OPEN SPACE: Schritte in die Zukunft
Schritte in die Zukunft des PIUS-Netzwerks Ergebnisse des OPEN SPACE auf der Netzwerktagung „PIUS-InternetPortal“, 18.05.2011, Frankfurt am Main * Methode Am Nachmittag wurden die Impulse der Vorträge und die Anregungen aus dem World Café aufgegriffen, um daraus Perspektiven für die Zukunft des PIUS-Netzwerkes zu gewinnen. Als Methode eingesetzt wurde OPEN SPACE – ein Verfahren, bei dem die Teilnehmer selbst in kürzester Zeit eine Agenda aufstellen, die in den anschließenden beiden (je halbstündigen) Arbeitsphasen behandelt werden sollte. Bei OPEN SPACE gibt es nicht viele Regeln, sondern maximale Freiheit. Niemand musste unbedingt in der Arbeitsgruppe bleiben, zu der er/sie sich gemeldet hat. Wer wollte, konnte jederzeit in eine der anderen Gruppen wechseln. Entscheidend waren das aktive Interesse und die Energie der Teilnehmenden, nicht das formale Programm! Dennoch geht es bei OPEN SPACE um Ergebnisse. Wer ein Thema benannt hatte, übernahm damit auch die Aufgabe, die entsprechende Arbeitsgruppe zu moderieren und die Ergebnisse zusammenzufassen. Moderator der OPEN SPACE-Phase war Richard Häusler. Von ihm stammt auch die folgende Zusammenfassung der Ergebnisse. Angemeldete Themen Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden insgesamt acht Themen benannt, tatsächlich fanden anschließend jedoch nur fünf Arbeitsgruppen statt. Bearbeitete Themen Wie motiviere ich den Entscheider (m/w) im Unternehmen bzw. „zwinge ihn zu seinem Glück“?
Nicht bearbeitete Themen Einfluss von Social Media auf PIUS
Emotionen … und PIUS
Mit PIUS zu ressourcenleichten Produkten?
Neue Kommunikationsstrukturen in Betrieben zur Umsetzung der Nachhaltigkeit
PIUS ganz einfach – im Postkartenformat
Wissenstransfer zwischen Universitäten, Unternehmen, Verwaltung und Verbänden Wie erreichen wir eine relevante Anzahl von KMU?
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Diskutierte Themen Thema 1: Wie motiviere ich den Entscheider (m/w) im Unternehmen bzw. „zwinge ihn zu seinem Glück“? Eingeladen hat: Georg Vogl (Verband für nachhaltiges Umweltmanagement e.V.) Teilnehmer(innen):
Helge Adamczak (Geschäftsstelle PIUS-Internet-Portal) Hanna Grießbaum (Umweltbundesamt) Dr. Robert Hanel (Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz) Dr. Gösta Jancke (Sonderabfallgesellschaft Brandenburg-Berlin mbH) Hubert Kelleter (Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz) Helmut König (Königskonzept) Marcia Rocha (Modell Hohenlohe) Roland Schestag (Informationszentrum für betrieblichen Umweltschutz Baden-Württemberg) Anna Wagner (Handwerkskammer Trier)
Ergebnisse: Die Motivationsinstrumente sind firmen- und branchenübergreifend einsetzbar Es können im Prinzip auch alle Marketinginstrumente verwendet werden, wobei auf den Einsatz von Vorbildern und Testimonials besonderes Gewicht gelegt werden soll Soziale Netzwerke sollten aktiv genutzt werden, was jedoch auch eine regelmäßige Präsenz und Aktivität in den Netzwerken voraussetzt Möglicherweise wird die Beratungsleistung durch PIUS zu billig angeboten („Was nichts kostet, ist nichts wert“) Unklar blieb, ob weitere Labels geschaffen werden sollten, um die PIUS-Qualität zu kommunizieren Durch eine Verbesserung der Ökodesign-Richtlinie (ErP) könnten mehr Unternehmen gewonnen werden Gibt es Möglichkeiten, den „Leidensdruck“ auf die Unternehmen zu erhöhen – z.B. durch steuerliche Entlastung von teilnehmenden Unternehmen? Wie lässt sich die Scheu vor Veränderung überwinden? Welche Förderprogramme haben eine gute Motivationswirkung? stratum® GmbH www.stratum-consult.de
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Thema 2: Emotionen … und PIUS Eingeladen haben: Robert Weicht (Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz) Martin Schulze (RKW Bremen GmbH) Teilnehmer(innen):
Dr. Robert Ackermann (TU Berlin) Prof. Dr. Daniel Barben (RHTH Aachen) Katrin Bienge (Wuppertal Institut) Dagmar Dittrich (Hessen Agentur GmbH) Sascha Gutzeit (RKW Hessen) Grit Keller (Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen) Hanno Langfelder (Deep Dialogue) Dr. Carsten Ott (Hessen Agentur GmbH) Holger Rohn (Trifolium Beratungsgesellschaft mbH) Henning H. Sittel (Geschäftsstelle PIUS-Internet-Portal, Effizienz-Agentur NRW) Dr. Günter Tamm (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg)
Ergebnisse: Die Frage nach der Zielgruppe wurde pragmatisch beantwortet: Hauptsache, man bekommt überhaupt einen Ansprechpartner im Unternehmen Mögliche Ansprechpartner finden sich auf vielen Ebenen: Geschäftsführung, Techniker, Umweltbeauftragte, Verwaltung… Umfrage unter den Teilnehmern: Welche Emotionen löst PIUS aus? o o o o o o o o o o o
Skepsis, Zweifel (3 x) Verwirrung (3 x) Kalt, technisch (3 x) Sachlich, nüchtern (2 x) Keine Emotionen (2 x) Keine positiven (1 x) Unsicherheit (1 x) „Du bist dumm“ (1 x) Überforderung (1 x) Neugier in Bezug auf PIP (1 x) Begeisterung, Euphorie (1 x)
Umfrage unter den Teilnehmern: Welche Emotionen könnte PIUS auslösen? o o o o
Warmes Bauchgefühl Neugier Verantwortlichkeit Erfindergeist stratum® GmbH www.stratum-consult.de
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Stolz Macht die Welt lebenswerter Sicherheit Vertrauen Positive Rückmeldungen von Mitarbeitern Unternehmertum Vorbildfunktion
Warum besteht der Bedarf, PIUS auch emotional zu vermitteln? o Zu wenig Projekte o Emotionen sind ein anderes Mittel der Kommunikation o Jeder Mensch ist emotional ansprechbar
Brauchen wir ein professionelleres Marketing? JA!
Thema 3: Neue Kommunikationsstrukturen in Betrieben zur Umsetzung der Nachhaltigkeit Eingeladen hat: Daniela Arnold (Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz) Teilnehmer(innen):
Wilfried Denz (Umweltberater) … …
Ergebnisse: Kommunikation im Betrieb ist notwendig, um Maßnahmen zur Verbesserung der Ressourceneffizienz umzusetzen Wichtig ist es, den richtigen Ansprechpartner für die Beratung zu finden Die Beratung muss auf vorhandenen Strukturen aufsetzen, d.h. dass PIUS beispielsweise im Qualitätsmanagement und dem KVP-Prozess eingebunden wird Alle betroffenen Mitarbeiter sind „mitzunehmen“, um die Mitarbeitermotivation zu fördern Auf allen Ebenen und in den verschiedenen Unternehmensbereichen sind Verantwortliche zu benennen Schulung und Erfahrungsaustausch für Berater ist wichtig; so könnten Beraterinformationen und Kommunikationstools auf der PIUSInternet-Plattform eingestellt werden stratum® GmbH www.stratum-consult.de
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Thema 4: Wissenstransfer zwischen Universitäten, Unternehmen, Verwaltung und Verbänden Eingeladen hat: Prof. Dr. Daniel Barben (RWTH Aachen) Teilnehmer(innen):
Daniela Arnold (Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz) Katrin Bienge (Wuppertal Institut) Hanna Grießbaum (Umweltbundesamt) Dr. Carsten Ott (Hessen Agentur GmbH) Kerstin Reek-Berghäuser (Handwerkskammer Koblenz) Holger Rohn (Trifolium Beratungsgesellschaft mbH) Martin Schulze (RKW Bremen GmbH) Dr. Günter Tamm (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg)
Ergebnisse: Notwendig wäre die Rückübersetzung von Effizienz und Nachhaltigkeit in die Lehre und die Erarbeitung entsprechender Qualifikationsprofile Ein Problem stellt die Notwendigkeit dar, die Dokumente aufzubereiten, um sie in der Beratung einsetzen zu können Hauptadressat der PIUS-Dienstleistung sind kleine Unternehmen mit ca. 10 bis 20 Mitarbeitern Schlüsselfaktoren des Zugangs zu den Unternehmen sind Fachverbände und Kammern Einschlägige Abschlussarbeiten an den Hochschulen sollten durch das PIUS-Portal unterstützt und verfügbar gemacht werden („DiplomarbeitsPool“)
Thema 5: Wie erreichen wir eine relevante Anzahl von KMU? Eingeladen hat: Helmut König (Königskonzept) stratum® GmbH www.stratum-consult.de
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Teilnehmer(innen):
Adrian Gieseler (Fritz & Macziol GmbH) Dr. Gösta Jancke (Sonderabfallgesellschaft Brandenburg-Berlin mbH) Hubert Kelleter (Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland Pfalz) Roland Schestag (Informationszentrum für betrieblichen Umweltschutz Baden-Württemberg) Henning H. Sittel (Geschäftsstelle PIUS-Internet-Portal, Effizienz-Agentur NRW) Dr. Georg Vogl (Verband für nachhaltiges Umweltmanagement e.V.) Anna Wagner (Handwerkskammer Trier)
Ergebnisse: Als Mittler in die Unternehmen kommen verschiedene Akteure in Frage: Banken und Versicherungen, Qualitätsmanagement-Berater, Wirtschaftsforschung Der notwendige Einstellungshintergrund ist: „Think global, act local“ PIUS sollte sich in der Aus- und Weiterbildung stärker engagieren, mehr Schulungen anbieten (z.B. auch Energiemanager-Qualifikation) Auch über die Herstellerschiene könnte der PIUS-Bekanntheitsgrad gesteigert werden Abschluss und Ausblick Die abschließende Vorstellung der Arbeitsergebnisse im Plenum wurde von Henning H. Sittel moderiert, der die zahlreichen Anregungen und auch die Kritik als hilfreich empfand – und darin auch eine Reihe von Anforderungen an die Geschäftsstelle erkennt. Sittel versprach in seinem abschließenden Statement, demnächst „ein, zwei oder drei konkrete Schritte“ vorzuschlagen, um die notwendigen Veränderungen und Verbesserungen durch einen gezielten Beratungs- und Schulungsprozess zu unterstützen. Er machte dabei auch deutlich, dass die Zukunft von PIUS auch von der Mitwirkung der Partner im Netzwerk abhängt.
Als Empfehlungen der Teilnehmer wurden folgende Ansatzpunkte für zukünftige Aktivitäten in einer Schlussrunde hervorgehoben: • Emotionalisierung des Themas („Ressourceneffizienz und PIUS muss Spaß vermitteln“) • Nutzung von Web 2.0 und News Feed stratum® GmbH www.stratum-consult.de
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Newsletter des PIUS-Portal anbieten (alle 4-6 Wochen) Angebote für fachbezogene Workshops entwickeln Startseite zum Portal weiter entwickeln, das auch fremde Angebote zum Themenfeld Ressourceneffizienz enthält (z.B. www.UmweltDeustchland.de) Handwerksbetriebe stärker einbeziehen und fokussieren Die Angebote aus einzelnen Bundesländern sollten bundesweit verfügbar gemacht werden Unternehmenskommunikation sollte ein Thema für PIUS werden Ressourceneffizienz sollte nicht nur als relevant für Unternehmen, sondern im Hinblick auf die Gesamtgesellschaft behandelt werden Kurzfilme („Spots“) für die Werbung erstellen Fördermöglichkeiten, Film-Links und Praxis-Tools prominent im Webangebot platzieren PR-Aktivitäten verstärken und weiter ausbauen Personenregister des Netzwerks mit Bild und Statement erstellen (vielleicht mit XING als Plattform) Schulungsangebote für Netzwerkpartner generieren.
* Nachbemerkung: stratum® verantwortet nur die Textdokumentation. Die Fotos und deren Layout wurden von der PIUS-Geschäftsstelle bearbeitet.
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