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Engadin Skimarathon
NOCH VIER VOLKSLÄUFE BIS ZUM ENGADINER
Die Swiss-Loppet-Serie umfasst die elf grössten Volkslanglaufrennen der Schweiz und startete diese Saison am 29. Dezember 2019 mit dem Attraverso Campra auf der Südseite des Lukmanierpasses, dem einzigen Volkslauf im Tessin. Aktuell stehen noch fünf Läufe auf der Agenda: Am Sonntag, 9. Februar 2020, wird der 52. Einsiedler Skimarathon, ein Halbmarathon über 25 km, ausgetragen. Am Tag zuvor findet als beliebter Plauschevent bereits der Schafbock-Loppet statt. Der Franches Nordique wirbt mit «ambiance welsche» und startet am 16. Februar. Er führt von Les Breuleux aus im Skating-Stil je nach Kategorie über Strecken von bis zu 30 km durch die Wälder der Freiberge. Der 48. Internationale Gommerlauf am 23. Februar ist der Hauptlauf des Langlaufwochenendes im Wallis und führt mit Start und Ziel in Ulrichen in freier Technik über 42 Kilometer durchs Obergoms. Der Mara im Waadtländer Jura feiert am 1. März seine 50. Auflage und ist einer von zwei Läufen der Serie, die im klassischen Stil ausgetragen werden. Am Tag zuvor steht die Hauptstrecke auch für Skating zur Verfügung. Und am 8. März beendet der legendäre Engadin Skimarathon über die gefrorenen Seen von Maloja bis S-chanf die diesjährige Swiss-Loppet-Serie (siehe separaten Kasten).
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Infos unter www.swiss-ski.ch/events/swiss-loppet/
Landschaften, ohne Anstehen vor dem Lift, unabhängig und als eigener Motor. Im letzten «Snowactive» erzählte die SwissLoppet-Läuferin Barbara Steinbacher, dass Langlauf aus ihrer Sicht beliebter geworden sei. «Das finde ich auch, und bezüglich Alter, Geschlecht und Erfahrung sind heute auch der Mix der Leute sowie das Equipment vielfältiger», ergänzt Capol. «Die Entwicklung hat grosse Sprünge gemacht, etwa mit der Einführung der Skating-Technik 1985, und es ist heute viel cooler zu langlaufen als noch vor 30 Jahren.» Die Popularität des Langlaufens hänge allerdings auch von der Schneemenge in den Niederungen, der Dauer, wie lange der Schnee liegen bleibt oder vom Pisten-Angebot im Unterland ab. Und Capol machte ebenfalls eine interessante Beobachtung: «Ich schätze, knapp die Hälfte der Leute auf den Loipen sind Frauen, an Wettkämpfen machen sie allerdings nur etwa einen Viertel aus.»
Damit der Spass nicht auf der Strecke bleibt Wer mit Langlauf beginnen will, dem empfiehlt Jürg Capol in jedem Fall, sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen. «Es ist auch gut, wenn es einem jemand zeigen und Tipps geben kann, denn alleine lernt man sich vieles falsch an.» Kinder seien da viel intuitiver, während kopflastige Erwachsene mehr Tipps bräuchten. «Man sollte es systematisch angehen, damit der Spass auch langfristig anhält», rät Capol. Bezüglich Skigebiete oder Volksläufe der SwissLoppet-Serie hat Jürg Capol allerdings keine eigentlichen Favoriten. «Aus landschaftlicher Sicht finde ich die Juraläufe einzigartig», erklärt Capol. Grosse Events wie der Engadiner seien zwar beeindruckend, doch nicht alle wollten Volksläufe laufen, «und es gibt viele schöne Langlaufgebiete. Es ist auch schön, immer wieder neue Angebote kennenzulernen.»
STEFAN KAISER
MIT DEM ZUG DIREKT AUF DIE LOIPE
Der Engadin Skimarathon ist die grösste Langlaufveranstaltung der Schweiz und die zweitgrösste weltweit. Im Schnitt nehmen rund 13 000 Läuferinnen und Läufer daran teil, sodass daraus ein gigantisches viertägiges Volksfest entstanden ist. Im Rahmen des Skimarathons, der heuer zum 52. Mal ausgetragen wird, wurden im Lauf der Jahre weitere Läufe etabliert: So findet heuer auch der 21. Engadin Frauenlauf, der 13. Engadin Halbmarathon sowie der 4. Engadin Nachtlauf statt. Von dieser Entwicklung hätten die Gründer nur träumen können. Als in den 1960er-Jahren das Langlaufen einen Boom erlebte, wurde im Oberengadin bereits die Idee für einen Volksskilauf diskutiert. Der St. Moritzer Sporthändler und ehemalige Skirennfahrer Albert Scheuing gilt als geistiger Vater des Engadin Skimarathons, der 1969 zum ersten Mal ausgetragen wurde. Damals waren 945 Läufer am Start, und bereits zehn Jahre später war die Teilnehmerzahl auf über 10 000 angewachsen. Nur 1991 konnte der Skimarathon wegen eines Wärmeeinbruchs nicht durchgeführt werden. Heute wird hauptsächlich im freien Stil gelaufen, lediglich sechs Prozent der Teilnehmenden laufen noch in der klassischen Technik. Eine wichtige Neuerung war beispielsweise 1998 die Verlegung des Ziels von Zuoz nach S-chanf, wodurch die grosszügig gestaltete Militäranlage für den Anlass optimal genutzt werden konnte. Gleichzeitig schuf die Rhätische Bahn die legendäre Haltestelle «S-chanf Marathon», womit das Rennen nun über einen eigenen Bahnhof direkt an der Strecke verfügt. Seit 2000 ist im Startgeld auch das Zugbillet der RhB inbegriffen, weshalb heute viele Teilnehmende auch mit dem Zug anreisen. 13 Personen haben an allen ausgetragenen Skimarathons teilgenommen, 100 weitere waren mindestens 40 Mal dabei. Sie werden als «Giubiliers» bezeichnet und tragen auf der Startnummer einen goldenen Lorbeerkranz.