Dialog 01/2011 - Bessere Zeiten in Sicht?

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d ialog M o n a t s z e i t s c h r i f t f ü r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e

01/ 2011

Bessere Zeiten in Sicht? Bild : A. Buss

Wir sind Teil von Gottes grossem Plan

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Kampagne „Leben mit Vision” startet im März

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Haiti – ein Jahr nach der Katastrophe

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Aus dem Leben der Heilsarmee

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Bild: flickr

Dialog

Leserbriefe

„dialog” 11/2010 Die Pornografie ist nicht von gestern. Seit jeher hat man nackte Körper in allen Positionen gezeichnet und ausgestellt. Zu Beginn der christlichen Ära fand eine tiefe moralische Veränderung in der Gesellschaft statt. Die sexuelle Beziehung, welche den verheirateten Paaren vorbehalten war, wurde etwas Intimes, Privates. Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich die Pornografie flächenmässig durch Magazine und Kino ausgebreitet, später übers Internet. Wie eine Schlammlawine überschwemmt die Pornografie, dringt überall ein und beschmutzt alles. Das Gewerbe der Pornografie ist schädlich, für Täter wie auch für Opfer. Solschenizyn, der die Gulags der ehemaligen UdSSR gekannt hatte, sagte: „Man unterwirft die Völker einfacher mit der Pornografie als mit Wachtürmen.” Zu einer Frau, die fünfmal verheiratet war und im Konkubinat lebte, sagte Christus: „Wer von diesem Wasser trinkt, hat immer noch Durst” (Johannes 4, 13). Das heisst, dass sie nie echte Befriedigung findet, indem sie ständig die Partner wechselt.

Im Zusammenhang mit Sexualität ein Zitat von David zu verwenden (G. Keller im Editorial), scheint mir ein wenig zynisch zu sein. David hatte Mühe, beim Anblick einer schönen Nackten Gott vor Augen zu haben. Und er ist kaum das leuchtende Beispiel eines integeren sexuellen Mannes, der sich für sexuell Ausgebeutete einsetzte (Vergewaltigung seiner Tochter Tamar durch ihren Halbbruder Amnon). Matthias Zünd

Leserumfrage: Der neue General − wie soll er/sie sein? Ende Januar ist es soweit. Der Hohe Rat wählt den neuen General. Was sagen die Salutisten dazu? Welche Eigenschaften sollte der neue General mitbringen? Schicken Sie uns Ihre Meinung bis am 20. Januar: redaktion@swi.salvationarmy.org oder Heilsarmee; Redaktion; Postfach 6575; 3001 Bern.

Die Pornografie bringt keine Befriedigung. Sie lässt uns immer niedergeschlagen, verletzt, verwirrt und unglücklich zurück. Gott will das Beste für diejenigen, die sich ihm anvertrauen – nur er hat die Macht, seine Versprechen zu halten und uns nicht zu enttäuschen. Carl Ledune, Pfarrer, Chêne-Bougeries

„dialog” 11/2010 Jo Scharwächters Aussage „In der Bibel finden wir alles, was wir über unsere Sexualität wissen müssen”, wird (leider) oft auch in christlichen Büchern vertreten. Aber: Was sagt die Bibel konkret zu Sexualität? Das scheint mir reichlich wenig zu sein – und das, was steht, lässt einen sehr grossen Spielraum für verschiedenste Interpretationen offen. Natürlich ist „Pornografie auch heute noch ein mehrheitlich männliches Problem” (Komm. Burger): in ausnahmslos jedem Beziehungsbuch ist nachzulesen, dass Männer viel stärker auf visuelle Reize ansprechen als Frauen. Aber könnte es nicht auch sein, dass sich manche Frau durch ihre Sex-Verweigerung teilweise mitschuldig am Pornokonsum ihres Mannes macht?

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Redaktion

Verteilen Sie TRIALOG in Ihrem Umfeld und leisten Sie auf diese Art einen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums. Jeder Empfänger erfährt von Jesus und von der Arbeit der Heilsarmee. So können Sie Freude und Hoffnung schenken! Magazin 1/2011 Spenden Die Heilsarmee hat 2010 die Spendengelder für Mittagstische, Budgetberatung und Passantenheime eingesetzt. Welche Projekte unterstützt sie dieses Jahr? Gesellschaft: Wie Roland Jeanneret, die Stimme der Glückskette, den Auftrag der Heilsarmee sieht. Heilsarmee: Eidmattegge – der Quartiertreff in Zürich.

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(End-)Zeit der Hoffnung Ein düsteres Zukunftsszenario: Der Boden ist mit Asche übersät. Ein Mann, in eine Decke gehüllt, hustend, kniet nieder und verflucht Gott in einem verzweifelten Gebet. Die Szene entstammt der Fantasie des Romanautors Cormac McCarthy. Er bedient sich gängiger, populärer Endzeitklischees, die auch Christen manchmal benutzen. Sie sind faszinierend und grauenhaft zugleich. Grauenhaft, weil sie die Endzeit aus der Sicht der Verlorenen schildern, die der sterbenden Welt ausgeliefert sind. Das Grauen kommt. Die Bibel beschönigt nichts. Aber wir sind dem Schrecken nicht ausgeliefert. Wenn wir mit Christus leben, sind wir nicht an diese Welt und deren Untergang gekettet. Das beschreibt Kommissär Kurt Burger im Dossier dieses „dialogs” (Seite 7). Das Buch der Offenbarung sei gar ein Trostbuch, sagt Major Christian Eckert, der uns dabei unterstützt hat, für diese Ausgabe einen Abriss der endzeitlichen Geschehnisse zu erstellen (Seiten 8 und 9). Der Sterbende in McCarthys Roman zeigt also nur einen Teil des Themas Endzeit. Noch können wir helfen, die Menschen davor zu bewahren, indem wir ihnen die Gute Nachricht verkünden, die aus dem Ende der Welt eine neue Hoffnung werden lässt. Thomas Anliker

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


HA-Info

Wäre Facebook ein Land, wäre es aufgrund seiner „Bevölkerungszahl” nach China und Indien das drittgrösste. Die Frage, ob die Heilsarmee in Facebook präsent sein soll, erübrigt sich damit. Seit ihrer Entstehung hat sich die Heilsarmee Menschen angenommen und sich für ihre Lebensgeschichte interessiert. Insofern ist es nicht entscheidend, ob das Tool „Facebook” oder „Twitter” (ein anderes soziales Online-Netzwerk) heisst, sondern vielmehr, dass neue Technologien es ermöglichen, die Öffentlichkeit mit der Arbeit der Heilsarmee und der biblischen

Botschaft in Verbindung zu bringen. Die bewährten „Technologien” hiessen Zelt- und Wirtschaftsmission, Kollektieren und Freiversammlung. Heute heisst das Tool „Facebook”, morgen sind es andere Mittel, die eine interaktive Kommunikation ermöglichen und die die Heilsarmee dazu nutzen kann, Menschen zu erreichen. Der Link zur offiziellen Facebook-Seite der Heilsarmee Schweiz lautet: www.facebook.com/Heilsarmee.ArmeeDuSalut. Diese berichtet von der alltäglichen Heilsar-

Bild: The Economist

Heilsarmee Schweiz operiert unter den Weltgrössten

mee, zeigt exklusiv Fotos und Videos über die Arbeit der Heilsarmee und ermöglicht einen direkten Kontakt mit denjenigen Menschen, die sich für die Heilsarmee und ihre Anliegen interessieren. Martin Künzi, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation

Offen gesagt

Bild: HA

Jeder Tag ein Geschenk Zwischen den italienischen Städten Padua und Ferrara steht eine Villa mit 365 Fenstern. Das ist selbst für eine luxuriöse Villa mehr als genug. Die Einheimischen sagen, dass der Bauherr sich dabei an der Anzahl Tage eines Kalenderjahres orientiert habe. Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass man seine Umwelt jeden Tag durch ein anderes Fenster betrachten sollte. Dahinter steht folgender Gedanke: Jeder Tag bietet uns neue Perspektiven. So verändern wir uns im Laufe eines Tages, wenn auch nur geringfügig. Diese Veränderung führt dazu, dass wir am nächsten Tag die Welt ein wenig anders sehen; ein neues Fenster ist entstanden. Das scheint mir eine gute und intelligente Lebensphilosophie zu sein, denn somit ist jeder Tag ein neues Geschenk. Zu dieser lebensbejahenden Haltung gehört auch, an jedem Tag etwas Positives zu finden. Aber leider gibt es viele Menschen, die den Alltag nur erdulden. Die Gegenwart ist ihnen eine Last, während sie in der Vergangenheit „die gute alte Zeit” sehen

und darauf hoffen, dass zukünftig wieder alles besser wird. Schüler etwa, die sehnsüchtig auf die Zeit warten, in der sie ihre eigenen Entscheide treffen können. Oder Angestellte, die ihre gegenwärtige Arbeit nur als Übergangsphase betrachten, bis sie eine bessere Stelle finden. Mit dieser Einstellung verpassen sie die besten Tage ihres Lebens. Denn die Vergangenheit war selten so gut, wie man sie in Erinnerung hat, die Gegenwart ist oft nicht so schlecht, wie man sie wahrnimmt, und die Zukunft kennen wir nicht. Weil wir die Vergangenheit nicht mehr ändern können, und die Zukunft noch nicht da ist, bleibt uns nur die Möglichkeit, den heutigen Tag zu gestalten. Uns ist die Gelegenheit (das Geschenk) gegeben, einen Lebenstag daraus zu machen, nicht einfach einen Existenztag; Lebensfreude zu erfahren und nicht einfach zu existieren. Ich weiss, Neujahrsvorsätze sind leicht gefasst und deren Umsetzung ist meist schwierig. Aber wenn man nicht weiss, in welchen Hafen man einlaufen will, ist jede Windrichtung akzeptabel. Deshalb wage ich es trotzdem, einige Vorschläge zu machen, die das Geschenk Ihres Alltages bereichern können: •

Beginnen Sie jeden Tag mit jener Haltung, die im folgenden Bibelvers zum Ausdruck kommt: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat, wir wol-

len jauchzen und uns an ihm freuen” (Psalm 118, 24). • Setzen Sie Prioritäten. Lernen Sie, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Aus dem Wesentlichen gewinnt man mehr Lebensfreude (Tagesfreude) als vom Belanglosen. • Beten Sie jeden Tag für jemanden, auch wenn Sie die Person gar nicht kennen. Ich zum Beispiel bete oft für eine Schriftstellerin, deren Bücher ich sehr gerne lese. Aber ihre antichristliche Haltung stört mich sehr, und ich bete, dass sie noch vor ihrem Tod (sie ist ziemlich alt) Gott finden wird. Beten Sie für unsere Politiker und so weiter. • Lernen Sie einen Bibelvers pro Woche auswendig. Dadurch wird Ihr Denken geistlich geprägt. Oder lesen Sie dieses Jahr die Bibel von Anfang bis Ende. Wenn ein oder zwei dieser Vorsätze auch nur teilweise umgesetzt würden, glaube ich, dass unser Alltag und unser Christsein positiver und wirkungsvoller sein könnten. Das Geschenk, das Gott uns mit jedem Tag gibt, würde noch wertvoller. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes neues Jahr. Kommissär Kurt Burger, Territorialleiter kurt_burger@swi.salvationarmy.org

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Porträt – Olivier Boschung

Lieber in Schlüsselpersonen investieren Olivier Boschung (37) ist mit Susanne verheiratet und Vater von drei Kindern. Der Sohn von Heilsarmeeoffizieren ist selber schon seit 15 Jahren im Dienst der Heilsarmee. Wenn er von der Arbeit spricht, sprudelt es nur so von Energie und Leidenschaft. Bild: Sébastien Goetschmann

schweiz herzustellen. Dank den Lagern und verschiedenen Projekten habe ich den direkten Kontakt zu den Jugendlichen und kann so ihre Bedürfnisse und ihre Wünsche zu den Verantwortlichen des Evangelisationswerks bringen. Ich versuche ebenfalls, den Austausch von Projekten, die gut funktionieren, auf beiden Seiten des Röstigrabens zu fördern.

Seit 15 Jahren leidenschaftlich im Dienste der Jugend – Olivier Boschung

Sie kennen die Heilsarmee von klein auf. Was gefällt Ihnen besonders an dieser Bewegung? Olivier Boschung: Ich bin ein vorbehaltloser Anhänger der internationalen Heilsarmee. Ich habe in Afrika gelebt, als meine Eltern dort arbeiteten, und durfte an Jugendkongressen in Holland und Kapstadt teilzunehmen. Ich war auch mal Leiter in einem Lager der Vereinigten Staaten. An all diesen Orten, und trotz der Distanz und den verschiedenen Kulturen, brauchte ich nur eine Andacht mit ein paar Liedern, um mich wie zu Hause zu fühlen. Eine starke Identität verbindet uns, wo auch immer in der Welt wir uns befinden. Sie arbeiten seit sechs Jahren als Assistent des Territorialen Jugendsekretärs, aber es gibt Mitarbeiter, die nicht genau wissen, was Sie eigentlich machen. O.B.: (Lachen) Das ist eigentlich ganz normal. Ich bin ja auch in vielen Projekten und auf verschiedenen Achsen tätig. Vielleicht stellt man sich das am einfachsten wie die Scharniere einer Türe vor. Ich bin die Person, die versucht, die Verbindung zwischen den Generationen und auch zwischen der Deutsch- und der West-

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Was bedeutet das konkret? O.B.: Im Territorialen Jugendsekretariat arbeiten wir mit den Divisionsjugendsekretären zusammen. Wir suchen nach dem Willen Gottes für die junge Generation, formulieren Strategien und arbeiten Hilfsmittel dafür aus. Die ganze Dynamik von rEVOLution steckt dahinter: Wir überlegen uns, wie wir die Mission der Heilsarmee für und mit den Kindern und Jugendlichen ausleben können. Was mich persönlich angeht, finde ich mich häufig in der Rolle des Koordinators wieder, wie zum Beispiel für Neuland (Jüngerschaftsschulung und Leadership-Ausbildung). Ich habe mitgeholfen, die Ziele und Inhalte der Kurse auszuarbeiten, dies für die West- sowie die Deutschschweiz. Ich helfe auch mit, Material auszuarbeiten und zur Verfügung zu stellen für die Juniorsoldaten und für Bibelarbeiten in Kleingruppen. Seit einem Jahr bin ich ebenfalls die Kontaktperson für die Sports Ministries. Das umfasst viele Gebiete. Was motiviert Sie besonders? O.B.: Meine Priorität besteht darin, den jungen Menschen zu helfen, in die Berufung zu treten, die Gott für sie vorgesehen hat. Ich glaube, dass Gott für jeden von uns einen Plan hat. Wir können uns nicht besser fühlen, als wenn wir voll und ganz in diesen Plan eintreten. Ich hatte das Glück, verschiedene Lager zu leiten, und es ist eindrücklich zu sehen, wie die jungen Menschen Schritte in ihrem Glaubensleben machen. Nicht selten teilt man sehr starke Momente miteinander. Und es ist schön zu beobachten, wie jemand geistlich wächst, an Sicherheit

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gewinnt, Verantwortung für sich selber übernimmt und reifer wird. Heute weiss ich, dass das Lagerleben sich oft vom Alltag unterscheidet. Daher ist es wichtig, diese jungen Menschen zu begleiten, ihnen so etwas wie „geistliche Eltern” zur Seite zu stellen. Umso bedeutsamer scheint es mir, mehr in Schlüsselpersonen zu investieren als in Programme. Und wir haben alle solche Schlüsselpersonen um uns herum. Welche Achsen möchten Sie in Zukunft weiterentwickeln? O.B.: Zwei grosse Herausforderungen liegen mir besonders am Herzen. Die erste dreht sich um das Thema der Jüngerschaft. Wie machen wir Jünger, welche Begleitung müssen wir vorschlagen (Coaching, Lehren …). Es ist vorrangig, die Korps für die Bedürfnisse der Jungen zu sensibilisieren. Die zweite betrifft den Sport. Mehrere Jugendgruppen verlieren an Schlagkraft, und ich glaube, dass der Sport eine tolle Eingangstür sein kann. Ich denke, dass wir uns überlegen müssen, wie wir den Sport als Evangelisations- und Jüngerschaftsmittel gebrauchen können. Welchen Schwierigkeiten sehen Sie sich gegenüber? O.B.: Wie ich vorher schon angedeutet habe, bemerke ich häufig die Abweichung zwischen den Erlebnissen in den Jugendaktivitäten und dem Leben im Korps. Ich glaube, dass die Erwachsenen in unseren Korps lernen müssen, das Potenzial, das Gott den jungen Menschen anvertraut hat, zu sehen. Viele unserer Teens möchten gecoacht werden und geistliche Eltern haben. Dies ist unabdingbar, wenn wir ihren Schwung nicht bremsen wollen. Meine Funktion erlaubt mir, viele Möglichkeiten zu sehen, alles ist offen, aber dies bedingt manchmal eine komplizierte Wahl. Es ist nicht immer einfach, Sachen auf der Seite liegen zu lassen, um sich auf ein Projekt zu konzentrieren. Fragen: Sébastien Goetschmann www.salvy.ch


Wissen – Leben mit Vision

Die landesweite Kampagne startet im März Wir leben durchschnittlich 25 550 Tage. Wäre es nicht lohnenswert, 40 Tage dafür zu investieren, den wichtigsten Fragen nachzuspüren? Dies strebt die Kampagne „40 Tage – Leben mit Vision”, vom 6. März bis 17. April, an. Bild: HA

Christen glauben, dass Menschen nicht das Produkt des Zufalls oder einer beliebigen Entwicklung sind. Der Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden ist, hat für das Leben eines jeden Menschen auf diesem Planeten ein einzigartiges Ziel, eine grossartige Vision. Darüber wollen wir als Heilsarmee in besonderer Weise nachdenken und möchten jeden Interessierten einladen, bei der ausserge- „Wozu um alles in der Welt lebe ich?” Die Kampagne soll helfen unter anderem darauf eine Antwort zu finden. wöhnlichen Kampagne „40 Tage – Leben mit Vision” dabei Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden Lesen des Aktionsbuches an dieser Entwährend dieser Zeit entdecken, dass ihr deckungsreise teilhaben. Eröffnet wird das zu sein. Leben verändert werden kann. Die Leute jeweilige Thema der Woche durch interesDie Kampagne wird auf die wichtigsten können durch die Gottesdienste, den sante und ansprechende Gottesdienste. Fragen des Lebens eine Antwort geben. Besuch einer Kleingruppe und durch das Vom 6. März bis zum 17. April 2011 wird in der ganzen Schweiz in den Korps das glei40 Tage – Leben mit Vision che Buch gelesen. Es ist ein faszinierender Zentrale Punkte der Kampagne sind die Gedanke, dass in Bern, Adelboden, Genf, fünf Ziele, die Gott mit jedem einzelnen Die jeweiligen Wochenthemen werden von uns hat. Aarau, Davos und vielen anderen Orten alle mit den vorangehenden Gottesdiensten den gleichen Text in ihrer stillen Zeit lesen begonnen: werden. In den Kleingruppen werden alle Wir wurden erschaffen über die gleichen Themen nachdenken 1. zur Freude Gottes (Anbeten) 6. März und diskutieren. An sieben Sonntagen wird 2. als Teil von Gottes Familie (Bezie„Wozu um alles in der Welt lebe ich?” in den Predigten über das gleiche Thema hungen) 13. März gesprochen. 3.  um Christus ähnlich zu werden „Wie kann Gott mein Leben prägen?” (Wachsen) 20. März Die Heilsarmee Schweiz wird so zu einer 4. um Gott zu dienen (Dienen) „Wie finde ich Freunde, auf die ich bau- 5. um einen Auftrag zu erfüllen (Gewingrossen Familie. Es ist einfach toll, auf diese en kann?” Weise in Gedanken miteinander verbunden nen) 27. März zu sein. Weiter ist es eine gute Gelegenheit, „Wie kann ich zu einer Persönlichkeit In den folgenden Ausgaben von „dialog” Leute einzuladen, die auf der Suche nach werden?” dem Sinn des Lebens sind. werden diese Schwerpunkte als Dos3. April sierthemen behandelt. Major Fritz Schmid, „Wie kann ich für andere da sein?” Kampagnenleiter Leben mit Vision 10. April Weitere Informationen zur Kampagne „Welchen Auftrag hat mein Leben?” folgen. zVg 17. April „Lebe mit Vision!” «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2011

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Unterwegs – Haiti, ein jahr danach

Das Gottvertrauen bleibt ungebrochen

Bild: HA

Am 12. Januar jährt sich die Erdbebenkatastrophe in Haiti. Während das Leid der Haitianer aus den Nachrichten verschwunden ist, kämpfen die Menschen mit immer mehr Problemen. Die Heilsarmee hilft.

Die Regierung hat noch keine Erlaubnis zum Wiederaufbau der zerstörten Häuser in Port-au-Prince erteilt. Aber die Heilsarmee plant bereits den Bau von dauerhaften Unterkünften für die Erdbebenopfer und andere, kleinere Projekte. Weil sämtliche Gebäude der Heilsarmee in Port-au-Prince massiv beschädigt sind, ist zusätzlich der Neubau von 10 Heilsarmeeschulen und die Renovierung 30 weiterer vorgesehen. Auch das Korpsgebäude von Port-au-Prince, die Klinik, Mitarbeiterwohungen und Büros sollen neu gebaut oder gemietet werden.

Oberstleutnantin Heidi Bailey mit Kindern aus der Zeltstadt. Die Soforthilfe der Heilsarmee ist im Verlauf des letzten Jahres zur Entwicklungshilfe geworden.

Bereits vor dem Erdbeben vom Januar letzten Jahres hatte Haiti zu kämpfen. 70 Prozent Arbeitslosigkeit, eine Kindersterblichkeitsrate von 15 Prozent und eine fragile, durch Korruption verseuchte Regierung. Zerstört in 37 Sekunden Nach dem Erdbeben waren auf einen Schlag 1,5 Millionen Menschen obdachlos, 250  000 kamen bei der Katastrophe ums Leben und 300  000 Verletzte litten entsetzlich. In den Folgewochen mussten aufgrund von Verletzungen an 200  000 Menschen Amputationen vorgenommen werden. Damit wurde eine neue Generation körperlich Behinderter geschaffen, in einem Umfeld, in dem schon die Gesunden ums Überleben kämpfen müssen. In nur 37 Sekunden wurde Haiti für immer verändert. Die Heilsarmee hat sofort geholfen Die Heilsarmee konnte 26  000 Menschen medizinisch versorgen, 7 Millionen Mahlzeiten verteilen, 5,6 Millionen Liter gereinigtes Wasser ausschenken. Sie hat auch Tausende Zelte, Feldbetten, Hygienesets

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und Lebensmittel unter die Bedürftigen gebracht. Etwa 20  000 Menschen suchten Zuflucht auf einem Sportplatz in Port-au-Prince, der sich neben dem Heilsarmeegelände befindet. Die entstandene Zeltstadt wurde dann auch von der Heilsarmee betreut. Heute leben hier noch immer rund 13  000 Menschen. In Jacmel, etwa 65 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, hat die Heilsarmee mehr als 600 Notunterkünfte für Familien errichtet. Soforthilfe wird Entwicklungshilfe In den Folgemonaten entwickelte sich die Katastrophenhilfe der Heilsarmee zur Aufbauhilfe. Die Projekte der Heilsarmee sollen Haiti durch die gesellschaftliche Entwicklung wieder aufbauen helfen. Die Arbeit beinhaltet weiterhin Unterstützung der Obdachlosen, aber auch seelischen Beistand für Kinder und Jugendliche in Port-au-Prince und vier weiteren betroffenen Regionen; finanzielle Hilfe für Kinder, die in den zerstörten Heimen der Heilsarmee lebten, und für andere Erdbebenopfer in sechs Regionen.

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2011

Hoffnung trotz Rückschlägen Soforthilfe und Aufbauhilfe der Heilsarmee haben bereits einiges bewirkt. Doch etliche Probleme und Rückschläge erschweren den Wiederaufbau. Etwa der seit 50 Jahren erstmals wieder aktuell gewordene Kampf gegen Cholera; die erneute Zerstörung durch den Hurrikan „Tomas” im vergangenen November und die Unruhen nach der Präsidentschaftswahl im Dezember. Aber trotz aller erdrückender Umstände und Rückschläge zeigen uns unsere Geschwister in Haiti die Zähheit des Geistes und dass Hoffnung für sie Leben bedeutet. Jeden Sonntag kommen die Salutisten in Haiti zum Gottesdienst zusammen – auch unmittelbar nach dem Erdbeben. Woher sie die Kraft und die Ausdauer haben, wird sofort klar, wenn sie von ganzem Herzen für ihren Herrn singen: „Sein Versprechen, sein Bund und sein Blut tragen mich in der hereinbrechenden Flut, wenn alles um mich verlorengeht, ist er mir Hoffnung und Weg.” Die Heilsarmee bleibt dran Die Kamerateams sind fort und das Leid der Haitianer ist aus den Nachrichten der TV-Sender verschwunden. Aber der Aufbau wird weitergehen – ein „Stein der Hoffnung” nach dem anderen wird aufgebaut. Auch die Heilsarmee wird bleiben. Diese 37 Sekunden haben Haiti für immer verändert, doch die Hoffnung auf Gottes unerschütterliche Liebe bleibt ungebrochen. Oberstleutnantin Heidi Bailey, International Haiti Earthquake Response Director, London


Dossier – Bessere Zeiten in Sicht?

Einkaufswagen und Revolver Die Endzeit ist für viele ein unangenehmes, kompliziertes Thema. Es geht um Zusammenhänge und Zeiträume, die teilweise kaum fassbar sind. Was hat dieses Thema mit uns zu tun?

Bessere Zeiten in Sicht?

Bild: flickr

Wir verstehen, dass die Welt wahrscheinlich einmal untergehen wird. Aber wir können uns nicht vorstellen, was das bedeutet. Werden alle sechseinhalb Milliarden Menschen einfach vernichtet? Düstere Endzeitszenarien Gegenwärtig sind etliche Bücher auf dem Markt, hauptsächlich Romane, die Die Welt wird einmal untergehen aber was geschieht mit uns? versuchen zu beschreiben, Wir haben allen Grund zur Hoffnung auf. wie eine zerstörte Welt aussehen könnte, auf der nur wenige Men- Neuen Testament mehr als dreihundertmal schen überleben. Zum Beispiel Cormac erwähnt, also kein Nebenthema. McCarthys „Die Strasse” oder Margaret Was wir sicher wissen ist: Das Ereignis Atwoods „Das Jahr der Flut”. wird plötzlich auf uns zukommen: „Denn Das Thema fasziniert und regt die Vorstel- wie der Blitz … so wird das Kommen des lungskraft an. Wir können die unglaub- Menschensohns sein” (Matthäus 24, 27). lichsten Szenarien entwickeln, und weil es Es wird das Endgericht bedeuten: „ … er niemand besser weiss, kann auch niemand (Christus) ist, der von Gott zum Richter behaupten, es sei falsch: „Die Welt nach über Lebende und Tote bestellt ist” (Aposdem Ende der Welt. Ein Mann und ein telgeschichte 10, 42). Niemand weiss, Kind schleppen sich durch ein verbranntes wann die Wiederkunft Christi stattfinden Amerika. Nichts bewegt sich in der zer- wird: „Jenen Tag aber und jene Stunde störten Landschaft, nur die Asche im Wind. kennt niemand, die Engel im Himmel nicht, Es ist eiskalt, der Schnee grau. Sie haben der Sohn nicht, nur der Vater” (Matthäus nur noch ihre Kleider am Leib, einen Ein- 24, 36). kaufswagen mit der nötigsten Habe – und einen Revolver mit zwei Schuss Munition.” Wir haben allen Grund zur Hoffnung So das Szenario aus McCarthys Buch „Die Das trostlose Bild von einem Vater und Sohn, die nur einen Einkaufswagen und Strasse”. einen Revolver besitzen, beschreibt nicht uns. Als Kinder Gottes haben wir eine besDie Endzeit ist ein wichtiges Thema Es ist unangenehm, sich in dieses schwie- sere Zukunft in der „Welt nach dem Ende rige Thema zu vertiefen. Es ist psycholo- der Welt”: „Im Haus meines Vaters sind gisch gesehen unangenehm, weil wir leben viele Wohnungen; wäre es nicht so, hätte wollen und nicht ans Ende denken. Und ich euch dann gesagt: Ich gehe, um euch es ist soziologisch unangenehm, weil eine eine Stätte zu bereiten?” (Johannes 14, 2). Gesellschaft eine gute Zukunftsperspektive für ihre Nachkommen sucht. Das ist Ich empfehle Ihnen diese Ausgabe unseres aber nur ein Teil der Thematik. Als Christen „dialogs”, die sich ausgiebig mit diesem können wir das Thema nicht einfach als wichtigen Thema befasst. Ich hoffe, dass diese Artikel Ihren Wandel mit Jesus stärerledigt betrachten. ken und vertiefen: Er wird wieder kommen. Die Wiederkunft Christi und die damit ver- Glauben Sie daran. bundene Endzeit ist einer der fundamenKommissär Kurt Burger talen Glaubenssätze. Jesus hatte einiges darüber zu sagen und viele andere in der Bibel auch. Die Wiederkehr Christi ist im «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2011

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Dossier – Bessere Zeiten in Sicht?

Von Pfingsten bis zum neuen Jerusalem Jeder von uns ist Teil von Gottes grossem Plan

Da sich nicht alle christlichen Denominationen über die groben Züge des Ablaufs der Endzeit einig sind (beispielsweise kennt die römisch-katholische Kirche keine Entrückung der Heiligen) und falsche Propheten die Thematik zusätzlich vernebeln, weigern sich viele Christen, sich mit der Apokalypse auseinanderzusetzen. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir bei Major Christian Eckert um Aufklärung gebeten. Hier einige Erklärungen, die uns hilfreich für ein besseres Verständnis des Themas dünken.

Bild: Gabrielle Keller

Eine hoffnungsfrohe Vision „Die Offenbarung des Johannes führt uns an die Vollendung des Willens Gottes, so wie in der Genesis beschrieben”, führt Major Eckert das Thema an und setzt damit auch gleich den heilsgeschichtlichen Rahmen des Themas. Vor dem Sündenfall sei der Mensch in seiner Physis noch wie ein Engel in uneingeschränkter Gottesnähe gewesen. Danach habe er ihm jedoch „Röcke aus Fell” gemacht, was nichts anderes sei als eine Art Haut, sprich eine bindende, abgrenzende materielle Körperlichkeit. Im Paradies würden wir dann wieder dieselbe engelhafte Individualität erreichen und uneingeschränkten Zugang zu Gott haben. In groben Zügen Sowohl Jesaja als auch Jesus (Matthäus 24–25), Paulus und Johannes zeichnen in mehr oder weniger genauen Strichen folgenden Ablauf der Dinge: Seit Jesu Auferstehung befindet sich die Menschheit im Zeitalter der Gnade. Kriege, Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben Wenn Jesus immer mehr verschwindet ...

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läuten die siebenjährige Trübsal ein. Bevor diese beginnt, werden die verstorbenen und noch lebenden Erretteten entrückt (2. Thessalonicher 2, 1–2). Im Anschluss daran hält Gott Gericht über die Nationen. Es folgen tausend Jahre des Friedens, während denen Satan und seine Gehilfen gefesselt sind. Dann kommen das Weltgericht und die Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Wenn sich auch einige Denominationen über oben erwähnten Ablauf streiten, so sind sie sich dennoch darüber einig, dass Jesus wieder kommt und Gott die Kontrolle behält. Das betont auch Major Eckert: „Auch wenn alles drüber und drunter geht und wir den Überblick völlig verlieren sollten, dürfen wir gewiss sein, dass Gott alles im Griff hat und genau weiss, was er tut. Das dürfen wir nicht vergessen.” Johannes’ Schau Besonders spannend wird die Apokalypse, wenn sie in Bezug auf andere Bibelstellen gestellt wird. So erhält das Wort seine wörtliche, seine historische und seine prophetische Bedeutung und bestätigt sich laufend selbst. Zum Beispiel bezeichnen die sieben Gemeinden (Offenbarung 2 und 3) sowohl damals real existierende örtliche Kirchen in Kleinasien als auch frühere und noch kommende Epochen. Im geistlichen Sinne liefert auch Matthäus 13, 3–9 einen Schlüssel. So ist Ephesus die erste apostolische Gemeinde der Urchristen (30 bis 100 n. Chr.*), Smyrna bezeichnet die Gemeinde, die unter anderem unter Neron und Diokletian blutig verfolgt wurde (100 bis 313 n. Chr.). Pergamon ist die Stadt, in der (313 bis 600 n. Chr.) Zeus’ Altar stand

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2011

Bild: Christian Eckert

Bis auf vier Ausnahmen enthalten alle neutestamentlichen Bücher Lehren über die Wiederkunft Jesu. Auch im Alten Testament finden wir zahlreiche Hinweise auf das kommende Zeitalter – vorwiegend bei den Propheten. Grund genug, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

(heute im Pergamonmuseum Berlin und als Kopie in Nürnberg, siehe Bild u. r.) und Götzendienst in die Gemeinde einfliessen liess. Thyatira ist der Name der mittelalterlichen Gemeinde in der Glanzzeit der Römischen Kirche (600 bis 1517 n. Chr.). Diese war gekennzeichnet von sittlichem Zerfall. Sardes ist die Gemeinde, die das Wort Gottes wieder entdeckt, es ist die Zeit der Reformation (1517 bis 1648 n. Chr.). Es folgt die Gemeinde von Philadelphia in der Zeit der Aufklärung (1648 bis 1900 n. Chr.) und schliesslich Laodizea, welche die heutige Gemeinde darstellt, die geprägt ist von Humanismus, Lauheit und falscher Toleranz (*die obgenannten Zeitspannen stammen u.a. von Arnold G. Fruchtenbaum, siehe Buchhinweise Seite 10 ). „Die Zeitepochen darf man sich aber nicht sauber aneinandergereiht vorstellen, sondern überlappend und ineinander fliessend”, präzisiert Major Eckert. Jahre der Trübsal In der ersten Hälfte der siebenjährigen Trübsal werden die sieben Siegel aufgebrochen und es erschallen die sieben Posaunen (Kriege, Hungersnöte, Christenverfolgung, Seuchen, Umweltkatastrophen). 144  000 Menschen aus dem Volk der Juden werden versiegelt, um während des tausendjährigen Reichs als Missionare zu wirken. Es folgen die drei Wehe. Diese „Wehe” bedeuten: „Wehe den Menschen,


Bild: Monika Iseli

Jerusalem – Stadt des Friedens. Im Bild: Das Modell des Herodianischen Tempels. Während Jerusalem die Stadt des Friedens ist ...

die dies erleben müssen.” Major Eckert legt Wert darauf, jene Stelle richtig zu verstehen, als der Engel dem Johannes ein Büchlein gibt, das er essen soll (Offenbarung 10, 9 ff.): „Gott hat dem Menschen in der Genesis die Erde anvertraut.” Nun war es im alten Israel so, dass es zwei Besitzurkunden gab, wenn ein Erbgut verkauft werden musste. Beide Urkunden (eine davon versiegelt) gingen an den neuen Besitzer. Die versiegelte Urkunde wurde in einen Tonkrug gegeben und vergraben. Wenn das Erbgut im Halljahr zurückerstanden wurde, musste der erste Besitzer sein Eigentumsrecht beweisen, indem er die vergrabene Urkunde vorwies (3. Mose 25, 23–28 und Jeremia 32, 10–11). Major Eckert: „Jetzt – zwischen dem Auftreten der sieben Pferde und dem Schall der sieben Posaunen – fordert Gott vom Menschen sein Eigentum zurück.” Im Anschluss daran treten die sieben Hauptakteure auf und der Drache wird aus dem Himmel hinausgeworfen. Am Ende dieser ersten dreieinhalb Jahre kommt der Antichrist. Der Abfall der Menschen wird dazu geführt haben, dass nach einem starken Führer gerufen wird. Dies wird den Aufstieg des Antichrists erst ermöglichen.

Wer ist der Antichrist? Auf die Frage, wer dieser Antichrist (das „Tier”) mit der Zahl 666 sein wird, will Major Eckert nicht eingehen. Er erklärt jedoch, dass in der Kabbala diese Zahl die absolute Menschenzahl ist. „Wenn Sie nur den Menschen ohne jeglichen göttlichen Impuls nehmen, ist das eine schauderhafte Vorstellung”, sagt er. Babylon im aktuellen Irak Während Jerusalem als „Stadt des Friedens” bezeichnet wird, sagt die Bibel, Satan habe sich Babylon ausgesucht, um von dort aus schon in frühester Zeit seinen Angriff auf die Menschheit zu starten. Von Babylon führt er vom Götzenkult geprägte Religionen ein, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht (Deportation des Volkes Israel durch Nebukadnezar  II. nach Babylon) (vgl. Daniel 2). Die Bibel sagt, dass

Babylon wieder aufgebaut werden wird bevor es endgültig und an einem einzigen Tag zerstört wird, (Jesaja 13–14, Jeremia 50–51 und Offenbarung 17–18). Dies wird unmittelbar vor Errichtung des tausendjährigen Reichs auf der Erde passieren. Die Stadt Babylon lag etwa 90 Kilometer südlich des heutigen Bagdad. Das Gericht Johannes 20 ff schildert das letzte Gericht, von dem keiner ausgenommen sein wird, der Jesu Rettungsangebot ausgeschlagen hat. Gerichtet werden sie nach ihren Werken. Es folgt die grossartige Schau auf den neuen Himmel und die neue Erde (Offenbarung 21, 1 und 2. Petrus 3, 10) und auf das neue Jerusalem, das vom Himmel herabkommen wird. Die Stadt ist würfelförmig angelegt, wobei sie in Breite, Länge und Höhe jeweils rund 2400 km misst. Darin werden alle Heiligen, das heisst alle, die ihr Vertrauen auf Jesus gesetzt haben, in der Herrlichkeit Gottes leben. Major Christian Eckert: „Die Endzeit ist eine Botschaft der Freude und des Trostes für alle, die Christus angehören. Es lohnt sich, den Weg zu gehen, den uns die Bibel aufzeigt!” Gabrielle Keller Bild: Wikimedia

In der zweiten Hälfte dieser Zeit werden die sieben Zornschalen ausgegossen (Umwelttragödien und Pandemien von

nie gekanntem Ausmass) und es folgen die sieben Formen des Gerichts über Babylon. Dann kommt die Schlacht von Harmagedon, die mit der Hochzeit des Lammes ihren Abschluss nimmt. Erst dann wird Jesus mit seiner Gemeinde und seinen Engeln wieder kommen und den Antichrist und seinen falschen Propheten in den Feuersee werfen.

... steht in Pergamon der Thron des Satans (Offenbarung 2, 13). Im Bild: Zeusaltar aus Pergamon im Pergamonmuseum Berlin. «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2011

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Dossier – Bessere Zeiten in Sicht?

Bilder: zVg

Lesetipps zum Thema Endzeit

– Arnold G. Fruchtenbaum: Handbuch biblischer Prophetie. Fr. 33.50 – Arnold G. Fruchtenbaum: Die Ergänzung zum Handbuch der biblischen Prophetie. Fr. 25.50 Auffällig ist es schon: Israel und der Nahe Osten bilden immer deutlicher das Zentrum des Weltgeschehens. Ein Grund mehr für Christen, sich mit der prophetischen Dimension der Bibel zu beschäftigen! Fruchtenbaum zeigt im Rahmen einer gründlichen Auslegung der Offenbarung besonders die grossen prophetischen Zusammenhänge auf und zieht dabei häufig auch Bibelstellen aus dem Alten Testament heran. Ausgestattet mit Registern, Grafiken und anderen Hilfsmitteln ist dieses beliebte Standardwerk eine Fundgrube für alle, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Welt besser verstehen wollen.

Tim La Haye, Jerry B. Jenkins: Finale Band 1 bis 12, je Fr. 18.90 La Haye und Jenkins sind beide bekannte Autoren der christlichen Literaturszene. Viele ihrer Bücher sind in den Bestseller-Listen zu finden, so auch die bislang erschienenen Bände der FinaleReihe. Von dieser Serie wurden weltweit bereits mehr als 60 Millionen Exemplare verkauft. In einem einzigen Augenblick verschwinden auf der Welt Millionen von Menschen. Nur wenige beginnen, die Wahrheit zu ahnen. Eine fieberhafte Suche beginnt ... Ein Endzeitthriller von zwei bibelfundierten Autoren.

– Tim La Haye, Thomas Ice: Countdown zum Finale der Welt. Fr. 42.00 Die Autoren fassen alle Aussagen der Bibel über Gottes Plan mit der Welt und die Endzeit übersichtlich und detailliert zusammen. Von der Ewigkeit über die Schöpfung, die Geschichte Israels, Golgatha und die letzten Tage bis hin zur Ewigkeit. Mit mehr als 50 Grafiken und Diagrammen zu allen wichtigen Stationen der Heilsgeschichte. Hervorragendes Studienmaterial für interessierte Leser.

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«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2011


Panorama

BASICS bewegt Herzen seit 12 Jahren 60 junge Frauen und Männer haben sich vom 12. bis 14. November zum BASICS 2010 getroffen. Dieses Seminarwochenende bewegt und verändert jedes Jahr die Herzen vieler. Doch was ist BASICS überhaupt? BASICS gibt es seit 1998. Bis auf eine Ausnahme ist es seit damals jährlich durchgeführt worden. BASICS findet im Rahmen eines Seminarwochenendes mit Plenarveranstaltungen, Gesprächs- oder Kreativgruppen statt und dauert jeweils von Freitag- bis Sonntagabend. Bekehrungen und Befreiungen habe es an den BASICS-Wochenenden schon gegeben, sagt Kapitän Thomas Bösch, Jugendsekretär der Heilsarmee. Aber auch Berufungen zum Offiziersdienst oder den Anfang einer späteren Liebesbeziehung.

Persönliche Erfahrung „Geistesgaben IN and OUT” war das Thema vom Basics 2010. Mit dabei war auch Miriam Wäfler aus Bern:

„Durch Inputs, Workshop-Ateliers und gemeinsamen Austausch in Kleingruppen konnte man neue Erfahrungen sammeln.

Bild: Hans Bösch

Viele der Teilnehmer machten Erfahrungen und Glaubensschritte in ihrer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus. „Zu sehen, wir junge Menschen sichtbar verändert nach Hause gehen, bewegt uns sehr”, so Thomas Bösch. Aber auch Feedbacks, welche die Organisatoren oft erst Wochen, Monate oder gar Jahre später erreichen, seien eine enorme Ermutigung.

Organisation des Wochenendes Im Vorfeld investiert jeweils ein fünfköpfiges Kernteam viel Zeit, um gemeinsam auf Gott zu hören, welches Thema fürs BASICS dran ist. Aber auch die Durchführung selbst ist eine organisatorische Herausforderung. Es braucht Infrastruktur, Mitarbeiter, Lobpreisband und vieles mehr. Trotz vieler Jahre Erfahrung sind die Organisatoren immer wieder neu bestrebt, BASICS aktuell und zeitgemäss zu gestalten, um das gesetzte Ziel noch besser zu erreichen.

Gott hatte vieles für uns bereit an diesem Weekend. Das zeigte der Lobpreisabend, an dem wir Gott loben und preisen konnten durch Gesang, Gebete und Zeugnisse. Es war beeindruckend zu sehen, wie Gott junge Menschen gebrauchen kann, ihr Herz verändert und sie in ihrem Alltag begleitet. Neben dem Rahmenprogramm konnten wir eine schöne Gemeinschaft geniessen, neue Leute kennenlernen und wir wurden auch kulinarisch gut versorgt. Sich ein Weekend lang für Gott Zeit zu nehmen, neu aufzutanken, ihn zu erleben und Neues zu lernen, das hat sich voll gelohnt!” Weitere Informationen zu BASICS und anderen Angeboten des Jugendwerks unter www.salvy.ch Thomas Anliker/Miriam Wäfler

BASICS steht für Biblisch fundiert, Aufbauend, Seelsorgerlich, Innovativ, Christusorientiert, Salutistisch BASICS ist für Erwachsene ab 18 Jahren

„Geistesgaben IN and OUT” war das Thema des letztjährigen BASICS-Wochenendes. Wer bereit dafür ist, kann hier Schritte im Glauben wagen und geistlich wachsen.

BASICS will • junge Menschen in der Heilsarmee bewusst in die Hingabe und Heiligung führen • geistliches Leben, Liebe und Hingabe zu Jesus Christus fördern • die Mission und den Charakter der Heilsarmee vermitteln und ihre Lehren vertiefen • Entscheidungen und Berufungen zum Heilssoldaten, Lokaloffizier und Offizier fördern

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Bild: zVg

Panorama

BabySong in Bülach bekommt Besuch vom Samichlaus Draussen hören die Kinder und ihre Mütter ein Bimmeln. Alle schauen gespannt zur Türe und erschrecken fast, als es daran poltert. Der Samichlaus ist zu Besuch! Mit seinem Sack voller guter Sachen setzt er sich in den für ihn eigens hingestellten Lehnstuhl. Die Kinderschar wird von den Müttern und Leiterinnen beim Vorsingen unterstützt. Die Kinder setzen sich um ihn herum, damit er ihnen eine Chlausgeschichte erzählen kann. Voller Spannung hören sie zu. Wegen der Geschichte oder wegen des Inhalts des grossen Jutesackes? Egal, die Kinderschar freut sich, nahe beim Chlaus sitzen zu dürfen. Beim Verteilen der liebevoll verpackten Chlaussäckli strecken sich dem Chlaus

viele kleine Hände entgegen. Die Augen der Kleinen strahlen. Einige sagen ein Sprüchli auf, dann kommt ein kleiner Junge mit seinem Mami. Ganz gespannt schauen sich Chlaus und Bub an. Ganz scheu streckt der Knabe dem Chlaus seinen Nuggi entgegen. Die Mutter erklärt, dass der Kleine nun fast vier ist und den Nuggi ab heute nicht mehr benötigt. Der Chlaus hat den Eindruck, dass der Vierjährige sich nur schwer vom Nuggi trennen kann. Deshalb nimmt er den Nuggi noch einmal mit der rechten Hand aus seiner linken. Bläst in die rechte Hand. Öffnet beide Hände und der Nuggi ist

Die begeisterte Kinderschar lauscht der spannenden Chlausgeschichten.

weg. Der kleine Mann staunt, dann schaut er erleichtert sein Mami an und erklärt ihr, dass der Nuggi nun ganz weg ist. Dieses Erlebnis erinnert mich daran, wie ich bei meiner Bekehrung von meinen Zwängen befreit wurde. Sie waren einfach weg wie der Nuggi des Buben. Major Hans-Peter Leiser

In Kürze Heilsarmee neu in 122 Ländern Die Heilsarmee hat am 1. Januar ihre Arbeit auf den Turks- und Caicos-Inseln aufgenommen und ist somit offiziell in 122 Ländern tätig. Dies bestätigte General Shaw Clifton. Die Turks- und Caicos-Inseln befinden sich im Atlantik, etwa 300 Kilometer nördlich von Haiti und haben rund 30 000 Einwohner. Seit 2008 sind die Kapitäne Matthew und Rebecca Trayler vom USA-SüdTerritorium für die Entwicklung auf den Turks- und Caicos-Inseln verantwortlich.

Notschlafplätze in Winterthur Die Heilsarmee in Winterthur betreibt seit Dezember letzten Jahres eine temporäre Notschlafstelle. Diese ermöglicht für bis zu 12 Personen eine Übernachtung im Warmen. Die Stadt Winterthur unterstützt das Projekt, das sich vor allem an Obdachlose richtet. Diese werden vom Winterthurer Büro für Notwohnungen oder von Gemeinden ausserhalb der Stadt zugewiesen. zVg/red.

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Panorama

Bild: Pierre Reift/HA

Das Jahr der Entscheidungen − 2011 wird gewählt Am 16. Januar tagt der Hohe Rat in Sunbury Court in der Nähe von London. Der nächste General wird gewählt. Aber auch unserem Territorium steht ein Wechsel bevor. Seit 1995 setzt sich der Hohe Rat aus allen aktiven Kommissären – ausser dem Ehepartner des Generals – und allen Territorialleitern zusammen.

Leben im Dienst für das Reich Gottes. v.l.n.r. Kommissärin Helen Clifton, General Shaw Clifton, Kommissäre Alicia und Kurt Burger.

Die Mitglieder treffen sich am 16. Januar zunächst für die Sitzung des „General’s Consultative Council”. Am 21. Januar beginnt die offizielle Wahl des nächsten Generals, des Leiters der internationalen Heilsarmee,

durch den Hohen Rat. General Shaw Clifton bittet die Salutisten weltweit, für dieses historische Treffen zu beten. 2011 werden zudem die Kommissäre Kurt und Alicia Burger als Territorialleiter abgelöst. Ihre

Nachfolger werden im Frühling bestimmt. Über den Verlauf der Wahl werden wir ab Mitte Januar laufend informieren auf: www.heilsarmee.ch zVg

tigen den „Engstligen”. Am Abend konnten wir Grösseren in einem Jugendkeller Billard spielen und „töggele”. Am letzten Tag suchten wir mit einem Polizisten richtig Spuren und fanden dadurch unser „Dessert”. Mit Streichen legten wir verschiedene Leute vom Lager rein ...

Bilder: zVg

Nicht zu viel versprochen − Ferienwoche „mit Extras” im Gästehaus Ringgenberg

Yannick (12) Es war sehr toll. Peter (Leiter) ist so toll und fit für sein Alter!

Generationenübergreifend eine schöne Zeit erlebt. Die Ferienwoche mit Extras bietet sowohl Action und Abenteuer als auch Entspannung und Gemütlichkeit.

Die „Ferienwoche mit Extras” vom 2. bis 10. Oktober im Gäste-haus Ringgenberg begeistert die Teilnehmer. Sie kommen selber zu Wort. Manuela (Mutter) Das Gästehausteam verwöhnte uns mit gemütlicher Unterkunft und köstlichem Essen an liebevoll verzierten Tischen. Und das Leiterteam bot uns eine schöne Ferienwoche zum Thema „Spurensuche”. Wir genossen Aktivitäten, Natur, Gemeinschaft und die ruhigen Momente sehr. Antonio (6 Jahre) Ich fand alles toll: Fussball und Schach spielen, im Hochbett schlafen, Spuren suchen und Pony reiten. Es gefiel mir, zu den Häusern zu gehen und die Sachen dort an-

zuschauen (Freilichtmuseum Ballenberg). Marcos (10 Jahre) Wir gingen klettern, bräteln und ich ging mit meinem neuen Freund baden. Wir spielten tolle Spiele wie Schach, Memory, Uno und hatten liebe Leiter. Am Abend hörten wir spannende Geschichten und sangen. Nachher gingen wir älteren Kinder oft Billard spielen. Es waren spannende Ferien. Ich fühlte mich wie zu Hause. Alberto (13 Jahre) Ferien in ruhiger, schöner Umgebung! Am Sonntag feierten wir bei der Kirchenruine Goldswil Gottesdienst und picknickten. Jeweils nach tollen Ausflügen tobten wir uns auf dem Fussballplatz aus oder fuhren mit Velos und Trottinetts rum, was sehr lustig war. Einmal bestiegen die Kletterlus-

Petra (Mutter) Wir waren das dritte Mal dabei, und wieder war es spannend, neue Leute kennenzulernen. Die Gemeinschaft ist super, alle fühlen sich wohl. Die Aktivitäten mit den Jungs sind toll, da ich als Mutter nicht alles mit meinem Sohn machen kann. Ich danke der Heilsarmee, welche dies ermöglicht und die meisten Kosten übernimmt. Wir hoffen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein, obwohl mein Sohn schon 12 ist. Danke auch den Leitern, welche mit viel Liebe das Lager leiteten. zVg/red.

Bewegung und Kondition in luftiger Höhe.

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Notabene

Internationale Wechsel

Heimgang

Kommissär Edouard Braun Edouard Braun ist am 16. 8. 1942 geboren worden und in Basel und Umgebung aufgewachsen. Als ihm Gott begegnete, erkannte er, dass er die Erlösung brauchte, und wurde sich auch des Anspruchs Gottes an sein Leben bewusst. In Vevey begegnete er seiner künftigen Frau Françoise. Gemeinsam bereiteten sie sich auf ihren Dienst als Heilsarmeeoffiziere vor. Dem Ehepaar wurden die Kinder Chantal und Yves geschenkt. Die gemeinsame Laufbahn begann für die neuen Leutnants nach ihrer Ausbildung im Korps Orbe und ging in Biel weiter. Es folgten acht Jahre als Jugendsekretäre in den Divisionen Jura und Léman. 1987 führte sie ein Wechsel zurück in die Deutschschweiz ins Korps Zürich Zentral, das sie drei Jahre lang leiteten. Es folgten vier Jahre als Divisionschefs im DHQ Jura, dann überraschenderweise der Wechsel ins HQ mit der Verantwortung für die Jugend und die Kandidaten. Nach vier Jahren übernahmen die Majore Braun die Zürcher Division, wo sie ihr Wechsel ins Ausland erreichte. In Frankreich diente Oberstleutnant Edouard Braun als Chefsekretär, seine Frau als Territoriale Sekretärin für Gesellschaft & Familie, bevor ihnen ein Jahr später die Leitung des Territoriums anvertraut wurde. 2004 kamen sie in die Schweiz zurück. Hier arbeiteten sie, zusammen mit der Direktion, am Aufbau der Strukturen, und Kommissär Braun wurde als erster Territorialleiter Präsident des neu geschaffenen Strategierats. Drei Jahre nach ihrer Rückkehr in die Schweiz beendeten die Kommissäre Edouard und Françoise Braun ihre aktive Laufbahn. Am 28. November, in seinem 69. Lebensjahr, wurde Edouard Braun von seinem Heiland und Erlöser heimgerufen. Wo immer sich die Kommissäre Braun bewegten, wurden sie wegen ihres integren Glaubenslebens geachtet und geschätzt. Ihren Dienst verrichteten sie mit Überzeugung und Motivation, ihre Botschaft war klar, und ihre Nähe zu den Leuten öffnete ihnen die Herzen all derer, mit denen sie zu tun hatten. Heilsarmee Hauptquartier

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Per 1. April 2011 Kommissäre Malcolm und Irene Induruwage, Offiziere des Territoriums Sri Lanka, momentan Territorialleiter bzw. Präsidentin Gesellschaft & Familie des Territoriums der Philippinen, werden Territorialleiter des Territoriums Sri Lanka. Oberste Lalzamlova und Nemkhanching, Offiziere des Territoriums Ostindien, momentan Territorialleiter bzw. Präsidentin Gesellschaft & Familie des Territoriums Sri Lanka, werden Territorialleiter des Territoriums der Philippinen. Majore Kam-Shing (Simon) und YingChai (Belinda) Tso, Offiziere des Commands Hong Kong und Macau, momentan Educational Service Secretary/Assistant to the General Secretary und Korpsoffizier Shatin Corps, werden Generalsekretär bzw. Sekretärin Gesellschaft & Familie des Commands Hong Kong und Macau. Sie lösen Majorin Priscilla Nanlabi ab, die in das Territorium der Philippinen heimkehren wird.

Offizielle Mitteilung Christin Stachl wurden von der Kandidatenkommission angenommen. Sie wird die Offiziersausbildung berufsbegleitend absolvieren. Zurzeit leitet sie noch das Korps Karlsruhe in Deutschland.

In eigener Sache Frau Dr. Esther Steck hat nach 13,5 Jahren Tätigkeit als Korrektorin des dialog ihren Dienst abgegeben. Die Redaktion dankt Esther Steck herzlich für ihren Dienst und wünscht ihr weiterhin alles Gute und Gottes Segen.

Veranstaltungen Heilsarmee Zürich Nord Brass Band und Salvation Gospel Gast: Daniel Szücs aus Ungarn, Waldhorn 5. Februar, 20.00 Uhr, Konzert im Saal der Freien Evangelischen Gemeinde Wallisellen 6. Februar, 16.00 Uhr, Konzert im Saal der Heilsarmee Zürich Nord Heilsarmee Adelboden Musikkorps Adelboden Samstag, 26. Februar, 20.00 Uhr, Jahreskonzert in der Kirche Adelboden Samstag, 16. April, 20.00 Uhr, Konzert in der Kirche Achseten

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2011

Termine Kommissäre Kurt und Alicia Burger, Territorialleiter: Ab 16. Januar: High Council, London Oberst Franz Boschung, Chefsekretär 30. Januar: Gottesdienst Korps Zürich Zentral 10. bis 14. Februar: Besuch Ungarn Abschiedsversammlung Kommissäre Kurt und Alicia Burger und Willkommsversammlung der neuen Offiziersschüler Sonntag, 19. Juni 2011, ab 17.00 Uhr im Korps Bern

Anteilnahme Kommissär Edouard Braun wurde am 28. November in seinem 69. Lebensjahr von seinem Heiland und Erlöser heimgerufen. Majorin Hildegard Fritsche wurde am 12. November in ihrem 93. Lebensjahr von ihrem Heiland und Erlöser heimgerufen. Wir entbieten den Trauerfamilien unsere aufrichtige Anteilnahme und unterstützen im Gebet alle, die durch diese Todesfälle betroffen sind.

Korrigendum Unter „Gratulationen” im „dialog” 12/2010 wurde bei Majorin Ruth Reift-Stadler eine nicht mehr aktuelle Adresse angegeben. Der Eintrag lautet richtig: 80 Jahre 02. Januar: Majorin Ruth Reift-Stadler, Mühledorfstrasse 27, 3018 Bern Für die Fehlinformation entschuldigen wir uns.

Gratulationen 80 Jahre 20. Januar: Majorin Edith GossauerBrändle, Paradiesstrasse 23, 4125 Riehen 08. Februar: Majorin Elsa Hofmann, Oberlandstrasse 75, 8610 Uster 90 Jahre 29. Januar: Kommissärin Verena EggerHalbenleib, Falken, Bälliz 36, 3600 Thun 31. Januar: Oberstleutnantin Martha Mägli-Egger, Lorrainestr. 38, 3013 Bern 07. Februar: Major Albert Zünd-Grogg, Alterspflegeheim Panorama, Holenackerstrasse 85, 3027 Bern


Unterhaltung

Humor Der Witz des Monats Ein reuiger Steuerhinterzieher schreibt ans Finanzamt: „Seit ich bei meiner Steuererklärung geschummelt habe, kann ich nicht mehr schlafen. Deshalb lege ich einen Scheck über 150 Franken bei. Falls ich immer noch nicht schlafen kann, schicke ich Ihnen auch noch den Rest.”

Für Sie gelesen

zVg

Geliebt Tag für Tag in der Zuneigung des himmlischen Vaters leben Von Wayne Jacobsen Verlag: Glory World ISBN 978-3-936322-33-0 „Geliebt! Tag für Tag in der Zuneigung des himmlischen Vaters leben” heisst Wayne Jacobsens neustes Buch. Es will Mut machen, in der Gewissheit von Gottes bedingungsloser Liebe vorwärtszugehen, weil wir nur so zu mündigen Kindern heranwachsen können.

Sudoku - Spass Lösungen: Sudoku

Wir sollten Jacobsens Aussagen aber auch der Bibel gegenüberstellen. In seinen Bemühungen, uns das Herz des Vaters verständlich und spürbar zu machen, entstehen auch einige fragwürdige Kompromisse an unsere von Humanismus geprägte Zeit. Wenn er die geduldige, barmherzige und vergebende Seite Gottes ausleuchtet, so bleiben die Facetten des eifernden, zornigen Gottes gegenüber Ungehorsamen weitgehend im Dunkeln. Insofern ist es wichtig, unser Gottesverständnis immer wieder mit der Bibel zu synchronisieren. Es gibt in diesem Buch auch äusserst wertvolle Aussagen. Beispielsweise erklärt der Autor, warum der Kreuzestod Jesu nicht „bloss” hierfür stand, den Zorn des Vaters vom Menschen abzuwenden, sondern uns Vergebung zuzusprechen und in die Freiheit zu führen. Ein Kapitel, das sich mehrmals zu lesen lohnt. Gabrielle Keller

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2011

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Im Dialog bleiben

Vielfalt – Chance oder Stolperstein? Seit Oktober 2010 ist mein Arbeitsalltag von zwei Arbeitgebern bestimmt. Zu 60 Prozent arbeite ich bei meinem „alten” Arbeitgeber im Dienstleistungsbereich und neu zu vierzig Prozent im Korpsbüro der Heilsarmee Bern. Dadurch hat meine Tätigkeit an Vielfalt, Spannung, aber auch Herausforderung gewonnen: Da arbeite ich drei Tage die Woche für einen Arbeitgeber, der auf Profit und Wirtschaftsinteressen ausgerichtet ist; andererseits gehe ich einer Tätigkeit nach, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Gott hat mir die Chance gegeben, für ihn zu arbeiten und etwas Neues anzugehen. Die Stolpersteine darf ich ihm im Gebet bringen, und seine Verheissung, dass er mit mir ist, macht mich stark.

Im Dialog mit Gott Stolpersteine überwinden mit der Kraft Gottes.

Jesus betet: „Ich bitte für sie alle, dass sie eins sind, so wie du und ich eins sind, Vater … damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast” (Johannes 17, 21). Dieses Ringen Jesu um das „Eins-Sein” seiner Jünger (Johannes 17,11 und 21–23) hat einen tiefen Grund. Jesus geht es um die Glaubwürdigkeit der unüberbietbaren Tat Gottes zur Rettung der Welt. Jesus sieht das Verhältnis der Jünger untereinander als entscheidend für die Glaubwürdigkeit des Handelns Gottes. Sind wir uns bewusst, dass unser Verhalten untereinander so weitreichende Wirkung hat? Wir beeinträchtigen durch unsere Uneinigkeit nicht nur uns selbst, unsere Nächsten, die Gemeinde und die Welt – sondern Gott! Wir bekennen, dass wir oft im eigenen Gemeindehorizont gefangen sind und nicht die Weite des Reiches Gottes sehen. Wir bitten, dass geistlicher Streit, Rechthaberei und Uneinigkeit überwunden werden; um tiefere Erkenntnis der Einheit in Jesus; für alle gemeinsamen Aktionen, die dem Ziel dienen, das Evangelium in unserer Welt bekannt zu machen; um Liebe und tiefes Erbarmen für die Menschen, die ohne Jesus verloren sind.

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Impressum Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Im nächsten „dialog”

Was ist eine gute Beziehung? Bild: R. Kneschke

Eins sein im Beten und Handeln … damit die Welt glaubt!

Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 91 redaktion@swi.salvationarmy.org Adressänderungen bitte an diese Adresse! Redaktionsteam Martin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Marketing; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Thomas Anliker, Redaktor; Redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Ines Adler, ClaireLise Bitter, Reinhard Lässig. Layout Rolf Messerli Druck Rub Graf-Lehmann AG, Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General Shaw Clifton Territorialleiter Kurt Burger Abonnement «dialog» Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) «Trialog» Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 20.–

Gott hat uns zur Beziehung geschaffen. Sowohl zu ihm als auch zu Mitmenschen. Im nächsten „dialog” gehen wir der Frage nach, was eine gute zwischenmenschliche Beziehung ausmacht. Wie können wir Beziehungen im Sinne Gottes leben und uns darin vom Heiligen Geist führen lassen?

Majorin Heidi Knecht   «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2011

AZB

Bild: Pixelmaniac

Trudy Schwab

3001 Bern

Diese Vielfalt ist sicher eine Chance. Wo aber gibt es Stolpersteine? Der Stolperstein im Ganzen bin ich. Seit fast 30 Jahren arbeite ich als Kauffrau im Büro und kann grosse Erfahrung ausweisen. Als ich im Oktober nach einer viertägigen Einführung das Sekretariat des Korps übernahm, stellte ich bald fest, dass es bei null anzufangen galt. Neue Regelungen, neue Prozesse, andere ITProgramme und E-Mail-Ebenen wurden zur

Herausforderung. Das Begreifen von neuen Aufgaben dauert auch etwas länger als früher. Mein Ego, das Selbstbewusstsein und mein Hochmut wurden arg „angekratzt”. Doch Gott ist unendlich treu und barmherzig. Trotz allem Neuen gehe ich gerne ins Korpsbüro. Meine Arbeit hat durch diese Vielseitigkeit eine unbeschreibliche Bereicherung erfahren.

Die Redaktion

Produktgruppe aus vorbildlicher Waldwirtschaf t und anderer kontrollierte r Herkunft www.fsc.org Zert.-Nr. IMO-COC-028712 © 1996 Forest Stewardship Council

Zum Schluss:

„Die Welt steht in Beziehung zu Christus, ob sie es weiß oder nicht.” Anonym


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