Trialog 03.2015 - Wie lebts sichs in der Welt der anderen?

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Von Mensch Mensch zu Gott zu1/2 Mensch 2016 Magazin für ein Leben vollzu Hoffnung 2006 ¥ 121. Jahrgang von Mensch zuzu Mensch Gott zu Mensch 63| |2015

h e i l s a rm e e .c h heilsarmee.ch

Mal anders 5–7 Missverständnis – andere Brille

Wie lebt’s sich in der Welt der anderen?

Gesellschaft 9 Die Fotografin im Operationssaal

Die Heilsarmee versetzt sich in die Notlage der Menschen, um gezielt und mit Wertschätzung zu helfen.

Am Werk 10–11 Das „Paradies” als neues Daheim

Oben – unten, Armut – Reichtum, Krieg – Frieden, Flucht – Sicherheit; das sind Parallelwelten, oft nur durch eine Grenzlinie, ein Papier getrennt. Doch häufig fehlt der Übergang, um von der einen auf die andere Seite zu gelangen, um teilzuhaben an der Welt der anderen, an deren Errungenschaften und Privilegien. Die Heilsarmee dient als Brückenbauerin. Mit ihrer Arbeit verschafft sie Benachteiligten Zugang zu Unterkunft, Annahme und Gemeinschaft. Ihre Plakatkampagne, siehe Bild oben, zeigt auf, wie sie gegen Obdachlosigkeit, Flüchtlingsnot, Einsamkeit und Ausgrenzung kämpft und so Brücken zwischen den Parallelwelten baut.

Die Heilsarmee solidarisiert sich bei ihrer Arbeit mit den Hilfesuchenden: Sie will die Welt mit deren Augen und aus ihrer Lage sehen. Denn nur so erkennt sie, welche Hilfe nützlich und dringend ist. Ausgangspunkt der Hilfe ist deshalb nicht einfach ein Bürotisch, sondern der in Not geratene Mensch. Das Bild mit der roten Bank zeigt es: Die Heilsarmee ist dort, wo die Menschen sind, sie versetzt sich in ihre Situation und holt sie mit ihren Bedürfnissen ab. Sie ist nahe bei den Leuten und bietet vielseitige Hilfe, aber auch Gemeinschaft und Seelsorge an. Mehr dazu in diesem TRIALOG.

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DI A LO G

Die Linke weiss nicht, was die Rechte tut. In der Alltagssprache gibt es Redewendungen und Ausdrücke, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor:

Ist das ein Freipass für unkoordiniertes Handeln, ungeplante Aktivitäten, zielloses Agieren oder chaotisches Vorgehen? – Nichts von alldem. Aber Jesus fordert uns auf, nicht berechnend, sondern freigiebig zu sein. Seine bedingungslose Liebe zu uns Menschen soll uns da als Vorbild dienen!

Für mich heisst das: „Tue Gutes und sprich nicht davon“. Nicht immer gelingt mir das. Ab und zu meine ich, erzählen zu müssen, was ich alles tue. Diese Selbstdarstellung ist nicht nötig, denn Jesus kennt mich durch und durch. Er weiss sowohl, was die Rechte als auch was die Linke tut – und er kennt das Herz!

„Tue Gutes und sprich darüber“ heisst es oft. Wer so handelt, wird von den Mitmenschen bewundert. Das ist ihr Lohn. Die Bibel meint, dass man seine guten Taten nicht an die grosse Glocke hängen soll. Für gute Taten im Verborgenen wird man zwar nicht bewundert, dafür von Gott reichlich beschenkt.

Andreas Stettler

Trudy Schwab

Markus Kugler

Editorial: Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Flucht nach vorne Liebe Leserin, lieber Leser Missverständnisse gibt es leicht, oft und überall. Denn alle denken, handeln und reden aus ihrer eigenen Sicht, mit ihrem eigenen Hintergrund. Aus diesem Grund rät Andrea Signer im Interview auf Seite 5 sozusagen zur Flucht nach vorne: nämlich mit Missverständnissen zu rechnen, statt diese vermeiden zu wollen. Einige Missverständnisse klären sich in Kürze auf, andere können eine grosse Belastung für Beziehungen sein oder reissen tiefe Wunden. Im Umgang mit Missverständnissen ist wichtig, nicht daran zu verbittern, sondern sie zu verarbeiten – Gott gibt die Kraft dazu! Lesen Sie dazu die Seiten 6 und 7. Die Heilsarmee ist für ihre Arbeit unter Randständigen bekannt. Ein ganz anderes Angebot ist „Frauenwelten“. Hier setzen sich Frauen kreativ mit gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Fragen auseinander. Auf der Seite „Gesellschaft“ stellen wir Ihnen eine Fotografin vor. Ja, Hochzeiten, Porträts und Blumen fotografiert sie auch, aber Katja Läser ist am Inselspital tätig und hat deshalb meist andere Sujets vor der Linse. Typische Heilsarmeearbeit leistet das „Paradies“; in der Institution im zürcherischen Mettmenstetten finden Kinder und Jugendliche ein Zuhause und lernen, was es braucht, um das Leben zu meistern. Ich hoffe, dass Sie dieser TRIALOG Sie anspricht!

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Das Fernsehen sammelt für einen guten Zweck: Man kann per SMS einen Betrag überweisen und gleich erscheinen Spendername und Summe auf dem Bildschirm – sichtbar für Millionen von Menschen. Jesus sagt in Matthäus 6, 3: „Wenn du hilfst, soll die Linke nicht wissen, was die Rechte tut.” – Denn hier geht̓s um eine Herzensangelegenheit: Im Verborgenen des Herzens entsteht Mitgefühl für die Not der anderen – ohne Berechnung, ohne Wunsch nach öffentlicher Anerkennung und Ehre. Hören wir deshalb auf die Stimme unseres Herzens, dann weiss die Linke nicht, was die Rechte tut. Und übrigens: „Gott, dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dich belohnen“, Vers 4! Ursula Dollé

Impressum Gründer: William Booth General: André Cox Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Massimo Paone Leiter Marketing: Philipp Steiner Redaktionsleiterin: Florina German Heilsarmee Hauptquartier, Postfach, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Thomas Martin, Regula Trummer (Gast) Layout: HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1: Spinas Civil Voices/Alberto Venzago, yoppi/ Flickr.com, ZVG, Tina Steinauer; S. 2, 4: ZVG; S. 3: ZVG, J.BC/Flickr.com; S. 5: re:publica2015/ Flickr.com, ZVG; S. 6: Rij/Flickr.com, ZVG; S. 7: madichan/Flickr.com, ZVG; S. 8: Heilsarmee; S. 9: ZVG; S. 10-11: Tina Steinauer; S. 11 unten: Heilsarmee Warschau; S. 12: ChrisArt/Flickr.com Umfrage Seite 2: Elsbeth Cachelin


H E I L SA RM E E M A L A N DE RS

Nur für Überraschungsfreudige! Michèle Nufer/Redaktion Das Angebot für Frauen zwischen 25 und 50 macht neugierig. Denn die Besucherinnen wissen jeweils nicht, was sie erwartet. Doch „Frauenwelten‘‘ kommt gut an!

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n e t l e w n raue

Wofür die Micky Maus-Einladung stehen mag? – Erst am Abend selbst erfahren die Besucherinnen, dass es diesmal in „Frauenwelten“ um Filme geht. Es sind jüngere Frauen, die in der Heilsarmee Bern „Frauenwelten“ besuchen. Und sie haben Freude an Überraschungen – denn ausser dem Titel auf der Einladungskarte ist vom Anlass im Voraus nichts bekannt. „Deshalb kommen die Frauen immer mit grossen Erwartungen und sind gespannt, wie das Thema umgesetzt wird. Was würden Sie sich zum Beispiel unter dem Titel ‚Handtaschen‘, ‚Geld‘ oder ‚Farben‘ vorstellen?“ – so die Leiterin der Heilsarmee Bern, Irene Walzer.

Bunte Gruppe Der Abend steht unter dem Motto „von Frauen für Frauen“. Die Besucherinnen sollen sich wohlfühlen, miteinander austauschen können und einen Abend weg von Hektik, weg von Verpflichtungen erleben. Ein Highlight ist, dass die Frauen aus unterschiedlichen Lebenssituationen kommen. Die einen sind verheiratet, andere Single, die einen sind Familienfrauen, andere sind ausser Haus berufstätig. Dementsprechend bunt ist die Gruppe.

Nähen, tanzen, diskutieren Beliebt an diesem niederschwelligen Heilsarmeeangebot ist auch seine Vielseitigkeit. Denn es ist nicht einfach ein wiederkehrender Bastel-, Koch- oder Bücherabend. „Manchmal sind wir kreativ tätig, manchmal denken wir miteinander nach, manchmal hören wir zu. Einzig einen kurzen biblischen Input gibt es jedes Mal. So ist die Stimmung einmal besinnlich, einmal fröhlich oder herausfordernd“, erzählt Irene Walzer. Die Programmvielfalt spreche Frauen

verschiedenen Temperaments an, was spannende und überraschende Abende garantiere.

Frohes und Schweres austauschen Herzstück des Abends ist ein reiches Dessertbuffet. Beim Geniessen von Torten und Tiramisu, von Patisserie und Pralinen fällt es manchmal leichter, über Sorgen und Ängste reden. Der Freiraum zum Gespräch ist eingeplant, das Programm nicht überladen, was von den Besucherinnen geschätzt wird. Blosses Wohlfühlangebot? „Das Wohlfühlen ist tatsächlich wichtig“, so Irene Walzer, „doch ebenso wichtig ist, dass die Frauen eine überraschende, junge Heilsarmee kennenlernen; eine, die sich nicht nur in der Arbeit für Randständige engagiert, sondern auch in gesellschaftlichen und kirchlichen Fragen mitredet. Denn hier geht es um Präventionsarbeit.“ In diesem Rahmen entstehen Freundschaften und die Besucherinnen werden „gluschtig“, weitere Heilsarmeeanlässe zu besuchen. Spannendes Organisieren Das Organisationsteam – vier Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund – finden es spannend, mit diesem Angebot gemeinsam unterwegs zu sein. Sei das nun beim Planen und der Durchführung der Themen oder bei der Nachbesprechung der Abende sowie beim Nachdenken über die Entwicklungsmöglichkeiten von „Frauenwelten“, „denn“ – so Irene Walzer – „wir möchten weitere Frauen gewinnen und ihnen wertvolle Impulse fürs Leben mitgeben!“ heilsarmee-bern.ch

Beim Dessert lässt sich auch über Sorgen reden!

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PEOPLE

Herausgepickt. Vor zehn Jahren habe ich ins Jahrbuch meiner Abschlussklasse geschrieben, wo ich heute gerne stehen möchte. Wenn man mal vom Traumwohnort Hamburg absieht, bin ich ziemlich nah am Wunsch, Leiterin der Kommunikation einer grossen Organisation zu sein. Klar, am Anfang muss ich mich noch ganz schön durchfuchsen. Neben den Artikeln, die in der Heilsarmee-Redaktion für unsere Zeitschriften wie fürs Internet entstehen, wälze ich mit meinen Kollegen grundsätzliche Fragen: Wie kommuniziert die Heilsarmee zeitgemäss? Wie bereiten wir uns auf Herausforderungen im Kommunikationsbereich vor? Ich sehe es als Chance, in diesem Prozess mitzuwirken. Dabei fühle ich mich manchmal wie im Blindflug: Viele Dinge entscheide ich zum ersten Mal. Es ist meine Zuversicht, dass Gott mein Geschick lenkt. Ich vertraue ihm. Ich glaube, dass er, selbst wenn ich mal falsch entscheide, auf

Samuel Schmid: guter Rechner, guter Streiter

Florina German: wälzt Fragen zur Kommunikation

Markus Brunner: sucht Zugang zu Menschen

meine Mitarbeitenden achtgibt. Dass er auch zu den Menschen sieht, die er der Heilsarmee anvertraut. Jenen Menschen, deren Lebensweg vielleicht ganz anders verlief, als sie in ihr Jahrbuch schrieben. Für mich steht die Heilsarmee dafür, dass am Ende nicht zählt, wie holprig der Weg war. Sondern, dass man heil ankommt.

Die Pionierarbeit der Heilsarmee Zentralschweiz in Luzern fasziniert mich, fordert aber auch heraus: Wie können wir den Mitmenschen ganzheitlich dienen? Wie finden wir Zugang zu ihren Herzen? Diese Fragen bringen mich auf neue Ideen. So habe ich einen Persönlichkeitskurs entwickelt, um damit eine Brücke zu neuen Begegnungen und Beziehungen zu schlagen. Ich will mich an Jesus Christus orientieren, der uns Menschen Brücke zum himmlischen Vater geworden ist. heilsarmeeluzern.ch/enneastar

Ruth Schulze: farbenfroh statt düster

Als Sachbearbeiter in der Buchhaltung des Evangelisationswerks der Heilsarmee sehe ich, was in den verschiedenen Gemeinden (Korps) läuft. Es ist spannend, Revisionen vor Ort durchzuführen und mit den Standortleitern in Kontakt zu sein. Als Mitglied der Heilsarmee Bern liegt mir viel daran, den Weg als Streiter für Jesus Christus überzeugt und mit festem Schritt zu gehen.

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TRIALOG stellt Ihnen vor:

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Zurzeit helfe ich als Praktikantin im Korps Zürich Oberland mit: beim BabySong, Mittagstisch, den Gottesdiensten, der Seelsorge sowie Administrativem. Jahrzehntelang litt ich an Depressionen. Selten empfand ich innere Freude. Weshalb? – Seit Kindheit erkaufte ich mir Liebe übers Angepasstsein! Dann hat Jesus mich freigemacht. Der düstere Schleier war weg. Die Medikamente konnte ich in Absprache mit der Ärztin auf eine geringe Dosis reduzieren. So ist mein Leben heute mit Farben und Freude gefüllt!

Pius Peter: Das Beste mit wenig Ressourcen Seit 25 Jahren arbeite ich als Leiter von Kollektivunterkünften für die Heilsarmee Flüchtlingshilfe. Ich lernte unzählige Menschen mit ihren Schicksalen kennen. Diese Begegnungen sowie die vielfältige Herausforderung, mit sehr bescheidenen Ressourcen und unter schwierigen Umständen das Beste für die Asylsuchenden herauszuholen, brauchen viel Engagement. Ich schätze es, für die Heilsarmee zu arbeiten: Sie ist politisch unabhängig und orientiert sich an christlichen Werten – statt an Profitmaximierung.


M I T TE N DR I N

Nicht alle betrachten das Leben durch dieselbe Brille Fragen Elsbeth Cachelin Missverständnisse sind nicht aus der Welt zu schaffen. Deshalb rät die Therapuetin Andrea Signer, mit ihnen zu rechnen und daran zu wachsen.

Alle reden aus eigener Sicht. (Symolbild)

Ein Missverständnis, das Sie selbst betraf? Ich entdeckte im Internet eine tolle Ferienwohnung und fragte per Mail an, ob es nebst dem Tages- auch einen Wochenpreis gebe. Die Frau machte mir daraufhin bitterbös klar, dass sie keine Billigferien vermittle. Obwohl ich das Missverständnis zu klären versuchte – ich fand den Tagespreis durchaus fair – liess die Besitzerin mir keine Chance: Ich musste zähneknirschend eine andere Wohnung suchen.

für Kommunikation. Gerade in nahen Beziehungen müssen wir lernen, über Gefühle und Empfindungen zu sprechen und unser Gegenüber für unsere Bedürfnisse zu sensibilisieren.

Was sind typische Folgen von Missverständnissen? Missverständnisse schaffen zunächst einmal Verunsicherung und Distanz in Beziehungen. Nicht selten reagieren Menschen gekränkt und verletzt, wenn sie missverstanden werden, und gehen auf Abstand. Die grösste Falle scheinen mir Interpretationen und voreilige

Schlüsse zu sein. Statt nachzufragen, denken wir uns Verschwörungstheorien aus und unterstellen dem Gegenüber sogar böse Motive. Uns ist zu wenig bewusst, dass das, was ein Mensch sagt oder tut, immer mehrere Gründe und Bedeutungen haben kann.

Worauf gilt es zu achten, um Missverständnisse zu vermeiden? Wichtiger scheint mir, Missverständnisse zu akzeptieren, ja, mit ihnen zu rechnen. Dass wir Menschen uns nicht immer verstehen, ist nicht weiter schlimm. Tragisch ist, wenn der Mut fehlt, Verunsicherung anzusprechen, für eigene Bedürfnisse einzustehen und Konflikte auszutragen. Um Missverständnisse zu klären, müssen wir unseren Anklageposten verlassen und

Was führt zu Missverständnissen? Hauptproblem der menschlichen Kommunikation ist, dass wir die eigene Sichtweise zu stark gewichten und meinen, dass alle anderen die Welt mit derselben Brille betrachten. Wir vergessen, dass jeder den eigenen Hintergrund, eine individuelle Geschichte und damit ganz persönliche Annahmen und Überzeugungen hat. Statt sorgfältig zu kommunizieren, erwarten wir, dass unser Gegenüber uns einfach versteht. Wie steht es damit in Partnerschaften? Hier ist die Liebe zwar eine wichtige Voraussetzung, niemals aber Ersatz

„Um Missverständnisse zu klären, müssen wir unseren Anklageposten verlassen“ – so Andrea Signer.

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M I T TE N DR I N prozesshaft und mit Sorgfalt geschieht. Eine schmerzende Wunde braucht Zeit zum Heilen. Hilfreich ist für viele Menschen, dass sie ihre Verletzungen Gott anvertrauen und mit ihm darüber sprechen können.

Ein biblisches Bespiel für MissverWie sieht das Leben durch deine Brille aus? (Symbolbild) ständnis oder dessen Klärung? Jesus war für die religiöse Elite seioffen für einen Neunanfang werden. Wer ner Zeit ein einziges Missverständnis. so Verantwortung übernimmt, braucht Die Juden warteten auf einen starken Missverständnisse nicht zu fürchten, im politischen Machthaber, der sein Volk Gegenteil: Beziehungen gewinnen durch von den Römern befreien und es zu bewältigte Krisen an Tiefe. Ansehen führen würde. Stattdessen verkündete Jesus inneren Frieden und die Wie hilft der Glaube beim Verarbeigute Nachricht vom barmherzigen Vater, ten von Missverständnissen? dem die Menschen sich nicht beweisen, Jesus hat uns aufgetragen, einander zu liesondern nur zuwenden müssen. Jesu raben und einander zu vergeben. Als Thedikale Botschaft von der Verlorenheit rapeutin ist mir wichtig, dass Vergebung

der Menschheit und Gottes Beziehungsangebot stellte das damalige religiöse Verständnis völlig auf den Kopf. „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“ Diese Verheissung aus dem Johannesevangelium gilt auch heute noch: Gott liebt uns. Unmissverständlich.

Andrea Signer-Plüss Geboren 1979, aufgewachsen in Rothrist AG. Masterstudiengänge in Psychologie und Psychotherapie. Seit 2007 ambulante psychotherapeutische Praxis im Christlichen Therapiezentrum Siloah in Gümligen, daneben Tätigkeit als Referentin für psychologische und theologische Themen. andreasigner.ch

Nicht hören wollen, nicht verstehen können? Samuel Büchi erlebt die Schwerhörigkeit anderer, aber auch seine eigene. Und auch Gott scheint manchmal schwerhörig zu sein.

„Missverständnisse entstehen oft mangels Empathie* oder durch Schwerhörigkeit.“ – Dieser Satz von Alfred Selacher beschäftigt mich. Missverständnisse aus Mangel an Empathie lösen sich meis-

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tens wieder auf, wenn es gelingt, eine Situation durch eine andere Brille zu betrachten. Schwieriger wird es, wenn man „schwerhörig“ ist und gar nicht zuhören kann. Ich befinde mich in einer Phase, in der ich das Gefühl habe, dass verschiedene Leute mich zwar akustisch verstehen, dafür aber kein Verständnis oder eben nur „Missverständnis“ aufbringen. Oder mich gar nicht verstehen wollen. Erfahrungen, die schmerzen. Und irgendwann beginne ich mich genau gleich zu verhalten. Wie ich mit körperlichen Schmerzen zum Arzt gehe, bin ich mit diesen schmerzhaften Erfahrungen vor Gott getreten. Die „Behandlung“, die er anwendet, hatte ich so nicht erwartet: Auch Gott schien mir gar nicht zuzuhören, so dass ich das Gefühl bekam, er sei eben-

falls schwerhörig. Dann aber merkte ich, dass von Gott eine Stille ausgeht, in der plötzlich Dinge hörbar werden, die ich in meiner Schwerhörigkeit gar nie wahrgenommen habe. Neue Erwartungen, neue Perspektiven, die die Missverständnisse in den Hintergrund rücken lassen. Meine Schwerhörigkeit werde ich wohl nicht so schnell los. Sie wird mich noch lange beeinflussen; dank der Stille, die ich in Gottes Nähe finde, aber immer weniger behindern. *Die Bereitschaft, Gedanken, Emotionen und Motive anderer zu verstehen. Samuel Büchi


M I T TE N DR I N

Es lebe das Bedürfnis nach Verständnis! Stefan Inniger* Gleiche oder verschiedene Sprachen – Missverständnisse gibt es immer. Wie gut, dass Gott Verständnis schaffen kann. „Ach, du verstehst mich ja gar nicht.” Das Gefühl, falsch oder gar nicht verstanden zu werden, kennt wohl jeder. Dort, wo Menschen miteinander unterwegs sind und kommunizieren, kommt es zu Missverständnissen. Das war schon in vergangenen Zeiten so. In der Bibel findet sich die Geschichte vom Turmbau zu Babel (1. Mose 11): Menschen verstanden einander im wahrsten Sinne des Wortes nicht, weil sie unterschiedliche Sprachen redeten. Deshalb konnten sie ihr gemeinsames Vorhaben, einen Turm zu bauen, nicht vollenden. Doch selbst wenn Menschen die gleiche Sprache sprechen, kommt es zu Missverständnissen. Probleme in einer Partnerschaft, der Familie oder bei der Arbeit entstehen oft durch das verletzte Bedürfnis, verstanden zu werden. Gott sei Dank gibt es einen, der ein umfassendes Verständnis von mir und für mich hat, Gott.

Er versteht meine Gedanken, was in mir vorgeht: „Ich sitze oder stehe, du, Gott, weisst es; du verstehst meine Gedanken von ferne“ (Psalm 139,2). Gott stillt dieses tiefe Bedürfnis nach Verständnis und er ist es auch, der uns Menschen helfen kann, einander (wieder) besser zu verstehen. An Pfingsten (Apostelgeschichte 2) ist das Unmögliche geschehen: Durch seinen heiligen Geist schenkt Gott Menschen mit unterschiedlichen Sprachen das Verständnis füreinander, Barrieren werden überwunden. Wenn Sie also das nächste Mal andere nicht verstehen oder nicht verstanden werden, bitten Sie doch Gott um seinen Geist, damit er gegenseitiges Verständnis schafft!

Gleiche, verschiedene oder Körpersprache – wo das Verstehen aufhört, kann Gott Verständnis schaffen.

*leitet die Heilsarmee Liestal

Die Wunde ist verheilt! Die Scheidung seiner Eltern riss ein Loch in Stève Galeuchets Herz. Jesus füllte es aus. Mehr noch: Jesus ist heute Stèves Begleiter und Lebensmotor. „Als Kind fiel mir vieles einfach – Schule, Sport, Musik. Aber die Trennung meiner Eltern, ich war knapp vier Jahre alt, riss ein ‚Loch‘ in mein Herz. Deshalb war ich oft traurig. Mein späterer Stiefvater war Christ und brachte uns mit der Kirche in Kontakt. Dort fühlte ich mich stets willkommen, so dass ich mehr über Gott wissen wollte. Bald lernte ich ihn persönlich kennen: Jesus Christus. Einmal allein im Zimmer, in den Sommerferien 1996, habe ich ihn gefragt: ‚Kannst du in mein Leben kommen?‘ Und etwas Besonderes passierte: Ich war nicht mehr traurig, das ‚Loch‘ war gefüllt, die Wunde verheilt. Ich

hatte einen Vater im Himmel. Einer, der mich bis heute begleitet. Er hört mich, er spricht zu mir, hilft mir konkret im Alltag oder bei Begegnungen mit meinen Nächsten! Für meine berufliche Tätigkeiten inspiriert mich Jesus: Er gibt mir kreative Ideen, Weisheit im Umgang mit den Kunden. Er hat aber nicht nur das Trauer-Loch gefüllt und ist mein Alltagsmotor – er hat mir auch ein riesiges Geschenk gemacht: das ewige Leben und riesige Lebensfreude! Und das schon seit 20 Jahren!“ Stève Galeuchet

Stève Galeuchet ist Sales Manager für eine IT-Firma und eine Webagentur.

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FA M I L I E • FRE I Z E I T • S E RV IC E

Lust auf Ferien? Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, Frauen und Familien an. Interessiert? Dann verlangen Sie die Lager-Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern. Webseite: heilsarmee.ch Jugendabteilung: salvy.ch

Gott sei Dank!

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Nichts für Warmduscher

SPINAS CIVIL VOICES

Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, dann sprechen Sie folgendes Gebet: Jesus Christus, ich erkenne, dass ich von Gott getrennt und vor ihm schuldig bin. Komm deshalb in mein Leben und vergib mir meine Schuld. Danke für die Versöhnung mit Gott, die du durch deinen Tod am Kreuz und durch deine Auferstehung erwirkt hast. Danke, dass du mich liebst und dass ich jeden Tag mit dir rechnen darf. Amen.

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Für Menschen, die keine Heimat mehr haben.


G ES E LL S C H A F T

Unterwegs mit Kamera und Mundschutz Fragen Elsbeth Cachelin Neben verliebten Herzen an Hochzeiten fotografiert Tanja Läser auch mal ein offenes Herz. Sie arbeitet am Inselspital in Bern.

rende Folgen haben kann. Das war ein unglaublicher Moment.

Was ist für Sie ein gelungenes Bild? Wenn man spürt, dass bei einem Foto alles stimmt. Man kann das nicht planen oder erzwingen, aber es gibt Fotos, die atmen und leben. Das Ganze ergibt mehr als die Summe seiner Teile. Das ist unglaublich inspirierend.

Tanja Läser, geboren am 24. März 1988, arbeitet nebst dem Teilpensum für die Insel Gruppe als freischaffende Fotografin.

Haben Sie im Spital auch schlafende „Models“? Ja, bei Operationen, die aber den kleinsten Teil meiner Arbeit ausmachen. Häufig bin ich für Reportagen unterwegs. Als Gegensatz zu den Operationen kann man hier Geschichten erzählen. Ihre Lieblingssujets? Eigentlich sind es ja die Hochzeiten, die ich freischaffend fotografiere. Im Spital aber sind es am ehesten die Operationen: Licht, OP-Lampen und Outfits ergeben eine gewisse Ästhetik. Eine Stimmungswelt, in der alles zusammen passt. Was ist Ihnen beim Fotografieren wichtig? Die Fotos müssen Emotionen transportieren und dürfen nicht trostlos aussehen. Es ist eine gute Gelegenheit, die menschliche Seite eines grossen Spitalbetriebs zu zeigen. Fallen die künstlerischen Akzente und das Einfangen von Stimmungen im Spital weg?

Viele meiner Aufträge sind für die Homepages der Kliniken, Medienmitteilungen oder Eventdokumentationen. Hier habe ich einen gewissen kreativen Spielraum. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen den Erwartungen des Auftraggebers und der eigenen Sichtweise zu finden. Weil es im Spital auch um Menschenleben geht, versuche ich als Gegengewicht bestimmte Sujets etwas kreativer anzugehen und die Bilder freundlich und einladend zu gestalten.

Ihr eindrücklichstes medizinisches Bild? Ein Bild, das bei einer Operation am offenen Herzen entstand. Ich kam in diesen OP und wusste, dass ich gleich einen offenen Brustkorb und ein freigelegtes, schlagendes Herz sehen würde. Das ist ein sehr intimer Moment. Man weiss, dass es ein riesiger Aufwand war, bis man das Herz schon nur freigelegt hat. Nach dieser relativ groben Arbeit mit dem Aufsägen des Brustkorbs wechselt die Atmosphäre schlagartig, weil plötzlich der allerkleinste Fehler verhee-

Wie kamen Sie zur Arbeit als Spitalfotografin? Ursprünglich schloss ich eine Lehre zur Fotofachfrau ab. Danach bin ich über die Modefotografie in die Branche eingestiegen. Wie sieht Ihre Alltagsarbeit aus? Einerseits koordiniere ich die Fototermine. Ein anderer Teil ist die Bearbeitung der Fotos – zum Beispiel Retuschen zu Datenschutzzwecken: Oftmals nimmt sie gleich viel Zeit in Anspruch wie die Fotografie selber. Braucht es bei Fotografien von Patienten deren Einwilligung? Wunddokumentationen brauchen keine Einwilligung. Sie fliessen direkt ins Patientendossier ein und unterstehen der ärztlichen Schweigepflicht. Werden sie aber zu Kommunikationszwecken oder für fachspezifische Veröffentlichungen verwendet, so ist ein OK des Patienten nötig. Das Gleiche gilt, wenn der Patient auf dem Foto identifizierbar ist tanjalaeser.ch

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A M W E RK

Jedem ein Paradies Tamara Traxler Kinder, die in Heimen aufwachsen, wurden in ihrer Familie nicht selten mit Gewalt oder Suchtproblemen konfrontiert. Vorbilder fehlen. Im Heilsarmee Wohnheim „Paradies‘‘ lernen sie, was es braucht, um ein selbständiges und erfülltes Leben zu führen.

sind. Andere sitzen im Gefängnis oder sind früh verstorben“, erklärt Romer. Diese prägenden Erfahrungen bringen die Kinder mit ins Heim. Nicht selten haben sie Wutausbrüche, beschädigen Einrichtungsgegenstände oder drohen den Mitarbeitenden. „Oft suchen sie damit jedoch einfach Aufmerksamkeit“, berichtet der Heimleiter.

Im „Paradies“ leben zurzeit 24 Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 15 Jahren. „Jeder hat seine Vorstellung vom Paradies“, meint Heimleiter Kurt Romer. „Für viele ist es ein Ort, wo man verwöhnt wird.“ So sei es im Heilsarmee Wohnheim jedoch nicht. Die Kinder finden im „Paradies“ zwar ein Daheim in schönster Umgebung und mit vielen Freizeitmöglichkeiten vor, es gelten jedoch klare Regeln. Genauso wie in einer Familie hat jedes Kind seine Ämtli. „Die Jugendlichen waschen ihre Wäsche als Vorbereitung für die spätere Selbständigkeit selber und am Wochenende kochen die Kinder gemeinsam in den Wohngruppen“, erklärt Kurt Romer.

Ein Schrei nach Aufmerksamkeit Seit 1923 ist das „Paradies“ im Besitz der Heilsarmee. Paradiesisch ist neben der Umgebung auch der Blick auf den Zugersee. „Bei klarem Wetter sieht man sogar bis in die Berner Alpen“, so Romer

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stolz. Seit sieben Jahren führt der diplomierte Heimleiter das Wohnheim im zürcherischen Mettmenstetten. „Menschen haben mich schon immer interessiert“, verrät Romer. Seit 25 Jahren ist er in der sozialen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tätig. „Die Kinder bei uns kommen häufig aus schwierigen Verhältnissen. Manche Eltern können sich nicht mehr um ihre Kinder kümmern, weil sie alkohol- oder drogenabhängig

Heimleiter Kurt Romer und seine Frau Marlies.

Von der Polizei aufgegriffen Im „Paradies“ sollen die Kinder und Jugendlichen spüren, dass für sie gesorgt wird und ihre Probleme Gehör finden. Sie wachsen in altersgerechter Umgebung auf, die sie fördert und fordert. Auf dem grossen Umschwung können die Kinder beim Gemüseanbau für die Küche helfen, sich auf dem Spielplatz austoben oder im heimeigenen Pool schwimmen gehen. Dies ist auch der Lieblingsort von Max. Vor drei Jahren kam er zusammen mit seinem älteren Bruder ins Wohnheim. „Da seine Mutter gewalttätig war und nicht für die Kinder sorgen konnte, sind Max und sein Bruder

Leitbild

Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


A M  W E RK

von zuhause ausgerissen. Die Polizei hat sie aufgegriffen und zu uns gebracht“, berichtet Romer.

Die Tiere vom „Paradies“ Vieles, was im „Paradies“ den Heimalltag bereichert, wird möglich dank Spenden. Vom Spielzeug bis hin zu lebendigen Tieren! Wie der Pool sind auch viele Spielsachen oder zwei Islandpferde über Spenden finanziert: So zogen 2011 Odin und Koppur ein. Durch die Pferde lernen die Kinder auch viel über sich selbst. Sei dies während der agogischen Trainingseinheiten oder auf dem Pferdetrekking. Die 7-jährige Sarah liebt Tiere über alles. „Am Mittwoch-Nachmittag darf ich manchmal mit Hündin Jara trainieren“, erzählt sie mit strahlenden Augen. Am liebsten heim zur Familie Sarahs ältere Schwester Mirjam ist 21 Jahre alt und hat früher auch im „Paradies“ gewohnt. „Mirjam hat eine Aus-

bildung gemacht und steht heute auf eigenen Beinen“, berichtet der Heimleiter stolz. Für die Heimkinder ist die eigene Familie nach wie vor sehr wichtig. Kurt Romer spricht damit ein Thema an, mit dem sich alle Kinder im Heim immer wieder auseinandersetzen. Keines Die Kinder helfen begeistert im Kräutergarten mit. der Kinder sei freiwillig im „Paradies“. „Auch wenn ihnen sein. Sie lernen, einander zu unterstützuhause viel Schreckliches widerfahzen sowie Verantwortung für das eigene ren ist, möchten die Kinder am liebsten Handeln zu übernehmen. „Wir wollen heim.“ Bis auf vier Kinder können alle den Kindern zeigen, wie man den Lean den Wochenenden und in den Ferien bensunterhalt bestreitet oder wie man im nach Hause. Leben erfolgreich wird“, so Romer.

Verantwortung übernehmen Das Wohnheim soll für die Kinder und Jugendlichen auch eine Lebensschule

„Die Armutsspirale dreht sich schnell‘‘ Gabrielle Głodek-Keller Gabrielle Głodek-Keller (57) lebte und arbeitete in der Schweiz, bevor sie die Leitung des Korps in Warschau übernahm. Sie berichtet von ihrer Arbeit. Polen entwickelt sich rasant, und viele Menschen bleiben dabei auf der Strecke. Das soziale Netz ist undicht, und die Armutsspirale dreht sich schnell. Obdachlosigkeit, Krankheit, Alkoholismus, Gewalt und Kriminalität gehören

Suppenverteilung an Randständige in Warschau.

für viele zum Alltag. In unserem Korps (Heilsarmeegemeinde) sind etwa neunzig Prozent der Besucher obdachlos. Es kommen immer mehr Arme und uns fehlen helfende Hände, Finanzen und Räumlichkeiten. Im Januar 2015 wurde unser Sozialtreffpunkt rund 24 Mal aufgesucht. Heute sind es über 800 Besuche pro Monat.

Was wir tun Kinder aus bedürftigen Familien erhalten täglich Aufgabenhilfe und ein warmes Essen. Wir verteilen Suppe und Brot beim Ostbahnhof. Im Sozialtreffpunkt erhalten die Leute heissen Kaffee, vor dem Gottesdienst servieren wir eine kleine Mahlzeit. Es besuchen auch

obdachlose Menschen unsere Bibelstunden. Über unsere Aktivitäten wollen wir den Menschen vermitteln, wie wertvoll sie für Gott und für uns sind.

Symptomlinderung? Mit der Verkündigung des Evangeliums – in Wort und Tat – treffen wir den Kern der Armut. Wir wollen nicht einfach Suppe verteilen und dabei die Seelen vergessen! Unser Ziel ist es, Menschen für Christus zu gewinnen. Nimmt ein Mensch Jesus als seinen Retter und Heiland an, so verändert sich sein Leben Schritt für Schritt. Und dies hat Auswirkungen auf sein Umfeld.

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AU F W I E DE RS E H E N

Rätseln Sie mal …

Sudoku-Spass So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

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Conceptis Puzzles

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Wort auf den Weg

Lösungen: Sudoku und Rätsel 2 6 5 8 7 1 9 4 3

Gott spricht: „Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reissen sie dich nicht fort … denn ich bin mit dir.‘‘ Die Bibel, Jesaja 43,2

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Helden und Verlierer Was wird nicht alles landesweit medial gesucht: Helden, Supertalente, die besten Stimmen! – Gott sucht auch. Doch er sucht neben Helden auch Verlierer, neben Talentierten auch Unbegabte, er sucht Menschen mit und ohne Stimme. Weshalb? – Weil er die Menschen liebt und in ihrem Leben präsent sein möchte. Gott sucht das Verlorene: „Denn Jesus ist gekommen, um zu suchen, was verWir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:

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loren ist“ (Lukas 19,10). Verloren? Gott sucht jene, die von ihm getrennt sind oder sich von ihm losgelöst haben. Das, weil er weiss, dass viele nicht nur vom Mitmenschen, sondern auch von Gott Anerkennung möchten. Und die verspricht er, ebenso Lebensfülle und -sinn! Elsbeth Cachelin

Allgemeines Spendenkonto der Heilsarmee

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