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Gespür für den richtigen Moment
Bei Schwarzhogerzeil werden Mode, Kunst und Architektur verbunden.
Gespür für den richtigen Moment. Schwarzhogerzeil/
Berlin. Schon als der Rosenthaler Platz längst noch keine Adresse für Modeläden war, hat Nicole Hogerzeil das Potenzial erkannt. Ihre Boutique in der Mulackstraße besticht mit der intimen Atmosphäre eines Salons. Man könnte auch sagen: Sie brachte das Flair des Pariser Marais in eine unerschlossene Gegend.
Text: Quynh Tran. Fotos: Ludger Paffrath
So chic und gleichzeitig progressiv wie in Paris ist auch das Portfolio von Hogerzeil, das im oberen Mittelpreissegment liegt: Neben Klassikern wie Cacharel hat Nicole Hogerzeil in ihrem Laden Isabel Marant noch vor dem großen internationalen Hype in Berlin geführt, hat die britische Naturkosmetikmarke This Works entdeckt, bevor sie großflächig in Deutschland vertrieben wurde, und war eine der ersten Händler für Schmuck der Berliner Designerin Sabrina Dehoff. Mit dieser perfekten Balance aus internationalen und wenigen lokalen jungen Marken mit französischer Ästhetik hat sie den Nerv der Zeit getroffen. Sie ist zur Lokalmatadorin für die berufstätige und modebewusste Großstädterin geworden. Mit so viel Treffsicherheit wurde der erste Laden schnell zu klein, nur ein paar Türen weiter folgte bald Schwarzhogerzeil II mit Marken wie Le Mont Saint Michel, Laurence Doligé und Vanessa Bruno Athé, die die französische Ästhetik weiterführten. Im letzten Jahr reichten dann auch diese beiden Räume nicht mehr aus und statt in der versteckten Seitenstraße ist das neue Schwarzhogerzeil – ohne dabei den Nischencharme zu verlieren – in die Torstraße gezogen, quasi die Flaniermeile von Berlin-Mitte mit Szenelokalen, Start-ups und Design-Stores.
Über sich hinauswachsen
„Über die Jahre bin ich an meine räumlichen Grenzen gestoßen und habe gemerkt: Für meine Lieblingslabels brauche ich mehr Platz, um sie angemessen präsentieren zu können. Ich nehme das Beste aus beiden Läden mit, eingef ührte Marken wie Perret Schaad, Common Projects oder Carven, und habe jetzt außerdem noch Platz für neue Labels wie Marni oder Dries von Noten“, sagt Hogerzeil. Wie schon bei ihrer ersten Boutique hat Designer Sylvester Koziolek die Gestaltung der Innenräume übernommen und die Möbel für den Raum entworfen. Inspiriert vom Paris der 1940er-Jahre, von Archi
Ein Blick auf Nicole Hogerzeils handverlesene Selektion.
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tekturikonen wie Jean Prouvé, Le Corbusier und Charlotte Perriand ist das neue Ladenkonzept eine Ode an die Modernität. Puristische Strukturen treffen auf nüchterne Neonbeleuchtung und werden durch Holzelemente und Farbakzente sowie Werken des Künstlers Johannes Albers gebrochen. Eine 14 Meter lange geometrische Papier-Collage in Zigarren- und Schwarz-WeißTönen bildet das zentrale Stück des Ladens. Der Raum unterstreicht die Kleidung, die hier verkauft wird, genau wie diese die Trägerin in Szene setzen soll, ohne sie zu übertünchen. Das Sortiment bleibt mit ihrem Zugpferd Isabel Marant, See by Chloé und dem Newcomern Cédric Charlier und Valentine Gauthier weiterhin modern pariserisch. Mit Perret Schaad findet auch ein lokales Label Platz. Man ist ja schließlich doch in Berlin, nicht in Paris.
Schwarzhogerzeil
Torstraße 173, 10115 Berlin/ Deutschland www.schwarzhogerzeil.de Inhaber: Nicole Hogerzeil Neueröffnung: Juli 2015 Mitarbeiter: 4 Fläche: 150 qm Marken: Carven, Cedric Charlier, Common Projects, Dries van Noten, Isabel Marant, Isabel Marant Etoile, K. Jacques, Marni, Perret Schaad, See by Chloé, Tsumori Chisato, Valentine Gauthier, Zucca Nicole Hogerzeil mischt für ihren Laden internationale Namen mit wenigen hochkarätigen Berliner Newcomern.