Strandgut 11/2021

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-21-11 • November 2021 www.strandgut.de

für Frankfu und Rhein- rt Main

das Kulturmagazin

. e k a rem 23.–28.11.2021 FrankFurter Frauen Film tage

>> Film

Das Land meines Vaters

ab 18.11. im Kino

>> Filmfestival

Remake. Frankfurter Frauen Film Tage

23.–28 November

>> Theater

„… weil nur zählt, was geld einbringt“ Frauen, arbeit und Film tribut an Feminale und femme totale: köln 1984, Dortmund 1987 ungenierte unterhaltung – Frieda grafe. Filmkritikerin

Glaube Liebe Hoffnung

im Staatstheater Mainz

>> Kunst

Paula Modersohn Becker

in der Schirn

>> Literatur

Blutige Ernte

Festivalorte Deutsches Pupille – kino in der uni, Schauspiel Frankfurt, kino des DFF – ne Praunheim scheu Zehnt kino, Seh’n Filminstitut & Filmmuseum, Cinéma, mal eine Veranstaltung der kinothek asta nielsen e.V.

Krimirubrik von Alf Mayer

KINOTHEK

REMaKe FrankFurter Frauen Film tage

ASTANIELSEN

www.remake-festival.de Remake. Frankfurter Frauen Film Tage wird gefördert von

Unterstützt von


23 Di 16.00

kunSt kOmmt auS Dem SCHnaBel Wie er geWaCHSen iSt DE 2020, R Sabine Herpich, 106 min, dt. OV mit engl. UT Pupille – kino in der uni

19.30

BegrÜSSung Zu Den FrankFurter Frauen Film tagen 2021 Kurzfilme und Reden, ca. 100 min Pupille – kino in der uni

21.30

FagYÖngYÖk / miSteln HUN 1978, R Judit Ember, 92 min, ungar. OV mit engl. UT Pupille – kino in der uni

13.30

16.00

20.00

21.30

26 Fr

28 SO it / DaS geWiSSe etWaS USA 1927 | R Clarence Badger, 72 min, stumm, amer. ZT Pupille – kino in der uni

14.00

WOrking On it: SeXiSmuS, klaSSiSmuS, raSSiSmuS unD arBeit im Film Podiumsdiskussion, ca. 90 min Pupille – kino in der uni

13.30

16.00

À la Vie / SHerOeS FR 2020, R Aude Pépin, 71 min, franz. OV mit engl. UT Pupille – kino in der uni

take COurage – triBut an Feminale / Femme tOtale Kurzfilmprogramm, ca. 120 min, mit Pause Pupille – Kino in der Uni

WOrking girlS USA 1986, R Lizzie Borden, 93 min, amer. OV mit dt. UT Pupille – kino in der uni

19.00

16.00

kamPF um ein kinD BRD 1975, R Ingemo Engström, 135 min, dt. OV Pupille – kino in der uni

Die geSCHiCHte VOn Feminale unD Femme tOtale Podiumsdiskussion, ca. 90 min Pupille – kino in der uni

POZnaVaYa BelY SVet / Die grOße Weite Welt erkennen UDSSR 1978, R Kira Muratova, 79 min, russ. OV mit engl. UT Pupille – kino in der uni

19.00

FOOliSH WiVeS / tÖriCHte Frauen USA 1922, R Erich von Stroheim, 142 min, stumm, amer. ZT Pupille – kino in der uni

22.00

WOrking girlS USA 1931, R Dorothy Arzner, 77 min, amer. OV Pupille – kino in der uni

10.30

eSSere DOnne / Being WOmen IT 1965, R Cecilia Mangini, 29 min, ital. OV mit engl. UT muJereS Del Planeta / Die Frauen VOn el Planeta PER 1981, R María Barea, 30 min, DF all WOrk anD nO PaY GB 1976, R Women’s Centre London, 31 min, engl. OV Pupille – kino in der uni

Vortrag und Film DOuBle WHOOPee USA 1929, R Lewis Foster, 19 min, stumm, amer. ZT Pupille – kino in der uni aVanti! USA, IT 1972, R Billy Wilder, 140 min, amer./ital. OV Pupille – kino in der uni

remake On lOCatiOn

mi 10.11. 18.00

Be natural: tHe untOlD StOrY OF aliCe guY-BlaCHÉ USA 2019, R Pamela B. Green, 103 min, franz./engl. OV mit dt. UT mal Seh’n

18.00

DÉteCtiVe FR 1985, R Jean-Luc Godard, 95 min, franz. OV mit dt. UT kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

20.15

Die tauSenD augen DeS Dr.maBuSe BRD, IT, FR 1960, R Fritz Lang, 104 min, dt. OV mit niederl. UT kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

19.00

im Stillen laut DE 2019, R Therese Koppe, 74 min, dt. OV Zehntscheune Praunheim

27 Sa

10.30

SarangiO DE, IT 1993, R Cinzia Bullo, 77 min, ital. OV mit dt. UT Pupille – kino in der uni

13.30

al-aHlam al-mumkinna / PermiSSiBle DreamS / trÄume in reiCHWeite EGY 1983, R Ateyyat El Abnoudy, 31 min, DF lanDFrauen. Drei generatiOnen auF einem HOF BRD 1978, R Roswitha Ziegler, Niels Bolbrinker, 62 min, dt. OV Pupille – kino in der uni

19.30

23.–28.11.2021 11.00

25 DO

16.00

FrankFurter Frauen Film tage

COalmining WOmen USA 1982, R Elizabeth Barret, 39 min, amer. OV Valea Jiului – nOteS DE, ROU 2018, R Alexandra Gulea, 13 min, rum. OV mit engl. UT aHOrita FrameS DE 2021, R Angelika Levi, 22 min, engl./ span. OV mit engl. UT + dt. UT Pupille – kino in der uni

24 mi 10.30

remake.

DZieŃ Za Dniem / tag FÜr tag PL 1988, R Irena Kamieńska, 15 min, pol. OV mit engl. UT + dt. UT Wer FÜrCHtet SiCH VOrm SCHWarZen mann / WHO’S aFraiD OF tHe BOgeYman DDR 1989, R Helke Misselwitz, 52 min, dt. OV Pupille – kino in der uni CineCOnCert Welturaufführung neuer Filmmusik zu SHOeS USA 1916, R Lois Weber, 57 min, stumm, amer. ZT + dt. UT Schauspiel Frankfurt

10.00

labournet.tv stellt sich vor Archivpräsentation PierBurg – iHr kamPF iSt unSer kamPF DE 1974/75, R Edith Marcello, David Wittenberg, 49 min, dt. OV Pupille – kino in der uni

13.00

ekmek ParaSi / gelD FÜrS BrOt DE 1994, R Serap Berrakkarasu, 104 min, dt./türk. OV mit dt. UT Pupille – kino in der uni

16.00

SellerS anD BuYerS EGY 1992, R Ateyyat El Abnoudy, 28 min, arab. OV mit engl. UT ali au PaYS DeS merVeilleS FR 1975, R Djouhra Abouda, Alain Bonnamy, 60 min, arab./franz. OV mit engl. UT Pupille – kino in der uni

19.30

22.00

tHe WOrking girlS USA 1974, R Stephanie Rothman, 81 min, amer. OV Pupille – kino in der uni tÔi iPPOn nO miCHi / tHe Far rOaD / Die Ferne Straße JP 1977, R Sachiko Hidari, 114min, jap. OV mit engl. UT Pupille – kino in der uni

Fr 10.12.

Sa 11.12.

remake On location wird 2022 fortgesetzt. infos unter: www.remake-festival.de

„… weil nur zählt, was geld einbringt“ Frauen, arbeit und Film tribut an Feminale und femme totale: köln 1984, Dortmund 1987 ungenierte unterhaltung – Frieda grafe. Filmkritikerin

SPeCial: CineConcert / Welturaufführung neuer Filmmusik zu SHOeS am 25.11. // 19.30 // Schauspiel Frankfurt KINOTHEK

REMaKe

ASTANIELSEN

FrankFurter Frauen Film tage

VVK ab 8.11.: www.remake-festival.de

Eine Veranstaltung der Kinothek Asta Nielsen e.V. / Stiftstraße 2 / 60313 Frankfurt am Main / info@kinothek-asta-nielsen.de / Tel 069 92039634


Inhalt

4 Eine wahre Geschichte »Das Land meines Vaters« von Edouard Bergeon

Film

28 Fliegende Volksbühne: »Der alte Bürger-Capitain«

4

»Das Land meines Vaters« von Edouard Bergeon

5

34. exground filmfest

6

»Eine Handvoll Wasser« von Jakob Zapf

7

»Kinder der Hoffnung« von Yael Reuveny

8

Remake – Frankfurter Frauen Film Tage

9

70. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

29 Staatstheater Wiesenbaden: »Wallenstein« 29 Kleine Bühne Gambach: »Josefine« im Internationalen Theater

MUSIK/Klassik 30 Musiktermine 31 Klassikhighlights

museen

12 Thomas Mauch im DFF 12 Neu im Kino 16 abgedreht

36 Neue Ausstellungen Städelmuseum: »Nennt mich Rembrandt!« 37 Museum Sinclair-Haus: »Tempo! Alle Zeit der Welt«

TANZ

38 Schirn: »Paula Modersohn-Becker«

18 tanzmainz: »Promise« 18 Dresden Frankfurt Dance Company: »Hollow Bones«+ »When the Dust Settles«

literatur 40 Alf Mayer: Blutige Ernte 41 Axel Block: »Die Kameraaugen des Fritz Lang« 41 Sacha Szabo: »Bubble Gum Studies«

19 Tanzfestival Rhein-Main

Theater

42 Klaus Pohl: »Sein oder Nichtsein« 42 jovi meckert

20 Schauspiel Frankfurt: »Öl« 20 vorgeführt

Familie

21 English Theatre: »Young Frankenstein« 22 Kammerspiele: »Malina« 23 FAT: »Die Präsidentinnen« 24 Mousonturm: »Im Internet gibt es keine Mädchen« 24 StudioNaxos: »Erfolg III« 25 Dramatische Bühne: »Jedermann/every wo-man 2050« 26 StudioNaxos: »Extreme Love im Wohnzimmer am Ende der Welt« 26 Fritz Rémond Theater: »Gott«

44 Theater Gruene Sosse: »Mädchen wie die« 45 Émile Jadoul: »Der Bär singt« 45 Senckenberg Museum: »Korallenriff«

Esskultur 46 Fischrestaurant Meeresrausch und Cafe dolce & gusto

Service 47 Kleinanzeigen 47 Impressum

27 Landungsbrücken: »Zerbombt« 28 Staatstheater Mainz: »Glaube Liebe Hoffnung«

e gen und Termin n, Ankündigun t.de gu Weitere Kritike nd ra st w. w rw finden Sie unte

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Film

Eine wahre Geschichte »Das Land meines Vaters« von Edouard Bergeon Im Jahr 1979 ist Pierre Jarjeau (Guillaume Canet) auf den Bauernhof seines Vaters (Rufus) zurückgekehrt, um ihn mit seiner alten Freundin Claire (Veerle Bertens) zu übernehmen. Mit einem Pachtvertrag verabschiedet sich der Vater in den finanziell gesicherten Ruhestand. Das unternehmerische Risiko überlässt er seinem Sohn, von dem er allerdings kein besonders positives Bild hat. Pierre hatte es schließlich vorgezogen, auf einer amerikanischen Farm zu arbeiten, statt sich auf die Nachfolge im Familienbetrieb vorzubereiten.

EINE HANDVOLL WASSER

Siebzehn Jahre später sind Pierre und Claire ein Ehepaar mit zwei Kindern, die kräftig mithelfen. Pierre bemüht sich, den Bauernhof erfolgreich zu führen. Doch die finanziellen Probleme werden größer, der Ertrag der Arbeit immer kleiner. Da der Konsum von Ziegenfleisch in Frankreich zurückgeht und er seine Zicklein schon nach Italien exportieren muss, baut er eine Hühnerzucht im großen Stil auf. Dafür bekommt er einen großzügigen Kredit von der Bank, die sich zuvor geweigert hat, ihm mit wesentlich kleineren Beträgen über die Notlage hinwegzuhelfen. Aber von dem Agrarunternehmen bekommt er nicht nur den großen, neuen Hühnerstall, sondern auch das Futter für die Hühner. Auf diese Art wachsen die Schulden und mit den Schulden wächst der Arbeitsaufwand. Die Aufgabe, als Bauer in Frankreich ein Auskommen zu haben, wird von Tag zu Tag schwieriger. Claire macht nicht nur die Buchhaltung für den Hof. Um die Familie über die Runden zu bringen, arbeitet sie auch noch in einem Büro im nächsten Ort. Die finanzielle Lage wird immer bedrohlicher, und als die Stallungen niederbrennen, wird Pierre sogar der Brandstiftung verdächtigt. Während Claire und Pierre mit ihren Kräften am Ende sind und ihre Ehe zu scheitern droht, ist für Pierres

Vater klar: die beste Medizin ist arbeiten. Wenn nötig, eben mehr arbeiten. So habe er schließlich auch 1952 die Maul- und Klauenseuche überstanden. Doch der Vater, der noch Kriegs- und Nachkriegszeiten erlebt hat, ist aus einem anderen Holz geschnitzt als sein Sohn. Der kann dem Druck, der auf ihm lastet, nicht standhalten. Er bekommt schwere Depressionen, und Claire muss schauen, wie sie mit Hof und Familie klarkommt. Regisseur Edouard Bergeon hat mit diesem, seinem ersten Spielfilm im Kern die Geschichte seines Vaters verfilmt, also eine wahre Geschichte. Zuvor hatte er diese in einen Dokumentarfilm über die hochproblematischen Situation der französischen Landwirtschaft dargestellt. In Deutschland bekommen wir immer nur kleine Buchteile davon in den Nachrichten mit. Auch im Roman »Serotonin« von Michel Houellebecq ist den schlimmen Zuständen ein beeindruckendes Kapitel gewidmet. Zudem ist die Zwangslage der Landwirte zwischen Agrarfirmen, die ihre Produkte verkaufen wollen, und den Banken als deren willige Helfer beim Kreditgewähren klar zu erkennen. Neulich war in »Percy«, einem Drama mit Christopher Walken, der reale Fall Monsanto und ein Rechtekampf um das firmeneigene Saatgut mit einem Farmer in Kanada das Thema. Es steckt eine Menge Erfahrung in »Das Land meines Vaters«. Jedes Detail sollte stimmen, und dennoch ist kein Lehrfilm, sondern eine packende Lebensbeschreibung entstanden. Und ganz besonders überzeugen die famosen Schauspieler, die dieser Geschichte eines Scheiterns eindrucksvoll Leben verleihen. Claus Wecker DAS LAND MEINES VATERS (Au nom de la terre) von Edouard Bergeon, F/B 2019, 103 Min. mit Guillaume Canet, Veerle Baetens, Rufus, Anthony Bajon Drama Start: 18.11.2021

„Mit schroffem Humor, Herz und skurrilem Witz zeigt der in Hessen gedrehte Film über eine ungewöhnliche Freundschaft Jürgen Prochnow in berührender Bestform.“ Kulturexpress.info

AB 11. NOVEMBER IM KINO jip-film.de/eine-handvoll-wasser

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Fotos: © Nord Ouest Films


Film

» Annette« © Kinology

34. exground filmfest 12. bis 21. November in Wiesbaden

Nach der Online-Ausgabe im letzten Jahr präsentiert das Festival sein Programm wieder dort, wo es hingehört: im Kino. Genauer gesagt, in der Caligari FilmBühne und im Murnau-Filmtheater sowie zusätzlich auch in der Krypta der Marktkirche, die vor einem Jahr zum ersten Mal vorgesehen war und ebenfalls den Corona-Verordnungen zum Opfer fiel. Die Pupille in Frankfurt und das programmkino rex in Darmstadt werden einige Beiträge nachspielen. Ein Online-Angebot wird es auch noch geben: Der große Teil des Filmprogramms wird On-Demand zur Verfügung stehen, während Filmgespräche und Panels, Eröffnung und Preisverleihung auf dem exground YouTube-Kanal abrufbar sein werden.

Eröffnungsfilm ist die Komödie »Queen of Glory« von dem Allround-Talent Nana Mensah. Die Afroamerikanerin verfasste das Drehbuch, konnte aber kaum auf dem Regiestuhl Platz nehmen, weil sie auch gleich noch die Hauptrolle übernommen hatte, wie einige ihrer großen Vorgänger. Mit der Geschichte von der begabten Doktorandin, der in die Entscheidung für ihrem Geliebten in Ohio der unerwartete Tod ihrer ghanaischstämmigen Mutter in die Quere kommt, gewann Mensah bereits den Best Director Award auf dem Tribeca Film Festival. Der Film stimmt auch auf den Länderschwerpunkt ein, der in diesem Jahr den USA gewidmet ist, was deshalb keine große Neuigkeit ist, weil das Filmfest ohnehin die Sektion »American Independents« seit

Jahren im Programm führt. Und das ist auch nicht verwunderlich, sind doch die Amerikaner nicht nur im Mainstream, sondern auch bei den unabhängigen Produktionen absolute Weltmarktführer. So hat eben jedes Filmfestival, das etwas auf sich hält, amerikanische Indies im Angebot. Immerhin wartet der Schwerpunkt mit 13 Langfilmen, unter ihnen 9 Debüts, und fünf Beiträgen im Programm »Shorts from the States – Kurzfilme aus den USA« auf. In dem langen Dokumentarfilm »Malni – Towards the Ocean, Towards the Shore« widmet sich Sky Hopinka dem Zusammenwirken von Leben und Tod, Natur und Zivilisation speziell in den USA und speziell aus der Sicht des indigenen Stammes der Chinook. Die Tragikomödie »Zola« von Janicza Bravo handelt nicht von

dem französischen Autor, sondern von einer Stripperin und ihren zumeist sexuellen Abenteuern auf einem rasanten Roadtrip nach Florida. Aber auch von unserer Seite des Atlantiks werden interessante Werke aus dem diesjährigen Programm von Cannes vorgestellt. Das Musical »Annette« von Leos Carax (»Holy Motors«), eine Romanze zwischen einem Stand-Up-Comedian und einer Opernsängerin, war der Eröffnungsfilm. In die 1950er Jahre, als Schwule hierzulande noch im Gefängnis landen konnten, führt Sebastian Meise mit seinem zweiten Langfilm »Große Freiheit«, der in der Sektion »Un certain regard« den Jurypreis erhielt. Im Rahmenprogramm liest der Schauspieler Armin Nufer aus Werken der US-Literatur (in Kooperation mit der Buchhandlung Vaternahm). In der Paneldiskussion »US Cinema? Was ist das? – Auf der Suche nach einer nationalen Kinematografie« beschäftigen sich US-amerikanische Filmschaffende mit dem gegenwärtigen Kino in ihrer Heimat und seinen vielfältigen Strömungen. Amnesty International ist zu Gast für einen Vortrag über die Missstände im Gefängnissystem der USA. Im Nassauischen Kunstverein lässt sich Videokunst der MultimediaKunstschaffenden Orian Barki und Meriem Benanni unter dem Titel »2 LIZARDS« bestaunen, während im Foyer des Murnau-Filmtheaters Filmplakate mit vollbusigen Damen und Bildschallplatten des Kultregisseurs Russ Meyer ausgestellt werden. cw

www.exground.com

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Film Film

Ein Kino-Märchen »Eine Handvoll Wasser« von Jakob Zapf Frankfurt im Herbst. Das kann sehr trüb sein, auch und gerade in den mehr oder weniger grünen Vorstädten mit ihren Reihen- und Einfamilienhäusern. Hier lebt Konrad (Jürgen Prochnow), hoch in den Achtzigern, nach dem Tod seiner Frau allein, geplagt von Erinnerungen, von Nachbarschaft, mit deren Zudringlichkeit er nichts anfangen kann, und von familiären Problemen. Konrad kann es offenbar schwer ertragen, dass seine Tochter eine Frau geheiratet hat und mit ihr gemeinsam Kinder adoptieren will. Ansonsten legt man ihm nahe, sich auf ein Leben im Altersheim vorzubereiten. Und dann hat man ihm auch noch einen Raubfisch verkauft, der seine Neos frisst. Konrad fühlt sich bedroht, von »Zigeunern«, die in sein Haus einbrechen und gegen die er sich mit Vorhängeschlössern und bereit gelegter Bewaffnung wappnet. Und eines Nachts erwischt er auch einen von ihnen mit seiner Nagelschusspistole. Allerdings handelt es sich nicht um einen finsteren Kriminellen sondern um ein junges Mädchen. Thurba (Milena Pribak) ist geflohen, als man die Mutter mit ihren Kindern gerade ausweisen wollte. Solange Thurba nicht von der Polizei gefunden ist, kann die Familie bleiben. Konrad nimmt sich widerwillig des Mädchens an. Die Versorgung der Wunden, eine Pizza (ohne Fleisch), ein Nachtlager. Danach soll sie aber abhauen. Daraus wird natürlich nichts. Nach einigem Hin und Her muss Konrad sogar zum Fluchthelfer werden.

Ganz nebenbei erinnert er sich schließlich, dass auch er als Kind ein »Flüchtling« war. (»Du bist kein Deutscher?« fragt Thurba erstaunt.) Um Thurba die Reise zu Verwandten nach London zu ermöglichen, muss Konrad noch einmal in sein altes Auto steigen, von dem er sich schon verabschiedet hatte, muss die Polizisten abwimmeln, die er vorher selber gerufen hat, und sich mit seiner Tochter versöhnen. Es wäre wohl zu viel verlangt, eine solche Geschichte jenseits aller Plot-Modelle und vollkommen klischeefrei zu erzählen. Die Zutaten des Feelgood-Movies mit humanistischer Botschaft schimmern immer wieder durch. Wahrscheinlich wird man »Eine Handvoll Wasser« am meisten gerecht, wenn man ihn als eine Kino-Märchen-Variante der »Little Lord Fauntleroy« (Der kleine Lord)-Art versteht: Die Geschichte vom Kind, das das Herz eines alten, verbitterten Mannes erweicht und ihn noch einmal zurückholt ins Leben. Oder: Die Geschichte vom tapferen Mädchen, das sich mit Beharrlichkeit ihren Retter sucht. Ein Gegenstück zu Jakob Zapfs vorhergegangenem (kurzen) Spielfilm »Sein Kampf«, in dem ein Junge, der drauf und dran ist, zu den Neonazis zu gehen, von einem HolocaustÜberlebenden vor seinem verhängnisvollen Familien- und Gruppenzwang gerettet wird. Für ein solches Kino-Märchen der versöhnenden Art bietet Frankfurt eine ideale Kulisse – von der »spießigen« Siedlung bis zur Skyline, die einen verabschiedet –, weil das Setting weniger verbraucht ist als das anderer deutscher Kino-Städte, in denen die Gentrifizierung sogar die möglichen Drehorte drastisch verlangweiligt hat. »Eine Handvoll Wasser« fängt eine Stimmung von Einsamkeit und trügerischer Normalität ein. So mag sich die Fabel entfalten wie eine Geschichte, die man sich zum Trost erzählt, wenn die Wirklichkeit mal wieder unerträglich zu werden droht. Georg Seeßlen EINE HANDVOLL WASSER von Jakob Zapf, D 2020, 96 Min. mit Jürgen Prochnow, Milena Pribak, Pegah Ferydoni, Anja Schiffel, Anke Sevenich Drama / Start: 11.11.2021

Fotos: © Daniel Dornhöfer

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Film

Ein Gefühl des Verlustes »Kinder der Hoffnung« von Yael Reuveny Von Israel und seinen Nachbarn ist oft die Rede, in TVNachrichten und Zeitungen. Seltener sind da schon die Berichte über den Alltag in Israel, wie man unter einer potentiellen und manchmal auch sehr realen Bedrohung einen ganz normalen Alltag erlebt. Oder ist der Alltag vielleicht doch nicht ganz so normal? Die 1980 in Israel geborene Yael Reuveny hat sich an einer filmischen Bestandsaufnahme versucht. Die Regisseurin hat vor 15 Jahren ihre Heimat verlassen. Dieser Satz ist leicht hingeschrieben, aber um wie viel schwerer war dessen Ausführung. Denn wer als gebürtiger Israeli das Land verlässt, bricht ein Versprechen. Dies wird schon nach kurzer Zeit klar, wenn man die Dokumentation »Kinder der Hoffnung« sieht. Die kleine Yael ist eines von 32 Kindern einer israelischen Schulklasse, die sich 1988 für ein Gruppenfoto versammelt hat. Aus alten Dokumentaraufnahmen erfahren wir, dass die Kinder schon früh, etwa in Liedern, auf den Aufbau des Landes, das ewig bestehen soll, eingeschworen werden. Und die privaten Super-8-Aufnahmen geben dem Ganzen einen optimistischen Ton.

Natürlich wissen alle, die hier zu sehen sind, dass ihr Land von Feinden umgeben ist, aber eine Einigung mit den Palästinensern scheint möglich. Sie sind Kinder der Hoffnung. Heute ist die Hoffnung auf einen baldigen Frieden erloschen. Das geht aus den Äußerungen der ehemaligen Klassenkameradinnen und -kameraden hervor, die in Israel geblieben sind und von ihrer einstigen Mitschülerin aufgesucht werden. Alle haben sich in der unsicheren Lage eingerichtet, und ihre Probleme gleichen denen der deutschen Mittelschicht zum Verwechseln. Kinder müssen zur Schule gebracht oder von dort abgeholt werden, es gibt gute und schlechte Ehetage, eine aufgetakelte Frau erzählt von

ihren Schwierigkeiten, einen Mann zu finden. Aber dann gibt es auch Besonderheiten. Eine Maklerin zeigt bei der Besichtigung einer Eigentumswohnung im Hochhaus den Save Room, der vor Raketen schützen soll, ein junger Mann erinnert sich lieber nicht an manche Situationen, die er bei seinem Wehrdienst erlebt hat. Zusammengefasst ist das Gefühl, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, nicht mehr so stark wie früher. Der Gedanke auszuwandern ist nicht nur der Filmemacherin gekommen. Eine Frau, die bislang geblieben ist, bald wird in die USA gehen. Bei ihr entwickelt sich bereits in Israel das Gefühl des Verlustes, das Reuveny in Berlin immer wieder empfindet.

Bei allen Äußerungen, die Reuveny in ihrer Heimat gesammelt hat, bleibt allerdings offen, ob das aktuelle Lebensgefühl ein Ergebnis des 4. Novembers 1995 ist, als der verständigungswillige Ministerpräsident Jitzchak Rabin ermordet wurde, oder ob es vielleicht das Ergebnis einer stärkeren Individualisierung in unsere Zeit ist. »Kinder der Hoffnung«, dieser Film zwischen Selbstreflexion und Information, gibt uns ein tieferes Verständnis für die Befindlichkeiten der Bewohner Israels und derjenigen, die es einmal gewesen sind. Claus Wecker KINDER DER HOFFNUNG von Yael Reuveny, D/Israel 220, 84 Min. Dokumentarfilm Start: 4.11.2021

»Ganz große Theaterkunst« Gießener Allgemeine Zeitung

KÖ N I G S K I N D E R Engelbert Humperdinck

»Eine musikalische Offenbarung«

Foto: Wolfgang Runkel

Die Rheinpfalz

AB 6. NOVEMBER WIEDER DA ALLE TERMINE & TICKETS UNTER WWW.OPER-FRANKFURT.DE www.strandgut.de | Strandgut 11/2021

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Film Film Die »Frauenfrage«, schrieb die Sozialdemokratin Lily Braun zur Wende zum 20. Jahrhundert, »ist zwingend die Frage nach ›der wirtschaftlichen Lage der Frau‹ und den ›ökonomischen Thatsachen‹«. Diese stehen nun im Zentrum des dritten »Remake«-Festivals. Nach den Schwerpunkthemen Frauenwahlrecht zum Festival-Einstand 2018, gefolgt von »HerStory« – dem weiblichen Blick auf die Welt und ihre Geschichten – 2019, geht es in der dritten Auflage des erfolgreichen Festivals nun um Arbeit und Geld. Es geht also gewissermaßen ums Eingemachte, um ein Schlüsselthema der Frauenbewegung. Dabei wird gerade im Gegenwartskino die Arbeit von Frauen, aber auch das Thema Verarmung ausgeblendet. Ausnahmen wie »Nomadland« bestätigen die Regel. Und dies, sagt Mitveranstalterin Gaby Babic, obwohl gerade in Corona-Zeiten prekäre Arbeitsverhältnisse wieder in den Blick rücken, etwa »gefragt wird, wer eigentlich dafür sorgt, dass die Regale im Supermarkt aufgefüllt werden«. Das Bild von arbeitenden Frauen aber, sofern sie filmisch überhaupt noch repräsentiert sind, wird im gegenwärtigen Mainstreamkino von großstädtischen Glamourgirls dominiert. Dabei beweisen die von Babic und ihren Mitstreiterinnen ausgegrabenen Filme, wie genau und scharfsinnig gerade Regisseurinnen von der Frühzeit des Lichtspieltheaters an, die vielfältigen Formen weiblicher Arbeit und damit Sein und Bewusstsein eines Frauenlebens beleuchtet haben. Und eben das ist die Mission der Kinothek Asta Nielsen e.V., einer bundesweit einzigartigen Einrichtung, aus der heraus die Idee für dieses Festival entstand. Der Schwerpunkt des u.a. von den Filmwissenschaftlerinnen Heide Schlüpmann und Karola Gramann gegründeten und von Gaby Babic geleiteten Frauenfilmarchivs liegt in der Sammlung sogenannter »grauer Literatur« zur Frauen-Film-Arbeit der 70er und 80er Jahre und auch analoger Filme aus jener Zeit. Doch »Filme

Gaby Babic © Bozica Babic

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SHOES (USA 1916, R Lois Weber) © Eye Filmmuseum

Working Girls

Remake – Frankfurter Frauen Film Tage vom 23.–28. November Flapper, Gendernauten, Hebammen, Landfrauen, und 9/11-Putzfrauen: auch im 3. RemakeFrauenfilmfestival präsentieren die Macherinnen historische und aktuelle Filme von und über Frauen und huldigen ihrer Leidenschaft für analoges Kino existieren nur in der Aufführung, das Zeigen selbst ist eine Form des Filmemachens, ein Re-Make«, so die Prämisse. Das Sichtbarmachen weiblicher Filmarbeit ist verbunden mit dem Anspruch, die Filme möglichst im Originalformat aufzuführen, sei es 35 mm, 16 mm, Super-8 oder eben digital – und, bei Stummfilmen, mit Live-Musikbegleitung. Das herausragende Event des Festivals ist das CineConcert im Schauspiel Frankfurt, wo der Stummfilm »Shoes« (1916) von einem dreiköpfigen Orchester mit einer eigens dafür komponierten neuen Musik der Niederländerin Maud Nelissen aufgeführt wird. Filmpionierin Lois Weber beschreibt darin anhand des Alltags eines »Ladenmädchens« das damals neue Phänomen junger unverheirateter Frauen, die auf den Arbeitsmarkt drängten. Weiterentwickelt, und konterkariert wird die Tristesse des Überlebenskampfes eines »shop girls« im Stummfilm »It« (Das gewisse Etwas, 1927), ebenfalls live begleitet von Pianistin Maud Nelissen. Regisseurin Clarence Badger installierte mit ihrem Erfolgsfilm mit der kessen Verkäuferin Betty Lou das »flapper girl« als weibliches Vorbild und machte Clara Bow mitsamt ihrem rot gefärbten Bubikopf zum Hollywood-Star. Die Bandbreite von Working-GirlFilmen umfasst etwa auch den Dokumentarfilm »Coalmining

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Woman« (1982) über Frauen, die sich das Recht auf den Beruf der Bergbauarbeiterin erstritten, und »Ahorita Frames« (2021), ein Porträt jener illegaler mexikanischen Putzfrauen, die in den Trümmern von 9/11 im Auftrag eines Asbestentsorgers Aufräumarbeit leisteten. Die »unsichtbare Arbeit«, also Hausarbeit und Kinderkriegen, wird u.a. im britischen Kampagnenfilm »All Work and No Pay« (1976), gedreht von einem feministischen Filmkollektiv, in den Fokus gerückt. »A la vie« (2020) ist ein Porträt der Hebamme und feministischen Aktivistin der ersten Stunde, Chantal Birman. Eine »tolle Wiederentdeckung« sagt Babic, sei auch »Landfrauen. Drei Generationen auf einem Hof« (1978) von Roswitha Ziegler, eine TV-Produktion, von der es keine Vorführkopie mehr gab und die als »Digitalisat« wiedererweckt wurde. Babics persönliches Highlight ist ein »Baustellenliebesfilm«, der Festival-Abschlussfilm »Die große weite Welt erkennen«, den Kira Muratova 1978 in Sowjetrussland drehte und in dem mitten auf einer Großbaustelle eine Putzerin zwei Männer liebt. Über 30 Lang- und Kurzfilme, die, abgesehen von »Shoes«, im Kino Pupille in der Uni aufgeführt werden, umfasst das Programm, erweitert wie schon in den Vorjahren von Filmen, die, bis in den Februar 2022, als Remake On Location an

anderen Spielorten zu sehen sind. Dazu zählt die Kinopremiere eines restaurierten AvantgardeApokalypsedramas aus Wien, »Rote Ohren fetzen durch Asche« (1991) in Super-8, und »Be Natural: The Untold Story of Alice Guy-Blaché« (2019), ein Dokumentarfilm über eine Filmpionierin, die ihre Karriere 1896 als Sekretärin bei Gaumont begann. Brandneu sind z.B. die Filme »First Cow« (2019), ein Alternativ-Western von Kelly Reichardt, und der Dokumentarfilm über die Entwicklung der genderqueeren Szene in San Francisco, »Genderation« (2021), in dem Regisseurin Mo-

LANDFRAUEN. DREI GENERATIONEN AUF EINEM HOF (BRD 1978, R Roswitha Ziegler) © Roswitha Ziegler


Film nika Treut an ihren berühmten Film »Gendernauts« (1999) anknüpft. Wie gehabt werden die Filme von Textlesungen, Vorträgen und Gesprächen eingerahmt. Zu den Gästen gehören u.a. Regisseurinnen wie Roswitha Ziegler (»Landfrauen«), Heike Misselwitz (»Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann«), Angelika Levi (»Ahorita Frames«), Monika Treut (»Genderation«) und Ingemo Engström (»Kampf um ein Kind«). Die Corona-Pandemie hat die Planung des Festivals, das im zweijährigen Turnus fortgeführt wird, insofern beeinflusst, sagt Babic, dass »einige internationale Gäste abgesagt haben, weil sie vorsichtshalber noch nicht reisen wollten, leider auch Lizzie Borden«, die mit dem Sexarbeiterinnen-Drama »Working Girls« (1986) vertreten ist. Zum Konzept von »Remake« gehört die Rückschau auf die Geschichte feministischer Festivals: so werden in diesem Jahr die Erstausgaben der »Feminale« (1984) in Köln und des »femme totale-Festivals« (1987) in Dortmund gewürdigt, mit Kurzfilmprogrammen und einer Podiumsdiskussion mit den Gründerinnen von damals. Ein besonders Schmankerl ist eine Reihe von Hotelfilmen, mit denen der renommierten Filmschriftstellerin Frieda Grafe (1934-2002) Hommage erwiesen wird – ausgehend von ihrem Text »Die saubere Architektur in Gefahr. Die Grandhotels in der Unterhaltungsindustrie« (1990). In dieser Reihe, einer Nische für männliche Regisseure, finden sich Komödien wie Billy Wilders »Avanti, Avanti!« (1972), »Double Whoopee« (1929) mit Laurel & Hardy, und Fritz Langs letztes Werk »Die tausend Augen des Dr. Mabuse« (1960). Birgit Roschy Vom 23.11.– 28.11.2021 www.remake-festival.de

Der Blick zurück

70. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg Das Filmfestival, das zusammen mit der Berlinale das älteste Filmfest in Deutschland ist, schaut auf seine Vergangenheit zurück. 1952 wurde es in Mannheim als »Kultur- und Dokumentarfilmwoche« Jahren gegründet. Damals war es ein kultureller Neustart. Heute, wenn ein Wahlslogan »Nie gab es mehr zu tun« heißt, als hätte es die Nachkriegszeit nicht gegeben, lohnt es sich, auf vergangene Jahre zurückzublicken, in denen es eine Menge zu tun gab und auch einiges geschah. So lautet das Motto der Retrospektive dieser Jubiläumsausgabe »Umbrüche und Wendepunkte – Wiederentdeckungen aus 70 Jahren Film«. Es sollen Filme aus vergangenen Programmen gezeigt werden, die seismografisch gesellschaftliche und/oder künstlerische Umbrüche ankündigen oder begleiten. Kurator Hannes Brühwiler und Festivaldirektor Sascha Keilholz haben 12 Langfilme und zwei Kurzfilmprogramme zusammengestellt, die eben auch einen Überblick über die Geschichte des Filmfestivals geben. Mannheim entwickelte sich nämlich zu einem wichtigen Ort, an dem es Entdeckungen zu machen gab. Auch zu einer Zeit, als andere Festivals lieber bewährte und bekannte Regisseure ihre neuen Werke vorstellen ließen. Heute darf sich Mannheim-Heidelberg als bedeutendes Newcomer-Festival ansehen, das sich auf Erst- und Zweitfilme spezialisiert hat. Nach welchen Kriterien wurden die Filme der Retrospektive ausgewählt? Der Kurator sagt dazu: »Unser Fokus war nicht der eines repräsentativen Querschnitts, sondern vielmehr stand auch hier der Gestus des Entdeckens und Wiederentdeckens im Zentrum: ein aktueller Blick auf die Bandbreite des auf dem IFFMH versammelten internationalen Kinos.« Einen Schwerpunkt bilden natürlich die europäischen und amerikanischen Neuen Wellen, insbesondere deren Anfänge. Hier überwiegen die deutschen Beiträge, denn nach der Ausrufung des Jungen Deutschen Films im Oberhausener Manifest erwies sich das Festival als wichtiges Forum für die Werke der gegen das Establishment rebellierenden Filmemacher und Filmemacherinnen. Zwei ihrer prominentesten Vertreter waren Jean-Marie Straub und Danièle Huillet, deren »Der Bräutigam, die Komödiantin und der Zuhälter« (1969) zu sehen sein wird. Wim Wenders ist mit

»Same Player Shoots Again« (!968) vertreten und Adolf Winkelmann, der Außenseiter unter den Außenseitern, mit »Adolf Winkelmann, Kassel 9.12.1967, 11.54h« (1968). Edgar Reitz erzählte in »Mahlzeiten« (1966/67) von der Beziehung eines Mannes zu einer Frau, die ein Kind nach dem anderen zur Welt bringt, wobei die anstrengende Betreuung des Nachwuchses völlig unter den Tisch fällt. Einen »Frauenfilm« nannte man damals Ula Stöckls noch heute sehenswertes Werk »Neun Leben hat die Katze« (1968). Haskell Wexlers »Medium Cool« (USA 1969) zeigt Ausschreitungen beim Parteitag der Demokratischen Partei, und Gérard Blain widmete sich schon früh als Regisseur den Problemen, die junge Menschen mit sich selbst und ihrer Umwelt haben. Sein »Un enfant dans la foule« (A Child in the Crowd, F 1976), der nie von einem deutschen Verleih in die hiesigen Kinos gebracht wurde, kann jetzt auf der großen

Andrea Arnold © IFFMH

Leinwand besichtigt werden. Das Festival wird in diesem Jahr zum ersten Mal den Grand IFFMH Award verleihen. Mit OscarGewinnerin Andrea Arnold (»Fish Tank«), die gerade auch in Gent geehrt wurde, und Guillaume Nicloux (»Thalasso«) sind zwei würdige Preisträger gefunden worden. Geehrt werden außerdem die Produzentin Bettina Brokemper, die Chefin von Heimatfilm, und der Regie-Altmeister Claude Lelouch (»Ein Mann und eine Frau«). Filme der Honorierten werden selbstverständlich auch zu sehen sein. Claus Wecker www.iffmh.de

Rätselspaß für Sudokufans und Kunstfreunde Mondoku

Jetzt gratis spielen! www.mondoku.app

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Film

Sehnsucht nach Farbe im Leben?

Procida, Kampanien Italienische Kulturhauptstadt 2022

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Film DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM KINOPROGRAMM NOVEMBER 2021 CHRIS MARKER

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DI 18:00

L’HÉRITAGE DE LA CHOUETTE (Teil 1) FR 1987-1989 Chris Marker OmU

DI 20:30

DESCRIPTION D’UN COMBAT FR/IL 1961 Chris Marker DF

MI 18:00

L’HÉRITAGE DE LA CHOUETTE (Teil 2) FR 1987-1989 Chris Marker OmU

MI 20:30

LETTRE DE SIBÉRIE FR 1957 Chris Marker OmeU

HOMMAGE JEAN-PAUL BELMONDO

02 03 04 11 13 14 14 16 18 30

DI 20:30

À BOUT DE SOUFFLE FR 1960 Jean-Luc Godard OmU

MI 18:00

CLASSE TOUS RISQUES FR/IT 1960 Claude Sautet OmU

DO 20:30

CLASSE TOUS RISQUES FR/IT 1960 Claude Sautet OmU

DO 18:00

MODERATO CANTABILE FR 1960 Peter Brook OmeU

SA 20:30

À BOUT DE SOUFFLE FR 1960 Jean-Luc Godard OmU

SO 16:45

LES MISÉRABLES FR 1995 Claude Lelouch OmeU

SO 20:30

L‘AÎNÉ DES FERCHAUX FR 1963 Jean-Pierre Melville OmU

DI 20:30 DO 17:45 DI 20:30

BORSALINO FR/IT 1970 Jacques Deray OmU BORSALINO FR/IT 1970 Jacques Deray OmU LE MARGINAL FR 1983 Jacques Deray OmU

FEDERICO FELLINI

19 19 21 22 25 28 29 29

FR 18:30

INTERVISTA IT 1987 Federico Fellini OmU (mit Vortrag)

FR 21:30

INTERVISTA IT 1987 Federico Fellini OmU (mit Einführung)

SO 17:00

LA DOLCE VITA IT/FR 1960 Federico Fellini OmeU

MO 18:00

LO SCEICCO BIANCO IT 1952 Federico Fellini OmeU

DO 20:30

ROMA IT/FR 1972 Federico Fellini OmU

SO 17:00

8 ½ – OTTO E MEZZO IT/FR 1963 Federico Fellini OmU

MO 18:00

LA STRADA IT 1954 Federico Fellini OmU

MO 20:30

E LA NAVE VA IT/FR 1983 Federico Fellini OmU

SOUTHERN LIGHTS – KINO DES GLOBALEN SÜDENS (4.-9.11.) VERSO SUD 27 – FESTIVAL DES ITALIENISCHEN FILMS (19.-29.11.) SPECIALS: KANADA-EXPERIMENTALFILMPROGRAMM (3.11.) DIAS DE CINE (12.11.) LECTURE & FILM – VĚRA CHYTILOVÁ: SEDMIKRÁSKY (18.11.)

STREAMINGANGEBOT AUF DER NEUEN PLATTFORM DFF KINO+ DFF.CINEMALOVERS.DE Gesamtes Programm WWW.DFF.FILM DEUTSCHES FILMINSTITUT FILMMUSEUM

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Neu im Kino

>> 28.10.2021 ANTLERS

von Scott Cooper, USA/MEX/CD 2020, 99 Min. mit Keri Russell, Jesse Plemons, Jeremy T. Thomas, Graham Greene, Scott Haze, Rory Cochrane Horrorfilm Sheriff Paul Meadows (Jesse Plemons) kommt mit seinen Ermittlungen in einer Kleinstadt in Oregon nicht weiter. Dort sind eine Reihe von Menschen zerteilt und zerstückelt aufgefunden worden. Pauls Schwester, die junge Lehrerin Julia Meadows (Keri Russell), bemerkt, dass der Vater und der Bruder ihres Schülers Lucas (Jeremy T. Thomas) ein tödliches, übernatürliches Geheimnis hegen. Gemeinsam mit dem Jungen muss sie bald ums Überleben kämpfen. Gegen eine sagenhafte Kreatur der amerikanischen Ureinwohner? https://disney.de

AUFSCHREI DER JUGEND (Generation Friday for Future) von Kathrin Pitterling, D 2020, 89 Min. mit Luisa Neubauer, Clara Mayer, Joschua Wolf, Elias Saad, Louis Motaal, Silvan Marczinke Dokumentarfilm

Der Kameramann Thomas Mauch im DFF

Wird der Einfluss des Kameramannes oder der in letzter Zeit immer häufiger auftretenden Kamerafrau bei einer Spielfilmproduktion unterschätzt? Konzentrieren sich Publikum und Kritiker nicht zu sehr auf die Regisseure, wenn es um die Leute hinter der Kamera geht? Diese Frage konnten man sich an dem Wochenende im Kino des Deutschen Filminstituts und Filmmuseums stellen, an dem der Kameramann Thomas Mauch über sich und seine Arbeit sprach. Mauch gehört zu den Wegbegleitern von Werner Herzog, Alexander Kluge, Edgar Reitz, Helma Sanders-Brahms und Ulla Stöckl, als der Junge Deutsche Film entstand, der mit dem Älterwerden der Protagonisten zum Neuen Deutschen Film wurde. Zumindest was Herzog und Kluge betraf, hatte Mauch freie Hand bei der Kameraführung. So wurde die erstaunliche Handkamera in »Auch Zwerge haben klein angefangen« (der Film lief am Freitagabend) ohne Einmischung des Regisseursgeführt, der das seinerzeit notwendige technische Gerät seinem umtriebigen Cinematografen hinterhertrug. Als Mauch 1966 Robert Bresson besuchte, der in Südfrankreich »Mouchette« drehte, konnte er beobachten, dass der Meisterregisseur erstaunlich wenig mit dem Kameramann sprach, sondern nur dem Kameraoperator/Schwenker Anweisungen gab. Er traf damals auf Vermittlung des Rechtehändlers Leo Kirch auf den eigentlich Interviews ablehnenden Bresson, der das Team, bestehend aus Mauch und drei deutschen Filmkritikern als Produzenten und Regisseur, zuvorkommend und sogar recht auskunftsfreudig empfing (»Zum Beispiel Bresson«).

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Auch Alexander Kluge ließ Mauch freie Hand. Kluge sei geizig, sagte Mauch im Zusammenhang mit dem Kurzfilm »Bildungsbürgerin, Jahrgang 1908«. Er habe an seiner Arbeitsweise besonders geschätzt, dass er mit ihm allein auf dokumentarische Exkursionen gehen konnte und kein teures Team brauchte. Allerdings seien die Kluge-Filme tatsächlich erst im Schneideraum entstanden, wo die Cutterin Beate Mainka-Jellinghaus ein hartes Regiment geführt habe. Mauch habe es vermieden, sich dort blicken zu lassen. In seiner sichtlich von Kluge beeinflussten Regiearbeit »Die Achse« warf Mauch einen satirischen Blick auf einen (fiktiven) Militärdokumentaristen im Zweiten Weltkrieg, der sich auf Geheiß von Goebbels immer so stellen sollte, dass der deutsche Vormarsch in der Wochenschau von links nach rechts zu sehen war. Die Veranstaltung wurde vom Filmhaus Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem DFF organisiert. Der Kontakt kam durch die Regisseurin Eva Hiller zustande, deren »Unsichtbare Tage oder Die Legende von den weißen Krokodilen« mit anschließendem Gespräch zwischen Regisseurin, Kameramann und Publikum das Seminar abschloss. Die eingangs gestellte Frage muss abschließend mit einem eindeutigen Ja beantwortet werden.

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Claus Wecker

Der Film porträtiert die jungen Leute, die in der Bewegung »Fridays for Future« aktiv sind. Wie leben sie und wie haben sich ihre Aktivitäten während der Corona-Pandemie verändert? Was sind ihre Träume und Befürchtungen, die sich nicht bewahrheiten sollen? Der Film gewann den 8. ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerb. www.wfilm.de

BLACK BOX – GEFÄHRLICHE WAHRHEIT (Boîtenoire)

von Yann Gozlan, F/B 2021, 129 Min. mit Pierre Niney, Lu de Laâge, André Dussollier, Sébastien Pouderoux, Olivier Rabourdin, Guillaume Marquet Thriller Nach einem Flugzeug-Absturz wird Mathieu Vasseur (Pierre Niney) als leitender Ermittler der Luftfahrt-Behörde mit der Auswertung der Black Box beauftragt. Als die ersten Untersuchungen keine Ergebnisse liefern, wird der Fall geschlossen. Doch einige Details veranlassen den Spezialisten, auf eigene Faust nachzuforschen. www.studiocanal.de

BORGA

von York-Fabian Raabe, GH/D 2021, 107 Min. mit Eugene Boateng, Christiane Paul, Jude Arnold Kurankyi, Lydia Forson, Adjetey Anang, Emmanuel Affadzi Drama Die zwei Brüder Kojo (Eugene Boateng) und Kofi (Jude Arnold Kurankyi) wachsen auf der Elektroschrott-Müllhalde Agbogbloshie in Ghanas Hauptstadt Accra auf, wo sie ihren Lebensunterhalt mit dem Sammeln von Metallen verdienen. Als sich die Chance ergibt, nach Deutschland zu kommen, bemerkt Kojo schnell, dass sein Traum nur ein Mythos ist. Er wird nicht mit offenen Armen empfangen. Sein Lichtblick ist Lina (Christiane Paul), doch auch bei ihr versucht er, dem Bild des Borgas zu entsprechen. www.eastendfilm.de/borga

CONTRA

von Sönke Wortmann, D 2020, 103 Min. mit Nilam Faroq, Christoph Maria Herbst, Hassan Akkouch, Ernst Stötzner, Meriam Abbas, Mohamed Issa Komödie Dem Professor Richard Pohl (Herbst) droht der Rauswurf aus der Uni, nachdem er die JuraStudentin Naima Hamid (Nilam Farooq) in einem vollbesetzten Hörsaal beleidigt hat. Als das Video viral geht, schlägt ihm Universitätspräsident Alexander Lambrecht (Ernst Stötzner) vor, Naima für einen bundesweiten DebattierWettbewerb fitzumachen. So habe er vor dem Disziplinarausschuss eine Chance. Deutsche Version der französischen Komödie »Die brillante Mademoiselle Neila« (Le Brio) mit Daniel Auteuil. www.constantin-film.de

DAIDO MORIYAMA – THE PAST IS ALWAYS NEW, THE FUTURE IS ALWAYS NOSTALGIC von Gen Iwama, J 2021, 110 Min. Dokumentarfilm

Der Fotograf Daido Moriyama, 81, immer noch als Künstler tätig, ist wahrscheinlich die letzte und bekannteste charismatische Figur in der Welt der Fotografie. Er erhielt weltweit zahlreiche Auszeichnungen. Dieses intime Portrait begleitet zwei Männer, einen Graphiker und einen Verleger, über ein Jahr lang, die sich zur Aufgabe gemacht haben,den Schaffensprozess Moriyamas einzufangen. https://rapideyemovies.de

DEAR EVAN HANSEN

von Stephen Chbosky, USA 2021, 137 Min. mit Ben Platt, Kaitlyn Dever, Amandla Stenberg, Nik Dodani, Colton Ryan, Danny Pino Musical Briefe an sich selbst schreiben – mit dieser Aufgabe seiner Therapeutin soll der schüchterne Außenseiter Evan Hansen herausfinden, wie gut sein Leben eigentlich ist. Doch als einer dieser Briefe in die Hände seines Mitschülers Connor gerät, überschlagen sich die Ereignisse, und Evan wird ganz unerwartet der Mittelpunkt in Connors Familie und seiner Mitschüler. Völlig überfordert stellt er schließlich fest, dass niemand allein ist. #dubistnichtallein https://upig.de

ONLINE FÜR ANFÄNGER (Effacer l‘historique) von Benoît Delépine u. Gustave Kervern, F/B 2020, 112 Min., mit Blanche Gardin, Denis Podalyès, Corinne Masiero, Vincent Lacoste, Bouli Lanners Tragikomödie Marie, muss seit der Trennung vom Ehemann ihr Mobiliar im Internet verkaufen, um über die Runden zu kommen. Zudem fürchtet sie um den Respekt ihres jugendlichen Sohnes, sollte ein peinliches Sextape von ihr online gehen. Bertrands Tochter wurde Opfer von Cyber-Mobbing, während er selbst sich in die Stimme einer Callcenter-Agentin verliebt hat. Und Christine droht mit schlechten Internet-Bewertungen als Uber-Fahrerin ihre Einnahmen zu verlieren. www.x-verleih.de Siehe Kritik in Strandgut 10/2021 oder online

RON LÄUFT SCHIEF (Ron‘s Gone Wrong) von Sarah Smith, Jean-Philippe Vine, USA/GB 2021, 106 Min., Animationsfilm Was soziale Kontakte betrifft, ist Barney kein Vorzeige-Teenager, denn er ist unbeholfen und schüchtern. Da kommt das Geschenk seines Vaters gerade recht. Der angesagte B-Bot Ron (Zach Galifianakis) soll zu Barneys neuem, besten Freund werden. Der laufende und sprechende Roboter scheint allerdings einen heftigen Defekt zu haben. Statt Selfies zu machen und jede Menge cooler Spielereien zu ermöglichen, besteht er fast ausschließlich aus Fehlfunktionen. https://disney.de

>> 01.11.2021 HOTEL TRANSSYLVANIA: EINE MONSTER VERWANDLUNG (Hotel Transylvania: Transformania) von Derek Drymon u. Jennifer Kluska, USA 2021, ca100 Min., Animationsfilm So hat man Graf Drakula (!) und seine MonsterFreunde noch nie zuvor gesehen. Als Van Helsings geheimnisvolle Erfindung, »Monsterfizierungsstrahl« genannt, außer Kontrolle gerät, werden Draku und seine Monster-Kumpel alle in Menschen verwandelt – und Johnny wird zum Monster. Jetzt gilt es, ein Heilmittel zu finden, ehe es zu spät ist – und sie alle sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben. www.sonypictures.de


Neu im Kino

>> 03.11.2021 ETERNALS

von Chloé Zhao, GB/USA 2021, 157 Min. mit Angelina Jolie, Richard Madden, Gemma Chan, Selma Hayek, Kit Harrinston, Kumail Nanjiani Actiondrama Diese epische Geschichte aus dem Hause Marvel folgt dem Geschehen von »Avengers: Endgame«. Über Tausende von Jahren besteht eine Gruppe unsterblicher Helden, die nun gezwungen sind aus dem Verborgenen hervorzutreten, um sich gemeinsam gegen die ältesten Feinde der Menschheit zu stellen: Die Deviants. www.marvel.com/movies/eternals

>> 04.11.2021 AMMONITE

von Francis Lee, GB 2020, 118 Min. mit Kate Winslet, Saoirse Ronan, Gemma Jones, James McArdle, Fiona Shaw, Alec Secareanu, Drama England in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Resigniert von der männlich-dominierten Wissenschaftswelt Londons, hat sich die einst gefeierte Paläontologin Mary (Kate Winslet) an die Küste im Südwesten Englands zurückgezogen. Dort hält sie sich und ihre schwerkranke Mutter (Gemma Jones) mühsam mit dem Verkauf von Fossilien an Touristen über Wasser. Mit dem lukrative Angebot eines wohlhabenden Kunden, der ihr seine schwermütige junge Ehefrau Charlotte (Saoirse Ronan) zur Erholung in Obhut geben will, bekommt Marys Leben eine unerwartete Wendung … http://tobis.de/film

BERGMAN ISLAND

von Mia Hansen-Løve, F/D/B/F 2021, 112 Min. mit Vicky Krieps, Tim Roth, Mia Wasikowska, Anders Danielsen Lie, Hampus Nordensen, Anki Larsson Drama Tony und Christine reisen zur Bergman-Woche auf die Insel Fårö. Inspiriert vom Geist des großen Regisseurs will das Filmemacher-Paar dort den Sommer verbringen und neue Drehbücher schreiben. Während der bereits etablierte Tony mit seiner Arbeit gut vorankommt, hadert die 25 Jahre jüngere Christine mit ihrer Geschichte. Sie flüchtet sich mehr und mehr in ihr Drehbuch, und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion beginnen zu verschwimmen. www.weltkino.de/filme/bergman-island-2

BLOOM UP – HAUTNAH von Mauro Russo Rouge, I 2021, 88 Min. Dokumentarfilm

Die Geschichte von Betta und Hermes, einem italienischen Ehepaar, das bereits seit vier Jahren in der Swingerszene aktiv ist. Tagsüber betreiben sie gemeinsam eine Tierhandlung, nachts treffen sie sich für ungewöhnliche sexuelle Begegnungen mit diversen Partnern. Hautnah darf Regisseur Mauro Russo Rouge dieses ungewöhnliche Paar begleiten. Mit dem Ergebnis, dass selbst eine tiefe Beziehung durch das Teilen des Partners auf eine harte Probe gestellt werden kann. www.24-bilder.de

CHASING PAPER BIRDS

von Mariana Jukica, D/CDN/A 2020, 123 Min. mit Henrike von Kuick, Lucie Aron, Vladimir Burlakov, Florian Bartholomäi, Katharina Sporrer, Jacob Matschenz, Drama Drei Menschen suchen in einer Berliner Sommernacht hoffnungsvoll nach Liebe und stellen sich ihren Ängsten. Mia, eine angehende französische Tänzerin muss sich neu erfinden, nachdem ihre Liebe und ihr Traum in Scherben liegen. Keks macht sich gerade einen Namen als DJ und fragt sich, ob sie »sesshaft« werden will. Und der Video-Performance-Künstler Ian hat an seinem 30.Geburtstag eine extravagante Party vorbereitet, zu der nur seine beste Freundin Sandy erscheint. www.dejavu-film.de

DIE GESCHICHTE MEINER FRAU (A feleségem története) von Ildikó Enyedi, HU/D/F/I 2021, 169 Min. mit Gijs Naber, Léa Seydoux, Louis Garrel, Sergio Rubini, Josef Hader, Ulrich Matthes, Romanze Der Film erzählt in opulenten Bildern die Geschichte eines ungewöhnlichen Paares dessen Welten nicht unterschiedlicher sein könnten: Jakob Störr (Gijs Naber), ein hartgesottener niederländischer Schiffskapitän, wettet in einem Café, dass er die erste Frau heiratet, die das Lokal betritt. Nichtsahnend kommt Lizzy (Léa Seydoux) zur Tür herein … www.alamodefilm.de

HAPPY FAMILY 2 (3D)

von Holger Tappe, GB/D 2021, 103 Min. Animationsfilm

Vorsitzender Deutscher Journalistenverband

Zur Befreiung von Baba Yaga und Renfield aus den Fängen der Monsterjägerin Mila Starr verwandelt sich die Familie Wünschmann erneut in Vampir, Frankensteins Monster, Mumie und Werwolf. Unterstützt von den drei Fledermäusen jagt die Monsterfamilie wieder um die Welt, um ihre Freunde zu retten und neue monstermäßige Bekanntschaften zu machen … www.warnerbros.de

DIE JUNGEN KADYAS

von Yvonne Andrä, Wolfgang Andrä, Eyal Davidovitch, D 2019, 103 Min., Dokumentarfilm 25 Mädchen aus Israel und Deutschland machen sich daran, Lieder zu lernen und zu singen. Zu den Gedichten von Kadya Molodowsky komponierte Alan Bern die Melodien. Die Mädchen sind arabisch, jüdisch, deutsch; sie sind muslimisch, katholisch, evangelisch, atheistisch; sie sprechen arabisch, hebräisch, englisch, deutsch, französisch, russisch. Und dann sind sie auch noch zwischen 9 und 21 Jahren alt. www.barnsteiner-film.de

DIE GESCHICHTE MEINER FRAU ab 4.11.2021 im Kino © Alamode Film

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Neu im Kino KINDER DER HOFFNUNG

MEINE WUNDERKAMMERN

Vor 15 Jahren hat die heute 40-jährige Regisseurin Yael Reuveny (»Schnee von gestern«) ihre Heimat Israel verlassen, um in Berlin zu leben. Jetzt kehrt sie dorthin zurück und trifft ihre ehemaligen Klassenkameraden, um zu sehen, was aus den Träumen und Idealen ihrer Generation geworden ist. www.filmkinotext.de Siehe Kritik

Wisdom, ein Junge mit kamerunischem Erbe, Joline, die niemals erwachsen werden will, Elias, der auf seinem eigenen Planeten lebt, und Roya, die vor fünf Jahren aus dem Iran nach Deutschland gekommen ist, reisen an einen fantastischen Ort, an dem sie unbeschwert sie selbst sein dürfen. Für diesen Film haben sie ihre Musik selbst geschrieben und komponiert, Requisiten gebaut, Geschichten erfunden und ihre Träume und Ängste offenbart. www.eksytent.com

von Yael Reuveny, D 2020, 84 Min. Dokumentarfilm

KOSMETIK DES BÖSEN (Perfect Enemy) von Kike Maíllo, E/D/F 2020, 90 Min. mit Athena Strates, Tomasz Kot, Marta Nieto, Dominique Pinon, Freyja Simpson, Clara Immel, Thriller Der erfolgreiche Architekt Jeremiasz Angust wird in Paris von einer jungen Frau angesprochen, die mit ihm ein Taxi zum Flughafen teilen will. Seine widerwillig geleistete Höflichkeit bereut er schnell, denn er verpasst seinen Flug. In der Flughafen-Lounge drängt sie ihm ihre Geschichten auf, die ihn zunehmend irritieren … www.kochmedia-film.de/kino

THE MANY SAINTS OF NEWARK

von Alan Taylor, USA 2021, 120 Min. mit Jon Bernthal, Vera Farmiga, Billy Magnussen, Ray Liotta, Michael Gandolfini, Leslie Odom Jr., Krimi Der junge Anthony Soprano wächst in einer der turbulentesten Phasen in der Geschichte Newarks, New Jersey, auf. Rivalisierende Gangster stellen die Vorherrschaft des mächtigen DiMeo-Clans infrage, und dazu erschüttern heftige Rassenkonflikte die Stadt. Mithilfe seines geliebten Onkels Anthony Dickie Moltisanti, der seine beruflichen und privaten Verpflichtungen miteinander in Einklang bringen will, wird aus dem unbedarften Neffen ein übermächtiger Mafiaboss, den wir unter dem Namen Tony Soprano kennen. www.warnerbros.de

von Susanne Kim, D 2021, 79 Min., Dokumentarfilm

PARIS – KEIN TAG OHNE DICH von Ulrike Schaz, D 2020, 104 Min., Dokumentarfilm

Paris 1975. Ulrike Schaz erlebt in der Stadt ihrer Träume den Albtraum ihres Lebens. Weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort ist, gilt sie plötzlich als Komplizin von Carlos, dem »Schakal«. Eine erlebte Geschichte, die einen Blick auf eine Zeit öffnet, in der Staaten und Geheimdienste begannen, mittels Datenspeicherung internationalen Terrorismus zu bekämpfen. Was geschieht mit denen, die ins Räderwerk dieser Terrorismusfahndung mit internationaler Datenspeicherung geraten? https://jip-film.de

REMI – SEIN GRÖSSTES ABENTEUER (Rémi sans Famille) von Antoine Blossier, F 2018, 109 Min., mit Daniel Auteuil, Maleaume Paquin, Virgine Ledoyen, Jacques Perrin, Ludivine Sagnier, Albane Masson, Drama

Die Geschichte könnte von Dickens stammen: Der Waisenjunge Rémi wird von der sanftmütigen Friseurin Madam Barberin aufgezogen. Doch dann gerät er im Alter von zehn Jahren in die Obhut eines fahrenden Musikanten, der ihn mit auf Wanderschaft nimmt. An dessen Seite und in Begleitung von dem Hund Capi und dem kleinen Affen Joli-Coeur reist der Junge durch ganz Frankreich und kommt schließlich dem Geheimnis seiner Herkunft auf die Spur. www.der-filmverleih.de

RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN

von Michael Kreihsl, A 2021, 93 Min. mit Inka Friedrich, Samuel Finzi, Pia Hierzegger, Thomas Mraz, Tijan Marei, Thomas Schubert Komödie Kathrin (Inka Friedrich) braucht eine neue Niere. Ihr Mann Arnold (Samuel Finzi) könnte ihr seine spenden. Er hat es aber nicht eilig, seiner Frau mit dem lebenswichtigen Organ beizustehen. Der gemeinsame Freund Götz (Thomas Mraz) stellt sich, ohne zu zögern, als Spender zur Verfügung. Das wiederum missfällt dessen Frau Diana (Pia Hierzegger). Zwei potentielle Spendernieren als Zerreißprobe für zwei Ehen und die Freundschaft zwischen vier Menschen. www.filmweltverleih.de

SCHOCKEN – EIN DEUTSCHES LEBEN (Schocken, Al Gvul HaKonsensus) von Noemi Schory, IIsrael/D 2021, 82 Min. Dokumentarfilm Der jüdische Unternehmer Salman Schocken will in Zwickau 1904 den Lebensstil der »kleinen Leute« mit modernem Design revolutionieren. Er verbindet in seinem Kaufhaus modernes Management mit sozialen Leistungen für seine Angestellten. Bald gehören 22 Kaufhäuser und 6.000 Mitarbeiter zu seinem Imperium. 1931 gründet er in Berlin den Schocken Verlag, in dem u.a. das Werk Franz Kafkas erscheint. Die Nazis entreißen ihm erst seine Warenhäuser, dann den Verlag. Er emigriert nach Palästina und kauft die liberale Tageszeitung Haaretz, die heute von seinem Enkel Amos weitergeführt wird. www.salzgeber.de

VICIOUS FUN

von Cody Calahan, CDN 2020, 103 Min., mit Evan Marsh, Amber Goldfarb, Ari Millen, Julian Richings, Robert Maillet, Sean Baek, Horrorkomödie 1983, das Internet ist noch lange nicht erfunden und von einer Pandemie spricht auch noch keiner. Der Horrorfilmjournalist Joel (Evan Marsh) will eigentlich nur der Affäre seiner insgeheim verehrten Mitbewohnerin nachspüren, findet sich aber nach einer durchzechten Nacht plötzlich in einer Selbsthilfegruppe wieder. Was schlimmstenfalls unangenehm wäre, entpuppt sich als ziemlich bedrohliche Situation. Denn Joel ist in einer Gruppe von Serienkillern gelandet … www.dropoutcinema.org

ZUHURS TÖCHTER

von Laurentia Genske u. Robin Humboldt, D 2021, 89 Min., Dokumentarfilm

Zeitarbeit à la mode

Das Deutsche Ledermuseum zeigt einen Film über den Modemacher van Boden Vor vier Jahren präsentierte der belgische Modedesigner Dries van Noten, Mitglied der »Antwerp Six« in Paris seine 100.te Kollektion. Für den Regisseur Reiner Holzemer war das der Anlass zu einem ausgiebigen Porträt des Couterieur, dessen Modemarke durch gutes Handwerk sowie eine sorgfältige Auswahl der Materialien besticht und dessen aufwendige Kollektionen vom Entwurf bis zur Realisierung oft mehrere Monate brauchen. Ein Jahr lang begleitete Holzemer den Künstler für seine Hommage »Dries«, die Einblick in sein Leben und Schaffen gibt. Das Deutsche Ledermuseum, dessen Ausstellung »tierisch schön« eine von ihm zusammen mit dem Modehaus Lacroix kreierte Clutch mit dem Print einer Zebrazeichnung auf Satin zeigt, präsentiert am 26. November den gut einstündigen Dokumentarfilm. Der Film wird in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln gezeigt. Die begrenzte Teilnehmerzahl macht eine Anmeldung unumgänglich. gt Termin: 26. November, 19 Uhr www.ledermuseum.de

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Strandgut 11/2021 | www.strandgut.de

Lohan und Samar sind trans-Teenager. Gemeinsam mit ihrer Familie sind die Schwestern aus Syrien nach Deutschland geflohen. Sie leben in einer Flüchtlingsunterkunft mit ihrer Mutter Zuhur, Vater Talib, seiner Zweitfrau Schaharazad und neun jüngeren Geschwistern. Während die Eltern an gewohnten Strukturen festhalten, sind Lohan und Samar hin und her gerissen. www.camino-film.com

>> 11.11.2021 AMOR FATI

von Cláudia Varejão, P/CH/F 2020, 101 Min. Dokumentarfilm Der Film sucht nach Teilen, die sich gegenseitig ergänzen. Es sind Porträts von Paaren, Freunden, Familien sowie Tieren und ihren Besitzern. Zusammen teilen sie die Intimität des täglichen Lebens, ihre Gewohnheiten, den Glauben, den Geschmack oder auch körperliche Merkmale. https://mirafilm.ch/de/amor-fati

BILLIE – LEGENDE DES JAZZ

von James Erskine, GB 2019, 97 Min., mit Billie Holiday Dokumentarfilm Schon vor Jahrzehnten lieferte Billie Holiday mit ihrem Song »Strange Fruit« den Soundtrack für die Bürgerrechtsbewegung der afro-amerikanischen Community. Sie war eine selbstbewusste Frau, weit mehr als nur ein tragisches Opfer von Drogen- und Machtmissbrauch. Als erste

schwarze Frau in einer weißen Band überwand sie gängige Stereotypen, und mit ihrer unverwechselbaren Vokaltechnik nutzte sie ihre Stimme wie ein Instrument. www.prokino.de

ELISE UND DAS VERGESSENE WEIHNACHTSFEST

von Andrea Eckerbom, N 2019, 70 Min., mit Miriam Kolstad Strand, Trond Espen Seim, Anders Baasmo Christiansen, Raisa Stanciu, Familienfilm Am 24. Dezember wacht die kleine Elise mit dem merkwürdigen Gefühl auf, dass dieser Tag ein besonderer ist. Doch sie, ihr Vater und die anderen Bewohner des Dorfes können sich nicht erinnern. Als Elise auf dem Dachboden einen verstaubten Holzkasten mit 24 bemalten Türchen findet, auf dem »Fröhliche Weihnachten« steht, glaubt sie, der Lösung des Rätsels nahe zu kommen. Sie macht sich auf den Weg zum Tischler des Kastens, der sofort weiß: Das gesamte Dorf hat das Weihnachtsfest vergessen. Viel Zeit bleibt nicht mehr, die Erinnerungen wiederzuerwecken … http://capelight.de/kino

EINE HANDVOLL WASSER

von Jakob Zapf, D 2020, 96 Min., mit Jürgen Prochnow, Milena Pribak, Pegah Ferydoni, Anja Schiffel, Drama Der knorrige, 85-jährige Konrad (Prochnow) hat meist verhagelte Laune. Am anderen Ende der Stadt hat Thurba, 11, Probleme: Die Polizei steht vor der Tür und will ihre Familie abschieben. Doch das geht nur, wenn alle Kinder dabei sind. Also springt Thurba aus dem zweiten Stock und rennt davon. Sie landet bei Konrad und bleibt gegen seinen Willen bei ihm … https://jip-film.de Siehe Kritik

KRASS KLASSENFAHRT

von Felix Charin, D 2020, da100 Min. mit Jonas Ems, Sydney Amoo, Vivien König, Kayla Shyx, Jamie Birrell, Komödie Für die 12. Klasse eines Berliner Gymnasiums geht es auf Abschlussfahrt nach Kroatien. Die Reise beginnt allerdings nicht wie geplant: Im sogenannten Eco-Hostel gibt es keinen Strom nach 18 Uhr, genderneutrale Toiletten und nur eine Steckdose pro Raum. McLarry ist der Einzige, der das Abi nicht bestanden hat und der sich die Klassenfahrt eigentlich gar nicht leisten kann. Doch sein Lieblingsrapper Zeno ist auch in Kroatien, und dem will er seine eigenen Songs präsentieren … www.leoninedistribution.com

LAST NIGHT IN SOHO

von Edgar Wright, GB 2021, 116 Min. mit Thomasin McKenzie, Anya Taylor-Joy, Matt Smith, Diana Rigg, Rita Tushingham, Terence Stamp Psychothriller Die behütete Eloise (Thomasin McKenzie) und die geheimnisvolle Sandy (Anya Taylor-Joy) suchen beide ihr Glück in London. Die eine im Jahr 2019 als Modedesignerin, die andere in den Swinging Sixties als Sängerin. Eine mysteriöse Verbindung hinweg über Raum und Zeit, eine Fassade des Glamours, die langsam zerbricht – in Edgar Wrights Psychothriller ist nichts so, wie es scheint. https://upig.de

LIEBER THOMAS

von Andreas Kleinert, D 2021, 150 Min. mit Albrecht Schuch, Jella Haase, Ioana Iacob, Jörg Schüttauf, Anja Schneider, Joel Basman, Drama Die DDR ist noch jung, als Thomas Brasch (Albrecht Schuch) uneins ist mit seinem Vater Horst (Jörg Schüttauf), der den neuen deutschen Staat mit aufbauen will. Thomas ist ein Träumer, ein Besessener und ein Rebell. Schon sein erstes Theaterstück wird verboten, und bald fliegt er auch von der Filmhochschule. Als 1968 die sowjetischen Panzer durch Prag rollen, protestiert er mit einer Flugblattaktion in den Straßen Berlins – und landet auf Anzeige seines Vaters im Gefängnis … www.wildbunch-germany.de


Neu im Kino MATERNAL (Hogar)

von Maura Delpero, I/RA 2019, 91 Min. mit Lidiya Liberman, Denise Carrizo, Agustina Malale, Isabella Cilia, Alan Rivas, Livia Fernán, Drama Die junge Schwester Paola reist von Italien nach Buenos Aires, um mit einem letzten Gelübde ihr Noviziat zu beenden. Sie beginnt in einem religiösen Zentrum für jugendliche Mütter zu arbeiten, wo sie die 17-jährigen Mädchen Lu und Fati kennenlernt. Die frühreifen Teenager hadern mit den strengen Regeln der Nonnen. Paola entwickelt starke Muttergefühle für eines der Kinder und denkt über neue Wege für sich nach. www.missingfilms.de

MIT EIGENEN AUGEN

von Miguel Müller-Frank, D 2020, 110 Min. Dokumentarfilm Monitor gehört seit seiner Gründung im Jahr 1965 zu den bekanntesten Politikmagazinen im deutschen Fernsehen. Der Dokumentarfilm beobachtet die Redaktion rund um Moderator und Redaktionsleiter Georg Restle bei der täglichen Arbeit und konzentriert sich dabei auf die Entstehung einer auf investigativen, meinungsstarken und häufig auch polarisierenden Journalismus beruhenden Sendung. www.realfictionfilme.de

SPEER GOES TO HOLLYWOOD von Vanessa Lapa, IL 2021, 97 Min. Dokumentarfilm

Paramount Pictures plant 1971 Albert Speers Welt-Bestseller »Erinnerungen« zu verfilmen, und Speer wirkt selbst am Drehbuch mit. Monatelange Gespräche, die von Drehbuchautor Andrew Birkin aufgezeichnet wurden, zeigen Speers skrupellosen Versuch, seine Vergangenheit mit dem geplanten Film reinzuwaschen. Die bis dato unveröffentlichten Aufzeichnungen – 40 Stunden im Original – bilden die Tonebene des Films und werden von einzigartigen Archivaufnahmen unterlegt. www.salzgeber.de

WHO‘S AFRAID OF ALICE MILLER?

von Daniel Howald, CH 2020, 101 Min. mit Martin Miller, Irenka Taurek, Alice Miller, Anna Dodziuk, Elzbieta Janicka, Oliver Schübbe, Drama Alice Millers Buch »Das Drama des begabten Kindes« war Pflichtlektüre einer ganzen Generation antiautoritär erziehender Eltern. Dass aber Millers Praxis nicht ihrer Theorie entsprach, hat ihr Sohn Martin, ebenfalls Psychotherapeut, nach dem Tod seiner berühmten Mutter im Jahr 2010 in einem Interview mit der NZZ enthüllt. Sie habe Martins Vater Andreas nicht davon abhalten können, ihn verbal und physisch zu schlagen. Der Film vertieft den Fall Miller. www.arsenalfilm.de

WINDSTILL

von Nancy Camaldo, D 2020, 115 Min., mit Giulia Goldammer, Barbara Krzoska, Thomas Schubert, Anselm Bresgott, Patricia Graf, Timo Jacobs, Drama Hochsommer und lähmende Hitze in Deutschland: Lara (Giulia Goldammer) kümmert sich um ihre einjährige Tochter, ihr Freund Jacob (Thomas Schubert) schuftet derweil als Koch. Anerkennung, ob in der Beziehung oder auf der Arbeit, fehlt. Eines Tages lässt Lara das Baby wortlos bei Jacob zurück und flüchtet in ihre Heimat Südtirol, wo ihre entfremdete Schwester Ida (Barbara Krzoska) den Bauernhof der verstorbenen Eltern instand hält. Können die Schwestern wieder zueinanderfinden und ihre Lebensentwürfe umschreiben? www.wfilm.de

>> 18.11.2021 DIE ADDAMS FAMILY 2

von Greg Tiernan, Conrad Vernon, GB/CDN/USA 2021, 93 Min., Animationsfilm Selbst eine so unheimliche Sippe wie die der Addams bleibt von der Pubertät nicht verschont: Während Tochter Wednesday und Sohn Pugsley unaufhaltsam heranwachsen, befürchten Papa Gomez und Mama Morticia, sie könnten sich zu sehr von ihnen entfernen. Die rettende Idee: Gomez entstaubt das alte Wohnmobil für eine gemeinsame Reise durch die USA, um die Familie wieder einander näherzubringen. www.upig.de

EIFFEL IN LOVE

von Martin Bourboulon, F/D 2021, 108 Min. mit Romain Duris, Emma MacKey, Pierre Deladonchamps, Armande Boulanger, Bruno Raffaello, Biopic Der gefeierte Ingenieur Gustave Eiffel (Romain Duris) hat gerade die Arbeit an der Freiheitsstatue beendet, als er im Auftrag der französischen Regierung etwas Spektakuläres für die Pariser Weltausstellung im Jahr 1889 entwerfen soll. Eigentlich möchte er sich um die Metro kümmern, aber als er seine verloren geglaubte Jugendliebe Adrienne Bourgès (Emma Mackey) wiedertrifft, inspiriert sie ihn dazu, die Skyline von Paris für immer zu verändern. www.constantin-film.de

FIRST COW

von Kelly Reichardt, USA 2019, 122 Min. mit John Magaro, Orion Lee, Toby Jones, Ewen Bremner, Scott Shepherd, Gary Farmer, Drama Im frühen 19. Jahrhundert wagte sich auch ein wortkarger Koch ins wilde Oregon. Der Einzelgänger trifft auf einen chinesischen Einwanderer, der sich als geschickter Unternehmer erweist und sein Freund wird. Das Duo kommt auf die Idee, Donuts zu backen und zu verkaufen, die im rauhen Westen sehr gut ankommen. Der Haken: Den Rohstoff beschaffen sie sich illegal. http://fsk-kino.peripherfilm.de

in 4K | 2K | 2x 35mm | 16mm Mo 01. November 2021

20:15 Uhr

Jennifer‘s Body (OmU)

R: Karyn Kusama, US 2009, 107 min, Blu-ray + Vorfilm

26 28. bis 31. Oktober 2021

Mi 03. November 2021

20:15 Uhr

Rafiki (OmU)

R: Wanuri Kahiu, KE 2018, 83 min, DCP + Vorfilm

Mo 08. November 2021

20:15 Uhr

The Draughtman‘s Contract (OF) R: Peter Greenaway, GB 1982, 104 min, 35mm + Vorfilm

Mi 10. November 2021

20:15 Uhr

Die perfekte Kandidatin (OmU) R: Haifaa Al Mansour, SA/DE 2019, 101 min, DCP + Vorfilm

Mo 15. November 2021

20:15 Uhr

Zola (OF)

R: Janicza Bravo, US 2020, 90 min, DCP + Vorfilm

exground filmfest: Fokus USA Mi 17. November 2021

20:15 Uhr

Tahara (OF)

• Gäste Schauspieler Vladimir Cruz (Erdbeer und Schokolade) Drehbuchautor und Regisseur Eduardo del Llano

Fresa y chocolate DritteWELTHaus Frankfurt e.V. OmU, Do + Sa 20:30, Gast: Vladimir Cruz www.cubafilm.de Reservierungen: filmforum.vhs@stadt-frankfurt.de oder 069/212-45714

Im Filmforum Höchst Emmerich-Josef-Str. 46 a 65929 Frankfurt-Höchst

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Lista de espera Do 18:00-OF Gast: Vladimir Cruz + So 20:30-DF Se permuta OF, Fr 18:00

R: Olivia Peace, US 2020, 78 min, DCP + Vorfilm

exground filmfest: Fokus USA Mo 22. November 2021

• Werkschau des Regisseurs Juan-Carlos Tabío

28.–31. Oktober 26. Festival Cuba im Film Festival de Cine Cubano

20:15 Uhr

Portrait einer jungen Frau in Flammen (OmU) R: Céline Sciamma, FR 2019, 119 min, DCP + Vorfilm

Miriam Makeba OF, Fr 20:30 Plaf-Demasiado miedo a la vida Fr 20:30-OF + So 18:00-DF

Di 23. bis So 28. November 2021

Remake. Frankfurter Frauen Film Tage www.remake-festival.de

Film&Dialog mit Eduardo del Llano und seinen Filmen

Eine Veranstaltung der Kinothek Asta Nielsen e.V.

Pupille e.V. – Kino in der Uni Studierendenhaus Campus Bockenheim Ffm Mertonstraße 26-28, 60325 Frankfurt

Monte Rouge OmU + La campaña OmeU, Sa 20:30 Mehr unter www.cubafilm.de

www.pupille.org

GHOSTBUSTERS: LEGACY

von Jason Reitman, CDN/USA 2021, ca120 Min. mit Paul Rudd, Finn Wolfhard, Mckenna Grace, Carrie Coon, Ernie Hudson, Annie Pott, Komödie Regisseur Jason Reitman und sein Vater Ivan Reitman als Produzent bringen das nächste Kapitel des Ghostbusters-Universums auf die Leinwand. Als eine alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Kindern in einer Kleinstadt ankommt, entdeckt sie ihre Verbindung zu den Original-Geisterjägern und das geheimnisvolle Erbe ihres Großvaters. www.sonypictures.de

GROSSE FREIHEIT

von Sebastian Meise, A/D 2021, 116 Min. mit Franz Rogowski, Georg Friedrich, Anton von Lucke, Thomas Prenn, Ulrich Faßnacht, Fabian Stumm, Drama Hans liebt Männer. Das ist im Nachkriegsdeutschland ein Verbrechen, dank des § 175. Auf der öffentlichen Toilette (Klappe) ergibt sich so manche Gelegenheit. Im Gefängnis trifft Hans, der Wiederholungstäter, auf Viktor, einen verurteilten Mörder. Aus anfänglicher Abneigung entwickelt sich im Laufe der Jahre eine intensive Verbindung voller Respekt und Empathie. Vielleicht sogar so etwas wie Liebe … www.piffl-medien.de

HILFE, DIE KINDER SIND ZURÜCK! (Chacun chez soi)

von Michèle Laroque, F 2020, 83 Min., mit Michèle Laroque, Stéphane De Groodt, Alice de Lencquesaing, Olivier Rosemberg, Laurence Bibot, Hichem Yacoubi, Komödie Catherine (Michèle Laroque) und Yann (S. De Groodt) führen seit vielen Jahren eine glückliche Ehe. Nachdem Yann sein Geschäft verkauft hat, füllt er die gewonnene Freizeit mit einer neuen Leidenschaft: Bonsai-Bäume. Catherine ist nicht besonders angetan von Yanns neuem Zeitvertreib und die angespannte Situation spitzt sich zu, als ihre Tochter Anna (A. de Lencquesaing) und deren Freund Thomas (O.Rosemberg) ihre Wohnung verlieren und vor der Tür stehen … www.studiocanal.de

www.strandgut.de | Strandgut 11/2021

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Neu im Kino

abgedreht 26. Cuba im Film

Das in diesem Jahr auf 4 Tage, vom 28.–31.10., gekürzte Festival im Höchster Filmforum präsentiert unter anderem Werke des zu Beginn des Jahres verstorbenen Regisseurs Juan Carlos Tabío, der als einer der wichtigsten Vertreter der mittleren Generation der kubanischen Filmschaffenden gilt. Weil er vor allem als Co-Regisseur von »Fresa y chocolate – Erdbeer und Schokolade« (1993) bekannt ist, steht dieser mit dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnete Film im Zentrum der Retrospektive. Der zweite Hauptdarsteller Vladimir Cruz ist angekündigt. www.cubafilm.de

Kinuyo Tanaka (1909–1977)

Sie war einer der größten Stars des klassischen japanischen Kinos. Nach einer Auswahl ihrer Auftritte in Filmen von Yasujiro Ozu, Keisuke Kinoshita, Mikio Naruse und Kenji Mizoguchi im August werden jetzt in Kooperation mit Nippon Connection vier äußerst selten zu sehende Regiearbeiten von ihr gezeigt. www.dff.film

Venezuela im Film

Nach einem Jahr Pandemie-Pause kehrt das venezeolanische Festival mit neuen Produktionen zur 16. Auflage am 11.11.–14.11.) in das Filmforum-Höchst zurück: www.filmforum-höchst.de

verso sud / Cinema Italia

Das Festival »verso sud« mit aktuellen italienischen Filmen findet wieder wie gewohnt im November vom 19.–29.11. im DFF statt. Die traditionelle Hommage des Festivals ist diesmal dem großen Federico Fellini gewidmet, dessen langjähriger Mitarbeiter Gianfranco Angelucci ins DFF kommen wird. Am Ende des Monats (25.11.– 1.12.) zeigt das Filmforum Höchst 6 neue italienische Filme im Rahmen von »Cinema Italia«. www.dff.film und www.cinema-italia.de

Eine Handvoll Wasser

Frankfurt-Premiere mit Regisseur Jakob Zapf, Produzent Toni Kellner und den Mitwirkenden Jürgen Prochnow, Pegah Ferydoni, Anja Schiffel und Milena Pribak am Mi., 3.11., um 18 Uhr im Cinéma.

JACK‘S RIDE (No táxi do Jack)

von Susana Nobre, P 2021, 70 Min., mit Maria Carvalho, Amindo Martins Rato, Joaquim Verissimo, Drama

Mit eigenen Augen

Preview am Di., 9.11., um 20 Uhr im Mal Seh’n Kino mit dem Filmemacher Miguel Müller-Frank und Knut Zilian vom Deutschen Journalistenverband. www.malsehnkino.de

Tommy B. Ein Mann schlägt sich durch

Premiere des Dokumentarfilms von Enrico Corsano, in dem der 1954 geborene Darmstädter Thomas Betzler von seiner erstaunlicher Karriere in der Musikindustrie erzählt. Am Mi., 10.11., um 20 Uhr im Mal Seh’n Kino in Anwesenheit von Regisseur und Thomas Betzler. www.malsehnkino.de

New Generations – Independent Indian Filmfestival Vom 12.–14.11. online und vor Publikum im Kino Orfeos Erben. Für die Onlineausgabe gibt es einen Festivalpass, mit dem man alle Filme drei Tage lange ansehen kann. Regisseur Mari Selvaraj wird zur Deutschlandpremiere seines Films »Karnan« anwesend sein kann. Das »Short Film Wallah«-Programm präsentiert ein breites Spektrum an Kurzfilmen. Wie sehr Menschen unterer bitterer Armut leiden, macht der Debutfilm »Pebbles« von Vinothraj P.S. deutlich. https://newgenerations.de

Das schwarze Quadrat

Frankfurt-Premiere in Anwesenheit von Regisseur Peter Meister und den Darstellern Jacob Matschenz und Pheline Roggan am Mo., 22.11., um 20.15 Uhr in der Harmonie. www.arthouse-kinos.de

Kino im Kurtheater Bad Homburg

In Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Homburg und der Kur- und Kongress-GmbH darf das Kino ab November wieder öffnen. https://kino-badhomburg.de

visionale 2021

Die 33. Ausgabe des Festivals ist das größte JugendMedienFestival für hessische Filmemacherinnen und Filmemacher. Teilnehmen können Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Young Professionals, im Rahmen ihrer Ausbildung. Vom 19. – 21.11. im Gallus Theater. https://visionale-hessen.de

www.arthouse-kinos.de

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Strandgut 11/2021 | www.strandgut.de

Joaquim hat am Ende seines Arbeitslebens mit seinem Chef vereinbart, dass er nach kurzer Arbeitslosigkeit früher in Rente gehen wird. Vorher muss er sich noch durch ein paar Proforma-Bewerbungen um Arbeit bemühen. Seine Tour führt ihn durch ländliche portugiesische Industriegegenden und in Fabriken, in denen Stillstand herrscht. Joaquim denkt zurück: In den 70er Jahren war er nach New York ausgewandert. https://wolfberlin.org/de/verleih

EIN JUNGE NAMENS WEIHNACHT (A Boy Called Christmas)

von Gil Kenan, GB 2021, 106 Min., mit Henry Lawfull, Jim Broadbent, Maggie Smith, Toby Jones, Sally Hawkins, Kristen Wiig, Familienfilm Der Weihnachtsmann war nicht immer ein dickbäuchiger, graubärtiger Mann. Auch er war einmal ein kleiner Junge – mit einer großen Vision. Dem britischen Autor Matt Haig gelang es, im Jahr 2015 mit dem Roman »A Boy Called Christmas« eine komische und liebenswerte Geschichte für die ganze Familie zu erzählen, die jetzt verfilmt worden ist. www.studiocanal.de

KABUL, CITY IN THE WIND

von Aboozar Amini, NL 2018, 88 Min., Dokudrama Als Afshin und sein kleiner Bruder Benjamin ihren Vater zu einem Denkmal für Bombenopfer begleiten, spricht ihr Vater darüber, das Land aus Gründen der persönlichen Sicherheit verlassen zu müssen. Damit übernimmt Afshin die Positon als Haushaltsvorstand mit allen Pflichten. Busfahrer Abas ist immer auf der Suche nach Passagieren. Doch sein klappriger Bus bricht zusammen, und die Gläubiger jagen ihn, um ihr Geld zu bekommen … https://jip-film.de

DAS LAND MEINES VATERS

von Edouard Bergeon, F/B 2019, 103 Min. mit Guillaume Canet, Veerle Baetens, Anthony Bajon, Rufus, Samir Guesmi, Yona Kervern, Drama Mit 25 Jahren kehrt Pierre in die französische Heimat zurück. Der junge Landwirt ist voller Ideen und Tatendrang für den Hof seines Vaters, der sich zurückgezogen hat und nun von der Pacht lebt. Doch die glücklichen Tage des gewachsenen Familienbetriebs sind vorbei. Trotz harter Arbeit und tatkräftiger Unterstützung von Pierres Frau und den beiden Kindern wachsen die Schulden – und mit ihnen Pierres Verzweiflung. www.weltkino.de Siehe Kritik

MEIN SOHN

von Lena Stahl, D 2021, 87 Min. mit Anke Engelke, Jonas Dassler, Hannah Herzsprung, Karsten Mielke, Max Hopp, Golo Euler, Drama Der schwere Skateboard-Unfall ihres draufgängerischen Sohnes Jason (Jonas Dassler) ist eine Zäsur im Leben der Fotografin Marlene (Anke Engelke). Bei Jasons komplizierten Verletzungen kann nur eine spezielle Reha in der Schweiz helfen. Marlene entschließt sich, ihren Sohn selbst von Berlin quer durch Deutschland zu fahren. Während sie eine klare Route im Kopf hat, setzt ihr Sohn alles daran, seine Mutter davon zu überzeugen, dass sich das Leben vor allem auf Umwegen abspielt. www.warnerbros.de

MITRA

von Kaweh Modiri, NL/D/DK 2021, 107 Min. mit Jasmin Tabatabai, Mohsen Namjoo, Shabnam Toloui, Avin Manshadi, Sallie Harmsen, Dina Zarif Drama Inspiriert vom tragischen Schicksal seiner eigenen Familie erzählt Regisseur Kaweh Modiri die Geschichte der Iranerin Haleh, die 37 Jahre nach der Hinrichtung ihrer Tochter jene Frau wiedertrifft, die sie für ihren Verlust verantwortlich macht. Während Haleh gegen den Rat des Bruders Mohsen ihre Vergeltung plant, lernt sie ihre Antagonistin, die selbst Mutter einer Tochter ist, besser kennen … www.camino-film.com

PITBULL - EXODUS

von Patryk Vega, PL 2021, ca90 Min. mit Jan Blachowicz, Przemyslaw Bluszcz, Dawid Czuprynski, Tomasz Dedek, Sebastian Dela, Andrzej Grabowski, Actiondrama Die Geschichte, die im Film erzählt wird, spielt im Laufe mehrerer Jahrzehnte und zeigt den Kampf zwischen der Polizei und kriminellen Gruppen aus Osteuropa. Die Kamera begleitet einen Kriminellen durch Kindheit und Jugend. Der Pfad des Bösewichts wird sich mit dem des Polizisten kreuzen, und nach vielen Wendungen gibt es ein ebenso schockierendes wie spektakuläres Ende. www.kinostar.com

PLATZSPITZBABY

von Pierre Monard, CH 2020, 98 Min. mit Luna Mwezi, Sarah Spale, Anouk Petri, Jerry Hoffmann, Thomas U. Hostettler, Drama Frühling 1995: Nach der Auflösung der offenen Drogenszene in Zürich ziehen die elfjährige Mia und ihre Mutter Sandrine in ein verschlafenes Städtchen im Zürcher Oberland. Die anfängliche Idylle endet, als alte Freunde auftauchen und Sandrine rückfällig wird. Mia schmiedet Pläne für ein Leben mit der Mutter ohne Drogen. In einer neuen Freundesclique findet sie eine Ersatzfamilie und kann sich auch gegen ihre bestimmende Mutter auflehnen. Nach dem autobiographischen Bestseller von Michelle Halbheer und Franziska K. Müller. www.alpenrepublik.eu

TAGUNDNACHTGLEICHE

von Lena Knauss, D 2020, 110 Min., mit Thomas Niehaus, Sarah Hostettler, Aenne Schwarz, Godehard Giese, Ines Marie Westernströer, Lina Wendel, Liebesfilm Alexander (Thomas Niehaus) konnte oder wollte sich noch nie so richtig verlieben. Bis zu dem Tag, als er sich in die Varietékünstlerin Paula (Aenne Schwarz) verguckt. Doch der Traum einer gemeinsamen Zukunft findet mit Paulas Tod ein jähes Ende. Als Alexander auf ihre Schwester Marlene (Sarah Hostettler) trifft, lernt er durch sie eine andere Version von Paula kennen … www.farbfilm-verleih.de

W.– WAS VON DER LÜGE BLEIBT

von Rolando Colla, CH 2020, 111 Min. Dokumentarfilm Das 1995 erschienene Buch »Bruchstücke. Aus einer Kindheit 1939–1948« schlug international hohe Wellen – beim Erscheinen und vier Jahre später, als die Autobiografie als erfunden entlarvt wurde. Der Berufsmusiker Bruno Wilkomirski beschrieb seine früheste Kindheit in einem Konzentrationslager. Er erhielt Preise, war als Zeitzeuge und Experte in den Medien gefragt. Bruno hatte die ganze Kindheit in der Schweiz verbracht. Er beharrte auf der Richtigkeit seiner Erinnerungen. Dann zog er sich zurück und äußerte sich nicht mehr öffentlich – bis jetzt. www.der-filmverleih.de/project/w-was-vonder-luege-uebrig-bleibt

>> 24.11.2021 ENCANTO (3D)

von Byron Howard u. Jared Bush, USA/CO 2021, ca120 Min., Animationsfilm Die Madrigals sind eine außergewöhnliche Familie, die versteckt in den Bergen Kolumbiens lebt, in einem magischen Haus an einem wundersamen, verzauberten Ort, einem so genannten Encanto. Durch die Magie dort wurde jedes Kind der Familie mit einer besonderen Gabe gesegnet, von Superkräften bis hin zur Fähigkeit zu heilen. Nur Mirabel nicht. Sie entdeckt, dass die Magie ihrer Familie zu verschwinden droht, und beschließt, dass nur sie, die Unbegabte, die Familie retten kann … https://disney.de


Neu im Kino

>> 25.11.2021 8 BIT CHRISTMAS

von Michael Dowse, USA 2021, ca100 Min. mit Neil Patrick Harris, Winslow Fegley, June Diane Raphael, Steve Zahn, Cyrus Arnold, Sophia Reid-Gantzert Weihnachtskomödie Chicago in den 80er Jahren: Der zehnjährige Jake Doyle (Winslow Fegley) wünscht sich zu Weihnachten die neueste und beste NintendoKonsole. Als es jedoch mit einem Jungen zu einem Unfall kommt, geben alle Eltern in der Stadt Nintendo die Schuld. Jake nimmt deshalb die Sache selbst in die Hand, und es kommt zu einem heillosen Durcheinander von in Flammen stehenden Weihnachtskränzen und falschen Weihnachtsmännern … www.warnerbros.de

Á LA CARTE! ab 25.11.2021 im Kino

À LA CARTE! – FREIHEIT GEHT DURCH DEN MAGEN (Délicieux)

Frankreich 1789. Manceron ist ein begnadeter Koch und arbeitet für den Herzog de Chamfort. Er liebt es, seinem Herrn mit kulinarischen Kreationen die Langeweile zu vertreiben. Und so schwelgt der Adel in Schwanen-Ragout und gebackenen Täubchen. Eines Tages lässt der eigenwillige Küchenchef seine Phantasie spielen und tischt den herzöglichen Gästen eine Köstlichkeit aus der niedrigsten aller Zutaten auf – der Kartoffel. Ein Skandal! www.neuevisionen.de

BILDER (M)EINER MUTTER von Melanie Lischker, D 2021, 90 Min. Dokumentarfilm

Die Filmemacherin Melanie Lischker geht auf die Suche nach ihrer verlorenen Mutter und damit auch nach sich selbst. In über 100 Stunden, in denen der Vater über die Jahre auf Super 8- und Videomaterial filmte, erzählt sie von ihrer typisch westdeutschen Kindheit, in der die Mutter immer mehr zum Phantom wird und schließlich aus der Familie verschwindet. http://koberstein-film.de

FIREBIRD

von Peeter Rebane, EST/GB 2021, 107 Min. mit Tom Prior, Oleg Zagordnii, Diana Pozharskaya, Jake Thomas Henderson, Margus Prangel, Henessi Schmidt Drama Estland in den 1970ern, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges: Der junge Soldat Sergey und seine Jugendfreundin Luisa dienen auf einem Luftwaffenstützpunkt der UdSSR. Als Roman auf die Basis versetzt wird, verfallen beide dem Charme des kühnen Kampfpiloten. Doch die aufkeimende Liebe zwischen den Männern muss um jeden Preis geheim bleiben – Roman steht bereits auf der Überwachungsliste des KGB. www.salzgeber.de

HANNES

von Hans Steinbichler, D 2021, 91 Min., mit Leonard Scheicher, Johannes Nussbaum, Lisa Vicari, Heiner Lauterbach, Hannelore Elsner, Jeanette Hain, Drama Fast seit ihrer Geburt vor 19 Jahren sind Moritz (Leonard Scheicher) und Hannes (Johannes Nussbaum) unzertrennlich. Hannes hat sein Leben voll im Griff, während der Träumer Moritz immer in irgendwelchen Schwierigkeiten steckt. Bei einem gemeinsamem Motorradausflug wird Hannes schwer verletzt. Es ist unsicher, ob er wieder aus dem Koma erwachen wird. Doch Moritz glaubt daran und verspürt einen unbändigen Hunger nach Leben, Liebe und tiefer Freundschaft … www.studiocanal.de

HOPE (Hap)

A PURE PLACE

Anja (43) lebt mit Tomas (59) in einer großen Patchwork-Familie. Seit einiger Zeit haben sich die Beiden unabhängig voneinander entwickelt. Als Anja mit einer Krebsdiagnose im Endstadium konfrontiert wird, bricht ihr Leben wie ein Kartenhaus zusammen und enthüllt eine vernachlässigte Liebe. Allein mit ihrer Trauer und ihren Ängsten erkennt Anja, dass sie die volle Mithilfe und Unterstützung von Tomas braucht. www.arsenalfilm.de

Unter den Waisenkindern, die von dem geheimnisvollen Sektenführer Fust auf eine abgelegene griechische Insel gebracht wurden, befindet sich die 14-jährige Irina und ihr kleiner Bruder Paul. Mit den anderen Kindern hausen sie im Dreck des Kellers unter der makellosen Villa ihres »Retters«. Hier stellen sie eine Seife her, die den Sektenmitgliedern die absolute Reinheit bringen soll. Als Fust auf die schöne Irina aufmerksam wird, wählt er sie aus, zu ihm in die Villa zu ziehen … www.kochmedia-film.de/kino

von Maria Sødahl, N/S 2019, 125 Min. mit Andrea Bræin Hovig, Stellan Skarsgård, Eirik Hallert, Dina Enoksen Elvehaug, Elli Müller Osborne, Gjertrud Jynge, Drama

HOUSE OF GUCCI

von Ridley Scott, CDN/USA 2021, ca120 Min. mit Adam Driver, Salma Hayek, Lady Gaga, Al Pacino, Jared Leto, Jeremy Irons, Thriller Von 1970 an folgt der Film den düsteren Geheimnissen und tödlichen Intrigen hinter den Kulissen der Modedynastie Gucci. Die vielschichtige Patrizia Reggiani (Lady Gaga) heiratet Maurizio Gucci (Adam Driver), einen der Erben des ikonischen Modehauses. Darauf konkurriert sie mit den Schlüsselfiguren des Familienunternehmens um die Macht, mit ihrem Ehemann, dessen geschäftstüchtigem Onkel Aldo (Al Pacino), seinem risikofreudigen Cousin Paolo (Jared Leto) sowie seinem traditionsbewussten Vater Rodolfo (Jeremy Irons). www.upig.de

IN DEN UFFIZIEN

von Corinna Belz, Enrique Sánchez Lansch, D 2021, 96 Min., Dokumentarfilm Die Uffizien in Florenz waren ursprünglich ein Verwaltungsgebäude der Medici. Schon 1581 stellten sie hier ihre legendäre Kunstsammlung aus, die zum Vorbild aller Museen wurde. Heute wird die weltweit bedeutendste Sammlung an Renaissancekunst von dem deutschen Direktor Eike Schmidt geleitet. Der Film zeigt die ungebrochene Anziehungskraft des Hauses und die Arbeit hinter den Kulissen als eine kollektive Anstrengung, eine nie endende, passionierte Sorge um die Erhaltung jahrhundertealter Meisterwerke. www.piffl-medien.de

LENE UND DIE GEISTER DES WALDES von Dieter Schumann, D 2020, 94 Min. Dokumentarfilm

Sommerferien im Wald – darauf hat die siebenjährige Lene aus Mecklenburg so gar keine Lust. Nichts als Bäume, Berge und Kinder, die bayerisch sprechen. Doch unversehens verwandelt sich der Wald in einen Ort voller wunderlicher Gestalten: Eine davon ist der „Waldobelix“ – halb Gespenst, halb Nationalparkwächter. Schnell findet sie Anschluss und staunt, was die neuen Freunde mit dem lustigen Dialekt alles können: Wachteldressur, Schildkrötenrennen und Baumhäuser bauen. www.realfictionfilme.de

von Nikias Chryssos, D 2019, 91 Min. mit Sam Louwyck, Greta Bohacek, Claude Heinrich, Daniel Sträßer, Daniel Fripan, Wolfgang Czeczor, Drama

RESIDENT EVIL: WELCOME TO RACCOON CITY

von Johannes Roberts, D/USA/CDN 2021, ca120 Min. mit Hannah John-Kamen, Kaya Scodelario, Robbie Amell, Neal McDonough, Avan Jogia, Tom Hopper Horrorfilm 1998, Raccoon City: Als einst florierende Heimat des Pharmariesen Umbrella Corporation, hat sich die Stadt im Mittleren Westen stark verändert. Nach dem Exodus des Unternehmens verwandelte sich die Stadt in Ödland. Doch eine viel größere Gefahr droht Raccoon City, weil sich unter ihrer Oberfläche Zombiehorden zu bilden beginnen. Eine kleine Gruppe entschließt sich, mutigen Widerstand zu leisten und die Wahrheit hinter der Umbrella Corporation und ihren Machenschaften aufzudecken … www.constantin-film.de

SAINT-NARCISSE

von Bruce LaBruce, CDN 2020, 101 Min. mit Alexandra Petrachuk, Andreas Apergis, Félix-Antoine Duval, Gabrielle Boulianne-Tremblay, Jillian Harris, Tania Kontoyanni, Drama Den 22-jährigen Dominic fasziniert nichts mehr als sein eigenes Spiegelbild. Er verbringt seinen Alltag unter anderem damit, Polaroid-Selfies zu schießen, die er auch an Fremde auf der Straße verteilt. Als seine geliebte Großmutter, die ihn aufgezogen hat, stirbt, enthüllt sich ein lange behütetes Familiengeheimnis: Seine totgeglaubte Mutter ist noch am Leben. https://cinemien.de

DAS SCHWARZE QUADRAT

von Peter Meister, D 2021, 105 Min., mit Sandra Hüller, Bernhard Schütz, Jacob Matschenz, Victoria Trauttmansdorff, Pheline Roggan, Christopher Schärf, Komödie Die Kunsträuber Vincent (Bernhard Schütz) und Nils (Jacob Matschenz) haben ihrer KreuzfahrtKabine das 60 Millionen Dollar teure Gemälde »Das schwarze Quadrat« deponiert, das sie an Bord ihrem Auftraggeber übergeben sollen. Ihren kleinen Auftritt auf der Showbühne des Schiffes nutzen Unbekannte, um das Bild zu stehlen. Vincent, der verhinderte Maler, fertigt eine exakte Kopie an – und als auch die abhanden kommt, noch eine zweite. Doch es gibt viel e Interessenten, auch die ungemein kunstsinnige Martha (Sandra Hüller) … http://port-prince.de

KORREKTUR Leser der Kritik zu »Nowhere Special« in der letzten Ausgabe dürften sich über einen Fehler gewundert haben. Die Filmredaktion bedauert und stellt klar. »Ikiru – Einmal wirklich leben« entstand unter der Regie von Akira Kurosawa.

EIN FILM VON REINER HOLZEMER 26. NOVEMBER 2021 19:00 UHR

von Éric Besnard, F 2021, 112 Min., mit Grégory Gadebois, Isabelle Carré, Benjamin Lavernhe, Guillaume de Tonquédec, Christian Bouillette, Lorenzo Lefèbvre Komödie

© Neue Visionen Filmverleih

DRIES

FILMABEND IM DEUTSCHEN WWW.LEDERMUSEUM.DE www.strandgut.de | Strandgut 11/2021

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TANZ

Kondensat für die Ewigkeit tanzmainz tanzt Sharon Eyals neue Choreografie »Promise« © Andreas Etter

Nach »Plafona Now« und dem auch international höchst erfolgreichen Tanzstück »Soul Chain« ist »Promise« Sharon Eyals dritte Uraufführung mit tanzmainz und die konsequente Weiterentwicklung ihres virtuosen Könnens. Mehr als sechs Wochen lang hat die in Jerusalem geborene Choreografin mit diesmal sieben Tänzerinnen und Tänzern des Hausensembles (Amber Pan-

sters, Maasa Sakano, Marija Slavec, Zachary Chant, Finn Lakeberg, Cornelius Mickel, Matti Tauru) in einem äußerst intensiven Prozess zusammengearbeitet. Dabei hat sie das komplexe Ineinandergreifen von Disziplin und Hingabe, dieser magischen Formel des Tanzes, auf die Spitze getrieben. »Promise« bringt eine Gruppe von Menschen auf die Bühne, die unabwendbar miteinander verbunden, manchmal sogar ein einziger Körper sind. Sie muten einander ausgeliefert, wie Gestalten in einer Schattenwelt an. Enge und Liebe, Nähe und Sehnsucht, Ekstase und Einsamkeit, alles scheint zu verschwimmen und ist doch in kostbaren kurzen Augenblicken klar und deutlich erkennbar. Sharon Eyal ist als Choreografin weltweit gefragt und für viele ist ihre unverkennbare Handschrift geradezu ikonisch. Vom Ensemble verlangt sie tänzerisch Außerordentliches, kombiniert Ballettanklänge

mit elektronischer Musik von Ori Lichtik. Mit dem zu den Gründungsvätern der israelischen Technoszene zählenden DJs und Musikers sowie ihrem künstlerischen Berater Gai Behar arbeitet Eyal seit vielen Jahren eng zusammen. Das neue Werk ist das Ergebnis einer permanenten Reduktion aller Mittel. Mehr noch als ihre vorherigen Stücke ist »Promise« wie ein

Traum, nahezu unwirkliche Bilder verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind, nicht ohne sich in das Gehirn der Betrachter eingebrannt zu haben. Knapp 50 Minuten als Kondensat der Ewigkeit. gt Termine: 28. November, 18 Uhr, sowie fünf weitere Termine im Dezember www.staatstheater-mainz.de

Hollow Bones © Dominik-Mentzos

Infinite Möglichkeiten WWW. TANZFESTIVAL RHEINMAIN. DE

Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dotter-Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main] Bild: Hessisches Staatsballett | De-Da Productions

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DFDC zeigt »Hollow Bones« und »When The Dust Settles« im Bockenheimer Depot Es sind zwei grundverschiedene Themenabende, mit denen die Dresden Frankfurt Dance Company in jeweils zwei Etappen fast den kompletten Monat November im Bockenheimer Depot okkupiert. Mit seiner Arbeit »Hollow Bones« setzt deren künstlerische Leiter und Choreograf Jocopo Godani seine Suche nach neuen Bewegungsformen durch Adaptionen aus dem Tierreich fort, indem er seine Idee der künstlerischen Freiheit auf die Spezies Vögel bezieht. Deren durch leichte und hohle Knochen strukturierte Körper betrachtet der frühere Forsythe-Tänzer als Materialisierung seines Konzepts. In seiner Kreation »Hollow Bones« vereint Jacopo Godani »ähnlich einem künstlerischen Manifest«, so die Ankündigung, seine Herangehensweise an die klassische Balletttechnik und seine choreografische Forschung. Elemente wie ungewöhnliche Sounds, gesprochene Texte und Videosequenzen unterstreichen den experimentellen Charakter der Kreation und tragen zu einer choreografischen Struktur bei, die durch eine Komposition in Echtzeit gekennzeichnet ist. Die an- und ausgeblendeten Bühnenarrangements folgten einem

ungreifbaren, aber arrangierten Masterplan, heißt es weiter. Die im April per Stream gezeigte Version der Choreografie wurde ausgebaut und weiterentwickelt. Die Arbeit »When The Dust Settles« ist das Ergebnis einer erstmaligen Zusammenarbeit der DDFrankfurt Dance Company mit dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt, die aber aus bekannten Gründen verschoben werden musste. Jacopo Godani sieht den Beitrag seines Ensembles nicht darin, die Musik des Orchester mit Bewegung zu visualisieren, sondern betrachtet Musik und Tanz als gleichberechtigte und zugleich voneinander abhängige Einheiten, deren Beziehung mit ihren unendlichen Verbindungen es choreografisch darzustellen gilt. Musikalische Bezugsgrößen liefern dabei Kompositionen von Giacinto Scelsi, Ferruccio Busoni, Arvo Pärt, John Tavener, Steve Reich, Johannes S. Sistermanns und Wolfgang Liebhart, die das Orchester unter Leitung von Lucas Vis realisiert. gt Termine »Hollow Bones«: 4., 5., 17.–20. November, jeweils 20 Uhr Termine »When The Dust Settles«: 11.– 13., 23.–27. November, jeweils 20 Uhr www.dresdenfrankfurtdancecompany.


TANZ

Sebastian Weber Dance Company © Jörg Singer

HOLLOW BONES

Let it all out

4.-5. / 17.-20. NOVEMBER

Tanzfestival Rhein-Main: Auf Schritt und Tritt bis zum 14. November Corona-Spuren der Fledermäuse: »Ein blutrünstiges, düsteres, ansteckendes Stück über den Menschen als Biest in einer programmierten Wirklichkeit. Ausgehend von der tiefensensiblen Orientierung der Fledermaus im Raum, entwickelt Sebastian Weber mit seiner Kompagnie eine dichte Choreografie in einem Puzzle aus realen und virtuellen Räumen. Rauer, körperkluger Tap Dance verbindet sich mit hyperrealistischen visuellen Effekten.«, so heißt es. Zum ersten Mal gastiert das Tanzfestival auch im Gallus Theater, wo die Filipina Eisa Jocson sich einmal mehr mit den Disney-Traumwelten auseinandersetzt, ein Traumziel insbesondere junger philippinischer Tänzerinnen. »Manila Zoo« handelt von den Rollen, die sie wirklich kriegen: statt Cinderella vermenschlichte Tiermarionetten. Die Performance findet im Live-Kontakt per Stream mit Manila statt. Weitere Festival-Gäste sind Lee Mun Wai (»On Display«), Claire Cuningham (»Thank You Very Much«), Jonas & Lander (»Coin Operated«), die Axis Dance Company (»Roots above Ground«) , Joana Tischkau (»Being Pink Ain’t Easy«), Nuria Guiu Sagarra (»Spiritual Boyfriends«), Willi Dorner (»Figure«), Toni Rizzi and the Bad Habits (»Why Wait/Still Waiting«) und La Veronal (»Sonoma«). Integriert in das »Imagine«-Programm ist Tim Plegges »Memento« mit dem Hessischen Staatsballett, das wir gesondert besprechen. Workshops und Gesprächsreihen runden das Festival ab. gt Termine und Aufführungsorte unter www.tanzfestivalrheinmain.de

WHEN THE DUST SETTLES 11.-13. / 23.-27. NOVEMBEr MIT DEM HR-SINFONIEORCHESTER

tickets www.dresdenfrankfurtdancecompany.de www.strandgut.de | Strandgut 11/2021

Programm 2021

Das Wort Vorstellung kann man auf verschiedene Weisen verstehen. Beim Tanzfestival RM kommen sie unter dem Motto »Imagine« alle zusammen, wenn sich auf den Tanzbühnen in Darmstadt, Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden eine Vielzahl internationaler Künstler und Künstlerinnen präsentiert. Schließlich konnten sich nach den Lockdowns und immer wieder wechselnden Benimmregeln selbst die Festival-Macherin Anna Wagner (Mousonturm) und ihr Co-Kurator Bruno Heynderickx (Hessisches Staatsballett) kaum mehr vorstellen, wie man eine sechste Ausgabe des Festivals realisieren soll. Inzwischen ist der Anfang mit der Tosca-Adaption der Kompanie Emanuel Gat Dance (»Act II & III or The Unexspected Return Of Heaven And Earth«) wohl gemacht. Der Namensgeber und Choreograf des Tanzensembles demonstriert als Spotlight-Künstler des Festivals außerdem im Wiesbadener Kunsthaus, dass er auch fotografieren kann. Sein eigentliches Talent aber blitzt auf der Bühne des Darmstädter Staatstheaters noch einmal auf, wenn seine Crew »Lovetrain2020«. zu seiner Deutschland-Premiere bringt. Das Stück ist mit den Hits des britischen New-Wave-Duos Tears for Fears als Ode an die Sounds und Vibes der 80er Jahre konzipiert. Shout, Shout – Let it all out: »Ein Stück voller Energie und Leichtigkeit, das in unendlichen Variationen erforscht, wie Menschen zusammenkommen, auseinanderdriften, sich anziehen und abstoßen und so beständig in Bewegung bleiben«. Am Wiesbadener Staatstheater begibt sich die Sebastian Weber Dance Company in »BATS« auf die

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Theater vorgeführt >> Gesprächigkeit ist Trumpf: Der Theaterfotograf Robert Schnittko und die Autorin, Comedienne und Schauspielerin Stefanie von Spangenberg, bekannt auch als Stefani Kunkel aktuell beim Volksbühne-Stück »Der Bürgercapitain«, sind Gäste der Talkshow «Melli redet mit« am 20. November um 20 Uhr. Die Schau findet nun erstmals und fürderhin in den Räumen der Familie Montez statt (Honsellstraße7). Alles weitere unter www. melinahepp.com >> Premiere: Am 18. November 20 Uhr wird im Gallustheater der auf den Protokollen des Frankfurter Auschwitz-Prozesses und dessen theatraler Verarbeitung basierende Film »Prozess.Auschwitz.Erinnern« gezeigt. Für Ulrich Mecklers Projekt »theaterprozess« markiert die Aufführung des Theaterstücks »Prozess Auschwitz Peter Weiss« vor genau neun Jahren den Beginn seiner Arbeit im Feld des kulturellen Gedächtnisses und eine besondere Form politischen Theaters. Mit dabei sind die Schauspielerin Barbara Englert und ihre Kollegen Edgar M. Boehlke und Ilja Kamphues sowie die Sopranistin Johanna Greulich. www.theaterprozess.de >> Die Förderung des vom Land und den Kommunen getragenen Kulturfonds Rhein-Main macht‘s möglich: Die Städtischen Bühnen laden im kommenden Frühjahr (10. Mai – 17. Juli) mit »Share! – Stadt-Theater-Räume teilen und gestalten« Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und Bildungswege dazu ein, in interdisziplinären Prozessen ihre Positionen und Perspektiven in der Stadt und zum Leben künstlerisch auszuloten und sichtbar zu machen. >> Irmgard Keun allerorten: Das Kulturhaus Frankfurt zeigt eine Bühnenadaption des Romans »Gilgi, eine von uns«. Carola Moritz hat die Fassung mit Soraya Mezhere inszeniert. Termine 4. und 24. November, jeweils um 20 Uhr. www.kulturhaus-frankfurt.de >> Jetzt aber: Wie schon – viel zu früh – im Vormonat gemeldet, bringt das Tanzensemble Hennermanns Horde im November zwei Premieren auf die Bretter der Neuen Volksbühne im Großen Hirschgraben, »Gänsehaut & Espenlaub« setzt sich mit Ängsten von Kindern im Grundschulalter auseinander und ist dabei durchaus lustig (16. November. 16 Uhr, 17./18. November 10 Uhr). Und in »Angsthasen« geht die Tänzerin Katharina Wiedenhofer mit Gregor Praml und seinem Kontrabass für Kinder ab vier Jahren dem Phänomen einfühlsam auf den Grund. Wo kommt sie nur her, die Angst, und wie begegnet man ihr?. (25./26. November, jeweils 9.30 + 11 Uhr) www.volksbuehne.net

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Fotos: © Thomas Aurin

Was Theater alles kann Jan-Christoph Gockel inszeniert Upton Sinclairs Roman »Öl« spektakulär im Schauspiel Frankfurt Einen 700-Seiten-Wälzer in passable Kost für Film- und Theaterbesucher zu verwandeln, stellt eine hohe Herausforderung dar. Dem amerikanischen Filmregisseur Paul Thomas Anderson gelang dies bei seiner Version von Upton Sinclairs Roman »Öl!« 2007 dadurch, dass er sich für »There will be blood« nur lose an der ursprünglichen Geschichte um einen Ölmagnaten und dessen Sohn entlang hangelte. Das Verhältnis zwischen dem Unternehmer und einem verrückten Geistlichen wurde als Duell auf Leben und Tod zwischen Geld und Glauben in den Fokus gerückt und der zweite Teil des Buches, der in Hollywood spielt, überhaupt nicht berücksichtigt. Jan-Christoph Gockel, vorher in Mainz, inzwischen an den Kammerspielen München beruflich zuhause, geht bei seinem dritten Regiegastspiel am Frankfurter Schauspiel einen ganz anderen Weg. Er bettet die dreckigen Geschäfte der Kapitalisten und die gnadenlose Ausbeutung ihrer Arbeiter aus der Vorlage in eine glamouröse Filmpremiere ein. Eine Verquickung, die der Wahrheit entspricht, beeinflussten die Bonzen rund um den Ersten Weltkrieg doch munter Politik und Showbusiness. Eine stringente Handlung gibt es hier nicht, Zeitebenen überlappen sich, Realität und Illusion verschwimmen. Selbst

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die Darsteller verlieren manchmal den Überblick darüber, wo sie sich gerade befinden. Vom Streik der Angestellten in der schmierigen Industrie lässt das Bühnenpersonal sich zu einer demonstrativen Pause während des drei Stunden langen Abends motivieren, während der das Publikum auf seinen Sitzen ausharrt. Nebenbei zeigen Gockel und sein Team, was Theater heutzutage alles kann. Videosequenzen, teilweise vor dem Haus oder auch drinnen, im Foyer oder an der Panorama-Bar, live aufgenommen, verschmelzen mit dem, was direkt vor den Augen der Zuschauer, rund um einen See aus schwarzem Gold, passiert, zu einer schrägen Einheit. Der schon abgenutzte Begriff der Spielfreude bekommt hier neues Leben eingehaucht. Effekte wie Stroboskopblitze und Regen ergänzen das Erlebnis. Gleich der Auftakt ist spektakulär. Die Besucher stoßen noch vor Betreten des Gebäudes auf eine Fotowand, einen roten Teppich und einen abgewrackten Oldtimer. Dem Text nach würde der selbstherrliche Selfmade-Millionär J. Arnold Ross mit seinem schüchternen, sozialkritischen Sohn Bunny in diesem durch die Landschaft rasen. Stattdessen müssen Wolfram Koch, hier mit Cowboyhut, langem Mantel und der gewohnten Präsenz, und

der wacker agierende Torsten Flassig erst mal geduldig schieben, um ihr Vehikel über einen Aufzug auf der Bühne in Stellung zu bringen. »Früher war bei Premieren auch mehr los«, stellt Ross alias Koch mit ausladender Geste fest. Da lagen die Ölpreise aber auch noch nicht so hoch, dass selbst jene, die davon leben, sich die Rasanz im eigenen Leben nicht mehr leisten konnten. Alles ist zum Stillstand gekommen, nur der Klimawandel nicht. Von den riesigen Leuchtbuchstaben, die mal das Wort »Hollywood« ergaben, sind aufgrund eines Mangels an natürlich nachwachsendem Baummaterial nicht mehr alle vorhanden. Oder ist „Holyod“ als Zeichen des allgemeinen Niedergangs zu interpretieren? Am Ende gehen die Bankentürme Frankfurts selbst als Wahrzeichen des Wohlstands in Flammen auf. Mancher könnte den Gedanken haben, dass auch das hoffentlich nur bestechend gut gemachtes Theater ist. Katja Sturm Termine: 7. November, 18 Uhr; 12. November, 19.30; 21. November, 16 Uhr, www.schauspielfrankfurt.de


Theater

© English Theatre

REVUE THEATER

Mit legendären Pop- und Rocksongs der 70er bis 90er Jahre, mit neuen deutschen Liedtexten Komödiantisch-musikalisches Feuerwerk der Extraklasse zum Tabuthema Wechseljahre. Für alle direkt und indirekt Betroffenen, für alle Ehemaligen, Zukünftigen und deren Angehörige.

VORSTELLUNGEN AM FR ⎜12.11. ⎜20 UHR ★ SA ⎜13.11. ⎜20 UHR FR ⎜03.12. ⎜20 UHR ★ SA ⎜04.12. ⎜20 UHR ★ SO ⎜19.12. ⎜18 UHR

Fürchtet Euch nicht! English Theatre legt mit Mel Brooks Horror-Comedy-Musical »Young Frankenstein« los Das Darben hat ein Ende: Nach zwei endlos langen Jahren hat das English Theatre Frankfurt sein großes Jahresspektakel wieder und kann die wunderbare Tradition des Wintermusicals fortsetzen – mithin das einzige live zu erlebende Musical in unserer Kulturmetropole! Und nicht nur das: Schließlich stehen und fallen die Spielzeiten des English Theatre mit dem Erfolg seines Musiktheaters, das nicht nur von der Nachfrage, sondern auch von der Laufzeit her die Hälfte des Jahresprogramms okkupiert. Da passt es, dass in diesen bleiernen Tagen die gruseligste Komödie aller Zeiten auf die komfortable Kellerbühne in der Gallusanlage kommt: »Young Frankenstein«, basierend auf der weltweit erfolgreichen Filmparodie von Mel Brooks aus dem Jahr 1974. Der Regisseur des Kultfilms hat zusammen mit Thomas Meehan auch das Libretto der Musicaladaption verfasst und komponierte sogar die Musik samt Gesangstext für die 2007 das New Yorker Broadway stürmende Horror-Komödie. Aber jetzt zur Sache – für alle, die aus Altersgründen diesen Kultfilm noch nicht gesehen haben oder seine Handlung aus denselben vergessen: »Young Frankenstein« heißt Frederick und ist der Enkel des

verrückten Wissenschaftler Victor. Und er ist sein genervter Alleinerbe, der nach dessen Tod eine Reise zu dessen Schloss in Transsylvanien unternimmt, um sich der ganzen Machenschaften des legendären Großvaters zu entledigen. Doch eh er sich‘s versieht, gerät er inmitten seiner Experimente und kreiert mit Unterstützung des buckligen Dieners Igor, der Laborantin Inga und der furchterregenden Frau Blücher tatsächlich menschliches Leben. Wird er in den Fußstapfen seines Großvaters dessen Fehler wiederholen oder wird ihm das Unmögliche gelingen? Die Antwort, so viel verraten wir gerne, ist zum Lachen. Aber zum Gruseln ist sie auch. Oder in den Worte des Daily Telegraph: »Want to howl with laughter? Walk this way!« Die Regie führt Derek Anderson, der seine Horror-Kompetenz hier schon eindrucksvoll mit den Inszenierungen von »One Flew Over The Cuckoo‘s Nest« und »Sweeney Todd« bewiesen hat. Fürchtet euch nicht! Gerührt und geschüttelt für Genesene und Geimpfte. gt Vom 20. November 2021 bis 6. März 2022: Di.–Sa., 19.30 Uhr; So., 18 Uhr www.english-theatre.de

GASTSPIEL

MURZARELLA

The Musik Puppet Show - Bauchgesänge und andere Ungereimheiten

VORSTELLUNG AM FR ⎜19.11. ⎜20 UHR SCHWARZES THEATER

SCHNEEWITTCHEN

Velvets-Bühnenfassung nach dem Grimm’schen Märchen

VORSTELLUNGEN AM SA ⎜20.11. ⎜17 UHR ★ SO ⎜21.11. ⎜16 UHR SO ⎜12.12. ⎜16 UHR ★ DI ⎜28.12. ⎜16 UHR ★★★ GESAMT PROGRAMM UND KARTEN SERVICE WWW.VELVETS-THEATER.DE TICKET HOTLINE 0180 60 50 40

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www.strandgut.de | Strandgut 11/2021 21 VELVETS THEATER Schwarzenbergstrasse 3 65189 Wiesbaden


Theater Fotos: © Jessica Schäfer

Frankfurter Autoren THEATER

Bachmannstr. 2-4 - 60488 Frankfurt am Main www.fat-web.de - Karten Telefon 0171 47 27 809

NOVEMBER

DIE PRÄSIDENTINNEN von Werner Schwab Spiel: Ingeburg Amode/Anja Becker/Hedda Saggau Regie: beatnik

Sa 06 - 20:00 Uhr So 07 - 18:00 Uhr

OVATION HACKS von Thomas Kurze Gewinner AutorenTheaterMarkt 2020

Fr 19 - 20:00 Uhr Sa 20 - 20:00 Uhr

Spiel & Regie: M. Conrad/M. Koschwitz/beatnik

Es verschlägt einem die Sprache Die Kammerspiele bringen »Malina« von Ingeborg Bachmann auf die Bühne

DAS GUTE DRECK von Werner Schwab Spiel: Vivien van Deventer Regie: beatnik

DIE FRAU IM KOFFERRAUM Gastspiel Regie: Kai Chris�ansen Lindenau/Pliquet

Sa 13 - 20:00 Uhr So 14 - 18:00 Uhr

Fr 26 - 20:00 Uhr Sa 27 - 20:00 Uhr So 28 - 18:00 Uhr

EINZIGARTIG IN FRANKFURT:

Im Anschluß an jede Vorstellung gibt es Brot & Wein

Es gibt Vorstellungen, da kommt man aus dem Theater und weiß nicht so recht, wo man sich befindet. Das sind diese Abende, für die, finde ich, Theater eigentlich gemacht wird. Nichts Gerades zu zeigen, sondern das Stürmische, das Ungelenke, das Grobe, hinter dem aber so viel unbeirrtes Wollen steckt, dass es einem erst einmal die Sprache verschlägt. Dafür ist das Theater da. Und das ist der Regisseurin Lilja Rupprecht, der Dramaturgin Katrin Spira und der Bühnenbildnerin Anne Ehrlich mit »Malina« gelungen. In ihrer Inszenierung des 1971 erschienenen Romans von Ingeborg Bachmann setzen sie

Zusätzlich zur Schmiere-Ausstellung gibt´s neue Kunst ab 7. November von Uschi Heusel

DIE SCHMIERE Satire & Kabarett seit 1950

Termine und Tickets zu 5€ online die-schmiere.de Tickets vom letzten Jahr und Gutscheine bitte per Mail anmelden: info@die-schmiere.de

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Strandgut 11/2021 | www.strandgut.de

vollständig auf die Innensicht einer Frau. Unbeirrt davon, wie stark die publizierte Rezeption in »Malina« andere, politischere Inhalte in dem Roman aufspürt, setzen sie nur auf diese eine unbarmherzige Innenschau, vermutlich in dem Wissen, dass eine Innensicht auch immer das Außen mit einschließt. Und so ist die Bühne bereits bereitet, wenn man den Zuschauerraum betritt. Zugerümpelt, könnte man sagen. Versatzstücke eines unbeherrscht gelebten Lebens, Versatzstücke unbeherrschbarer Nächte. Überlebensgroße Beine einer stets anwesenden, vermutlich schrecklichen Statue, nur bis zu den Knien sichtbar, und mittendrin der Musiker Philipp Rohmer am Klavier, mit dem Rücken zum Publikum, in einer Art Abendrock, von wandhohen Spiegelfragmenten gerahmt, so dass man sich selbst im Zuschauerraum gespiegelt sehen könnte. Was ist das bloß? In dem dreigegliederten Roman wird die Geschichte einer Frau aufgeblättert, die einem Mann, Ivan, verfällt, und mit einem anderen Mann, Malina, zusammen lebt. Die Frau, eine Schriftstellerin, lässt Ingeborg Bachmann in ihrem Roman namenlos, im der Inszenierung heißt sie Inge, was insofern ein wenig irritiert, als die Schauspielerin Inga Busch zunächst in die Rolle der Frau schlüpft, ein Augenzwinkern. Sie verfällt dem Mann Ivan manisch, ein ewiger Kreislauf von Begehren und Abstoßen setzt ein, von Nicht-Gesagtem, in der der Mann, so wie es Elfriede Jelinek sagen würde, eine grundsätzliche Macht ausübt, nämlich die der Abwesenheit. Die Frau versucht sich auch da-

mit, abwesend zu sein, spielerisch zunächst, dann verzweifelter, aber es gelingt ihr nicht so überzeugend wie ihm. Sie ist nicht abwesend. Sie ist nur anwesend in ihm, sie ist absolut in ihm. In Ivan. Im zweiten Teil stößt der Roman in die Tiefen des Ungesagten, des Unsagbaren vor, des Missbrauchs durch den Vater, hilflos geduldet von der Mutter. Die Vaterfigur wird zum NS-Schergen. Wie dies inszeniert ist, wie dies Fridolin Sandmeyer, Manja Kuhl und Inga Busch in nun wechselnden Rollenzuschreibungen spielen, gehört zu dem Eindrücklichsten, das man seit Langem hier auf der Bühne gesehen hat. Inga Busch schlüpft in ihr Kleid, ein Abendkleid, ein Schneckenhaus, ein Ballast, ein Schutz, ein Gefängnis. Gummimasken über die Gesichter gestülpt, grauenvoll- groteske Perücken, die die Gesichter verstecken, so wird hier ein Nachtmahr vor unseren Augen geboren. Und dabei ist es so unglaublich menschlich berührend. Philipp Rohmer hat dazu eine sehr eindrückliche Musik komponiert, die die Fallhöhe der Darstellungskunst herausfordernd anhebt. Einmal singt Inga Busch und man erinnert sich an Nina Hagen, fröhlich, lustig, das ist ganz zu Beginn ihrer Geschichte mit Ivan. Die Töne werden dunkler, hart, stählern, flirrend, ohrenbetäubend mitunter, und dann wieder liedhaft. Ein wilder, ungezähmter Abend. Susanne Asal Termine: 13., 27. November, 20 Uhr; 11., 18. Dezember, 20 Uhr; 31. Dezember, 18 Uhr www.schauspielfrankfurt.de


Theater

NOVEMBER 2021

© Schultheiß

Das Menschliche und das Geschlechtliche

bis So 21.11.

Ausstellung

Bridges Ensemble Mo 1.11. 900/1100 »Schulkonzerte«

Frankfurter Autoren Theater zeigt Werner Schwabs Groteske »Die Präsidentinnen« »So viele Menschen sind zusammengekommen« kommentiert eine der drei bereits auf der Bühne hantierenden »Damen« – zwei davon immerhin in Pelzjacke und Pelzhaube – das Publikum. Nun ja, unter Corona-Bedingungen erreichen fünfzehn Personen im Bühnenraum unterm Dach der Hausener Brotfabrik die Grenze des zahlenmäßig zugelassenen Publikums. Ausverkauft und vollbesetzt also ist die Neu-Premiere von Werner Schwabs »Präsidentinnen« des Frankfurter Autoren Theaters (FAT) – und sollte es auch bleiben! Zunächst umspielen alle drei die weite Schüssel in einer mit braunem Papier umgebenen Toilettenanlage. Das bequeme Salonsofa und der repräsentative Salonstuhl rechts und links dürfen erst nach getaner Säuberungsarbeit eingenommen werden, dann aber mit Nachdruck. Das Sofa verleitet zum Bonbonessen, Grete (Ingeburg Amodé) kann dem nicht widerstehen, der Salon-Stuhl lässt Erna (Hedda Saggau) über Enkelkinder und den »Verkehr« im Allgemeinen reflektieren, während Mariedl jugendlich-sportlich Orangen schält (Anja Becker). Die Drei reden über Hannelore und Hermann, – wer auch immer das sein mag –, Wottila und Jesus – da wissen wir schon eher, wer gemeint sein könnte, Wottila aber ist dann doch ein ganz konkreter menschlicher naher Freund –, über das »Geschlechtliche« eben und das »Menschliche«, Kaffeefilter und Klopapier, Leberkäs und Marienerscheinungen. Und man redet über das, was so alles »herausverdaut« beziehungsweise in oder neben den Abort gelegt wird. Mariedl, die in der

Mirta Domacinovic »Mars und Venus«

ab 5 Jahre

UniScripta Mi

Dorfgaststube selbstverständlich ohne Gummihandschuhe die Klos in Schuss hält, weiß von mancher Verstopfung zu berichten. Pelzhauben zum Beispiel, durchaus noch brauchbar, wie man sehen kann. Nie wird es unter Adrian Scherschels (=beatnik) Regie peinlich oder gar lächerlich. Schließlich befinden wir uns an einem zutiefst menschlichen, wenn auch tabuisierten Ort. Es ist ein Vergnügen, den Tiraden der drei Frauen über Gott, die Welt und dem Wesen von Kloschüsseln zu folgen, die nicht unbedingt ein nur österreichisch-klerikales Milieu denunzieren. Neben klarer Belustigung und Wiener Schmäh darf auch ungehindert Betroffenheit registriert werden. Großartig, nicht nur zum Amüsement, also unbedingt rechtzeitig Karten besorgen und nix wie hin. Katrin Swoboda Termine: 6. November, 20 Uhr; 7. November, 18 Uhr www.fat-web.de

3.11. 19 00 »Main Genuss«

Premiere Lesung

Theatercompagnie Tagträumer Do 4.11. 20 00 »Variations Sérieuses«

Ffm Premiere

Konduettina Sa

6.11. 20 00 »Opernkäs mit Musik«

So

7.11. 15 00 »Mausekuss für Bär«

Opern-Kabarett

Theater Wilde Hummel ab 3 Jahre

Eisa Jocson Mi 10.11. 18 00 »Manila Zoo« Do 11.11. 18 00 Performance Fr 12.11. 16 00 Tanzfestival Rhein-Main 2021

Aftershave / BarberKadabra / Why Not! Sa 13.11. 20 00 »Barbershop-Festival« a cappella Chormusik

Ensemble Blaue Blume So 14.11. 19 00 »Wahre Kunst ist unvergänglich« multimediale Hommage auf Ludwig van Beethoven

Theater Prozess Do 18.11. 20 00 »Prozess Auschwitz Erinnern« Film-Premiere

Visionale Fr 19.11. 15 00 »33. Hessisches JugendMedienFestival« Sa 20.11. 13 00 Filmblöcke: Kinder 0-11 J., 12-15 J., Jugendliche 16-19 J. So 21.11. 14 00 Junge Erwachsene & Young Professionals (bis 27 J.)

Cornelia Kube-Druener Di 23.11. 19 00 »Scriptural«

Ausstellung

Ferri Sa 27.11. 15 00 »Ferris größte Hits«

ab4 Jahre

Delattre Dance Company Come and lay down by my side ...

Strandgut Das Abo für Seh-Räuber  0 69/97 91 03-0

Fr 26.11. 20 00 »Shelter« Sa 27.11. 20 00 ein Ballettabend

Daritsche Theatergruppe So 28.11. 20 00 »Spiel im Spiel« in persischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Gallus Theater · Kleyerstraße 15 · 60326 Frankfurt www.strandgut.de | ·Strandgut 11/2021 | 23 Karten 069-758060-20 www.gallustheater.de


Theater

Der aufgestaute Zorn Mousonturm: Zaungäste zeigen die Tirade »Im Internet gibt es keine Mädchen« Augenscheinlich erklärungsbedürftig ist die neue Performance von Susanne Zaun, Marion Schneider und den »zaungästen«, denn der Aufführung ihrer so benannten Tirade »Im Internet gibt es keine Mädchen« hat man eine Einführung vorgeschaltet. Der wundersame Titel geht aus dem Ergebnis einer digitalen Suchanfrage hervor, wie der Screenshot verrät, mit dem der Mousonturm auf die Veranstaltung aufmerksam macht. Doch worum geht es wirklich? Das Thema ihres neuen Stücks seien die immer auch einer patriarchalen Ordnung dienenden Shitstorms, Hassreden und sexistische Rhetorik im Netz, heißt es dort weiter. Dabei wird mit chorischem Fingerzeig auf ältere Beschäftigungen mit männlich dominierter Komik gezeigt: »Denn irgendwann ist Schluss. Irgendwann kommt der Punkt, an dem ich nicht mehr kann und der sich über Monate oder Jahre hinweg aufgestaute Zorn in einem Wutanfall entlädt. Diesen Wutanfall hab ich jetzt«, mäanderte schon in »Dieser Witz

© Charlotte Boesling

© Eleganz aus Reflex

hat einen Bart« der Chor der Frankfurter Frauengruppe. Wir freuen uns drauf. gt Termine: 25., 26., 27. November und 3., 4. Dezember jeweils 20 Uhr mit Einführung um 19.30 Uhr; 5.Dezember, 18 Uhr www.mousonturm.de

Fr 5. November 20:30 Uhr · Sa 6. November 20:30 Uhr Kellertheater-Produktion: Gretchen 89 ff. Theaterkomödie von Lutz Hübner Produktionsleitung: Daniela Vollhardt So 7. November 16:00 Uhr · So 7. November 18:30 Uhr Gastspiel: Piano de Luxe mit Aristoteles Papadimitriou, Piano Fr 12. November 20:30 Uhr · Sa 13. November 20:30 Uhr So 21. November 18:00 Uhr Kellertheater-Produktion: Enigma Drama von Eric-Emmanuel Schmitt mit Sven Kube und Wolf Marian Gerhardt · Regie: Wolf Marian Gerhardt So 14. November 18:00 Uhr Fr 26. November 20:30 Uhr · Sa 27. November 20:30 Uhr Gastspiel: My Way mit Nigel Francis Fr 19. November 20:30 Uhr · Sa 20. November 20:30 Uhr Gastspiel Frankfurter Bühnengeflüster: Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer und Ulrike Zemme mit Anja und Dirk Leukroth · Regie: Hans Meurer

Vorwärts und nicht verdrängen StudioNaxos: Eleganz aus Reflex bringt »Erfolg III« nach Lion Feuchtwanger auf die Parkettbühne Nach der die DDR-Geschichte reflektierende Theater-Serie »Rot oder tot« ist »Erfolg« bereits der zweite Mehrteiler, den Regisseurin Carolin Millner mit ihrem Projekt Eleganz aus Reflex auf die Bühne bringt. Die Trilogie »Erfolg« basiert auf dem 1930 erschienenen gleichnamigen Schlüsselroman von Lion Feuchtwanger, der darin das soziökonomische Umfeld des Hitler-Putschs von 1924 in München beleuchtet. In den ersten zwei Folgen stellte Millner jeweils eine der Hauptfiguren des Romans in das Zentrum ihrer Bearbeitung und verband deren private Lebensmotive mit dem öffentlichen politischen Zeitgeschehen. »Erfolg I: Johanna – geboren, um Liebe zu geben« zeigt eine sehr eigenwillige Frau im Konflikt mit der politischen Klasse. »Erfolg II: Otto. Wer reinkommt, ist drin« nimmt mit dem bayerischen Justizminister die Befindlichkeit eines Machtträgers unter die Lupe. Nun stellt »Erfolg III: Siegbert – Das Volk sieht nichts« die Erfahrungen eines systemloyalen jüdischen Rechtsanwalts, Siegbert Geyer, in den Fokus, der irgendwann fest-

stellen muss, nicht mehr dazuzugehören. Die Auseinandersetzung mit seiner Figur sei auch eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Assimilation, heißt es. Was denn auch Fragen aufwirft wie die: Wie lange hofften Betroffene nicht gemeint zu sein oder dachten auch, nicht zu den Adressierten zu gehören? »Um unsere Gegenwart mitgestalten zu können, müssen wir die Vergangenheit kennen« stellt Eleganz aus Reflex leitmotivisch seinem Vorhaben voran. Das in sich geschlossene Stück, das mit Florian Mania nur einen Darsteller hat, sei auch ohne Kenntnis der ersten beiden Folgen zu verstehen, wird versichert. Wichtigstes Bühnenrequisit wird wohl auch wieder der riesig hohe Vorhang in kühlem Metallblau sein, den Maylin Habig sich ausgedacht hat. gt Termine: 26.– 28. November + 5. Dezember, jeweils 20 Uhr, sowie 3., 4. Dezember, 21 Uhr www.studionaxos.de

So 28. November 18:00 Uhr Gastspiel Protist-Produktion: Monolog für 3 von Oliver Blank mit Tim Grothe, Detlev Nyga und Axel Schwenk · Regie: Oliver Blank

Kellertheater Frankfurt Mainstraße 2 · 60311 Frankfurt / Main Kartenvorbestellung: Telefon 0 69 / 28 80 23 oder online unter www.kellertheater-frankfurt.de

PROGRAMM PROGRAMMNOVEMBER JANUAR 2017 2021 24

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DROGENNOTRUF 0 69 - 6 2345 1

Anonyme Telefonberatung für: Betroffene • Angehörige • Freunde • Partner Täglich v. 18 - 23 Uhr, Sonn- u. Feiertage v. 12 - 24 Uhr


Theater

Ein Stück sieht schwarz Dramatische Bühne blickt mit »Jedermann/every wo-man 2050« in eine düstere Zukunft Wir sind nicht in Salzburg und schon gar nicht auf der Treppe zum Dom, sondern in der Exzesshalle bei der Dramatischen Bühne in Bockenheim. Folglich hat hier nicht der Text von Hugo von Hofmannsthal das Sagen, wenn es um »Jedermann« geht, sondern das, was Thorsten Morawietz, Prinzipal, Regisseur und Autor der Theatergruppe, aus dem mittelalterlichen Mysterienspiel um das »Sterben des reichen Mannes« macht. Das fängt schon beim Titel »Every woman 2050« an, der das Stück in die coronale Zukunft versetzt, und sich mit dem Subtitel »Vom Sterben des alten weißen Mannes« auf die Genderhöhe der Endzeit verortet. Dass es einen Gott gibt, daran lässt freilich auch Morawietz nicht rütteln. Christoph Maasch spielt den alten weißen Mann in wallendem Linnen. Ist es Gott, der sterben muss? Maasch gibt ihn etwas durcheinander, seiner selbst, aber auch seines Werkes nicht mehr

sicher. Vergebens hat er seine ungezogene Schöpfung mit Sintflut und Pest bestraft. Vom Teufel consultet, versucht er es nun mit einer Seuche. Mit dem endlichen Ergebnis – Vorsicht Spoiler –, dass der Mensch sich auch daran gewöhnt. Am barocken Kleidungskanon der Dramatischen Bühne ändert auch die Zukunft nicht viel. Jedenfalls trägt der mal um mal um die Lebensverlängerung bettelnde Jedermann (Thorsten Morawietz) noch Kniebund und ein golddurchwirkten Wams, und der mit ihm verhandelnde Tod (Simone Greiß) geht kahl in flatterndem Schwarz. Der Rest aber kommt cross-aged und cross-minded daher auf der coronalen Welt. Keine noch so absurde Position der aktuellen Pandemiediskussion wird unterschlagen und auf die Zukunft projiziert. Sarah Kortmann denkt dabei quer in allen Richtungen und weiß nach der Vorstellung gewiss nicht mehr, wo ihr der Kopf steht, während

Marlene Zimmers Buhlschaft die frechlippige Agnostikerin gibt. Mit der Endzeit verschafft sich auch die postdramatische Technik in der Dramatischen Bühne Raum. Auf fünf wo-mans-hohen Screens mit verzierten Rahmen im Bühnenhalbrund melden sich von Schirm zu Schirm wechselnd die Darsteller. Das ist großartig gemacht und dient zugleich dazu, einen starken Schuss Big Brother und Schöne Neue Welt im Genremix aufzunehmen. »Einsamkeit ist Freiheit. Abstand ist Liebe« ist eine wiederkehrende Losung, die einen so schnell nicht loslässt. Auch wenn kein wirklich roter Faden zu erkennen ist in dieser pausenlosen Inszenierung, so doch ein schwarzer. So ernst wie dieses Mal ging es bei der Dramatischen Bühne selten zu. Am 6. November wird im Anschluss an die Vorstellung sogar diskutiert. gt Termine: 4., 5., 6. November, 20 Uhr www.diedramatischebuehne.de

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Theater

Premieren im Neun Meter Sehnsucht im Durchmesser StudioNaxos zeigt »Extreme Love im Wohnzimmer am Ender der Welt« von neco_nart November Frankfurt n n n Theater

Diener zweier Herren

Carlo Goldoni in Kooperation mit der Shakespeare Company Coelln Internationales Theater, 27.11.2021, 20 Uhr (Premiere); 28.11.2021, 18 Uhr www.internationales-theater.de n n n Theater

Dinkelstollen und Angstherzen Alison Rippier & Matthias Keller

Stalburg, 14.11.2021, 20 Uhr www.stalburg.de n n n Theater

Erfolg III: Siegbert - Das Volk sieht nichts nach Lion Feuchtwanger Regie: Carolin Millner. Mit Florian Mania Eleganz aus Reflex

studioNAXOS, 26.(Premiere), 27.+28.11.2021, 20 Uhr www.studionaxos.de n n n Theater

Extreme Love im Wohnzimmer am Ende der Welt

Hyper-Sensible Performance-Installation mit elektronischer Musik von neco_nart studioNAXOS, 12.11.2021, 19 Uhr (Premiere); 13.+14.11.2021, 19+21 Uhr www.studionaxos.de n n n Theater

In letzter Zeit Wut

von Gerhild Steinbuch Regie: Christina Tscharyiski. Mit Sarah Grunert, Tanja Merlin Graf, Katharina Linder u.a.

Kammerspiele, 12.11.2021, 20 Uhr (Premiere); 28.11.2021, 18 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

neco_nart heißt das Projekt eines Künstlerkollektivs um Laura Robert und Björn Fischer. Und die Titel, die es für seine Produktionen findet, klingen einfach großartig. Die neue Arbeit »Extreme Love …« ist eine Weiterentwicklung der im Juni 2019 aufgeführten Performance »paradise now – der letzte macht das Licht aus« und handelt von der Suche nach einem anderen sinnlichen Zusammenleben, aber auch Zusammenlieben mit allen, wirklich allen Lebenden in (!) und um uns herum. Ihr Untertitel: »Eine Hyper-Sensible Performance-Installation mit elektronischer Musik«. neco_nart hat dazu einen wandelbaren Spiegelraum mit einem Durchmesser von neun Metern gebaut, der unendlich viel Platz verspricht. Genug jedenfalls, um den wahnwitzigen Versuch zu wagen, die Erde im Ganzen in dieses Zuhause zu holen. In einer multimedialen Installation aus weltweit verstreuten Bildern und Klängen ertönt die Stimme einer Zurückgezogenen, die danach fragt, wie man in Ruhe leben und lieben kann, wenn sich immerzu alles ändert. Schließlich ist selbst der Körper nicht mehr der eigene, wenn

La raison d‘Aymé Von Isabelle Mergault auf Französisch

n n n Tanz

When The Dust Settles

Choreografie von Jacopo Godani In Kooperation mit dem hr-Sinfonieorchester

Bockenheimer Depot, 11.(Premiere), 12., 13., 23.-27.11.2021, 20 Uhr www.dresdenfrankfurtdancecompany.com n n n Theater

Young Frankenstein

A musical comedy with music and lyrics by Mel Brooks and book by Mel Brooks and Thomas Meehan English Theatre, 20.11.2021(Premiere)-6.3.2022, Di.-Sa., 19.30 Uhr; So. 18 Uhr www.english-theatre.de

Mainz n n n Theater

Für immer die Alpen

von Benjamin Quaderer Eine Koproduktion mit dem TAK Theater Liechtenstein Staatstheater, 27.11.2021, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com n n n Tanz

Promise

von Sharon Eyal

Staatstheater, 28.11.2021, 18 Uhr www.staatstheater-mainz.com

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teste Liebesgeschichte entwickelt, trifft man auf sensible Schwellenereignisse, kaum wahrnehmbares Licht und Klänge, die sich beinahe dem Ohr entziehen, um dann mit einer Klangwelt zu kollidieren, die das tönende Universum verspricht. Eine psycho-akustische Wanderung bis in den menschlichen Körper hinein, für die man sich aus Kapazitätsgründen zeitig Karten sichern sollte. gt Termine: 12. November, 19 Uhr; 13., 14. November, 19 + 21 Uhr www.studionaxos.de

© neco_nart

Ein Kampf um Leben und Tod

n n n Theater

Internationales Theater, 3.(Premiere), 4.6.11.2021, 20 Uhr www.internationales-theater.de

Darmbakterien unsere Entscheidungsfähigkeiten und Zucker unsere Freiheit beeinflussen und mehr menschliche als nicht-menschliche Zellen in uns existieren. Aber genau dort im Bauchhirn, wo man sonst zu bestimmten Zeiten Schmetterlinge spürt, finden sich Spuren einer hoffnungsfrohen Liebe zwischen Makro- und Mikrowelt. Mit bis zu 15 Besucher*innen folgt man diesen Spuren einer polyamorösen Beziehung, die seit Jahrmillionen überall gelebt wird – in den Meeren, in den Wüsten, im Erdinneren und auch in unseren Körpern. Während sich die wohl äl-

Fritz Rémond Theater zeigt Ferdinand von Schirachs »Gott« Es ist das Problemstück der Saison am Fritz Rémond Theater. Intendant Claus Helmer lässt es sich nicht nehmen, jedes Jahr ein wirklich ernstes Stück auf die Bühne am Zoo zu bringen, auch wenn er die großen Zahlen unter anderen Vorzeichen erzielt. Bei Ferdinand von Schirachs »Gott« könnte sich der corona-bedingte Nachteil, erst nach der großen TV-Inszenierung zum Zuge gekommen zu sein, auch als Vorteil erweisen. Viele wissen Bescheid, was sie erwartet: nicht wirklich Theater, aber eine fesselnde und zeitgemäße Auseinandersetzung um die Frage: Wem gehört mein Leben? Auch wenn »Gott« nicht wie von Schirachs erste Theaterarbeit »Terror« vor Gericht, sondern in einem Ethikrat verhandelt wird, so spitzt sich auch diese, nach Anhörung von Fachkompetenzen aller Seiten, auf die Einbindung des Publikums durch individuelle Urteile zu. Das ist nicht einfach, bei einer bisweilen akademischen Diskussion, die ein sehr hohes Maß

Strandgut 11/2021 | www.strandgut.de

an Aufmerksamkeit erfordert. Es spricht für die große Besetzung des Stücks und die Inszenierung von Heinz Kreidl, dass das Publikum im Fritz Rémond Theater sich nicht nur angesprochen, sondern erreicht fühlt. Eine phantastisch aufgelegte Verena Wengler als schlagfertige Anwältin eines Sterbewilligen und

Christopher Kriegs fast verzweifelter Kampf auf dem verloren scheinenden Posten des katholischen Pastors verdienen Sonderapplaus – und erhalten ihn auch. gt Termine: bis 28. November, Di.–Sa. 20 Uhr; So., 18 Uhr www.fritzremond.de

© Helmut Seuffert


Theater

© Niko Neuwirth

Wiederaufnahme PREMIERE 19./20./21./26./27. NOV

RITUALE

nach dem gleichnamigen Roman von Cees Nooteboom

Keine Gnade Landungsbrücken zeigen Sarah Kanes »Zerbombt« (Blasted) Die Triggerwarnung auf dem Programmblatt ist nicht verkehrt, auch wenn die Darstellung von Grausamkeiten und Gewalt in der Hauptsache »nur« verbal geschieht, quasi eine Lesung an Mikrofonen (Regie: Felix Bieske, Linus Koenig). Und auch die Bühne setzt eine heilsame Distanz zwischen Darstellern und Publikum Vier Ebenen präsentieren sich, zunächst mit ohrenbetäubendem Lärm: die zweiköpfige Band im Hintergrund (Thomas Buchenauer, Gitarre, stachelkopfmäßig bewaffnet und Jens Eichler, bunt bemalt, am Schlagzeug), Bildschirme links und rechts zeigen eine scheinbar friedliche Landschaft, und scheinbar einander zugewandte Gesichter, aber nein, beides sind Schauplätze aktueller kriegerischer (Bosnien, Srebrenica) und persönlicher Auseinandersetzungen. Ganz oben. Text, leicht zu übersehen, Kanes Erzählung im Wortlaut, wie Regieanweisungen als Beschreibung des Geschehens, das zum Glück keiner realistischen Darstellung bedarf, um in seiner Grausamkeit deutlich zu werden.

In der Mitte das Paar Cate und Ian, der eine todgeweiht, sie, anfällig für Anfälle aller Art, hustend, manchmal auch stotternd, gemeinsam in einem Hotelzimmer, er will, sie nicht, und immer wieder spiegelt sich der Krieg draußen im Dialog der beiden. Sie sprechen, flüstern, schreien den teilweise brutalen Text in die Mikrofone. Im Gegensatz dazu scheinen die Kostüme eher bunt und fast übertrieben glitzernd, bis bewusst wird, dass da tatsächlich ein Baby verspeist, Augen ausgesaugt, vergewaltigt wurde, mit Worten nur, aber das reicht. Verfremdung auch durch die Dreifachbesetzung der weiblichen Rolle (Marlene Sophie Haagen, Randi Rettel, Magdalena Wiedenhofer), Ian erscheint doppelt (Julian Koenig, Julius Ohlemann), nur der goldglänzende Soldat, der mächtig auftritt (Christoph Maasch) behält bis zu seinem Selbstmord seine Identität. Auch Ian stirbt, »erleichtert« sagt der Text. Das letzte Wort, «Danke«, erlöst auch die Zuschauer. Erschütternd. Großartig. Sehenswert. Katrin Swoboda Termine: 4. November, 20 Uhr; 6. November, 18 Uhr www.landungsbruecken.org

5./6./7. NOV

VOLKSFEINDIN

nach Henrik Ibsen

Titania, Karten 069 71 91 30 20

www.freiesschauspiel.de SPIELPL

AN NOV

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TALK UND LITERATUR IM ITF-CLUB: DALIBOR MARKOVIĆ C a fé L i te ra , Le s u n g

(PREMIERE) LA RAISON D‘AYMÉ

T h e a te r | a u f F ra n zö s i s c h G e b l e n d et vo n s e i n e r L i e b e , s i e h t Ay m é n i c h t d i e G e fa h r i n d e r e r s i c h b e f i n d et .

LA RAISON D‘AYMÉ

07 So

18:00

FILM UND GESPRÄCH KOLUMBIANISCHER FILMABEND MIT DANIEL MENDOZA D o k u m e n ta r f i l m

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KLEINE KOALITION MIX-KABARETT-ABEND ÖZGÜR CEBE & THOMAS SCHRECKENBERGER Ka b a ret t M o d e r i e r t vo n Ayd ı n I ş ı k , Ka d i r Ze y re k a l s „ S i d e K i c k “

ÎNDRĂGOSTIȚII DIN ANCONA – DIE VERLIEBTEN AUS ANCONA T h e a te r | a u f R u m ä n i s c h R e g i e : A n d re i M i h a l a c h e

FLAMENCO SIN FRONTERAS ANTONIO MOLINA „EL CHORO“ F l a m e n co

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JMO IN CONCERT

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DER KREDIT

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EMBER 18 Do

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Wo r l d M u s i c D re i Lä n d e r e i n e S p ra c h e

Ko m ö d i e m i t B j ö r n Lu ka s u n d Ayd i n I s i k R e g i e : Ayd i n I s i k

Tickets und Infos: www.internationales-theater.de

2021

LAS VEGAS IN FRANKFURT! SIEGFRIED & JOY d i e Za u b e rs h o w

N e w S u p e rs ta rs of M a g i c

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21 So

14:00

T h e a te r | a u f F ra n zö s i s c h

20:00

FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE

BENEFIZKONZERT GEORGIER SINGEN FÜR FLUTOPFER

B e n e f i z ko n ze r t z u m W i e d e ra u f b a u d e s K i n d e rg a r te n s i n A h r w e i l e r. G e o rg i c a e . V. & Z AV Kö l n

21 So

PINHÂNI

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EHRLICH GESAGT...

19:00

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18:00

Ko n ze r t P i n h a n i g i l t i n d e r Tü r ke i a l s e i n e d e r a u ß e rg e w ö h n l i c h s te n B a n d s d e s La n d e s .

Ka b a ret t Ka b a ret t i s t i s c h e R e i n i g u n g d e s s c h l e c h te n G e w i s s e n s – Ayd i n I s i k

SUC VE KEZA – SCHULD UND DERGLEICHEN T h e a te r | a u f Tü r k i s c h G ü n e s T h e a te r F ra n k f u r t vo n O n u r O r h a n n a c h D o s to j e w s k i s „Schuld und Sühne“ Regie: Müjdat Albak

(PREMIERE) DIENER ZWEIER HERREN T h e a te r i t f i n Ko o p e ra t i o n m i t d e r S h a ke s p e a re C o m p a ny C o e l l n

30 Di

„EVA DEMSKIS ‚SCHEINTOD‘: EINE SUCHE“

30 Di

TALK UND LITERATUR IM YITF-CLUB: VOLKER REBELL UND ZÉLIA FONSECA

18:00

20:00

s ze n i s c h e Le s u n g Regina Busch Ensemble

C a fé L i te ra , Le s u n g

Hanauer Landstraße 5 — 7 60314 Frankfurt am Main

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Theater Was haben Schlager in Stücken Ödön von Horváths zu suchen? Eigentlich nichts. Und so ist man als Zuschauer zunächst irritiert, als Nicoles Debüt-Hit »Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund« (1981) zu Beginn der Aufführung ertönt, wenn auch sensationell vorgetragen von der Hauptfigur Elisabeth (Maike Elena Schmidt). Doch der Schlager zieht sich wie ein roter Faden durch »Glaube Liebe Hoffnung«, das Jan Friedrich am Mainzer Staatstheater inszeniert. Ob Roger Whittaker, Vicky Leandros oder Die Flippers, die Schlager bilden die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen und konterkarieren, parallelisieren oder kommentieren diese. Sie passen insofern hervorragend in das Drama, als sie Allgemeingültigkeit besitzen und zeitlos sind. Genau wie das Thema, das, wie so oft bei Horváth, den Kampf des Individuums gegen die Gesellschaft darstellt. In der Absicht, ein Stück gegen »die bürokratisch-verantwortungslose Anwendung kleiner Paragraphen zu schreiben«, verfasst er 1932 zusammen mit dem Gerichtsschreiber Lukas Kristl den »kleinen Totentanz«, wie der Untertitel lautet. Die Hauptfigur, die arbeitslose Elisabeth, befindet sich in einer Notlage: Sie braucht Geld für einen Wandergewerbeschein und versucht daher schon zu Lebzeiten ihren Leichnam ans anatomische Institut zu verkaufen. Dabei gerät sie in die Klauen der »kleinen Paragraphen«, aus denen ihr auch die Liebesbeziehung zu einem Schupo,

© Andreas Etter

Mit Herzschmerz zum Totentanz Das Staatstheater Mainz zeigt Ödön von Horváths »Glaube Liebe Hoffnung« dem Polizisten Alfons Klostermeyer (Daniel Mutlu) nicht heraushilft. Trotz ihrer unbeirrbaren Hoffnung auf Besserung scheitert Elisabeth an den Konventionen und der kleinbürgerlichen Prinzipientreue ihrer Zeit und nimmt sich am Ende das Leben. Das Bühnenbild (Louisa Robin) passt zur ausweglosen Situation: Wenig Beleuchtung, düstere Atmosphäre. Still thronen Kreuze in allen möglichen Variationen über dem Geschehen. Quadratische schwarze Rahmen mit transparenten Folien dienen als Kulisse der einzelnen Bilder, die wiederum durch Videoprojektionen verzerrt oder verfremdet werden. Die grel-

len Kostüme der Figuren (ebenfalls Jan Friedrich) stehen hierzu im Kontrast. Was besonders ins Auge sticht: Bis auf Elisabeth tragen alle Figuren comic-gleiche, fratzenhafte Masken. Wir sehen in Gesichter, die keine Gefühle erkennen lassen. Während Elisabeth noch mit dem Tode tanzt, sind alle um sie herum schon seelisch tot. Trotz Schlager, schrillen Kostümen und viel Kameraeinsatz gelingt es Friedrich, dass auch die Sprache Horváths nicht zu kurz kommt: Im Gegenteil: Sie steht im Zentrum der Aufführung. Die Figuren reden in Floskeln, oft aneinander vorbei, das Wesentliche ist als Versprecher oder im Subtext getarnt. Horváth

Brand im Hals und in der Stadt Fliegende Volksbühne im Hirschgraben zeigt »Der alte Bürger-Capitain« von Carl Malß

Man hat Carl Malß den Erfinder der Lokalposse genannt. Zumindest ist sein »Die Entführung oder der alte Bürger-Capitain« das älteste Frankfurter Mundartstück überhaupt;

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vor exakt 200 Jahren zur Premiere gebracht, 20 Jahre vor Niebergalls Darmstädter Datterich. Was ja auch mal erwähnt sein muss. Ein »Heroisch-Borjerliches Lust-

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spiel« hat der Autor sein Werk genannt, das selbst Goethe nicht nur hoch und höcher, sondern »höchlichst« empfahl. Es spielt von Anfang bis Ende in der schlicht eingerichteten Gaststube des Protagonisten Kimmelmeier (Michael Quast), eines in die Jahre gekommenen Stadtquartierschefs, dem man bis auf die Feuerwehr fast alle Kompetenzen – wir sagen nur Napoleon!!! – beschnitten hat. Wenigstens brennt und brünstet es noch ab und an in der Stadt und der Bürger-Capitain kann sich in Uniform werfen und befehlen. Was sich als glücklich auch für das Publikum erweist, schließlich flammt auch auf der Bühne ein hessisch-französisch intoniertes Sprechfeuerwerk auf, in dem àpropos »abbipo« wird. Unter Dauerbrand steht auch der Leibschütz Miller (Rainer Ewerrien).

selbst spricht von »Bildungsjargon«: Kleinbürger versuchen mittels Sprache ins Bürgertum aufzusteigen. Ein sinnloses Unterfangen, denn »der Mensch ist halt Produkt seiner Umgebung« (Boris C. Motzki), wie es im Programmheft heißt. Dabei soll niemand ins Lächerliche gezogen, sondern die Ausweglosigkeit jedes Einzelnen dargestellt werden. Angesichts der heutigen sozialen Not büßt das Stück nichts an Aktualität ein. Ein gelungener Abend mit Ohrwurmcharakter. Verena Rutkowski Termine: 1. November, 18 Uhr; 17., 19. November und 28. Dezember, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.de

Zum Bühnenpersonal gehören zudem ein Tratschweib vom Gröbsten (Stefani Kunkel) und zwei hübsche heiratsfertige Schlippscher mit ihren Freiern. Kimmelmeiers Tochter Lieschen (Pirkko Cremer) ist vom richtigen Schlag, nur passt ihr Freund Ahh-gust (Dominic Betz), ein Student, dem alten Griesgram nicht. Leichter in vieler Hinsicht nimmt es ihre Nichte Gretchen (Randi Rettel), die mit einem preußischen Militärgroßmaul (Stephan Bieker) durchbrennt (!) und für das Spektakel im 2. Akt als vermeintlich Entführte sorgt. Ein Fund für Mundart-Freunde und solche, die‘s werden wollen. Wo es nötig ist, also laufend, helfen Quast & Co. auf die hessischen Sprünge. Ein einziges Vergnügen mit dem Regie führenden Intendanten im Zentrum eines glänzend besetzten Typen-Ensembles. Winnie Geipert Termin: 13. N o v e m b e r, 19.30 Uhr www.volksbuehne.net


Theater

© Karl und Monika Forster

Vom Bröckeln der Macht Das Staatstheater Wiesbaden zeigt Friedrich Schillers »Wallenstein« Es sind des Bänkelsängers Stimme und Musik, die die Zeit überwinden. Bernhard Moshammer, mit Narrenkappe auf dem Kopf und Laute in der Hand, zieht die Zuschauer mitten hinein in den Dreißigjährigen Krieg. Soldaten, mit schweineartigen Masken getarnt, sind über Frauen hergefallen. Mitten im Gewaltakt stocken sie. Wie’s weitergeht, bleibt der Fantasie überlassen. Doch die Beschreibungen im Lied berichten von Erschütterndem in Magdeburg. Regisseur Nicolas Brieger hat im Wiesbadener Staatstheater Friedrich Schillers »Wallenstein« inszeniert. Von den drei Teilen hat er den ersten, »Wallensteins Lager«, auf ein Minimum reduziert. Für »Die Piccolomini« und »Wallensteins Tod« lässt er sich viereinhalb Stunden Zeit. Das gibt ihm die Möglichkeit, die Entwicklung der Protagonisten in all ihren Facetten zu zeigen, die Charaktere auszuarbeiten, ihren Gedankengängen zu folgen, Bewusstsein für ihre Zerrissenheiten zu schaffen. Mehr als 200 Jahre alt, ist Schillers Figuren das Menschliche geblieben. Hier zermürben und zerstreiten sich nicht irgendwelche abgehobenen Personen, hier spiegeln sich gut bekannte Gefühle wider. Um dieses Mittendrin zu unterstreichen, wurde die von Raimund Bauer entworfene Bühne im Großen Haus zwischen dem gewohnten Zuschauerraum und einer zusätzlichen Tribüne angelegt. Die Schauspieler nehmen nach ihren Abgängen immer wieder im Publikum Platz, um an dessen Seite zu beobachten, was passiert. Der Boden ist rot, getränkt von Blut, aber dank Teppich noch herrschaftlich. Später, nach der Pause, wird er sich in Schotter verwandelt

haben, als Symbol für Wallensteins bröckelnde Macht. Der Titelheld, dem allein ein Thron als Sitzgelegenheit dient, während die anderen sich auf niedrigen Hockern niederlassen müssen, ist anfangs noch der viel Gerühmte, der sich für seine Soldaten einsetzt und große Hochachtung genießt. Tom Gerber überzeugt als überlegener Feldherr ebenso wie als schwach gewordener, verzweifelter Mann, von dem sich selbst die engsten Gefährten abwenden. Seinem Gegenpart, dem kaisertreuen und verschlossenen Freundesverräter Ottavio Piccolomini, verleiht Jürg Wisbach die nötige mephistophelische Verschlagenheit. Ungestüm und temperamentvoll erobert Lukas Schrenk als sein Sohn Max das Herz von Wallensteins Tochter Thekla (Maria Wördemann). Sybille Weiser stöckelt als Gräfin Terzky geziert wie eine Chefsekretärin im Business-Kostüm herum und nimmt auf alles Einfluss, ungeachtet der quantitativen Übermacht an Ränke schmiedenden Männern drumherum. Sie alle tragen Grau in verschiedenen Tönen. Als sei der Staub der Schlachten nicht mehr aus ihrer Kleidung zu bekommen, als seien die Spuren der Vergangenheit nicht mehr zu beseitigen. Die düstere Atmosphäre erreicht ihren Höhepunkt mit dem Begräbnis Wallensteins, der von Mörderhand gefallen ist und unter Sand und Steinen verschwindet. Wieder kommentiert der Bänkelsänger, und die anderen stimmen mit ein. Ein SchauderMoment wie der zu Beginn, der tief in den Kopf eindringt. Katja Sturm Termine: 5., 10., 27. November, 18.30 Uhr; 14. November, 18 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de

Wie es nie hätte sein sollen Kleine Bühne Gambach erinnert an »Josefine« Im November tritt die Kleine Bühne Gambach im Bürgerhaus des zu Münzenberg gehörenden Stadtteils zum dritten Mal an, um (fast) vergessene Menschen der Zeitgeschichte in Erinnerung zu rufen. Nach den Stücken zur »Ratzkatrein«, die als letzte Hexe Hessens 1718 verbrannt worden ist, und zum »Heidenpeter«, der einer hessischen Räuberbande Anfang des 19. Jahrhunderts angehörte, komplettiert nun »Josefine« die Trilogie »Gegen das Vergessen«: das Schicksal einer jungen Frau aus Frankfurt Höchst. Es ist das Jahr 1933, in dem Josefine ihren zwölften Geburtstag feiert und noch von einer sorgenfreien, glücklichen Zukunft träumt. Doch dann wird alles anders. Zunehmend okkupiert die nationalsozialistische Ideologie das öffentliche und private Leben. »Andersartige« werden unterdrückt und ausgegrenzt. Für Josefine, deren Vater ein polnischer Jude ist, beginnt eine Zeit der Angst, Unsicherheit, Ächtung und Isolation. Menschen, die Freunde waren, kennen sie plötzlich nicht mehr. Menschen, die Fremde waren, helfen ihr. Alles ist, wie es nie war – und nie hätte sein sollen. Die Inszenierung von Johannes Schütz schafft durch die Installation mehrerer im Saal verteilter Lautsprecher mit Geräuschen und Originalaufnahmen der Zeit eine weitere Ebene, die den Zuschauer unmittelbar adressiert. as Termine: 12., 13., 19., 20., 26., 27. November jeweils 19 Uhr www.kleine-buehne-gambach.de

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Musik Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Fritz Kalkbrenner BROTFABRIK 20.00 h Crió DIE FABRIK 20.00 h Absinto Orkestra FRANKFURT ART BAR 20.00 h Open Stage NACHTLEBEN 20.00 h EES

© Stephan Abry

Mühlheim SCHANZ 20.30 h Foolhouse Blues Band Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam Session - Opener: Fun Generation Offenbach BOGSIDE IRISH PUB 20.30 h The Hairy Tongues

Pantha du Prince – Mousonturm Frankfurt Hendrik Weber alias Pantha du Prince arbeitet seit 2002 an seiner Version feingeistiger, intellektueller elektronischer Musik. Sein aktuelles Projekt »Conference of Trees« widmet sich der Kommunikation von Bäumen, was in diesem Fall heißt: Im Spannungsfeld von Musik, visueller Poesie und spekulativer Wissenschaft verbindet Pantha du Prince erneut geheimnisvolle Elektronik und AvantgardeMusik. Seit seinem Debütalbum »Diamond Daze« wirkte der in Berlin lebende Künstler – den man auch als Bassisten der Hamburger Band Stella kannte – an der Schnittstelle von Detroit-Techno, Shoegaze oder MinimalMusik. Jetzt macht er im Mousonturm Bäume musikalisch erlebbar! Avantgarde-Musik trifft Club-Sounds.

Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Nacht Der Gitarren feat. Lulo Reinhardt, Alexandr Misko, Stephanie Jones, Eleonora Strin

Freitag

05.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Nils Landgren Funk Unit Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h das blühende leben

mp

Mo., 1.11., 20 Uhr, Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt, 0694058950. www.mousonturm.de

Montag

01.

Frankfurt MOUSONTURM 20.00 h Pantha du Prince ZOOM 21.00 h Jeremias

Dienstag

02.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Mànran Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus Frankfurt BROTFABRIK 20.00 h Les Yeux D’La Tête DIE FABRIK 20.00 h F.I.M. - Ziv Taubenfelds & Full Sun + Berlin Frankfurt Trio FRANKFURT ART BAR 20.00 h A Pocketful Of Dreams Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h The Dead South

Mittwoch

03.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Jethro Tull´s Martin Barre & Band

30

|

Darmstadt CENTRALSTATION 20.00 h Monsters of Liedermaching GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Chicago Mike Frankfurt FRANKFURT ART BAR 20.00 h Irish Music Session MOUSONTURM 19.30 h Gregor Praml trifft John Lennon mit Max Clouth & Tony Clark, Heine-Chor, Giuseppe»„Gastone« Porrello, Romie, Paul Sies, Tigisti WARTBURGKIRCHE 20.00 h Bordenave-Weber-Moret Hanau JAZZKELLER HANAU 20.00 h Blue Session Rüsselsheim THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h Sylvie Courvoisier Trio Wiesbaden THALHAUS E. V. 20.00 h thalhaus Jazz Session

Donnerstag

04.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars JAGDHOFKELLER 20.00 h Marianne et les Garçons Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Samantha Martin & Delta Sugar

Strandgut 11/2021 | www.strandgut.de

Frankfurt FRANKFURT ART BAR 20.00 h Blues Night JAZZKELLER 21.00 h Tobias Meinhart Quartet NACHTLEBEN 19.30 h Tom Lüneburger Mainz KURFüRSTLICHES SCHLOß 20.00 h Alte Bekannte M8-CLUB 20.30 h Engel Trio SCHON SCHöN 20.00 h Lucy Kruger&the Lost Boys Offenbach HAFEN2 20.00 h ZMEI3 Rödermark KELTERSCHEUNE 20.00 h Siobhan Miller Rüsselsheim THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h ONAIR Wiesbaden KREATIVFABRIK 21.00 h Schreng Schreng & La La

Samstag

06.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Foolhouse Bluesband feat.: Carmen Graf Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20.00 h TAB Collective - feat. Pat Appleton & Ken Norris

NOV 21

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Tarq Bowen 22.00 h »Hohe Hans« Tribute-Night

Sonntag

07.

Frankfurt DAS BETT 20.00 h Atrio - Support: Bird´s View FRANKFURT ART BAR 20.00 h Daylight JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h The Songs of Leonard Cohen JAZZKELLER 21.00 h Johannes Mössinger / Adam Nussbaum

Frankfurt DAS BETT 20.00 h Maerzfeld“ - Support: Ember Sea FRANKFURT ART BAR 19.00 h Grapefruit United SüDBAHNHOF 12.00 h Night Fever

Hanau JAZZKELLER HANAU 21.00 h Vitaliy Baran Quartett

Montag

Idstein SCHEUER 20.00 h Rodgau Monotones Mainz M8-CLUB 20.00 h Dead Air Poetry, r.u.s.t. und The Sun or the Moon SCHON SCHöN 20.00 h Voodoo Jürgens Mühlheim SCHANZ 20.30 h SoularPlexus Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Aragon Offenbach HAFEN2 19.30 h Elis Noa Rödermark KELTERSCHEUNE 20.00 h Thermalbad Rüsselsheim THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h Bundesjazzorchester

Offenbach HAFEN2 16.00 h Drunk at Your Wedding

08.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Bernd Rinser Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20.00 h Wolfgang Haffner‘s Dream Band

Dienstag

09.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Old Stars Orchestra Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h Frank Selten zu viert FRANKFURT ART BAR 20.00 h Texas House Band NACHTLEBEN 20.00 h Samantha Martin & Delta Sugar

Mi. 3.11.2021, 20 Uhr DENIS SCHECK Mo. 8.11.2021, 20 Uhr SISTERS OF COMEDY

Mit Sabine Fischmann, Katinka Buddenkotte, Susanne Hasenstab, Alice Köfer, Katrin Geelvink

Di. 9.11.2021, 20 Uhr MATTO BARFUSS Tief in Afrika

Di. 16.11.2021, 20 Uhr FRÄULEIN JULIE Schauspiel

Mi. 17.11.2021, 20 Uhr ЯEVEAL Do. 18.11.2021, 20 Uhr CHRISTOPH SIEBER Vorschau Dezember Sa. 4.12.2021, 20 Uhr ALMA Fr. 31.12.2021, 20.30 Uhr DREIEICH LIVE! Infos & Tickets: 06103 - 6000 0 Weitere Veranstaltungen: www.bürgerhäuser-dreieich.de

Das Moped – Kulturclub schon schön Mainz Es gibt seit ein paar Jahren in Deutschland und vor allem auch in Österreich einen neuen Hang zum großen Pop-Gefühl. Bands wie Wanda oder auch Bilderbuch haben es vorgemacht – nun ziehen Das Moped aus Bad Kreuznach nach. Sie schreiben Lieder über Liebe, wie wir sie uns wünschen: Ihr fluffiger Indie-Synthiepop des Debüts »Erstaunlich Klar« ist überaus sympathisch und vor allem auch ehrlich: Selten wurde in jüngster Zeit schlauer über die Liebe gesungen. Auch ihre Videos sollte man unbedingt sehen: Hier sind herrlich schräge Retro-Ästheten am Werk! Das Konzert im schon schön in Mainz könnte ein Höhepunkt im grauen November werden! mp

Sa., 13.11., 20 Uhr, Kulturclub schon schön, Große Bleiche 60-62, 55116 Mainz, 061318929843. www.schon-schoen.de


Musik Rodgau MAXIMAL 20.00 h JazzNight 171 mit Thomas Langer: Happy Birthday Tony Lakatos! OPENSTAGE 19.30 h Eyes of Death m. Purify, Mindreaper, Human Entropy

Mainz FRANKFURTER HOF 20.00 h 10cc SCHON SCHöN 20.00 h Public Display of Affection Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.15 h Jethro Tull*s.Martin Barre & Band

Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h U12

Mittwoch

10.

Wiesbaden KULTURSTäTTE MONTA 20.00 h Trio Surprise

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h ABtown Houzeband feat.: Markus Kunkel

Frankfurt ALTE NIKOLAIKIRCHE 17.00 h Meditation Christof Lauer ALTE OPER (MOZARTSAAL) 20.00 h Arktische Klangbilder FRANKFURT ART BAR 20.00 h Chris Rannenberg NACHTLEBEN 19.30 h Rapkreation Mühlheim SCHANZ 20.30 h Soundwichmaker

Donnerstag

11.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Ines Sibun & Marcus Malone Band Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h Juliana da Silva Vai Samba meu FRANKFURT ART BAR 20.00 h Yannick Monot & Helt Oncale HR-SENDESAAL 18.00 h + 20.00 h hr-Bigband invites ... Nikki Iles ROMANFABRIK 20.00 h Ferenc & Magnus Mehl Quartett Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam-Session - Opener: Jam-Circus Offenbach BOGSIDE IRISH PUB 20.30 h Paddy Schmidt Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Dead Tuna feat. Jeff Aug & Hans Penzoldt

Freitag

12.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Echoes Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20.00 h Miu Darmstadt AGORA 20.00 h Halva GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Heiner Herchenröder JAGDHOFKELLER 20.30 h Old Blind Dogs JAZZINSTITUT 20.30 h Schikane Dreieich BüRGERHAUS DREIEICH 20.00 h Frontm3n

14.

Jaguwar – Kreativfabrik Wiesbaden Melodie und Krach. Irgendwo dazwischen und immer von einem Pol zum anderen mäandert die Musik des aus Berlin und Dresden stammenden Trios Jaguwar, das jetzt in der Wiesbadener Kreativfabrik zu erleben ist. Mit jeder Menge Effektgeräten schichten sie ihren avancierten Wall of Sound und verstehen es noch dazu Indie-Pop-Refrains zu schreiben, die man derzeit – zumindest in Deutschland – kaum besser hören kann. »Crystal« etwa ist so ein Song, der auch Fans von The Cure gefallen wird. Oder »Lunatic«: Das ist wirklich große Popmusik mit viel Lust auf den ständigen kreativen Bruch. Jetzt stellen Jaguwar ihr zweites Album »Gold« vor, das gerade bei Tapete Records erschienen ist. Das Label beschreibt diese Musik als »Future Pop« – zu hören ist hingegen tanzbarer GegenwartsSound voller glitzernder Details. Unbedingt live erleben! mp

Mi., 17.11., 20.30 Uhr, Kreativfabrik, Murnaustraße 2, 65189 Wiesbaden, 0611-72397877 www.kreativfabrik-wiesbaden.de Frankfurt FRANKFURT ART BAR 20.00 h Friday Live Jazz GETHSEMANEKIRCHE 20.00 h Livello Tre JAZZKELLER 21.00 h Caixa Cubo ZOOM 20.00 h IAMDDB Hattersheim FOLKPUB ZUR KRONE 21.00 h Helt Oncale Idstein SCHEUER 20.00 h Demon´s Eye Mainz FRANKFURTER HOF 20.00 h Interstellar Overdrive SCHON SCHöN 20.00 h SINU - Support: METTY Mühlheim SCHANZ 20.30 h Duo Ohrenschmaus Rodgau MAXIMAL 20.00 h Meike Garden Rödermark KELTERSCHEUNE 20.00 h Masaa Rüsselsheim THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h Milou & Flint Wiesbaden KULTURFORUM 20.00 h ALSO + Trillmann

Samstag

13.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Kant + Dead Taste

Frankfurt DAS BETT 20.00 h Josh FRANKFURT ART BAR 12.00 h Jazz Matinée INTERNATIONALES THEATER 18.00 h JMO JAZZKELLER 20.00 h Jean Philippe Bordier Quartet SüDBAHNHOF 12.00 h Bounce ZOOM 20.00 h Heaven Shall Burn Offenbach HAFEN2 16.00 h Sessa, Platon Karataev

Montag

15.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Drunk at Your Wedding

16.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Candy Dulfer & Funky Stuff - special guests: Ida Nielsen & The Funkbots Darmstadt CENTRALSTATION 20.00 h Nils Wülker GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h Scorpion‘s Songs Symphonic - on stage: Herman Rarebell & Hurricane Orchestra FRANKFURTERSALON 20.00 h Maria Baptist & Jan von Klewitz MOUSONTURM 20.00 h VallesantaCorde Mainz SCHON SCHöN 20.00 h Perilymph

HOFF-ART THEATER 20.00 h Hendrik Meurkens Quartett Frankfurt BATSCHKAPP 20.00 h DORO DIE FABRIK 20.00 h Maria Mazzotta + Vince Abbracciante Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Ranest Rane Wiesbaden KREATIVFABRIK 20.30 h Jaguwar SCHLACHTHOF 20.00 h Linea Aspera - Supp.: Dalhia

Donnerstag

18.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars Eppstein WUNDERBAR WEITE WELT 20.00 h Jed Thomas Band

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Gentleman

Mittwoch

17.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Candy Dulfer & Funky Stuff - special guests: Ida Nielsen & The Funkbots Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 19.00 h Copperhead County

Frankfurt DAS BETT 21.00 h Aynsley Lister DIE FABRIK 20.00 h 5. Fabrik Jazz Festival: Marc Copland FRANKFURT ART BAR 20.00 h Jazzed:Up HR-SENDESAAL 18.00 h Melissa Aldana 20.00 h Melissa Aldana INSTITUTO CERVANTES 20.00 h Ramón Valle & Perico Sambeat MOUSONTURM 20.00 h Gregor Praml trifft Gastone

JETZT UMSO MEHR! AUGEN AUF FÜR DIE KULTUR!

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 19.00 h Palm Valley 22.00 h Shocking Elfriede + Shambala + Pushseven 12 HOFF-ART THEATER 20.00 h Landeck / Grau / Bonica Guerilla Jazz Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h Soularplexus FRANKFURT ART BAR 20.00 h Offtime Connection JAZZKELLER 21.00 h Hendrik Meurkens NACHTLEBEN 19.00 h Sam Sillah, HeXer, Vaelli & special Guest Mainz M8-CLUB 17.30 h The Path Of Death 9 m. Fleshcrawl, Skelethal(FR), Keitzer, Horresque, Blodtåke und Souldevourer SCHON SCHöN 20.00 h Das Moped Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Bluestacks

ECCOFLYER.DE

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Nathan Kalish

Sonntag

Dienstag

ECCO!

A G E N TU R F Ü R KULTURMEDIEN

www.strandgut.de | Strandgut 11/2021

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31


Musik NACHTLEBEN 20.00 h Pink Turns Blue ROMANFABRIK 20.00 h Con Tempo Ensemble 2020 ZOOM 21.00 h DROELOE Mühlheim SCHANZ 20.00 h Session am Donnerstag Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Jam-Session - Opener: RockBombs Offenbach BOGSIDE IRISH PUB 20.30 h Pint Size Company Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Selofan THEATER RüSSELSHEIM 20.00 h VALENTIN & The MPC Orchestra Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Liedfett 20.00 h Alex Mofa Gang

Freitag

19.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Robert Carl Blank & The String Poets Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20.00 h Martin Fabricius Trio Darmstadt AGORA 20.00 h Agora Aberta #10 - Die Offene Bühne m. Miguel Weber, Poisy & Judith, Michael Sanderson KNABENSCHULE 19.30 h Nina Stiller: Yiddishe Perl

Fehlfarben – Batschkapp Jed Thomas Band – Wunderbar Weite Welt Eppstein

Frankfurt BATSCHKAPP 19.30 h Alex Im Westerland BROTFABRIK 20.00 h Some Sprouts DIE FABRIK 20.00 h 5. Fabrik Jazz Festival: Daniel Erdmann’s Organic Soulfood FRANKFURT ART BAR 20.00 h Vitaliy Baran Quartett

»Jed Thomas verwandelt den Auftrittsort in die Kirche des Blues«, schrieb einmal die »Mittelbayerische Zeitung« – und so ist es wirklich: Dieser Bluesrock alter Schule hat für BluesFans beinahe religiöse Wirkung. Jed Thomas aus Yorkshire ist ein Fall für alle, die auf BluesRocker wie Rory Gallagher, Ray Vaughan oder auch Jimi Hendrix stehen. Und so macht es auch Sinn, dass Jed Thomas Mitinitiator des jährlichen »Rory Gallagher Festivals« in Ballyshannon ist. Er selbst schafft in seinem Spiel eine grandiose Melange aus Delta-Style, Slide-Guitar und Electric Blues. In Eppstein ist er nun mit seiner Band zu Gast!

HUGENOTTEN HALLE Neu-Isenburg Neu-Isenburger Kirchenklänge

28.10. Quijoteimer Hochhe 3.10.Don rorches Neues Globe Theater ter Kamme

Marktplatz)

Kirche Am (Ev.-Ref. 7.11. Kammerkonzert Kammerorchester der PHG t 7.10. Barockkonzer

mit Vierfar benMusical Saxophon8.11. Das Bee Gees quartet t Haus zum Löwen Massachusetts

mp

10.11. Basler Ballertork Party Afterw 10.10. 90 Minuten + Nachspielzeit tenhalle der Hugenot Foyer

Do., 18.11., 20 Uhr, Wunderbar Weite Welt, Am Stadtbahnhof 1, 65817 Eppstein/Ts., 06198-585506. www.wunderbar-weitewelt.de

13.11. Anny-Schlemm-Preis 2021 12.10. Weiberpower: HUGENOTTEN Sängerinnen-Wettstreit & Lisa Fitz, Sissi Perling er, Preisträgerinnenkonzert Lizzy AumeierNeu-Isenburg HALLE 18.11. Azzurro Musical

ar Bounou länge 17.10. KhalidKirchenk

burger Neu-Isen Italopop Musicalkomödie mit imer Hochhe 3.10. Sam der FeuerwehrI18.10. Dolci Signori

NACHTLEBEN 20.00 h Tess Wiley Duo ZOOM 20.00 h 01099

HUGENOTTEN ter Zirkus rorchesden Kamme mann – Rettet 20.11. Bademeister Schaluppke Marktplatz) Kirche Am (Ev.-Ref. Neu-Isenburg Olli HALLE vom Chlorreiche Tage (Zeppelintheater 18.10. Witz 7.10. Barockkonzert im Bgh. Zeppelinheim)

Hattersheim FOLKPUB ZUR KRONE 21.00 h Larry Doc Watkins Blues Band

länge Kirchenk burger Neu-Isen 19.10. Margie Kinsky mit & Vierfar ben Saxoph

on-

imer 21.11. Duo Hochhe 3.10. Bill Mockrid gezum quartet tAccordarra Haus Löwen Serenade. rorchester KammeMotto: Beckma ld Reinho 21.10. Partytz)nn Marktpla ork Am Klanggewordene Emotionen Afterw (Ev.-Ref. 10.10. Kirche heim us Zeppelin Bürgerha Duo tenhalle (Stadtmuseum Haus zum Löwen) Foyer der Hugenot

Idstein SCHEUER 20.00 h Psycho Sexy

7.10. Barockkonzert 21.10. ie: 24.11. DasKomöd kalte Herz 12.10. Weiber mit power: Vierfar ben Saxophon-

Abschie dsdinne r N.N.Theater Lisa Fitz, Sissi quartet Perling t Haus zum Löwener, Lizzy Der Aumeie 28.10. r wahre 27. +Die 27.11. XII Cornisten Party r ork Afterw 10.10. Art – Mund Jakobund Helden Legenden derTheate Filmmusik Bounou 17.10. tenhalle ar Hugenot derKhalid Foyer 30.10. 28.11. Celine Operette: 18.10. Weiber Sam derpower: Feuerwehr12.10. Ein Walzertraum Komödie Christine Neubauer, mann –mit Rettet den Zirkus Lisa Fitz, Sissi u.a. Perling er, ChrisTine Urspruch –r u vom Lizzy Tab Aumeie 0. 29.1 Olli Witz 18.10. 4.+5.12. Weihnachtsmarkt von ma sdra icht Ger ar Bounou Khalid 17.10. Im Alten Ort und Stadtmuseum 19.10. Schirac Margie von d Kinsky &h inan Ferd Haus zumSam Löwenge Bill Mockrid 18.10. der FeuerwehrVVK: www.frankfurt-ticket.de mann – Reinho Rettet 5.12. Wär‘ ich doch ld an Weihnachten den Zirkusnn Beckma 21.10. Tel. 069 1340400 auf Kuba Zeppelin Bürgerha Duo Olli heim vom Witz us www.hugenottenhalle.de 18.10. Weihnachtsshow mit Denis Wittberg 21.10. KomödSolisten ie: 19.10. & seinen Margie Schellack Kinsky & Abschiedsdinne r Bill 6.12.Mockrid Ungeduld ge des Herzens wahre nn Der 27. + 28.10. Schauspiel von Stefan Beckma ld Zweig Reinho 21.10. r Art Theate – Mund Jakob heim us Zeppelin Bürgerha Duo 9.12. Rüdiger Baldaufs kbni_huha_az_45x105_oktober18.indd 1 13.09.18 30.10.Night Operette: Trumpet 21.10. Komödie: Ein Walzertraum Vocal: Maxdsdinne Mutzke r Abschie 12.12. 3 Männer Baby – ein uund Tab wahre 0. Der 28.10. 29.1 + 27. Komödie Mathias Herrmann, von ma sdra Theater Art Mund –mit Gericht Jakob irach Heio von Stetten, Boris Valentin Sch d von inan Ferd 30.10. Operette: Jacoby VVK: www.frankfurt-ticket.de Ein Walzertraum 18.12. Pariser Flair Tel. 069 1340400 Weihnachtsprogramm 0. Tabu – Zauber der 29.1 www.hugenottenhalle.de Sterne (Zeppelintheater im Bgh. sdrama von Gericht Zeppelinheim) Ferdinand von Schirach VVK: www.frankfurt-ticket.de Tel. 069 1340400 www.hugenottenhalle.de kbni_huha_az_45x105_oktober18.indd 1 13.09.18

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Mainz FRANKFURTER HOF 19.00 h 23. Akut-Festival m. Philipp Gropper‘s PHILM, Elegiac, Dikeman/Edwards/Lillinger Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h Magic Ed Combo

16:15

Wiesbaden SCHLACHTHOF 18.10 h Impericon Never Say Die! Tour feat. Nasty, Within Destruction, Distant, Dagger Threat, Cabel, Lifesick 20.00 h Crisix, Insanity Alert SHERRY & PORT 20.30 h The FABS

Samstag

20.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Dads ‚n‘ Sons Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20.00 h Der weise Panda

16:15

Darmstadt 806QM 19.30 h Gwen Dolyn & Toyboys + Shitney Beers

Strandgut 11/2021 | www.strandgut.de

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13.09.18 16:15

CENTRALSTATION 20.00 h Quadro Nuevo GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Snakes In the Casket HOFF-ART THEATER 20.00 h Mon Mari et Moi KNABENSCHULE 20.00 h Tovte THEATER IM PäDAGOG 20.00 h Prosechós Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h 5. Fabrik Jazz Festival: Shannon Barnett Quartett FRANKFURT ART BAR 20.00 h Breakin‘ News MOSAIK 20.00 h Lazara Cachao Duo NACHTLEBEN 19.30 h 100 Kilo Herz SüDBAHNHOF 20.00 h Grooving Doctors Hanau JAZZKELLER HANAU 21.00 h Four Elements Mainz SCHON SCHöN 20.00 h Pilote Mühlheim SCHANZ 20.30 h Cat Stevens Project Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21.00 h AnyKind Rodgau MAXIMAL 20.00 h Sofia Talvik Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Chandelier / ´t´ Wiesbaden SCHLACHTHOF 19.30 h Pöbel MC

Im Jahr 2002 haben sich die Düsseldorfer Fehlfarben wiedervereinigt. Jene Band, die 22 Jahre zuvor ein Album veröffentlicht hatte, das vielen bis heute als das wichtigste der achtziger Jahre gilt: »Monarchie und Alltag« nannten sie ihr Debüt, ein paradoxer Titel für ein durch und durch ironisches, spöttisches und visionäres Werk der Popmusik, über das noch Dekaden später viel gesprochen wird.»Gegen Götter habe ich nichts«, sagt Jochen Distelmeyer, der frühere Sänger der Band Blumfeld, über die Düsseldorfer – und zählt Platten wie »Monarchie und Alltag« oder »33 Tage in Ketten« von 1981 zu seinen wichtigsten Einflüssen. Seit 2002 haben die Fehlfarben einige hervorragende Alben aufgenommen, »Knietief im Dispo«, »Handbuch der Welt«, »Glücksmaschinen« und »Xenophonie« und »Über … Menschen«: Werke, die dem Hörer die Wut der älteren Männer sehr direkt injizieren. Neben altbekannten E-Gitarren-Schlägen ist es vor allem die Stimme von Peter Hein, die hier den Ton angibt – eine bissige, gallige, mürrische Stimme, die keinen Reim braucht. Diese Stimme erzählt uns bis heute von der Depression, vom Abschwung, von den Grauschleiern des Lebens. Man sollte den nachgewachsenen Jung-Sängern aus Deutschland diese Band immer wieder unter ihre weichen Befindlichkeits-PopKissen legen, denn beispielhaft wird hier vorgeführt: Lust an der Sprache, frischer Intellekt, scharfer Sarkasmus, Ironie, das Wissen um die Schönheit des rauen Glanzes, das Wissen vor allem, dass politische Themen im Pop weniger als Manifest überzeugen, denn als Poesie – als subjektiver, persönlicher Widerspruch. Das Werk der Fehlfarben, das nun seit mehr als 40 Jahren überzeugt, ist heute tatsächlich ein Leuchtturm in einer ziemlich düsteren Nacht. Da, wo Pop heute oft kaum mehr Gefühle aufkommen lässt, als ein schwächlichaffirmatives »I like«, da setzen die Fehlfarben weiter auf Widerborstigkeit. Das ist Musik, die in ihrer Dringlichkeit besticht, in ihrer Ernsthaftigkeit – und vor allem in ihrer Fähigkeit, die Grenzen zwischen dem »Ich« und dem »Wir«, zwischen dem Persönlichen und dem Politischen durchlässiger zu machen. Jetzt ist die Band mal wieder in der Batschkapp zu Gast. Ihr jüngstes Lebenszeichen war übrigens die ganz hervorragende CoronavirusSingle »Supergen«, die in diesem Frühjahr erschienen ist. Ein klassischer FehlfarbenGassenhauer: »Ich will das Supergen, damit wird’s wunderschön!« mp

So., 21.11., 20 Uhr, Batschkapp, Gwinnerstr. 5, 60388 Frankfurt, 069-95218410 www.batschkapp.de


Musik Sonntag

21.

Darmstadt CENTRALSTATION 20.00 h Itay Dvori - Comic-Konzert als Synästhetisches Erlebnis Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 19.00 h Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys BATSCHKAPP 20.00 h Fehlfarben FRANKFURT ART BAR 12.00 h Non Solo Parole INTERNATIONALES THEATER 14.00 h Musik verbindet - Georgier singen für Flutopfer - Benefizkonzert zum Wiederaufbau des Kindergartens in Ahrweiler 19.00 h Pinhani NACHTLEBEN 21.00 h Der Weg Einer Freiheit ZOOM 20.00 h Arlo Parks Offenbach HAFEN2 16.00 h Etran de l‘Aïr

Montag

22.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Cara Frankfurt JAHRHUNDERTHALLE 20.00 h The Spirit of Freddie Mercury ZOOM 20.00 h Altin Gün

Dienstag

23.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Roachford - supp.: President Street

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Old Stars Orchestra Frankfurt ALTE OPER (MOZARTSAAL) 20.00 h Nils Landgren, Posaune - Improvisationen zu Buster Keatons Stummfilm »Seven Chances« (1925) DAS BETT 20.00 h Lucifer - Support: Dead Lord Mainz SCHON SCHöN 20.00 h Ahtapot Wiesbaden KREATIVFABRIK 20.00 h Kali Masi / earotation SCHLACHTHOF 19.30 h Van Holzen

Mittwoch

24.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h B3 Fusion Trio - feat.: Ron Spielman Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Tobias Vorwerk Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20:00 h Max Raabe & Palast Orchester DIE FABRIK 20.00 h Stephanie Wagner & Norbert Dömling FRANKFURT ART BAR 20.00 h Gare du Jazz Francfort ROMANFABRIK 20.00 h 31. Frankfurter Jazzstipendium - Walter Haimann Trio & n.n. Mainz FRANKFURTER HOF 20.00 h Ganes SCHON SCHöN 20.00 h Roy Bianco & die Abbrunzati Boys

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.00 h Terrorgruppe 20.00 h Tom Allan & The Strangest, Iedereen THALHAUS E. V. 20.00 h Stefan »Das Eich« Eichner spielt Reinhard Mey

25.

Heavy-Rocker, aufgepasst! Lucifer aus Schweden, die Band um Johanna Sadonis, sind in der Stadt! Liebhaber von Black Sabbath, Deep Purple oder auch Blue Öyster Cult sollten sich diesen Tag dick im Kalender fetten, denn kaum eine andere Band spielt klassischen Hard Rock und Heavy Metal so gut wie Lucifer. Gerade ist das neue Album »Lucifer III« erschienen, mit dem sie nun im Bett gastieren. Motto des Abends: »You Can’t Stop Rock and Roll!« Schlagzeuger der Band ist übrigens Nicke Andersson, den man auch als Sänger, Songwriter und Gitarrist von The Hellacopters kennt. mp

Di., 23.11., 20 Uhr, Das Bett, Schmidtstraße 12, 60326 Frankfurt, 069-75089973 www.bett-club.de

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Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Kai Strauss & The Electric Blues Allstars Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21.00 h Krone Youngstars KNABENSCHULE 20.00 h SONiA disappear fear Dreieich BüRGERHAUS DREIEICH 20.00 h Bluegrass Jamboree m. Sinner Friends, The Farmer & Adele, Kody Norris Show Frankfurt DIE FABRIK 20.00 h »Dejan Terzic AXIOM« mit Chris Speed, Bojan Z & Matt Penman FRANKFURT ART BAR 20.00 h New Orleans Dudes NACHTLEBEN 20.00 h ROME Offenbach BOGSIDE IRISH PUB 20.30 h Molly Alone Wiesbaden SCHLACHTHOF 20.15 h Jamaram

12.03.22 FRANKFURT JHH

23.04.22 FRANKFURT Fraport A.

18.12.21 FRANKFURT JHH Club

20.01.22 FRANKFURT JHH

Etepetete Tour

02.05.22 FRANKFURT JHH

13.+14.05.22 FRANKFURT Fraport Arena

11.12.21 OFFENBACH Capitol 10.12.21 OFFENBACH Capitol 29.01.22 FRANKFURT JHH

30.12.21 FRANKFURT JHH

Freitag

26.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20.00 h Knorkator Darmstadt CENTRALSTATION 20.00 h Jan Plewka singt Ton Steine Scherben & Rio Reiser GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22.00 h Giants, Dwarfs and Black Holes 22.00 h Pentastone + Kalaska JAZZINSTITUT 20.30 h Matthias Bauer / Floros Floridis

Lucifer – Das Bett Frankfurt

27.+28.12.21 FRANKFURT Festhalle

Donnerstag

Frankfurt DAS BETT 21.00 h Fahnenflucht - Support: White Sparrows FRANKFURT ART BAR 20.00 h Philip Wibbing Quartett JAZZKELLER 21.00 h Joe Krieg feat. Nils Wogram MOSAIK 20.00 h Jouno NACHTLEBEN 19.00 h Planlos + Special Guest: Kopfecho ZOOM 20.00 h Booz

31.12.21 FRANKFURT JHH

METHODISCH INKORREKT 2.0

12.02.22 FRANKFURT JHH Club

GÖTZ ALSMANN 06.05.22 FRANKFURT JHH

#13

29.09.22 FRANKFURT JHH

präsentiert:

31x 17.12. – 22.02.22 MADDIN SCHNEIDER 2 03.+04.12.21 BIBI BLOCKSBERG 11 09.+22.+23.12.21, Das Musical 13.+27.01. + 03.02.22 AURELIANA 5 10.12.21 +02.+04.+ Das Tanz- und Mitmachmärchen 05.+06.01.2022 MUNDSTUHL 11.12.21 13.11.21 CONNI Das Zirkusmusical 4 12.12.21+11.03.22 WOLFGANG TREPPER 16.12.21 WERNER KOCZWARA 15.01.22 HANS SÖLLNER 30.01.22 MARC MARSHALL 02.02.22 URBAN PRIOL 2 04.+05.02.22 26.+27.+28.11.21 HERR SCHRÖDER 19.02.22 x

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10.11.21

Mainz M8-CLUB 21.00 h Moonbird, Shambala, Shocking Elfriede SCHON SCHöN 20.00 h Monosphere Rüsselsheim DAS RIND 20.00 h Revolution Eve, A Purple Sky & Alveole

L• I • E • B • E

22.05.22 FRANKFURT Alte Oper 21.08.22 HANAU Amphitheater

28.08.22 HANAU Amphitheater 15.09.22 HANAU Amphitheater

Hattersheim FOLKPUB ZUR KRONE 21.00 h Nurkurt Idstein SCHEUER 20.00 h Hole Full Of Love

01.02.22 FRANKFURT JHH 16.11.22 OFFENBACH Stadth.

21.01.22 FRANKFURT JHH

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20.11.21

TICKETS UNTER WWW.S-PROMOTION.DE sowie an allen bekannten VVK-Stellen TICKETHOTLINE 06073 722-740

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Musik

Bass für Fortgeschrittene (Waggong) Geschichten spontan auf der Bühne entstehen lassen 8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr können, aber auch, wie Sie mit diesen Techniken Thema des Workshops ist der Austausch über verentspannter und souveräner durch den Alltag gehen. schiedene Fragen des Bassspiels, z. B. wie kann ich Kopf abschalten – Spaß haben – entspannter leben. Kurs: SprachKörperTheater (Waggong) mein Üben optimieren, timing und groove verbessern, Leitung: Steffen Hertlein; Teilnahmegebühr: 45 Euro, Unser neues Programmheft für die Monate September 2021 bis Mai 2022 ist online. Es kann auch in gedruckter Form kostenlos bestellt werden. Beginn 2. Mai, Termin i. d. R. montags 18.00 bis 20.00 wie läuft das Zusammenspiel in der Rhythmusgrupermäßigt 35 Euro Uhr, 2., 9.,Infos 16., 23., 30.es Mai, 6., 20., 27. Juni; zusätzlich Weitere gibt unter www.waggong.de pe, wie baue ich interessante walking-lines etc. Afrikanisches Trommeln auf der Djembe 25. Juni 13-17 Uhr Außerdem werden Arrangements erarbeitet, die bei (Waggong) Für Fortgeschrittene undauf Semiprofis. Gegenstand sind Interesse sind auch zur Aufführung gebracht werden könLagen), Voraussetzung. Ein Workshop 21. Mai,Repinique, 12.00 bis 17.00 (Surdo, Shaker, Agogo etc.) werBatá Rhythmen 3 Congas sinnlich-textorientierte Methoden zum Erarbeiten nen. Teilnehmen können Kontraund E-BassistInnen Aufzur diesem Workshop werden Je traditionelle Rhythmen zu meinem Buch „Einfach improvisieren“, den Verfügung gestellt. nach Vorlieben 06. November, 12-18 Uhr bzw. Erspielen einer Rolle. Inhalte sind u. a. Schaumit Notenkenntnissen. Leitung: Susanne Peusquens; aus Westafrika auf der Djembe gespielt. Durch das erschienen im Verlag Acoustic Music. Leitung: kann sich jede/r einem Instrument zuordDie Rhythmen der kubanischen Santeria (die spieltechniken nach Michael Tschechow, Elemente der Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Erlernen dieser Rhythmen erlangen die TeilnehmeVolker Ilgen, Teilnahmegebühr: 65 Euro, ernen. Ameinen wichtigsten ist afrikanische dabei der Musikkultur Spaß am am weitesten verbreitete Religion StimmKubas) „Method“ nach Lee Strasberg, Funktionale Bluesharp Aufbau-Workshop (Waggong) rInnen Einblick in die mäßigt 50 Euro Spielen. Dieihr Wünsche und das der bildung, Vertiefung vonauf stimmlich-, sprachlich- und werden eigentlich den Batá-Trommeln 14. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr und schulen Rhythmusgefühl durchNiveau das polyrhythkörperlich-spielerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Für SpielerInnen, die tiefer in das Thema Bluesharp mische Spiel in der Gruppe. Neben der Vermittlung Teilnehmer*innen werden berücksichtigt. gespielt, die hierzulande kaum bekannt sind: Band für‘n MonatGipsy Swing/ Untersuchung des Zusammenhangs von Atem und einsteigen möchten und bereits Grundtechniken grundlegender Spieltechniken steht das Erlernen65 verLeitung: Tom Müller; Teilnahmegebühr: afrokubanische Rhythmen in ihrer ursprüngOldtime Stimme, Körperspannung und Bewegung, Aktion und wie das klareSwing Einzeltonspiel und das Bending erlernt schiedener Rhythmen im Vordergrund. Vorkenntnisse Euro, ermäßigt 50 Euro lichsten Form, von drei Spielern mit je einer Reaktion, stimmlicher Flexibilität und emotionaler haben. Anhand des Blues-Schemas beschäftigen wir 19. November, 20-23 Uhr sind nicht erforderlich. Eine Djembe kann gegen eine Trommel wiederum Rollen zwei können SpielHaltung mitgespielt, dem Text. die Die erarbeiteten uns mit der rhythmischen Lied-Begleitung sowie der Gebühr von 5 Euro ausgeliehen werden. Leitung: Aziz Bild, Klang, Improvisation Weitere Termine: 26.11., 03.12. am Endehat: des Kurses nach Absprache vorgeseiten Polyrhythmik pur. öffentlich Diese RhythGestaltung einfach aufgebauter Soli. Leitung: Linda Kuyateh; Teilnahmegebühr: 21. November, 12-18 Uhr45 Euro, ermäßigt 35 Euro An diesen drei Abenden werden wir Stücke stellt werden. Leitung: Lil von Essen; Teilnahmegebühr: Krieg; Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Afrikanisches Trommeln auf der Djembe für men auf 3 Congas zu übertragen, die nur ein Improvisation mit und ohne Noten ist von Reinhardt (Minor Swing, Tears, 220 Euro, ermäßigt 180 Euro Jazz-Django und Latin-Standard Ensembleworkshop Fortgeschrittene (Waggong) Spieler bedient, ist eine Herausforderung und immer Produkt Douce Ambiance) und u.a. Oldtime Jazz KomKONZERTREIHE KLANGRÄUME (Waggong): (Waggong) 22. Mai,ein 12.00 bis 17.00 von Inspiration und Inhalt Marianodieses Diaz &Workshops. Valentin GarvieGleichzeitig ist der Phantasie. Dieser Workshop richtet sich an positionen 14./15. Mai, (z.B. 12.00Limehouse bis 18.00 UhrBlues) spielen und Für alle DjembespielerInnen, die ihre Kenntnisse der Kurs ein Herantasten an Unabhängigkeit und Samstag, 7. Mai, 20.30 Uhr; Eintritt 6 Euro Ein Workshop für alle die sich traditionellen Rhythmen aus Westafrika vertiefen Musiker*innen mit Erfahrung ebenso wieund daran arbeiten. WirInstrumentalistInnen, spielen die Melodien und ZweiSpiel exzellente argentinischer Herkunft tun das auf Musiker drei Congas. Ein Angebot für schon mit Standard-Spielen und Improvisation befasst Schlagtechnik verbessern wollen. Leitung: Aziz anihreInstrumentalanfänger*innen, die sich lernen harmonische und rhythmische Besonsich für dieses Konzert zusammen: der in Madrid lehaben. Ohne Noten spielen und sich freier in den HarTeilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Spieler*innen mit soliden Grundkenntnissen imKuyateh; Rahmen eines außergewöhnlichen, underheiten der Akkordbegleitung dieses Stils bende Pianist Mariano Diaz (www.marianodiaz.com) monien bewegen: eine Mischung aus Praxis und TheoJazz For Strings (Waggong) und alle, die ihr Spiel auf drei Congas erweiterhaltsamen Workshop-Konzepts mit dem kennen. Natürlich wollen wirLeitung: auch improviund der Trompeter Valentin Garvie, in Frankfurt vielen rie, Übe-Tipps und Harmonielehre. Stephanie 22. Mai, 12.00 bis 17.00 Uhr tern möchten. Leitung: Juan Bauste bekannt als Mitglied des Ensemble Modern.Granda; Seine Improvisieren an Instrument und Stimme sieren und dazu typische85Lines Licks70kenWagner; Teilnahmegebühr: Euro,und ermäßigt Euro Es geht um eine Einführung in die Grundbegriffe des Teilnahmegebühr: 65JazzEuro, 50 Euro Beteiligung an diversen (u.ermäßigt a. mit Bob Degen, Uli ’Ukulele Warm-Up (Waggong) sollten über Jazz und umwollen. eine Auseinandersetzung mit verschieversuchen Die Teilnehmer*innen nenlernen. Die Teilnehmer*innen Schiffelholz) und Tango-Projekten (z. B. “Sudestada” 15. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr denen Improvisationsmodellen (akkordbezogen, können Instrumente mitbringen oder sich an solide Kenntnisse am Instrument verfügen Brasilianische Weltmusik mit Daniel Adoue) belegt die Vielseitigkeit dieses Nun spielst du schon eine Weile ’Ukulele und es geht modal, frei...). Anhand von Kompositionen von den zur Verfügung gestellten Instrumenten und möglichst Noten lesen können. Leitung: 06. und 07. 12-18 Uhrbis zur Posaune Musikers, der November, von der Piccolotrompete nicht so richtig weiter? Dann los! Das ’Ukulele WarmThelonius Monk in speziellen Arrangements werden versuchen (in diesem Fall bitte im Büroder Michael Bernschneider, Teilnahmegebühr: Ein Workshop für brasilianische „Weltmusik” zahlreiche Blasinstrumente virtuos beherrscht. Diaz Up ist ein Workshop, der dich mit ordentlich ’Ukuleledie besonderen Möglichkeiten undvorher Spieltechniken und Garvie spielen Eigenkompositionen sowie Stücke Bescheid sagen). Anhand mitgebrachten 120 Euro, ermäßigt 90 Euro Futter versorgen wird: Ideen zum Anschlag, zur Aus(Anfänger*innen und Fortgeschrittene), der Streichinstrumente erforscht.von Klassische GitarristInvon Thelonious Monk. wahl von Akkorden und mit witzigen Arrangements. nen sindwird ebenfalls Anka Hirsch; Bildern im willkommen. Laufe desLeitung: Wochenendes nicht nur Bossa Nova und Samba, sondern Die Flöte imvon Jazz Die Funktion des Pianos in der Jazzcombo Mit vielen Songs ganz entspannt bis gar-nicht-soTeilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt Euro eine kleine „multimediale Suite“35erarbeitet. auch viele andere afroindianische Stile und 19. November, 18.45-20.45 Uhr Übungen und (Waggong) einfach. Außerdem viele Tricks, Kniffe, Band für’n Monat (Waggong) Im Vordergrund steht der Spaß an der MuRhythmen 7. Mai, 12.00beinhaltet. bis 18.00 UhrDie Rhythmen werden vor allem:Termine: ’ne Menge03. Spaß Weitere 12.mit der ’Ukulele. Für diesen 22. Mai, 5. und 19. Juni, 15.00 bis 18.00 Uhr sikIn und die Entwicklung der„Sessions“ eigenenein Auszuerst auf erlernt Der Inhalt desPerkussioninstrumenten Kurses ist die Stilistik des Jazzpianos Workshop sollte man schon Ukulele spielen diesem Workshop wird in drei ProDieser Flöten-Kurs bieteteine dieWeile Möglichkeit im drucksfähigkeit imsechs Rahmen der individuellen ab der zweiten derund vierziger Jahreumgesetzt, bis in die und dann aufHälfte Gitarre Stimme oder am EinsteigerInnen-Workshop teilgenommen gramm von vier bis soulig/jazzigen Stücken einEnsemble zu spielen, neue Stücke kennen zu Gegenwart. Themen sind: Harmonie (Voicings, haben. Leitung: Jan Händschke; Teilnahmegebühr: 45 geübt. Der erste Termin dient zum Kennenlernen der Möglichkeiten. Leitung: Susanne Peusquens, unabhängig vom Notenverständnis. Für lernen, theoretische Kenntnisse zu erwerben etc.); Melodik (Be-Bop Scales, Lines, etc.); Rhythmik Euro, ermäßigt 35 Euro anderen MusikerInnen derermäßigt Stücke. Beim Teilnahmegebühr: 65und Euro, 50zweiten Euro Gitarrist*innen und Sänger*innen. Leitung: und zu vertiefen, praxisorientiert an Stücken (Begleitung und Solo-Spiel); Aufbau (Blues, Rhythm Konzert: Raketenhund Trio (Waggong) Termin wird im Einzelunterricht auf die musikalische Zélia Fonseca; Teilnahmegebühr: Euro, Changes, AABA, etc.) Für TeilnehmerInnen120 mit zumin18.üben Mai, 20.30 5 Euro Stück »dran zu Workshops arabische, persische zu undUhr; malEintritt an einem Gestaltung instrumentenspezifisch eingegangen. ermäßigt Euro dest soliden90 Grundkenntnissen im Bereich Jazzpiano. Die neu gegründete Berliner Jazz Band „Raketenhund Bei der dritten Session liegt liegt der Schwerpunkt bleiben«, Rhythmik und Phrasierung zu üben, und osteuropäische Musik Unterricht in Englisch; Leitung: Mariano Diaz; TeilnahTrio“ bewegt sich zwischen Jazzklassikern und auf dem Zusammenspiel in der Band und dem Ferandere Flötist*innen kennen zu lernen. Über Taiko für Einsteiger*innen 27. November, 12-17 Uhr megebühr: 55 Euro, ermäßigt 45 Euro Eigenkompositionen, ohne dabei auf das spontane tigstellen der Arrangements. Leitung: Philip Wibbing; die Zeit hinwegzu wird ein Repertoire erarbeitet. 07. 10 –12 Schnupperstunden und ermäßigt Workshop für alle, JazzNovember, Piano Master ClassUhr (Waggong) Experimentieren verzichten. Das Resultat ist ein auTeilnahmegebühr: 60 Euro, 50 Euro Ein späterer Einstieg ist nach vorheriger AbWeitere Termine: 05.12., 09.01., 06.03., die sich für Musik außerhalb der(Waggong) westeu8. Mai, Uhrzeiten nach Vereinbarung thentisches und abwechslungsreiches Programm, das Klarinetten-Ensembleworkshop Mariano Diaz, argentinischer Pianist, ist am Conserdazu einlädt, die Ohren zu spitzen und sichWagner, im Flair sprache möglich. Leitung: Stephanie 08.05.2022 22. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr ropäischen Klassik interessieren und einen vatorio delfür Liceo in Barcelona leitender im des Post und Hard Bop undEuro, des European Jazz verWir werden Stücke desinJazz, der Klassik und des Teilnahmegebühr: 100 ermäßigt 80zuEuro Ein Kurs Anfänger*innen ohneProfessor Vorkenntpraktischen Einblick andere Musikkulturen Bereich Jazzpiano für die fortgeschrittenen Semeslieren. Alma Neumann (double bass), Felix Marzillier Klezmer spielen und am Ausdruck und am Zusammennisse, die die japanische Trommelkunst kenbekommen wollen. Die Farben des modernen Blues ter. 2005 wurde er für den Grammy nominiert. Wir (piano) und Daniel Klein (drums); als Gastmusiker spiel arbeiten. Der Workshop ist auch für Ensembles nenlernen wollen. Grundlegende Techniken, Ensemble-Workshop arabische Perkussionsbieten Einzelunterricht oder Kleingruppenunterricht dabei ist 21. der Gitarrist Max Clouth, geeignet, die bereits zusammen spielen und an 20. und November, 12-18 der Uhrsich intensiv mit Körperhaltung und Bewegungsabläufe werinstrumente; Einzelunterricht oder (Unterricht in Englisch) nach Vereinbarung an, bitte der klassischen indischen Musik sowie deren Einfluss regelmäßig stattfindenden Workshops mitZweierAnleitung Von der Tradition zur Moderne. Wie kann ich telefonische Rücksprache halten, 069/46 62 02 auf die europäische und amerikanische Musikkultur den trainiert. Begriffe wie Miya-Daiko, Shimeund möglichen Auftritten interessiert sind. Voraussetgruppen. Leitung: Youssef Laktina (arabische meine Bluesimprovisation moderner gestalKlezmer für Klarinetten-Ensemble, und auseinandersetzt. zungen: mindestens 3 Jahre Unterricht. Noten(arakönnen Daiko, Odaiko, Bachi werden dannBass vertraut Perkussionsinstrumente), Rabie Azar ten? Gemeinsames Erarbeiten und Spielen Schellentrommel (Waggong) Bluesgitarre: Authentisch improvisieren abgesprochen und zugeschickt werden. Leitung: Eric sein. Eine Taiko kann gegen eine Gebühr von bische Violine und Viola), Vladimir Dindirybekannter Bluesthemen z.B. von Thelonious 7./8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr und solieren (Waggong) Sons; Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro 25 Euro geliehen werden. Informaakov (Kaval, Bulgarische Folklore), Pejman An diesem Wochenende werdenWeitere wir eine dreiteilige 21. Mai,John 12.00Coltrane, bis 18.00 Uhr Die Bunker-Session (Waggong) Monk, David Liebman, Frank tionen: www.kurinoki.de. Der Kurs im Jamilpanah (Tar Uhr und Setar), Hesham Hamra Klezmersuite erarbeiten. Wir werden einigefindet Merkmale Am Beispiel der elektrischen Bluesgitarre werden an 27. Mai, ab 19.30 Zappa, etc. hin zu freier Bluesimprovisation dieser Musik (Bordunprinzip, Konfliktrhythmen, Hand von Vorlagen die Strukturen des Solospiels der Saalbau Haus Nidda (Frankfurt-Bonames) Eine Jazz/Fusion/Free-Session Jugendliche & (Oud)

. Teilnahmegebühr:fürEinzelunterricht und dem Integrieren moderner Harmonien Ornamentik) kennenlernen, mit klezmertypischen großen Meister nachvollziehbar. Dabei geht es nicht Erwachsene, AnfängerInnen & Fortgeschrittene! Hier statt. Leitung: Johannesuns Ruppel; Teilnahmeoder Zweiergruppen auf den Instrumenten: im Stil Messiaens oder Bartóks und Arbeiten Harmonien beschäftigen, Tonleitern spielen und uns um Auswendiglernen, sondern um das Erkennen der man sich an Blues und Soul/Funk gebühr: 30 Euro, ermäßigt 20 Euro jekann 30 Minuten, 10Jazzstandards, Euro Ensemble-Workshop mit Polytonalität. Wir entdecken einen neuen an ersten Klezmerimprovisationen versuchen. Leitung: Elemente und Stilmittel und das Umsetzen mit den Classics erproben. Auch freie Improvisationskonzepte Arabische Perkussionsinstrumente: Eric Sons; Teilnahmegebühr: 90 Euro, ermäßigt 70 Euro eigenen Möglichkeiten. Ziel: DieEin Verbesserung derfür können ausprobiert werden. Eintritt frei 65 Euro, Blueshorizont. Let’s go!!!! Workshop Bongo 2 ermäßigt 50 Euro2 (Waggong) SprachKörperTheater: Workshop eigenen Improvisationsfähigkeit. Ein Workshop für Sprechtechnik alle Instrumente. Leitung: Eric Plandé,; Teil13. November, 12-18 Uhr Rollenstudium (Waggong) Fortgeschrittene. Leitung: Manfred Häder; Teilnahme28. Mai, 12.00 bis ca. 18.00 Uhr nahmegebühr: 120 Euro, ermäßigt 90 Euro Für alle,12.00 die schon mal etwas von „El Martillo“ Jazz Ensemble Workshop 7. Mai, bis 18.00 Uhr gebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro; anschließend oder In diesem Kurs erproben wir den Nutzen der im gehört haben und noch besser, den Rhythmus 27. und 28. November, 12-18Sprechtechnik Uhr Ein Workshop für Theatermenschen, die ihr Instrument unabhängig davon improvisieren möglich: Gruppen- oder EinzelunEinstiegsworkshop vermittelten in den Bluesgitarre auch können, dieser Workshop durch spielen regen Einsatz schonist besser kennen gelernt ge„Modal Jazz“ undVortrag, „Bring your own“. Wir terricht; Termine nach Vereinbarung. Bereichen Vorlesen, Moderation, freie Rede 20. November, 12-18 Uhr haben und eine Vertiefung ihrer stimmlich-, sprachlich»Odd-time playing« für Drums & Percussion und Dialog. Wir arbeiten an der Stimmökonomie, der dacht. Aufbauend auf dem Basispattern, das werden uns an diesem Wochenende unAnhand von Vorlagen werden die Strukturen undnoch körperlich-spielerischen Ausdrucksmöglichkeiten (Waggong) korrekten Artikulation, einerdes den „Modal Sprechvorgang unwir mal „auseinandernehmen“, spielen bekannteren Stücken Jazz“ des Solospiels der suchen. Ganz speziell soll u. a. das Verhältnis von 21./22. Mai, 12.00 bisgroßen 17.00 UhrMeister der elektterstützenden Körperhaltung, Mimik und Gestik sowie wir verschiedene Variationen und Improvisawidmen. Darüberhinaus werde ich ein bis Atem, Körperspannung und -Haltung, und stimmlicher rischen nachvollzogen. Es geht UngeradeBluesgitarre Rhythmen haben gerade in den letzten an der dem jeweiligen Text angepassten emotionalen tionen. Auch auf das einer Zusammenspiel mit denim zwei Kompositionen von mirTexte mitbringen. Als Flexibilität als Ausdruck emotionalen Haltung Jahrenums in JazzAuswendiglernen, und Popularmusik starksondern an Bedeutung Ausdruckskraft. Selbstgewählte sind ausdrücknicht um anderen „Latin Percussion“-Instrumenten Zuge der Erarbeitung einer Rolle untersucht werden. Teilnehmer*innen habt ihr dieVoss; Möglichkeit gewonnen. In diesem fürund SchlagzeugerInlich erwünscht. Leitung: Katharina Teilnahmegedas Erkennen der Workshop Elemente Stilmittel Bitte dem einen Einsatz kurzen (Rollen-)Text, möglichst mononen und PerkussionistInnen werden solche Rhythmen bühr: 55 Euro, ermäßigt 45 Euro und in weiteren Stilistiken wird ebenfalls ein Stück beizusteuern. Es ist aber und das Umsetzen mit den eigenen Möglichlogisch, sicher parat haben. Leitung: Lil von Essen; im Ensemble mit Percussion-Instrumenten erarbeitet. Bluesharp für am EinsteigerInnen (Waggong) eingegangen. Übungen für Technik und Tikein Muss, um Workshop teilzunehmen. keiten. Ziel: Die Verbesserung der eigenen Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Hierbei steht das gemeinsame Spielen und sich frei 28. Mai und 18. Juni, jeweils 14.00 bis 17.00 Uhr ming werden den Inhalt abrunden. Leitung: Reicht sie mindestens eine Woche zuvor bei Blues ist… mehr (Waggong) Improvisationsfähigkeit. Im Zentrum steht in ungeraden Rhythmen »bewegen« können, also Der Kurs vermittelt alles, was man braucht, um nach Florian 65 Euro, mir auch mit (z.B. 7./8. Mai,Dreßler, 12.00 bis Teilnahmegebühr: 18.00 Uhr Improvisieren, im Umsetzung Vordergrund, nicht Spieltechnik einein, paareventuell Tagen oder Wochen auf Aufnahme einer Blues-Session die praktische der die erworbenen ermäßigt 50 als Euro Blues ist mehr nur „Jazz mit weniger Akkorden“, midi/live). primaUnterrichtsmaterialien, Rhythmusgruppe besteder einzelnen Instrumente. Am zweiten Tag kann mitspielenEine zu können. DemoImprovisationsmöglichkeiten, z. B. Übermehr als ein 12-taktiges Harmonie-Schema, mehr als das Gelernte vertieft und weitergeführt, sowie die und play along-Kassette inklusive. ist Leitung: Philip Wibhend aus Bass und Schlagzeug bereits vorgang und Wechsel von Begleitung und Solo. Improvisation auf Gitarre die Blues-Scale, mehr als einder einfacher Einstieg ins Übertragung auf das eigene Instrument probiert bing; Teilnahmegebühr: 80 Euro, ermäßigt 60 Euro handen. Klavier, Gitarre sowie Bläser werden Ein Workshop für Fortgeschrittene. Leitung: 14. November, 12-17oftUhr Improvisieren, sondern die Schnitt-Stelle unterwerden. Außerdem können Themen wie »Metrische Vocal Workshop: Jazz Is Really Pop! noch gebraucht! Leitung: Stephanie Wagner, Manfred Häder; Teilnahmegebühr: 65 Euro, schiedlicher Stilistiken (Crossover). Voraussetzungen: Du möchtest das Improvisieren auf der Gitarre Modulation« eingeflochten werden. Auf Anfrage (Waggong) Teilnahmegebühr: 120 Uhr Euro, ermäßigt 90 Euro Grundkenntnisse am Instrument und im Notenlesen. können auch 28. Mai, 12.00 bis 18.00 ermäßigt 50andere Euro InstrumentalistInnen teilneherlernen? In diesem Workshop möchte ich dir Leitung: Christian Schröder; Teilnahmegebühr: 90 men. Leitung: Jens Biehl; Teilnahmegebühr: 90 Euro, SängerInnen wie Jamie Cullum, Eva Cassidy, Petra eine Methode vorstellen, welche dich schrittSamba Reggae Euro, ermäßigt 70 Euro ermäßigt 70 Euro Magoni, Michael Bublé zeigen, dass eine junge weise an das freie Solieren auf der Gitarre heBongo-Schnuppertag (Waggong) Improvisationstheater-Workshop (Waggong) 20. November, 11-16 Uhr Generation die großen Jazz Standards auf moderne ran führt. In leicht gesetzten Spielstücken aus 8. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr 21. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr; EinsteigerInnen Art interpretiert und damit heute Erfolg hat. Dieser Brasilien in Frankfurt: WerFürauf fetzige RhythDie Bongo ist einePop, Trommel mit und vielenRock Tönenwerden und den Bereichen Blues Mut zur eigenen Spontaneität! – auch im Alltag! Bei Workshop richtet sich nicht nur an Vocal Jazz-Liebhamen und gemeinsames Trommeln abfährt, Sounds. Um sie zu erzeugen, werden verschiedene Anmeldung beim die eher im diesem Workshop möchte Ihnen Steffen Hertlein von berInnen, sondern auch an SängerInnen, die neu erworbenen Kenntnisse bezüglich der sollte hier mitmachen. Durch Klatschen, Spieltechniken benötigt. Diese sowie die verschiededer Improvisationstheatergruppe „Falscher Hase!“ jeweiligen Veranstalter: Pop/Rock/Soul/World-Bereich tätig sind, aber immer Improvisation sogleich angewendet. GrundSprechen unddieviel Bewegung werden wir nen Grundrhythmen/Marchas werden an diesem Tag zeigen, wie Sie Techniken des Improvisationstheaschon Frauen mal Jazz singen wollten. geht darum, seine Musik BüroEs 069/49 60 84 kenntnisse amFlorian Instrument, einfaches Akgezeigt. Leitung: Dreßler,wie Teilnahmegebühr 45 den gemeinsamen Groove erarbeiten. Die ters im Alltag nutzen und so Ihrer eigenen SpontaneStimme im Jazz neu zu entdecken und Stil-Crossovers Waggong 069/46 62 02 kordund Melodiespiel (auch mal in höheren Euro, ermäßigt 35 Euro ität noch mehr vertrauen können. Trainiert wird, wie auszuprobieren. Leitung: Moina Stock-Erichson; Teilbrasilianischen Trommeln und Instrumente Germaniastraße 89, 60389 Frankfurt Sie spannende und unterhaltsame Charaktere und nahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro

germaniastrasse

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Samstag

27.

Jazz und die ’Ukulele (Waggong) 28./29. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr Jazz auf der ’Ukulele? Klar geht das! Das haben Musiker wie Lyle Ritz schon längst vorgemacht – und dazu Aschaffenburg braucht man nicht mal unbedingt eine Tenor-Ukulele. COLOS-SAAL In diesem Workshop es allerdings 20.00 h Ray Wilson -geht Genesis Classic weniger um das endlos weite Feld der Jazz-Improvisation, sondern Darmstadt erst mal um die Begleitung. Für diesen Workshop GOLDENE KRONE sollte man schon eine(KNEIPE) Weile ’Ukulele spielen und si22.00dieh gängigsten Nero Blues Band cher Akkorde greifen können. Leitung: 22.00 h Dark Zodiak + Mortal Peril90 Euro, ermäßigt Jan Händschke; Teilnahmegebühr: JAGDHOFKELLER 70 Euro 20.00 h Just For Fun Workshop für Blasinstrumente: Sound & Improvisation (Waggong) Frankfurt 28./29. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr FRANKFURT BAR melodischen Übungen Ausgehend vonART einfachen 20.00eshbei Terstegen Friends um Improvisationsmöggeht diesem & Workshop JAHRHUNDERTHALLE lichkeiten in Jazz und jazzverwandter Musik. Dabei 20.00 h Moein steht die Arbeit an den eigenen individuellen KlangNACHTLEBEN möglichkeiten im Vordergrund, denn die Entwicklung 19.30 h Radio Havanna + special guest: Affenschelle eines persönlichen Sounds ist eine der wesentlichen Grundlagen, um Soli interessant und unverwechselbar Hanau gestalten zu können. Leitung: Igor Shirokov; TeilnahJAZZKELLER HANAU megebühr: 90Pieces Euro, ermäßigt 70 Euro 21.00 h Four Kids Go Metal! (Waggong) Mainz 29. Mai, 12.00 bis 18.00 Uhr KUZ und MAINZ Rock Metal-Band-Workshop für Jugendliche 20.00 h Alli zwischen 13Neumann und 16! Du stehst auf Linkin Park, Tokio SCHON Hotel, BillySCHöN Talent, Bullet for my Valentine, Good Char20.00Du h Skywalker - Support: Tree kannst lotte! spielst Gitarre, Bass, Mummy‘s SchlagzeugA oder ordentlich schreien! Du willst mal so richtig in voller Offenbach Lautstärke mit Band abgehn! Dann bist du in diesem HAFEN2 genau richtig! An diesem Tag gibts anhand Workshop 20.00 h Willy Mason der Erarbeitung eines Rockkrachers tolle Anregungen für alle Jugendlichen, die sich für richtig harte Musik Rodgau begeistern. MAXIMALLeitung: Susanne Peusquens; Teilnahmegebühr: Euro, ermäßigt 25 Euro 20.0030 h Bluestacks Tango-Ensembleworkshop (Waggong) Wiesbaden 4. Juni, 12.00 bis 18.00 Uhr Auf diesem Tango-Workshop werden wir ein oder zwei MARLEEN Arrangements erarbeiten, die auf das spielerische 20.00 h Les Marquises Niveau der KursteilnehmerInnen abgestimmt werden; SCHLACHTHOF teilnehmen können 20.00 h Kummer Schlagzeug, Percussion, Harmonieinstrumente (Klavier, Gitarre, Akkordeon, Bass), Streich- und Blasinstrumente sowie Gesang; Grundkenntnisse am Instrument werden vorausgesetzt. Leitung: Daniel Adoué; Teilnahmegebühr: 45 Euro, ermäßigt 35 Euro Rock/Pop-Band für Kinder und Jugendliche Darmstadt (Waggong) CENTRALSTATION Termine nach Vereinbarung; fortlaufender Kurs; für 19.00 h Karsten Troyke & Trio Scho 10 - 17jährige Endlich macht das Üben am Instrument viel Spaß: ihr Frankfurt spielt in einer Band und könnt dort das Geübte direkt BATSCHKAPP anwenden! Ein Kurs für Kinder und Jugendliche, die 20.00 über h Beast In Black -Special Mister Misery schon etwas Erfahrung am Guest: Instrument verfügen Support: Nestruction (mindestens ein halbes Jahr Unterricht). Inhalte sind DAS BETT das Zusammenspiel in der Gruppe, das Einstudieren 20.30 h Skiltron von Pop/Rock-Songs und das Entwickeln eigener FRANKFURT BAR Stücke. Leitung:ART Thore Benz u. a.; Teilnahmegebühr: 30 12.00ermäßigt h Petit Fleur Jazzmonatlich & Blues Band Euro, 25 Euro SüDBAHNHOF Querflötenkurse (Waggong) 12.00 h Spirit of Soul dienstags, Termine nach Vereinbarung ZOOM Sie möchten Ihre Querflötenkenntnisse wieder auffri20.00 h Lil Darkie schen oder vertiefen? Dann sind Sie hier richtig. Neben Stücken aus verschiedenen Epochen der klassischen Offenbach Musik können auch Inhalte aus aktueller Popmusik in HAFEN2 den Unterricht 16.00 h Hengeeinfließen. Angeboten wird Unterricht für AnfängerInnen und Fortgeschrittene. Leitung: Sachiko Yoshida; Teilnahmegebühr: 62 Euro, ermäßigt 54 Euro monatlich Dramaturgie-Workshop (theatercompagnie Tagträumer) Ein Wochenende nach Vereinbarung Darmstadt Wie gestalte ich die äußere Bauform eines Theaterstücks? Welchen Gesetzmäßigkeiten folgt seine innere GOLDENE KRONE (KNEIPE) Struktur? Wie gestalte ich eine Inszenierung plausibel 19.00 h Siri Svegler und spannend? Es werden theoretische und praktische Frankfurt zur Bearbeitung eines literarischen Textes Kenntnisse DIEdie FABRIK für Bühne vermittelt. Leitung: Veronika Brendel; 20.00 h Horst Jam80 Session Opening Set: Fabian Teilnahmegebühr: Euro, ermäßigt 60 Euro Habicht & Frederick Helbing Jazz-Ensemblekurse (Waggong) vierzehntägig dienstags oder donnerstags abends 19.30 bis 22.30 Uhr Es geht um die Gestaltung der Probenarbeit, das Zusammenspiel, den Repertoireaufbau sowie um Fragen von Rhythmik, Harmonielehre, Improvisation. Der Kurs umfaßt monatlich zwei mal vier Unterrichtsstunden. Darmstadt Leitung: Jürgen Salerno; Teilnahmegebühr: monatlich GOLDENE KRONE 40 Euro, ermäßigt 34(KNEIPE) Euro 21.00 h Elias »Fuzzy« Dahlhaus

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Anmeldung beim

Frankfurt jeweiligen Veranstalter: BATSCHKAPP 20.00 h Majan ............... Tagträumer DIE 0FABRIK 170/54 29 378 20.00 h F.I.M. Offene Bühne - Trio KHR MEWI ........................

0 69/469 23 62 Wiesbaden Waggong.................. 0 69/46 62 02 KUNSTHAUS 20.00 h Improvisohrium - offene Bühne89 für freie Germaniastraße Improvisation

60389 Frankfurt


KLassik hr-Sinfonieorchester goes ballet

Wenn sich das 2003 so schmählich aufgelöste Ballett Frankfurt als »Dresden Frankfurt Dance Company« wieder einmal im Bockenheimer Depot angesagt hat, so werden die 10 geplanten Aufführungen kaum ausreichen, um die Nachfrage unzähliger Fans zu befriedigen. Denn stets war das Ensemble des Gründers und Choreographen William Forsythe auch nach dem Weggang ins Dresdner Quartier in der Gartenstadt Hellerau als Garant für progressives, aufregendes Tanztheater bekannt und geliebt. Mit dem Projekt »When the dust settles« erprobt der italienische Nachfolger-Choreograph Jacopo Godani nicht nur die Visualisierung von Musik in Bewegung, sondern »Musik und Tanz als gleichberechtigte und zugleich voneinander abhängige Einheiten zu betrachten und das gesamte Spektrum dieser Beziehung mit ihren unendlichen Verbindungen choreografisch darzustellen« (hr). Das hr-Sinfonieorchester unter der Leitung des balletterfahrenen holländischen Dirigenten Lucas Vis arbeitet erstmals mit der Ballett-Truppe zusammen und liefert musikalische Bezüge mit Kompositionen von Giacinto Scelsi, Ferruccio Busoni, Arvo Pärt, Steve Reich u.a. Termine: 11.11. bis 13.11. und 23.11. bis 27.11., jeweils 20 Uhr, Bockenheimer Depot

Lucas Vis dirigiert das hr-Sinfonieorchester bei »When the dust settles« © hr/Astrid Ackermann

Klassikhighlights Eine Auswahl von Bernd Havenstein

hr-Sinfonieorchester: Ich und Du

Um beim hr-Sinfonieorchester zu bleiben: nach dem fulminanten Einstand des neuen Chefs Alain Altinoglu mit Berlioz´ »Sinfonie fantastique« wird er sich mit seinem Orchester am 9./10.12. der Musik eines anderen Heroen stellen: Gustav Mahler und dessen 1. Sinfonie steht dann auf dem Programm, verbunden mit dem 3. Violinkonzert der Komponistin Sofia Gubaidulina,

die im Oktober ihren 90. Geburtstag feierte. Das Werk, »Ich und Du« betitelt, ist, wie oft bei der tiefgläubigen Russin, wie ein Zwiegespräch zwischen Geige (Ich) und dem Orchester (Du), bezogen auf eine gleichnamige Schrift des jüdischen Philosophen Martin Buber. Baiba Skride, die großartige lettische Geigerin, muss in Frankfurt nicht mehr vorgestellt werden, wenn sie sich zum wiederholten musikalischen Gedankenaustausch mit den Rundfunksinfonikern trifft. Termine: 9./10.12., jeweils 20 Uhr Alte Oper Frankfurt

Cellistin Sol Gabetta

Der Zeltpalast am Waldstadion legt am 10. November los Man könnte es auch einen Winterpalais nennen, was der Schaafheimer Veranstalter S-Promotion da am Waldstadion mit seinem Zeltpalast aufgezogen hat. Im Gegensatz nämlich zum Sommerbau am KaiserleiKreisel hat diese Konstruktion auf dem Parkplatz 9 (P9) des Stadiongeländes nichts mit Corona zu tun. Die Idee dazu wurde bereits vor der Pandemie umgesetzt. Sie musste aber nach einer ersten sehr erfolgreichen Saison mit insgesamt 12.000 Gästen aus bekannten Gründen schließen. Erst jetzt, in diesem November, kann der Betrieb vor den Toren der Stadt wieder aufgenommen werden – in enger Abstimmung freilich mit den geltenden Hygienekonzepten der Stadt. Bis zu 333 Sitze bietet der Bau, dessen hervorragendes Merkmal die unglaubliche Nähe aller Besucher zur Bühne ist. Niemand sitzt im steil gereihten Halbrund weiter als 7,70 m von seinen Stars entfernt. Für die neue Saison wurde sogar weiter an der Infrastruktur dieses Angebots gefeilt. Mehr Platz, eine optimierte Beleuchtungstechnik und eine über 50 m² große neue LED-Leinwand sorgen für beste Sicht und sichern, dass einem auch kein Detail des Geschehens auf der Bühne entgeht .

Auch die Cellistin Sol Gabetta gehört mittlerweile zu den etablierten Größen, die sich in Frankfurt die Hand geben. Zusammen mit dem jungen, polnischen Dirigenten Krzysztof Urbanski hat sie sich das elegische Cellokonzert von Edward Elgar vorgenommen. Weiterer Höhepunkt dieser Konzertabende wird das eher selten aufgeführte, bravouröse Konzert für Orchester von Witold Lutosławski sein. Termine: 19.11., 20 Uhr Alte Oper Frankfurt

Barock+

Auch die beliebte Serie Barock+ wird im hr-Sendesaal Furore machen, wenn einer der Protagonisten historischer Klangrede, Philippe Herreweghe, und die norwegische Senkrechtstarterin Vilde Frang sich den beiden Violinkonzerten von Johann Sebastian Bach widmen. Als Ergänzung dazu Mozarts Prager Sinfonie.

Paul Hindemith: Jubiläum 125 + 1

Im Rahmen des alljährlichen Festivals rund um den (jetzt 125. + 1) Geburtstag von Paul Hindemith wird nach langer Zeit der Abstinenz nun wieder der kleinste, wohl auch reizvollste Konzertsaal in Frankfurt für auserlesene Kammermusik geöffnet: die einstmalige Wohnstube des Komponisten im Sachsenhäuser Kuhhirtenturm. Und nicht nur das: in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) wird es nach pandemiebedingtem Ausfall 2020 der Erinnerung an des Meisters 125. Geburtstag wieder einen begleitenden Reigen aus Konzerten, Workshops, Diskussionen geben. An Stätten, die im Leben des Komponisten größere Rollen gespielt haben. In Hanau beispielsweise, seiner Geburtsstadt, wird es einen dreiteiligen Abend geben unter dem Motto: Hanau feiert Hindemith. Ein Orchesterkonzert mit der Neuen Philharmonie Frankfurt startet am 14.11. mit der Ouvertüre »Neues vom Tage«, das Bratschenkonzert nach alten Volksweisen (Der Schwanendreher) und die Sinfonischen Metamorphosen schließen sich an. Dr. Susanne SchaalGotthardt, die Direktorin des Hindemith-Instituts in Frankfurt, und der Dirigent des Abends, Jens Troester, plaudern über Hindemith. Kammermusik mit Mitgliedern des Orchesters beschließt den Abend mit der köstlichen Karikatur der Ouvertüre zum »Fliegenden Holländer, wie sie eine schlechte Kurkapelle morgens um 7 am Brunnen vom Blatt spielt«. (Termin: 14.11., ab 17 Uhr, Congress Park Hanau). Am 16.11., dem eigentlichen Geburtstag, wird im Kabinett des Kuhhirtenturms zur Matinee um 11 Uhr der Pianist Axel Gremmelspacher Klavierstücke von Hindemith und Schumanns vier Nachtstücke vorstellen. Für den gleichen Tag ab 19.30 Uhr haben Studierende der HfMDK ein umfangreiches Kammermusikprogramm aus dem unerschöpflichen Fundus Hindemiths vorbereitet, der bekanntlich für nahezu jedes Instrument komponiert hat. Ein weiteres Kammmerkonzert im Hindemith-Kabinett am 21.11. (17 Uhr und 19.30 Uhr) stellt Hindemiths 3. Streichquartett in den Kontext mit Werken von Wolfgang Rihm und Joseph Haydn. Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten sind zu finden auf der Homepage: www.hindemith.org

Termine: 2.12., 18 Uhr und 3.12., 18 + 20 Uhr hr-Sendesaal www.hr-ticketcenter.de

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MUSEEN

Neue Ausstellungen >> 28. Oktober: STÄDELMUSEUM; Marc Brandenburg, Hirnsturm II, bis 30. Januar 2022, www.staedelmuseum.de >> 29. Oktober: NASSAUISCHER KUNSTVEREIN WIESBADEN; Touch Release, Sammelausstellung Studierender der Städelschule, bis 19. Dezember 2021; www.kunstverein-wiesbaden.de >> 3. November: LIEBIEGHAUS SKULPTURENSAMMLUNG; Mission Rimini, Material, Geschichte, Restaurierung. Der Rimini-Altar, bis 24.4.2022, www.liebieghaus.de >> 5. November: MUSEUM WIESBADEN; Slawomir Elsner, Präzision und Unschärfe, bis 6. März 2022, www.museum-wiesbaden.de >> 6. November: MUSEUM ANGEWANDTE KUNST; Kunsthandwerk ist Kaktus, Die Sammlung von 1945 bis heute, bis 27. März 2022, www.museumangewandtekunst.de >> 7. November: DIE SCHMIERE; Uschi Heusel, Museum of Modern Rat, o.A., www.die-schmiere.de

Natürlichkeit und Lebendigkeit Städelmuseum: »Nennt mich Rembrandt!« folgt dem Aufstieg des Malers

Foto: Eke Estel/ Hans-Peter Kluth

Die Schmiere: Museum of Modern Rat, © Uschi Heusel

>> 9. November: JÜDISCHES MUSEUM; After Halle –Soundinstallation von Talya Feldman, bis 17. April 2022, www.juedischesmuseum.de >> 18. November: PALMENGARTEN; 150 Jahre Palmengarten, bis 16. März 2022, www.palmengarten.de >> 18. November: DEUTSCHES GOLDSCHMIEDEHAUS HANAU; Bruno Martinazzi. Ein Künstlerphilosoph in Schmuck, bis 13.Februar 2022, www.goldschmiedehaus.com >> 23. November, FORUM 1822; Alex Chalmer, bis 6. Februar 2022, www.frankfurter-sparkasse.de/forum >> 24. November: STÄDELMUSEUM; Zeichen der Freundschaft. Ulrike Crespo beschenkt das Städel Museum; bis 6. März 2022, www.staedelmuseum.de >> 25. November: MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION; On Air. 100 Jahre Radio, bis 28. August 2022, www.mfk-frankfurt.de >> 25. November: JAKOBSHALLEN BAD HOMBURG; Im kleinen Format, Sammelaustellung, bis 5. Februar 2022, www.galerie-scheffel.de/ >> 1. Dezember: CARICATURA MUSEUM; Hurzelmeier Malerei, bis 18. April 2022, www.caricatura-museum.de >> 5. Dezember: KLINGSPOR MUSEUM OFFENBACH; Internationale Kinderbuchausstellung und Marc Simons Fantastische Welten im Bild, bis 20. Februar 2022, www.klingspor-museum.de >> 9. Dezember: HISTORISCHES MUSEUM FRANKFURT; Eine Stadt macht mit, bis 11. September 22, >> 9. Dezember: HISTORISCHES MUSEUM FRANKFURT; Mit dem Stadtlabor auf Spurensuche im Heute, bis 11. September 2022, >> 9. Dezember: HISTORISCHES MUSEUM FRANKFURT; Nachgefragt: Frankfurt und der NS, bis 23.April 2023, www.historisches-museum-frankfurt.de

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Wenn das mal kein historischer Materialismus ist! Die neue Städel-Ausstellung »Nennt mich Rembrandt! Durchbruch in Amsterdam« spürt dem Werdegang des niederländischen Meisters mit Blick auf die soziokulturellen Bedingungen seines Schaffens im Holland des 16. Jahrhunderts nach: den Aufstieg der Niederlande zur Welthandelsmacht im Allgemeinen wie den Kunstmarkt in dessen Hauptstadt im Besonderen. Nicht der Genius des jungen Leideners Rembrandt Harmenszoon van Rijn, sondern die Welt, in der sich sein keineswegs infrage gestelltes Talent erst richtig entfalten konnte, bildet den Schlüssel der von Jochen Sander kuratierten Hängung. Die um ein Jahr verspätete Schau lädt mit historischen Landkarten und ersten Genrebildern zum Rundgang ein. Sie spiegeln nicht nur die rasante Entwicklung des sein Hinterland mit Stockfisch versorgenden Hafenstädtchens mit 30.000 Einwohnern (1580) zur Weltmetropole des Handels mit 200.000 Einwohnern wieder, sondern auch das strotzende Selbstbewusstsein eines sich von der spanischen Vorherrschaft befreienden – und, wie wir schon bald erfahren, sich als auserwählt betrachtenden Volkes. Kurzum: Es brummte nur so in der Boomtown, und mit dem wachsenden Reichtum seiner Bürger brummte der Kunstmarkt auch. Nicht mehr nur der Hof, sondern auch der Bürger legte sich statusbewusst Bilder zu. Erst in Amsterdam hat sich der um 1631 im Alter von 25 Jahren übersiedelte Maler dazu entschlossen, seine Briefe, Bilder und Dokumente nur noch mit dem Vornamen zu signieren. Ein Schritt, der nicht nur sein großes Selbstbewusstsein, sondern auch eine Einsicht in die Gesetze des Markts verrät. Gegen die zahlreiche Konkurrenz kreierte sich Rembrandt, der relativen Seltenheit seines Vornamens bewusst, mit seiner Signatur als Marke. Ein Jochen, meinte Kurator Sander zur Eröffnung, wäre wohl zu konventio-

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nell gewesen. Die kuratorische Interesse gilt ganz wesentlich den Strategien Rembrandts, sich in diesem sozialen und wettbewerblichen Umfeld zu behaupten und schaut dabei dem »Hausheiligen«, so Städel-Direktor Philipp Demandt mit Blick auf die insgesamt 259 Werke Rembrandts im eigenen Museumsbestand, »über die Schulter«. Von den 40 gezeigten Originalen stammen 32 aus dem eigenen Haus, darunter selbstverständlich »Die Blendung Simsons«. Dazu kommen 93 Leihgaben aus aller Welt. Die Dresdener Gemäldegalerie steuert dazu ihren »Raub des Ganymed« bei, mit Sicherheit eines der am meisten umlagerten Exponate. Es geht in dieser Schau um die markanten Unterschiede, die der malerische Alleskönner in seinen Porträts, Landschaften, Historien- und Genrebildern erkennen lässt und die das Museum mit einer Vielzahl von Arbeiten seiner zeitgenössischen Mitbewerber und Kollegen visuell konfrontiert. Dabei tritt nicht nur Rembrandts stete Lust, Neues zu erkunden hervor, sondern auch das von ihm selbst als Grundlage seines Schaffens bezeichnete Bestreben nach »Natürlichkeit und Lebendigkeit«. Ein wunderbares Beispiel dafür ist sein vom Auftraggeber zurückgewiesenes Porträt der Gräfin Solms, die Rembrandt in schlichten Farben als Bürgerin malt. Dem Bild ist eine herkömmliche Arbeit durch Künstlerkollegen xy beigesellt. Es wird versichert, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt. Der von der Angst gepackte kleine Ganymed, der zu Boden gefallene Handschuh des jungen Adligen und die schmerzverkrampften Fußzehen des Simson sind nur drei von vielen hier zu entdeckenden Details der Markenqualität Rembrandts. Wer sich darauf vorbereiten will, wird vom Städel digital rundumsorgt. Mit dabei ist ein ungewöhnlicher Podcast zum Simson-Gemälde. Es lohnt sich. Lorenz Gatt Bis 30. Januar: Di., Mi., Fr.–So. 10–18 Uhr; Do., 10–21 Uhr www.staedelmuseum.de

Ausstellungsansicht © Städel


MUSEEN Was für ein Erlebnis, nur wenige Tage nach der Verkündung des Tempo-30-Limits in Paris durch Oberbürgermeisterin Anne Hidalgo mit dem aufheulenden Roar eines Ferrari 275 GTB und dessen quietschenden Pneus in den Ohren früh morgens durch die kaum belebten Straßen der französischen Hauptstadt zu rasen! Der französische Regisseur Claude Lelouche hat den Höllentrip 1976 aus der CockpitPerspektive gedreht: Ohne Schnitt und ohne Halt: Immer wieder krallen wir uns fest auf unserer Bank, stockt uns der Atem, wenn es in die Kurven und über rote Ampeln geht. Dass unser donnernder Bolide die wenigen Menschen draußen wenig beeindruckt, klärt sich schnell auf. Der Ferrari ist wohl gar keiner, der Regisseur hat den Sound nachträglich unterlegt Acht Minuten 49 Sekunden währt die mit unseren Sinnen spielende Fahrt von La Defence zum Triumphbogen bis hinauf zum Montmartre. Weil es kein amerikanischer Film ist mit Bang und Crash, sondern ein französischer, endet er mit einem Rendezvous und heißt auch so: »C’était un rendez-vous«. Willkommen im Bad Homburger Museum Sinclair-Haus bei der Themenschau »Tempo! Alle Zeit der Welt«, wo es allerdings weniger um Speed, als um die Tempi des Lebens geht; um die ganz im Sinn der Salomo-Predigt zu fassenden Zeiten eines allen und jeden auf der Welt, und um unsere Beziehungen zu ihr, als ihr Erfinder, Dompteur und Opfer – von Künstlern und mit naturwissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen Exponaten in Szene gesetzt. Selbstredend spricht das von der Stiftung Natur und Kultur geführte Haus mit dieser Setzung wesentlich unseren Umgang mit der Natur und Umwelt an, die folgenreichen Kollisionen von menschengemachten Zeittakten mit den biologischen Kreisläufen und der Materie. Letzteres versinnbildlicht der aus den Tiefen des Westerwalds stammende Grubenton, den Simone Kesslers Arbeit »Erdzeit« auf einer Stahlplatte wie Frischfleisch im Supermarkt präsentiert – vier in Plastik eingeschweißte Brocken. Mit der Feuchtigkeit der in rund 30 Millionen Jahren aus Kies, Sand und Schlamm geformten Materie bleibt so auch deren Leben erhalten. Es ist eine Momentaufnahme, mit der die Zeit angehalten wird. Noch viel weiter zurück, nämlich dreieinhalb Milliarden Jahre, geht Primo Levis Geschichte vom abenteuerlichen Leben eines Kohlenstoffatoms, die sich in Zitaten über die Wände des Erdgeschosses zieht. Dem italienischen Dichter und

Wem die Stunde schlägt Museum Sinclair-Haus zeigt »Tempo! Alle Zeit der Welt« Chemiker gelingt es, mit der eingängigen Schicksalsschilderung die Erdgeschichte und die der Menschheit mit dem zeitbeschleunigten Alltag der Moderne zu verbinden. Veranschaulicht werden seine Einsichten vorzüglich mit Objekten aus dem naturwissenschaftlichen Spektrum. Wie der vom Senckenberg-Museum beigesteuerte in Jahrmilliarden aus Mikroorganismen gebildete Stromatolith aus China. Oder die Keilhaue aus dem Bochumer Bergbaumuseum. Oder Hans Reineckes Fotografie »In die Welt der veränderlichen Dinge«, die ein Kalkwerk im Erzgebirge zeigt. Wohl dem also, der sich für naturwissenschaftliche Zusammenhänge interessiert, wehe uns, die wir das nicht gänzlich verstehen in dieser Zeit. Die anspruchsvolle, rund 15 künstlerische Positionen enthaltende Schau bietet auch jenseits des Szientifischen genug zu schauen und denken. Zum beispiel den für die Agrargesellschaft stehenden prächtig präparierten Hahn aus dem Museum Wiesbaden und eine hübsche Sammlung seiner mechanischen Nachfolger aus dem Industriezeitalter. Johanna Domkes Film »Sleepers«, zeigt schlafende Menschen auf dem Flughafen London Heathrow, die zur Unzeit in den Urlaub fliegen wollen. Jeden Tag, jede Stunde und in derselben Position hat Tehching Hsieh sich selbst fotografiert. Sein Schnelldurchlauf »One Year Performance« demonstriert am Ende ein von den Zeittakten völlig erschöpftes Gesicht. Cesar Kuriyama hat im Alter von 30 und 36 Jahren je ein Jahr lang ganz nach Gusto gelebt und diese kostbare Zeit in Momentaufnahmen dokumentiert. »1 Second every day« in sechs Minuten 38 Sekunden ein Jahr der Wünsche.

Bänke aus Stahl, auf denen sich nicht zu zweit sitzen, geschweige denn liegen lässt offenbart die »passive Architektur«, die die Fotografin Sanja Ivekovic in ihrer Serie »You Probably Never Noticed Before« festhält. Konstruktionen im öffentlichen Raum, die ihre Nutzer konditionieren. Eine Sanduhr lädt uns dazu ein, das sofawand-beschaulich anmutende Gemälde »Alpenpost« von Carl

Bössenroth näher anzuschauen. Und tatsächlich: der schnurgerade mit Pflöcken gesäumte Weg, den die Pferdekutsche in der zauberhaften Berglandschaft von Südtirol befährt, ist der Natur abgetrotzt – zum Zwecke des schnelleren Transports von Menschen, Dingen und Informationen. Noch eine Momentaufnahme also von einem Prozess, der sich bis zu den Datenhighways der digitalen Netzwerke erstreckt und weitergeht. Wie lange noch, ist denn eine der Fragen, die nicht ausbleiben, so sehr die Ausstellung darauf verzichtet, auf Katastrophe zu machen. Im Gegenteil, lädt doch das Museum auch dazu ein, zur Ruhe zu finden. Zum Beispiel damit, dass man sich nach der Ausstellung auf den eigenen Atem konzentriert, tief Luft holt und beim Ausatmen mit einem Pinsel und blauer Farbe einen senkrechten Strich neben bereits vorhandene zu ziehen. Das Kunstwerk »Breathe With Me« von Jeppe Hein soll sich über den Zeitraum der Ausstellung vom Hof bis ins erste Obergeschoss strecken. So viel Zeit muss sein. Lorenz Gatt Bis 6. Februar 2022: Di., 14–20 Uhr; Mi.-Fr., 14–19 Uhr; Sa., So., 10–18 Uhr www.kunst-und-natur.de

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MUSEEN Sitzender Mädchenakt mit Blumenvasen, 1906/1907, Öltempera auf Leinwand, 47,5 × 52 cm © Von der Heydt-Museum, Wuppertal

Schau mir in die Augen Die revolutionären Botschaften der Paula Modersohn-Becker in der Schirn

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Man muss in ihre Zeit hinein springen, um das Revolutionäre ihrer Arbeiten zu erkennen, das hier auf 116 Werken präsentiert wird: – Kohlezeichnungen von nackten Männern (komplett nacktes Modellstehen vor Malerinnen war damals überhaupt nicht erlaubt, ein aufschlussreiches Foto zeigt eine Unterrichtsstunde im Pariser Atelier Julian; selbstverständlich war das männliche Modell bekleidet), – nahezu abstrakte Landschaften aus grob zusammengesetzten statisch wirkenden Farbflächen in höchst expressionistischer Farbgebung, – Porträts alter, abgearbeiteter Menschen, Armenhäuslerinnen, Bauern, Bilder von Außenseitern der Gesellschaft, – messerrückendicker Farbauftrag, mit dem Pinselstiel zerhackt, – der »Zoomeffekt«, den Blick des Betrachters auf scheinbare Bildausschnitte lenkend, die aber das Hauptthema sind,

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– und Kinder, Mädchen, Jungen, Porträts, in Genreszenen, nackt, mit groß geöffneten Augen, höchst stilisiert. Keines lächelt, keines spielt, keines ist niedlich. Das war in dieser Epoche radikal, provokativ, unvorstellbar, keine hat gemalt so wie sie. Und keiner auch: weder Cezanne noch Degas noch Picasso.

Die junge Paula Modersohn-Becker war zweifellos sehr weit gegangen, ohne sich um das Publikum zu kümmern, wie sie einmal selbst Auguste Rodin charakterisierte, dessen Pariser Atelier sie besuchte. Wie weit, das machte ihre bildnerische Hinterlassenschaft deutlich, aber auch ihr Lebensentwurf. Zwischen 1901 und 1907 lebte sie insgesamt zwei Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag, 1906, Öltempera auf Pappe, 101,8 x 70,2 cm, Museen Böttcherstraße © Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen

Sie ist nicht hübsch, sie ist nicht idyllisch, sie ist grob, sie ist merkwürdig. Sie ist darauf aus, Tabus zu brechen, Blickwinkel neu zu definieren. Sie ist visionär, verwandelt das Alte in etwas Neues. Sie ist ganz einfach ungefällig. Die Kunst der Paula Modersohn-Becker (18761907). Christian Schwochow hat sie kürzlich noch in einem überzuckerten Spielfilm als lockenköpfigen niedlichen Hüpfauf im zartschmelzenden Sonnenlicht gezeigt: mit Carla Juri als Malerin; ein süßes aufgedrehtes Dingelchen, das ewig unter der Nicht-Schwangerschaft litt und deshalb in der berühmten Künstlerkolonie von Worpswede so viele Mutter-Kind-Bilder malte. Nein danke, der männlichen Glättungen ihrer künstlerischen Biografie sind nun genug gestreut, es ist höchste Zeit für diese engagierte Ausstellung in der Schirn, komponiert von Kuratorin Ingrid Pfeiffer, die sich Paula Modersohn-Becker von innen nähert, so scheint es, von ganz nah.


MUSEEN Jahre in Paris, pendelte immer wieder zwischen Worpswede und der französischen Metropole, besuchte Ausstellungen, Galerien und Museen, nahm Mal- und Zeichenkurse, verkehrte in Kunstkreisen. Nur ein einziges Mal begleitete sie dabei ihr Mann, der Maler Otto Modersohn und Gründer der Künstlerkolonie. Konstruiert man ihre Biografie aus ihren Gemälden, so wird deutlich: Sie brach Tabus, nicht nur mit ihrer eigenen Lebensgestaltung, sondern auch in der Wahl ihrer Sujets und Motive und in der unbekümmerten Aneignung und Inspiration kunstgeschichtlicher Epochen und Techniken, Renaissance, Frühbarock, Spätgotik, Antike, altägyptische Fayum-Mumienporträts. Dazu war sie nahezu rastlos produktiv, hinterließ in ihrer kurzen Schaffenszeit 734 Gemälde und 1.500 Arbeiten auf Papier. Und wie stark sie Tabus brach und gleichzeitig mit (Selbst-) entblößungen kunsthistorische Ikonen schuf, wird in der Ausstellung immer wieder reflektiert. Sie malte zur Selbsterkundung und zur Erkundung ihrer Welt; die finanzielle Absicherung schuf ihr Mann mit dem Verkauf seiner Landschaftsbilder. Sie dagegen malte fast komplett unverkäuflich. Ihre Gemälde und Zeichnungen sind in der Schirn nach Themenschwerpunkten in einer Abfolge offener Kabinette aufgefächert. Vorgestellt wird sie uns zunächst anhand von Porträtfotografien, kontrastierend zu ihren Selbstbildnissen, die sofort ihre eigenwillige Art der Porträtmalerei erhellen: die Lust an der Stilisierung und die expressionistische Herausarbeitung der Wesenszüge. Auf dem ersten gezeigten, einem 1898 entstandenen Selbstporträt, schaut sie uns zweifelnd, forschend aus riesengroßen Augen an. Zwei weitere Selbstbildnisse seien noch genannt: »Selbstbildnis mit Zitrone«, mit fast dunkler Gesichtstönung und

FRANKFURTS GRÜNES HERZ

150 Jahre Palmengarten 18.11.2021 – 16.3.2022

palmengarten.de

Eine Stadt macht mit Frankfurt und der NS 9. Dezember 2021 —— 11. September 2022

Susanne Asal Bis 6. Februar, Di., Fr.-So 10–19 Uhr, Mi., Do. 10–22 Uhr. www.schirn.de

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„Tag der nationalen Arbeit“ am 1. Mai 1933, Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg, Fotografi e von Leonhard Kleemann, © HMF

Ausschnitt: Paula Modersohn-Becker in ihrem Atelier bei Brünjes um 1905 © Karl Brandt

direktem, festen Blick, in der Technik der Fayum-Mumienporträts, geschmückt mit Ketten und Rosenblütenaccessoires, und das »Selbstbildnis zum 6. Hochzeitstag«, das sie nahezu entblößt zeigt, der erste, von einer Frau gemalte weibliche Akt in der Kunstgeschichte, nur mit einem weißen Lendentuch über dem vorgewölbten BotticelliBauch. Die riesengroßen Augen, die den Betrachter zu bannen scheinen, sind eines ihrer unverwechselbaren Stilmerkmale. Es folgen Porträts von Freunden und Freundinnen, und die Malerin geht sie ganz direkt und furchtlos an: Paul Modersohn schläft, Rainer Maria Rilke bleibt der Mund offen stehen, Clara Rilke-Westhoff blickt melancholisch aus dem Bild. Mit rund 400 Gemälden bilden Kinderporträts einen wesentlichen Bestandteil ihres Oeuvres. Keines davon ist süß, auch wenn sie Jungen und Mädchen nackt auf Wiesen, an Bächen, inmitten von Blumen und in Wäldern zeigt. Sie blicken den Betrachter fest, ja fast herausfordernd an, oder sie schlagen die Augen nieder. Immer ernst, immer als Individuum erkennbar, voller Kraft und Präsenz. In einem Jungenbildnis scheint dessen blondes Haar förmlich mit der Sonne im Himmel zu verschmelzen. Ihre Mutter-KindBildnisse beziehen sich in mehr als nur einem Fall auf die Maria-JesusIkonografie, oft sind sie von einer süßen, aber keinesfalls süßlichen Innigkeit geprägt. Jede Mutter ist hier ihre eigene Maria. Da der Künstlerin das Geld fehlte, Modelle zu bezahlen, bat sie die Bewohner*innen des ArmenWaisenhauses von Worpswede, für sie zu sitzen. Auch dies ist als Tabubruch zu verstehen. Die Armenhäuslerin wurde zum bildfüllenden Thema erkoren, eine Bäuerin, die eine Astgabel trägt, zum Subjekt. Bei allem Wunsch nach Abstraktion, nach stilisierter Vereinfachung und expressionistischer Reduzierung auf die Essenz, die besonders in ihren Landschaftsbildern und Dorfszenen zu erkennen ist: wie wunderbar, nahezu fotografisch genau sie zeichnen konnte, zeigen ihre lebensgroßen Akte und Porträts eines alten Bauernpaares. Es ist viel zu entdecken in dieser Ausstellung, ihre Eigenwilligkeit, ihre Unbezähmbarkeit auf der Suche nach sich selbst. Aber auch, und das macht es für die Besucher*innen so spannend, ihre unvermittelte Direktheit, sie erzwingt geradezu den Dialog. Man mag den Blick nicht abwenden.

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LIteratur ansichtssachen >> In Bild und Ton, Color und Schwarzweiß: »Vom Wirtschaftswunder in die Pandemie« heißt die Schau. Beim Rückblick auf 71 Jahre Schmiere ist Multitasking angesagt. Effi B. Rolfs und die ihren haben die 71-jährige Geschichte des schlechtesten Theaters der Welt aufgearbeitet und mit Exponaten zum Lesen, Schauen, Hören und Sehen dokumentiert. Und nicht nur das. In den hinteren Räumen gibt es Neue Kunst, Alle vier Wochen andere. Auf Effi Rolfs Skulpturenschau »Einmalnur« folgt Uschi Heusels »Museum of Modern Rat«. Wie, wann, wo, warum unter www.die-schmiere.de >> Freie Fahrt: Zum Einjährigen seiner Wiedereröffnung erhält das Jüdische Museum vom Frankfurter Verkehrsverbund eine Straßenbahn! Jedenfalls zum Beschriften und Werben. Fortan fährt eine Linie mit dem Schriftzug »Wir sind jetzt« durch die Stadt. Zu sehen sind dort überdies Gemälde und Fotografien aus der laufenden Ausstellung »Jüdisches Leben in Frankfurt«, darunter das monumentale Gemälde »Moses« von Moritz Daniel Oppenheim, ein Porträtgemälde von Caroline von Rothschild von 1825, eine Amateurfotografie von Anne Franks Tante und Onkel beim Theaterspielen und ein Bild des Schauspielers Wolfram Koch. www.juedischesmuseum.de >> Unter dem Titel »Mars und Venus« stellt die kroatische Künstlerin Mirta Domacinovic im Foyer des Gallus Theaters sechs jeweils mit eigenen Textminiaturen bedachte Ölgemälde und neun Zeichnungen aus, die auf den Straßen Frankfurts zur Frage »Wieviel Mars und Venus steckt in uns allen« entstanden. www.gallustheater.de >> Follower willkommen: Die DZ Bank Kunststiftung bietet wieder ein Vermittlungsprogramm an. Für die derzeitige Ausstellung »Förderstipendium Sophie Thun und Sara Cwynar« in den Räumen des ehemaligen Art Foyers gibt es donnerstags um 18 Uhr und an jedem letzten Freitag im Monat um 17.30 Uhr wieder öffentliche Führungen. Die nächste Kuratorinnenführung mit Christina Leber findet am 9. Dezember, der nächste Workshop »Kunst für Kids« am 26. November von 15.30–17.30 Uhr statt. https://kunststiftungdzbank.de/

Kolumne: Alf Mayers Blutige Ernte

Geschliffenes aus Tasmanien und Washington Ein Debüt von Kyle Perry und ein Klassiker von Altmeister Ross Thomas Es ist anzunehmen, dass Eric Ambler die Romane von Ross Thomas (1926 – 1995) kannte. »Das einzig Interessante in der Post an diesem Morgen war der Räumungsbescheid für meine Mietwohnung«, lautet der erste Satz von »Keine weiteren Fragen«, unter dem Pseudonym Oliver Bleek 1976 veröffentlicht, bei Ullstein arg gekürzt als »Schreie im Regen« erschienen und jetzt in neuer Übersetzung das erste Mal vollständig auf Deutsch vorliegend, der verdienstvollen Werkausgabe im Berliner Alexander Verlag zum Dank. »Der Brief mit der Warnung traf am Montag ein, die Bombe selber am Mittwoch. Es wurde eine betriebsame Woche«, variierte Eric Ambler dann 1981 für seinen Roman »Mit der Zeit« (The Care of Time). Meister unter sich dürfen das, Augenzwinkern inklusive. In der fünf Bücher umfassenden St. Ives-Reihe von Ross Thomas – einem der ganz Großen der Kriminalliteratur – sind bereits »Der Messingdeal« und »Protokoll für eine Entführung« in neuer Ausgabe erschienen, two more to go. Wir sind jetzt bei Band 21 der Ross-Thomas-Edition im Berliner Alexander Verlag. Philip St. Ives, ein pokernder Dandy in chronischer Geldnot, ist ein professioneller Mittelsmann, ein »Go-Between« für knifflige Fälle. Dieses Mal ist der McGuffin eine aus der Washingtoner KongressBibliothek verschwundene Erstausgabe der »Naturalis Historia« von Plinius. Die Diebe verlangen 250 000 Dollar, doch irgendjemand spielt ein falsches Spiel. Der Roman bietet eine der besten Beschreibungen eines vom Alkohol zerstörten Lebens, und wie oft bei Ross Thomas gibt es eine Hauptfigur, die der Cary Grant von 1945 bestens verkörpern könnte: weltläufig und witzig, stets gut gekleidet und erfahren auf jedem Parkett, aber AntiEstablishment, leicht anarchisch, ein Genießer nicht nur guter Drinks und all den Manipulatoren und Tricksern, die einen Ross ThomasRoman bevölkern, stets fünf Schritte voraus. Noch Fragen?

Ein Echo von »Picknick at Hanging Rock« (dt. »Picknick am Valentinstag«), dem Film von Peter Weir aus dem Jahr 1975, zieht sich durch »Die Stille des Bösen« von Kyle Perry, im Atrium-Verlag als Hardcover erschienen und per se schon durch diese schmale, aber feine Krimireihe aufgewertet. Es war damals einer der ersten Filme aus down under, die ein internationales Publikum fanden und die australische Kinematographie auf die internationale Landkarte brachten. An einem sonnigen Tag, von der Kamera impressionistisch gezeichnet, verschwinden drei Mädchen bei einem Ausflug. Der Horror des Films ist unaussprechlich, und das nicht, weil er so furchtbar wäre, sondern weil er schwer fassbar bleibt. Peter Weir war noch keine 30, als er mit seinem Film die Welt beeindruckte. Kyle Perry hat mit ihm zumindest das Alter gemein. »Die Stille des Bösen« (The Bluffs) ist ein Debütroman, der sogleich einen Drei-Titel-Deal brachte und das Leben seines Autors von einem auf den anderen Tag veränderte. Auch hier verschwinden die Mädchen einer Schulklasse, bleibt der Horror im nicht ganz Benannten. »De vermiste meisjes« heißt die

Ross Thomas: Keine weiteren Fragen. Ein Philip-St. Ives-Fall. Aus dem Amerikanischen von Henner Löffler und Gisbert Haefs. Alexander Verlag, Berlin 2021. 248 Seiten, Broschur, 16 €.

Kyle Perry: Die Stille des Bösen (The Bluffs, 2020). Aus dem australischen Englischen von Sabine Längsfeld. Atrium Verlag, Hamburg 2021. 460 Seiten, 22 €.

>> Reich beschenkt und dankbar: Das Städel stellt vom 24. November bis 6. März 2022 zum Zeichen seines Dankes Werke einer großen Schenkung von Ulrike Crespo zusammen mit Sammlungsexponaten aus. Die vor zwei Jahren verstorbene WellaErbin, Fotografin, Psychotherapeutin und Mäzenin (Crespo-Foundation) hat dem Museum über 90 Gemälde und Zeichnungen hinterlassen. www.staedelmuseum.de

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niederländische Ausgabe. Kyle Perry lebt auf Tasmanien, kennt den Busch, das merkt man dem Buch an, zudem hat er für verschiedene High Schools, Jugendeinrichtungen und Entzugskliniken als Counselor gearbeitet. Tasmanische Buschlegenden verbinden sich bei ihm mit Social Media, Jugendkultur und Influencertum, manches Vorurteil wird auf den Kopf gestellt. Dazu kommt ein traumatisierter Ermittler aus der Stadt. Die Kleinstadt Limestone Creek ist fiktiv, provinzielle Enge aber und Borniertheit kennt Perry gut. Ich für meinen Teil freue mich auf »The Deep«, das ebenfalls wieder in Tasmanien, aber an der Küste spielt.


Literatur

Filmschule der besonderen Art

Lesung

Axel Block: Die Kameraaugen des Fritz Lang

Aus den schönen Büchern

»Der Mann mit der Kamera ist ein Kosmetiker am Totenbett des Films«, lautete der Titel eines Seminars, das Harun Farocki einst gemeinsam mit seinem langjährigen Kameramann Axel Block gab. »Seinen ‚eigenen Stil’ zu haben, bedeutet, immer das Gleiche zu machen«, sagte der einmal in einem Interview und meinte damit, dass jeder Film eine eigene Ästhetik fordert. Die Kameraarbeit stets unprätentiös in den Dienst der Dramaturgie zu stellen und jeder Geschichte eine unverwechselbare Bildsprache zu verleihen, das ist die Philosophie von Axel Block – ein Kameramann, der den Neuen Deutschen Film wie nur wenige andere mitgeprägt hat. Block unterrichtet an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. An Filme geht er völlig anders heran als Filmwissenschaftler oder Filmkritiker. Er überlegt, wie er selbst als Kameramann in einer bestimmten Szene gearbeitet, wie er ihre Herausforderung gelöst hätte. Er rekonstruiert aus den Bildern, was sich Kameramann und eventuell Regisseur bei der Bildgestaltung gedacht haben mögen, welche Diskussionen es wohl gab, welche Wege zum Ziel. Sowohl technisch wie produktionsästhetisch. Und

das wirklich Besondere daran: Sein Denken und Sprechen kommt aus der Anschauung der Filme selbst. Ja klar, macht jeder Filmkritiker so, werden die sagen. Wie viele von ihnen aber schauen sich einen Film oder eine Sequenz wieder und wieder am Schneidetisch und von Bild zu Bild an, studieren ihn derart gründlich? Dies ist eine besondere Art zu sehen, dafür braucht man besondere Augen. Das Buch von Axel Block trägt den poetischen Titel »Die Kameraaugen des Fritz Lang«. Sein Untertitel macht den Inhalt klarer: »Der Einfluss der Kameramänner auf den Film der Weimarer Republik«. Axel Block analysiert pars pro toto unterschiedlich lange Filmsequenzen aus neun Filmen, von Sekunden- bis Minutenlänge, die stellvertretend für den Bildstil des ganzen Werkes stehen. Dies äußerst detailliert und anschaulich. Eines der Beispiele, stellvertretend genannt, ist die bekannte Szene in Fritz Langs »M«, in der Peter Lorre das Kreidezeichen auf den Mantel bekommt und sich dann erschrocken im Schaufenster gespiegelt sieht, gebrandmarkt – »Verfolgung als Tatsachenbericht«, überschreibt Block das Kapitel, beurteilt das Licht des Films als »zielstrebig«. Am Ende des

Helge Heynold liest Büchergilde

Buches finden sich kurze Resümees der Filme mit teils harschen Urteilen, die jedoch – weil über viele Seiten begründet – nun ein anderes Gewicht haben. Sehr verdienstvoll auch ein aus der beruflichen Praxis entwickeltes Glossar von Achsen, Blenden, Brennweiten bis Plansequenz, Virage und Zeit. Dies ist eines der besten und instruktivsten Filmbücher, die ich je gelesen habe, zudem sorgfältig illustriert und ausgestattet. Eine Meisterleistung der edition text & kritik, rundum empfehlenswert. Alf Mayer

Unverschämt jüdisch

Romanfabrik, 23.11.2021, 20 Uhr www.romanfabrik.de

Dorothee Elmiger Aus der Zuckerfabrik

Romanfabrik, 29.11.2021, 20 Uhr www.romanfabrik.de

Eva Menasse Dunkelblum

Literaturhaus, 4.11.2021, 19 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

Fatma Aydemir

Eure Heimat ist unser Albtraum

Landungsbrücken, 24.11.2021, 19 Uhr www.landungsbruecken.org

Florian Havemann Speedy - Skizzen

Gert Loschütz

Besichtigung eines Unglücks

Literaturhaus Villa Clementine, 23.11.2021, 19.30 Uhr. www.wiesbaden.de/literaturhaus

Ingo Schulze - Preis der Literaturhäuser 2021 Lesung & Gespräch. Moderation: Frank Witzel Kulturforum, 9.11.2021, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus

Irene Dische

Die militante Madonna

Romanfabrik, 16.11.2021, 20 Uhr www.romanfabrik.de

Jo Lendle Axel Block: Die Kameraaugen des Fritz Lang. Der Einfluss der Kameramänner auf den Film der Weimarer Republik. edition text + kritik, München 2020. 480 S., viele Abb., 39 €.

Eine Art Familie

Literaturhaus, 2.11.2021, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

Jo Schück Nackt im Hotel

Brotfabrik, 3.11.2021, 20 Uhr www.brotfabrik.de

Jovana Reisinger Spitzenreiterinnen

Mousonturm, 25.11.2021, 19.30 Uhr www.hlfm.de

Bubble Gum Studies – Der Kaugummi als Kulturträger

scheiden sich nicht nur die Geister, sondern auch die Kulturen. Es gibt kaum ein halbes Dutzend Bücher zu diesem Stoff. Ungeklärt ist auch, ob Kaugummi wirklich die kognitive Leistungsfähigkeit steigert. Fest steht, dass bereits die Mayas das latexartige Chicle kauten und vor zehntausend Jahren Birkenpech in Skandinavien in aller Munde war. Die ersten Verkaufsautomaten ließ

Barbara Honigmann

Romanfabrik, 9.11.2021, 20 Uhr www.romanfabrik.de

Gehört zur Alltagskultur Als Massenprodukt gehört das Kaugummi genauso elementar zur Massenkultur wie Coca-Cola oder Rock’n’Roll oder »Star Wars«. So hartnäckig aber sich das Kaugummi in unserer Alltagskultur festgesetzt hat, so weich scheint es bei näherer Betrachtung, stellt Herausgeber »Sacha Szabo« in seiner Einleitung zu »Bubble Gum Studies« fest. Das fange schon damit an, dass nicht genau feststeht, ob für Kaugummi das Maskulinum oder das Neutrum richtig ist oder dass er/es als Nahrungsmittel zwar dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz unterliegt, aber nicht essbar ist. Einerseits haftet ihm Süße an, aber auch Ekel, wenn man ihn/es von der Schuhsohle kratzen muss oder wenn man daran denkt, dass er/es mit menschlichem Speichel durchdrungen ist. Die Naturwissenschaften haben deutlich weniger Bedenken, sich an diesem Thema die Finger schmutzig zu machen als die Kulturwissenschaften. An ihm

Büchergilde Buchhandlung & Galerie, 6.11.2021, 18 Uhr www.buechergilde-frankfurt.de

Judith Hermann Daheim

sich der Geschäftsmann Thomas Adams 1871 patentieren, in der Fünfziger Jahren gab es noch in den kleinsten Dörfern Kaugummiautomaten, in die das Taschengeld gesteckt wurde. Der Band »Bubble Gum Studies« untersucht den Kaugummi als Kulturträger, geht auf mittelalterliche Spuren, sinniert über Kaugummi-Blasen ebenso wie über das Papier, in dem er eingewickelt wurde und wird, verfolgt seine Spuren in Kunst, Werbung, Konsum und Alltag, bietet Marken- und Kulturgeschichte, blättert Sammelbilder auf. Die sich durch den ganzen Band ziehenden üppigen Illustrationen haben manchmal Verblüffungscharakter. Insgesamt ein wunderbares Beispiel für Fröhliche Wissenschaft. Alf Mayer Sacha Szabo (Hg.): Bubble Gum Studies. Der Kaugummi als Kulturträger. Archäologie des Vergnügens, Band 2. BüchnerVerlag, Marburg 2020. 504 Seiten, 28 €.

Centralstation, 29.11.2021, 19.30 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

Lesung mit der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk

Stadtkirche Darmstadt, 12.11.2021, 19.30 Uhr www.stadtkirche-darmstadt.de

Mithu Sanyal Identitti

Landungsbrücken, 2.11.2021, 19 Uhr www.landungsbruecken.org

Nino Haratischwili Die Katze und der General

Kulturforum, 17.11.2021, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus

Sasha Marianna Salzmann Im Menschen muss alles herrlich sein

Literaturhaus, 1.11.2021, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

Sharon Dodua Otoo Adas Raum

Schlachthof, 14.11.2021, 19.30 Uhr www.schlachthof-wiesbaden.de

Textland IV – Von blinden Flecken und wie WIR sie auflösen

Mit Mohamed Amjahid, Shida Bazyar und Elisa Diallo Moderation: Leon Joskowitz und Miryam Schellbach Literaturhaus, 3.11.2021, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

Textland IV – Wie WIR lieben

Mit Nora Eckert, Sandra Gugic und Seyda Kurt Moderation: Leon Joskowitz und Miryam Schellbach Literaturhaus, 10.11.2021, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

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LIteratur

Ein irres Theater Witzig und spannend: Klaus Pohls großer Roman »Sein oder Nichtsein« Es war zum Verrücktwerden. Sieben Wochen lang probte der berühmte Regisseur Peter Zadek 1999 in Straßburg seine Hamlet-Inszenierung für die Wiener Festwochen. Eine Besetzung, die sich sehen lassen konnte: Angela Winkler, Eva Matthes, Ulrich Wildgruber, Otto Sander und auch Klaus Pohl, der aus seinem Proben-Tagebuch – zum Glück!!! – einen Roman gemacht hat. Eine Nahaufnahme, wie sie selten zu sehen ist? Sicher. Ein Blick hinter die Kulissen? Auch. Schamlos, indiskret? Vor allem nah dran, genau. Wir sehen das irre Theater, das, bei etwas Glück, zu großem Theater führt. Wir lesen: erzähltes Theater.

Kein Verlag wollte dieses Buch drucken, zu speziell, nur für Insider interessant. Mit Jandl gesagt: Werch ein Illtum. Denn Klaus Pohl, selbst Schauspieler, aber auch Schriftsteller und Dramaturg, hat aus diesem Stoff einen richtigen Roman gemacht, der auch deshalb so spannend bleibt, weil die Inszenierung, die er beschreibt, praktisch bis zum letzten Tag, immer auf der Kippe steht. Wir sehen in Nahaufnahmen, was der normale Zuschauer nie zu sehen bekommt. Wir sehen den Preis, den die Schauspieler zahlen müssen, um glaubwürdig Andere zu sein als die, die sie sind. Angela Winkler als Hamlet, nicht zum ersten Mal eine Frau in dieser Rolle. Ulrich Wildgruber, der 1977 in der als Jahrhundertinszenierung gerühmten Bochumer Inszenierung von Zadek Hamlet spielte, diesmal als Polonius. Proben und Uraufführung finden in Straßburg statt. Von Anfang an wollte Pohl über die Inszenierungszeit ein Tagebuch führen. »Es ist alles immer vorbei, sobald es passiert. Dagegen schreibe ich

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mein Tagebuch, ich schreibe ein Buch gegen das Vergessen (…) Vieles überspringe ich. Manches erfinde ich.« Es wird für alle, Schauspieler, Bühnenpersonal, Regisseur ein aberwitziges Unternehmen. Und für alle Beteiligten eine ungeheuerliche Anstrengung. Angela Winkler kann sich, von tiefen Selbstzweifeln geplagt, nicht vorstellen, als Hamlet auf der Bühne zu stehen. Sie kann sich, folgerichtig, den langen Text einfach nicht merken. Dagegen hat Zadek ein einfaches Mittel: »Gegen Textangst hilft nur eines: Text lernen!« Doch Winkler flieht. Sie erscheint nicht zu den Proben. Sie geht in den Vogesen spazieren, während in Straßburg die Panik ausbricht. Sie will den Hamlet nicht spielen, sie kann es nicht, zumal sie immer den grandiosen Ulrich Wildgruber vor Augen hat, der vor dreiundzwanzig Jahren den Hamlet in Bochum spielte, in Zadeks noch immer legendären Inszenierung. Angela Winkler »ging über’s Gebirg. Wolken wechselten mit blauen Himmeln. Wenn die Sonne ihren Weg beschien, fühlte sich Angela wie ein Mädchen. Niemals würde der Regisseur sie hier auf der Höhe auskundschaften«. Zadek, dem Nervenzusammenbruch nahe, schafft es aber, sie zurück zu holen, ihr Mut zu machen. Angela: »Ich schmeiß den Kerl zum Krepieren raus« aus meinem Leben. »Ehe ich selbst an ihm krepiere (…) Ich bin krank.« Zadek: »Das wäre ideal für die Rolle«. Angela: »Die Rolle wächst mir über den Kopf.« Zadek: »Das gehört zur Rolle.« Angela denkt nur: »Ich werde mich nicht von seiner Hamlet-Idee vergewaltigen lassen und erst recht nicht in sein Irrenhaus zwingen lassen.« Die Spannung steigt. Es knistert regelrecht zwischen allen Akteuren. Immer wieder: irres Theater. Und irgendwann wird dann doch ir-

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gendwie weiter geprobt. Immer am Rand der Katastrophe. Die beiden Söhne von Angela Winkler und Eva Mattes, sie spielt die Königin Gertrud, Hamlets Mutter, sollen zurück nach Berlin zu ihren jeweiligen Vätern und Schulfreunden. Die Jungen freuen sich auf die Zugfahrt ohne Begleitung. Winkler hält den Abschied nicht aus und springt auf den anfahrenden Zug. Wieder fehlt sie bei den Proben. Wieder droht die Katastrophe, der Abbruch. Es bleibt immer spannend bis zur Premiere in Straßburg, immer eine Gratwanderung. In Wien, wo das Stück bei den Wiener Festwochen aufgeführt werden soll, ist die Kulturbehörde völlig überfordert mit diesem »totalen Wahnsinn«. Aber Zadek weiß eins genau: er kann »diese Lebenswerk-Niederlage« keinesfalls zulassen, »er wollte mit ihr« (also Angela Winkler) »als Hamlet triumphieren – über alle seine Widersacher«. Auch ein Teil der Truppe hatte die Schnauze voll von diesen Extravaganzen: »wird jetzt umbesetzt? Werden wir ausbezahlt?« Wie geht es weiter? Der Wahnsinn dieser Situation übersteigt bei weitem den Wahnsinn Hamlets. Angela Winkler kommt zurück, sie erhält jetzt per Ohrknopf den Text, der ihr solche Angst machte und sie total überforderte. Die Zeit wird knapp, Zadek fordert von seinen Schauspielern den Einsatz bis zur Erschöpfung. »Es gab keinen Abgrund und keinen Zusammenbruch, dem der Regisseur auswich. Er ließ uns abstürzen, er ließ uns tief fallen, und er sah uns dann mit Neugierde dabei zu, wie wir uns mithilfe unserer Fantasie aus den Trümmerkratern wieder herausarbeiteten. Er lachte manchmal und wunderte sich häufiger, er heilte und riss Verheiltes wieder auf.« Sorgen machte ihm auch

Ulrich Wildgruber. Dessen Gesundheitszustand ist schlecht, ständig spricht er von Selbstmord und dass sein Ende bald kommt. Er trauert immer noch seiner Hamlet-Rolle »in rotem Samtmantel mit Fuchspelzkragen« in Bochum nach. »Es wäre undankbar, sich zu beschweren. Nicht Resignation bestimmt, was ich tue, sondern Einsicht. Einsicht in das Unumgängliche. Der eigene Verfall – schwer zu verstehen, schwerer zu ertragen.« Doch Peter Zadeks neue HamletInszenierung wird zum Triumph, in Straßburg, in Wien, in der Theatergeschichte. Nach etwa hundert gefeierten Aufführungen, auch in Hamburg und Berlin, trennt sich die Truppe. Es war ein langes, ein anstrengendes und überaus erfolgreiches Jahr. Für Wildgruber war es der letzte Auftritt. Er wollte, wie er sagte, das neue Jahrtausend nicht mehr erleben. Am 30. November 1999 geht er am Strand von Sylt, in die Nordsee. Pohl und Otto Sander treffen sich danach in der Berliner Paris-Bar. Sie trinken. Und Pohl zitiert die Verse: »So gegenläufig unser Wille sich und Schicksal wenden, / Das, was wir planen, immerdar zerbricht, / Uns einen unsere Absichten, ihr Ausgang nicht.« Mit diesen Versen endet ein großes, ein spannendes, ein ergreifendes Buch. Sigrid Lüdke-Haertel Klaus Pohl: »Sein oder Nichtsein«. Roman, Galiani Verlag, Berlin 2021, 288 S., 23 €


Literatur Literaturhaus Frankfurt Schöne Aussicht 2, 60311 FFM Telefon: 0 69/75 61 84 10 info@literaturhaus-frankfurt.de

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Idealerweise Glatteis Von Generationenaufgaben, von der Verantwortung gegenüber den zukünftigen Generationen ist allenthalben die Rede, wenn es um die Klimapolitik geht. Was eigentlich ist denn nun eine Generation. Üblicherweise nimmt man den Zeitraum von der eigenen Geburt bis zur Geburt des ersten Nachkommens (der ersten Nachkommin?). Dies wurde bisher mit durchschnittlich 25 Jahren angesetzt. Realistischerweise müsste man diesen Ansatz angesichts doch zunehmend späterer Erstgeburtsvorgänge wohl für die zukünftigen Generationen etwas erhöhen, sagen wir auf 30 Jahre. Rückblickend haben also bei Zugrundelegung der bisherigen 25 Jahren seit dem Beginn der christlichen Zeitrechnung etwa 80 Generationen das Licht der Welt erblickt bzw. sie dann auch wieder mehr oder minder freiwillig verlassen. Was diese doch überschaubare Zahl an Generationen in dieser uns doch schon ziemlich lang vorkommenden Zeitspanne so alles erreicht hat, ist schon phänomenal: die vom Christentum ja eigentlich strikt verbotene Tötung des und der Nächsten wurde in einer unvorstellbaren Weise perfektioniert; der Mann im Mond wurde Realität; in Tontafeln eingeritzte oder – je nach Zivilisationsgrad – auf Papyrus gemalte Schriftzeichen wurden durch Emojis genannte Bildchen auf unseren Handybildschirmen abgelöst. Das kannten die Ägypter schon – also nicht das Handy. Schauen wir jetzt in die Zukunft, spielt angesichts der Entsorgungsproblematik einer dieser Geistesblitze der letzten 80 Generationen, nämlich des Atommülls, mal ganz locker die Zahl von einer Million Jahre eine Rolle, auf Grundlage der oben aktualisierten Generationenlänge also mal locker mehr als 33.000 Generationen. Da kann einem ja angesichts der oben erwähnten Entwicklungen für unsere Zukunft ganz schön schummerig werden, was sich da wohl alles tun wird, während unter den Füßen der Menschheit (so sie es bis dahin denn geschafft hat) in irgendwelchen Salzstöcken der strahlende Müll von gerade mal 4 Generationen brodelt. Und was hat das Ganze jetzt mit dem Glatteis zu tun, auf das ich mich jetzt begeben will? Nun, es sind gerade mal 0,3 Generationen – nämlich 9 Jahre -, bis idealerweise der Ausstieg aus der Kohleverbrennung erfolgt sein soll. Bis dahin muss also, vor allem wenn der fossile Energieträger Gas auch dran glauben muss, der Umstieg auf regenerative Energie gestemmt werden. Angesichts des Ausbautempos der vergangenen 0,3 Generation kaum vorstellbar, auch wenn die christdemokratischen Zauderer nun nicht mehr tonangebend sind. Wenn also die fossilen Energieträger hauptverantwortlich für die CO2-Emissionen sind, ist das Argument, wenigstens für diese 0,3 Generationen die Restlaufzeit der noch im Betrieb befindlichen AKWs zu verlängern, nicht ganz von der Hand zu weisen. Der Grad der Gefährdung bleibt angesichts der Zukunftsbelastung von weiteren 33 Tausend Generationen nahezu gleich. Auch kann eine solche Laufzeitverlängerung an strikte Bedingungen geknüpft werden: jeder Cent aus dem Gewinn der Atomverstromung geht in den Ausbau regenerativer Energie und die AKW-Betreiber müssen bis zum Laufzeitende 2030 die mindestens gleiche Strommenge über regenerative Energie erzeugen, wie ihr AKW produziert hat. Keine wirklich neue und originelle Idee, aber ziemlich grünes Glatteis. Das hat natürlich alles nichts mit den Spinnereien der Herren Macron und Bill Gates zu tun, mit ihren Taschen-AKWs erneut in diese Technologie einzusteigen. Ersterer will seine auch auf Atomkraft basierende Fantasie des France first verwirklichen, der andere lebt halt immer noch in seiner Techno-Machbarkeits-Fantasiewelt, in der es kaum einen Unterschied gibt zwischen MS-DOS, Windows und einem MiniAKW. Jochen Vielhauer

Das Literaturhaus Frankfurt im November

Sasha Marianna Salzmann © Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag

Ingo Schulze © Gaby Gerster

Edgar Selge © Muriel Liebmann

Montag 01.11. / 19.30 h 9/6 Euro (Saal) / 5 Euro (Stream) Sasha Marianna Salzmann: Im Menschen muss alles herrlich sein Dienstag 02.11. / 19.30 h Jo Lendle: Eine Art Familie

9/6 Euro (Saal) / 5 Euro (Stream)

Festival! Mittwoch 03.11., 10.11., 17.11. / 19.30 h 9/6 Euro (Saal) / 5 Euro (Stream) / Textland IV – Tanz um das Goldene WIR Textland-Abo 15 Euro (Stream) Mit Shida Bazyar, Sandra Gugic, á Doron Rabinovici u.a. Sonntag 07.11. / 15.00 h Andrea Paluch und Annabelle von Sperber: Die besten Weltuntergänge Kinderbuch-Nachmittag ab 8 Jahren Montag 08.11. / 19.30 h Daniel Schreiber: Allein

5 Euro (Saal)

9/6 Euro (Saal) / 5 Euro (Stream)

Dienstag 09.11. / 19.30 h 12/8 Euro (Saal) / 5 Euro (Stream) Krimiabend mit Heinrich Steinfest: Die Möbel des Teufels Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt Donnerstag 11.11. / 19.30 h Edgar Selge: Hast du uns endlich gefunden

18/12 Euro (Saal)

Gastveranstaltung Freitag 12.11. / 19.30 h 9/6 Euro (Saal) / 5 Euro (Stream) Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt: Theodor Heuss Mit Ludwig Theodor Heuss und Cem Özdemir Montag 15.11. / 19.30 h 9/6 Euro (Saal) / 5 Euro (Stream) Preis der Literaturhäuser 2021 an Ingo Schulze Mit Petra Gropp, Barbara Klemm, Alf Mentzer und Frank Witzel Dienstag 16.11. / 19.30 h 9/6 Euro (Saal) / 5 Euro (Stream) Kleinstadtfarben im Roman – Ein Abend mit Martin Becker, Angela Lehner und Andreas Moster Dienstag 23.11. / 10.30 h 3 Euro (Saal) / 50 Euro (Klassen-Stream) Arne Rautenberg: fünfzehn kilo kolibri Schullesung: Für 3. und 4. Klassen Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt Mittwoch 24.11. / 19.30 h Édouard Louis: Die Freiheit einer Frau

18/12 Euro (Saal)

Montag 29.11. / 19.30 h 12/8 Euro (Saal) / 5 Euro (Stream) Monika Helfer und Michael Köhlmeier: Vati, Die Bagage und Matou Tickets: Vorverkauf über www.literateraturhaus-frankfurt.de Streamingtickets sind bis Veranstaltungsbeginn buchbar und 70 h nutzbar. Ein Streaming-Abo ist für 80 Euro erhältlich.

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Familie Kindertermine Angsthasen

Hennermanns Horde Eine Performance mit Tanz, Musik und Sound für alle ab 4 Jahren Fliegende Volksbühne, 25.+26.11.2021, 9.30+11 Uhr www.volksbuehne.net

Gänsehaut und Espenlaub Hennermanns Horde Eine Tanzperformance für alle ab 8 Jahren

Fliegende Volksbühne, 16.11.2021, 16 Uhr (Premiere); 17.+18.11.2021, 10 Uhr www.volksbuehne.net

Hänsel und Gretel

Familien-Musical nach der berühmten Märchenoper von Engelbert Humperdinck und Adelheid Wette - ab 5 Jahren Kleine Oper Bad Homburg

Neues Theater Höchst, 30.11.2021, 9+11 Uhr www.neues-theater.de

Igelchen+Bärchen=Märchen

Ein Märchen, nicht nur für Kinder, über grenzenlose Freundschaft - ab 8 Jahren Matiushkin TEATR Löwenhof, 13.8.2021, 18 Uhr (Premiere); 14.11.2021, 11 Uhr; 15.-19.11.2021, 10 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Mädchen wie die

Ein Stück über Cyber-Mobbing von Evan Placey - ab 13 Jahren TheaterGrueneSosse und überzwerg - Theater am Kästnerplatz

© Katrin Schander

Schlampenfieber

Löwenhof, 1.+2.11.2021, 9+11 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete von Otfried Preußler Marotte-Figurentheater - ab 5 Jahren

Kinder- und Jugendtheater, 23.11.2021, 16 Uhr www.kiju-theater.de

Schäfchen zählen

Ein Stück für Kinder über Träume - ab 6 Jahren

theaterperipherie, 10.11.2021, 10 Uhr; 14.11.2021, 15 Uhr www.theaterperipherie.de

Das Senfsamenmärchen

Schauspiel mit Musik nach einem buddhistischen Gleichnis für Kinder und Erwachsene - ab 6 Jahren Theater La Senty Menti

Theaterhaus, 20.11.2021, 18 Uhr (Premiere); 21.11.2021, 15 Uhr; 22., 23.+24.11.2021, 11 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Tiere die lügen

Ein musikalisch-philosophisches Stück für alle, die Freude am Fabulieren haben - ab 7 Jahren TheaterGrueneSosse Theaterhaus, 14.11.2021, 15 Uhr; 15.11.2021, 10 Uhr; 16.+18.11.2021, 9.30+11 Uhr; 17.11.2021, 14.30+19 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Warten auf Godot

T. Tainment Von Samuel Beckett - für alle ab 7 Jahren

Theaterhaus, 27.11.2021, 19 Uhr; 28.11.2021, 11 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

Theater Gruene Sosse zeigt Evan Placeys »Mädchen wie die« Mitten in der Geschichtsstunde blinken die Handys auf: Ein Nacktfoto von Scarlett. Sofort wird das Bild weitergeleitet und geteilt. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Neuigkeit und innerhalb weniger Sekunden ist die gesamte Schule eingeweiht. »Schlampe« denken sich ihre Mitschülerinnen und meiden, verspotten und beleidigen Scarlett. Es dauert nicht lange, und ein zweites Foto taucht auf: Wieder ein Nacktfoto, doch diesmal ist ein Junge zu sehen, der allseits beliebte Russell. Der Spießrutenlauf, den Scarlett hinter sich hat, steht Russell nicht bevor. Für Jungs gelten anscheinend andere Regeln. Das Jugendstück »Mädchen wie die« thematisiert auf explosive, aber auch humorvolle Art entstehende Machtverhältnisse und

Wickie und die starken Männer

nach Runer Jonsson - ab 6 Jahren Für die Bühne bearbeitet von Robert Gerloff und Katja Herlemann Schauspielhaus, 13.11.21, 16 Uhr (Premiere); 28.11.21, 14+17 Uhr; Schulvorstellungen: 15.+17.11.21, 10 Uhr; 16.11., 11 Uhr; 22., 23., 24., 29.+30.11.21, 9+11.30 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

Wo ist Feenland?

Bewegungstheaterstück für Kinder ab 2 Jahren JokkMokk & Theaterhaus Löwenhof, 6.+7.11.2021, 11 Uhr; 8., 9.+10.11.2021, 10 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

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Gewaltdynamiken. Der australischbritische Autor Evan Placey beschreibt das grausame Phänomen des Cyber-Mobbings und wirft die Frage nach der gelebten Gleichberechtigung der Geschlechter unter Jugendlichen auf. Das mehrfach in England und Deutschland ausgezeichnete Stück –- Originaltitel »Girls Like That« – gehörte im Frühjahr am Staatstheater Darmstadt unter der Regie Nike-Marie Steinbach zu den Publikumsrennern (damals unter freiem Himmel in einem Boxring). Für das Theater Gruene Sosse in Frankfurt betont Regisseurin Christina Schelhas den historisch-feministischen Aspekt und bringt auch die Erfahrungen anderer Frauengenerationen ein. Die Schulklasse, von der dieses Stück handelt und in der das

alles stattfindet, recherchiert deren Positionen im Auftrag der Lehrerin bei Eltern und Älteren. Auf der Bühne lassen sich Kathrin Marder, Larissa Robinson, Friederike Schreiber und Verena SpechtRonique über »Mädchen wie die« und anderes aus. Die Aufführung selbst hätte bereits im Jahr 2019 stattfinden sollen und geht nun unter geänderten personellen Konstellationen auf der Bühne an den Frankfurter Neustart. gt 28., 30.11., 19 Uhr; 29.11., 11 + 19 Uhr; 1., 2.12., 9 + 11 Uhr

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Ostwind – Der große Orkan Ein heftiger Sommersturm treibt eine reisende Pferde-Zirkus-Show nach Kaltenbach. Ari hat sich mittlerweile gut auf dem Gestüt eingelebt. Sie ist fasziniert von der Welt des Kunstreitens und will mit dem Zirkusjungen Carlo und Ostwinds Hilfe einem alten Showpferd helfen. Doch der fanatische Zirkusdirektor entdeckt ihren waghalsigen Plan, und Ostwind gerät in Gefahr … Bestseller-Autorin Lea Schmidbauer hat diesmal neben dem Drehbuch auch die Regie über dem bewährten Cast übernommen. Zum DVD- und Bluray-Verkaufsstart am 2. Dezember verlosen wir in Zusammnarbeit mit Constantin Film 3 DVDs mit dem Film und Extras aus dem Ostwind-Universum. Außerdem sind englische Untertitel zuschaltbar. Wenn Ihr interessiert seid, schreibt eine E-Mail mit Eurer Adresse und dem Kennweort »Ostwind« an verlosungen@strandgut.de . Einsendeschluss ist am 26. November.


Familie

ein schlaflied für die amsel

© Senckenberg Museum

Émile Jadoul liest »Der Bär singt«

Leuchtend Bunte unterwasserwelt Neue Dauerausstellung »Korallenriff« im Senckenberg Museum

Zu einem kleinen Jubiläum reist der belgische Autor und Kinderbuchillustrator Emile Jadoul im November nach Francfort-sur-le-main. Es ist nicht sein Jubiläum, aber es ist das der deutsch-französischen Lesungen der LeseEule, die nun schon zum zehnten Mal dazu lädt. Im Gepäck hat Jadoul ein poetisches Bilderbuch über Freundschaft mit dem schönen Titel »L‘ours qui chant«, aus dem er lesen wird. Nicht mit nach Frankfurt zu bringen braucht er die deutsche Ausgabe, »Der Bär singt«, die von Dominique Petre vom Institut Francais gegengelesen wird. Das wunderbar illustrierte Buch ist in diesem Jahr im Picus Verlag erschienen und kann überall gekauft werden, wo es gute Bilderbücher gibt. Oder auch geliehen werden, schließlich sind wir einmal mehr in der Rödelheimer Stadtbibliothek. Jetzt aber zum ungewöhnlichen Bär, der, immer wenn der Mond aufgeht, gerne Wiegenlieder für seine Tierfreunde singt. Ein Schlaflied für den Hasen zum Beispiel, und eines für die Küken – und ein ganz

besonderes für die Amsel, weil die so schön für ihn gesungen hat, als er noch klein war. Nun ist er groß und die Amsel alt und müde und schläft ruhig ein, als er für sie singt – für immer. Am nächsten Morgen kommen alle Freunde des Bärs und singen mit ihm zusammen noch einmal das Lieblingslied der Amsel vom Mond und von den Sternen. Die zweisprachige Bilderbuchlesung mit Émile Jadoul am 18. November wird vom Institut français Frankfurt zusammen mit der LeseEule der Stadt Frankfurt, die Stadtteilbibliothek Rödelheim und der Elternverein UPEA der französischen Schule organisiert. Für alle, die ein selbst gemaltes Bild von ihrem Lieblingsschlaflied mit in die Stadtbibliothek bringen, gibt es eine kleine Überraschung. Um Anmeldung wird gebeten. gt Termin: 18.11., 16. 15 Uhr in der Radilostraße 17-19 roedelheim@stadtbibliothek.de www.ifra-frankfurt.de

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Wer schon mal im Meer schnorcheln war, weiß welch Glücksgefühl aufkommt, wenn man eine Entdeckung unter Wasser macht. Seien es ein Seestern, eine leuchtende Anemone oder kleine und große Fische, die Bewunderung ist groß und im Detail liegt oft die Schönheit. Manches sieht man erst beim geduldigen und genauen Hinschauen. So ist es auch im Senckenberg Museum in der neuen Dauerausstellung »Korallenriff«, die im Rahmen des Umbauprojekts Neues Museum seit Juli 2021 zu sehen ist. Die Korallenriff-Inszenierung zeigt mit mehr als 3.000 Objekten ein indonesisches Riff. Unterteilt in eine Tag- und Nachtseite finden sich von Igelfischen über Pygmäen-Seepferdchen, tanzende Haarsterne bis hin zu einem Schwarm Weißspitzen-Riffhaie auf der Jagd viele weitere Unterwasserschönheiten und es braucht einen Moment bevor man auf der Nachtseite erkennt, dass sich hier zwei Riffhaie im Liebesspiel befinden. Das Riffmodell erzählt also auch Geschichten. Auf der Tagseite lässt sich eine Riesenmuräne bei der »Morgentoilette« an einer sogenannten Putzerstation die Zähne putzen, indem Putzerfische ihm dort die Parasiten und Gewebereste von den Zähnen fressen. Auch nutzt jeder vierte Hochseefisch die Riffe mit ihren Rückzugsorten und Nahrungsmöglichkeiten zur Aufzucht des Nachwuchses. Interessant ist hierbei, dass viele Fische dazu in exakt jenes Riff schwimmen, in dem sie geboren wurden. Um das alles, was da fleucht und kreucht an Fischen, Pflanzen, Mu-

scheltieren und vielem mehr zu identifizieren, gibt es einen Bestimmungsschlüssel, mit dem man das ausgedeutete Objekt kennenlernen und das Wissen darüber vertiefen kann. Fakten rund um das Ökosystem werden an die Decke projiziert und an einer interaktiven Station kann getestet werden, was bei Erhöhung der Wassertemperatur mit einem Riff geschieht. Auf einer weiteren Seite des Korallenriffmodells wird die existenzielle Gefährdung des wertvollen Ökosystems durch den Klimawandel und andere menschliche Einflüsse dargestellt. Korallenriffe zählen neben den tropischen Regenwäldern zu den artenreichsten und produktivsten Ökosystemen unserer Erde. Sie bedecken nur ca. 0,1 Prozent des Ozeanbodens, beherbergen aber ein Drittel der im Meer lebenden Tierwelt. Diese Vielfalt gilt es zu schützen. Deshalb begrenzt sich die Ausstellung nicht nur auf die Darstellung des Lebensraums, sondern befasst sich auch mit der Gefährdung und möglichen Rettungsmaßnahmen des Ökosystems. In verschiedenen Medienstationen werden Menschen vorgestellt, die rund um Korallenriffe leben und arbeiten, wie z. B. eine Fischerin, Unterwasserfilmerin, Forschende oder Naturschützer aus Tahiti. Es soll ein Bewusstsein gestärkt werden, dass nur gemeinsam der Bedrohung der Korallenriffe entgegengewirkt werden kann. bb www.senckenberg.de

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Esskultur

Bergerstraßen-Spaziergang Mittagessen im Meeresrausch und Kaffee im dolce & gusto

Das neue Fischrestaurant Meeresrausch

Seit ein paar Monaten gibt es auf der Berger Str. ein neues Fischrestaurant – klein, fein und mit einem großen Außenbereich. Wir essen einen gemischten Salat mit Thunfischsteak für 9,90 €. Sehr lecker. Der sympathische Besitzer erzählt uns sein Konzept. Er lässt sich gerne in seine Töpfe, Pfannen und auf den Grill schauen. Sein Team serviert frischen Fisch zu bezahlbaren Preisen an einem schönen Ort. Besonders sympathisch ist das Kids Menü auch für Senioren für 5,90 €. Frisch vom Grill gibt es Seezunge, Makrele, Forelle, Dorade, Lachs, Wolfsbarsch, Calamari, Garnelen, Sepia, Pulpo, Languste. Eine beeindruckende Speisekarte. Es ist noch nicht Mittag, aber die ersten Interessenten holen sich bereits eine Speisekarte.

Ein Cafe für jung und alt: dolce & gusto

Bei jedem Termin in Bornheim besuche ich das Cafe dolce & gusto und nehme einen leckeren Käsekuchen mit Milchkaffee. Bei meinem letzten Besuch traf ich eine ältere Dame, die auch mit Rolli kaum laufen konnte. Wie selbstverständlich wurde ihr ein Glas Weißwein von Antonio in den großen Außenbereich serviert, der normalweise Selbstbedienung hat. Wir genossen die letzten Sonnenstrahlen und versicherten uns, dass sich ein Besuch hier lohnt, ob im Außenbereich an den letzten warmen Tagen oder in den gepflegten Innenräumen mit Bedienung. dolce & gusto, Berger Str. 124, 60316 Frankfurt www.cafe-dolce-gusto.eatbu.com

Meeresrausch, Berger Str. 156, 60385 Frankfurt www.meeresrausch-frankfurt.de

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JokkMokk WO IST FEENLAND? Zwei Feen erkunden die Welt – Theater für Kinder ab 2 Jahren Sa 6.11. 11 Uhr, So 7.11. 11 Uhr, Mo 8.11. 10 Uhr, Di 9.11. 10 Uhr, Mi 10.11. 10 Uhr im Löwenhof Klaar Kimming VOM FISCHER UND SEINER FRAU Ein musikalisches Märchen nach den Brüdern Grimm für Kinder ab 4 Jahren So 7.11. 15 Uhr, Mo 8.11. 10 Uhr, Di 9.11. 10 Uhr, Mi 10.11. 9.30 + 11 Uhr, Do 11. 11. 9.30 + 11 Uhr im Theaterhaus Matiushkin TEATR IGELCHEN + BÄRCHEN = MÄRCHEN Ein Märchen über grenzenlose Freundschaft für alle ab 7 Jahren Premiere Sa 13.11. 18 Uhr, So 14.11. 11 Uhr, Mo 15.11. bis Fr 19.11. jeweils 10 Uhr im Löwenhof TheaterGrueneSosse TIERE DIE LÜGEN Ein musikalisch-philosophisches Stück für alle, die Freude am Fabulieren haben – ab 7 Jahren Premiere So 14.11. 15 Uhr, Mo 15.11. 10 Uhr, Di 16.11. 9.30 + 11 Uhr, Mi 17.11. 14.30 + 19 Uhr, Do 18.11. 9.30 + 11 Uhr im Theaterhaus Theater La Senty Menti DAS SENFSAMENMÄRCHEN Schauspiel mit Akkordeon nach einem buddhistischen Gleichnis – ab 6 Jahren Premiere Sa 20.11. 18 Uhr, So 21.11. 15 Uhr, Mo 22.11. 11 Uhr, Di 23.11. 11 Uhr, Mi 24.11. 11 Uhr im Theaterhaus TheaterGrueneSosse STRUWWELPETER Der Kinderbuchklassiker ganz anders erzählt für alle ab 6 Jahren Di 23.11. 11 Uhr, Mi 24.11. 9.30 + 11 Uhr, Do 25.11. 11 Uhr, Fr 26.11. 11 Uhr, Sa 27.11. 11 Uhr im Löwenhof Figurentheater Eigentlich DIE WEIHNACHTSGANS AUGUSTE Ein köstlich lebendiges Stück Weihnachtsgans nach dem Kinderbuch von F. Wolf – ab 4 Jahren Do 25.11. 9.30 + 11 Uhr, Fr 26.11. 9.30 + 11 Uhr, Sa 27.11. 15 Uhr, So 28.11. 15 + 17 Uhr, Mo 29.11. 9.30 + 11 Uhr, Di 30.11. 9.30 + 11 Uhr im Theaterhaus T… Tainment WARTEN AUF GODOT Von Samuel Beckett – Schauspiel für alle ab 7 Jahren Premiere Sa 27.11. 19 Uhr, So 28.11. 11 Uhr, Mi 1.12. 10 Uhr, Do 2.12. 9 + 11 Uhr, Fr 3.12. 10 Uhr im Theaterhaus Theaterhaus Ensemble HÖR-ADVENTSKALENDER Täglich als Podcast und sonntags live am Lagerfeuer, Premiere So 28.11. 17 Uhr (Ort wird bekanntgegeben) Theaterhaus Ensemble MINIMAL ANIMAL Theaterspiel-Konzert für Kinder ab 2 Jahren Di 30.11. 10 Uhr, Mi 1.12. 9.30 + 11 Uhr, Do 2.12. 9.30 + 11 Uhr, Fr 3.12. 10 Uhr, Sa 4.12. 11 Uhr im Löwenhof


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