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Musikalisches Familienprojekt feiert Jubiläum

Caduff wurde im Juli 1949 in Danis-Tavanasa geboren. Nach dem Besuch des Lehrerseminars startete er 1968 ein Musikstudium am Konservatorium in Zürich. Bereits vorher war er als «Cantautore» und als Organist der Pop-Band «The Hangover» aktiv. 1973 erwarb er das Klavierlehrerdiplom und dirigierte in der Folge Chöre in Zürich und in der Surselva. Sein Gesangsstudium schloss er 1978 ab. In den 70-Jahren komponierte er erste Werke, zum Beispiel 1979 «Frisal», das die Suche eines Bergdorfs nach touristischem Erfolg zum Inhalt hat. Zum 40-Jahr-Jubiläum des Musicals hat Caduff auf Anregung seiner Kinder eine Fortsetzung der Geschichte komponiert. Armin Caduff und die Sängerinnen und Sänger der Compagnia Rossini prägten zudem die Anfänge der Opera-Viva-Aufführungen in Obersaxen.

Die Compagnia Rossini und die Familie Caduff aus Danis-Tavanasa dürfen auf eine beispiellos-erfolgreiche 40-jährige Musikkarriere zurückschauen.

Auf dem Tisch liegen mehrere Ordner voll mit Dankesbriefen, Gratulationskarten und dergleichen. «Im Laufe der Jahre haben sich hunderte Schreiben von begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörern angehäuft und ich habe sie alle gesammelt», erzählt Lisabet Caduff, die Ehefrau von Ensemblegründer Armin Caduff und La-Compagnia-Rossini-Sängerin der ersten Stunde. Lisabet ist es auch, die als «Managerin» des Chors die Fäden fest in der Hand hat.

Eine neuartige Idee macht Furore

Kaum eine andere Musikformation im Kanton kann auf eine solch erfolgreiche Karriere wie das 1980 gegründete Solistenensemble aus Danis-Tavanasa zurückschauen. Begonnen habe alles mit einer Anfrage von Hotelier Gion Schwarz aus Disentis, erinnert sich Armin Caduff, und die ersten Ess-Theater-Auftritte als Trubadurs Sursilvans mit romanischen Liedern im Barock- und Renaissancestil seien sehr erfolgreich verlaufen. So erfolgreich, dass auch das Schweizer Fernsehen auf die Truppe aus der Surselva aufmerksam wurde. Ein Auftritt in der TV-Sendung «Chumm und lueg» aus Disentis war ein erster Meilenstein in der eindrücklichen Karriere des Ensembles. Mitte 1980er-Jahre nahm das Projekt weiter Fahrt auf, als im Parkhotel in Flims die La-Cena-é-ProntaAuftritte möglich wurden – im Zentrum die Musik von Gioachino Rossini. «Rossini hat damals auch Musikerkollegen und Freunde zum Essen eingeladen, um sich neue Kompositionen vorzuspielen», erklärt Armin Caduff zur Idee des Musikprojekts.

Auftritte überall auf der Welt

Dank der Auftritte in Flims folgten Einladungen und Anfragen aus der ganzen Welt. Ob Dresden, Prag, Rom und diverse andere Städte in Europa. Ob Edmonton, Toronto, Washington, Philadelphia oder Atlanta auf der anderen Seite des Atlantiks: Unzählige Konzerte und TV-Auftritte zeugen von der beispiellosen Laufbahn der Musikfamilie, der seit vielen Jahren auch Maria Catrina und Flurin, die Kinder der Caduffs, angehören. Aber auch hierzulande spielte das Ensemble landauflandab, gelegentlich sogar zwei Konzerte pro Abend.

Botschafter der Rumantschia

Der umtriebige Komponist, Chorleiter und Sänger Armin Caduff war für die Surselva auch eine Art «Durchlauferhitzer» für diverse Gesangstalente der Region. Beispiele gefällig? Die Soras Scherrer, Alexi Nay und Marcus Hobi oder auch Ingrid Alexandre und Marie Louise Werth gingen durch seine Schule und durften bei vielen Projekten, die der Maestro mit Organisatoren und Gönnern in die Wege leitete, auftreten. So in Musicals (z.B. Frisal, Docter per Forza), in Opern (Nabucco, Ernani, Il Campanello) und bei vielen anderen Gelegenheiten wie beim Projekt Opera Viva in Obersaxen. Bei manch einem Auftritt des Ensembles unterlässt es der Kulturbotschafter und Bündner des Jahres 2005 nicht, die Gästeschar in romanischer Sprache zu begrüssen – auch heute noch.

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