vfg Nachwuchsförderpreis 24

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THOMAS AEMMER MARWAN BASSIOUNI MICHAEL BUHOLZER LAURENCE KUBSKI MINDAUGAS MATULIS CÉCILE MONNIER ALEXANDRA PFAMMATTER ZOSIA PROMINSKA MASSIMILIANO ROSSETTO PASCALE WEBER

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vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie 2020


INHALT SOMMAIRE Einleitung Introduction   3 Die Jury Le jury   5 Jurierung 2020 Attribution des prix 2020   6 Massimiliano Rossetto   8 Marwan Bassiouni   14 Alexandra Pfammatter   21 Thomas Aemmer   26 Michael Buholzer   31 Laurence Kubski   34 Mindauges Matulis   38 Cécile Monnier 42 Zosia Prominska   46 Pascale Weber   51 Die Finalisten Les lauréats   54 Die Organisatoren Les organisateurs   56 Ausstellungen Expositions   57 Wir danken Nous remercions   58 Impressum Crédits   64

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EINLEITUNG INTRODUCTION Im Essay «Understanding a Photograph» schreibt John Berger 1, dass hinter einer Fotografie die bewusst getroffene, menschliche Entscheidung stehe, diesen bestimmten Moment, das konkrete Objekt mit der Kamera festzuhalten. Demzufolge wäre das Fotografieren kein impulsiver Akt, sondern basiere auf einer vorgängigen Idee, einem Gedankengang, einem Motiv, letzten Endes: auf einer Erzählung. Denn, so Berger weiter, wenn ständig und alles und jedes fotografiert würde, hätten die resultierenden Bilder eben diese vorhin genannte, «menschgemachte» Auszeichnung verloren – die Fotos würden mechanisch, seelen- und belanglos.   Fotografie ist «der Prozess, der die Beobachtung selbst-bewusst («self-conscious») macht» 2.   Über ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen des Textes, in einer Gegenwart, in der viele Lebensbereiche bereits weitgehend digitalisiert funktionieren, haben wir diesen Punkt erreicht: Unser Alltag ist von einer zusehends unüberblickbaren, schier unendlichen Bilderflut dominiert, deren Bedeutung in dem Masse am Sinken ist, wie ihre Anzahl zunimmt. Belangloses buhlt in allen erdenklichen Medien und Kanälen rund um die Uhr um unsere Aufmerksamkeit, und wir, wir zappen, scrollen uns durch, dank dem Smartphone und dem Tablet nunmehr 24h am Tag, sieben Tage die Woche.   Stehenbleiben, innehalten, schauen. Nachdenken, nochmals schauen, diskutieren, auswählen. Weglegen, hervornehmen. Diskutieren, vorschlagen, wieder verwerfen. Und schliesslich entscheiden. Das kostet Zeit, benötigt Engagement und verlangt Begeisterungsfähigkeit. Das ist die Arbeit, die eine Jury leistet. Und wie die Auswahl in diesem Katalog zeigt, hat sie (dieses Jahr bestehend aus Anne Immelé, Nadine Barth, Stephan Schacher, Christian Lutz und Sascha Renner) nun zehn Finalistinnen und Finalisten bestimmt, deren Arbeiten in Sachen Bildsprache, Thematik und auch Technik sehr verschieden sind. Wir meinen, dass die getroffene Auswahl die breite Vielfalt der Fotografie zwischen «Gebrauchsgut» und Kunst sehr gut reflektiert.   In einem Bild, einer Fotografie steht implizit der Wunsch, einzigartig zu sein, Aufmerksamkeit zu erringen, im Gedächtnis der Betrachterin, des Betrachters zu bleiben. Im postmodernen Kontext darf eine Fotografie aber auch genau das Gegenteil «wollen». Oder alles andere, denn auch in der Fotografie gilt längst das Prinzip des «anything goes». Trotzdem ist dies kein Widerspruch, sondern sollte als lustvolle Ergänzung verstanden werden, die durchaus auch die eine oder den anderen irritieren darf: Das Aufeinandertreffen gegensätzlicher Traditionen, Techniken und Wege erzeugt gemeinhin Reibung, Spannung, auch Differenz. Daraus wiederum entstehen Debatten, Gespräche, Reflexionen. Diese diskursive Auseinandersetzung mit dem Medium und all seinen Möglichkeiten ist es, was der vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie mit seiner konsequenten und konstanten Unterstützung junger Talente seit nunmehr 24 Jahren zu leisten bemüht ist.   Susanne Martinez Garcia im Namen der Arbeitsgruppe vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie   Dans l'essai «Understanding a Photograph», John Berger 1 écrit que derrière une photographie se cache la décision humaine consciente de capturer ce moment particulier, cet objet particulier avec l'appareil photo. Par conséquent, la photographie n'est pas un acte impulsif, mais se fonde sur une idée préalable, un raisonnement, un motif, et finalement sur un récit. Car, poursuit M. Berger, si tout et n'importe quoi était constamment photographié, les images qui en résulteraient auraient précisément perdu cette distinction «artificielle» susmentionnée - les photographies deviendraient mécaniques, sans âme et sans pertinence. La photographie est «le processus qui rend l'observation consciente de soi» 2.   Plus d'un demi-siècle après l'apparition du texte, dans un présent où de nombreux domaines de la vie fonctionnent déjà de manière largement numérisée, nous sommes arrivés à ce point : notre vie quotidienne est dominée par un flot d'images de plus en plus ingérable, presque infini, dont la signification diminue à mesure que leur nombre augmente. L'insignifiant attire constamment notre attention dans toutes sortes de médias et de canaux, et nous, nous zappons, faisons défiler, grâce au smartphone et à la tablette maintenant 24 heures sur 24, sept jours sur sept.

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S’arrêter, s’interrompre, regarder. Réfléchir, regarder à nouveau, discuter, choisir. Ranger, retirer. Discuter, suggérer, rejeter. Et enfin se décider. Cela prend du temps, nécessite un engagement et exige de l'enthousiasme. C'est le travail que fait un jury. Et comme le montre la sélection de ce catalogue, le jury (composé cette année d'Anne Immelé, Nadine Barth, Stephan Schacher, Christian Lutz et Sascha Renner) a choisi dix finalistes, dont les œuvres sont très différentes en termes de langage visuel, de sujet et de technique. Nous pensons que la sélection effectuée reflète très bien la grande variété de la photographie entre les «biens de consommation» et l'art.   Dans une image, une photographie, il y a un souhait implicite : être unique, attirer l'attention, rester dans la mémoire du spectateur. Dans le contexte postmoderne, cependant, une photographie peut aussi «vouloir» exactement le contraire. Ou n'importe quoi d'autre, car le principe du «tout est permis» est valable depuis longtemps pour la photographie également. Néanmoins, il ne s'agit pas d'une contradiction, mais doit être compris comme un ajout agréable, qui peut bien irriter l'un ou l'autre : la rencontre de traditions, de techniques et de chemins opposés génère généralement des frictions, des tensions, voire des différences. Cela donne lieu à des débats, des conversations, des réflexions. Ce raisonnement discursif du médium et de toutes ses possibilités est ce que le Prix des Jeunes Talents du vfg s'efforce d'accomplir depuis 24 ans maintenant, avec son soutien constant et cohérent aux jeunes talents.   Susanne Martinez Garcia pour le Prix des Jeunes Talents du vfg

1 John Berger (1926 – 2017) war ein einflussreicher Kunstkritiker, Novellist sowie Maler und Poet. Seine Abhandlungen über Kunst und Fotografie sind bis heute prägend. 2 Berger, John (Ed. Geoff Dyer): Understanding a Photograph. London, Penguin Books 2013, p. 18-19

1 John Berger (1926 - 2017) était un critique d'art, un romancier, un peintre et un poète influent. Ses traités sur l'art et la photographie sont encore influents aujourd'hui. 2 Berger, John (Ed. Geoff Dyer) : Understanding a Photograph. Londres, Penguin Books 2013, p. 18-19

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DIE JURY LE JURY ANNE IMMELÉ Fotografin und Künstlerische Leiterin, Biennale de la Photographie de Mulhouse, Mulhouse Photographe et directrice artistique Biennale de la Photographie de Mulhouse, Mulhouse NADINE BARTH Direktorin barthouse und Beratende Redaktorin für Fotokunstbücher, Hatje Cantz, Berlin Directrice barthouse et rédactrice-conseil pour les livres de photo, Hatje Cantz, Berlin STEPHAN SCHACHER Fotograf, Zürich und New York Photographe, Zurich et New York CHRISTIAN LUTZ Fotograf, Genf Photographe, Genève SASCHA RENNER Stellvertretender Direktor und Kurator Fotostiftung Schweiz, Winterthur Directeur adjoint et conservateur Fotostiftung Schweiz/Suisse, Winterthur

Die Jury des 24. vfg Nachwuchsförderpreises (v. l.)    Le jury du Prix de Jeunes Talents du vfg 2020 (de gauche à droite): Stephan Schacher, Sascha Renner, Nadine Barth, Anne Immelé, Christian Lutz

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JURIERUNG 2020 ATTRIBUTION DES PRIX 2020 Manchmal ist es nur ein flüchtiger Blick, manchmal taucht man direkt ein in die Geschichte, und manchmal, ja manchmal braucht es einen zweiten oder dritten Anlauf, bevor man eine fotografische Position versteht, sie in den Kontext der Geschichte stellen kann oder sie, losgelöst, als originäre Arbeit huldigen mag. Aus 140 Einsendungen diejenigen herauszufischen, die am Ende als die Highlights dastehen sollen, ist natürlich schwer. Aber es ist eine Herausforderung, der man sich gerne stellt, der ich mich bei diesem Wettbewerb um den 24. vfg Nachwuchsförderpreis gern gestellt habe. Und als dann die 29 Positionen der Shortlist auf den Tischen in der Photobastei auslagen, wir als Jury, fünf an der Zahl, zusammen mit den Organisator*innen des Preises um diese Tische flanierten, war es ein grosses Privileg, hier seine Meinung äussern zu dürfen. Eine gute Arbeit reihte sich an die andere, es ist, wie ich finde, ein unglaublich starker Jahrgang, und jeder aus der Shortlist hätte einen Preis verdient. So verglichen wir, diskutierten, sortierten aus, sortierten um, die Klimax stieg. Und dann passierte etwas sehr Schönes, das ich bei Jury-Sitzungen selten erlebt habe: Wir hörten uns zu, wir liessen uns überzeugen, wir überzeugten andere. Mein Favorit, der es weit geschafft hatte, wurde von mir selbst wieder aus der Toplist gestrichen. Weil ich durch die Argumente der anderen etwas verstanden hatte. Eine Bilderserie, die von mir zu Anfang sehr niedrig bewertet wurde, stieg plötzlich weit nach oben auf. Weil ich etwas verstanden hatte. Dass am Ende dieser interessante Dreiklang aus einer poetischen Arbeit über Natur, Stadt und Heimat, einer seriellen, streng komponierten Geschichte mit politischem Hintergrund sowie eine die Strukturen des Auswahlprozesses hinterfragende, willkürliche Aneinanderreihung von Trash-Motiven gewonnen hat, ist ein wundervolles Ergebnis. Es zeigt, wie divers die Fotoszene ist, wie divers die Ansätze sein können, es sagt aber auch etwas über uns als Jury. Das Emotionale hat uns berührt, das Ungewöhnliche hat uns erstaunt, das Witzige hat uns Spass gemacht. Am Ende schauten wir uns lachend an und waren uns sehr einig.    Nadine Barth

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Parfois, il ne s'agit que d'un regard fugace, parfois, on plonge directement dans l'histoire, et parfois, oui, il faut parfois un deuxième ou un troisième essai avant de comprendre une position photographique, de pouvoir la placer dans le contexte de l'histoire, ou, détaché, de lui rendre hommage comme une œuvre originale. Bien sûr, il est difficile de choisir parmi 140 soumissions celles qui devraient être les fleurons à la fin. Mais c'est un défi que l'on est heureux de relever, un défi que j'ai été heureuse de relever dans ce concours pour le 24e Prix des Jeunes Talents du vfg. Et lorsque les 29 positions de la liste restreinte ont été affichées sur les tables du Photobastei, nous, le jury, composé de cinq personnes, ainsi que les organisateurs du prix, avons fait le tour de ces tables encore et encore, ce fut un grand privilège de pouvoir exprimer notre opinion ici. Les bons travaux se succèdent, c'est, à mon avis, une année incroyablement forte, et tous ceux qui figurent sur la liste restreinte auraient mérité un prix. Nous avons donc comparé, discuté, trié, reclassé, le climax a augmenté. Et puis il s'est passé quelque chose de très agréable, que j'ai rarement vécu lors des réunions de jury : on a écouté, on s'est laissé convaincre, on a convaincu les autres. Mon œuvre favori, qui avait réussi à aller loin, a été retiré de la première liste par moi-même. Parce que j'avais compris quelque chose à travers les arguments des autres. Une série d'images, que j'avais jugées très faibles au début, s'est soudainement positionnée loin devant. Parce que j'avais compris quelque chose. Le fait que cette triade intéressante ait finalement émergé d'un travail poétique sur la nature, la ville et la patrie, d’une histoire sérielle strictement composée et avec un arrière-plan politique ainsi que d’un enchaînement arbitraire de motifs trash remettant en question les structures du processus de sélection est un résultat merveilleux. Cela montre la diversité de la scène photographique, la diversité des approches, mais cela dit aussi quelque chose sur nous en tant que jury. L'émotion nous a touchés, l'inhabituel nous a étonnés, le drôle était amusant. À la fin, nous nous sommes regardés en riant et nous étions très d'accord.    Nadine Barth

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1. PREIS 1er PRIX

MASSIMILIANO ROSSETTO NATURALIA My work primarily focuses on memories associated with landscapes, and the notion of searching for a sense of belonging in places that are particularly affected by man-made and natural artifacts present in the environment. My artistic practice concentrates on spaces or objects that have been built, destroyed and altered because of human activity. I started working on the project “Naturalia“ in the beginning of 2017, after moving to Berlin, Germany, from a small, rural village in Switzerland. It became clear to me that living in one of the biggest capital cities in Europe significantly impacted my mental health due to the city’s lack of nature. I began to seek nature in my everyday life by collecting elements that somewhat reminded me of the nature that was present in my hometown, but within inside and outside of the chaotic city’s parameters. With this work, I'm presenting an honest geological portrait of what I see, feel and physically experience around me; I’m creating a narrative of a dystopian reality and simultaneously paying homage to nature in order to negotiate an equilibrium in between.   CHRISTIAN LUTZ: Dans sa série «Naturalia», Massimiliano Rossetto crée son propre univers : un espace visuel dans lequel se glisse son activité mentale.   Il évoque la collision entre sa terre natale suisse et son lieu de vie actuel ; entre campagne et ville.   Le photographe ne tente pas de nous impressionner, il nous fait part de son agitation en ayant recours à la métaphore ou à l’allégorie.   Il n’y a pas de tentative de prouesse chez Massimiliano ; son travail est bien davantage l’expression d’un geste libre, infini et très prometteur. 9






2. PREIS 2e PRIX

MARWAN BASSIOUNI NEW DUTCH VIEWS Between January 2018 and February 2019, I travelled across the Netherlands and photographed the Dutch landscape from inside Dutch Muslim places of worship. My choice of which mosques to visit was based on the views that their windows had to offer and the access which I was granted. With more than 400 mosques in the country, would it be possible to depict the diversity of the Dutch landscape from inside mosques? All photographs are documentary composites and representations of actual Dutch mosque interiors with their views on the local landscapes. Each mosque was depicted in its actual surroundings. The full series counts 30 New Dutch Views.   NADINE BARTH: Das griechische Wort für Bild, eikon, meint das Abbild der Wirklichkeit. Die erste überlieferte Fotografie war der Blick aus einem Fenster. Wenn nun das Fenster selbst noch mitfotografiert wird, haben wir es mit einer doppelten Abbildhaftigkeit zu tun. Der Rahmen des Fensters gesteht dem Draussen einen festgelegten Ausschnitt zu, nicht mehr, nicht weniger. Und wenn der Fotograf nun noch einen Schritt zurücktritt und den Innenraum mit ins Bild rückt, ist das ein Bild im Bild im Bild. Die Fensterblicke in «New Dutch Views» holen die Aussenwelt, die holländischen Landschaften und Ortansichten, in das orientalische Ambiente der Moschee, verschachteln sie zum gemeinsamen Blick. So führt der rot gewebte Teppich in den Hinterhof der Lofthäuser, umrahmen die Blumenkacheln ein Wohnhaus am Wasser mit dem Namen Odysseus, glänzt der weisse Marmor des Bodens wie das regennasse Flachdach draußen. In dieser Kombination, die sich unendlich weiterführen liesse, wird eine neue Wirklichkeit geboren, die eines echten Miteinanders: «New» Dutch Views. 14








3. PREIS 3e PRIX

ALEXANDRA PFAMMATTER NOTHING IS EVER LOST “Nothing Is Ever Lost” is a project about the erasure of digital data as well as the emotional process of trying to deny, forget and letting go. Using a data recovering software, I tried to restore as many of the deleted images on my personal devices as possible. The outcome is a vast collection of various materials: Pictures and screenshots that once acted as visual reminders, files deleted out of rage and disappointment, corrupted fragments of images that used to be important but don’t make sense out of context, series of poor selfies, remains of nudes which were sent to people that aren’t around anymore, photographs of banal day-to-day life. The resulting “gallery” exemplifies how the digital images on our devices are intertwined with our memory. It also shows how difficult it is to annihilate this data from a technical point of view. These remaining mementos are reminders of how our experiences cannot simply be erased or curated but instead haunt and shape us. The project prompts the viewers to consider why they delete certain images, highlighting how sensitive and even banal content is still attached to valid, existing events with lasting consequences. As a result, the work raises the question of whether something can ever be truly erased – for better or for worse.   SASCHA RENNER: Die digitale Gesellschaft hat eine offene Wunde, und Alexandra Pfammatter legt ihren Finger mitten hinein: Die Kontrolle über die Bilder ist uns entglitten. Eine narzisstische Kränkung, die Sigmund Freud vor einem Jahrhundert umschrieb mit dem Diktum «Das Ich ist nicht mehr Herr im eigenen Haus». Adaptiert: Das Individuum ist nicht mehr Herr seiner eigenen Bilder. Denn immer öfter sind es intelligente Maschinen und Algorithmen, die darüber entscheiden, welche Bilder bleiben und welche verschwinden. Während gelöschte Bilder wiederhergestellt werden und ein Eigenleben entwickeln können, enden andere auf dem Datenfriedhof, noch bevor sie je ein menschliches Auge betrachtet hat. Alexandra Pfammatter stochert in diesem verdrängten Unbewussten unserer Gesellschaft. Ihre eigene Festplatte wird zum Spiegel dessen, was wir lieber ausblenden, ohne dass es uns je loslässt. Damit benennt sie den Elefanten im Raum: den drohenden Kontrollverlust, der die Produktion, Konsumation und Zirkulation der Bilder von Grund auf verändert. 21







THOMAS AEMMER ZWI-SCHEN-RAUM Ein freier Raum zwischen zwei Dingen. Der Spielraum oder eine Lücke zwischen etwas, welcher von einem zusammenhängenden Ganzen sein kann. Interlaken und die nähere Umgebung erstreckt sich auf einer Schwemmebene zwischen dem Thuner- und dem Brienzersee. Die Fläche bildet einen «topografischen Zwischenraum» mit einer Agglomeration von rund 20 000 Einwohnern. Jährlich verzeichnet die Tourismus-Destination ca. 900 000 Logiernächte aus Ländern wie der Schweiz, den Golfstaaten, China, Korea und Indien. Zwischen Wohnraum und Tourismus entwickelten sich im Verlauf der Zeit verschiedene und komplexe Landschaftsräume. So stehen in der ganzen Gegend ein einziges Hochhaus und mindestens eine Pyramide. Seit 2017 dokumentiere ich mit viel Liebe zum Detail meinen Wohnort etwas genauer.   STEPHAN SCHACHER: Interlaken heisst frei übersetzt: zwischen den Seen. So gesagt wäre der Titel ganz passend. Geografisch wäre dies ein Zwischenraum. Wo man auf den ersten Blick vermutet, es handele sich um klassische Architekturbilder, täuscht man sich. Denn es geht nicht um den Raum, ja das Physische, sondern darum, was man nicht sehen und nur spüren kann. Es ist eher ein Portrait eines Ortes, wo die Gefühle des Autors und der Menschen, die hier zu Hause sind, mitschwingen. Von einem nie gewordenen Traum, weg vom Kleinbürgerlichen, raus aus dem Tal hinaus in die grosse, weite Welt zu gehen, und dem Verlust oder Nachtrauern an die Hochblüte anfangs des 20. Jahrhunderts, als die Touristen noch in Scharen kamen.   Vom Traum, nicht nur als Durchgangsort oder als Schlafplatz zwischen den Attraktionen Luzerns und dem Jungfraujoch zu liegen. So offenbart uns der Fotograf etwa ein eigenes, ehrwürdiges Denkmal, die Pyramide als Wortschöpfung. Oder die Idylle eines neuen Gartenhäuschens mit Rosen, Barbecue und einem ICE-Schnellzug.   Für mich als Auslandschweizer sind die Bilder von Thomas Aemmer nicht nur sehr pointiert, wenn es um seine Heimat Interlaken geht. Diese technisch sauber ausgeführte Serie mag aber auch ein Ebenbild für die Schweiz im Allgemeinen sein.

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MICHAEL BUHOLZER TIMES OF ISOLATION – CLOSED BORDERS Switzerland closed its borders due to the outbreak of the coronavirus disease COVID-19. It’s the first time for 70 years that Switzerland closed the borders. In many places the Swiss cities and neighboring countries’ cities are grown together. Families and couples are living on both sides of the borders. In many places the borders are green line borders. Families and couples are separated because of the border closure. Switzerland 2020.   NADINE BARTH: Eine konsequente, geradlinige Arbeit, naheliegend, doch nachdenklich machend. Wir sehen provisorisch errichtete Absperrungen, Zäune, die man leicht einreissen, Bänder, die man durchschneiden könnte. Schemenhaft, in Dunkelheit ertrinkend, flüchtig. Ein paar Bäume, Sträucher, ein Steinhaufen. Irgendwo ein Strassenschild mit dem Bundesadler, bis vor kurzem eher ein nostalgisches Symbol auf freien Fahrten. Wir sehen Menschen, die diese Grenzen dennoch akzeptieren, die sich fügen, begnügen, die miteinander sprechen, auf Distanz. Die diese Trennung leben. Wie inszeniert sieht das fast aus, die Unwirklichkeit wird durch die nächtliche Szenerie verstärkt – dabei sind es am Tag aufgenommene Bilder. Sie sind in die Nacht gekippt, bewusst, eine formal interessante Entscheidung. Doch sie passt zur schmerzhaften Erfahrung, dass über Nacht Grenzen entstehen können, die wir erst wieder abbauen müssen.

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LAURENCE KUBSKI CRICKETS This project deals with a thousand-year-old tradition that lives on in China: raising crickets to hear them sing or see them fight. I spent weeks in the country to make this series of images, starting in the largest insect market in China. I followed cricket hunters in the shadows of remote cornfields in Shandong province and met mafia members buying millions of yuan’ worth of crickets for illegal fighting. Immersing myself in this tradition, I learned the symbolism of flowers in Chinese traditional painting to compose my still life and I walked through the streets of Shanghai – as amateurs traditionally do – with a singing cricket in my pocket. I had no idea when I started how many different aspects of today’s China would be revealed by SASCHA RENNER: Die Sehnsucht nach dem Exotischen wächst, je weniger es sich in einer looking for insects. ultravernetzten Welt manifestiert, in der alles schon fotografiert ist. Vor diesem Hintergrund entfaltet die Arbeit von Laurence Kubski eine besondere Faszination. In China stiess sie auf ein erstaunliches kulturelles Relikt: die Liebe zu singenden und kämpfenden Grillen. Was einst die Mission des Fotojournalismus war – über das Fremde zu berichten und das Verlangen nach dem Exotischen zu stillen – mündet hier jedoch in eine bewusste Reflexion über die Ausdrucksmittel und den Wandel des Dokumentarischen. Allegorische, sorgsam komponierte Stillleben wechseln mit Reportagebildern ab; handgeschnitzte Rahmen im Stil traditioneller chinesischer Möbel umfassen sie. Diese Aneignung klassischer chinesischer Ästhetik mit fotografischen Mitteln führt uns auf die tieferen ikonografischen Bedeutungsebenen von Blumen, Insekten und Porträts. Ein betörender Versuch, das komplizierte Verhältnis von Mensch und Tier zu erklären. 34






MINDAUGAS MATULIS MENDOG & STEVIL Mendog & Stevil sind zwei Anti-Helden, die verloren gegangen sind zwischen Anfang und Ende. In ihren zu grossen und unmodischen Anzügen wandern sie durch Gegenden. Sie warten auf etwas Unklares, das eintreffen soll, aber sind sich nicht sicher, was dies sein soll. Den Lauf der Zeit müssen sie über sich ergehen lassen, denn sie haben keine Option, etwas selbst in die Hand zu nehmen. Sie werden verschluckt von schlaflosen Nächten und den Architekturen, die zu einem kafkaesken Labyrinth verkommen. Obwohl sie in eine unbekannte Richtung treiben, wissen sie trotzdem, dass das Ziel näher ist als vorstellbar. Die Welt, in der Mendog & Stevil leben, ist kalt und einsam, denn sie sind allein.   ANNE IMMELÉ: Mendog & Stevil de Mindaugas Matulis se situe volontairement dans une posture citationnelle, presque anachronique tant elle apparaît correspondre à une postmodernité révolue et pourtant source d’inspiration pour de jeunes créateurs. L’usage de la photographie est ici considéré dans le champs de l’art contemporain, la mise en espace est indissociable du propos. Ce qui compte n’est pas tant la qualité de chaque photo prise isolément que la constitution d’un univers affirmé, à la croisée de Fischli & Weiss et de Gilbert & George malmenant avec humour les codes et les conventions d’une société bien trop étriquée. 39




CÉCILE MONNIER D'UNE VIE OÙ IL N'AVAIT PAS DE PLACE In this narrative, the appropriation of a half-real, half-fictional character has become the protagonist in this story. In his quest for a new fantasy territory, he drags the viewer into his peregrinations. Hemmed in the world in which he evolves, he looks for a new environment. A world that welcomes him, plunges him into a whole different existence, one that stems from the different situations he continually deconstructs and reconstructs. This dream world, a motionless journey of sorts, exists only in its photographic materiality, a crossroad of gazes: his, mine, and yours. This common and familiar fiction is an attempt to exhaust the space in which he lives, an invitation to leave a world in which he does not belong nor fit. This project makes use a view camera. The technicalities of this camera slow down the production process and require attention to details. This production process foregrounds the meanders it takes to find that which is photographable and highlights the quest for potential transformable situations. Thus, the shooting itself becomes an experiment. Having said that, there seems to be a paradox between the technicalities imposed by this type of apparatus and the way the image is envisaged. As such, the image ceases being that precious and finite object it usually is to become the raw material for experimentation itself, thus creating an enjoyable tension. Little by little, a unique universe emerges, strange and diffuse in its commonality, a pilgrimage site where everyone is invited to let go.   ANNE IMMELÉ: La photo est un rapport poétique au monde, elle peut énoncer ce que nous ne voyons pas, souligner les relations qui unissent les acteurs du vivant et leur inscription dans une double temporalité, celle de l’instant et celle d’un passé lointain. Le titre, comme l’enchaînement des photos, nous invite à questionner la place de l’humain dans la nature et nous rappelle qu’en premier lieu advient le vivant. 42





ZOSIA PROMINSKA WAITING ROOM I was only 15 years old when I got approached by a local modelling agency. Only few months later I was on a bus traveling to Paris, leaving my family and childhood behind. I worked as a model for 16 years, gathering very different experiences and thoughts, compromising not only education but also naivety and mindlessness typical for children of my age. Being a visual artist, I felt it is my duty to use the medium to talk about the phenomena of children playing the role of adults within the fashion industry. «Waiting Room» 2018 – 2019 series is a body of work that has evolved over a series of hundred staged encounters across Poland. These «still lives» of underage models are carefully staged within the intimate space of their bedrooms, surrounded by sentimental objects reflecting their teenage reality. I purposely style my subjects in the latest collections of best designers to resemble them thrown into the limelight of fashion, the world they aspire to be part of. Within this project, the visual commentary shows that constructing the beauty ideals by the fashion industry in the form of preadolescent models is socially flawed. As outsider looking to critique this deliberate shallow reality, the viewer too finds himself seduced by the innocence, purity and youth of the portrayed teenagers. This constructed reality is by no means new. Has art not since the beginning of time displayed youth as the definition of beauty? Additional layer of interest with the private spaces these subjects sit. Their own waiting rooms. It is in the small details that the clues stare back at us – Teddy bears, dolls, fashion posters. The juxtaposition highlights their potential imminent reality. A dream that may or may not come true. One can only be drawn into their hope that they will one day be a poster in another teenage room wall. The scale of the project is the decisive factor transforming the individual and personal into a sprawling, extensive fresco.   STEPHAN SCHACHER: Zosia Prominska's carefully crafted portraits are vivid and striking. Her photographic approach mimics the reality of the fashion world in its ability to create a fantasy. At first glance, it appears to be a world of beauty and commerce without boundaries, without a care, perhaps a world of eternal youth? But upon careful examination, this very fantasy crumbles and gives way to something more unsettling.   Zosia's choice to shoot high and wide devoid of daylight to create a two-dimensional plane suggests confinement and a sense akin to claustrophobia. The subjects’ personal items reveal another layer of intimacy, and juxtaposed against the high fashion presentation, leave the viewer with an awkward, unsatisfactory feeling. It triggers our own growing pains, a reflection of our own (possibly unfulfilled) journey. As voyeurs, we are left with a sense of guilt, as our reaction cannot change the course of their lives.   This work can easily exist in the realm of social commentary about the fashion world, but for me, it's powerful in its expression of the loss of innocence. It asks how each of us is coping with the grown-up responsibility of one's life's destiny, of living or losing your dreams.

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PASCALE WEBER YOUR MAJESTY With this project, I finally gave cats and their cat trees a stage. Travelling through Switzerland, I selected the unique ones. Curious and proud, they allowed themselves to be photographed on their familiar tree, which I had placed in an artificial environment and light.   STEPHAN SCHACHER: Schon im Titel der Bildserie von Pascale Weber klingt Ironie, Witz und Charme an: «Your Majesty» ist wahlweise eine echte Respektsformel oder die ironische Bezeichnung für übertriebenen Pomp. In der so benannten Arbeit sehen wir Katzen (oder Kater) auf ihren Lieblingsplätzen: das sind hier geschmacklich oft vollkommen verunglückte Kratzbäume. Erstaunlicherweise verlieren diese durch die explizite Inszenierung der darauf posierenden Feliden – mal hochmütig, mal stolz, mal lässig spielend oder beinahe gelangweilt –, fast schon ihren Schrecken. Zudem wird offenbar, weshalb Katzen beispielsweise in der frühen Hochkultur der Ägypter schon einen wichtigen Platz eingenommen haben: Elegant in der Bewegung, entspannt posierend wie Sphingen, bleiben sie trotz aller Nähe zu Menschen undurchschaubar. Pascale Weber ist es gelungen, ein vermeintlich «alltägliches» Thema humorvoll und fotografisch technisch anspruchsvoll umzusetzen. 51




DIE FINALISTEN LES LAURÉATS THOMAS AEMMER  *1982 (A) Thomas Aemmer wurde in Interlaken geboren. Er schloss 2013 sein Studium als Fotodesigner ab. Danach folgten Assistenzen bei verschiedenen Fotografen in Bern und Zürich. Heute arbeitet er freiberuflich als Fotograf in Interlaken. MARWAN BASSIOUNI  *1985 (B) Marwan Bassiouni studied photography at The Royal Academy of Art (KABK). In 2019, he had a solo exhibition at Fotomuseum Den Haag and published his first monographic book “New Dutch Views”. His work has recently been shown at Paris Photo (FR), Aperture (USA) and Fotomuseum Winterthur (CH). He received the W. Eugene Smith Student Grant and a Mondriaan Funds Emerging Artist grant. He is currently based in The Hague, the Netherlands. MICHAEL BUHOLZER  *1982 (C) Michael Buholzer is an independent photographer in Zurich, Switzerland. He grew up in the central Swiss town of Lucerne. Michael discovered his passion for photography as a child whilst accompanying his father, a journalist. He started to work as a freelance photojournalist for a Swiss daily newspaper and was trained at a studio for advertising photography, graduating as a professional advertising photographer. He got back to work as a photojournalist for Reuters and Agence France-Presse. Since 2013, he self-employed for editorial and corporate clients. LAURENCE KUBSKI  *1986 (D) Laurence Kubski is a Swiss photographer and graphic designer. She studied at ECAL /University of Art and Design Lausanne (Bachelor in Graphic Design [2010], Master in Art Direction [2015]). Her artistic work is centered on the way people interact with animals in different cultures. MINDAUGAS MATULIS  *1997 (E) Mindaugas Matulis ist bildender Künstler und arbeitet vorwiegend mit dem fotografischen Medium. Seine künstlerische Praxis vereint verschiedene Disziplinen wie Fotografie, Video, Malerei und digitale Arbeiten. Er kollaboriert zudem häufig mit MusikerInnen und arbeitet auch für kommerzielle Kunden. Matulis lebt und arbeitet zur Zeit in Lausanne und wird im Herbst 2020 den BA in Fotografie an der ECAL in Lausanne abschliessen. 54

CÉCILE MONNIER  *1982 (F) Cécile Monnier (CH /F) est née dans le sud de la France. Elle vit à Lausanne. Titulaire d’un Bachelor de sociologie (2004), elle obtient 10 ans après un CFC de photographie ainsi que le diplôme de formation supérieure au CEPV (2016). Depuis, elle est établie comme photographe indépendante, elle intervient régulièrement à la HEAD et développe ses projets personnels. Elle a mené une enquête poétique autour d’un peintre suisse disparu. Ce travail sera exposé dès janvier 2021. ALEXANDRA PFAMMATTER  *1993 (G) Alexandra Pfammatter is a Swiss media artist, working with photography, code and installation. After finishing the creative Propaedeutikum in Zurich, she attained a bachelor’s degree in Camera Arts at the Lucerne University of Applied Sciences and Arts. As of 2019, she lives in the UK, where she studies Computational Arts at Goldsmiths, University of London. ZOSIA PROMINSKA *1985 (H) Zosia Prominska is a visual artist and photographer. She studied ethnolinguistics at Adam Mickiewicz University. In 2019, she won the Krakow Photomonth ShowOff competition and exhibited. She was also nominated for ReGeneration5 at Museé l’Elysée. Zosia is currently working on her book “Waiting Room” with planned publication in fall of 2020. Her first solo show opened at Instytut Fotografii Fort 14.02.2020. Her work has been published in several magazines, including Vogue, i-D, Harper’s Bazaar, and L’Officiel. Zosia lives and works in Zurich and in Portugal. MASSIMILIANO ROSSETTO  *1993 (I) Massimiliano Rossetto is a Swiss visual artist. In 2012, he participated in the international photography seminar "Reflexions Masterclass". In 2012 – 2013, he co-founded YET magazine, an international publication on contemporary photography. In 2016, he graduated with a BA in Photography from BLOO (Ecole de photographie et d'image contemporaine) in Lyon, France. Since 2018, he has been a member of near. – Swiss Association for Contemporary Photography. In 2019, he was selected for the Photobook: RESET, a project of "Self Publish, Be Happy", hosted by C/O Berlin. His work has been exhibited in France, Italy, Switzerland and other countries.


PASCALE WEBER *1985 (J) Pascale Weber ist Fotografin aus Zürich und hat sich vor allem im Still-Life-Bereich spezialisiert. Wichtig ist ihr zudem auf das Erschaffen neuer Ideen und Bildkonzepte sowie deren Beratung und Umsetzung. Pascale Weber hat an der Schule für Gestaltung Bern Fotodesign studiert und arbeitet seit 2012 als freiberufliche Fotografin.

H

E

www.zosiaprominska.com @zosia.prominska —› Seite 46

—› Seite 39

A www.thomasaemmer.com @thomasaemmer —› Seite 27

C www.michaelbuholzer.com @michaelbuholzerphoto —› Seite 30

I

F

www.massimilianorossetto.com @massin —› Seite 9

www.cecilemonnier.com —› Seite 47

B www.marwanbassiouni.com @ marwan_bassiouni —› Seite 14

D www.laurence-kubski.com @laurencekubski —› Seite 34

J G www.alexandrapfammatter.com @alexandra_pfammatter —› Seite 21

www.pascale-weber.com @ pasce_w —› Seite 51 55


DIE ORGANISATOR*INNEN LES ORGANISATEURS MIRYAM ABEBE (Kommunikation, Finanzen) ist Medizincontrollerin, freie Kuratorin (Zertifikat der Universität der Künste Berlin, UdK), Autorin für Fotografie und Gründerin von sichtbar.art – eine Plattform für Fotografie. Seit 2016 ist sie zudem im KuratorInnen-Team des Künstlerhauses S11 in Solothurn. mail@miryamabebe.com, miryamabebe.com info@sichtbar.art, sichtbar.art CHRISTOPH KERN (Organisation) arbeitet seit der Ausbildung an der Schule für Fotografie in Vevey als Fotograf in den Bereichen Still Life, Architektur und Reisereportagen. Nach einem Postgraduate Programme in Curating an der ZHdK gründete er die Fotogalerie oslo8 in Basel, die heute ephemer ohne fixen Raum unterwegs ist. ck@christophkern.ch, oslo8.ch FERIT KUYAS (Organisation) ist seit seinem Lizenziatsabschluss in Rechtswissenschaften an der Universität Zürich als freier Fotograf für Kunden im In- und Ausland tätig. Daneben arbeitet er an eigenen Projekten und hat bereits zahlreiche Bücher publiziert. Er betreut den Nachwuchsförderpreis seit 2004. feritkuyas@gmail.com, feritkuyas.net SUSANNE MARTÍNEZ GARCÍA (Organisation, Redaktion Katalog) geboren in Zürich, lebt seit bald 10 Jahren in Barcelona, wo sie als Texterin und Autorin arbeitet. MA in Kunstgeschichte und Hispanistik an der Universität Basel 2011/2012. Von 2015 bis April 2020 verantwortliche Redaktorin der Mitgliederzeitschrift des SAC Uto Zürich. Seit Mitte 2020 entwickelt und realisiert sie eigene Projekte in verschiedenen Bereichen. textetc.ch; stelar.es; @susannemartinezgarcia

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ROLAND SCHMID (Organisation) wurde 1966 in Basel geboren. Er machte bei Hugo Jaeggi eine Fotografenlehre und arbeitet heute als freischaffender Fotograf für nationale und inter­nationale Zeitungen und Magazine sowie für ver­schiedene Firmen und Organisationen. Roland Schmid ist Mitglied der Fotoagentur 13 Photo in Zürich. Seit 2015 ist er Mitglied der Arbeitsgruppe vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie. schmidfoto@bluewin.ch, schmidroland.ch GIAN VAITL (Organisation) ist seit 1990 Fotograf für diverse Kunden, unter anderen die SBB (die Schweizerischen Bundesbahnen), die EMPA (Eidg. Materialprüfungsanstalt) und das SRF (Schweizer Radio und Fernsehen) tätig. Er doziert am MAZ (Medienausbildungszentrum in Luzern), lehrt in diversen Klassen der GAF (Gruppe für autodidaktische Fotografie) und begleitet den vfg Nachwuchsförderpreis mit Pausen seit 1998. Er war langjähriges Vorstandsmitglied und Präsident der vereinigung fotografischer gestalterInnen (vfg). Mitglied Ateliergemeinschaft KONTRAST in Zürich. hallo@vfg¬nwfp.ch, vaitl.ch

KONTAKT vfg Nachwuchsförderpreis für Fotografie Atelier Kontrast Gian Vaitl Josefstrasse 92 8005 Zürich hallo@vfg-nwfp.ch


AUSSTELLUNGEN EXPOSITIONS ZÜRICH: PHOTOBASTEI Sihlquai 125, 8005 Zürich photobastei.ch

BASEL: OSLO8@BÜRO Klybeckstrasse 51, 4057 Basel oslo8.ch

Vernissage, Preisverleihung und Katalogpräsentation

Vernissage Donnerstag, 15. Oktober 2020 ab 18.30 h Vernissage Jeudi 15 octobre 2020, à partir de 18.30 h Ausstellung 16. Oktober bis 31. Oktober 2020 Exposition Du 16 octobre au 31 octobre 2020

Donnerstag, 3. September 2020 ab 18.00 h Vernissage, remise des prix et présentation du catalogue Jeudi 3 septembre 2020, à partir de 18 h Ausstellung 4. September bis 3. Oktober 2020 Exposition Du 4 septembre au 3 octobre 2020

SCHAFFHAUSEN: KAMMGARN WEST Baumgartenstrasse 23, 8200 Schaffhausen Vernissage Freitag, 16. April 2021 ab 18.00 h Vernissage Vendredi 16 avril 2021, à partir de 18 h Ausstellung 17. April bis 15. Mai 2021 Exposition Du 17 avril au 15 mai 2021

Vernissage und Ausstellung im Frühjahr 2021, aktuelle Daten auf vfg-nwfp.ch oder auf Social Media. Vernissage et exposition au printemps 2021, dates actuelles sur vfg-nwfp.ch ou sur les médias sociaux.

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WIR DANKEN

a platform for photography

Niarchos Stiftung für junge Künstler Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung

Corinne Havrda

sowie allen Freund*innen und Helfer*innen. ainsi que tous ceux qui nous ont encouragés et soutenus.

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oslo8.ch


Foto : Gian Ehrenzeller. Mehr auf www.keystone-sda.ch

TEXT, BILD, VIDEO, INFOGRAFIK. ≈


© Geer t Goiris, Floating Jacket (2018)

TH IS IS TH E EN D B PM 2020 Septembre - octobre 2020 Journées de rencontre les 11, 12 et 13 septembre Expositions en extérieur dès juin Mulhouse, Chalampé, Hombourg, Ottmarsheim (FR), Freiburg (DE)

www.biennale-photo-mulhouse.com

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Die vfg, vereinigung fotografischer gestalterInnen stehen für die kreative Berufsfotografie. Unser oberstes Ziel ist es, die Diskussion um das fotografische Bild anzuregen und die professionelle Fotografie in allen Bereichen zu fördern.

our patterns I – Akosua Viktoria Adu-Sanyah


Robert Frank, Charity Ball, New York, 1954, aus The Americans Š Andrea Frank Foundation


Ne laissez pas la réalité se résumer à l’actualité 22

N°23

Printemps 2018

Eté 2018

N°22

N°31

Irak

Le meilleur du slow journalisme francophone

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Eté 2020

L’éden perdu des Arabes des marais

La Suisse, un vrai paradis

Ne laissez pas la réalité se résumer à l’actualité Sept_22_001_Couverture.indd 3

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N°25

Le meilleur du slow journalisme francophone

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Hiver 2019

Automne 2018

N°24

La mer, espace de liberté

Danser 8 secondes avec le diable

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N°27

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Sur les pas de Nicolas Bouvier

Des génies et des hommes

N°29

Photojournalisme, l’instant suisse

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N°30

Joseph Kessel inédit

Les fruits de la Terre

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N°28

Le monde d’après les animaux Pour continuer à soutenir notre indépendance ou convaincre vos ami-e-s de le faire, une seule page à retenir: www.sept.info/abonnements


IMPRESSUM CRÉDITS Die vereinigung fotografischer gestalterInnen (vfg) ist ein Verein engagierter Berufsfotograf*innen aus der Schweiz. Eine seiner statuarisch festgehaltenen Kernaufgaben ist, sich für die Belange und Wahrnehmung der Fotografie als kulturelles Gut einzusetzen und den Diskurs darüber zu fördern. Dies einerseits im Rahmen der vfg-Mitglieder, andererseits unter Einbezug der Öffentlichkeit sowie von professionellen Bildanwendern wie Verlagen, Journalist*innen, Werbe- und Bildagenturen.  Die vfg war Initiantin des während 24 Jahren durchgeführten The Selection vfg (bis 2018 «swiss photo award») – und ist ebenfalls seit 24 Jahren in Folge Organisatorin und Veranstalterin des vfg Nachwuchsförderpreises für Fotografie. Es ist ein Anliegen der vfg und ihrer Mitglieder, dass heute, aber auch in Zukunft engagierte, kreative Berufsleute die Schweizer Fotografieszene beleben.  Deswegen wird kontinuierlich in die Durchführung von regelmässig stattfindenden, qualitativ hochstehenden Veranstaltungen und Wettbewerben sowie in die Ausbildung und Förderung von jungen Talenten investiert.  L'association des designers photographiques (vfg) est une association de photographes professionnels engagés de Suisse. L'une de ses principales missions, comme le stipulent ses statuts, est de promouvoir les intérêts et la perception de la photographie en tant que bien culturel et d'encourager le discours sur le sujet. Cela se fait d'une part dans le cadre des membres du vfg et d'autre part en impliquant le public ainsi que les utilisateurs professionnels de l'image tels que les éditeurs, les journalistes, les agences de publicité et d'image.  Le vfg a été l'initiateur de la Sélection vfg (jusqu'en 2018 « swiss photo award »), qui s'est tenue pendant 24 ans - et a également été l'organisateur et le promoteur du Prix des Jeunes Talents du vfg pendant 24 années consécutives. Le vfg et ses membres souhaitent qu'aujourd'hui, comme demain, des professionnels engagés et créatifs animent la scène photographique suisse. C'est pourquoi des investissements sont continuellement réalisés dans l'organisation d’événements et de compétitions régulières de grande qualité ainsi que dans la formation et la promotion de jeunes talents. hallo@vfg-nwfp.ch vfg-nwfp.ch ISBN 978-3-9524693-2-5 © für die Fotografien: die Fotograf*innen pour les photographies: les photographes © für die Texte: die Autor*innen pour les textes: les auteurs © Bild Seite 5: Roland Schmid photo page 5: Roland Schmid Titelbild: Alexandra Pfammatter aus der Serie «Nothing Is Ever Lost» Photo de couverture: Alexandra Pfammatter de la série « Nothing Is Ever Lost » Alle Rechte vorbehalten; kein Teil dieses Werkes darf in irgendeiner Form ohne vorherige schriftliche Genehmigung der vereinigung fotografischer gestalterInnen (vfg) reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.   Tous droits résérvés; toute reproduction intégrale ou partielle de l’ouvrage, par quelque procédé que ce soit, est interdite sans l’autorisation écrite de l’association de créateurs photographes (vfg), tout comme la modification, la diffusion ou la reproduction du contenu par le biais de systèmes électroniques. Idee Idée: Christoph Kern, Ferit Kuyas, Natalie Madani, Ariane Roth Redaktion Rédaction: Susanne Martínez García Übersetzung Traduction: deepl.com Translator Korrektorat deutsch Relecture orthographique allemand: textetc, Zürich/Barcelona Korrektorat französisch Relecture orthographique français: textetc, Zürich/Barcelona Korrektorat englisch Relecture orthographique anglais: textetc, Zürich/Barcelona Konzept und Gestaltung Conception et mise en page: Driven GmbH, Zürich Lithos Photolithographies: Sturm AG, Basel Druck Impression: Galledia AG, Flawil Bindung Reliure: An der Reuss AG, Luzern Schrift Caractère: Dieselis Papier Papier: Z-Offset

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