Dialog 03.2016

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Monatszeitschrif t für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

3/ 2016

Bild: flickr.com\heyhachi

Neubeginn Wenn das Alte vergangen ist

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Osterbotschaft des Generals

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Aus dem Leben der Heilsarmee

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Dialog

Editorial Bild: flickr\heller_dk

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Bei einem zufälligen Blick in den Garten entdecke ich sie: die ersten Tulpenblätter, die aus der Erde ragen und den Frühling ankündigen. Kennen Sie das Gefühl der Vorfreude, das in solchen Momenten alle Trübsal fortbläst?

4. JUNI 2016

13.30 UHR

Konferenzzentrum Chrischona

Bettingen bei Basel

WEIHE ORDINATION WILLKOMM

Mit den Boten des Lichts / A fény követei heilsarmee-bildungszentrum.ch

Philippe Escoffier kennt es. Der Verantwortliche für den Garten im Centre-Espoir in Genf staunt jedes Jahr neu über das Leben, das nach der Winterstarre kraftvoll hervorspriesst (S. 4). Das jährliche Frühlingserwachen ist nicht nur für ihn ein Sinnbild. Was sich in der Natur abspielt, erfährt jeder von uns im eigenen Leben: Altes vergeht, Neues beginnt. Lesen Sie auf den folgenden Seiten Geschichten von Menschen, die noch einmal neu anfangen mussten. Zum Beispiel Ahmad und Ali, die aus Afghanistan geflohen sind und nun in der Schweiz leben (S. 5). Auch das Osterfest steht für einen Neubeginn. „Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen!” schreibt Paulus (1. Korinther 5,17). In seiner Osterbotschaft (S. 6) erklärt General André Cox, was damit gemeint ist: „Indem er Christus auferweckte, hat Gott jedem von uns eine sichere, ewige Zukunft eröffnet.” Der Winter ist vergangen – ein für alle Mal. Sara Stöcklin

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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HA-Info

Jesus (er)lebt! Gestern Abend war ich bei einem Freund zu Besuch. Noch im letzten Sommer genossen wir gute Gespräche, die Musik und die Sonne am Jazz Festival in Montreux. Nun fällt ihm, gezeichnet von einer schweren Krebserkrankung, das Gehen schwer. Nur Gott alleine weiss, ob er noch lebt, wenn dieser Text im dialog erscheint.

In Römer 6,9 steht: „Wir wissen ja, dass Christus, nachdem er von den Toten auferstanden ist, nicht mehr sterben wird; der Tod hat keine Macht mehr über ihn.” Jesus ist nicht in seinem Grab geblieben. Er lebt! Er hat bewiesen, dass seine Macht grösser ist als der Tod. Jesus hat den Tod besiegt. Ein Abschied hier auf Erden ist zwar immer traurig, vor allem für die Angehörigen. Aber auch im Angesicht des Todes kann mein Freund hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Im genannten Bibeltext steht weiter (Vers 10): „Denn sein Sterben war ein Sterben für die Sünde, ein Opfer, das einmal geschehen ist und für immer gilt; sein Leben aber ist ein Leben für Gott.” Weil Jesus am

Kreuz die Sünde besiegt hat, sind auch wir für die Sünde tot. Das bedeutet, dass auch wir ewig für und mit Gott leben können, wenn wir an ihn glauben.

Bild: Werner Tschan

Es beeindruckt mich, wie mein Freund in all dem Leid, das er ertragen muss, die Nähe Gottes sucht. Er fühlt sich getragen. Mein Freund vertraut darauf, dass Gott keine Fehler macht.

Das grösste Wunder Ich bete und hoffe, dass Gott meinem Freund noch ein paar Jahre mit seiner Familie schenkt. Ich glaube daran, dass für Gott nichts unmöglich ist und er heute noch Wunder tut. Das grösste Wunder hat Gott bereits getan: Er hat das Herz meines Freundes berührt, verändert, geheilt. Der Mann darf mit Überzeugung sagen, dass er ein Kind des höchsten Gottes ist. War es die letzte Umarmung meines Freundes? Vielleicht hier auf Erden. Aber wir werden auch in Zukunft Freunde bleiben. Ich weiss nicht, welches Musikfestival wir im Himmel besuchen werden. Es wird auf jeden Fall fantastisch sein. Ich freue mich schon jetzt darauf.

Was für eine Hoffnung! Was für eine Freude! Danke, Jesus, dass du den Tod besiegt hast.

Die folgende Geschichte hat sich in der schlimmsten Zeit der Apartheid in Südafrika zugetragen. Erzbischof Desmond Tutu predigte während eines ökumenischen Gottesdienstes in der Kathedrale St. George, als die berüchtigte Sicherheitspolizei die Kirche betrat, um ihn erneut in Haft zu nehmen.

und Streitkräften, die nicht wussten, wie ihnen geschah. Sie wichen zurück, um der Menge Platz zu machen für ihren Tanz der Freiheit in den Strassen Südafrikas.

Der Mann Gottes schaute den Beamten in die Augen. Er erkannte die politische Autorität an, in deren Auftrag sie handelten, erinnerte aber daran, dass er einer höheren Macht diente. Tutu sagte: „Da ihr bereits verloren habt, lade ich euch ein, Teil der Siegerpartei zu werden!” In seiner Stimme lag Wärme, und auf seinem Gesicht war ein Lächeln zu sehen, doch er sprach mit Mut und überraschender Klarheit. Die Versammlung liess sich von seiner Zuversicht anstecken, und ihre Angst verwandelte sich in Lob. Die Leute tanzten hinaus aus der Kathedrale hin zu den wartenden Polizisten

Kommissäre Massimo und Jane Paone Territoriale Leiter

Philipp Steiner Leiter Marketing und Kommunikation

Offen gesagt

Wie können wir in scheinbar ausweglosen Situationen mutig sein? Indem wir am Glauben festhalten und auf den vertrauen, der die Auferstehung und das Leben ist. Die Engel am leeren Grab sagten zu den überraschten Frauen: „Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat” (Lukas 24,6). Die Frauen waren gekommen, um die gewohnten Trauerrituale durchzuführen. Stattdessen fanden sie am Grab heraus, dass er lebte. Jesus Christus ist nicht mehr tot – er ist auferstanden! Wir haben das Vorrecht, Teil der Auferstehungsgemeinschaft zu sein. Durch unseren Glauben bezeugen wir Jesus Christus als Herr des Lebens. Das erfordert Mut. Er ist der Herr der ganzen Erde und Sieger über alle Ungerechtigkeit.

Seid unerschrocken und lebt mutig im Wissen, dass Jesus Christus auch in schwierigen Zeiten unser auferstandener Herr ist!

Bild: Werner Tschan

Auferstehungsmut

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Dossier: Neubeginn

Der Garten des Centre-Espoir liegt ausserhalb der Stadt Genf und bietet IV-Bezügern ganzjährig einen geschützten Arbeitsplatz. Damit im Frühling Früchte wachsen und Blumen blühen, bereiten die Arbeiter im Winter den Boden vor. Im Winter macht die Natur Pause. Doch das bedeutet nicht, dass die Mitarbeiter im Garten nichts zu tun hätten. „Es ist eine ruhige Zeit, in der wir uns anderen Arbeiten widmen können: Reparaturen, Malerarbeiten oder dem Baumschnitt”, erklärt Philippe Escoffier, Verantwortlicher für den Garten. Mitarbeiter Grégory (37) fügt hinzu:

„Wir beschäftigen uns im Winter mit dem Unterhalt des Gartens, mit der Bearbeitung des Bodens und dem Kompost. Kurz gesagt: mit der Vorbereitung der Erde, damit im Frühling wieder alles wächst und gedeiht.” Arbeit, die Früchte trägt „Für einen Gärtner ist der Frühling eine wunderbare Jahreszeit”, sagt Philippe Escoffier. „Alles erwacht, entsteht neu. Im Frühling kann man die Früchte der Arbeit geniessen, die man im Winter geleistet hat. Sowohl wortwörtlich wie auch im übertragenen Sinn.” Michaël (33), ein ausgebildeter Landschaftsgärtner, arbeitet seit vier Jahren im Garten des Centre-Espoir. Obwohl ihm alle Jahreszeiten gefallen, schätzt er den Frühling besonders: „Es ist schön, zu sehen, wie aus dem kleinen Samen, den wir gesät haben, eine wunderbare Blume entsteht.” So wie der Frühling eine Zeit der Erneuerung ist, soll der Garten ein Ort der

Erneuerung für die Menschen sein, die vom Leben gebeutelt wurden. „Meine Scheidung hat mich aus der Bahn geworfen und mein Leben grundlegend verändert. Nun arbeite ich hier”, erklärt Michaël. „Ich kann mir gut vorstellen, bis zum Ruhestand hierzubleiben. Es ist ein kleiner Betrieb, in dem sich alle verstehen. Ein gutes Team.” Sébastien Goetschmann Bild: Sébastien Goetschmann

Den Boden bereiten

Junge Hilfsarbeiter im Garten.

Zurück zum Wesentlichen

Neun Jahre lang arbeitete ich als Offizierin und Sozialpädagogin im „Schlössli”, in einem Wohnheim der Heilsarmee für junge Frauen. Ich liebte meine Aufgabe und engagierte mich von Herzen. Dass ich an meinen freien Tagen häufig unter Kopfschmerzen und Übelkeit litt, besorgte mich kaum. Bald kamen Kreislaufprobleme dazu, und ich litt an Schwindelanfällen. Der Hausarzt konnte mir nur bedingt helfen. Die Erschöpfung und Kraftlosigkeit machten mich unfähig zu arbeiten. Ich suchte einen Psychiater auf und beschritt einen langen, schmerzlichen Weg. Die Diagnose: Erschöpfungsdepression. Ich musste lernen, zu meiner Schwäche zu stehen. Erkennen, dass ich auch ganz ohne Leistung wertvoll bin und von Gott und von Menschen geliebt werde. Kleine Schritte aufwärts Prägende Erfahrungen meiner Kindheit – fehlende Anerkennung und sexueller

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Missbrauch – kamen mit Hilfe der Therapie und der Gebetsseelsorge ans Licht. Nach Monaten ging es in kleinen Schritten aufwärts. Ich konnte wieder 50 Prozent arbeiten. Doch nach kurzer Zeit meldeten sich die Symptome zurück. Ich war nicht mehr belastbar und musste meine geliebte Arbeit aufgeben. Mein Arzt beantragte eine IV-Rente und half mir einfühlsam, diesen Schritt zu akzeptieren. Die Krankheit bedeutete eine enorme Veränderung für mich. Mir wurden Dinge unwichtig, die ich vorher als wichtig einstufte. Ich lernte, Vergängliches loszulassen und ewige Werte hochzuhalten: Glaube, Hoffnung und Liebe. Ich lernte, „Nein” zu sagen. Natürlich gelingt es mir nicht immer, meine begrenzte Belastbarkeit zu akzeptieren. Doch ich habe meine Lebenssituation angenommen. Und Gott hat mir wieder Perspektiven gegeben. Innere Heilung Darüber hinaus hat Gott mir ein grosses Geschenk gemacht. Ich durfte in dieser Zeit meinen jetzigen Mann kennenlernen. Dass es möglich wurde, mich einem Mann völlig anzuvertrauen, ist ein Wunder und ein Zeichen innerer Heilung. Ich habe auch zwei erwachsene Stiefsöhne bekommen,

die mich von Anfang an akzeptierten. Dann ging mein Wunsch, wieder mit Kindern zu arbeiten, in Erfüllung. Ich helfe heute alle zwei Wochen im BabySong in der Heilsarmee Bern mit. Ich pflege den Kontakt zu Müttern und Kindern. Weiter bin ich regelmässig Babysitterin in einer Salutistengrossfamilie, deren Kinder mir ans Herz gewachsen sind. Immer mehr wird mir bewusst, dass ich meinen Alltag ohne Jesus nicht schaffe. Und das ist auch gut so: Er will es in mir schaffen, er will mir Kraft und Leben sein. Kapitänin Ruth Méroz-Etzensperger Bild: zVg

Kapitänin Ruth Méroz berichtet, wie sie das Leben nach einer Erschöpfungsdepression neu entdeckte.

Ruth Méroz mit ihrem Mann Franz.


„Wir stehen wieder ganz am Anfang”

Ali kam früh im Leben mit Korruption und Menschenhandel in Berührung. Er war fünfzehn, als er sein Heimatland verliess und in den Iran fuhr. Erst sechs Jahre später gelang es ihm, nach Griechenland und schliesslich in die Schweiz weiterzureisen. Die Heilsarmee Flüchtlingshilfe brachte ihn und seine Frau ins Korps Münsingen. Dort trafen sie auf Ahmads Familie und wohnen nun gemeinsam im Korps. „Wir kannten vorher niemanden hier”, berichtet er. Ahmad ging es genauso. „Ich bin sehr froh, meine Frau und meine Kinder bei mir zu haben.” Neu geboren Das Leben in der Schweiz ist ihnen noch ungewohnt. Ali und Ahmad sprechen viel von Regeln, die sie erlernen müssen. „In Afghanistan wussten wir Bescheid”, erklärt Ali. „Wir kannten die Sprache, Kultur und Gepflogenheiten. Hier müssen wir alles wieder von Grund auf lernen. Wir fühlen uns wie neugeborene Babys!” Nach Beispielen gefragt, lachen beide. „Der Verkehr funktioniert völlig anders”, sagt Ali. „Mit Ampeln zum Beispiel!” Etwas ernster fügt er hinzu: „In meinem Dorf habe ich alle Leute ge-

Neues Leben in Sicherheit: Ali und Ahmad im Korps Münsingen.

kannt, die in meiner Strasse wohnten. Hier kenne ich nicht einmal die Nachbarn. Wir sehen uns nur von fern, wenn sie frühmorgens zur Arbeit gehen.” Leben in Freiheit Trotz der Herausforderungen freuen sich beide über die Sicherheit und Freiheit in ihrer neuen Heimat. „Ich weiss nicht, ob wir hierbleiben können und welche Möglichkeiten ich habe”, sagt Ahmad, der in Afghanistan als Elektriker arbeitete und Informatikkurse besuchte. „Aber ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie in Freiheit aufwachsen, zur Schule gehen

und studieren können.” Vor wenigen Tagen kam sein zweites Kind, Tochter Neda, zur Welt. Über die Unterstützung der Heilsarmee-Mitglieder beim Start in ihr neues Leben freuen sich Ali und Ahmad. Nie wird Ahmad vergessen, wie sich Leutnant Lukas Schenk für ihn einsetzte, als er aufgrund einer Augenkrankheit dringend ein Medikament benötigte. Weil die Krankenkasse nicht dafür aufkam, zahlte das Korps. Auf sein Augenlicht soll Ahmad im neuen Leben nicht verzichten müssen. Sara Stöcklin *Namen geändert.

Verlieren ist manchmal gewinnen

Bild: zVg

Gott greift ins Leben von Jonas ein. Dann platzt sein Traum. Doch der Verlust macht Jonas reicher:

Jonas Inniger (16): „Jetzt kann ich meine Gaben Gott zur Verfügung stellen.”

Mit 14 Jahren war ich daran, meinen Traum vom Profisportler zu verwirklichen: Ich brachte Handballspielen und Gymnasium unter einen Hut. Ich hatte alles, was man sich wünscht in meinem Alter; trotzdem war ich nie zufrieden. Als ich wegen einer Rückenverletzung das Handballspiel und wegen dem Pfeifferschen Drüsenfieber den „Gymer” aufgeben musste, fiel ich in ein Loch. Ich war wütend – auf mich, aber vor allem auf Gott. Was ich erst später erkannte: Gott wollte mir helfen. Denn das Handballspiel hatte mich aggressiv gemacht, nicht nur auf dem Feld. Der Umgang mit einigen Freunden beeinflusste mich negativ. Zudem war der „Gymer” nicht das Richtige für mich.

Vor einem Jahr erhielt ich eine Lehrstelle mit begleitender Berufsmatura in einem christlichen Medienhaus. Nun kann ich meine Gaben Gott zur Verfügung stellen. Seit ich nicht mehr Handball spiele, kriege ich meine Aggressivität besser in den Griff. Ich habe noch viele Träume. Mein neues Hobby ist die Musik. Ich freue mich an meiner Gesundheit und an einem tollen Job. Und ich habe gelernt, dass Gott immer nur das Beste für uns will, auch wenn unsere Träume manchmal platzen. Jonas Inniger Korps Bern

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Bild: Sara Stöcklin

Ahmad (25) und Ali (22)* sind mit ihren Familien aus Afghanistan in die Schweiz geflohen. Das Korps Münsingen hat sie aufgenommen und hilft ihnen, sich in ihrem neuen Leben zurechtzufinden.


Osterbotschaft des Generals

Die Macht der Sünde brechen Weltweit versammeln sich am Ostermorgen Christen zu einem Frühgottesdienst, bei dem verkündigt wird: „Er ist auferstanden!”

Der Chorus des Liedes „Make his praise glorious” von Robin und Bill Wolaver lautet: „Shout with joy to God all the earth, sing glory to his name. Tell aloud his marvelous worth, his righteousness proclaim. Glory and honour and blessing and power be unto the Lord! Come and let us make his praise glorious.” (Ruft freudig zu Gott, alle Lande, singt zur Ehre seines Namens. Erzählt laut davon, wie wunderbar er ist, verkündigt seine Gerechtigkeit. Dem Herrn seien Herrlichkeit und Ehre und Segen und Macht! Kommt und lasst uns ihn loben.) Wenn wir die Realität und Herrlichkeit des auferstandenen Christus feiern, erfüllt dies unsere Herzen mit Lob und Anbetung. Wir erkennen und verstehen ganz neu Gottes ewige Ziele und seinen Plan zur Rettung der Welt. Für viele Menschen ist der Glaube nichts anderes als eine intellektuelle Philosophie – etwas, das wir nur zu besonderen Gelegenheiten oder in einem speziellen Kontext ausüben und das sich leider nicht darauf auswirkt, wie wir in unserem Alltag leben und handeln. Das Wesentliche begreifen Leider kann es allzu leicht geschehen, dass wir das Wesentliche nicht begreifen, denn die ganze Botschaft von Ostern spricht von einer lebensverändernden Kraft. Es geht dabei nicht um Philosophie oder religiöse Weltanschauung; es geht um eine persönliche Beziehung zu Gott, die durch das Opfer Jesu am Kreuz möglich wird! In seinem Brief an die Kolosser schreibt Paulus: „Da ihr mit Christus zu neuem Leben auferweckt wurdet, sucht Christus, der zur Rechten Gottes im Himmel sitzt. Denkt nicht an weltliche Angelegenheiten, sondern konzentriert eure Gedanken auf ihn! Denn ihr seid gestorben, als Christus starb, und euer wahres Leben ist mit Christus in

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Gott verborgen. Wenn Christus, der euer Leben ist, der ganzen Welt bekannt werden wird, dann wird auch sichtbar werden, dass ihr seine Herrlichkeit mit ihm teilt“ (Kolosser 3,1-4 NLB). Neue Perspektive Unsere Beziehung zu Jesus Christus und sein Leben in uns ermöglichen es uns, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Christus ist zum Mittelpunkt unseres Lebens geworden. Das bedeutet viel mehr als ein Programm abzuspulen, Rituale oder geistliche Übungen durchzuführen. Wir sehen die Dinge dieser Welt aus einer anderen Perspektive, und das verändert unser Denken und Handeln zutiefst. Paulus behandelt hier die äusserst praktische Frage, wie Männer und Frauen leben sollten, die mit Gott versöhnt wurden. Wenn unsere geistlichen Augen geöffnet werden, verstehen wir Gottes ewige Ziele immer besser und durch den Glauben erleben wir echte Siege über Dunkelheit und Verzweiflung. Durch die Augen des Glaubens verstehen wir Gottes Erlösungsplan für die Welt besser, wie wir ihn in der Botschaft des Evangeliums finden: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch seinen Sohn zu retten. Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteilt. Wer aber nicht an ihn glaubt, ist schon verurteilt, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat” (Johannes 3,16-18).

und von Angst und Sorge niedergedrückt zu sein und nicht immer zu merken, dass Jesus eigentlich bei uns ist! Wir sind Menschen, die die frohe Botschaft von der Auferstehung zu verkünden haben, oder wir sollten es sein. Wir sind selbst Auferstehungsmenschen; Menschen, die in einer persönlichen Begegnung mit dem auferstandenen Christus eine lebensspendende Veränderung erfahren haben. Menschen, die die Kraft und Gegenwart des auferstandenen Christus in ihrem Leben erfahren! Wir gehören zur Gewinnermannschaft. Glauben Sie das? Wir sind dazu bestimmt, Menschen des Sieges zu sein, nicht der Verzweiflung. Der Tod Jesu Christi am Kreuz und seine Auferstehung an diesem ersten Ostermorgen brachen ein für alle Mal die Macht und Herrschaft der Sünde. Die Auferstehung Christi sprengte die Ketten von Tod und Finsternis. Das ist auch heute wahr, ganz gleich, was wir in dieser Welt sehen und erleben. Wir sind berufen, selbst die Macht und den Sieg der Auferstehung in unserem täglichen Leben zu erfahren. Erheben wir unser Haupt und leben wir als Menschen, die täglich den Sieg erfahren, der auf Golgatha für uns errungen wurde! General André Cox

Leider machen wir in dieser Welt auch Zeiten von Trauer, Glaubensverlust und Verzweiflung durch. Doch das sollte für Christen nicht die Norm sein! Manchmal suchen wir, wie Maria Magdalena, auch am falschen Ort: „Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ (Lukas 24,5). Am richtigen Ort suchen Suchen wir den Herrn manchmal an Orten, an denen er nicht ist? Wir haben alle die Erfahrung gemacht, belastet

Bild: Salvation Army IHQ

Was für ein grossartiges Fest der Ostersonntag für jeden von uns ist! Indem er Christus auferweckte, hat Gott die Macht der Sünde gebrochen und uns befreit. Indem er Chri-stus auferweckte, hat Gott jedem von uns eine sichere, ewige Zukunft eröffnet.


Panorama

Ein Ort der Begegnung Bahsad zur Welt kam. Nun gehört Nemer auch zum Salam-Team. „Ich helfe gerne”, erklärt er fröhlich. Die Heilsarmee, bei der er auch Deutschkurse besuchte, habe ihn und seine Frau oft unterstützt. Und da es schwierig sei, eine Arbeitsstelle zu finden, betätige er sich mit Freude als Freiwilliger.

„Wir sind ein buntes Quartier, und Sie sind ein Teil davon.” Die Worte von Grossrätin Beatrice Isler, die als Vertreterin des Quartiervereins an der Eröffnung des Freizeittreffs „Salam” teilnimmt, quittieren die Gäste mit Applaus. Rund achtzig Personen sind in die Heilsarmee gekommen, um das Angebot von Salam kennenzulernen. Kapitän Markus Muntwiler, Korpsoffizier, hatte mit dreissig gerechnet. Spontan verlegt er den Apéro vom Eingangsbereich in den Saal. Gemeinsame Aktivitäten Salam bedeutet Frieden. Menschen, die aufgrund von Krieg oder politischen Unruhen ihr Land verlassen haben, sollen im Freizeittreff den Frieden Gottes, Freude und Freundschaft erleben. Der Treff ist seit Februar jeden Donnerstagabend geöffnet und steht jeweils unter einem Thema, das sich am kulturellen Kalender der Schweiz orientiert: zum Beispiel Ostern oder Muttertag. Da die meisten Flüchtlinge nur wenig Deutsch sprechen, liegt der Fokus von Salam auf gemeinsamen Aktivitäten. Es wird gespielt, gebacken und gebastelt. Wer sein Deutsch verbessern will, kann sich im Sprachcafé bei einem warmen Getränk über das Thema des Abends unterhalten.

Freiwilliges Engagement: Nemer mit seiner Frau Nesrin und Sohn Bahsad.

„Ich helfe gerne” Das Team von Salam besteht aus rund fünfzehn Freiwilligen, von denen die Hälfte aus der Heilsarmee kommt. Durch die langjährige Quartierarbeit und das Angebot einer Tagesstruktur ist das Korps im multikulturellen Gundeli-Quartier bekannt und kann auch auf Helfer zählen, die Farsi oder Arabisch sprechen. Zum Beispiel auf Nesrin. Die Kurdin aus Syrien, die seit vier Jahren in der Schweiz lebt, übersetzt am Kick-off auf Arabisch. Nachdem sie ein Heilsarmee-Mitglied auf der Strasse kennenlernte, besuchte sie die Gottesdienste im Korps und half als Freiwillige in der Tagesstruktur. Ihr Mann Nemer, der erst nach ihr in die Schweiz kam, löste sie in dieser Aufgabe ab, als vor einem halben Jahr Sohn

Die Religionsfreiheit wird im Salam hochgehalten und jede religiöse Manipulation abgelehnt. Doch es steht den Mitarbeitenden und Gästen frei, über ihren Glauben zu sprechen, sofern dies mit Sensibilität und Respekt geschieht. Auch Gebet wird angeboten: Auf einer Gebets-Pinnwand können Besucherinnen und Besucher ihre Anliegen hinterlassen. Sara Stöcklin

Website: heilsarmee-gundeli.ch/salam Bilder: Sara Stöcklin

Die Heilsarmee Gundeli in Basel hat einen Freizeittreff für Flüchtlinge ins Leben gerufen. Startschuss war am 28. Januar.

Gemeinsames Basteln im Salam.

Obdach für Familien Familien und Einzelpersonen ohne Obdach finden im Nothilfezentrum der Heilsarmee Genf eine Unterkunft für den Winter. Die Heilsarmee Genf hat in Zusammenarbeit mit Caritas, der Stadt Genf und einer Genfer Stiftung eine temporäre Notschlafstelle eröffnet. Die Unterkunft mit fünfzig Plätzen ist jeweils von 17 Uhr abends bis 10 Uhr morgens geöffnet und bietet Personen, die kein Obdach haben, einen Platz zum Schlafen. Von der Schweiz über die Mongolei bis zu Ländern im Nahen Osten: Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen finden in der

Notschlafstelle ein Dach über dem Kopf. Sie alle bringen ihre eigene Kultur und Geschichte mit und bereichern dadurch das Zentrum. Um die Betreuung optimal zu gestalten, greifen die 16 professionellen Mitarbeitenden auch auf die Hilfe von Freiwilligen zurück. Jeden Mo gen und Abend kommen Helferinnen und Helfer, vorwiegend aus den evangelischen Freikirchen Genfs, und kümmern sich um die Besucher.

Das von der Heilsarmee finanzierte Pilotprojekt ist Teil der Winterhilfsmassnahmen in Genf. Das Zentrum ist bis Mitte April geöffnet. Besonders Kinder und Eltern stehen im Fokus. Zum Angebot gehört eine Elternberatung, bei der Themen wie Ernährung, Schlaf, Hygiene und Bildung angesprochen werden. Die Notschlafstelle ist mit einem Spielplatz ausgestattet und bietet weitere Beschäftigungsmöglichkeiten. Sébastien Goetschmann dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · März 2016

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Panorama

Heilsarmee Aarau trifft Kunstwelt Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Kunst in Aarau 4” hat die Galerie Heymen die Heilsarmee Aarau zum Musik spielen und Singen eingeladen. Darf man applaudieren? Otto Rauch ist einer der ausstellenden Künstler. Erst vor zwei Jahren hat der über 80-Jährige mit der Malerei begonnen. Er ist es auch, der die Heilsarmee zur Zusammenarbeit einlädt. Es passe für ihn einfach zusammen, die Idee der Galeristen und die Motivation der Heilsarmee. Darum solle die Heilsarmee doch ihren Topf in der Galerie aufstellen und dort Spenden sammeln dürfen.

Bild: Florina German

Die Ausstellung „Kunst in Aarau 4” fand an der Aarauer Bahnhofstrasse statt, in der sich die Galerie Heymen für zwei Monate eingemietet hat. Bis Ende Januar gab es hier Skulpturen und zahlreiche Bilder von meist lokalen Künstlern zu bestaunen. „Wir möchten auch Künstlern mit Behinderung ermöglichen, bei uns auszustellen”, erklärt Ismet Özdemir, die gemeinsam mit ihrem Mann Erol die Ausstellung auf die Beine gestellt hat.

„Der Anruf von Otto Rauch kam überraschend im November”, erzählt Major Lukas Wittwer. „Da hatten wir alle Hände voll zu tun mit der Topfi.” Im Januar hingegen klappt es: Nach einem Rundgang durch die Galerie stellen sich Major Lukas Wittwer, Majorin Susanne Wittwer und weitere Korpsmitglieder zum Singen auf: „Wir verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.” Die Künstler und Galeriebesucher lauschen begeistert. Einige filmen mit ihren Handys. „Darf man applaudieren?”, fragen sie nach dem letzten Refrain. Am Samstag treten zehn Brassmusiker und Songwriter Marcel Bürgi vom Korps Aarau in der Galerie auf. Die Zuschauer sind beeindruckt. „Wir haben an diesem Wochenende neue Freunde gefunden”, freut sich Major Lukas Wittwer. „Es war eine gute Erfahrung für uns alle.” Auch Otto Rauch sieht seine Erwartungen erfüllt: „Ich bin beeindruckt vom Engagement und vom überzeugten Wirken der Heilsarmee. Die Bilder in Verbindung mit der Musik haben optimal gepasst. Diese Empfindung hat in meinem Innersten gewirkt.” Erfolg seit der Eröffnung „Kunst in Aarau 4” ist eine Erfolgsgeschichte: Anfang Januar haben bereits mehr als 500 Personen die Galerie Heymen besucht, rund 35 Bilder haben die Künstler verkauft, allein 20 an der Vernissage. Bis zur Finissage Ende Januar hat die Galerie noch zu weiteren speziellen Anlässen eingeladen.

Heilsarmeemitglieder lassen sich von der Kunst in der Galerie Heymen inspirieren.

Florina German

Bild: Wikipedia

Vom Plattenteller zu Spotify Seit dem 2. Februar ist im Heilsarmee Museum die Ausstellung „Vom Plattenteller zu Spotify” für Besucher geöffnet. Sie zeigt die technische Entwicklung der Heilsarmeemusik. Als erstes fällt das Grammophon ins Auge, das beinahe hundert Jahre alt ist. Major Jacques Tschanz, Museumsleiter, kurbelt es an. Erstaunlich, dass dieses Gerät trotz seines Alters noch einwandfrei funktioniert und die Musik durch das ganze Museum hallt. Weiter können ein mobiler Plattenspieler aus den Fünfzigern und eines der ersten Auto-Kassettengeräte bestaunt werden.Die Ausstellung erklärt auch die Entwicklung des Heilsarmeeliederbuches. Besucher erfahren die berührenden Geschichten hinter bekannten Liedtexten.

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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · März 2016

Am Ende erwartet die Besucher ein Tablet. Mit dessen Hilfe gelangen sie auf die Internetmusikplattform Spotify. Dort steht eine Unmenge von Liedern zur Auswahl. „Schon erstaunlich, wie viel Heilsarmeemusik man dort findet“, meint eine Besucherin. In der Tat geht die Heilsarmee mit der Zeit: Brassbands aus der ganzen Welt sind mit ihren Stücken auf Spotify präsent. Ob Ihre Lieblingsband wohl auch auf Spotify zu finden ist? Nora Steiner

Die Museumsausstellung „Vom Plattenteller zu Spotify” können Sie bis zum 15. Juli in Bern besuchen. Adresse: Laupenstrasse 5, 3001 Bern (Eingang Hofseite) Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10–17 Uhr


Bild: zVg

Film ab! Dreharbeiten in der Heilsarmee Gurzelen: Aus einer Idee fürs Korpswochenende entsteht ein gross angelegtes Filmprojekt. Das Korpswochenende rückt näher. Auf dem Programm der Heilsarmee Gurzelen steht dieses Jahr ein Filmprojekt. „Wir wollten nicht nur ein Thema bearbeiten, sondern zusammen etwas auf die Beine stellen”, erzählt Philipp Steiner, Mitglied des Organisationsteams. So entsteht die Idee, einen Kurzfilm zu drehen. Bald ist klar, dass ein grösseres Projekt daraus wird. Das ganze Korps macht mit. Es braucht Kostüme, Technik und natürlich Darsteller. „Jung und Alt haben geholfen”, freut sich Philipp Steiner. Kamera läuft Am Korpswochenende beginnen die Dreharbeiten. Dank guter Vorbereitung geht der Zeitplan auf – trotz Pannen. „Der PS-starke Mercedes, den wir ausgeliehen haben, gab

mitten in der Szene den Geist auf, weil die Batterie leer war. Das sorgte für grosse Lacher!” Ein Mittel, das die Welt verändert Der Film erzählt die Geschichte eines genialen Erfinders: Professor Nordwinds Wundermittel wird die Welt verändern. Doch dann verschwindet seine Formel, und eine Verfolgungsjagd beginnt. Können die Bösewichte gefasst werden? Im Film geht es um den Bibelvers Johannes 3,16. „Kaum ein Vers bringt den christlichen Glauben so auf den Punkt wie dieser. Wir wollten uns der Herausforderung stellen, die Botschaft vom Evangelium mit dem Film modern und spannend zu verpacken.” Philipp Steiner hofft, dass der Film die

„Action!”: Korpsmitglied Florian Krebs führt die Kamera.

Begeisterung des Korps für Jesus und die gute Gemeinschaft untereinander vermittelt. So fand die Premiere des Films am 28. Februar denn auch im Thuner Kino statt, und nicht in den eigenen Räumlichkeiten. Redaktion

„Wir wollen für die Schwachen einstehen” Was sind Ihre Pläne für das Jahr? Wir haben am 6. Januar den Gründungstag mit einem Suppenstand im Ort begangen. Ende April werden wir an der lokalen Gewerbeausstellung mit einem Stand präsent sein. Am 28. August findet dann unsere Jubiläumsfeier statt.

Was macht Sie dankbar, wenn Sie auf die letzten 125 Jahre zurückschauen? Bjørn Marti: Dass wir das Jubiläum gemeinsam erreicht haben. Es gab immer wieder Zeiten, in denen das Korps vor Herausforderungen stand. Doch die Mitglieder haben nicht aufgegeben.

Wie möchten Sie von der Bevölkerung wahrgenommen werden? Jeder Mensch ist willkommen, egal welcher Herkunft oder sozialen Schicht. Wie Jesus wollen wir für die Schwachen einstehen. Weil es die nachhaltigste Hilfe für einen Menschen ist, Gott zu kennen, wollen wir das Evangelium weitergeben. Wir machen unsere Unterstützung aber nicht davon abhängig, ob sich jemand für Jesus interessiert.

Ein Korps wird von den Mitgliedern geprägt. Wer geht bei Ihnen ein und aus? Bei uns sind alle Altersgruppen vertreten, von Null bis Hundert: Es hat Familien, Teenager und Grossmütter. Es kommen auch Ausländer und Flüchtlinge zu uns. Wir sind ein buntes Korps, in dem jeder Mensch Platz hat. Auch Menschen am Rand der Gesellschaft fühlen sich hier wohl. Was ist typisch für Ihr Korps? Mir fiel von Anfang an die Grosszügigkeit der Menschen auf. Sie sind finanziell freigiebig und bei Fehlern nicht nachtragend.

Die Gesellschaft verändert sich laufend. Wie reagieren Sie darauf? Wir haben vor einigen Jahren eine Sozialstudie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wo in unserer Region Not herrscht. Daraufhin haben wir unsere Sozialberatungsstelle, das Angebot des begleiteten Wohnens und die Lebensmittelabgabe aufgebaut. Die wachsende Zahl an Ausländern und Flüchtlingen ist eine Heraus-

forderung. Die Zunahme von wirtschaftlich schlechter gestellten Familien eine weitere. Hier wollen wir prüfen, wie wir zu einer Lösung beitragen können. Wenn Sie eine Schwierigkeit in Ihrer Region ändern könnten, welche? Die Wynentaler – so nennen sich die Leute in unserer Region – sind traditionell recht zurückhaltend und reserviert. Mein Wunsch wäre, dass man mehr aufeinander zugeht und weniger Vorbehalte gegenüber Menschen hat, die anders sind. Das würde vieles bewirken. Fragen: Nora Steiner

Bild: zVg

Das Korps Aargau-Süd feiert 2016 sein 125-jähriges Bestehen. Korpsoffizier Bjørn Marti erklärt, was sein Korps auszeichnet.

„Jeder ist willkommen”: Major Bjørn Marti. dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · März 2016

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Notabene

Nationale Wechsel per 1. Juli 2016 Division Mitte Majore Anita und Johannes Breiter, Leiter des Korps Huttwil, übernehmen zusätzlich die Leitung des Projekts Luzernerland. Majore Alfred und Mirjam Inniger, bisher im Korps Thun tätig, übernehmen die Leitung des Korps Zürich Nord. Majorin Angelika Marti, Leiterin des Korps Aargau-Süd, wird Korpsassistentin und reduziert ihr Pensum aus gesundheitlichen Gründen auf 50 Prozent. Kapitän Rolf Schuiver, bisher im Korps Frutigen tätig, wird Mitarbeiter im Korps Rheineck und Leiter der Sozialberatungsstelle St. Gallen. Kapitänin Regula Trummer, bisher im Korps Bern tätig, übernimmt die Leitung des Korps Thun. Division Ost Aux-Kapitäne Christa und Ernst Benz, bisher im Korps Rheineck tätig, werden Leiter des Korps Frutigen. Ernst Benz wird zusätzlich Mitarbeiter Finanz + Controlling im Evangelisationswerk am Hauptquartier. Majore Ernst und Mary-José Bourquin, bisher im Korps Zürich Zentral tätig, übernehmen die Leitung des Korps Aigle. Serg. Thomas Heiniger, bisher im Korps Chur tätig, wird Leiter des Korps Wattwil. Kapitän Rudolf Odermatt, bisher Leiter der Sozialberatungsstelle St. Gallen, wird Leiter des Korps Rheineck. Serg. Fred Schulze, bisher im Korps Zürich Oberland tätig, wird Leiter des Open Heart Zürich.

Heimgang Division Romande Major Giovanni Catalanotto, bisher Mitarbeiter in der Division Romande und Leiter des Korps Sierre, behält erstere Aufgabe und übernimmt zusätzlich die Projektbegleitung Korps. Majorin Ruth Catalanotto, bisher im Korps Sierre tätig, wird Mitarbeiterin im Korp Arc Lémanique. Majorin Paulette Egger übernimmt zusätzlich zum Besuchsdienst Genf den Besuchsdienst der Ruhestandsoffiziere Jura-Region (seit 1. Januar 2016). Majore Andrew Mark Hofer und Luisa Maria Pinto Pereira Hofer, bisher im Korps Genf 1 tätig, werden Leiter des Korps Vevey. Kapitäne Gabrielle und Pierre-Alain Volet, bisher im Korps Aigle tätig, werden Leiter des Korps Genf 1. Die Besetzung des Korps Yverdon-lesBains wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Territoriales Hauptquartier Major Peter Zurbrügg, Leiter Finanzen + Controlling EW, wird zusätzlich Assistent des Chefsekretärs (ab 1. März 2016). Wien Majorin Rita Leber, bisher Institutionsleiterin des Salztorzentrums in Wien und Personalverantwortliche der Heilsarmee in Wien, wird ab 1. März 2016 ausschliesslich letztere Aufgabe wahrnehmen. Kadetten Kadett André Bohni wird Mitarbeiter im Korps Zürich Oberland.

Serg. Ruth Schulze, bisher im Korps Zürich Oberland tätig, wird Mitarbeiterin im Open Heart Zürich.

Kadettin Rahel Steiger wird Mitarbeiterin im Korps Thun.

Majore Pia und Walter Sommer, bisher im Open Heart Zürich tätig, werden Leiter des Korps Chur.

Austritt

Aux-Kapitänin Jeanine Walzer, bisher im Korps Schaffhausen tätig, wird Mitarbeiterin im Korps Wattwil. Major Markus Zünd, Leiter der Division Ost, übernimmt bis zum 30.6.2017 zusätzlich die Leitung des Korps Zürich Zentral.

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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · März 2016

Kapitän Andreas Josi verlässt Ende Juni 2016 den Offiziersdienst. Die Leitung der Heilsarmee freut sich, dass er sich als Salutist zukünftig im Korps Adelboden für die Heilsarmee einsetzen wird, und dankt Andreas Josi für seinen Dienst.

Majorin Marlies Paone-Häny Marlies Häny ist am 30. Mai 1935 in Langenthal geboren. Zusammen mit ihrem Bruder und ihren drei Schwestern hatte sie eine glückliche Kindheit. Doch mit 12 Jahren litt sie unter dem plötzlichen Verlust ihres Vaters.

Bild: zVg

Wechselliste

Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte Marlies Häny die Handelsschule in La Neuveville und begann eine Lehre als Verkäuferin in Chur. In dieser Zeit besuchte sie regelmässig die Heilsarmee, trat in den Freundeskreis ein und wurde 1953 Rekrutin. Nach einem Jahr als Au-pair in England kehrte sie zurück und arbeitete im Familiengeschäft. Während einem Bibellager in Adelboden vernahm sie den Ruf Gottes, in den Dienst der Heilsarmee einzutretenInnerlich sah sie sich bereits nach Italien reisen, weshalb sie begann, Dantes Sprache zu lernen. Sie besuchte 1962 die Offiziersschule mit der Session „Glaubenshelden”. Ihr erster Marschbefehl führte sie als Assistenzoffizierin in das Korps Les Ponts-de-Martel. Danach diente sie in der Offiziersschule und im Korps Bern 2. Nach etwas mehr als vier Dienstjahren in der Schweiz wurde Kapitänin Häny nach Italien gesendet. Sie begann ihren Dienst im Hauptquartier in Rom und leitete anschliessend die Korps Castelvetrano, Catania, das Frauenheim „Gioietta” und das Projekt zur Unterstü zung von Fremden in Rom. Am 15. März 1986 heiratete sie Major Mario Paone. Gemeinsam leiteten sie die Korps Brienza, Turin und Faeto, das Ferienhaus „Concordia” und die evangelistischen Tätigkeiten in Forio d’Ischia. Am 16. Januar 2016 wurde Majorin PaoneHäny in ihrem 80. Lebensjahr von ihrem Herrn und Heiland zur Herrlichkeit befördert. Die Heilsarmee anerkennt dankbar den treuen und gesegneten Dienst der Majorin Paone-Häny. Redaktion


Termine Kommissäre Massimo und Jane Paone, Territorialleiter 19.3. 3. Forum christlicher Führungskräfte, Kongresszentrum BERNEXPO 25.–28.3. Besuch City Command Wien Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer, Chefsekretär und Sekretärin für G+F 17.3. Silberklub Division Ost 27.3. Ostergottesdienst Korps Zürich Zentral 9.4. Einweihung Hertihus Wohnen und Arbeiten, Bülach 10.4. Gottesdienst Korps Solothurn

Gratulationen 85 Jahre 14.4. Majorin Arlette Flückiger, Chemin de Montaillet 3, 1880 Bex 80 Jahre 19.3. Kommissärin Paula Frei, Auchenweg 5, 3604 Thun 22.3. Major Jules-Henri Volet, Route d’Aigle 37, 1880 Bex 70 Jahre 30.3. Majorin Esther Saugy, Frauenfelderstrasse 66a, 8570 Weinfelden Goldene Hochzeit 7.4. Oberstleutnante Rodney und Jacqueline Bates, Leiernstrasse 21, 3054 Schüpfen

Ankündigung Wichtige Daten im Jahr 2016 12.3. Frauen-Event 12.5. Nationale Offiziersversammlungen 1.–3.11. Territoriale Offiziersretraite für alle aktiven Offiziere

Bildungszentrum

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Work-Life-Balance mit Majorin Daniela Zurbrügg Abteilungsleiterin Personal Wie gelingt es, Beruf und Privates, Arbeit und Freizeit, Anspannung und Entspannung sinnvoll zu verbinden und nebeneinander zu planen? Die Teilnehmenden setzen sich mit verschiedenen Aspekten des Alltags auseinander und überdenken das eigene Verhalten in den Bereichen Beruf, Privates, Gesundheit, Sinnfragen. Datum: 14. April 2016 Ort: Heilsarmee Bildungszentrum, Basel Kurskosten: CHF 178.00 Anmeldeschluss: 7. April 2016

Prozess gegen Gott Arthur Richter SCM R. Brockhaus ISBN-10: 3417263824 Tauchen Sie in das Ostergeschehen ein!

Einführung ins Projektmanagement mit Michel Sterckx Leiter Stabstelle Projekte, THQ Bern Die Einführungskurse Projektmanagement vermitteln den Kursteilnehmenden die wesentlichen Grundkenntnisse für eine einfache Projektabwicklung. Die Teilnehmenden kennen das Wesen eines Projekts und nützliche Instrumente des Projektmanagements, die sie in ihr Arbeitsumfeld übertragen können. Kursinhalte • Grundlagen und Schritte eines Projekts • Planen, steuern und auswerten • Ziele finden und erreichen • Projektmitarbeitende und deren Aufgaben • Zusammenarbeit und Kommunikation mit den beteiligten Personen • Risiken im Projektumfeld • Besonderheiten der Abwicklung von Projekten in der Heilsarmee Schweiz • Praktische Übungen mit Beispielen der Kursteilnehmenden. Daten: 29. April und 13. Mai 2016 Ort: Heilsarmee Bildungszentrum, Basel Kurskosten: CHF 350.00 Anmeldeschluss: 22. April 2016 Infos und Anmeldung: Heilsarmee Erwachsenenbildung Tel. 061 387 91 11 erwachsenenbildung@heilsarmee.ch

Viele biblische Geschichten erscheinen uns leicht verständlich, weil wir sie schon so oft gehört haben. Doch die Gelehrten damals in Israel verstanden nicht, was der Rabbi namens Jeschua ihnen sagen wollte. Warum? In seinem Buch „Prozess gegen Gott” nimmt Arthur Richter die Leserinnen und Leser auf eine Reise in die Vergangenheit mit. Im Fokus stehen das Leben, das Sterben und die Auferstehung Jesu. Der Autor beleuchtet so die damaligen Ereignisse aus einer ungewohnten Perspektive und lässt die Aussagen und Taten von Jesus damit in einem neuen Licht erscheinen. Für mich persönlich war die Lektüre des kleinen Büchleins ein Erlebnis, denn es half mir, die Ereignisse in der Bibel aus der Perspektive eines Menschen von damals zu betrachten. Arthur Richter verweist auf Details in den Texten, die wir leicht überlesen, ergänzt die Geschichten mit Hintergrundwissen aus dem Alten Testament und erklärt Bräuche und Gesetze, die uns heute kaum mehr bekannt sind. Er zeigt auf, dass hinter dem Ostergeschehen die lange Geschichte Israels mit seinem Gott steht, eine Geschichte von Sünde und Versöhnung, und die Hoffnung der Menschen auf einen Messias, der sie rettet. Ich empfehle Ihnen, mit dieser Geschichte in die Feiertage einzutauchen und die Bedeutung des Osterfestes für uns Christen neu zu entdecken. Nora Steiner

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · März 2016

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Im Dialog bleiben

Mit Gott durch den Alltag

Yannick Imboden, Korps Winterthur

Gebete der Hoffnung

Im nächsten „dialog”

Impressum

Mütter

Wüste

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse!

got Bild: Aurélien Ber

Brennender Sand, so weit ich sehen kann. Der Himmel erhitzt die unbewegten Felsen. Der Kaktus, starr und schwer, bietet nur wenig Grün. Die Einöde weitet sich aus, ohne Horizont, stumm.

Redaktionsteam Philipp Steiner (Leiter Marketing und Kommunikation), Florina German (Leiterin Kommunikation); Sébastien Goetschmann, Sara Stöcklin, Nora Steiner; redaktionelle Mitarbeiter: Claire-Lise Bitter, Elsbeth Cachelin-Rufener. Übersetzung: Markus Schmidt, Christine Eckert

Dennoch ist dieses Stück Erde nicht völlig leblos. Unter der Erde ist Bewegung und selbst der Kaktus sieht sich für einen Augenblick von Blumen bedeckt. Es sieht ganz danach aus, als sei keine Wüste wirkliche Wüste. Der Ort, an dem man es am wenigsten erwartet, lebt – durch deine Gnade. Hilf mir, deine Hand zu sehen – was auch immer ich tue. Ich werde die Schönheit entdecken, die der Wüste entspringt.

Layout Hauptquartier Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Massimo Paone Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)

„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet”, lautet die Jahreslosung (Jesaja 66,13). Im Hinblick auf den Muttertag fragen wir im nächsten dialog nach, welche Bedeutung Mütter in der Heilsarmee haben.

General John Gowans (†)

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AZB

Ich glaube daran, dass Gott mir in allen Situationen beisteht und ihm meine Alltagssorgen nicht egal sind. Ich erlebe ihn als stetigen Begleiter. Wenn ich mich gestresst

3001 Bern

„Neulich an einem Samstag: Der Drehbeginn für das erste Filmprojekt in meinem Studium steht bevor. Einige Szenen spielen sich im Wald ab. Ich bin darauf angewiesen, dass kein Regen fällt – ein Ausweichdatum für die Dreharbeiten habe ich nicht gefunden. So bitte ich Gott, dafür zu sorgen, dass Petrus die Schlüssel des Regenfasses heute nicht findet. Und er erhört mein Gebet. Ich kann meine Dreharbeiten ohne einen Tropfen Regen durchführen!

fühle, liegt das oft an meinem mangelnden Kontakt zu ihm. Das tägliche Gebet gibt mir neue Kraft. Ohne diesen Halt im Alltag laufe ich schnell Gefahr, den Tritt zu verlieren und mich von Sorgen überwältigen zu lassen. Wenn ich das Gefühl habe, vor einem unüberwindbaren Berg zu stehen, tut es unglaublich gut, mein Herz Gott auszuschütten. Es beruhigt mich, zu wissen, dass er die Situation im Griff hat – gerade dann, wenn ich die Kontrolle nicht mehr habe.” Bild: zVg

Yannick Imboden ist schon länger mit Gott unterwegs. Er ist dankbar, dass Gott ihm im Kleinen begegnet.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · März 2016

Die Redaktion

„Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen!”

2. Korinther 5,17


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