Vorwort Buongiorno Curva nord. Heute geht’s gegen die Dosen aus Leipzig. Fußballerisch eigentlich ein Leckerbissen, jedoch ist der sportliche Erfolg von RedBull mehr als fragwürdig. Da die Thematik aber mittlerweile schon ziemlich breitgetreten wurde, möchte ich nicht das Vorwort damit vergiften. 5 Spiele, 4 Siege, 1 Remis – Spitzenreiter. Das sind für die meisten ungeahnte Sphären die wir bisher erreicht haben, heute könnte man sich mit einem Sieg sogar etwas absetzen. Und wer weiß, vielleicht darf man diese Saison sogar mal wieder das Wort Aufstieg in den Mund nehmen. Aber all zu weit möchte ich nicht voraus greifen, wir sollten einfach die derzeitige Situation genießen und das Team hat es in der Hand, daraus das Bestmögliche zu machen. Heute im Heft die letzten 2 Spielberichte sowie die, etwas subjektive, Gegnervorstellung. Avanti roso negro!
Inhalt
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Spielberichte
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Gegnervorstellung
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Fanstand
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Impressum
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Spielberichte SC Preußen Münster (H) Nach einem guten Start in die Saison 13/14 kam mit den Preußen heute der erste sportliche Brocken. Ich möchte an dieser Stelle Saabrücken, Stuttgart und Halle nicht ihre Fähigkeiten absprechen, jedoch ist es kein Geheimnis, dass die Münsteraner eine andere Tabellenregion anstreben als die eben genannten Vereine. So war bereits Tage vor dem Spiel eine leichte Anspannung zu spüren, da dieses Spiel wohl ein Gradmesser für die Saison werden könnte. Am Treffpunkt war heute wieder etwas mehr los, Ferien sind zu Ende, sportlicher Erfolg ist auch da und generell hat man wieder richtig Lust auf Fußball. Man kann sagen, dass die Zuschauerzahlen und unser Umfeld wohl streng miteinander verknüpft sind, denn anders kann ich mir diese generellen Schwankungen am Treffpunkt nicht erklären. Aber sei‘s drum, wir sind nicht wählerisch und jeder ist willkommen! Im Stadion selber dann die gewohnte Prozedur, mit der Ausnahme, dass man heute Flyer bezüglich der Stimmungssituation in der Nordkurve verteilte. Fanbeauftragte sowie die aktiven Gruppen luden nach dem Spiel zu einem Gespräch in N6 ein, um allen die Möglichkeit zu geben, Kritik oder Vorschläge zu äußern, wie man die Stimmung im Stadion verbessern könnte. Denn wie bereits angesprochen, gibt es derzeit einfach viele Probleme im Bereich Support. Vor allem die Koordination von Gesängen ist enorm schwierig und meistens singen die Blöcke n6 und n7 mehr gegenals miteinander, was schon fast an Ironie grenzt, wenn man bedenkt, dass unser Support vielleicht durchschnittlich von knapp 150 Kehlen getragen wird. Die Mehrheit der Stadionbesucher entgegneten nach dem durchlesen des Flyers ein Lächeln, und bedankten sich für die Einladung recht herzlich, jedoch sollte sich nach dem Spiel erst zeigen, wie wenig man wohl für die Idee eines Austausches zu begeistern war.
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Zu Spielbeginn dann ein nettes Bild auf unserer Seite, gutes Fahnen Intro und auch ein guter Anteil des Blocks am durchdrehen doch die Zeit tickte wie immer mit. Ja ja, diese ersten 15 Minuten. Wir scheinen mittlerweile wie ein alter Akku zu sein, klar, funktionieren tut er eigentlich immer wenn er gebraucht wird, doch die Laufzeit ist stark begrenzt. Ich weiß echt nicht woran es liegen könnte, dass nach 15 Minuten immer die Luft draußen ist. Man beweist immer wieder auf ‘s neue, von Heimspiel zu Heimspiel, was ein Potential in unserer Kurve steckt, doch ein zufriedenstellendes Ergebnis – zumindest über die kompletten 90 Minutenl hinweg – haben wir schon lange nicht mehr erreicht. Auf der anderen Seite des Stadions konnte man die bereits erwartete Gruppenbildung begutachten. Links die Deviants + Sympathisanten und rechts die Ex – Curva. Während die Deviants ebenfalls optisch gut loslegten, beschränkte man sich im rechten Teil des Gästeblocks lieber auf die akustische Unterstützung der schwarz-grünen. Und man muss sich eingestehen, dass man an diesem Tag nur bedingt ein Heimspiel hatte. Zwar war das heute keinesfalls schlecht von unserer Seite, jedoch fehlte das ganze Spiel über dieser letzte Funke, der das ganze Stadion zum mitsingen verleiten mag. Schade eigentlich, denn Phasenweise hätte unsere Mannschaft heute eine etwas mehr engagierte und vor allem durchschlagendere Unterstützung verdient.
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Zum Spiel: Wie bereits zu Beginn erwähnt, könnte dieses Spiel richtungsweisend für die kommende Saison werden. Doch in der ersten Hälfte verpassten wir es, Münster genug unter Druck zu setzen und ließen besonders auf den außen zu viele Räume offen. Logische Konsequenz daraus war, dass wir nach dem 1:0 durch Taylor mit einem Rückstand in die Halbzeit gingen. Zur 2. Hälfte scheint Peter Vollmann die richtigen Worte getroffen zu haben, denn ab sofort rannte Münster nur noch hinterher. Man kämpfte sich zurück in die Partie und wurde mit dem 1:1 durch Alf Mintzel belohnt. Viel mehr war am Ende nicht drin und wäre wohl auch nicht verdient gewesen. Nach 4 Spielen immer noch ungeschlagen, und endlich auch die Gewissheit, dass man mit den großen in der 3. Liga mithalten kann – es könnte eine, sofern man es nicht verpasst in Burghausen nachzulegen, tolle Saison werden.
Nach dem Spiel fanden sich knapp 100 Leute in n6 ein – jedoch davon knapp 70 Leute aus der Ultraszene und 30 weitere aus den aktiven Fanclubs. Ein Vertreter aus den anderen Blöcken suchte man vergeblich, was mich an dieser Stelle dazu veranlasst ein paar klare Worte an diese Leute zu richten: Wer so wenig auf unsere Gesprächsbereitschaft gibt, brauch nicht erwarten, dass wir erneut unsere Hand nach Hilfe ausstrecken werden. Für viele ist die Zusammenarbeit damit – bevor sie überhaupt jemals existierte – endgültig gescheitert und ein Fall für die Akten.
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Wacker Burghausen (A) Nach einer sehr kurzen Nacht klingelte um 5:30 mein Wecker. Noch den Biergeschmack vom Vorabend im Mund, machte ich mich auf dem Weg zum Bus. Um 6 Uhr war Abfahrt nach burghausen und der Bus war randvoll. Es geht also doch, dass einige Leute mal den Arsch hochkriegen! Würden sich nur alle mal rechtzeitig anmelden, wäre auch ein zweiter Bus möglich gewesen. Nach einer entspannten und dank zwei Geburtstagen durchzechten Fahrt kamen wir gegen 13 Uhr im Grenzgebiet zu Österreich an. Auf dem Parkplatz kamen uns einige bekannte Gesichter aus Ingolstadt entgegen, welche uns heute unterstützen sollten. Danke Jungs! Schnell den Zaun beflaggt und noch ein Kaltschalengetränk in den Hals gekippt, ging es auch schon los. Bei sonnigen Temperaturen mussten wir den Rückstand nach 28 Minuten hinnehmen. Wie so oft war es eine sehr durchwachsene erste Hälfte. Wenn auch ausbaufähig, war die Stimmung im Block trotzdem relativ gut. Bier, Sonne und ein paar Leute mehr im Gepäck sollten ihre Wirkung zeigen. In der 35. Minute dann der Ausgleich. Mit einem Unentschieden ging es in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit zeigte sich die Mannschaft dann von ihrer besseren Seite. Vor allem der Kampf und die Abgezocktheit zeichnen uns diese Saison aus. Genau das eben, was uns letztes Jahr so schmerzlich fehlte. In der 64. Minute dann die Führung und die Freude kannte keine Grenzen.
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Mit Leidenschaft wurden neue Lieder zum besten gegeben und der rund 50 Mann große Haufen zeigte sich in einer guten Verfassung. Selbst eine gelb-rote Karte von Kapitän Herzig sollte den Sieg nicht mehr gefährden. So war es dann mal wieder Joe, der den Sack zu machte und das 3:1 für unsere Jungs erzielte. Nach dem dritten Tor sollte nicht mehr viel passieren und wir fuhren den vierten Sieg der Saison ein. Da Heidenheim gleichzeitig in Darmstadt verlor, fanden wir uns an der Tabellenspitze wieder. Ein unglaubliches Gefühl! Hatte doch kaum einer damit gerechnet, dass wir tatsächlich mal wieder Erfolg haben sollten. Nachdem unser Buslenker während dem Spiel zum Bier holen verdonnert wurde, sollte es eine geile Party auf der Rückfahrt geben. Ein absolutes Highlight auf der Rückfahrt war der Einfall im Burger King. Klassiker wie „ Einst ging ich am Strande der Donau entlang“ wurden zum Besten gegeben. Dem ein oder anderen schlug das wohl auf die Verdauung. Gegen 0 Uhr traf man wieder in Taunusstein ein und die Gestalten verteilten sich auf ihr Bett oder auf die nahe gelegene Kerb. Es war eine geile Fahrt!
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Gegnervorstellung Fanszene: Ja, was für große und tolle Gruppen wurden hier in dieser Rubrik schon vorgestellt. Heute werdet ihr hier leider keine großen Informationen finden, da ich der Meinung bin, dass es in keinster Weise zu unterstützen ist, was die „Fans“ von RB betreiben. Im Endeffekt wird in Leipzig ein großes Unternehmen gefeiert, welches einen weltweiten Angriff auf den Fußball vorhat. An alle Leipziger: Bekommt euer Leben auf die Reihe, versteht welche wahren Werte der Fußball vermittelt und unterstützt verdammt nochmal die wahren Vereine der Stadt wie die BSG Chemie und Lokomotive!
Verein: Im Jahr 2009 übernahm der Konzern RedBull das Startrecht des SSV Makranstädt in der Regionalliga. Der erste Versuch im Jahr 2006 den Verein Sachsen Leipzig zu übernehmen scheiterte an Fanprotesten sowie an der verweigerten Zustimmung des DFB aufgrund Unstimmigkeiten im Bereich Namensrecht. RB erkannte jedoch die Lücke der Zuständigkeit des DFBs in den Ligen unterhalb der Regionalliga, was den Startpunkt für das Projekt „RasenBall Leipzig“ markierte. Jeder der nicht komplett auf den Kopf gefallen ist, erkennt sofort die Überschneidung mit der Firma RedBull, welche auch das Logo des Vereins ziert.
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Für mich ist es heute unverständlich, wie Blauäugig der Verband hierauf reagiert, denn es ist klar zu erkennen, welche Absichten sich hinter dem Vereinsmanagement verstecken. Es wird nicht darauf gesetzt, den Fußball in Leipzig zu beleben, sondern es wurde lediglich eine Plattform im deutschen Fußball geschaffen, welche es auf die Vermarktung eines Produktes abgesehen hat. Neben den Standorten in Leipzig gibt es noch RedBull Salzburg, RedBull New York, RedBull Brasil sowie RedBull Ghana. Auch hier wird deutlich, dass auf Dinge wie Identität und Einzigartigkeit keinen Wert gelegt wird. Es geht um den Verkauf einer Marke im beliebtesten Volkssport der Welt. Und dies ist mit aller Kraft abzulehnen! Aus rein sportlicher Sicht wird dies jedoch nicht zu verhindern sein. Man hat es innerhalb von 4 Jahren in die 3. Liga geschafft und ist bereits vor der Saison als Aufstiegsfavorit gehandelt worden. RedBull in Liga 1 wäre der absolute Albtraum für den Fußball, denn es wäre lediglich eine Frage der Zeit bis weitere Unternehmen diese Form des Marketings wahrnehmen und diese gängig machen würden. Die TSG Hoffenheim war und ist der erste große Schritt zur Kommerzialisierung der Vereine gewesen, RedBull legt die Messlatte jedoch noch ein Stückchen höher. Hoffen wir mal, dass unsere Jungs die Dosen platt machen und wenigstens einen Teilerfolg im Kampf gegen den Aufstieg von RB erzielen können.
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Fanstand
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Impressum
Supremus Dilectio www.impressionewehen.wordpress.com supremus-dilectio@web.de Auflage: 200 Hefte Erstauflage: 18.09.2010 Preis: 0€, aber gerne eine Spende Für die Inhalte der Texte ist der jeweilige Autor verantwortlich. Alle Berichte sind frei erfunden und entsprechen natürlich nicht der Wirklichkeit Alle Rechte vorbehalten
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