Dialog 5/2012 - Gebt euer Bestes!

Page 1

d ialog M o n a t s z e i t s c h r i f t f ü r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e

5/ 2012

Gebt euer Bestes! Bild: Martin Heimann

Brass-Event 2012 International Staff Band in der Schweiz Aus dem Leben der Heilsarmee

4−5 7 7−9


Bild: Xenia Frei

Dialog

Anzeigen

Europe Congress

FORWARD! mit

Lautstark Gott loben

Generalin Linda Bond und

The Salvation Army European Choir

Beim Erstellen dieser Ausgabe durfte ich entdecken: Heilsarmee-Musik ist längst nicht auf Blasinstrumente zu reduzieren.

Dirigent Kommissär Dick Krommenhoek

Es gibt Chöre, die Gott ihre Loblieder in vielen Stimmen singen, Trommler, die zusammen einen Rhythmus für ihren Herrn anschlagen, und sogar Tanzgruppen, die mit aller Leidenschaft vor ihm tanzen.

Prag, Tschechische Republik Freitag, 12. bis Sonntag, 14. Oktober 2012

Heilsarmee-Musik, das ist allein in den Korps der Schweiz eine grosse Spannweite der Anbetung: Je nach Korps werden Lieder aus dem Gesangsbuch angestimmt, andere lassen ihren Lobpreis lieber laut und rockig klingen.

Der Kongress wird auf Englisch gehalten, mit Übersetzung auf Tschechisch, Russisch und Ungarisch

Interessierte melden sich bei: Kapitän Roland Dougoud Abteilung Evangelisation, THQ, Bern Mail: roland_dougoud@heilsarmee.ch

In dieser Ausgabe zeigen wir die Vielfalt der Heilsarmeemusik: Lassen Sie das BrassEvent Revue passieren (Seite 4). Tauchen Sie in die Konzertstimmung unserer Stargäste, der International Staff Band, ein (Seite 7). Entdecken Sie auch, wie über 100 Jugendliche während eines Lagers Gott auf viele Arten loben (Seite 6).

Anmeldegebühr: CHF 30.– Reise, Unterkunft und Verpflegung müssen von den Teilnehmern selber organisiert werden.

Letzten Endes ist es nämlich gleich, ob wir mit lautem Paukenschlag oder mit einer kleinen gesummten Melodie, in Freude oder in Schmerz anbeten: Gott liebt es, wenn wir ihm ehrlich unser Lob bringen.

Verteilen Sie TRIALOG und leisten Sie einen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums. Jeder Empfänger erfährt von Jesus und von der Arbeit der Heilsarmee. Stellen Für das Korps Amriswil suchen wir eine/n

Jugendmitarbeiter/in, 50% Alle Informationen finden Sie auf heilsarmee.ch/stellen

2

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

Wir können es halten wie der Psalmist, der schreibt: „Singt ihm ein neues Lied, singt und spielt, gebt euer Bestes!” (Psalm 33,3) Florina German

Leitbild der Heilsarmee Korrigendum Im letzten Dialog hat sich bei den Daten ein Fehler eingeschlichen: Majorin Deborah Cachelin besucht das ICO (International College for Officers) vom 11. April bis 4. Juni 2012. Wir bitten um Entschuldigung für das Versehen. Die Redaktion

Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


HA-Info

Bild: Fotolia.com

Machen wir die Heilsarmee verständlich „Es geht nicht um uns!” Mit diesem Satz habe ich einige Präsentationen in meinem Amt als Marketingleiter begonnen. Wir sollten uns für die Menschen interessieren und uns fragen, wie wir auf sie wirken. Wenn uns dies gelingt, machen wir einiges besser als andere. Viele Organisationen denken immer weniger an ihre Zielgruppen und drehen sich um sich selbst. Die Heilsarmee steht ebenfalls in dieser Gefahr: Manchmal sind wir so sehr mit unseren eigenen Themen beschäftigt, dass wir nicht mehr merken, wie andere uns wahrnehmen. Vielleicht sollten wir uns öfter fragen: An welchen Dingen halten wir fest, und warum? Weil sie schon immer so waren? E-Mail-Adressen werden schlank Ich möchte Ihnen ein banales Beispiel geben: Seit wir in der Heilsarmee E-Mails versenden, lauten unsere HeilsarmeeAdressen vorname_nachname@swi.salvationarmy.org. Diese Adressen erklären jedem, der die Organisation kennt, zwei Dinge: Wir gehören zur weltweiten Heilsarmee (salvationarmy.org) und sind die Schweizer Heilsarmee (swi). Wer das nicht weiss, dem sagt dieser Name nichts.

In unserem Umfeld heissen wir schliesslich Heilsarmee oder Armée du Salut. Stellen Sie sich vor, wie schwer es ist, die Adresse am Telefon zu buchstabieren! Wer merkt sich schon so eine lange Kombination von Buchstaben? Fazit: Unsere E-MailAdressen sind vielleicht eindeutig für uns, doch unverständlich für andere. Es geht aber nicht um uns. Die gute Nachricht: Das muss auch nicht so bleiben. Seit Kurzem lauten unsere E-Mail-Adressen vorname_nachname@ heilsarmee.ch. Und weil die Schweiz ein vielsprachiges Land ist, können Sie jedem Mitarbeiter auch an vorname_nachname@ armeedusalut.ch und vorname_nachname@salvationarmy.ch schreiben. Wir finden es viel einfacher für uns, vor allem aber für die Menschen unserer Umgebung. Wir wollen es ihnen so einfach wie möglich machen, uns kennenzulernen. Wir sind bereit, die nötigen technischen Anpassungen vorzunehmen. So werden wir klarer wahrgenommen.

Mit den neuen E-Mail-Adressen wird vieles leichter für Sie.

Dieser Prozess ist noch lange nicht am Ende. Wir brauchen Ihre Hilfe: Sind Ihnen ähnliche Kleinigkeiten bewusst, die, aus Unachtsamkeit oder Gleichgültigkeit, für uns selbstverständlich sind, nach aussen aber unverständlich? Dann teilen Sie dies auf der Website marketing.heilsarmee.ch mit. Martin Künzi, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation

Offen gesagt

„Lobet ihn mit Posaunen, lobt ihn mit Harfe und Zither, lobt ihn mit Tamburin und Tanz, lobt ihn mit Saitenspiel und Flötenklang. Lobt ihn mit Zimbelschall und Paukenschlag! Alles was lebt, lobe den Herrn! Halleluja.” (Psalm 150) Ich geniesse es, in einem Gottesdienst der Musik zuzuhören, sei es von einer Brass Band, einer Lobpreisgruppe oder einem Chor. Musik hilft mir, meine Gedanken auf den Herrn auszurichten. Es gibt kaum etwas, was den Menschen so ganzheitlich berührt wie Musik: Texte bringen uns zum Nachdenken. Sie rufen uns in Erinnerung, was Gott für uns tut und getan hat. Sie sprechen unseren Geist an. Melodien

berühren uns emotional und wecken in uns Gefühle. Vielleicht erinnern sie uns an Gottes grosse Liebe, an die Vergebung der Sünden oder an die Gnade Gottes. Rhythmen bringen unseren Körper in Bewegung. Wenn der Psalmist Zimbelschall und Paukenschlag erwähnt, denkt er sicherlich an einen Rhythmus, der den ganzen Körper

erfasst. Ich kann mir diese fröhliche Prozession vorstellen.

Bild: Martin Heimann

Bild: Werner Tschan

Halleluja, lobet den Herrn!

Auch in der Heilsarmee ist die Musik sehr wichtig. Seit ihren Anfängen werden ganz verschiedene Instrumente gebraucht. Die Salutisten drückten durch das Musizieren und Singen ihre Lebensfreude und ihre Dankbarkeit Gott gegenüber aus. Dies hat sich bis heute erhalten. Ich freue mich über alle Musikanten und Musikantinnen, die unsere Aktivitäten bereichern. Ich betrachte es als ein Vorrecht, dazuzugehören. Wir möchten Paulus’ Rat Folge leisten. Er schreibt den Kolossern: „Ermutigt und ermahnt euch gegenseitig, und dankt Gott von ganzem Herzen mit Psalmen, Lobgesängen und Liedern, die euch der Heilige Geist schenkt.” (Kolosser 3, 16b) Kommissär Franz Boschung, Territorialleiter franz_boschung@heilsarmee.ch

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

3


Dossier: Gebt euer Bestes!

Brass-Event: Zuhören, mitdenken, mitreden

Bilder: Florina German

Am Wochenende des 28. und 29. April 2012 haben sich Brass-Fans aus der ganzen Schweiz in Bern getroffen, um zusammen zu musizieren und über die Zukunft der Brass-Musik auszutauschen.

Man soll uns auf der Strasse hören! Mit Brassklängen vermittelt die Heilsarmee seit jeher den Menschen Nächstenliebe. Charles Fry und seine drei Söhne haben 1878 zum ersten Mal Blasinstrumente für einen Freigottesdienst der Heilsarmee verwendet. Sie konnten sich die Rolle und die bedeutungsvolle Wirkung, die dieses Werkzeug für den Auftrag der Heilsarmee haben würde, nicht vorstellen.

Die Gruppe Brass of Praise unter der Leitung von Micael Dikantsa hat den Anlass mit einem abwechslungsreichen Konzert eröffnet.

Die Frys sind standhaft und treu geblieben, trotz des feindlichen Umfelds, in dem sie damit begonnen hatten. Sie haben mit ihren tragbaren Instrumenten ihr Bestes gegeben, denn William Booth wollte eine Kirche auf der Strasse. Diesen Wunsch haben sie mit Blasmusik erfüllt. Die Heilsarmee hat dank dieser Musik ein ideales und praktisches Werkzeug. Sie ist beweglich, flexibel und vielseitig. Von den einfachen Gruppen für die Begleitung von Liedern bis zu Formationen hervorragender Qualität hat die Blasmusik erheblich die Geschichte unserer Armee geprägt. Heute hängt die Stellung und Verwendung von Blasmusik vom Korps ab. Ihre Hauptaufgabe bleibt gleich: In unseren Gottesdiensten die Lieder begleiten und den Lobpreis leiten. So trägt jeder Musikant das Seine zum Auftrag der Heilsarmee bei.

An Gelegenheiten zum Spielen und Techniken erlernen hat es nicht gefehlt: wie im Workshop „Spielen in Ensembles” unter der Leitung von Peter Haldimann.

In der „Zukunftswerkstatt” haben die Musiker auch darüber diskutiert, wie man Nachwuchs für die Brass-Bands gewinnen kann.

Den ausführlichen Bericht über das Brass-Event 2012 lesen Sie im nächsten Dialog. (FG)

4

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

Im Laufe der Jahre hat die Heilsarmee mehrere Komponisten zur Entfaltung gebracht und ihre Weiterbildung gefördert. Man findet Heilsarmeemusik in der BrassBand-Literatur von höchstem Niveau. Eine der Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, ist, ein wesentliches Merkmal der Ursprünge der Heilsarmee zu bewahren: eine Kirche der Strasse zu sein. Was heisst das? Wir müssen eine offene und dem Nächsten zugewandte Kirche sein. Wir müssen sicher sein, dass mittels unserer Musik jedermann, jung und betagt, reich und arm, seinen Platz im Haus Gottes findet. William Booth hat dazu folgende Frage gestellt: „Weshalb sollte alle gute Musik nur dem Teufel gehören?” Micael Dikantsa Music and Gospel Arts


Musikinstrumente für Simbabwe Die über 400 Heilsarmee-Korps in Simbabwe brauchen Musikinstrumente. Das SwiZimAid-Projekt des Korps Zürich Zentral hat Hunderte Instrumente, Schlagzeuge und Notenständer für sie gesammelt.

Bilder: Marcel Reuteler

Für Brass-Fans in der Schweiz klingt es utopisch: In Simbabwe hat 2010 ein Musiklager mit 350 Musikanten, eingeteilt in drei Bands, stattgefunden. Unter den Musikanten befanden sich auch sechs Salutisten aus Zürich und Bern. Tage zuvor hatten sie, bereits zum zweiten Mal, im Hauptquartier in der Hauptstadt Harare eine wertvolle Fracht abgegeben: über 70 in der Schweiz gesammelte Blechblasinstrumente, vom Instrumentenbauer und -reparateur Marcel Reuteler instand gesetzt. Die Instrumente haben vielen Musikern aus zahlreichen Musikkorps im nationalen Musiklager gedient.

Die einwöchige Veranstaltung war ein beispielhafter Beweis für das Feuer und die Motivation der über 170  000 Salutistinnen und Salutisten in Simbabwe, die in über 400 Korps organisiert sind. Mehr Blechinstrumente gesucht Musik spielt in der Heilsarmee von Simbabwe eine wichtige Rolle. Während der zwei bis drei Stunden dauernden Gottesdienste wird viel und lebhaft musiziert und getanzt. Doch in dem von Armut und Arbeitslosigkeit gezeichneten Land fehlt es nicht nur an Lebensmitteln, Kleidern und sauberem Wasser, sondern auch an intakten Musikinstrumenten. Und die wenigen vorhandenen – oft sind sie verstimmt oder defekt – müssen sich in vielen Bands mehrere Musikanten teilen.

Daniel Bates, Leiter des SwiZimAid-Projektes, übergibt Instrumente

Darum unterstützt das Zürcher Zentralkorps die Heilsarmee in Simbabwe seit fünf Jahren, zusammen mit der

Ein junger Salutist mit seinem alten, reparaturbedürftigen Bariton

Abteilung für Mission und Entwicklung. In zehn Containern verschiffte sie sowohl über 5000 Brocki-Schachteln mit Kleidern, Zivilschutzmaterial, medizinischen Geräten und Computern als auch über 140 Brassund Perkussions-Instrumente, ein Klavier, mehr als 200 Notenständer und diverse Musiknoten. Weitere 100 Instrumente sollen nächstes Jahr folgen. Ein Benefizkonzert im Saal des Korps Zürich Zentral am 1. April 2012 hat 4 400 Franken für verschiedene SwiZimAid-Teilprojekte eingebracht. Von diesen und anderen Spenden fliessen jedes Jahr 10  000 Franken ins Containerprojekt. Bei 13 Heilsarmee-Institutionen in Simbabwe wurden Wasserpumpen installiert. Mit dem Druck von 5000 Bibeln in einer der einheimischen Sprachen konnte auch der Hunger nach geistlicher Nahrung etwas gestillt werden. Weitere Informationen auf swizimaid.ch. Reinhard Lässig Bild: Bernard Hanselmann

Heilsarmee-Melodien in Chiapas Major Bernard Hanselmann, Heilsarmee-Offizier im Ruhestand, hat ein Musiklager im Süden von Mexiko geleitet. Wie hat dieses Abenteuer begonnen? Bernard Hanselmann: Im Oktober 2011 habe ich einen Bericht über die Gründung eines Blasmusikkorps in Chiapas gesehen. Ein Walliser, der mit einer Mexikanerin verheiratet ist, hatte alte Instrumente zusammengetragen und nach Mexiko versandt. Ein Musiklager war für 2012 vorgesehen, und sie haben jemanden gesucht, der diese Jugendlichen weiter ausbilden und dirigieren konnte. So habe ich den Kontakt aufgenommen und meine Dienste angeboten. Wie hast du dich darauf vorbereitet? B.H.: Man hat mir eine Trompete verschafft, und ich habe damit geübt, denn ich hatte lange nicht mehr gespielt. Ich habe einen Haufen Partituren sowie Heilsarmee-Lieder

gescannt. In Mexiko habe ich einen Laserdrucker und Papier gekauft, und wir haben alles ausgedruckt. Wie habt ihr geübt? B.H: Die Proben fanden in der Kirche statt, dem einzigen öffentlichen Gebäude. Es ist eine besonders angenehme Erfahrung, in einer katholischen Kirche mitten in Chiapas Heilsarmee-Lieder zu spielen. Ich habe ihnen viel beigebracht, auch Musiktheorie. Wie nahmen die Musiker dich auf? B.H.: Ich bin mit allen Ehren empfangen worden. Die Stimmung war grandios. Die meisten Einwohner sprechen die Sprache der Maya; ich hatte das Glück, einen guten Übersetzer zu haben, und habe mich

Vor der Kirche proben die teils noch sehr jungen Musiker für ihren grossen Auftritt.

schnell mit diesen Leuten verbunden gefühlt. Übrigens haben die Musikanten zusammen gebetet, das war sehr ergreifend. Und der letzte Aufenthalt an Ostern? B.H.: Das war eine verrückte Woche! Im Dorf hat eine regionale Zusammenkunft von 5000 Personen stattgefunden. Wir spielten vor dieser Menge. Fragen: Kapitän Pascal Donzé dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

5


Dossier: Gebt euer Bestes!

In diesem Jahr habe ich eine ganze Woche im Musiklager der Heilsarmee verbracht. Hier einige Eindrücke, die Sie vielleicht ermutigen, sich auch einmal auf eine solche Erfahrung mit Gott einzulassen.

Bilder: Céline Riard

Auch wenn der Name „Musiklager” vielleicht etwas altmodisch klingt: Es handelt sich dabei eher um eine Künstlerfreizeit der Heilsarmee. Die Angebote zu modernen Themen wie Hip-Hop und Theater laufen den traditionellen Workshops wie Blechblasinstrumente und Flöten zunehmend den Rang ab. Gar nicht so einfach, sich dort zu integrieren, vor allem für einen etwas zurückhaltenden Menschen wie mich.

Aber ich habe mich sofort wohlgefühlt, trotz des relativ stressigen Programms und der Workshops, die ich durchlaufen habe – und der zu erduldenden Lautstärke! Mehr als 100 Kinder im selben Raum, das bedeutet Lärm, auch wenn sie gerade nicht singen. Es herrschte ein besonderer Frieden und eine himmlische Einigkeit. Ich war tief bewegt, diese jungen Menschen zu sehen, die spielerisch und singend das Leben Jesu, sein Opfer am Kreuz und seine Auferstehung nachstellen.

Dabei zog sich neben der künstlerischen Dimension die Gegenwart Gottes wie ein roter Faden durch die gesamte Woche. In diesem Sinne sagte einer der CampteilWenn diese fröhliche Perkussionsgruppe ihre Instrumente anschlägt, nehmer, Tumi Lenist es mit der Ruhe vorbei.

Zwischen Tradition und Innovation Tamburinspielen ist für viele unzeitgemäss und altmodisch. Die Genfer Tamburingruppe verleiht dem Instrument ein neues Image. Tamburinspielen ist eine Tradition der Heilsarmee, die erhalten werden muss. Es ist eine Art, Gott zu ehren und ein Zeugnis abzulegen – wie beim Krippenspiel zu Weihnachten. Die Leute sind oft überrascht, wenn man ihnen sagt, dass man zum Tamburinkurs geht; es ist eine gute Möglichkeit, seinen Glauben zu bekennen. Wir spielen alle möglichen Musikrichtungen. Hauptsache, es bewegt sich und der Rhythmus ist schnell genug. Wir versuchen auch, christlicher Musik den Vorzug zu geben. Für mich sind die Kurse Momente, die man gemeinsam teilt, wo man lacht und sich amüsiert. Es ist auch ein Mittel, den Kleinsten unter uns Rhythmus und Koordination beizubringen. Das motiviert mich besonders.

6

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

Unser Tamburinspiel ist weder militärisch noch altmodisch. Wer sich bemüht, kann aus allem etwas Innovatives machen. Als wir das erste Mal für die Jugendgruppe Interjeunes spielten, haben uns die Leute komisch angeschaut, doch am Schluss standen sie alle auf und klatschten mit. Seit nicht mehr vorgeschrieben ist, eine Uniform zu tragen und zu Blasmusik zu spielen, können wir machen, wonach uns zumute ist. Wenn ich mir einen Tamburinmarsch überlege, lege ich meine Kreativität in Gottes Hände und das ist es, was mich inspiriert. Und wenn ich keine Inspiration mehr habe, höre ich auf und bete.

goasa, zu mir, er habe erwartet, dass der Workshop das Licht Gottes neu entfachen werde – und seine Erwartungen seien nicht nur erfüllt, sondern sogar noch übertroffen worden. Ich bin mir sicher, dass er nicht der Einzige war, der sich in dieser Woche von Gott berührt fühlte. Auch mein Glaube wurde neu belebt. Alles andere können auch Sie im Musical „Voici l’homme” selbst entdecken, das am 17. Mai 2012 im Rahmen des Auffahrtskongresses in Yverdon wiederaufgeführt wird. Sébastien Goetschmann

Das Musiklager sind: 26 Betreuer, ein vierköpfiges Küchen- team, 106 Campteilnehmer, aufgeteilt auf zehn Workshops (Blechblasins- trumente, Gitarre, Perkussion, Hip- Hop, Tamburin, Theater, Flöte, Büh- nenbild und Kostüme). Ein umfassendes Programm, an dessen Ende ein einzigartiges Musical steht. Vor allem aber: viele Momente des Teilens, des Lobpreises und der Anbetung in Gegenwart des lebendigen Gottes. SG

In Genf gibt es zwei Heilsarmee-Tamburingruppen: die Mittelstufe (drei Tamburinspieler) und die Fortgeschrittenen (acht Mädchen). Die Gruppen treten an Veranstaltungen des Korps auf, wie Erntedankfest, Weihnachtsfeiern und Krippenspiel sowie zu Gelegenheiten wie Ostern, Konfirmationen und vielen mehr.

Elody Mailler, Leiterin der HeilsarmeeAn der Weihnachtsfeier des Korps Genf 1 ist die Tamburingruppe Tamburingruppe Genf klangvoll, farbenfroh und mit viel Elan aufgetreten.

EM Bild: Jean-Luc Mailler

Eine Woche mittendrin in einem Musiklager


Panorama

ISB-Tour 2012

Bilder: Florina German

Die Brass-Erfolgsband aus England hat auf ihrer Tournee durch die Schweiz hunderte Konzertbesucher begeistert.

Im ausverkauften Theatersaal „National” in Bern hat die International Staff Band unter der Leitung von Stephen Cobb bekannte Heilsarmeemelodien, Medleys, Solistücke und etliche Zugaben gespielt.

„In Wien bin ich richtig herausgefordert worden.”

Als der Berner im Herbst 2011 seine Koffer packt, ahnt er nicht, was ihn im Nachbarland erwartet. „Ich habe sogar dreimal gepredigt” staunt er heute. „Aber das Korps Wien ist auch sehr klein”, fügt er hinzu. Simon entdeckt Die motivierte Theatergruppe unter der Leitung von Marianne noch anderes: Die Meinertz vom Korps Wien Heilsarmee ist im katholisch geprägten Österreich höchstens Theaterproben teil, die im Haus angeboten als Sozialwerk bekannt. Jahrelang gab es werden. überhaupt kein Korps. Das Haus Erna in Wien, in dem Simon während drei Monaten Simon lernt viele der Bewohner näher kenwohnt und arbeitet, ist gleichzeitig Wohn- nen. Die Gespräche werden immer länger. heim und Gemeinde. Irgendwann wird es ihm fast zu viel: „Es ist nicht leicht, im gleichen Haus zu wohnen In diesem „interessanten geistlichen Ter- und zu arbeiten”, gibt Simon zu. „Ich habe rain”, wie er es nennt, steht Simon der einfach nie abgeschaltet.” Korpsoffizierin Majorin Heidi Oppliger zur Seite. Zu seinen Aufgaben gehören Büroar- Er nutzt seine freie Zeit, um sich weiterbeiten wie Kollekte verwalten, Rechnungen zubilden. An der evangelischen Akademie stellen oder Flyer gestalten. Sonntags leitet Wien belegt er zwei Kurse: „Einführung in er den Gottesdienst, wenn er nicht gerade die Theologie” und „Österreich unter der predigt. Am Abend nimmt er gerne an den Lupe”. Er lernt, dass er zu Gast in einem

Missionsland ist: Geistliche Führungskräfte werden meist im Ausland ausgebildet, es fehlt an Jugendarbeit und Bibelschulen. Simon ist davon sehr bewegt.

Bilder: Reinhard Maxa

Simon Pfister (25) hat Ende 2011 drei Monate als Gemeindeassistent im Korps Wien verbracht. Ein Teil von ihm ist in Österreich geblieben.

Simon Pfister

Er pflegt die Kontakte zu seinen Dozenten und zur Heimleitung von Haus Erna weiter. Kürzlich hat ihm Majorin Oppliger voller Freude verkündet, dass ein Bewohner sein Leben Jesus übergeben hat. Wenn Simon es heute erzählt, leuchten seine Augen. Ohne Zweifel: Er will am liebsten gleich wieder zurück nach Wien. Florina German

Sozial- und Evangelisationswerk sind in der Heilsarmee Österreich eng miteinander verbunden. Das Korps Wien hat 2011 seine Räume im Haus Erna bezogen. Etwa die Hälfte der Gottesdienstbesucher sind Bewohner. In den Sozialwohnungen im Haus Erna wohnen Menschen der letzten Stufe des Wohnsystems in Österreich. Sie haben keine Chance mehr, eine Arbeit zu finden, oder können aus anderen Gründen nicht mehr alleine wohnen. (FG) dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

7


Panorama

Am 12. März 2012 hat die Burgergemeinde Bern dem Lokal „Postgasse” ihren ersten Sozialpreis verliehen. Die „Postgasse” ist ein Treffpunkt für Menschen am Rande der Gesellschaft. Die Jury hat dieses Lokal unter neun Kandidaten ausgewählt. Sie ist vom langjährigen und treuen Engagement der Freiwilligen überzeugt. In der „Postgasse” trinken die Besucher Kaffee, zusätzlich bieten ihnen die Mitarbeiter morgens ein „Zmorge” und am Nachmittag ein „Zvieri” an. Alles wird kostenlos serviert, dank Lebensmittelgaben und Spenden, wie unter anderem der Heilsarmee, sowie dem

Einsatz von 16 freiwilligen Helfern. Das Team bietet vielen Gästen eine Art Familienersatz an. Diese schätzen die Gesellschaft, ohne dass dies Löcher ins Budget reisst. Aufgrund ihrer Lebenssituation oder ihrer psychischen Erkrankungen haben die meisten von ihnen nur einen kleinen Bekanntenkreis.

Bilder: Florina German

Am 30. April 2012 sind die Kühe des Heilsarmee-Männerheims in Waldkirch (SG) verkauft worden. Die Verluste der Milchwirtschaft konnten nicht mehr von der Institution getragen werden.

Die Kühe am Hasenberg brachten Höchstleistungen, doch der Milchpreis fällt stetig.

Die Heilsarmee beugt sich mit dem Verkauf vor allem politischen Veränderungen. Zum einen fällt der Milchpreis seit Jahren. Zum anderen bestimmen neu die Kantone über die Subventionen für soziale Institutionen wie für das Männerheim. Sie verlangen eine

8

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

Majorin Hedy Brenner

Bei der feierlichen Übergabe des Schecks wurde das Projekt „Postgasse” aber auch kritisch hinterfragt: Müsste ein Treffpunkt für sogenannte Randständige diese nicht auch „fördern und fordern”? Projektleiter Manfred Mit dem Preisgeld von 50  000 Franken soll die Küche des Lokals Jegerlehner erklärt: „Postgasse” renoviert werden.

Die Kühe verlassen den Hasenberg

„Die Entscheidung für den Verkauf hat die Direktion schweren Herzens gefällt“, erklärt Christian Rohrbach, Leiter Institutionen Deutsche Schweiz. Er hat monatelang mit dem Institutionsleiter, Major Othmar Wyss, dem Landwirtschaftsleiter, dem Bauernverband und der Heilsarmee-Direktion die Lösungen geprüft.

„Wenn jemand Offenheit für eine Beratung zeigt, helfen wir mit Gesprächen, Wohnungsvermittlung und verweisen auf Angebote der Sozialarbeit.” Die Kosten für diese Begleitung übernehmen die Trägerschaft und die Stadt Bern.

sogenannte Kostenrechnung. Das heisst: Die Verluste, die der Landwirtschaftsbetrieb schreibt, dürfen nicht mehr durch Gewinne aus den Werkstätten oder dem Wohnheimbereich ausgeglichen werden. Landwirtschaft ist technologisiert Die Viehwirtschaft schlägt mit einem Minus von etwa 350  000 Franken am schwersten zu Buche. Zudem konnten in den letzten Jahren kaum Männer für die anspruchsvolleren Aufgaben in der Landwirtschaft rekrutiert werden. Geld erhalten aber nur Arbeitsbereiche, die auch Männer beschäftigen.

Bauer Martin Müller, Leiter des Landwirtschaftsbereichs, findet den Verkauf bitter: „Die Kühe waren unsere Werbung. Manche Bewohner, die Landwirt gelernt hatten, kamen extra deswegen in das Heim.” Der Betrieb am Hasenberg ist Martin Müllers Lebenswerk, seit 35 Jahren arbeitet er hier mit seiner Frau. Noch vor zwei Jahren hatte er einen neuen Laufstall für die Tiere anfertigen lassen. Sein Sohn übernimmt nun als selbstständiger Bauer die Kühe. Es ist Martin Müllers Glück: Er kann die letzten Jahre vor der Rente noch bei ihm arbeiten. Mit dem Rückzug aus der Milchviehhaltung gehen keine betreuten Beschäftigungsplätze verloren. Seit letztem Herbst wurden mehr Bewohner in der Brennholzverarbeitung beschäftigt. Mit den Kühen verlässt jedoch ein Stück Tradition das Männerheim Hasenberg. So logisch der Verkauf rechnerisch scheint, so unersetzbar ist für manche Bewohner der Umgang mit den Tieren als Therapie. Florina German

Holz statt Heu – so konnten alle Mitarbeiter weiter beschäftigt werden.

Bild: Hansueli Trachsel / Burgergemeinde Bern

Jeder ist willkommen


Panorama

Neue Regelung bringt zunächst Offenheit

Zänti Olympics 2012

Am 28. Juni 2011 ist unser Pilotprojekt gestartet. Seitdem dürfen unsere Bewohnerinnen und Bewohner an der Molkenstrasse innerhalb klar definierter Rahmenbedingungen in ihren Zimmern Alkohol konsumieren. Eine Studie des Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich begleitet das Projekt wissenschaftlich.

20 Kinder und Jugendliche haben sich am Karfreitag im Korps Zürich Zentral getroffen, um Geld zu sammeln.

vieren, einen Alkoholentzug in einer Klinik durchzuführen. Bei vielen anderen Abhängigen ist dieser Entschluss noch weit(er) entfernt. Doch jeder kleine Schritt zählt. Das kann bereits sein, anzuerkennen, dass man ein Alkoholproblem hat. Mit der neuen Regelung erhöht sich die Chance, dass solche Schritte erfolgen.

Nach neun Monaten Erfahrung mit der neuen Regelung fällt unser Fazit mehrheitlich positiv aus. Die Stimmung ist spürbar entspannter, da die Bewohner uns nicht mehr anlügen und ihren Konsum vertuschen. Wir haben weniger Hausverweise erteilt. Die Bezugspersonen können teilweise offenere Gespräche führen, da die Bewohner ihren Alkoholkonsum nicht mehr tabuisieren müssen. Dies führt mitunter zu sehr erfreulichen Resultaten. Zwei Bewohner, die an der Studie teilnehmen, konnten wir moti-

Die „Zänti Olympics” haben mit dem feierlichen Einmarsch aller Partnerterritorien, natürlich stilgerecht mit Fahnen und Landeshymnen, begonnen. Unsere Korpsoffiziere, Majore Hanny und Walter Bommeli, haben die Olympiade mit einer würdevollen Rede und mit Gebet eröffnet und die olympische Flamme entzündet, welche die ganze Nacht brannte. Im Vorfeld hatten sich Sponsoren verpflichtet, für jede durchwachte Stunde einen gewissen Geldbetrag zu spenden.

Neben der offenen, vertrauensvollen Beziehung, die durch die neue Regelung gefördert werden kann, brauchen wir vor allem Gottes Heiligen Geist, der uns Weisheit schenkt und die Herzen unserer Klienten berühren und verändern kann. Wir brauchen Fürbitte, dass wir die Leben der uns anvertrauten abhängigen Menschen positiv beeinflussen!

Dann hat uns eine Geschichte über Hugo und seine geniale Welt durch die nächtlichen Stunden begleitet. Dazwischen sind die Teams im „Bäsehockey” und Bodenfussball gegeneinander angetreten, haben Badminton gespielt, sind um die Wette gerannt, haben Pingpong gespielt und vieles mehr.

Roger Berger

Über 40 Teilnehmer haben am Ferienprogramm der Heilsarmee Solothurn teilgenommen. Soraya Gysel (5. Klasse) ist eine von ihnen. Sie erzählt ihre Erlebnisse.

Bild: Christian Dummermuth

Kinderwoche: Ein spezieller Reisebericht

Ein spätes Nachtessen hat geholfen, auch bei der zweiten Hälfte des Filmes „Asterix bei den Olympischen Spielen” wach zu bleiben. Nicht mehr ganz taufrisch schüttelte unsere Schar zu rassigen Klängen die müden Glieder und stimmte dann tapfer ins Morgenlob ein.

Immer um 14 Uhr begann das Kinderwochenprogramm mit einer Spielstrasse. Es gab einen Schminktisch. Ein „Gumpischloss” hatte es auch noch. Hinter dem Haus durfte man auch noch Büchsenschiessen.

Dort sangen wir, hörten und sahen immer wieder einer Reisenden zu. Die Reisende wollte eine Weltreise machen. Sie wollte in London den Eiffelturm suchen und angucken. Später hat sie bemerkt, dass es in London keinen Eiffelturm gab. Sie suchte ein Reisebüro. Als sie eines gefunden hatte, zeigte

Vor der „Reise” konnten sich die Kinder noch schminken lassen.

die Angestellte der Reisenden, wie man sich organisieren könnte!

Franziska Bates-Steck Korps Zürich Zentral Bild: Kevin Bates

Etwa um 14.30 Uhr durften wir in das Flugzeug einsteigen. Im Flugzeug sahen wir uns einen Sicherheitsfilm an, der auch jeden Tag für uns da war. Jeden Tag, bevor das Flugzeug abflog oder landete, mussten wir uns anschnallen. In der Luft durften wir uns abschnallen.

Nach einem feinen „Zopfzmorge” wurden die Ränge verkündigt und die Sieger geehrt − ein würdiger Abschluss einer in jeder Hinsicht gelungenen Nachtübung: Wir können unseren Partnerterritorien 4013.30 Franken überweisen.

Die Geschichte oder das Theater geht ganz sicher lustig zu Ende. Am Nachmittag spielten wir einmal Schnitzeljagd, Leiterspiel und Fussball oder bastelten. Die Woche war spannend und ging leider viel zu schnell zu Ende! Soraya Gysel, 5. Klasse

Sie haben gerne ihren Schlaf geopfert, um für die Partnerterritorien Geld zu sammeln. dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

9


Notabene

Herzlichen Dank!

Nach fast 33 Dienstjahren als Heilsarmee-Offizierin tritt Majorin Vreni Keller am 30. April 2012 in den wohlverdienten Ruhestand.

Bild: ZVG

Majorin Vreni Keller

Am 8. April 1950 in Frauenfeld (TG) geboren, wuchs sie mit vier Geschwistern in einer behüteten Bauernfamilie auf. Während der Ausbildung zur Krankenschwester in Winterthur kam Vreni Keller zum ersten Mal mit der Heilsarmee in Kontakt. Vor allem die Musik begeisterte sie. Ende Mai 1976 wurde sie als Heilssoldatin im Korps Zürich Zentral eingereiht. Einige Monate später, als sie eine neue Arbeitsstelle suchte, verspürte sie klar den Ruf Gottes, sich für einen Einsatz im Frauenheim in Wien zur Verfügung zu stellen. Vreni Keller trat am 8. August 1977 mit der Session „Die Boten der Freude” in die Offiziersschule in Bern ein. Nach der Aussendung führte sie der erste Marschbefehl in das Korps Brienz, gefolgt vom Kinderwohnheim Sonnhalde und dem EMS Le Phare-Elim. Eine neue Herausforderung erwartete Vreni Keller im Juni 1983, als sie in die Mission nach Kongo-Brazzaville reiste und für sieben Jahre eine ambulante Klinik leitete. Im Januar 1994 wurde Vreni Keller für einen dreijährigen Einsatz nach Haiti versetzt. Nach der Rückkehr hat sie noch im Sozialwerk (Prébarreau) und im Korps Nyon, als letzte Station im Besuchsdienst im Divisionshauptquartier Bern gearbeitet. Majorin Vreni Keller führte ihren Dienst als Heilsarmee-Offizierin mit aufopfernder Hingabe aus und hinterlässt viele Segensspuren. Die Heilsarmee-Leitung dankt Majorin Vreni Keller ganz herzlich für ihren unermüdlichen und wertvollen Einsatz. Wir wünschen ihr für den Ruhestand alles Gute und Gottes reichen Segen. Oberstleutnant Massimo Tursi Chefsekretär

10

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

Familienchronik Kinderweihe Biel: Loïc Bourquin; Biel: Leah Brenneisen, Loïs Niederhäuser; Bülach: Lara Nägeli; Huttwil: Janina Schär, Benaja Isaak Wiedemann, Amaël Joa Glauser, Jonas Niklas Röthlisberger, Mariann Bütschi, Noah Dietrich; Langnau i.E.: Ruven Berger; Münsingen: Lynnea Sophia Messerli; St. Gallen: Gabriel Wyss; Winterthur: Joana Maëlle Spühler; Zürich Zentral: Henri Johann Meier Juniorsoldateneinreihung Adelboden: Andrea Hari, Benjamin Schmid, David Zimmermann, Elias Zimmermann, Köbi Hari, Lara Inniger, Léonie Inniger, Marina Hari, Martin Germann, Martina Germann, Melody Wäfler; Biel: Noemi Baum, Nadine Holzer, Lara Wäfler, Marc Kaufmann, Joy Rebecca Müller, Lea Schwarz, Kim Schwarz, Anouk Wendel; Frutigen: Lea Kunz, Josua Kunz; St. Gallen: Isaia D’Alessandro; Winterthur: Michael Bosshard, Rachel Fuhrer, Timon Fuhrer, Jonas Imboden, Livia Imboden, Hanna Schawalder, Tabitha Schwery; Zürich Zentral: Rahel Gerber, Patrick Reuteler Aufnahme in den Freundeskreis Aargau Süd: Anni Mudlaff, Lukas Peter, Franziska Beimler; Bern: Heidi Bischoff; Davos: Margrith Jenny, Elisabeth Giger, Claudio Giger, Rolf Bodenwinkler, Claudia Bodenwinkler; Huttwil: Sandra Lustenberger, Corinne Lustenberger, Simon Dietrich; Zürich Zentral: Susanne Ryser Soldateneinreihung Aargau Ost: Regula Scharwächter; Bern: Simon Stettler, Sylvie Wicki; Biel: Salome Baum, Salim Gataby, Danja Holzer, Igea Valori; Burgdorf: Fritz Baumgartner, Dora Baumgartner, Rebekka Baumgartner, Jonathan Baumgartner Abschluss biblischer Unterricht Solothurn: Josua Uske, Gabriel Amstutz, Delaja Bösiger Trauung Adelboden: Tanja Klopfenstein und Joel Heiniger; Bülach: Wanthong Phanitram und Thomas Nägeli; Thun: Dora Martin Rudolf und Reinhard Roth Mitarbeiterernennung Adelboden: Roland Wäfler (Geistlicher Leiter Musikkorps), Marcel Zimmermann

(Sekretär Musikkorps); Bern: Peter Zurbrügg (Korpsleitungsrat), Christian Hefti (Korpsleitungsrat), Brigitte Stettler (Korpsrat), Samuel Bürki (Korpsrat), Flurina Bürki (Korpsrat), Manuela Hefti (Korpsrat); Biel: Vreni Holzer (Korpsleitungsrat), David Wendel (Korpsleitungsrat); Davos: Uschi Hürlemann (Mitarbeiterin Family Ministries), Monica und Uli Bentz (Co-Leiter Ressort Musik); Huttwil: Hansueli Hess (Zonenleiter), Bruno und Esther Stalder (Ressortleiter Jugendarbeit), Amos Grädel (Kernteam Jugend), Lukas Stalder (Kernteam Jugend), Nathania Jörg (Kernteam Jugend), Adrian Scheidegger (Kernteam Jugend), Micha Grossenbacher (Kernteam Jugend und Hauptleiter Teenagerclub), Patrick und Monika Hirschi (Jugendzellenleiter), Matthias und Lis Schärli (Zonenleiter), Konrad Stalder (Gebietsleitung Huttwil 2), Lukas Stalder (Gebietsleitung Huttwil 2), Annekäthi Grädel (Gebietsleitung Huttwil 2), Manuela Hirschi (Gebietsleitung Huttwil 2), Alexander Grädel (Jugendzellenleiter), Silvana Zumbrunnen (Jugendzellenleiterin), Kathrin Schär sen. (Ressortleiterin Senioren); Solothurn: Annemarie Attinger (Korpsleitung), Mirjam Schaad (Korpsleitung); Zürich Zentral: Elisabeth Kramer (Türdienst) Ernennung von Lokaloffizieren Bern: Christian Hefti (JKSM), Manuela Hefti (JKSM), Major Peter Zurbrügg (KSM) Besondere Jubiläen Bern: Therese Mischler (40 Jahre Salutistin), Ruth Buri (40 Jahre Salutistin), Ernst Messerli (50 Jahre Salutist), Evelyne Décosterd (50 Jahre Salutistin), Kurt Mäder (60 Jahre Salutist), Heidi Richner (70 Jahre Salutistin); Bülach: Alfred Wüthrich (60 Jahre Salutist), Erika und Erich Mall (40 Jahre Salutisten); Interlaken: Silvia Stalder (40 Jahre Salutistin), Danielle Huguenin (40 Jahre Salutistin), Jean-Claude Lachat (60 Jahre Salutist); Schaffhausen: Ursula Cadario (55 Jahre Salutistin), Doris Rutishauser (50 Jahre Salutistin), Willi Hefti (50 Jahre Salutist), Maria Platt (20 Jahre Salutistin), Martin Hefti (20 Jahre Salutist); Thun: Albrecht Liechti (70 Jahre Salutist), Paul Trummer (65 Jahre Salutist), Heidi Zenger (65 Jahre Salutistin), Mirjam Wittwer (55 Jahre Salutistin); Winterthur: Ruth Etzensperger (40 Jahre Salutistin), Maja Bischofberger (40 Jahre Salutistin), Markus Jungen (50 Jahre Salutist); Zürich Nord: Klara Illi-Schöni (75 Jahre Salutistin), Ruth Obrist-Signer (60


Notabene

Gratulationen 90 Jahre 24.5.2012 Oberstin Luz Nüesch-Brites, rue Baudit 1, 1201 Genève 12.6.2012 Majorin Suzanne Schwab, rue de la Côte 24, 2400 Le Locle

Goldene Hochzeiten 26.5.2012 Majore Alfred und Margaret Bachmann-Gale, Neptunstrasse 31, 8032 Zürich 26.5.2012 Oberste Theo und Ruth Stettler-Hanselmann, Waldstätterstrasse 11, 3014 Bern

Heimgang Adelboden: Christian Bärtschi; Basel 1: Elle Dietler; Bern: Walter Reber; Biel: Alice Rothenbühler, Bertha Marie Herrmann; Bülach: Ursula Ruckstuhl; Chur: Trudi Baumgartner-Crottogini, Liliane PantazisZuber; Huttwil: Walter Niederhauser, Frieda Nussbaum; Interlaken: Heidi Rüegsegger, Edith Rieder; Langnau i.E.: Ida Wyler, Gertrud Rosa Brechbühl; Luzern: Gertrud Bossert; Solothurn: Anna Bircher-Bürki; St. Gallen: Hans Signer; Winterthur: Martha Bosshard-Schefer, Rosa BalzliHuber, Walter Bosshard; Zürich Zentral: Dora Rengel-Hofstetter, Elsy Kraft-Hechler

Termine Kommissäre Franz und Hanny Boschung, Territorialleiter 27.5. Gottesdienst Korps Adelboden 1.6. Gelübdetag, Bildungszentrum Basel 2.6. Weihe, Ordination, Willkomm im Konferenzzentrum St. Chrischona 4.–6.6. Jahreszielkonferenz, Bildungszentrum Basel 9.–10.6. Einweihung und Jubiläumsfeier Korps Morges (120 Jahre) Oberstleutnant Massimo Tursi, Chefsekretär 20.5. Gottesdienst Korps Solothurn 4.–6.6. Jahreszielkonferenz, Bildungszentrum Basel 10.6. Gottesdienst Korps Langnau i.E.

WOW – wer stellt sich vor? In diesem Rätsel lernen Sie einen der zukünftigen Heilsarmee-Offiziere oder AuxiliärKapitäne kennen. Er oder sie verrät etwas von sich. Bringen Sie die Lösungsbuchstaben (im Kreis) in die richtige Reihenfolge, um zu wissen, wer es ist. Am 2. Juni 2012 finden Weihe, Ordination und Willkomm statt. Hinweis: ä=ae, ö=oe, ü=ue.

Majorin Rösli ZündGrogg Bild: ZVG

Jahre Salutistin), Walter Hauenstein (60 Jahre Salutist), Esther Huber-Schneider (55 Jahre Salutistin), Albert Baumann (55 Jahre Salutist), Hans-Ruedi Schwendener (50 Jahre Salutist), Heini Gurtner (50 Jahre Salutist), Myriam Knöpfli-Schneider (50 Jahre Salutistin), Majorin Margrith Müller (50 Jahre Salutistin), Daniel Beeler (40 Jahre Salutist); Zürich Zentral: Hilde Burger (55 Jahre Salutistin), Oberst Samuel Büchi (75 Jahre Salutist), Eduard Kägi (70 Jahre Salutist), Liselotte Wavre-Haegi (65 Jahre Salutistin), Jürg Hauri (50 Jahre Salutist), Ursula Bartl (45 Jahre Salutistin), Christa Lässig-Dubach (40 Jahre Salutistin)

Rösli Grogg wurde 1922 in Pratteln geboren. Sie wuchs zu einer zielstrebigen Schülerin heran. Nach der Schule lernte und arbeitete sie zunächst in der Buchhaltung. In der schwierigen Zeit des Zweiten Weltkriegs fand Rösli ihren Heiland. Die Heilsarmee Birsfelden wurde ihre zweite Heimat. Neben dem Gitarre- und Mandolinespielen lernte sie hier auch ihren zukünftigen Gatten, Albert Zünd, kennen und lieben. 1946 folgte die Berufung zum vollzeitlichen Dienst als Heilsarmee-Offizierin. Es folgten Einsätze in verschiedenen Korps, bis 1949 endlich die Hochzeit gefeiert werden konnte. Der gemeinsame Lebensweg begann in Brugg und führte über Zürich, Wädenswil und Rorbas nach Köniz ins Sozialwerk. Gurzelen, Uster, Münchwilen, Aarau, Stäfa, Kölliken, Köniz und Seon waren die nächsten Arbeitsorte. Dem Ehepaar wurden sechs Kinder geschenkt. Während vierzig Jahren als Offizierin war Rösli der ruhende Pol im bewegten Familien- und Berufsleben. Sie half im Verkündigungsdienst und vor allem in der Kinder- und Frauenarbeit mit. Ihre grossen Fähigkeiten lagen im Basteln, Musizieren, Vorlesen und Zuhören. Den Kindern war sie eine unersetzbare Mutter. Vor allem hatte sie ein offenes Herz für das Schwache und Unscheinbare. Seit der Pensionierung widmete sich Rösli ihren Hobbys und den Familien ihrer Kinder. Besonders treu betete sie jeden Tag für ihre Kinder, Gross- und Urgrosskinder. Wenn Rösli während der letzten Jahre über ihr Leben berichtete, spürte man die Dankbarkeit ihrem geliebten Heiland gegenüber. Stets konnte sie sagen: „Im Himmel steht uns eine Wohnung bereit, die nicht wir auslesen müssen und die mir bestimmt gefallen wird!” Am 2. April 2012 hat der Heiland Rösli in seine vorbereitete Wohnung geführt. Elsbeth Rothen-Zünd dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

11


Nach der Krebsdiagnose

Bild: flickr / lixelle

Im Dialog bleiben

Im März 2008 stellt der Arzt einen Tumor fest. Drei Wochen später unterziehe ich mich einer Operation. Ein zweiter Tumor wird entdeckt, was einen mehrstündigen Eingriff erfordert. Es folgt eine Chemotherapie und während fünf Wochen täglich eine Bestrahlung. Die „Nachwehen” der Operation sind heftig. Nachfolgebehandlungen, Nebenwirkungen sowie der Weg ins Spital strapazieren mich. Zwischendrin erlebe ich auch gute Momente. Ich kann das Essen geniessen, zeitweise etwas arbeiten ...

Majorin Martha Mosimann

Im nächsten „dialog”

Impressum Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Auf die Plätze, fertig, los!

Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse!

Nach Epheser 1,15-23: Wir bitten dich, Gott Vater, dass du uns mit deinem Heiligen Geist erfüllst. Gib uns immer mehr Weisheit, um zu erkennen, wer du für uns bist. Öffne die Augen unseres Herzens, damit wir die Hoffnung erfassen können, die du uns schenkst. Wir wollen wissen, welch unermesslicher Reichtum als Erbe auf uns und alle anderen Glaubensgeschwister wartet. Wir bitten dich, dass wir erkennen können, wie übermächtig gross deine Kraft ist, mit der du in uns wirkst. Es ist dieselbe gewaltige Kraft, mit der du Christus von den Toten auferweckt und ihm den Ehrenplatz an deiner rechten Seite im Himmel gegeben hast. Wir ehren und erheben dich, Jesus, als Herrscher über alle Mächte und Gewalten, über alle Kräfte und Herrschaften dieser und der zukünftigen Welt. Jesus, wir erkennen dich als Herrn über uns als Gemeinde an und bitten dich um die Fülle deiner Gegenwart. Amen.

12

Majorin Heidi Knecht   dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2012

Bild: Markus Wa

lzer

Mit dem Herzen sehen

AZB

Im Dialog mit Gott

Nach sieben Monaten kann ich wieder arbeiten. Die Gesundung dauert noch an. Es ist ein Wunder, dass der Organismus den Eingriff überwunden hat. Ich bin so dankbar. Es erfüllt mich mit Freude, dass ich – heute offiziell im Ruhestand – noch ein 50-Prozent-Arbeitspensum bewältigen und Sport treiben kann. Es gibt mir Auftrieb. Vor allem aber vertraue ich darauf, dass der Herr mein Leben leitet und mir jederzeit nahe ist.

3001 Bern

Gott ist da In der ganzen Zeit zweifle ich nie an der Gegenwart Gottes: In meiner Schwachheit fühle ich mich gehalten und geborgen. Wohltuend und hilfreich sind auch die Unterstützung meiner Mitmenschen und ihr Gebet für mich. Mir wird bewusst, dass jeder Tag des Lebens ein Geschenk Gottes ist.

Gott bleibt auf den steinigen Wegabschnitten unseres Lebens treu an unserer Seite.

Redaktionsteam Sergeant Martin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Marketing; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Florina German (FG), Redaktorin; redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Oberstin Ines Adler (i.R.), Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig. Layout Rolf Messerli Druck Rub Graf-Lehmann AG, Bern Gründer der Heilsarmee William Booth Generalin Linda Bond Territorialleiter Kommissär Franz Boschung

Für die Familien-Sport-Tage stehen die Mannschaften bereits in den Startlöchern. Kein Berg ist zu hoch, als dass die Radikal- Sportler (RASP) ihn nicht hinaufkraxeln würden. Sogar Eisklettern und Zumba bietet die Heilsarmee an.

Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 20.–

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, wie die Heilsarmee fit bleiben und durch den Sport Menschen mit Gottes Liebe erreichen will.

Das Wort des Herrn ist wahrhaftig und was er zusagt, das hält er gewiss.

Die Redaktion

Psalm 33,4


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.