DAS JÜDISCHE KONSTANZ
BLÜTEZEIT UND VERNICHTUNG
TOBIAS ENGELSING
Nach der rechtlichen Gleichstellung der Juden 1862 waren jüdische Familien aus den alten „Judendörfern“ des Hegau in die größte Stadt am Bodensee gezogen. Als Einzelhändler trugen sie zum Aufstieg von Konstanz bei, wirkten in Vereinen mit und wurden in kommunale Ämter gewählt. 1933 endete der Traum vom Zusammenleben: Auch Konstanz erniedrigte und verfolgte die Juden, Nachbarn bereicherten sich während der „Arisierung“ am Eigentum ihrer Mitbürger. Die nahe Schweiz wurde nur für wenige Flüchtlinge zum rettenden Ufer, das Land schottete sich gegen jüdische Flüchtlinge ab. Am 22. Oktober 1940 wurden die letzten Konstanzer Juden nach Gurs und von dort in die Vernichtungslager deportiert. Heute existiert neues jüdisches Leben in Konstanz, doch die Vernichtung der einst blühenden jüdischen Gemeinschaft ist nicht vergessen.
DAS JÜDISCHE KONSTANZ
ISBN 978-3-87800-072-3
TOBIAS ENGELSING