d ialog M o n a t s z e i t s c h r i f t f ü r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e
11/ 2015
Bild: reway2007_flickr.com
Hilfe beim Sterben Was tut die Heilsarmee für Menschen am Lebensende?
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Diskussionen an der Europa-Konferenz 7 Aus dem Leben der Heilsarmee 7–9
Dialog
HA-Info
Editorial
Gott kann viel mehr tun
Die Internationale Heilsarmee betont in ihrer Stellungnahme die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens (siehe Seite 4). Unsere Autonomie beinhaltet nicht das Recht auf den Tod durch die eigene Hand. Deshalb setzt sich die Heilsarmee auch in der Schweiz gegen gesetzliche Regelungen ein, wie sie in Lausanne und Neuenburg eingeführt wurden.
Vielleicht lachen wir, wenn wir uns diese Szene vorstellen. Wie unsinnig, die grossen Fische wieder in den See zu werfen und nur die kleinen zu behalten. Aber verhalten wir uns nicht manchmal ähnlich? Wir bitten Gott zwar um sein Wirken für unser persönliches Leben und für die Heilsarmee. Doch dann geschieht es, dass wir einen „grossen Fisch” wegwerfen, weil wir nicht
Der Heilsarmee Shop bietet in diesem Jahr ein vielfältiges Geschenksortiment aus geschützten Heilsarmee-Ateliers an.
Profitieren Sie und verschenken Sie Freude! Speziell für Sie geöffnet: Samstag, 5.12.2015, 9.00 – 16.00 H Shop, Museum & Archiv, Laupenstrasse 5, 3001 Bern (Zugang im Hof) Dienstag – Freitag, 9.00 – 17.00 Uhr oder nach Vereinbarung shop.heilsarmee.ch/boutique
Es ist indes einfach, sich gegen Sterbehilfe auszusprechen. Schwieriger ist es, Menschen in einer Situation realen Leidens und grosser Ängste eine Alternative aufzuzeigen, statt ihren verständlichen Wunsch zu verurteilen. Sterbende brauchen nicht Kritik, sondern Begleitung, Betreuung und Hoffnung. Die Heilsarmee setzt darauf, Menschen am Lebensende im Umgang mit ihrem Leid besser zu unterstützen. Mit einer Stärkung der Palliativmedizin, vor allem aber mit einer tragenden und von Respekt geprägten Gemeinschaft. Sara Stöcklin
Konzerte
Leitbild der Heilsarmee Musikkorps Bern und Zürich Zentral Frauenchor und Tanzgruppe Zürich Zentral Sonntag, 8. November 2015, 17 Uhr Reformierte Kirche Schaffhausen Brass of Praise Sonntag, 22. November 2015, 17 Uhr Johanneskirche Thun
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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.
erkennen, dass Gott ihn uns geschickt hat. Wir erwarten nur gerade so viel von Gott, wie in unserer „Pfanne”, unserem begrenzten Vorstellungsvermögen, Platz hat. Über den Pfannenrand schauen Gott kann jedoch viel mehr tun, als in unsere 25-Zentimeter-Pfanne hineinpasst. Die Kraft, die in uns und durch uns wirkt, ist gross und geht über unseren Pfannenrand hinaus. Gerade in unserer Begrenztheit ist Gottes Kraft sichtbar. Unser menschlicher Horizont ist limitiert. Als Christen leben wir aber in einer neuen Dimension, im Reich Gottes. Wir dürfen mutig und vertrauensvoll über unseren Pfannenrand schauen und den Heiligen Geist „kraftvoll ohne Grenzen” in uns persönlich und in der Heilsarmee wirken lassen. Ich ermutige uns auf dem Weg der persönlichen Berufung und der Berufung als Heilsarmee, Gott in seinen Möglichkeiten und seinem Wirken nicht einzugrenzen, wenn er uns Ideen oder ungewöhnliche Gedanken schickt, die unsere 25-Zentimeter-Pfanne
Bild: Tina Steinauer
Die Beihilfe zum Suizid gewinnt an Akzeptanz. Gesetze in den Kantonen Waadt und Neuenburg verpflichten Heime, Sterbehilfe zuzulassen. Wie reagiert die Heilsarmee auf diese Entwicklung? Wie begegnet sie der Not von Menschen am Lebensende?
Kürzlich kam mir eine Geschichte wieder in die Hände. Ich schrieb sie mir vor ein paar Jahren auf, nachdem ich sie in einer Predigt gehört hatte: Ein Mann steht am Ufer und angelt. Wenn er einen Fisch fängt, nimmt er ein Lineal, welches bei der 25-Zentimeter-Marke abgebrochen ist, und misst den Fisch. Wenn der Fisch 25 Zentimeter oder kleiner ist, behält er ihn. Ist er grösser, wirft er ihn zurück in den See. Ein Mann, der ihn still dabei beobachtet, denkt: Der Fischer ist nicht ganz normal! „Warum werfen Sie die grossen Fische weg und behalten nur die kleinen?”, fragt er ihn. Der Fischer antwortet: „Meine Pfanne ist nur 25 Zentimeter breit.”
Boutique
1.11.– 24.12.2015
Aus Geschichten können wir viel lernen. Zum Beispiel, dass Gottes Wirken 25 Zentimeter überschreitet.
übersteigen. Wie sagt man so schön? „Wer wagt, gewinnt!” Überprüfen wir die „grossen Fische”, die Gott uns schickt, und bewegen wir sie im Gebet, bevor wir sie wieder in den See werfen. Gott hat zu Jeremia gesagt: „Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun grosse und unfassbare Dinge, von denen du nichts weisst” (Jeremia 33,3). Es liegen kleine und auch grosse Fische für uns bereit. Majorin Daniela Zurbrügg Abteilungsleiterin Personal
Offen gesagt
Meine Zeit steht in deinen Händen Wir werden nicht gefragt, wann wir das Licht der Welt erblicken wollen. Obwohl uns ein Arzt vor der Geburt unserer dritten Tochter nach unserem Wunsch-Geburtstermin fragte. Nach ihm hätte das Ereignis sorgfältig geplant werden und schmerzfrei stattfinden sollen. Dies entsprach seiner Theorie, dass das Leiden der Menschen heutzutage nicht mehr akzeptiert werden muss. Schmerz und Leid gehören zu den Dingen, die am Anfang, während und am Ende eines Lebens verhindert werden können. Geteiltes Leid Die Zeiten verändern sich, gewiss, und wir sind immer wieder voller Bewunderung für die Fortschritte in der Medizin. Moderne Behandlungen und Maschinen können zum Beispiel sehr frühgeborene
Kinder am Leben halten. Aber der ganze medizinische Fortschritt kann niemals die Beziehung ersetzen, die sich zwischen einem Schwerkranken und einem Betreuer entwickelt. Diese Beziehung vertieft sich in schwierigen Zeiten. Der Austausch zwischen beiden verläuft nicht nach denselben Mustern wie derjenige zwischen zwei Gesunden. Schwierige Momente sind manchmal begleitet von Schweigen oder einem kaum hörbaren Gebet von dem, der sich an der Seite des Kranken befindet. Die Stille ist voller Leben, denn das Leiden ist geteilt. Gott ist in diesen Momenten gegenwärtig.
ein persönliches Gespräch mit unserem Herrn. Der Psalmist versteht nicht immer, was geschieht, aber er kann seine tiefen Fragen dem souveränen Gott gegenüber ausdrücken. Der, welcher Himmel und Erde geschaffen hat, regiert. Trotz seiner schwierigen Situation ist der Psalmist überzeugt, dass seine Zeit in Gottes Händen steht (Psalm 31,16). Kommissäre Massimo und Jane Paone Territoriale Leiter
Gebete mit Tiefe In diesem Leben gibt es Geheimnisse, die wir kaum fassen, weniger noch begreifen können. Aber vergessen wir nicht, dass oft gerade in schweren Momenten die offensten Gebete entstehen. Solche Gebete finden wir auch in den Psalmen. Jedes Gebet ist dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
Bild: Werner Tschan
Bild: Pixabay, Splitshire
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Assistierter Suizid: die Heilsarmee nimmt Stellung
Der andere Weg
Die Heilsarmee vertritt die Überzeugung, dass alle Menschen in ihrem Leiden und Sterben Barmherzigkeit und Unterstützung verdienen. Christliches Mitgefühl während des Sterbeprozesses drückt sich jedoch nicht in Sterbehilfe oder begleitetem Suizid, sondern in umfassender Fürsorge aus.
Sich auf das eigene Sterben einzulassen, anstatt es abzukürzen, ist nicht einfach. Aber es lohnt sich – sowohl für den Sterbenden selbst als auch für seine Angehörigen.
Menschliches Leben ist unantastbar Für die Heilsarmee ist das menschliche Leben unantastbar. Unsere Autonomie beinhaltet nicht das Recht auf den Tod durch die eigene Hand oder durch Sterbehilfe. Wir sind nach dem Ebenbild Gottes erschaffen und haben eine Bestimmung. Alle menschlichen Wesen sind deshalb wertzuschätzen, unabhängig von ihrem Alter, Gesundheitszustand und Leistungspotenzial. Das Leiden einer Person darf niemals als Rechtfertigung dienen, ihren Tod zu veranlassen oder ihr Leben für lebensunwert zu befinden. Das Augenmerk der Gemeinschaft sollte nicht auf
Selber bestimmen, wann ich gehe? Die Sterbehilfeorganisation Exit hat so viele Mitglieder wie nie zuvor. Einen besonders starken Anstieg gab es in den letzten zwei Jahren. Was bewegt Menschen dazu, sich anzuschliessen? Heute sind über 92 000 Menschen Mitglieder des Vereins Exit Deutschschweiz. Allein im Jahr 2014 gab es 13 413 Beitritte. Die Thematisierung von Sterbehilfe in den Medien trägt zum Anstieg bei. Jürg Wiler, Kommunikationsleiter Exit Schweiz, erklärt die vielen Beitritte zudem mit der Zunahme der Demenzdiagnosen. „Und dass eine selbstbestimmte Generation von Menschen ins Alter kommt.”
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der Eliminierung von leidenden Menschen liegen, sondern darauf, sie im Umgang mit ihrem Leid besser zu unterstützen. Das Bedürfnis nach Sterbehilfe kann verringert werden Die Heilsarmee ist darum bemüht, in ihren Institutionen und Korps Massnahmen zu ergreifen, um das Bedürfnis nach Suizid oder Sterbehilfe zu verringern. Sie befürwortet die Stärkung der Palliativmedizin, die eine ganzheitliche Betreuung bietet, wenn keine Hoffnung auf Heilung besteht. Kranken, Alten und Sterbenden ist durch Wort und Tat mitzuteilen, dass sie Respekt verdienen, geliebt und nicht ihrem Leiden überlassen werden. Auch Angehörigen, die mit dem Leid eines geliebten Menschen umgehen müssen, ist Hilfe anzubieten. Der Tod ist eine menschliche Realität. Trotz modernster Heilkunde ist Heilung nicht immer möglich, und trotz sorgfältigster Pflege sind Schmerzen und Leiden nicht in jedem Fall vermeidbar. Die geeignete Antwort auf diese Realität ist eine tragende und von Respekt geprägte Gemeinschaft. Exit stellt Mitgliedern in Aussicht, ihren Sterbewunsch zu unterstützen, sollten sie diesen im Besitz ihrer vollen Urteilsfähigkeit aufgrund eines unzumutbaren Leidens äussern. Doch nur wenige nehmen die Sterbehilfe jemals in Anspruch. Viel öfter wahrgenommen werden andere Angebote von Exit: Beratungsgespräche, Begleitung, Palliativbetreuung sowie das Erstellen und Durchsetzen von Patientenverfügungen. Der Verein leistet mit diesem Angebot, nach eigener Aussage, im eigentlichen Sinne Suizidprävention. Dass es bei der Mitgliedschaft in Sterbehilfeorganisationen meistens um Absicherung und das Recht auf Selbstbestimmung geht, bestätigt eine Studie der Universität Zürich. Hinter der Befürwortung aktiver Sterbehilfe steht häufig der Wunsch, noch im Tod die Kontrolle zu haben und dem Leiden, das vielleicht kommen wird, nicht hilflos ausgeliefert zu sein.
dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
Nora Steiner
Dieser Text ist eine Zusammenfassung der offiziellen Stellungnahme der Internationalen Heilsarmee. Lesen Sie den vollständigen Text auf der Website: heilsarmee.ch/sterbehilfe
Monika Renz ist Sterbebegleiterin am Kantonsspital St. Gallen. Über ihre Erfahrungen mit nahezu 800 Sterbenden hat die Psychologin und Theologin mehrere Bücher geschrieben. Eindrücklich zeigt sie darin auf, wie Menschen im Sterbeprozess innerlich reifen. Und welch ungeahnte Würde darin zum Ausdruck kommt.
Literaturhinweis: Michael Friess: Sterbehilfe. Zur theologischen Akzeptanz von assistiertem Suizid und aktiver Sterbehilfe, Stuttgart 2010.
Radikales Loslassen Was geht in Menschen vor, die sich in Todesnähe wissen? Monika Renz spricht von „Übergang”, um zu beschreiben, wie sie den inneren Prozess von Sterbenden erlebt. Dieser Übergang äussert sich in einer völlig veränderten Wahrnehmungsweise. Der Mensch stösst an die Grenzen seiner Erfahrungswelt, sodass er aufhören muss zu denken, zu verstehen, zu lenken. „Er muss sich selbst als Ich preisgeben”, muss sich selbst radikal loslassen, muss das Sterben mit sich geschehen lassen.
Was ist assistierter Suizid? Suizid ist die direkte und willentliche Selbsttötung. Beim begleiteten Suizid leistet jemand der Person, die Selbstmord begeht, dabei Hilfestellung. Es handelt sich nicht um Suizid, wenn Menschen sich dafür entscheiden, eine medizinische Behandlung abzulehnen oder abzubrechen. Es handelt sich auch nicht um Sterbehilfe, wenn medizinisches Fachpersonal auf Behandlungen, die den Sterbeprozess nur hinauszögern, verzichtet oder diese abbricht.
Bild: Redaktion
Die moderne Medizin ermöglicht es, Krankheiten und Verletzungen zu überleben, die für frühere Generationen tödlich endeten. Für viele Menschen ist diese Entwicklung ein enormer Segen; für einige jedoch ist das durch medizinische Versorgung verlängerte Leben mit grossem Leid verbunden. Die Erfahrung, am Leben erhalten zu werden, aber eine schlechte Lebensqualität dafür in Kauf nehmen zu müssen, trägt dazu bei, dass Sterbehilfe in der Gesellschaft zunehmend als legitimer Ausweg betrachtet wird.
Dieser Prozess kann schmerzhaft und beängstigend sein, geht aber oft mit einer spirituellen Öffnung einher. Im Sterben, so Monika Renz, „finden Menschen zu letzter Reifung und Vision. Letzte Fragen werden gestellt. Schritte der Versöhnung mit sich und dem Schicksal gelingen.” Nach dem inneren Kampf beobachtet sie häufig ein umfassendes, gelöstes Glücklichsein bei Sterbenden, das ihnen selbst, aber auch ihren Angehörigen den Abschied erleichtert. Würde im Leid Da das Sterben gerade im Loslassen besteht, kann es nach Monika Renz nicht geplant oder gestaltet werden. „Es gibt kein ‚selbstbestimmtes‘ oder bewusst ‚gestaltetes‘ Sterben.” Tut dies der Würde Abbruch, wie viele Befürworter der Sterbehilfe befürchten? Im Gegenteil: „Die Erfahrung von Würde im Leid ist tiefste Identitätserfahrung zwischen akzeptierter Abhängigkeit und Freiheit.” Würde bedeutet nicht Selbstbestimmung. Wenn ein Mensch sich vom Zwang lösen kann, mithalten zu müssen in der Arena des Lebens, wenn er die Würde, die er im Grunde immer schon hat, annehmen kann, ist dies der grösste Ausdruck innerer Freiheit.
Ein Thema, das irritiert Auch christliche Institutionen werden mit dem Wunsch nach Sterbehilfe konfrontiert. Welche Fragen müssen sie sich stellen? Niemand spricht gerne darüber. Sogar Kantonsräte, die das Dossier Sterbehilfe behandeln, tun dies nur widerwillig. Wer über das Sterben spricht, spricht gleichzeitig über die Bedeutung, die er dem Leben gibt, seiner geistlichen Dimension, dem Umgang mit Ängsten und mit Leid, den persönlichen Beziehungen. Die Diskussion um den assistierten Suizid umfasst all diese Themen und berührt die schwierige Frage nach dem Recht, über den eigenen Tod zu entscheiden. In der Schweiz haben letztes Jahr 587 Personen Beihilfe zum Suizid in Anspruch genommen. Die Bevölkerung betrug 8 237 700 Personen. Auf tausend Todesfälle kommen durchschnittlich sieben assistierte Suizide.
In 90 Prozent der Fälle handelte es sich um Personen, die zuhause lebten – weniger als ein Prozent der Betroffenen wohnte in einem Heim. Die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Institutionen mit einer entsprechenden Anfrage konfrontiert werden, ist somit minim. Verständnis vom Leben Da die Beihilfe zum Suizid jedoch in der Gesellschaft thematisiert wird, ist es wichtig, sich damit auseinanderzusestzen. Bei einem Austausch unter Seelsorgern, die in Heimen tätig sind, kamen wir offen ins Gespräch darüber, was beim Verlangen nach Sterbehilfe eine Rolle spielt: unsere eigene Reaktion, der betroffene Klient, seine Familie, seine Gemeinschaft im
Bild: pixabay\cocoparisienne
Dossier: Hilfe beim Sterben
„Ja, ich bin ein König”, sprach Jesus und gab damit seiner Würde Ausdruck.
„Ja, ich bin ein König”, waren die Worte des ausgelieferten Jesu, die seine unverwüstbare Würde im Moment der grössten Schwäche gegenüber seinen Peinigern zum Ausdruck brachten (Johannes 18,37). Es gibt kein Sterben ohne Leiden. Aber im Prozess des Sterbens erfahren Menschen Wichtiges und Wertvolles. Und es gibt ein Danach. Sara Stöcklin
Literatur: Monika Renz: Hinübergehen. Was beim Sterben geschieht. Annäherungen an letzte Wahrheiten unseres Lebens, Freiburg i.B. 2011.
Heim, sein Verständnis von Leben und Sterben, seine Haltung gegenüber Leid. Und die eigentliche Motivation hinter dem geäusserten Sterbewunsch oder der Anmeldung bei Exit. Wir konnten dabei die Bedeutung, die dem Recht auf Selbstbestimmung gegeben wird, nicht ignorieren. Selbstbestimmung geht über Autonomie hinaus, weil sie davon ausgeht, dass wir fähig und befugt sind, aktiv an jeder Entscheidung teilzuhaben, die uns betrifft, und die Konsequenzen für uns selbst und unser Umfeld zu tragen. Dieses Konzept stellt unser Verständnis von geistlicher Begleitung in Frage. Als wir diskutierten, welche Frage sich uns als Seelsorger bezüglich Sterbehilfe stellt, wurden wir uns hierüber einig: Was bedeutet es wirklich, meinen „Nächsten zu lieben”? Ihn über meinen eigenen Glauben, meine Ängste, mein Wertesystem hinaus zu lieben – und dies in jedem Umstand? Majorin Christine Volet
dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
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Hilfe beim Sterben
Panorama
Praktische Umsetzung
Ich akzeptiere Beihilfe zum Suizid als solche im Pflegeheim nicht. Aber ich nehme jeden Bewohner als Menschen an, wie er ist, unabhängig von einer Mitgliedschaft bei Exit. Zudem denke ich, dass christlich geführte Pflegeheime ihre Pforten weit öffnen sollten für Menschen, die möglicherweise Sterbehilfe in Anspruch nehmen werden. Das ist besser, als sie an Heime zu verweisen, bei denen die geistliche Betreuung weniger wichtig ist. Die Erfahrung gibt mir in diesem Punkt recht: Unsere Bewohner, die Mitglied bei Exit waren, haben bisher immer auf die Sterbehilfe verzichtet, weil sie darauf vertrauen konnten, dass unsere Mitarbeitenden sie würdig bis ans Ende begleiten würden.
Bild: Tageswoche.ch
Für mich ist das jedes Mal eine dreifache Herausforderung: Ich bin als Leiter des Heims herausgefordert, als Palliativpfleger
Was hat sich durch das neue Gesetz verändert? Wir haben die Möglichkeit, präventiv einzugreifen. Neue Bewohner müssen uns vor dem Eintritt über ihre Mitgliedschaft bei einer Sterbehilfeorganisation informieren. Wir können somit einer Zunahme der Fälle von Sterbehilfe in Pflegeheimen entgegenwirken. Weil es komplizierter ist, in Pflegeheimen Sterbehilfe anzubieten, empfiehlt die Sterbehilfeorganisation ihren Mitgliedern, vor dem Eintritt Suizid zu begehen. Das bringt gewisse Hoteliers in Bedrängnis. Widerspricht die Annahme dieser Situation nicht dem Gebot „Du sollst nicht töten”? Wer dem Vorgang der Sterbehilfe tatenlos zusieht, ist vergleichbar mit einer Person, die einen Rettungsring in den Händen hält und sich weigert, ihn demjenigen zuzuwerfen, der vor seinen Augen ertrinkt. Also ja: Wenn ich dem Schicksal eines betroffenen Bewohners gegenüber gleichgültig bliebe, würde ich mich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen und somit zum Komplizen der Organisation, die Sterbehilfe leistet. Als Christ denke ich, dass die Anwärter auf Suizidhilfe, die ich treffe, von Gott auf meinen Weg gestellt wurden, damit ich ihnen einen anderen Weg zeige, einen anderen Sinn des Lebens. Regierung in Basel-Stadt spricht sich gegen gesetzliche Regelung zur Sterbehilfe aus Öffentlich unterstützte Spitäler, Altersund Pflegeheime sollen dazu verpflichtet werden, Sterbehilfeorganisationen den Zugang zu Patientinnen und Patienten zu gewähren – so forderte auch im Kanton Basel-Stadt ein parlamentarischer Vorstoss.
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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
Für die Besucherinnen des Frauenwochenendes war die Waldegg ein Ort der Erholung und der Gemeinschaft.
„Samstag, 5. September. Langsam füllt sich das Haus mit strahlenden Gesichtern. Alle sind gespannt, was wir an diesem Wochenende erleben werden. Die erste Überraschung: kaum angekommen, erhalten wir bereits Post. Ein Liebesbrief von Gott persönlich! Für jeden Tag. Die ganze Woche lang will er uns zeigen, wie er uns liebt und wie er sich über uns freut.
Beat Geiser, 59 Jahre alt, leitet ein Pflegeheim im Kanton Waadt. Der auf Onkologie, Palliativpflege und Management spezialisierte Pflegefachmann hat sich 2009 – 2015 im Ethikrat der Vereinigung waadtländischer Pflegeheime (AVDEMS) engagiert und ist seit 2014 Mitglied im waadtländischen Rat für Seelsorge und interreligiösen Dialog in Pflegeheimen.
Wie kann man die Zahl der Anfragen für Sterbehilfe beeinflussen? Die Hauptgründe für die Attraktivität von Sterbehilfeorganisationen liegen in den Ursachen des Sterbewunsches: Die Einsamkeit, das Gefühl von Nutzlosigkeit, verbunden mit dem Bedürfnis, den eigenen Tod zu kontrollieren. Depressionen sind ein weiterer wichtiger Faktor. Hier müssen wir vorbeugen: zum Beispiel mit einem funktionierenden sozialen Netzwerk. Fragen: Major Jacques Tschanz
Der Regierungsrat sprach sich jedoch gegen eine gesetzliche Regelung dieser Art aus. Er will stattdessen die Angebote der palliativen Behandlung fördern. In seiner Begründung nahm er mehrere Argumente auf, die von der Heilsarmee stark gemacht worden waren. Das Parlament folgte dem Antrag der Regierung mit einer äusserst knappen Mehrheit von 39 zu 38 Stimmen. Redaktion
All die Erlebnisse der Woche sind wie ein Blumenstrauss. Unter anderem der Besuch von Tabea Wipf-Zünd, die uns vom Frauenprojekt in Ecuador erzählt. Oder der Besuch der Kommissärin Jane Paone, die eine Predigt für uns auf Deutsch hält.
Welche Liebe zu uns und welche Leistung für sie. Nicht zuletzt der wunderbare Ausflug mit Zvieri auf dem Schiff. Wir können gestärkt an Leib und Seele wieder nach Hause gehen. Eines ist sicher: Jesus Christus begleitet uns mit seiner Freude zurück in unseren Alltag.” Yolanda Hege, Korps Chur
„Freude und Dankbarkeit erfüllten mein Herz für die spürbare Nähe und Liebe Gottes, der uns in seinem Wort immer wieder Freude verkündet und schenkt. Herzlich danke ich dem Organisationsteam für alles, was es so liebevoll für uns vorbereitet hat. Danke an Majorin Renée Zünd
für die Bibelstunden zum Wochenthema der internationalen Bibellesekampagne: ,Philipperbrief – Überrascht von Freude’.” Elda Tanner, Korps Zürich Zentral
„Ich habe diese Frauenferienwoche total genossen. Schon das Lagerthema sprach mich an: ,Überrascht von Freude’. Eine Freude, die nicht von dieser Welt kommt, die Freude auf den Himmel und Christus, durften wir untereinander erleben. An den Gebetszeiten, die wir gemeinsam verbrachten. Das ganze Lagerteam umsorgte uns rundum mit viel Liebe, Geduld und Freude. Herzlichen Dank.” Heidi Nufer, Korps Amriswil
Suche nach Lösungen an der Europa-Konferenz Führungskräfte der Heilsarmee besprachen Anfang Oktober an der Europa-Konferenz in den Niederlanden brisante Themen. Fast fünfzig Heilsarmeeleiter aus allen europäischen Territorien und Einsatzgebieten trafen sich drei Tage lang im Army’s Belmont Conference Center in den Niederlanden. Diskutiert wurde eine Reihe aktueller Themen rund um den Erhalt sozialer Angebote und Institutionen. Umgang mit staatlichen Vorgaben Insbesondere die zukünftigen Entwicklungen und Möglichkeiten im Bereich der institutionalisierten Pflege der Heilsarmee in Europa beschäftigten die Teilnehmer der Konferenz, die von Oberst Neil Webb (Untersekretär für Europa) geleitet wurde. Ausserdem nahm sich die Gruppe viel Zeit, um herausfordernde staatliche Vorgaben im sozialen Bereich zu besprechen. Diese hängen mit Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen in mehreren Ländern zusammen und haben direkten Einfluss auf die Heilsarmee – zum Beispiel, wenn es um die Zulassung der Sterbehilfe in Pflegeheimen geht (siehe dazu S. 6).
Die Führungskräfte beschäftigten sich auch eingehend mit der Flüchtlingsfrage. Es ist das erklärte Ziel der Heilsarmee, für die Hunderttausenden von Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben nach Europa kommen, die optimale Lösung zu finden. Lösungsvorschläge für den General Zusätzlich zu den europäischen Delegierten nahmen auch Repräsentanten aus
dem Internationalen Hauptquartier, Australien und den USA an den Gesprächen teil. Dr. James Read, Leiter des Heilsarmee Ethikzentrums (Territorium Kanada und Bermuda), war einer der Hauptredner und leitete die Diskussionen. Die Lösungsvorschläge der Konferenzdelegierten sollen General André Cox vorgestellt und mit hoher Priorität von ihm behandelt werden. Die Redaktion Bild: zVg
Wie sehen Sie das Gesetz, das im Kanton Waadt die Alters- und Pflegeheime dazu verpflichtet, Sterbehilfe innerhalb der eigenen Institution zuzulassen? Beat Geiser: Vor der Gesetzesänderung wurden die Institutionen aufgrund der Gesetzeslücke zuweilen vor vollendete Tatsachen gestellt. Auf Wunsch des Betroffenen konnte sich eine Sterbehilfeorganisation inkognito einschalten – ohne dass die Angehörigen oder die Mitarbeitenden in jedem Fall davon erfuhren. Es ist gut, dass dies heute nicht mehr möglich ist.
und als engagierter Christ. Es ist eine Herausforderung, dieses tiefe Vertrauensverhältnis zu dem Bewohner zu entwickeln, damit er die Sicherheit hat, sich in allen Bereichen des Lebens begleiten zu lassen – auch dann, wenn er diese Erde verlässt. Meine Erfahrung zeigt, dass der ganzheitliche Zugang der Palliativpflege, der auch die Seelsorge mit einschliesst, sehr gut angenommen wird.
Bild: zVg
Beat Geiser ist Salutist und Leiter eines Alters- und Pflegeheims. Dem dialog gibt er Auskunft, was die gesetzliche Regelung von Sterbehilfe in seinem Kanton für ihn bedeutet.
Liebesbriefe von Gott
Lebhafte Diskussionen an der Europa-Konferenz der Heilsarmee. dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
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Panorama
Freude am Lernen im CompiCamp
Mitte September fand im Korps Genf 1 ein besonderer Gottesdienst statt. Die Ernennung von Juniorsoldaten, Freunden und einer Rekrutin gaben Grund zum Feiern.
Im CompiCamp der Heilsarmee haben Teens und Jugendliche viel erlebt. Yves Menge, Leiter des Camps, hat vier Teilnehmende nach ihren Highlights gefragt.
Jeder Stuhl im dekorierten Saal ist besetzt: Es muss ein Fest im Korps Genf 1 stattfinden! Kommissäre Massimo und Jane Paone sind eigens angereist, um mit dem Korps zu feiern. Die Einreihung von einem Soldaten und sechs Juniorsoldaten, die Ernennung einer Rekrutin und die Aufnahme von fünf Personen in den Freundeskreis bedeuten einen grossen Tag für die Heilsarmee. Das Leitmotto des Anlasses hätte Engagement und Vertrauen lauten können: Das Korps sammelt eine besondere Kollekte
für die Abteilung Mission und Entwicklung, im Vertrauen darauf, dass das Geld sinnvoll verwendet wird. Die Rekrutin und die Freunde entscheiden sich dafür, zum Korps Genf 1 zu gehören, weil sie überzeugt sind, dass Gott sie dort haben will. Die Gemeinde verspricht gemeinsam, ihnen zu vertrauen und sie zu unterstützen. In der Predigt werden alle Besucher dazu ermutigt, sich geistlich und konkret zu engagieren – so wie die vier Freunde im Markusevangelium, die ihren gelähmten
Freund auf ungewöhnliche Weise zu Jesus brachten.
Bild: zVg
Das Korps Genf 1 wächst und vertraut
Der Schlusssegen ist eine Bestätigung für die Salutisten: Der Herr neigt sich uns zu und bleibt treu. So bildeten das persönliche Engagement und das Vertrauen in Gott den roten Faden der Feier. Die Salutisten des Korps Genf 1 wollen, dass es nicht nur zwei Worte bleiben, sondern beides für uns zur Wirklichkeit wird. Florence Larsen
„A mess” in St. Gallen Mess ist englisch und steht für Durcheinander, Unordnung, Chaos. Und Messy Church ist genau das: Chaos-Kirche! Chaos? In der Heilsarmee? Das geht doch gar nicht zusammen! Und ob das geht! Unsere erste Messy Church hat das bewiesen: Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten können miteinander unter Gottes Wort eine tolle Zeit verbringen.
In der Celebration erklärte ein Anspiel die Motivation des Apostels, warum er diese
Bild: T. Feurer
Diesen Sommer startete die erste Messy Church im Saal der Heilsarmee St. Gallen. Die Gäste wurden im Foyer offenherzig empfangen, mit einer Erklärung, was MC
bedeutet. Messy Church lebt davon, dass es kein festes Programm gibt, alles findet gleichzeitig statt. Die Besucher sind frei, wie sie ihre Zeit verbringen wollen. So auch hier: Es gab nur Fixpunkte (Beginn, Celebration, Imbiss, Ende). Dazwischen wurden Kontakte geknüpft, über den Glauben geredet, Papierflieger gefaltet, Kompasse gebastelt, mit Lego gebaut und eine Landkarte mit Paulus’ Reisen erstellt. Das war auch das Thema vor den Ferien: „Wenn einer eine Reise tut – die Reisen des Paulus”. Und alle Tätigkeiten brachten einen Hinweis zum Thema.
langen Reisen unternahm: Er wollte das Evangelium zu den Menschen bringen. Die Reise ging von Ort zu Ort, Menschen, mit denen Paulus zu tun hatte, gaben Interviews und teilten mit den Zuschauern, welche Briefworte ihnen am meisten Eindruck machten. Als Schlusswort erklärte Paulus, auf seine Berühmtheit angesprochen, dass er nur von Jesus erzählen wolle. Mit den Nachbarn am Tisch Das ist auch das Ziel der Messy Church, und so wurde zwar viel gelacht, doch alles drehte sich um Paulus, Jesus und das Evangelium. Zum Abschluss gab es gefüllte Pitabrötli. Die Tischgemeinschaft mit Menschen aus der Nachbarschaft und aus den sozialen Brennpunkten wurde sehr genossen. Das ist die Stärke der Messy Church: Menschen aus unterschiedlichen Milieus der Kirchenferne zusammenbringen und in einer grossen Gemeinschaft das Evangelium feiern zu können. Und weil alle, Mitarbeiter wie Gäste, so begeistert waren, wird das Konzept Messy Church wieder aufgegriffen werden. Die grossen Geschichten der Bibel eignen sich dafür – und Weihnachten steht vor der Tür! Bilder, Filme und weitere Infos sind einsehbar auf facebook (HeilsarmeeSG) und auf unserer Homepage.
Die Besucher der Messy Church können frei wählen, wie sie ihre Zeit verbringen wollen.
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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
Kapitän Markus D’Alessandro heilsarmee-stgallen.ch
Christoph
Jakob
Leonie
16 Jahre
13 Jahre
10 Jahre
Am CompiCamp gefällt mir:
Am CompiCamp gefällt mir:
Am CompiCamp gefällt mir:
Die Leute sind alle herzlich und lieben dich. Man knüpft neue Beziehungen und lernt einander besser kennen. Wir sind eine Gemeinschaft von wild zusammengewürfelten Menschen, und trotzdem haben wir es super.
Dass wir etwas über den PC lernen.
Das Singen, Beten und die Gemeinschaft.
Ich habe in dieser Woche gelernt: Wie man ein Spiel programmiert.
Ich habe in dieser Woche gelernt: Mit Microsoft Word zu arbeiten und zu verstehen, wie es funktioniert.
Ich habe in dieser Woche gelernt: Diverse Photoshop-Tools zu nutzen und Hampelmänner zu machen. Darum bin ich ins Lager gekommen: Um all die lieben Leute wiederzusehen, die ich letztes Jahr kennengelernt habe. Ich habe hier erlebt: Ich habe viele gute Gespräche gehabt, viel gelacht, viel Sport gemacht und Freude gehabt.
Am CompiCamp gefällt mir: Die familiäre Atmosphäre, die Workshops, Inputs, das super leckere Essen, das Haus, die Leiter, die Freizeit. Nicht zu vergessen das sogenannte Popcorn-Gebet! Ich habe in dieser Woche gelernt: Filme zu schneiden und Neues über Computer. Aber auch viel über Gott während den Themenabenden.
Darum bin ich ins Lager gekommen: Weil meine Geschwister schon vor mir im CompiCamp waren. Da wollte ich unbedingt auch dabei sein. Ich habe hier erlebt: Ich habe im CompiCamp viele Kinder erlebt, denen es Spass macht, nicht nur auf dem PC zu spielen, sondern auch zu arbeiten.
Darum bin ich ins Lager gekommen: Weil mich Yves eingeladen hat. Ich habe hier erlebt: Ich habe Eliane und Alina kennengelernt.
Darum bin ich ins Lager gekommen: Meine Eltern wollten mich irgendwohin verfrachten. Bin ich froh, dass ich zugesagt habe, als sie mir das CompiCamp vorschlugen! Ich habe hier erlebt: Seeeeeeeeehhhr vieeeeel!!!! Es ist hammermässig cool. Es gibt immer etwas zu tun. Viel Gemeinschaft und Spass. Mega cool!
Eliane 13 Jahre
dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
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Notabene
Familienchronik Kinderweihe Basel 1: Sascha Maurer; Bern: Tyrone Hill Adek, Jayden Embisu Adek; Burgdorf: Kevin Martin; Davos: Sanna Rauch; Gurzelen: Elena Hänni, Maria Hänni, Luisa Hänni; Huttwil: Mathja Wiedemann, Mael Winkler, Malija Moana Glauser; Interlaken: Lenox Otto Amacher; Liestal: Eva Brutschin, Nora Brutschin; Uster: Sven Hauser; Winterthur: Liann Spühler; Zentralschweiz: Nathanael Daniel Oester Juniorsoldateneinreihung Amriswil: Sina Stump; Huttwil: Noel Fuchs, Esther Heiniger, Maela Liegle Aufnahme in den Freundeskreis Aargau Süd: Philipp Dätwyler, Francesco Guarisco, Christine Guarisco, Debora Tedesco, Simeon Tedesco; Basel Gundeli: Enir Fajardo; Claudia Hediger, Liliana Vargas; Huttwil: Rebecca Biegger, Jonathan Loosli, Kevin Reuteler, Markus Staufer, Alyssa Sutter, Stefan Winkler; Liestal: Gabi van der Wolk; Solothurn: Elisabeth Meier, Ruedi Meier; Thun: Christina Colella-Habegger; Winterthur: Manuela Schneider, Joel Schneider, Céline Graf, Yannick Imboden Soldateneinreihung Amriswil: Anja Senn; Gabriela Nufer; Basel Gundeli: Renate Dinkel, Andrea Krause, Manuela Maeder; Gurzelen: Priscilla Allenbach-Walter, Michael Allenbach-Walter; Liestal: Oskar van der Wolk, Martin Sigrist, Susanne Sigrist; Thun: Sophie WampflerBless, Jakob Wampfler, Christine BinggeliZumbach, Markus Binggeli; Wädenswil: Heidi Greuter Abschluss biblischer Unterricht Aargau Ost: Lea Kunz, Joy Scharwächter; Aargau Süd: Simeon Tedesco, Debora Tedesco, Sandro Berner; Adelboden: Martin Germann, Lara Inniger, Hans-Jakob Hari, Melody Wäfler, Elias Zimmermann, Marina Hari, Benjamin Schmid; Affoltern: Kaja Lang, Géraldine Wirth, Sarah Weber, Benjamin Alder; Amriswil: Lynn Nufer, Simona Moos, Jonas Oswald; Basel 1: Karina Salgueiro, Vanessa Kreienbühl, Janes Pozar; Basel Gundeli: Maya Muntwiler, Delia Rueff; Bern: Timon Bösch, Jonas Inniger, Lukas Walzer, Tiffany Wiedemer, Yaël Sterckx, Jonas Michael Sutter; Burgdorf: Noemi Ratti; Huttwil: Lukas Biegger, Katja Heiniger; Sarah Jost, Aline Koch,
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Heimgang Stefanie Nyfeler, David Steffen; Langnau: Simea Strahm; Liestal: Benjamin Spinnler; St. Gallen: Ronja Odermatt, Nathaline Nzenza, Isaia D’Alessandro; Uster: Joel Wilde, Joe-Dan Hasler; Wädenswil: Selina Schaufelberger; Winterthur: Michael Bosshard, Timon Fuhrer, Livia Imboden; Zürich Nord: Alexandra-Sophie Blum Trauung Aargau Süd: Sabine Bertschi und Tobias Frei; Basel Gundeli: Tamara Widmer-Hunn und Tim Widmer, Manuela Maeder Montes Benitez und Jeyson Benitez; Bern: Jennifer Spring und Nathanael Nufer, Debora Nufer und Stève Galeuchet, Corinne Baumberger und Jonas Gygax; Birsfelden: Kapitänin Monika Erzberger und Auxiliarkapitän Michael Huber; Burgdorf: Sandra Huwiler und Lars Buri; Huttwil: Rebekka Loosli und Janis Häberli. Christine Anliker und Manuel Aeschimann, Rahel Stalder und Ariel Hauser, Olivia Hiltbrunner und Micha Grossenbacher; Interlaken: Werner Häsler und Maya Schmid; Liestal: Sandra Lüthi und Thomas Wegner; Thun: Christa Habegger und Tiziano Colella; Schwarzenburg: Bettina Winkelmann und Marco Inniger; Wädenswil: Christine Hofer und Dan Landerer Mitarbeiterernennung Aargau Ost: Daniel Wirz (Evangelisation, Singteam); Aargau Süd: Silvan Gloor (Kleingruppenleiter), Benjamin Hunziker (Kleingruppenleiter), Lukas Peter (Kleingruppenleiter); Basel Gundeli: Stephan Rueff (Leitung Technikteam), Timo Mangold (Technikteam), Yannick Schaffner (Technikteam); Bern: Traugott Heiniger (Leiter Frauenchor), Pia Steiner (Bereichsleitung Musik); Zürich Zentral: Ruedi Dössegger, (Bereichsleiter Administration), Majorin Hanny Bommeli (Leitung Frauengruppe G&F); Arielle Mägli, (Jugendarbeiterin) Ernennung von Lokaloffizieren Aargau Ost: Daniel Wirz (Korpsrat); Aargau Süd: Hansjörg Hunziker (Korpssergeantmajor); Birsfelden: Fredi Stricker (Korpsleitungsrat); Heidi Urben (Korpsleitungsrat), Werner Niederhäuser (Korpsleitungsrat), Bruno Niederhäuser (Korpsleitungsrat); Zürich Zentral: Fred Burger (Korpsleitungsrat) Besondere Jubiläen Bern: Elisabeth Michel-Mader (50 Jahre Salutistin), Rosemarie Raval (50 Jahre Sa-
dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
lutistin), Hansjörg Stalder-Wyder (50 Jahre Salutist), Rosemarie und Kurt Mäder-Hofer (Goldene Hochzeit), Susi und Hans SignerScreta (Goldene Hochzeit); Schaffhausen: Majorin Ruth Hübscher (60 Jahre Salutistin); Urs Rutishauser (40 Jahre Salutist); Thun: Bruno Siegenthaler (40 Jahre Salutist), Mirjam und Ernst Wittwer-Gunther (Goldene Hochzeit); Winterthur: Oskar Heiniger (50 Jahre Salutist), Anneliese Uhlig-Dubach (40 Jahre Salutistin); Zürich Nord: Herrmann Engeler, (40 Jahre Salutist); Zürich Unterland: Verena Honegger (40 Jahre Salutistin); Zürich Zentral: Hanny Götsch-Liechti (65 Jahre Salutistin), Oberst Hanspeter Vogel (65 Jahre Salutist), Dora Rinderknecht (50 Jahre Salutistin) Heimgang Aargau Süd: Kurt Hächler, Karl Büchi; Adelboden: Susanna Josi, Margarita Hari; Basel 1: Samuel Schiffmann-Kohler; Bern: Major Albert Zünd, Maria Hartmann; Biel: Hedy Illi; Birsfelden: Suzanne GisinReuter, Ruth Zimmermann-Tschudin; Gurzelen: Louise Lüthi-Roth; Interlaken: Elsi Wetzel-Blatter; Münsingen: Majorin Margrit Künzi-Schöni; Saanen: Frieda UmmelWehren; Uster: Ruth Spahr, Irma Gaioni; Wädenswil: Emmi Fleischmann; Zürich Nord: Marianne Lüssi; Zürich Zentral: Hedwig Steiner-Huber, Oberstin Eunice Büchi-Boadle
Termine Kommissäre Massimo und Jane Paone, Territorialleiter 8.11. Gottesdienst Korps Gundeli 22.11. Gottesdienst Korps Tramelan 10.12. Strategieratssitzung, Hauptquartier Bern 13.12. Gottesdienst Korps Wädenswil Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer, Chefsekretär und Sekretärin für G+F 22.11. Gottesdienst Korps Gurzelen 1.12. Weihnachtsfest Ruhestandsoffiziere Division Ost 3.12. Weihnachtsfest Ruhestandsoffiziere Division Mitte 10.12. Strategieratssitzung, Hauptquartier Bern
Brigadierin Gertrud Rickenbach-Schwyzer Gertrud Schwyzer wurde am 31. März 1924 in Bülach geboren. Sie wuchs mit den Eltern, ihren drei Schwestern und einem Bruder auf. Nach der Schule begann sie eine Lehre als Lebensmittelverkäuferin. In dieser Zeit wurde sie in die Heilsarmee eingeladen. Am 1. Advent 1940 besuchte sie den Gottesdienst und bekehrte sich am selben Abend. Sie fand durch Jesus Sinn in ihrem Leben. Ihrer Mutter fiel der Entscheid sehr schwer, so dass sie von zu Hause weg in ein Frauenheim der Chrischona zog. Mit zwanzig Jahren ging Gertrud ins Welschland, um dort der Heilsarmee als Korpshilfe zu dienen. In La Chaux-deFonds erlebte sie eine lehrreiche Zeit und konnte ihr Französisch verbessern. Dort berief Gott sie in den Dienst als Heilsarmeeoffizierin. Nach Arbeitseinsätzen in verschiedenen Korps trat Gertrud 1947 in die Offiziersschule ein. 1948 wurde sie nach Murten ausgesandt. Danach folgten über die Jahre verschiedene Korps. Im Glattfelden wurde Gertrud von Major August Rickenbach vom Korps Wetzikon gebeten, ihn zu heiraten und sich um seine fünf Kinder zu kümmern, da seine Frau verstorben war. Nach einem Entscheidungsprozess mit intensivem Gebet sagte sie zu, und die beiden heirateten am 18. November 1966. Vier Jahre später kam Tochter Dora zur Welt. Als Familie zogen sie nach Langenthal, dann ins Männerheim Köniz, ins Industrieheim Basel und später nach Aarburg und Zofingen. Die letzten zehn Dienstjahre verbrachten sie und ihr Mann in der Brockenstube der Stadt Zürich. Im Ruhestand engagierten sich die beiden noch 22 Jahre lang in der Wirtschaftsmission, hielten Vorträge und machten Krankenbesuche. Offizierin Rickenbach schätzte auch die Zeit mit Angehörigen. Durch ihr ganzes Leben hindurch fühlte sie sich von Gott geführt und getragen. Brigadierin Gertrud Rickenbach
Für Sie gelesen
Gratulationen 85 Jahre 10.12. Majorin Verena Rust, Belpstrasse 21A, 3007 Bern 80 Jahre 16.11. Oberstltn. Andrée Dudan, Avenue des Alpes 18c, 1450 Ste-Croix 4.12. Majorin Hedwig Fischer, Zielackerstrasse 19, 8304 Wallisellen 5.12. Majorin Ruth Schoch, Rietweg 9, 8477 Oberstammheim 15.12. Majorin Liselotte Bannister, Neptunstrasse 31, 8032 Zürich 75 Jahre 6.12. Majorin Mirjam Stauber, Sonnentalweg 4, 8610 Uster Goldene Hochzeit 20.11. Majore Samuel und Lydia Walzer, Hochkreuzstrasse 1, 9320 Arbon
Erwachsenenbildung
Biblische Theologie mit Pfarrerin Christine Gühne
Kursbeschreibung Auf dem Hintergrund der biblischen Texte des Alten und des Neuen Testaments beleuchtet der Kurs Themen und Begriffe der Bibel in ihrem gesamtbiblischen Zusammenhang. Die Teilnehmenden erörtern das Verhältnis von Altem und Neuem Testament zueinander vor dem Hintergrund gegenwärtiger theologischer Diskussion und des jüdisch-christlichen Gesprächs. Sie lernen, in der Vielfalt biblischer Themen theologisch begründet zu argumentieren und daraus Konsequenzen für ihre eigene praktisch-theologische Arbeit zu ziehen. Daten: Dezember 2015 bis April 2016 Ort: Heilsarmee Bildungszentrum, Basel Kurskosten: CHF 560.00 (inkl. Verpflegung) für beide Tage. Anmeldefrist: 25. November 2015 Infos und Anmeldung: Heilsarmee Erwachsenenbildung PF 54, 4012 Basel erwachsenenbildung@heilsarmee.ch heilsarmee-bildungszentrum.ch
Unverzagt und himmelsnah Mein Ruhestand voller Überraschungen Hildi Hari-Wäfler Neufeld Verlag (2015) ISBN: 878-3-86256-065-3 shop.heilsarmee.ch Endlich Ruhestand! In ihrem Leben hat Hildi Hari-Wäfler so einiges erlebt, gerade auch in den 40 Jahren Dienst für die Heilsarmee. Doch wer denkt, dass sie nun die Hände in den Schoss legt, irrt sich. Im dritten Band ihrer Buchreihe erzählt Oberstleutnantin Hari von ihrer Rückkehr in die Heimat Adelboden. Dort wartet so manche Überraschung (und Herausforderung) auf die junggebliebene Pensionärin. „Unverzagt und himmelsnah” ist eine Sammlung von Alltagsgeschichten, von Beziehungen und gemeinsamem Unterwegssein, und von Gott, der Hildi Hari in den Schwierigkeiten des Lebens immer wieder persönlich begegnet ist. Ihr Glaube hat sie durch vieles hindurchgetragen und sie durfte erleben, wie Gott handelt, wenn wir keinen Ausweg mehr sehen. Zudem ist das Buch ein Bericht über das alltägliche Leben in Adelboden, mit vielen farbenprächtigen Bildern. Hildi Hari-Wäfler erzählt von staunenden Ärzten, strickenden Omas, pubertierenden Enkeln, erschreckenden Diagnosen und dem neuen Glanz einer alten Scheune. Dabei hat immer wieder Gott seine Hände im Spiel – der Gott, dem Hildi als junger Mensch ihr Leben anvertraut hatte. Das Buch ist im Neufeld-Verlag erschienen und kann ab sofort im Shop bestellt werden. Nora Steiner
dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
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Im Dialog bleiben
Der geniale Begleiter
Raphael Walzer, Korps Bern
Im nächsten „dialog”
Einfach feiern
Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse!
mmond
Erschlagen von so viel Lärm suche ich ein Mittel, zu entrinnen – das Geschrei in meinem Inneren zum Schweigen zu bringen. Die Liebe, die Zeit, Tränen verlangen oft meine ganze Aufmerksamkeit.
Impressum
Bild: Sharon Dru
Abschottung
Redaktionsteam Major Jacques Tschanz, Leiter Kommunikation; Sara Stöcklin, Nora Steiner; redaktionelle Mitarbeiter: Claire-Lise Bitter, Elsbeth CachelinRufener, Reinhard Lässig. Übersetzung: ClaireLise Bitter, Sara Stöcklin, Nora Steiner
Oh, all diese Schreie, die ich nicht vergessen kann! Ich möchte überleben, Herr, und deswegen schotte ich mich ab. Mein Herz distanziert sich von allem, was es verletzt. Wie mich betäuben, immun werden gegen alle Hilferufe meines Bruders? Doch am Ende, entdecke ich, dass du es bist, der diese störenden Rufe in mir zulässt. In meiner Eile, meine Haut zu retten, könntest du der sein, von dem ich mich entferne! John Gowans
Layout Hauptquartier, Bern Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Massimo Paone Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–
Mit der Adventszeit verbinden wir häufig Stress und Kommerz statt Ruhe und Besinnlichkeit. Die nächste Ausgabe des dialogs lädt Sie zur Weihnachtswerkstatt ein: Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einfachen Mitteln ein ganz besonderes Fest erleben können. Die Redaktion
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AZB
Gebete der Hoffnung
Leben zurück. Er sieht zwei Spuren im Sand – eine von Gott und die eigene. Während einer gewissen Zeit im Leben gibt es aber nur eine Spur. Da fragte er Gott: ‚Warum hast du mich in den schwersten Momenten meines Lebens alleine gelassen?‘ Da sagt Gott: ‚Ich habe dich nie alleine gelassen. Dort, wo du nur eine Spur siehst, habe ich dich getragen.‘ Mit diesem genialen Jesus kann ich jederzeit im Gebet über alles reden!”
3001 Bern
„Als ich vor einem Jahr die Lehre als Logistiker bei der Post begann, wusste ich nicht genau, was auf mich zukommt. Ich kannte niemanden dort, freute mich überhaupt nicht und war verunsichert. Aber ich wusste, dass Jesus bei mir ist. Doch bereits in der Einführungswoche lernte ich Leute kennen und konnte meine Unsicherheit beiseitelegen. Ich durfte erleben, dass mich Jesus durch unbekannte und schwierige Situationen immer wieder trägt. Ich bin sehr dankbar, dass ich so einen genialen Begleiter haben darf, der in Herausforderungen mit mir ist. Ich denke gerne an die Geschichte ‚Spuren im Sand‘. Ein Mann geht am Strand entlang und blickt auf sein
Bild: zVg
Raphael Walzer (16), Lernender bei der Post, hat neben coolen Freunden in der Heilsarmee einen besonderen Weggefährten.
dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2015
„Denn ihr glaubt an die Hoffnung, die der Himmel für euch bereithält.” Kolosser 1,5