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EDITORIAL
WANDEL UND VERÄNDERUNG
Liebe Turnfamilie Liebe Turninteressierte 2021 war ein Jahr des Wandels, der Veränderung. Als ich im Januar das Ruder als STV-Zentralpräsident übernahm, befanden wir uns in unruhigen Gewässern. Die Coronavirus-Pandemie, vor allem aber die Medienberichte über Missbräuche im Bereich der Kunstturnerinnen und der Rhythmischen Gymnastik haben uns hart getroffen. Hier galt es, Kurskorrekturen vorzunehmen und das verloren gegangene Vertrauen wieder herzustellen. Also packte ich das Ruder voller Elan an und begann damit, das Verbandsschiff in eine neue Richtung zu lenken. Im Januar fanden wir in der Person von Béatrice Wertli bereits Anfang Jahr eine neue Direktorin, die uns frischen Fahrtwind verlieh, um vorwärtszukommen. Bevor wir uns jedoch der Zukunft zuwenden konnten, haben wir uns zunächst für einen Sprung in die Vergangenheit entschieden. Wir sind der Meinung, dass es im Bereich des Missbrauchs keine Verjährungsfrist gibt. Sich der Vergangenheit zu stellen, war für uns deshalb selbstverständlich. Wir mussten und wollten wissen, was passiert war. Der von uns in Auftrag gegebene Untersuchungsbericht zur Rhythmischen Gymnastik lag Ende Januar vor. Dieser zeigte auf, was alles nicht richtig gelaufen ist und was getan werden muss, um dies zukünftig möglichst zu verhindern. Einige der aus dem Bericht resultierenden Massnahmen hatten wir bereits vorher eingeleitet. Besondere Aufmerksamkeit soll nun der Gesundheit der Gymnastinnen gewidmet werden. Diese hat oberste Priorität. Die Ziele wurden nach unten korrigiert (z. B. keine Teilnahme der Schweizer Gruppe an Europa- und Weltmeisterschaften 2021). Weiter hatte dies die Auflösung des RG-Nationalkaders im Sommer zur Folge.