Autorenlesung: Ausweg Ökodiktatur

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oekom-Autorenlesung in der stratum® lounge . 19.01.2011

Querdenken im Taschenformat

„Ausweg Ökodiktatur“ Autorenlesung | 19.01.11 | stratum® lounge

Eine „kleine Reihe für die großen Themen der Zukunft“ nennt der Münchner oekom verlag die stets 96 Seiten umfassenden und mit circa. 10 mal 15 Zentimetern absolut jackentaschentauglichen Büchlein seiner neuen Rubrik „quergedacht“, von denen bisher sechs Bände erschienen sind. Dabei passt erstaunlich viel Text hinein – auf jeden Fall genug für einen ausführlichen Essay zu dem jeweiligen Thema. Jeder Band kostet schmale 8,95 Euro, so dass uns die Lektüre auf jeden Fall nicht arm macht. Der neueste Titel aus der Reihe „quergedacht“ stammt von Bernhard Pötter, der Autor sucht darin nach einem „Ausweg aus der Ökodiktatur“.

LOHAS, APO 2.0 und The Day After Tomorrow Welche Hoffnungen Bernhard Pötter nicht teilen kann Weil die Erde physikalisch begrenzt ist, können wir nicht so weiterwirtschaften wie bisher. Bernhard Pötter hält eine Lösung auf der Ebene unseres politischen Systems für nötig, um dieses Problem zu lösen. Andere Lösungsvorschläge hält er für Irrtümer. In seinem Buch behandelt er fünf Vorschläge, die seiner Ansicht nach keinen Ausweg aus der Öko-Krise bieten: Irrtum Nr. 1 liegt in der Hoffnung, das Wachstumsproblem werde durch den technischen Fortschritt gelöst. Pötter wendet ein, dass jede Effizienzsteigerung durch Technik Verbrauchssteigerungen nach sich ziehe, die die Einsparerfolge wieder zunichtemachen. Er folgert daraus: Wir brauchen eine neue Verzichtsdebatte. Irrtum Nr. 2 bezieht sich auf die Möglichkeiten der menschlichen Vernunft. Pötter hält sie prinzipiell für begrenzt. Die Lücke zwischen Wissen und Handeln sei nicht überbrückbar. So wie ein Raucher Lungenkrebsstatistiken nicht wirklich ernst nehme und sie nicht auf sich beziehe, so würden wir alle die eklatanten Widersprüche zwischen dem ökologisch Vernünftigen und unserer eigenen Lebenspraxis erfolgreich relativieren. Das sind die Grenzen der menschlichen Psyche. Irrtum Nr. 3 betrifft die LOHAS-Illusion des „grünen“ Konsums. Denn das „linksaufgeklärte Ökomilieu“ einer solventen Mittelschicht vergrößere seinen ökologischen Fußabdruck trotz des wirksam zur Schau gestellten Umweltgewissens ständig. Pötter hat dafür durchaus Verständnis, wenn er betont, dass der zum „Klima-Clown“ werde, der tatsächlich versuche, in einer unökologischen Gesellschaft konsequent ökologisch zu leben. Also lassen wir die LOHAS im guten Glauben, die Welt zu retten. Denn wir wissen es besser. Irrtum Nr. 4 spielt im politischen Raum. Dort hoffen inzwischen viele auf die „APO 2.0“ – auch auf der letzten Utopia-Konferenz wurde die neue Mitmachdemokratie gefeiert, die mit Stuttgart 21 ihren Idealtypus gefunden zu haben scheint. >> stratum® GmbH www.stratum-consult.de


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