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Sommerwerft 22
>> Alles wird perfekt: Ganz sicher ist die
Zukunft des English Theatre noch nicht, nachdem die Commerzbank den Galileo-Turm verkauft hat, doch ist Intendant Daniel Nicolai guten
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Mutes. Schließlich heißt das Spielzeitmotto »The Present is Tense, the
Future Perfect«. Gezeigt werden ab 16. September »Secret Life of
Humans«, ab 12. November bis 3.
April das Musical »Sister Act«, und danach die Satire »Manor« und die
Europapremiere der Komödie »Now and Then« von Sean Grennan.
>> Finden wir super: Sabine Fischmann erhält die Goetheplakette 2022 der Stadt Frankfurt. Die virtuose
Bühnenkünstlerin ist unter anderem feste Partnerin Michael Quasts in der
À-trois-Operetten-Serie der Fliegenden Volksbühne ( »Im weißen Rössl«, »Die Fledermaus«, »Don Giovanni», »Carmen«) und in etlichen der feingeistigen Satiren von Birgitta Linde (wie »Alpenglühn und Stützstrümpfe«, »Clara und Robert Schumann.
Paartherapie« oder »Florence Foster
Jenkins. Die coole Sängerin«). »Ein ganzer Kosmos, selbst alleine auf der Bühne ist sie große Oper« so die
Laudatio der Kulturdezernentin Ina
Hartwig
>> Geschlossene Liste. Nach dem Ende des Open Call für das 6. Internationale Frauen*Theaterfestival (IFTF) sichten die Veranstalter von Protagon die eingegangen Bewerbungen. Unter dem Motto »Feminist Futures« wird vom 26. September bis 2. Oktober ein großartiges Programm erwartet.
Die ausgewählten Gruppen und
Künstlerinnen sollten inzwischen auf den Social Media-Kanälen zu sichten sein. www.iftf-frankfurt.com
>> Geschlossene Kasse: Bis zum 28.
August bleiben die Theaterkassen in
Wiesbaden geschlossen. Wer vorher schon Karten braucht, kann das natürlich jederzeit über den Webshop tun. Auch den Oktober gibt es dort schon zu buchen. www.staatstheater-wiesbaden.de
>> Ausgezeichnet: Der Verein der Freunde des Hessischen Staatsballetts hat die Ensemble-Mitglieder Sayaka
Kado und Ramon John für Ihre Verdienste mit einem Publikumspreis im eigenen Namen ausgezeichnet.
>> Gefördert: Für eine vierwöchige
Residenz im Frankfurt LAB wurden aus Hunderten von Bewerbungen die Multimediakünstlerin Carla
Tapparo (Argentinien), die Tänzer und Choreografen Emmanuel Ndefo und Femi Adebajo (Nigeria), die libanesischen Künstler Stephanie Kayal (Tanz) und Abed Kobeissy (Musik) sowie Manjari Kaul, Savita Rani und
Priiya vom feministischen Theaterkollektiv aus Neu Delhi (Indien) ausgewählt. Am 18. August ist ab 18.30
Uhr öffentliches Showing im LAB. www.frankfurt-lab.com
>> Vormerken: Am 11. September starten Oper und Schauspiel Frankfurt von 11–17 Uhr mit einem Theaterfest in die neue Saison. www.schauspielfrankfurt.de
Mögliches und Unmögliches auf der Weseler Werft
Die anstehenden hochkaräter des Theaterprogramms der Sommerwerft 22
Wir hätten ja gerne viel früher berichtet … Allein, auch in diesem Jahr ist das Sommerwerft-Programm wieder derart auf Kante gestrickt, dass ein Einblick erst wenige Tage vor der Eröffnung am 22. Juli gegeben werden konnte. Immerhin bleiben uns abseits unserer SocialMedia-Kanäle die Veranstaltungen der letzten Woche des am 7. August endenden Festivals. Also knapp die Hälfte. Und bei fünf Bühnen und 130 Veranstaltungen insgesamt unter dem Leitthema »Human Rights – Geschichten über das Mögliche« kommt da doch einiges zusammen. Nicht zuletzt, sondern zu allererst natürlich der zum Ausklang platzierte wahrscheinliche Höhepunkt des Festivals: »Diaspora – eine zeitgenössische Tragödie«, eine Ko-Produktion der Antagon Theateraktion mit dem aus Rom anreisenden Ondadurto Teatro (auf Deutsch: Schockwelle). Auf der Folie des antiken Klassikers »Die Troerinnen« von Euripides behandeln die Festival-Gastgeber mit ihren durch »Terramia« noch bestens bekannten italienischen Freunden die Situation von Menschen auf der Flucht. Das globale und hochaktuelle Thema gehen die Darsteller aus der Perspektive der Betroffenen an, die Sicht des Weltgeschehens mit den Augen der Menschen vor Ort, von Flüchtenden, Unbeteiligten und Unschuldigen. (5./6. August, 21.45 Uhr, Theaterplatz West) Wer das Strandgut rechtzeitig liest,
Diaspora © Edith van den Elzen hat die Chance, die spanische Gruppe Insectotropics mit ihrer Arbeit »Orpheus« zu erleben, die als eine »multidisziplinäre, überraschende und extrem freie Aufführung (mit …) unendlichen Ausdrucksmöglichkeiten« angekündigt wird. (30. Juli) Das tschechische Continuo Theatre beschäftigt sich in »Please leave a message« mit dem Symbol der Mauer in unserer Zivilisation. Mauern trennen uns, begrenzen uns und hindern uns, aber sie schützen uns vermeintlich auch vor dem Fremden. Nicht zuletzt dienen Mauern dazu revolutionäre Sprüche zu zeigen – oder auch Werbung. (6. August, 21.30 Uhr) Hinzu kommen viele weitere Theaterauftritte und Performances sowie Filme, Workshops, Diskussionen und Konzerte, aber auch Kindertheater und Tanz (siehe S. 11). Zum Finale am 7. August werden unter anderem Ragawerk und – wie jedes Jahr – das einzigartige Musikkollektiv Embryo erwartet.
www.sommerwerft.de