete lehnen, einen Ledersessel im Arne-Jacobson-Design vor einer mit blau bepunkteten
Den Weg zum Glück hat der Österreicher Stefan Sagmeister im Museum Angewandte Kunst vor zwei Jahren mit »The Happy Show« geebnet. Und diesen wählten so viele Besucher wie nie zuvor im Richard Meyer-Bau. Zusammen mit seiner New Yorker Design-Studio-Partnerin Jessica Walsh lädt der charismatische Positivdenker nun dazu ein, der Schönheit zu folgen. Und wieder werden wir im zweiten Stock des Hauses auf einen so bunten wie unterhaltenden Parcours aus Kunst, Statistiken, Lehrsätzen, Grafiken und Aha-Erlebnissen mit etlichen Mitmachstationen geschickt. In seiner »Happy Show« lehnte sich Sagmeister (unter vielem anderen) an die (umstrittene) These des Wissenschaftlers Steven Pinker an, derzufolge die Welt fast im Selbstlauf der Evolution immer friedlicher wird. Mit der Schönheit, erfahren wir nun aber, verhält es sich deutlich anders, denn die sei der Menschheit mit der Moderne vor gut einhundert Jahren – Hallo Bauhaus! – regelrecht ausgetrieben worden. Galt das Schöne über Jahrtausende als Wert an sich, so gilt es nach dem Siegeszug des technischen Fortschritts nur noch als dysfunktional. Dass die Moderne mit dem Schönen auch die Tradition, das Besondere und die Eigenheit schliff, liegt auf der Hand. Tatsächlich liefert »Beauty« eindrucksvolle Beispiele für Sagmeisters Thesen. Eine davon ist ein kleiner tunnelartig geschlossener Gang, in dem man zur Linken Bilder aus den unterschiedlich gestalteten Stationen der Moskauer U-Bahn sieht und auf der rechten Seite die immer-gleichen Ansichten aus München, auf denen nur das Stationsschild verrät, wo man sich gerade befindet. Dass Schönheit nicht etwa relativ
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Wand, ein bemaltes Piano und manches mehr. Der nachgebaute Kratzbaum für Katzen entspreche in der Form einem in den USA gängigen Modell, ist zu erfahren, sei allerdings insgesamt um exakt zehn Prozent größer als das industrielle Vorbild – und deshalb eben Kunst. Neu oder gar revolutionär mutet das alles nicht an. Will und soll es aber auch gar nicht. Im Gegenteil: »Ich mache nichts anderes, als das, was andere schon einmal gemacht haben«, erklärt eines der vielen Armleder-Zitate, die die Wände vor dem Eingang zieren und vielleicht die wichtigsten Hinweise zum Verständnis liefern. Denn so wie das entfremdete Katzenklo und der nicht minder entsetzte Flokati einen Deschamps zitieren, weisen auch das eigens für die Schau gefertigte großformatige und spektakuläre Schüttbild »Divino« oder der teilbemalte Konzertflügel auf Vorbilder aus in einer anderen Zeit und einem anderen Kontext. Man solle diesen Raum wie eine Komposition betrachten, meint. Ingrid Pfeiffer. Das hat etwas für sich, schafft es doch die Musik durch einen Ablauf von Tonfolgen, Stimmungen zu erzeugen, ohne dass wir wüssten, warum sie uns traurig und fröhlich macht oder tanzen lässt. Zur Ausstellung gehört auch das frei zugängliche Discokugel-Universum Armleders in der Schirn-Rotunde, das sich in den spiegelverkleideten oberen Fenstern ausbreitet und beim Blick von unten en miniature auch den Betrachter zeigt. Winzig, wie er ist. Lorenz Gatt Bis 1. September, Di.–So. 10–19 Uhr; Mi., Do. bis 22 Uhr www.schirn.de
und schon gar nicht bloße Geschmacksache sei, sondern eine ›conditio humana‹, wird mit vielen Beispielen belegt. Der Besucher kann an Demonstrationswänden mit kleinen Marken, die er beim Eintritt erhält, über die schönste Farbe, schönste Form oder schönste Figuration abstimmen. Ein Blick auf die jeweiligen Behälter auf der Rückseite verrät, dass in Frankfurt wie sonst auf der Welt das Blau, der Kreis und das Ornamentale positiv und das Braun, das Rechteck und das Schmucklose als sein Gegenteil empfunden werden. Ein anderes Beispiel dokumentiert, wie akut Demenzkranke eine Auswahl von Bildern auch im zeitlichen Abstand immer wieder in dieselbe Reihenfolge bringen. Der Sinn für das Schöne manifestiert sich scheinbar unabhängig von Erfahrung und Wissen. Da ist es doch ein Trost, dass seit gut zehn Jahren die Schönheit wieder im Kommen scheint. Eine vergleichende Studie weist nach, dass der Begriff seit etwa 15 Jahren mit steigender Tendenz in Büchern wieder verwendet wird, nachdem er gegen Ende des 19. Jahrhunderts rapide abnahm. Man fühlt sich angenehm unterhalten beim Besuch dieser Ausstellung, die so ganz eigen und in ein schönes Blau gekleidet ist. Manchem fällt erst beim Verlassen, wenigen schon beim Kommen die Phalanx von atmenden Plastiktüten längs dem Aufgang im MAK auf. Unter leiser Luftzufuhr blähen sie sich wie Lungenflügel auf, um dann langsam zusammenzusinken. Auch wenn es nicht schön aussieht, so ist es doch die Stimmung . Lorenz Gatt Bis 15. September: Di., Do.–So., 10–18 Uhr; Mi., bis 20 Uhr www.museumangewandtekunst.de
Von Haus zu Haus
KUNST
Gregor TÜrzs, Wing Wing No. 3, 2018 Š Gregor TÜrzs, Courtesy of Persiehl und Heine Galerie fßr Fotografie
Neue Ausstellungen
1822-Forum: Florian Adolph, Line and Surface Š Florian Adolph
>> 28. Juli BĂœRGERPARK MĂ–RFELDEN: 22. Skulpturenpark mit Werken von 10 Bildenden KĂźnstlern, bis 1. September 2019, www.kommunalegalerie.de
>> 16. August DOMMUSEUM FRANKFURT: Schätze aus dem Schutt, 800 Jahre St. Leonhard, bis 19. 01 2020, www.kunsthalle-darmstadt.de
>> 5. August ENGLISCHE KIRCHE; BAD HOMBURG: Auf starken Schwingen; Gabriele von Lutzau, bis 27. August 2019, www.bad-homburg.de
>> 17. August MMK FRANKFURT: Museum, Werke aus der Sammlung, Neuproduktionen und Leihgaben; bis 16. Februar 2020, www.mmk-frankfurt.de
>> 8. August MUSEUM GIERSCH: Heinrich Mylius, Ein europäischer Bßrger zwischen Frankfurt und Mailand, bis 8. September 2019, www.museum-giersch.de
>> 17. August KUNSTHAUS WIESBADEN: Wiesbadener Fototage, Grenzgang Fotokunst, bis 01. September 2019, www.wiesbadener-Fototage.de
>> 12. August MUSEUM WIESBADEN: Mitsommernacht, Harald Sohlberg, ein norwegischer Landschaftsmaler, bis 27. Oktober 2019, www.museum-wiesbaden.de
>> 21. August GOETHE-HAUS: Poetische Perlen, 200 Jahre Goethes WestĂśstlicher Divan, bis 23. Oktober 2019, www.goethehaus-frankfurt.de
>> 13. August FOTOGRAFIE FORUM FRANKFURT: Michael Campeau, The Donkey that became a Zebra, bis 12. Oktober 2019, www.fffrankfurt.org
>> „„. August DEUSCHES GOLDSCHMIEDEHAUS HANAU: ž of my Life – Jewellery by Pavel Opoçenki, bis 17. Oktober 2019, www.goldschmiedehaus.com
>> 15. August 1822-FORUM, Florian Adolph, Line and Surface, bis 14. September 2019, www.frankfurter-sparkasse.de/forum >> 16. August KUNSTHALLE DARMSTADT: Helmpflicht, Sammelausstellung, bis 15. September 2019, www.kunsthalle-darmstadt.de
Dommuseum Frankfurt: Schätze aus dem Schutt, 800 Jahre St. Leonhard Š Christine Krienke LfDH
ANSICHTSSACHEN >> Umsonst und drauĂ&#x;en: Bereits zum 22. Mal präsentiert sich der BĂźrgerpark der Stadt MĂśrfelden-Walldorf als Open-Air-BĂźhne fĂźr bildende KĂźnstler der Bereiche Skulptur, Installation und Objektkunst. Zehn unterschiedliche KĂźnstler bestĂźcken den Skulpturenpark in MĂśrfelden bis zum 1. September mit Arbeiten aus Beton, Kunststofffolie, Basalt oder Stahl. www.kommunalegalerie.de >> FrĂźher Schluss: Die Ausstellung Contemporary Muslim Fashions wird aus logistischen GrĂźnden nur noch im August im Museum Angewandte Kunst zu sehen sein. UrsprĂźnglich war sie bis zum 15. September geplant. www.museumangewandtekunst.de
>> Mondzeit: Das Klingspor Museum lädt am 11. August, 15 Uhr zum Mondgespräch mit Barbara Fahrner und Elmar Gerhart, bei dem Beiträge, Zitate, Gedanken und Bilder der Besucher willkommen sind, auch fßr ein dickes bereitliegendes Buch. www.klingspor-museum.de >> Hin und HergehÜrt: Als Teil des Liveprogramms der Ausstellung BIG ORCHESTRA wird fßr das Wochenende 16.– 18. August in der Schirn der Playback Room nach dem Konzept des Kßnstlers Wolfgang Tillmans eingerichtet. Dort ist man eingeladen, ihre Lieblingsmusik ßber ein High-End-HiFi-Soundsystem in optimaler Aufnahmequalität zu hÜren. www.schirn.de
07.07. – 13.10.2019
FLĂœGEL SCHLAG INSEKTEN IN DER ZEITGENĂ–SSISCHEN KUNST Das drängende Thema des Insektensterbens hat den Blick des Menschen auf die kleinen Kerbtiere verändert: Ihre zunehmende Abwesenheit wird immer spĂźrbarer und damit wächst auch die Sehnsucht nach ihrer RĂźckkehr. Das Museum Sinclair-Haus zeigt in der Ausstellung „FlĂźgelschlag“ Skulpturen, Zeichnungen, )RWRJUDĆ‘ HQ )LOPH XQG ,QVWDOODWLRQHQ GLH DOOHVDPW UXQG XP GDV Thema „Insekt“ kreisen. In Kooperation mit dem Senckenberg Naturmuseum Frankfurt. MUSEUM SINCLAIR-HAUS Bad Homburg v.d. HĂśhe LĂśwengasse 15 | Eingang DorotheenstraĂ&#x;e www.museum-sinclair-haus.de Eine Institution der Stiftung Nantesbuch gGmbH Ă–FFNUNGSZEITEN Dienstag 14–20 Uhr, Mittwoch bis Freitag 14–19 Uhr Samstag, Sonntag und an Feiertagen 10–18 Uhr | Montags geschlossen
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LITERATUR
Lockruf aus dem Westen Die faszinierende Geschichte von einem Maultierzüchter, der dem Ruf seiner Sehnsucht folgt
© HMF, Stefanie Kösling
Eine Küchenrevue Historisches Museum: Ensemble Modern gibt ein Kammerkonzert zur Wohnungsfrage »Radioanekdoten und Küchenrevuen« titelt das Kammerkonzert mit dem Ensemble Modern im Historischen Museum. Zu hören sind handverlesene musikalische Raritäten aus den 20er und 30er Jahren im Kontext der Sonderausstellung »Wie wohnen die Leute?«, die den in dieser Zeit gebauten Ernst-MaySiedlungen und dem BauhausJubiläum gewidmet ist. Das Stadtlabor des Hauses geht dabei mit der Unterstützung der Bewohner der Siedlungen der Frage nach, wie sich das Leben in den Häusern und Anlagen des Neuen Frankfurt heute gestaltet. In Frankfurt entstanden zwischen 1925 und 1930 um die 15.000 neue Wohnungen, mit denen die Stadt in kurzer Zeit neuen und bezahlbaren Wohnraum schuf. Ganz fremd klingt uns diese Problematik gewiss nicht. Trotzdem ist eine Führung nicht verkehrt. Davon gibt es je eine am 10. (15 Uhr), am 14. (19 Uhr) sowie – für 65plus – am 29. August (14.30 Uhr). Zu hören sind im Leopold Sonnemann-Saal des Museums Werke wie La Revue de Cuisine von Borislav Martinu (1928), John Cages Sonata for Clarinet (1933), Paul Hindemiths Sonate für Trompete und Klavier (1939) sowie seine Drei Anekdoten für Radio (1925). Aus Erwin Schulhoffs Duo für Violine und Violoncello wird »Moderato« (1925) gegeben, zudem steht Francis Poulenc mit einem Trio für Oboe, Fagott und Klavier op. 43 (1926) auf dem Programm. Die Besetzung; Christian Hommel, Oboe; Jaan Bossier, Klarinette; Lucas Rößner, Fagott; Sava Stoianov, Trompete; Ueli Wiget, Klavier; Giorgos Panagiotidis, Violine, Eva Böcker, Violoncello und Paul Cannon, Kontrabass. Termin: Do., 29. August, 18 Uhr www.historisches-museum-frankfurt. de
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Strandgut 08/2019
Carys Davies, in Wales geboren, in England aufgewachsen, hat viele Jahre in den USA gelebt. Sie kennt also den Weg, den viele ihrer Landsleute im 19. Jahrhundert gegangen sind. Die Verlockung der neuen Welt. Sie hat, bislang nicht übersetzt, einige Bände mit Kurzgeschichten geschrieben, und jetzt, aufs Rentenalter zusteuernd, ihren ersten Roman, mit dem ebenso kurzen wie vieldeutigen Titel: »West«. Cyrus Bellmann ist ein Romantiker. Er folgt einem Traum. Nachdem er in der Zeitung von einem unglaublichen Fund, einem riesenhaften Tierskelett, gelesen hatte, fand er keine Ruhe mehr. Bevor der Mythos des »Go west« entstanden war, machte er sich von Pennsylvania auf in den Westen, nach Kentucky. Ihn lockte nicht, wie nur wenig später Tausende und Abertausende das Gold. Er wollte kein Land besiedeln, brauchte keine großen Weideflächen. Er folgte einer Schimäre. Cyrus, der auf einer kleinen Farm in Pennsylvania lebt, liest 1815 in einer Zeitung von diesem Knochenfund »eines unbekannten Wesens mit Zähnen so groß wie Kürbisse, meterbreite Schulterblätter und einem Gebiss, das aus einem mannshohen Kopf stammen musste«. Die ungeheuerliche Entdeckung im »salzigen Schlamm« lässt ihn nicht mehr los. Er hatte »die Gewissheit, dass er nicht bleiben konnte, wo er jetzt war«. Cyrus, dessen Frau vor acht Jahren starb, lässt seine Tochter Bess, zehn Jahre alt, in der Obhut seiner strengen, aber bibelfesten Schwester Julie. Julie ist empört über den Dummkopf. Zu Bess sagt sie: »Erwarte nicht, ihn jemals wieder zu sehen ... vergiss ihn.« Ein Versprechen gibt der Vater seiner Tochter: er will ihr regelmäßig schreiben und »die Briefe bei jeder passenden Gelegenheit einem Händler oder Reisenden übergeben, der sie nach Osten« mitnimmt. Der Weg nach Westen ist gefährlich, es gibt kaum Landkarten. Überall lauern Gefahren. Cyrus muss durch Indianergebiet. Dafür hat er eine Blechkiste mit Krimskrams mitgenommen: Knöpfe, Perlen, bunte Bänder, Tabak. Das wird er gegen Essen eintauschen. Ein Pelzhändler, den er auf seinem beschwerlichen Weg trifft, bietet ihm einen jungen Indianer mit dem Namen »Alte Frau aus der Ferne« an. Auf die Frage, ob er vertrauenswürdig sei, antwortet der Pelzhändler: die Indianer »sind ebenso freigebig und loyal wie hinterhältig und verschlagen. Sie sind ebenso schwach wie stark, offen wie verschlossen. Sie sind gerissen und zugleich hoffnungslos naiv, sie
Carys Davies: West. Roman. Aus dem Englischen von Eva Bonné. Luchterhand Verlag, München 2019, 205 Seiten, 20 €
sind rachsüchtig und gemein und so lieb und neugierig wie kleine Kinder«. Der junge Indianer wird ihn begleiten. Carys Davis erzählt die Geschichte im Wechsel zwischen dem nach Westen ziehenden Bellmann und den Daheimgebliebenen. Während der Vater ums Überleben kämpft, wird auch das Leben der inzwischen elfjährigen hübschen
Bess immer gefährlicher. Elmer Carter, ein Nachbar und ziemlicher Widerling, der für die Tante die »Männerarbeiten« erledigt, hat ein Auge auf Bess geworfen und wartet nur auf eine passende Gelegenheit. Obwohl Bellmann, wie versprochen, fleißig Briefe schreibt, ankommen wird kein einziger. Einmal fallen sie von einem Boot ins Wasser, und die Tinte wird abgewaschen, ein andermal zieht ein Hund das Bündel aus der Tasche eines schlafenden Soldaten und zerkaut es. Bellmanns Kampf gegen die harten und schneereichen Winter, in denen er wenig zu Essen findet, machen ihm klar, »dass er mit dieser Reise sein Leben zerstört haben könnte und dass er zu Hause hätte bleiben sollen bei Kleinem und Vertrautem, anstatt sich ins Weite, Unbekannte zu wagen«. Als Bellmann schwer krank wird, kann ihn auch »Alte Frau aus der Ferne« nicht retten. Er stirbt. Der junge Indianer begräbt ihn und bringt, wie er versprochen hat, die letzten Briefe nach Pennsylvania. Er erreicht Bess, was allerdings nicht nur konstruiert klingt, keinen Augenblick zu spät. Bess allerdings beschließt, »diesen Teil der Geschichte für sich zu behalten«. Eine eher traurige, aber auch ergreifende Geschichte. Mit sparsamen Worten, klar, schnörkellos erzählt. Es tut weh zu sehen, wie ein Mensch, aus freien Stücken, mit falschen Entscheidungen, sein Leben zerstört. Auch Cyrus Bellmann selber wird klar, das er wohl »von den Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten«, sich für die falsche entschieden hatte. Der englische »Guardian« beurteilt diese Geschichte so kurz wie bündig als »umwerfend«. So kann man es sagen. Sigrid Lüdke-Haertel
Lesungen JAN BRANDT
Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt Literaturhaus, 26.8.2019, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
MAHIR GUVEN
Zwei Brüder Haus am Dom, 4.8.2019, 11 Uhr www.hausamdom-frankfurt.de
NORBERT ZÄHRINGER
Wo wir waren Literaturhaus, 29.8.2019, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de
LITERATUR Krimikolumne: Alf Mayers Blutige Ernte
Viel Nacht diesmal allerorts Taxis in München, Särge in Lancashire und Nazi-Grausamkeit im Allgäu Was für ein Ritt, was für ein Timing, was für eine Stimmung und welch erzählerische Lakonie. Als Taxifahrer in München muss man über 6.000 Straßen vor- und rückwärts kennen. Frank Schmolke hat dort über 20 Jahre als »Taxler« gearbeitet. In seiner Graphic Novel »Nachts im Paradies« verdichtet er das alles auf drei vogelwilde Nächte mit Krimieinschlag während des Oktoberfests. Protagonist ist der Taxifahrer Vincent – nicht sonderlich glücklich in seinem Beruf, auch sonst vom Leben gebeutelt, seine 16-jährige Tochter Anna der einzige Lichtblick. Wir erfahren von den Taxlertricks, wie man den Zombies und Typen in Saufuniform aus dem Weg gehen oder wo man die Wiesen anfahren muss, um einen vollgekotzten Rücksitz zu vermeiden. Wir selbst kennen die rücksichtslose Eiligkeit gewisser Fahrgäste: »Schneller! Schneller! Mein Flieger geht!«. Der Fahrer ist es dann, der mit dem Strafzettel und den Punkten dasteht. Frank Schmolke (Jahrgang 1967, bereits 2013 mit »Trabanten« aufgefallen) erzählt schwarzweiß. Expressiv und immer passgenau. In seinem Nachwort schreibt er: »Zeichnen und Taxifahren haben gewisse Parallelen. Das Suchen einer Fahrtroute ist ähnlich dem Ziehen einer Linie mit dem Stift. Manchmal perfekt und manchmal krakelig. Während der Fahrt füllt sich das Blatt mehr und mehr. Bis zum Ende der Fahrt entsteht so ein Bild des Fahrgastes«. Nicht weil es dem nachgemacht wäre, sondern weil in der Erzählhaltung ebenso souverän, musste ich öfter an Scorseses Meisterwerk »Taxi Driver« von 1976 denken: Szenen für die Ewigkeit und perfekt gesetzte Pointen, die Kamera ständig in Bewegung. Für einen ganz bestimmten wichtigen Moment lässt Schmolke sich Zeit bis Seite 344. In diesem 1132 Gramm schweren Buch ist kein Strich zu viel. Absolut ortskundig geht es durch viele Kurven. Diesem Fahrer würde man im echten Leben gerne ein dickes Trinkgeld geben.
Lebendig begraben: Das macht sie jetzt schon eine ganze Zeitlang wirklich verlässlich, genauer seit 2008 und »Todesopfer«. Sharon Bolton, Jahrgang 1960 und aus Lancashire stammend, dreht auch mit »Der Schatten des Bösen« die gute alte Tradition des englischen Landkrimis einen Zacken schärfer fort. Charakter kann sie und Landschaft, Atmosphäre und Setting, das steht außer Frage, womit sie immer wieder aufs Neue spielt, das ist die Grenzlinie zum Übersinnlichen. Seit William Wilkie Collins und seinem »Monddiamant« von 1868 ist das gute, wenn auch etwas aus der Mode gekommene britische Übung. Florence Lovelady nennt Bolton ihre Polizistin, die anlässlich der Beerdigung eines ehemaligen Sargtischlers und Mörders in die Stadt ihres spektakulärsten Falls zurückkehrt. Dort in Lancashire wurden 1969 mehrere Jugendliche vermisst. Wie sich herausstellte, waren sie entführt und in Särgen lebendig begraben worden – auch so ein Topos: »Buried alive!« Florence gelang es damals, den Sargmacher der grausamen Taten zu überführen und ihn lebenslang hinter Gitter zu bringen. Doch kaum ist der vermeintliche Mörder von damals selbst unter der Erde, mehren sich die Zwischenfälle, die auf etwas immer noch Lebendiges deuten. Bald muss die Polizistin um ihren eigenen Sohn Ben fürchten. Sie wendet sich an Daphne und Avril, zwei alte Jugendfreundinnen, Mitglieder des hiesigen Hexenzirkels … Klingt gewagt? Ist es. Bolton aber gelingt die Balance. Nebenher gibt es klaustrophobische Momente, Anschauliches zum Sexismus in der Polizei und eine große und elegant gesetzte Rückblende. Allgäu, ganz furchtbar: Leo Hiemer war zusammen mit Klaus Gietinger 1985 Autor des Allgäu-Klassikers »Daheim sterben die Leut’«. Das war teilweise schon ein Nachtfilm, jetzt aber wird es richtig dunkel. An seinem Buch »Gabi (1937–1943). Geboren im Allgäu – Ermordet in Auschwitz« hat Leo Hiemer fast sein halbes Leben gearbeitet. Es ist ein Werk geworden, das mich sehr aufwühlt und nicht loslässt, dies nicht nur, weil auch ich aus dem Allgäu bin. Es sind 400 Seiten über ein Mädchen, das keine sechs Jahre alt werden durfte – am 16. März 1943 in den Gaskammern von Auschwitz
ermordet. Leo Hiemer macht ernst mit Erinnerungskultur. Er gibt einem Opfer des Nationalsozialismus Namen und Geschichte und Würde, erzählt den ganzen Hintergrund. Man wird danach das Allgäu nicht mehr als Idylle sehen. Die Geschichte der Gabriele Schwarz arbeitete Leo Hiemer bereits 1993 in seinem Film »Leni … muss fort« auf. Inzwischen hat er noch viel mehr dokumentarisches Material zusammengetragen. Ihn ließ nicht los, dass ausgerechnet das Dorf seiner glücklichsten Kindheitserinnerungen – Stiefenhofen im bayerisch-schwäbischen Landkreis Lindau, wo seine Großeltern lebten und seine Mutter aufwuchs – wenige Jahre vor seiner Geburt der Ort eines grausamen Dramas war. Sein sehr lesbares Buch ist ein Lehrbeispiel, wie die Ideologie des Nationalsozialismus noch in die hintersten, kleinsten Dörfer reichte und zu Ausgrenzung, Selektion und Vernichtung führte. Gabi war das uneheliche Kind einer jungen Witwe, der katholisch getauften Jüdin Lotte aus Augsburg, ihr Mann ein 14-fach dekorierter Kriegsheld des Ersten Weltkriegs. Trotzdem trafen die Nürnberger Rassengesetze Mutter und Tochter voll, auch die Moralprinzipien der Katholischen Kirche wirkten sich tödlich aus. Gabis Mutter war insgesamt vierzehn Mal beim Münchner Kardinal von Faulhaber vorstellig, der aber wusch wie die ganze Kirche die Hände in Unschuld, als sie 1941 im KZ Ravensbrück landete und dort 1942 ermordet wurde. Das ist nur eine der Unfassbarkeiten des exzellent dokumentierten Buches. Eine andere: wie der Nazi-Staat und seine Mitläuferschergen sich die in einem kleinen Dorf bei Pflegeeltern versteckte kleine Gabi griffen und nach Auschwitz schafften. Eine andere: die bürokratisch ausgefeilten Bemühungen des Staates, nach dem Tod des Mädchens noch dessen gesamte Vermögenswerte einzuziehen. Eine weitere: die von Hiemer recherchierten Ergebnisse der juristischen Aufarbeitung, vulgo Entnazifizierung der an der Auslöschung beteiligten Akteure. Man könnte weinen. Leo Hiemer sagt: »Wir wollen uns keine Illusionen machen, deshalb ist Wissen so wichtig. Wissen, was geschehen ist und wissen, was geschehen kann«. Im Oktober startet eine Wanderausstellung zum Buch.
Frank Schmolke: Nachts im Paradies. Edition Moderne, Zürich 2019. Klappenbroschur, alle Abb. schwarz-weiß, Format 19 x 26 cm. 352 Seiten, 29,80 Euro.
Sharon Bolton: Der Schatten des Bösen (The Craftsman, 2018). Aus dem Englischen von Marie-Luise Bezzenberger. Goldmann Verlag, München 2019. 560 Seiten, 10 Euro.
LEO HIEMER
Gabi (1937–1943) GEBOREN IM ALLGÄU E R MO R D E T IN AUSCHWITZ
Leo Hiemer: Gabi (1937–1943). Geboren im Allgäu – Ermordet in Auschwitz. Metropol Verlag, Berlin 2019. Hardcover, viele Abbildungen, 416 Seiten, 24 Euro.
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MUSIK
Live-Musik-Termine Do 01 Crossfaith
15.08.19 Frankfurt, Das Bett
Dr. Leon Windscheid
WELTMUSIK IM MOZART SAAL
21.09.19 F, Jahrhunderthalle Club
Sean Koch
26.09.19 Frankfurt, Ponyhof
Pawel Popolski
26.09.19 Heidelberg, Halle 02
Osan Yaran
05.10.19 Mainz, KUZ
Everything Is Terrible!
21.00 h Eddie Harris Special
TROUBADOURE DES PROTESTS UND WIDERSTANDS mit La Mal CoiffĂŠe u. a.
JAZZ IM MOZART SAAL
SA 28 SEPT
BARRY GUY AND THE BLUE SHROUD BAND
Mainz ZITADELLE MAINZ
20.00 h Sebastian Dracu
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21.00 h Jam Session m. No Shelter
20.00 h Gisbert zu Knyphausen
SA 19 OKT
BARRELHOUSE JAZZPARTY 2019 mit Tricia BouttĂŠ
16.11.19 Frankfurt, Ponyhof
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Mainhätten Rämblers
Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN 20.00 h Dota Kehr Duo & Sarah Lesch Trio
Lilly Among Clouds
Frankfurt DAS BETT
17.11.19 Frankfurt, raumfabrik
20.00 h Windhand - Support: Godsground
Stefanie Heinzmann
)UDQNIXUW %DWVFKNDSS
SA 02 NOV
HERMAN VAN VEEN „Neue Saiten�
21.11.19 Frankfurt, Ponyhof
JAZZnights
21.11.19 Frankfurt, Das Bett
17.45 h Erde Enkheim, Der Frankfurter Beschwerdechor, The Aesthetic Voyager
Hanau AMPHITHEATER
19.00 h Niedeckens BAP
21.00 h Troy Anderson‘s Wonderful World Band
Sofi Tukker
Mainz KUZ MAINZ
2Î?HQEDFK +DIHQ
THE JAZZ ANIMALS „It must schwing� – Tribute
18.30 h Hinterhof Open Air m. Querbeat - Support: DENA, Moglii
to Alfred Lion & Francis Wolff
MĂźhlheim SCHANZ
20.00 h Kaja
Tua
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN
02.12.19 Frankfurt Das Bett
Lucy Spraggan
21.00 h Shut Up & Play
03.12.19 ) VDQNW SHWHU FDIÂŤ
Sa 03
Sasha
2Î?HQEDFK &DSLWRO
Tiavo
12.12.19 Frankfurt, Ponyhof
SA 08 FEB 2020
HAGEN RETHER „Liebe� – Neues Programm TICKETS 069 13 40 400 www.alteoper.de
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Frankfurt JAZZKELLER
21.00 h Daniel Cacija - Vocals & Band
SOMMERWERFT
17.30 h Tender Leech, Huepa, Turbolift
Hanau AMPHITHEATER
19.30 h Jethro Tull by Ian Anderson
Langen LUTHERPLATZ
20.30 h Mathew James White
Mainz KUZ MAINZ
18.00 h Hinterhof Open Air m. Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi - Support: Goldroger
MĂźhlheim SCHANZ
20.00 h A Day in August
So 04 Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN 11.00 h Denis Wittberg & seine Schellacksolisten 19.00 h Giora Feidman Sextett
Frankfurt JAZZKELLER
20.00 h Daniel Cacija - Vocals & Band
MAMPF
20.30 h Das GestrĂźpp
SOMMERWERFT
16.15 h Tiefenrausch Klangkombinat, Blue Mango, Max Clouth Clan, Embryo
Hanau AMPHITHEATER
SOMMERWERFT
24.11.19 Frankfurt, Ponyhof
Friska Viljor
20.00 h Gustav Peter WĂśhler Band
Offenbach HAFEN2
Hannah & Falco
MO 11 NOV
Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN
19.30 h Barclay James Harvest feat. Les Holroyd
Langen NEUE STADTHALLE LANGEN
25.11.19 Frankfurt, Gibson
20.00 h Roger Stein
JAZZKELLER
22.00 h Delia Fischer & Friends
Moop Mama
Marathonmann
20.00 h UMP
Darmstadt CENTRALSTATION
) +HLOLJ *HLVW .LUFKH
Ooi
Langen CAFĂŠ BEANS
Fr 02
Wallis Bird
)UDQNIXUW %DWVFKNDSS
17.45 h Nils Lacker, Without Willow & Shauna McDaid, Luna De Paita
20.30 h Negative Approach
30.10.19 F, Jahrhunderthalle Club
Das Paradies
SOMMERWERFT
Wiesbaden SCHLACHTHOF
Katrin Bauerfeind
)UDQNIXUW VDQNW SHWHU
20.30 h Struwwelpeter Revue von Harald Lange
MĂźhlheim SCHANZ
)UDQNIXUW %DWVFKNDSS
Teesy
MAMPF
19.00 h Dermot Kennedy
18.10.19 Frankfurt, Die Fabrik
Prinz Pi
Frankfurt BROTFABRIK JAZZKELLER
MI 25 SEPT
Johnny Armstrong
2Î?HQEDFK &DSLWRO
20.30 h Baba Zula & Gaye Su Akyol
20.00 h Lucille Crew
15.10.19 Frankfurt, HoRsT
Metronomy
Darmstadt CENTRALSTATION
Dreieich-GĂśtzenhain MAISLABYRINTH
Aschaffenburg COLOS-SAAL
20.00 h Rose Tattoo - supp.: The Wild!
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Kant
OETINGER VILLA
21.00 h Rude Pride//Snob City Boys
16.00 h Hezron Chetty, KhoisanBoy.Man, Tailor Birds
Mo 05 Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN 20.00 h Max Mutzke feat. MonoPunk
Frankfurt NACHTLEBEN 20.00 h Coven
Mainz SCHON SCHĂśN
21.00 h Das GestrĂźpp
Wiesbaden SCHLACHTHOF
20.00 h eyehategod, Yautja 20.00 h NoFX
Di 06 Aschaffenburg COLOS-SAAL
20.00 h Brass Against
PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Irma - Support Wolf & Moon
ZOOM
21.00 h Voivod, Skeletal Remains
Mainz SCHON SCHĂśN
21.30 h Soeckers
Wiesbaden SCHLACHTHOF
20.00 h Prophets Of Rage, Nova Twins 20.30 h The Contornionist, Azusa
Mi 07 Aschaffenburg COLOS-SAAL
20.00 h Tito & Tarantula supp.: Pleil
Darmstadt CENTRALSTATION 20.30 h Granada
VINOCENTRAL
18.00 h The Royal Bopera House Trio
Frankfurt JAHRHUNDERTHALLE
20.00 h The Offspring - Special Guest: The Chats
JAZZKELLER
21.00 h Hip Jazz
MAMPF
20.30 h Standard Dennis
ZOOM
21.00 h Jane Lee Hooker
MĂśrfelden - Walldorf KULTURBAHNHOF MĂśRFELDEN 19.30 h Irish Folk Session
Wiesbaden SCHLACHTHOF
20.00 h The Rumjacks
Do 08 Darmstadt CENTRALSTATION
20.30 h Charlie Cunningham
Frankfurt BATSCHKAPP
20.00 h Combichrist & Support: Rave the Requiem
JAZZKELLER
21.00 h Der Babo & Ich
MAMPF
20.30 h Sreten Bukusic & Rudolf Stenzinger
PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Manfred BrĂźndl Double Image
Langen CAFĂŠ BEANS
20.30 h Abgeschminkt
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam Session m. Acoustic Inside
Fr 09 Darmstadt CENTRALSTATION
20.00 h Protoje & The Indiggnation - Support: Peifen Sound
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h J.Sanders
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)
Dreieich JAZZCLUB RĂśDERMARK E.V.
21.00 h Krone Old Stars Orchestra
20.00 h Jam Session After Hours
Frankfurt MAMPF
Frankfurt BROTFABRIK
20.30 h Sol Crespo meets Axel Schmitt & Band
20.00 h Chocolate Remix
DREIKĂśNIGSKELLER
21.00 h Logan‘s Close
MUSIK JAGDHOFKELLER
18.00 h Jazz Open Air »Holiday in DA«
Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN 11.00 h Sistergold
Paradies.Pathos.Patina Pappmaché.Performance Poetry.Plastik.Puppen
Frankfurt MAMPF
20.30 h Vitaliy Baran Quartett
REBSTOCKPARK
16.00 h 24. Afrikanisches und Karibisches Kulturfest m. Norway, NT COOL, Kaira Percu, Black Prophet
Hanau AMPHITHEATER
19.00 h Little Steven & The Disciples of Soul
Offenbach HAFEN2
16.00 h Cool Sounds, Lachlan Denton and Studio Magic 17.30 h Kristin Amparo & Combo de la Musica
Schon allein der Bandname: Käptn Peng und die Tentakel von Delphi! Hier hat niemand Lust auf die klassischen Genrespiele des HipHop. Hier wird eher über skurrile Monster oder rasierte Igel gerapt, live mit Bürsten, Fahrradklingeln, präparierten Gitarren oder brummelnden Kontrabässen gespielt und die Anarchie euphorisch gefeiert. Insofern sind Käptn Peng und die Tentakel von Delphi die perfekte Band, um das brandneue Open Air-Areal am Mainzer KUZ einzuweihen. tg
Sa, 3.8., 18 Uhr, KUZ (Hinterhof), Mainz, Dagobertstr. 20b, 06131/242901. www.kulturzentrummainz.de
Wiesbaden REDUIT MAINZ-KASTEL
13.00 h Rockfield Open-Air m. Echological Band, Silent Agreement, Black Lining, Shuttlefish, Inotrop, Dogman u.a.
Mo 12 Mainz SCHON SCHöN
21.00 h Die Gegenmutter
Wiesbaden SCHLACHTHOF
20.00 h Daughters
Di 13 Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)
JAZZKELLER
JAZZKELLER
MOSAIK
MAMPF
21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus
REBSTOCKPARK
20.00 h Turnstile
22.00 h Juliana Da Silva e Amigos do Brasil 21.00 h Mateo Marin Calderon
Hanau AMPHITHEATER
19.30 h Gregor Meyle & Band
Langen NEUE STADTHALLE LANGEN 21.00 h X-it
Mühlheim SCHANZ
22.00 h Fuhrmann, Fromm & Freunde 20.30 h Trio Da Nina 16.00 h 24. Afrikanisches und Karibisches Kulturfest m. Benedikt Alpha, Me Razor, Orquesta Salsaborrr, Ngoma Africa Band
SCHLOSSKELLER
ZOOM
20.00 h Stefan Gwildis
20.00 h Cavetown, Spookyghostboy
Königstein ROCK AUF DER BURG
19.30 h Whitney Rose
15.00 h 13 Bands: Emil Bulls, Enemy Inside, Our Mirage, Friend or Enemy, River Becomes Ocean, The Tex Avery Syndrome, Engst, Area Disaster u.a.
Rodgau STRANDBAD RODGAU
Mainz KUZ MAINZ
20.00 h Kalangu
Offenbach HAFEN2
17.00 h Strandbadfestival m. Captain Dance, DJ Team Mütze Katze
Wiesbaden REDUIT MAINZ-KASTEL
17.00 h Rockfield Open-Air m. Shambala, Hollowed, Stonefall, Saints of Los Angeles, Meat the Machine u.a.
SCHLACHTHOF
20.00 h Meshuggah, Holy Moses 20.30 h Joey Cape, Dani Llamas, Citizen Tim
Sa 10 Darmstadt CENTRALSTATION 20.30 h Meute
GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Spoilage
OETINGER VILLA
21.00 h Vanta: Anika/Dane Joe/Gertrud Stein/Mitra Mitra/Rue Oberkampf/V
Dreieich-Götzenhain MAISLABYRINTH 20.00 h Insoulin
Frankfurt BATSCHKAPP
19.00 h Kodaline
OETINGER VILLA
19.00 h KUZstock m. PurpleX, Marion LaMarche
Rodgau-Jügesheim RODAU-PARK
15.00 h 25 Jahre Maximal: Open-Air Sommerfest m. Colin Vierheller, Martin Wolf, Rodgau Jazz Bigband, Miss Zippy & the Blues Wail, Platt, Schwitz & Biers,Sumner‘s Tales
Rodgau STRANDBAD RODGAU
14.30 h Strandbadfestival m. Lieblingsband, Seven Hell, StreetLIVE Family
Wiesbaden REDUIT MAINZ-KASTEL
13.00 h Rockfield Open-Air m. Delta Danny, Puzzlepig, day out, Systemsprung, r.u.s.t., Cara & Oak, battle against the empire, Embrace Decay u.a.
SCHLACHTHOF
19.30 h Unprocessed, Time, The Valtur, O‘Mara
So 11 Darmstadt CENTRALSTATION 20.30 h Milliarden
21.00 h Beach Youth
Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN Frankfurt DAS BETT
20.30 h Amsterdam Klezmer Band
MAMPF
20.30 h JazzRuck
NACHTLEBEN
21.00 h Ocean Alley
PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Get Well Soon Big Band
Mainz SCHON SCHöN
21.30 h Native Young
Wiesbaden SCHLACHTHOF
19.30 h Aborted, Decapitated, Ingested, Une Misère
Mi 14 Frankfurt DENKBAR
www.poesie-im-park.de
Käptn Peng
20.00 h Frankfurter Dreierlei
JAZZKELLER
21.00 h Peter Klohmann präsentiert »Das Syndikat«
MAMPF
20.30 h KMS Trio
Offenbach HAFEN2
20.00 h Tijuana Cartel
Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert „Poesie im Park – Eine Art Festival“.
Do 15 Darmstadt CENTRALSTATION
20.30 h Sarah McCoy
Frankfurt DAS BETT
20.00 h Crossfaith & Special Guest
Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden, Hanau, Bad Vilbel, Offenbach am Main und Oestrich-Winkel. Weitere herausragende Kunst- und Kulturprojekte ƻSIJS 8NJ ZSYJW www.kulturfonds-frm.de / Facebook / Twitter / Newsletter Strandgut 08/2019
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MUSIK JAZZKELLER
.DEDUHWW 0XVLN
21.00 h Peter Klohmann präsentiert Das Syndikat
LP
NACHTLEBEN
21.00 h Oceans Of Slumber
PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h B.B. & The Blues Shackswith Keith Dunn Special Guest: Linda Krieg
XQG /LWHUDWXU Fr. 2.8.2019, 20 Uhr - Kabarett & Comedy
ZOOM
POPCORN 4 - MIXED SHOW
21.00 h Tommy Guerrero
Sa. 3.8.2019, 20 Uhr - Konzert
Langen CAFĂŠ BEANS
ROGER STEIN Fr. 9.8.2019, 20 Uhr - Lesung & Comedy
20.00 h The Funhouse
JĂ–RG BECKER
Mainz M8-CLUB (IM HAUS DER JUGEND)
Sa. 10.8.2019, 20 Uhr - Soul, Rock, Balladen
INSOULIN Fr. 16.8.2019, 20 Uhr - Comedy
20.30 h Songs In A Small Room - open stage
DIETRICH FABER Sa. 17.8.2019, 20 Uhr - Rock`n`Roll-Konzert
MĂźhlheim SCHANZ
THE SILVERBALLS So. 18.8.2019, 11 Uhr - Lesung
MICHI NEUNER
20.00 h Berry Blue Trio
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN
Fr. 23.8.2019, 20 Uhr - Hessen-Comedy
FRANK FISCHER Sa. 24.8.2019, 20 Uhr - Mitsing-Konzert
SABINE FISCHMANN UND ALI NEANDER
21.00 h Jam Session
So. 25.8.2019, 11 Uhr - Lesung & Musik
Wiesbaden SCHLACHTHOF
DIE WEISHEITEN DES WAHNSINNS! Fr. 30.8.2019, 20.30 Uhr - Film & Musik
CHRISTOPH OESER
20.30 h Dopethrone, High Fighter
re en
te
ei ung Sa. 31.8.2019, 20 Uhr d w alt Konzert & Comedy un nst a r e
LUCKY LELES
Fr 16
V
Aschaffenburg FESTPLATZ
17.00 h ONE RACE... HUMAN! - Festival m. 2ersitz, LEA, Wincent Weiss, Georg auf Lieder u.a.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Prog Addict
OETINGER VILLA
20.7. - 1.9.2019 ¡ ZELT AM MAISLABYRINTH DREIEICH - GÖTZENHAIN Karten und Info: 06103/ 6000-0 www.buergerhaeuser-dreieich.de
20.00 h Chocolate Remix
Eppstein BURG EPPSTEIN
18.00 h 13. Folk Festival m. Versengold, GhosttownCompany, Tir Nan Og
Frankfurt DAS BETT
20.30 h Summer Trash Bash m. Hillbilly Moon Explosion, Rezurex, Psychtoropix & Booze Bombs
DENKBAR
20.00 h Christian Alix
JAZZKELLER
22.00 h Juliana Da Silva e Amigos do Brasil
MAMPF
20.30 h Boris Frenzl / Benjamin Kolloch
NACHTLEBEN
20.00 h Let the good times roll feat. Gastone & La Famiglia, The Slags & The Chain
Langen NEUE STADTHALLE LANGEN
21.00 h Markus Striegl & Band
LĂśmsch Lehmann und Erwin Ditzner
MĂźhlheim SCHANZ
F.I.M. Offene BĂźhne fĂźr freie Improvisation
20.00 h SimpliďŹ ed
Das Forum Improvisierter Musiker, kurz F.I.M., hatte vor einiger Zeit die schĂśne Idee, frei improvisierenden Musikern eine regelmäĂ&#x;ige BĂźhne zu geben, auf der sie sich treffen und spontan austauschen kĂśnnen. Die Spielorte wechselten in den letzten Monaten, die Idee aber blieb unverändert: nach einem Opener – diesmal vom fantastischen Duo aus LĂśmsch Lehmann (Saxofon, Klarinette) und Erwin Ditzner (Schlagzeug, Percussion) – steht die BĂźhne fĂźr alle offen, um Musik ganz frei, im Augenblick gemeinsam, zu erfinden. Der Jahreszeit angemessen findet das nächste Treffen im Yachtklub am Main statt. tg
Mi, 14.8., 20 Uhr, Frankfurt, Yachtklub, Hausboot auf der HĂśhe Deutschherrnufer 12, www.fim-ffm.de
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Sa 17 Aschaffenburg FESTPLATZ
17.00 h ONE RACE... HUMAN! - Festival m. Olson, reezy, ENO, Raggabund, Jahcoustix u.a.
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Howlin‘ King Snake
Dreieich-GĂśtzenhain MAISLABYRINTH
Frankfurt DENKBAR
20.00 h Cool and Lazy
JAZZKELLER
22.00 h Pablo Paredes Trio
MAMPF
20.30 h Miserable Husos
ZOOM
20.00 h Sun and Lightning Show
Langen LUTHERPLATZ
20.30 h Cherry Tree
MĂźhlheim SCHANZ
20.00 h Jester TC
Urberach HäFNERPLATZ OPEN AIR
18.00 h ÂťLove & Peace RevueÂŤ - 50 Jahre Woodstock - 40 Jahre AZ
So 18 Aschaffenburg FESTPLATZ
15.00 h ONE RACE... HUMAN! - Festival m. Parallel, Donskoy, Max Giesinger
Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN
19.00 h Konstantin Wecker
Frankfurt DREIKĂśNIGSKELLER 20.00 h Los Infartos
JAZZKELLER
20.00 h ÂťCelebrating the Giants - The Music of Louis Armstrong and Duke EllingtonÂŤ
Hanau AMPHITHEATER
18.00 h Andy Ost & Band
Mainz DOMPLATZ
19.00 h 3. Symphonic Rock Night m. Philharmonischem Orchester Sinfonietta Mainz & Jammin‘ Cool
MĂźhlheim SCHANZ
12.00 h Jazzbrunch m. Jazzbigband der Musikschule Seligenstadt
Offenbach HAFEN2
16.00 h Beach Youth, Squalloscope
Mo 19 Aschaffenburg COLOS-SAAL
Get Well Soon Big Band Im letzten Jahr erschien das fĂźnfte Album von Konstantin Gropper, besser bekannt als Get Well Soon: ›The Horror‚ war inspiriert vom SinatraSound der 50er Jahre. Ein orchestrales Album Ăźber die Angst, mit sinfonischen Harmonien und groĂ&#x;er Geste. DafĂźr gibt es keinen besseren Ort als die Orchestermuschel im Frankfurter Palmengarten, die Gropper mit einer ganzen Big Band bespielt. tg
Di. 13.8., 19.30 Uhr, Palmengarten, Frankfurt, Siesmayerstr. 63, www.mousonturm.de MAMPF
20.30 h Windisch / Polence / Sued / Renfrow
Hanau AMPHITHEATER
19.30 h Joel Brandenstein
Do 22 Frankfurt DAS BETT
21.00 h Doctor Krapula
JAZZKELLER
21.00 h Playing some Paul Desmond
MAMPF
20.30 h Benjamin Kolloch Quartett
PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Rolf KĂźhn Yellow + Blue
20.00 h The Faim - supp.: WOES + Charming Liars
THE CAVE
Mainz SCHON SCHĂśN
WESELER WERFT
21.00 h Calamaris
Di 20
20.30 h Actors 18.00 h Europa Open Air m. hr-Bigband feat. Till BrĂśnner & hr-Sinfonieorchester
Hanau AMPHITHEATER
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)
19.30 h ABBA-Night The Tribute Concert
Frankfurt BATSCHKAPP
20.00 h Soundwichmaker
21.00 h Krone Old Stars Orchestra
20.00 h Gogol Bordello
PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON
19.30 h Nightmares On Wax
Mainz SCHON SCHĂśN
21.30 h Crack Cloud
Mi 21
20.00 h The Silverballs
Darmstadt VINOCENTRAL
Dreieichenhain BURGFESTSPIELE DREIEICHENHAIN
18.00 h Georg BoeĂ&#x;ner Trio
Frankfurt BATSCHKAPP
19.00 h Konstantin Wecker
20.00 h Ghostemane
Eppstein BURG EPPSTEIN
DENKBAR
20.00 h Lazara Cachao
18.00 h 13. Folk Festival m. CELTICA-Pipes rock!, Goo Birds Flight, Harmony Glen
Š Clemens Fantur
JAZZKELLER
21.00 h Platinum Latin
Langen CAFĂŠ BEANS
Mainz M8-CLUB (IM HAUS DER JUGEND) 20.30 h Hubert Benz & JĂźrgen Vollmar-Engel
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN
21.00 h Jam Session m. No Shelter
Offenbach HAFEN2
19.00 h Witherward
Wiesbaden KREATIVFABRIK
20.00 h Open Stage
Fr 23 Darmstadt JAZZINSTITUT, GEWĂśLBEKELLER 20.30 h Rainer Lind & Norbert GroĂ&#x;mann
Dreieich JAZZCLUB RĂśDERMARK E.V. 20.00 h Mercy Beats
Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Robert Jon & the Wreck
Frankfurt JAZZKELLER
22.00 h Juliana Da Silva e Amigos do Brasil
NACHTLEBEN
21.00 h Psyche & Rational Youth
Hanau AMPHITHEATER
19.00 h In Extremo
Langen NEUE STADTHALLE LANGEN
21.00 h The Silverballs
MĂźhlheim SCHANZ
20.30 h Crazy Town X
Wiesbaden SCHLACHTHOF
21.00 h Jazzrausch Bigband
Sa 24 Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Cool Daddy
Dreieich-GĂśtzenhain MAISLABYRINTH
20.00 h Sabine Fischmann und Ali Neander
Frankfurt JAZZKELLER
22.00 h Pablo Paredes & Band
MAMPF
20.30 h CafĂŠ Com Fao
ZOOM
20.00 h Tech N9ne w/ Krizz Kaliko
Hanau AMPHITHEATER
19.30 h LaBrassBanda
MUSIK Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)
© Harald Hofmann
22.00 h Finest Rock
JAZZINSTITUT, GEWöLBEKELLER
20.30 h Bessunger Jam Session m. Rhein Main Rhythm Machine
Frankfurt DAS BETT
21.00 h piCtUREs of you
JAZZKELLER
22.00 h Juliana Da Silva e Amigos do Brasil
MAMPF
20.30 h Matthias Baumgardt
Hanau AMPHITHEATER
19.00 h Chris Barber
Hofheim-Diedenbergen SPEEDWAYBAHN
Rolf Kühn 89 Jahre ist Rolf Kühn inzwischen alt, an der Klarinette hat er die Jazzgeschichte geprägt – und ist noch immer nicht fertig damit. Gerade hat er »einige meiner absoluten Lieblings-Balladen ausgewählt«, Songs wie Joni Mitchells ›Both Sides Now‹ oder Matt Dennis’ ›Angel Eyes‹, mit eigenen, neuen Stücken kontrastiert und zu einem Album zusammengefügt, das er ›Yellow & Blue‹ nannte. Damit ist Rolf Kühn nun in der ehrwürdigen Open Air-Konzertreihe »Jazz im Palmengarten« zu Gast. tg
Do, 22.8., 19.30 Uhr, Palmengarten, Frankfurt, Siesmayerstr. 63. www.jazz-frankfurt.de Langen LUTHERPLATZ
20.30 h Linda Krieg, Martere & Tony Spagone
So 25 Darmstadt JAGDHOFKELLER
18.00 h Jazz Open Air »Outline 19«
Frankfurt HOCHBUNKER
16.00 h One Earth Orchestra
Hanau AMPHITHEATER
19.00 h Naturally 7
Offenbach HAFEN2
16.00 h Taste of Sun
Mörfelden - Walldorf KULTURBAHNHOF MöRFELDEN 19.30 h Bal Folk Session
Do 29 Aschaffenburg COLOS-SAAL
20.00 h Yasi Hofer
Frankfurt BATSCHKAPP
19.30 h Cyber-Gen
JAZZKELLER
21.00 h Peter Klohmann Hard Bock
MAMPF
20.30 h Rhein Main Rhythm Machine
PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Adrian Mears Trio
Mo 26 Mainz SCHON SCHöN
21.00 h First Circle
Di 27 Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus
SCHLOSSKELLER
21.00 h Mañana People
Frankfurt MAMPF
20.30 h Johannes Mössinger
PALMENGARTEN - MUSIKPAVILLON 19.30 h Grandbrothers
Hanau AMPHITHEATER
19.30 h Helge Schneider
Mainz SCHON SCHöN
21.30 h Shelter Boy
Mi 28 Frankfurt JAZZKELLER
21.00 h Japan II
Hanau AMPHITHEATER
19.30 h The QUEEN Night
Langen CAFé BEANS
20.00 h Music Motivation
Mainz M8-CLUB (IM HAUS DER JUGEND) 20.30 h Steppin´ Stone
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam Session m. Dynamite
Wiesbaden KREATIVFABRIK
21.00 h Snailmate / Bad Idols
Fr 30 Aschaffenburg COLOS-SAAL
20.00 h 50 Jahre Woodstock - The Love & Peace Revue
Bad Homburg E-WERK
18.00 h ROCK DAS e-werk m. Mirkwood Spiders, Tuxedo Paint System, Annie‘s Style, Souljam
18.30 h Pop & Rock Festival Rhein-Main m. BackHome, Still Collins
Mainz SCHON SCHöN 20.00 h Radare
Mühlheim SCHANZ
20.00 h Session am Freitag
Sa 31
Künstlerhaus Mousonturm
Summer in the City 23.7.–27.8.
23.7. Daniel Kahn & The Painted Bird 30.7. Lou Doillon 6.8. Irma, Wolf & Moon 13.8. Get Well Soon Big Band: The Grand Horror Show 20.8. Nightmares On Wax 27.8. Grandbrothers
Aschaffenburg COLOS-SAAL
20.00 h Helter Skelter
Bad Homburg E-WERK
18.00 h ROCK DAS e-werk m. Van Hessen, Army Of The Prophecy, Thursday In March
Musikpavillon im Palmengarten Siesmayerstraße 63, Frankfurt am Main Tickets und Festivalpass: www.mousonturm.de
Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Five Fingers Crossed
JAGDHOFKELLER 20.30 h Le Cairde
KNABENSCHULE
20.00 h Chor 2.0 - Best of: Chor der Akademie für Tonkunst
OETINGER VILLA
21.00 h Argies, Ianimal
Eschborn ESCHBORN K
20.00 h Saturday’s Playground - Jazz4play
Frankfurt JAHRHUNDERTHALLE
20.00 h Music Sneak - 3 Bands, 3 Stages, 1 Host
JAZZKELLER
22.00 h Pablo Sáez Surensemble
MAMPF
20.30 h Bluesrange
MOSAIK
20.30 h JOUNO
NACHTLEBEN
20.30 h M.I.N.E: & Special Guest feat. Marcus Meyn/ CAMOUFLAGE
Hanau AMPHITHEATER
18.30 h 10 Jahre Sweet Soul Music Revue
Hofheim-Diedenbergen SPEEDWAYBAHN
18.30 h Pop & Rock Festival Rhein-Main m. Another LiveTime, Cold As Ice
Langen LUTHERPLATZ
18.30 h Die Lange(n) Meile m. Liedbeat, Dandy Poe, The Bluesman meets Delta Whiskey, Pride & Joy, Aloha in Hell, Klangtypen
Mühlheim SCHANZ
20.00 h Huepa
Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Interstate
Offenbach HAFEN2
22.15 h Hodja
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Metropol
Das Café hinterm Dom Das Metropol gibt es seit 1995, ein schönes, großes Café in der Frankfurter Innenstadt. Drei Gehminuten von der U-Bahn-Haltestelle Dom/ Römer entfernt, findet man das Metropol Café im Schatten des Domes und neben dem Caricatura Museum für Komische Kunst. Die MetropolCrew ist ein Team aus kreativen Individualisten mit einer netten Selbstbeschreibung: »Es gibt ein paar Fossilien aus Gaggiazeiten, den ein oder anderen Rockstar, Schriftsteller, Schneiderinnen, Schauspielerinnen, auch ein paar begnadete Köche und Restaurantfachmänner/-frauen, natürlich.« In den Frühlings- und Sommermonaten öffnet die idyllische Sonnenterrasse. Am Rande hinter den Plastikstühlen stehen Dahlien, Flieder, Oleander – der Duft von Minze, Myrre und Rosmarin liegt in der Luft. Auf der Terrasse wird im Sommer Eistee oder Holunderblütenbowle serviert. Es gibt Ovomaltine und Getreidekaffee, 13 Teesorten, ofenfrische Madeleines mit hausgemachter Erdbeermarmelade und Vanillequark. Basilikumfrischkäse und Avocadocreme, angemachten Frischkäse mit Tomaten-Oliven-Ciabatta, RucolaParmesanfrischkäse und Humus. 10 Variationen Rührei mit Kräutern, Gemüsen, Schinken oder Schafskäse. Kräuterquark, Obstsalat, Frischkäse, Dips und Cremes zaubert die Crew wie selbstverständlich in der eigenen Küche. Die Brötchen, Brot und Baguettes kommen vom Bio-Bäcker und die Kuchen werden täglich frisch gebacken. Neben mediterraner oder asiatischer Küche, einem europäischen Frühstück, bietet das Metropol Café am Dom am Wochenende ein veganes Frühstück bis 16 Uhr an. Für alle, die es mögen, gibt es dann Sojamilch. Die Weinkarte: Riesling, Jakob Neumer, Rheinhessen, Kabinett, halbtrocken. Riesling QbA, Klaus Knobloch, Rheinhessen, trocken. Grauer Burgunder, Eymann. Spätlese Toreye, ein anspruchsvoller, extraktreicher Weisswein. Pinot Grigio Piave DOC, Az. Agr. Pizzolato. Blanc de Brau VdP, Domaine de Brau. Vinho Verde, Af-
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Inserentenverzeichnis Afrikanischer & Karibischer Kulturverien e.V. ................................................... 29 Alte Oper ................................................ 26 Bürgerhäuser Dreieich........................ 28 Burgfestspiele Bad Vilbel ................... 17 Cinéma.................................................... 11 Deutsches Filmmuseum ...................... 09 Dramatische Bühne ............................. 15 Filmforum Höchst ................................. 10 Frankfurter Sparkasse von 1822 .........U4 Hafenkino............................................... 11 Harmonie................................................ 11 Haus am Dom ......................................... 05 Hessischer Rundfunk...........................U1 Historisches Museum.......................... 21
Impressum
Kammeroper ..........................................U2 KFZ-Referat ............................................ 30 Konzertbüro Schoneberg .................... 26 Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main .... 27 Libretto buch + musik........................... 24 Mal Seh‘n ............................................... 10 Mousonturm .......................................... 29 Murnau Stiftung .................................... 11 Museum Sinclair-Haus ....................... 23 Naxos Kino............................................. 10 Piffl Medien ........................................... 06 Schmiere ................................................ 13 Shiatsu, K. Steinmetz ........................... 30 T‘ai Chi Weber ....................................... 30 Theaterhaus........................................... 20
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Altern für Anfänger 156: Cheers »Was immer es ist, ich bin dagegen«, sagte Groucho Marx zu einer Zeit, als Kinogehen noch geholfen hat. Wenn die Realität Scheiße ist, scheiß auf die Realität, sagte man sich – und ging ins Kino. Da war Hollywood noch eine Traumfabrik, in der man im Regen singen konnte und in der lustige Fragen gestellt wurden, wie: Ist das Leben nicht schön? (Heute belästigt einen auch das Kino noch mit Realität oder hilfsweise mit Superhelden). Dann kam das Fernsehen mit menschenfreundlichen Serien wie Alf (über einen gestrandeten Außerirdischen mit großem Maul aber »Null Problemo«) und Cheers, der Kneipe für gestrandete Irdische im virtuellen Boston, wo aber jeder deinen Namen kennt und immer Platz für dich ist. Was dem Begriff Heimat näher kommt als der gesammelte Quatsch, den all diese Moraltheoretiker und Parteifunktionäre von Linksgrün bis Rechtsbraun äußern. Heimat ist weder Nation noch Europa, weder Ideologie noch Religion, weder Profitgier noch Armut. Es ist eher der Stammplatz in einer Kneipe, in der sie sich freuen, wenn du auftauchst – auch dann, wenn du nicht ihrer Meinung bist. Was meistens der Fall ist, Grantler unter sich halt. Leben und quatschen lassen. Im Einklang von Verfassung nebst praktizierter Unschuldsvermutung und Alkoholkonsum. Außerhalb dieser Kneipe vergehen Welt und Zeit aber auch, nur draußen passiert es schneller als drinnen, und draußen ist man zunehmend in einen Verteidigungszustand gezwungen. Darf die AfD im TV mitdiskutieren? Klar! Dass man über so dämliche Fragen überhaupt reden muss. Darf ein gewählter Politiker einen zur Auswanderung auffordern, nur weil man mit seinen Ideen zu irgendwas nicht einverstanden ist? Dem widerspricht jedenfalls kategorisch der gleichnamige Imperativ. Und was hat Deutschland im Mittel-
Herausgeber Strandgut Verlags GmbH Postfach 90 07 09 60447 Frankfurt Tel.: 0 69/97 91 03 - 0 Fax: 0 69/97 91 03 - 20 Ederstr. 10 (Nähe Ökohaus)
meer zu suchen? Sind dafür nicht die Anrainer zuständig – wir also eher für die Ostsee? Wieso sammeln wir dann gewerbsmäßig im Mittelmeer Schiffbrüchige ein, die nur deshalb schiffbrüchig sind, weil sie getrost darauf setzen können, dass wir sie einsammeln? Und wenn wir das schon tun, warum werfen wir diese Leute dann den Italiern, die sie erklärtermaßen nicht wollen, vor die Füsse, bürden ihnen Folgekosten in Millionenhöhe auf und diffamieren sie anschließend auch noch als Menschenfeinde? Haben wir jetzt die Hoheit über italienische Grenzen? Sind sie nicht mehr unser europäischer Partner – nur weil wir den Herrn Salvini nicht leiden können? Sollten wir nicht lieber unserer geliebten Regierung dafür in den Hintern treten, dass sie Vereine wie »Sea Watch« zu Helden verklärt, statt diese zu koordiniertem Handeln zu zwingen – bevor sie in See stechen? Dass also vorher klar sein muss, wo Gerettete hingebracht werden – zur Not zum Beispiel auf ein von uns betriebenes Sanitätsschiff, von wo aus wir sie nach Deutschland transportieren und dort nach Dublin-Regeln behandeln? Zugestehend, dass wir dann auch die Folgekosten übernehmen müssen? Um es zu einem europäischen Problem zu machen, sollten wir dann nicht unsere entstandenen Kosten mit unserem Mitgliedsbeitrag bei der EU zu verrechnen suchen, statt sie einseitig den Italienern aufzubrummen? Sowas kannst du natürlich nur in deinem persönlichen »Cheers« sagen, wir hoffen, du hast eins, und selbst da geht es nicht mehr immer. Draußen, in dieser Welt voller Wichtigtuer, Großmäuler und Selbstgerechter, hast du keine Chance.
Redaktion Claus Wecker (cw, Film) Winnie Geipert (gt, Theater) Bernd Havenstein (hav, Klassik) Birgit Siegel (bs) Jochen Vielhauer (jovi) Redaktionelle Mitarbeit Peter Woll (PWoll) Grafik/Layout Birgit Siegel Verantwortlich Kurt Otterbacher (ko) Birgit Siegel (bs) Verbreitete Auflage IVW I/2019: 20.666 Erscheinungsweise monatlich Vertrieb Ecco!, Frankfurt, an 333 Stellen im Großraum Frankfurt. Abobedingungen 12 Hefte kosten 24 € Bestellt wird durch Einzahlung auf DE45 5005 0201 0000 88 43 59 Frankfurter Sparkasse 1822 Aboende: automatisch nach 12 Monaten. Sie werden mit Versand des letzten Heftes angeschrieben und befragt, ob Sie verlängern möchten.
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