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Aufgelesen
Aufgelesen News aus den 100 Strassenzeitungen und -magazinen in 35 Ländern, die zum internationalen Netzwerk der Strassenzeitungen INSP gehören.
Eng beieinander
Am Rand und doch mittendrin: In seinem Buch «Division Street» dokumentiert der kalifornische Fotograf Robert Gumpert, wie gross das Wohlstandsgefälle in San Francisco geworden ist – einer Stadt, in der einige der reichsten und ärmsten Menschen der Vereinigten Staaten eng nebeneinander leben. Manche in Villen oder teuren Penthouses, andere auf der Strasse oder in Hinterhöfen.
Fast eine Million sammelt Pfandflaschen
980 000 Menschen sammeln in Deutschland im öffentlichen Raum aktiv Pfandflaschen. Die Hamburger Initiative «Pfand gehört daneben» hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die zu diesem Ergebnis kommt. Die Hochrechnung des Marktforschungsinstituts Appinio zeigt: Mehr als die Hälfte der Pfandsammler*innen ist jünger als 25 Jahre alt. 42 Prozent sind Frauen. 56 Prozent verdienen an Tagen, an denen sie sammeln, zwischen null und vier Euro. Für 28 Prozent ist das Sammeln von Flaschen und Dosen das einzige Einkommen. 25 Prozent haben einen Job und sammeln Pfand, um trotzdem über die Runden zu kommen. 63 Prozent verdienen im Monat weniger als 50 Euro, knapp ein Viertel 50 bis 99 Euro.
Zum Betteln gezwungen
Sie sollen Menschen, die keine Wohnung haben, und solche, die alkoholabhängig sind, in Deutschland und Österreich zum Betteln gezwungen haben: mutmassliche Menschenhändler*innen. Anfang April haben europäische Ermittlungsbehörden bei sieben Razzien in Deutschland, Österreich, Ungarn und Rumänien ein Netzwerk hochgenommen. Dabei haben sie mehr als 90 000 Euro Bargeld und 1 Kilo Goldschmuck sichergestellt, vier Menschen wurden festgenommen, wie die europäische Polizeibehörde Europol mitteilte. Die elf rumänischen und ungarischen Opfer hätten in Berlin, Ingolstadt, Nürnberg und in mehreren österreichischen Städten betteln und unter «extrem entwürdigenden Bedingungen» leben müssen. Pro Tag sollen die Beschuldigten ihnen ein Sandwich ausgehändigt haben, auch Gewalt soll im Spiel gewesen sein. Die Behörden ermittelten seit 2017.