01 THEMEN DES JAHRES Tradition trifft Zukunft: Seit 1948 macht sich der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks für die Interessen von derzeit rund 6.500 deutschen Innungsbäckern stark – sowohl gegenüber dem Gesetzgeber als auch bei Verbrauchern.
01.1 CORONA-KRISE: BETRIEBE UNTERSCHIEDLICH BETROFFEN, VERBAND UND HANDWERK IM DAUERKRISENMODUS Aus dem Nichts ging es ab März 2020 plötzlich Schlag auf Schlag. Auf erste Infektionen in Deutschland und vereinzelte Quarantänemeldungen folgten strikte Kontaktverbote, Ausgangssperren, die Schießung von Betrieben und deren Wiederöffnung. Die Wochen im Corona-Schock verlangten dem Zentralverband und der Werbegemeinschaft alles ab, was professionelle Krisenkommunikation ausmacht. Das Krisenmanagement lief dabei auch noch unter außergewöhnlichen Bedingungen ab: Die Geschäftsstelle wurde am 16. März 2020 geschlossen und bis Mai arbeiteten die Kollegen zum Großteil von zu Hause aus. Eine Situation, die noch vor einem ein Jahr kaum vorstellbar war.
Kontaktverbot: Betriebe unterschiedlich stark betroffen Durch die Kontaktverbote erlitten viele Betriebe des Bäckerhandwerks immense Umsatzeinbußen bis hin zum völligen Umsatzausfall. Cafébereiche, für viele Betriebe die bisherigen Umsatzbringer, wurden geschlossen, in Innenstädten mit hoher Kundenfrequenz durften sich Menschen nicht mehr miteinander aufhalten. Zu allem Überfluss fielen auch Umsätze aus der Belieferung von Großveranstaltungen, Messen, Hotels, Gaststätten, Kantinen weg. Von einem Ostergeschäft als Umsatzspitze kann dieses Jahr keine Rede sein und auch die Fachschulen des Bäckerhandwerks waren geschlossen oder hatten Kurzarbeit angemeldet. Man muss sich vorstellen, dass das Bäckerhandwerk unter diesen Umständen noch vergleichsweise privilegiert war. Es durfte arbeiten, backen, öffnen und verkaufen – anders als andere Branchen wie etwa Blumenhändler. Mit zunehmender Dauer der Corona-Krise zeigte sich, dass die Unternehmen je nach Region und Lage sehr unterschiedlich betroffen waren. Besonders schwer traf es Bäckereien in touristisch geprägten Regionen wie an Nord- und Ostsee, wo Touristen nahezu komplett ausblieben. Der direkte politische Draht nach oben In der Ausnahmesituation glühte der direkte Draht zur Bundesregierung, zum Zentralverband des Deutschen Handwerks, zur Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und zum Lebensmittelverband, um die Lage der Betriebe klarzumachen und zu verbessern. Mit Erfolg:
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