Dialog 08/2012 - Der Visionär

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d ialog M o n a t s z e i t s c h r i f t f ü r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e

8/ 2012

Bild: Alexander Egger

Der Visionär Wettbewerb: Wie gut kennen Sie den ersten General?

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William Booth – damals und heute

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Aus dem Leben der Heilsarmee

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Bild: ZVG

Dialog

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Leserbrief Zum Artikel „Ja zur Heilsarmee sagen”, in dialog 7/2012 Über die geistlichen Erfahrungen, die Gustave Robert und Evelyne Benoit in ihren Zeugnissen beschreiben, freue ich mich von Herzen. Meine Freude über ihre Aufnahme in den engeren Freundeskreis hält sich allerdings in Grenzen. Gustave Robert schreibt: „Unser Engagement ist gering im Vergleich mit dem, was Jesus für uns getan hat.” Schön, dass er das so sieht. Weshalb liess er sich nicht gleich als Heilssoldat einreihen? Was die Heilsarmee in der Schweiz dringend braucht, sind aktive, uniformierte Heilssoldaten, aus denen auch wieder Offiziere rekrutiert werden können, die wir ebenso dringend benötigen! In einer Heilsarmee „nur” aus Freunden wird es auch nur noch Prediger geben können, und wir werden keine Heilsarmee mehr sein. Major i.R. Markus Schmidt

Liebe Leserin, lieber Leser Das Hauptquartier setzt alles daran, um Sie mit aktuellen, authentischen und aufbauenden Informationen rund um die Heilsarmee zu versorgen. Hierfür sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen: Kontaktieren Sie uns, wenn Sie etwas Spezielles erlebt haben, wenn Ihnen ein Artikel besonders gefallen oder missfallen hat, lassen Sie uns und unsere Leser mehr

Seit dem 3. Juli gelten neue Öffnungszeiten für das Museum und Archiv der Heilsarmee in Bern: Di. bis Do. von 10 Uhr bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung. Erleben Sie die Ausstellung 2012 „Eine Generalin – wozu?” mit Gruppen aller Altersklassen oder einzeln an dem Tag und zu der Zeit, die für Sie passt. Laupenstrasse 5 (Eingang Hofseite), 3008 Bern, Tel. 031 388 05 01/79

Ein Gott liebender Pionier Er hätte frustriert und verbittert sein können: William Booth wurde in eine Geschäftsfamilie hineingeboren, die jedoch ihren Reichtum verlor. Anstatt ein Gentleman zu werden, musste er schon früh arbeiten.

Am WOW in Bettingen/Basel hat jemand seine Lumix-Digitalkamera versehentlich in einen fremden Rucksack gesteckt. Hat sie jemand gefunden? Hinweise bitte an: Christine Zimmermann, Bonderlenstr. 53, 3715 Adelboden, m.zimmis@bluewin.ch

Für viele Menschen wäre dieser soziale Abstieg Grund genug, zu resignieren. Doch William Booth gibt nicht auf. Als er sich im Teenageralter bekehrt, entwickelt er durch seine Liebe zu Jesus einen Kampfgeist. Jeder Mensch soll die Botschaft des Heils hören.

erfahren über die Heilsarmee und den Glauben, der uns beflügelt. Gerne dürfen Sie uns auch finanziell unterstützen. Einen Einzahlungsschein finden Sie in der Mitte dieser Zeitschrift. Ihre Spende ist wertvoll und ermöglicht es uns, die Gute Nachricht noch gezielter weiterzugeben.

In dieser Ausgabe des „dialog” geht es um den Grundstein, den der erste General der Heilsarmee für die Organisation gelegt hat. Heute, 100 Jahre nach William Booths Tod, sind seine Reden und sein Wirken ebenso wichtig wie damals (Seite 6).

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

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Gabrielle Keller, Redaktionsleiterin gabrielle_keller@heilsarmee.ch

Deshalb wollten wir von der Redaktion auch wissen: Wie gut kennen Sie den Gründer der Heilsarmee (Seite 5)? An dem Auftrag, den der General damals gab, hat sich in der heutigen Heilsarmee nichts geändert. Und das Beste: Aus Liebe und Gehorsam gegenüber Gott Seelen zu retten, bedeutet immer wieder, ungewöhnlich zu handeln. Florina German

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2012


HA-Info

Bild: Heilsarmee

Die Heilsarmee erobert die Bühne Die Heilsarmee Schweiz nimmt William Booths Pioniergeist auf. Am 20. August jährt sich der Todestag des Revolutionärs und Charismatikers zum 100. Mal: ein Weckruf, auch heute mutig zu sein. Am 22. Januar 1882 kam William Booth ins Theater von Worcester. Als Einstimmung sang der befehlende Offizier – ein ehemaliger Schiffskapitän – mit mächtiger Stimme sein Zeugnis, „Preist seinen Namen, er hat mich frei gemacht!” William Booth gefiel das Lied.

Im August sind Studioaufnahmen geplant. Ein Musikvideo wird vorbereitet. Gemeinsam mit einem hervorragenden Musikproduzenten, Roman Camenzind, der für die Stars der Schweizer Musikszene Songs Bild: Martin Künzi

Er erkundigte sich: „Welche Melodie war das?” – Verlegen sagte der Offizier: „Es ist ein entsetzliches Lied: ‚Sie nennen mich Champagner Charlie.’” Booth drehte sich zu seinem Sohn Bramwell und sagte: „Warum sollte der Teufel die besten Melodien haben?”

sollen eine öffentliche Plattform haben, um die Vielseitigkeit der Heilsarmee zu zeigen.

schreibt, geht die Heilsarmee dieses Wagnis ein. Damit das Projekt erfolgreich wird, ist Ihre Unterstützung gefragt. Der Wettbewerb wird in erster Linie online stattfinden. Kommentieren und bewerten Sie die Musikvideos, um die Gruppe weiterzubringen. Ab wann für den HeilsarmeeSong abgestimmt werden kann, wissen wir noch nicht. Erfassen Sie Ihre E-Mail-Adresse auf marketing.heilsarmee.ch, damit wir Sie auf dem Laufenden halten können. Informieren Sie sich regelmässig auf heilsarmee.ch oder facebook.com/Heilsarmee.ArmeeduSalut, wo wir ebenfalls darüber berichten werden.

Von diesem Moment an bediente sich die Heilsarmee populärer Melodien und textete evangelistische Botschaften dazu. Die Heilsarmee Schweiz lanciert ein mutiges Musikprojekt. Sie stellt eine Band aus „Heilsarmisten” zusammen. Das Ziel: in der Schweizer Ausscheidung für den Eurovision Song Contest 2013 teilnehmen. Musikalische Talente der Heilsarmee Schweiz

Die Heilsarmee Schweiz will ins Rampenlicht eines internationalen Liederwettbewerbs.

Martin Künzi, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation martin_kuenzi@heilsarmee.ch

Die Heilsarmee hat viele Musiktalente: hier Jonas Gygax.

Offen gesagt

Bild: Werner Tschan

„Suppe, Seife, Seelenheil” brauchen wir noch heute Mit grosser Ehrfurcht schaue ich auf das Leben von William Booth, dem Gründer der Heilsarmee. Seine Dynamik, Freude und Überzeugung beeindrucken mich sehr. Gott war ihm das Wichtigste im Leben. Alles andere verblasste daneben. Er hatte nur einen Gedanken: in absoluter Übereinstimmung mit Gottes Willen zu leben. Seine Motivation war die persönlich erfahrene Liebe Gottes, die ihn antrieb, sich für die Ärmsten der Armen einzusetzen. Noch heute werden gewisse seiner Aussagen zi-

tiert. Der Slogan „Suppe, Seife, Seelenheil” ist von grösster Aktualität. 100 Jahre nach dem Tod William Booths gibt es die Heilsarmee in 124 Ländern. Die Welt hat sich verändert, doch Armut und Hoffnungslosigkeit bestehen weiter. Auch heute ist das Verkünden der rettenden Botschaft von Jesus Christus wichtiger denn je. Es freut mich, dankbar feststellen zu können, dass Männer und Frauen diese Aufgabe weiterhin wahrnehmen und sich dafür einsetzen. Ich danke Ihnen für Ihren persönlichen Einsatz und ermutige Sie, dem Beispiel William Booths zu folgen.

seine Geduld mit uns sündigen Menschen ist. An meinem Beispiel soll jeder erkennen, dass wirklich alle durch den Glauben an Christus ewiges Leben finden können” (1. Timotheus 1,16). Ich wünsche mir eine Heilsarmee, die sich weiterhin ganzheitlich für die Menschen einsetzt. Eine Heilsarmee, in der es stets um Gottes Willen geht und in der das Motto „Suppe, Seife, Seelenheil” gelebt wird. Kommissär Franz Boschung, Territorialleiter franz_boschung@heilsarmee.ch

Paulus schreibt an Timotheus: „An mir wollte Jesus Christus zeigen, wie gross dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2012

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Dossier: Der Visionär

„Worte, die jedes Dienstmädchen versteht”

Bilder: ZVG

Am 20. August 1912 wurde William Booth von seinem himmlischen Vater heimgerufen. 100 Jahre nach seiner Beförderung zur Herrlichkeit sind seine klaren und einfachen Reden noch überraschend aktuell. Wir wollten von Ihnen wissen: Welches Zitat ist Ihnen vom Gründer der Heilsarmee in Erinnerung geblieben?

„Solange Frauen weinen, wie sie es jetzt tun – will ich kämpfen; solange Kinder Hunger leiden müssen, wie sie es jetzt tun – will ich kämpfen; solange Menschen ins Gefängnis müssen, rein und raus, rein und raus – will ich kämpfen; solange es Mädchen gibt, die auf der Straße unter die Räder geraten, solange es eine Seele gibt, in der das Licht Gottes noch nicht scheint – will ich kämpfen. Ich kämpfe bis zum letzten Atemzug!” „Die Grösse der Macht des Menschen ist das Mass seiner Hingabe.”

William Booth, 9. Mai 1912, Quelle: heilsarmee.de

William Booth

„Ich bin der Überzeugung, dass die grössten Gefahren, die dem kommenden Jahrhundert bevorstehen, folgende sind: eine Religion ohne den Heiligen Geist, eine Christenheit ohne Christus, eine Vergebung ohne Busse, eine Erlösung ohne Wiedergeburt, eine Politik ohne Gott und ein Himmel ohne Hölle.” Quelle: William Booth in War Cry s. Januar 1901

„Wir wollen das Übel effektiv und umfassend bekämpfen.” William Booth, Quelle: evangeliums.net

„Was nützt ein Arzt, der nicht heilen kann, ein Rettungsboot, das nicht retten kann, ein Vorgesetzter, der nicht selber Hand anlegen kann, wo Not am Mann ist? Und was wäre der Heiland wert, wenn er nicht gut und gnädig und stark genug wäre, um die Niederträchtigsten und Schlimmsten zu retten, und zwar vollständig?” Quelle: The Founder speaks again, Redaktor: Cyril Barnes

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„Zu den Verlorenen zu gehen, ist deine Pflicht.” William Booth


��� „Niemand kann selig sein, solange er kalte Füsse hat, und keiner kann bekehrt werden, solange ihn Zahnschmerzen quälen.” „Gebraucht Worte, die jedes Dienstmädchen verstehen kann.” Quelle: evangeliums.net

„Es gibt Menschen, deren Leidenschaft die Kunst ist, es gibt Menschen, deren Leidenschaft der Ruhm ist, es gibt Menschen, deren Leidenschaft Gold ist. Meine Leidenschaft ist: Seelen retten.” Quelle: „Words of William Booth” Redaktor: Cyril Barnes „Einige meiner besten Männer sind Frauen.” Quelle: William Booth in War Cry 1. Januar 1887

Herzlichen Dank für alle Hinweise und Einsendungen! Die Redaktion

„Suppe, Seife, Seelenheil!” William Booth

Wettbewerb: Wie gut kennen Sie den ersten General? Vor einigen Wochen hatten Sie die Gelegenheit, über unsere Internetseite und Facebook an einem Wettbewerb teilzunehmen. Hier eine Auswahl der besten Antworten.

Welchen Namen trug die Organisation vor „Heilsarmee”? Christliche Erweckungsgesellschaft Welchen Missstand würde William Booth heute bekämpfen? Zum Beispiel Prostitution, Internetkriminalität oder Hunger Welche Schlagzeile würde der „Blick” bringen, käme William Booth zu Besuch in die Schweiz? Zum Beispiel: „Angriff auf die Schweiz” Welches Familienmitglied von William Booth sass in der Schweiz hinter Gittern? Kate Booth-Clibborn, seine älteste Tochter Wie begründete William Booth die Uniform? Zum Beispiel mit Gleichstellung, Wiedererkennungswert und Schutz Welches Datum gilt als Gründungstag der Heilsarmee? Der 2. Juli 1865

Bei welcher christlichen Gemeinschaft war William Booth zuerst Prediger? Methodisten Welchen Ratschlag würde William Booth der Heilsarmee Schweiz heute geben? Zum Beispiel: „Zurück zu den Wurzeln” Gegen wen kämpfte William Booth in erster Linie? Gegen Sünde Wem kann man das Evangelium laut William Booth nicht predigen? Einem Hungrigen, Ungewaschenen oder Obdachlosen Wen sah William Booth als seine besten Soldaten? Frauen („Meine besten Männer sind Frauen.”) Wann kam William Booth zur Welt? Am 10. April 1829

Die Redaktion gratuliert den Juniorsoldaten vom Korps Zürich Zentral. Sie haben die meisten korrekten Antworten eingesandt. Als Preis erhalten die Juniorsoldaten die DVD „Die Soldaten Gottes”. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für die Teilnahme! Redaktion

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Dossier: Der Visionär

William Booth – gestern und heute Wenn wir uns der Leidenschaft hingeben, die William Booth antrieb, gehen wir ein Risiko ein. Das Risiko, dass unsere Komfortzone und unser Lebensstil beeinträchtigt werden. „William Booth hatte einen Blick für das Grosse”, rief eine Person aus, die das Museum und das Archiv der Heilsarmee in Bern besuchte. Gewiss, die Booths hatten sich „Die Welt für Gott und Gott für die Welt!” auf die Fahne geschrieben. Aber die Weite ihrer Vision benötigte eine einfache und sachbezogene Lösung hinsichtlich verschiedener Anliegen: Suppe, Seife, Seelenheil. Darin finden wir auch einen ihrer Schlüssel zum Erfolg. Leidenschaft für Christus

Bilder: Heilsarmee Archiv

William und Catherine Booth lebten und wirkten für Christus. Diese Liebe für Gott und den Nächsten zeigte sich in einem tiefen Empfinden von Dringlichkeit: Die möglichst grösste Anzahl von Menschen sollte die gute Nachricht des Heils vernehmen. „Zieht sich Ihr Herz nie zusammen, treten nie Tränen in Ihre Augen, angesichts der Männer und Frauen, welche die Liebe des Vaters verkennen?” (aus: Briefe von William Booth). Die Frage steht im Raum: Sind wir heute noch eine Heilsarmee? Bildet der Glaube an Jesus Christus – verkündigt, empfangen und gelebt – eine Priorität?

und bedeutet nicht Vo l l k o m m e n h e i t , sondern ein sich ständiges Ausliefern dem Wirken des Geistes in seinem tiefsten Innern. Tu etwas! Mit diesen Worten wandte William sich an seinen Sohn Bramwell, nachdem er eines Abends Menschen auf dem Was William Booth vor über 100 Jahren schrieb, ist noch relevant. nackten Boden unter den Brücken Londons schlafen gesehen hatte. Im Krieg gegen die Sünde Dieses „Tu etwas!” steht über Zeitalter und Umständen. Anlässlich des KonMajor Stephen Grinstead, Direktor des In- gresses „Ich werde kämpfen” im Mai 2012 ternational Heritage Centre, London, sagte in London wandte Generalin Linda Bond einmal: „Sie mögen dies seltsam finden, sich an einen Jugendchor und sagte: „Ihr aber unser Gründer besass eine Leiden- müsst zu eurer Generation über Trinkgeschaft für die Sünde – mehr noch: eine lage reden!” Leidenschaft, diese auszumerzen. Rettet Seelen, geht den Schlimmsten nach, laute- Für heute wie für morgen te sein Motto. Schliesslich weigerte William Booth sich, an jenen Orten zu predigen, 2010 gab General Shaw Clifton das Rewo Christen gemütlich zusammenkamen zept des „Salutistenkuchens”: Realismus, und allem, was er sagte, zustimmten.” Die Idealismus, Aufgeschlossenheit, Mitgefühl, Sünde ausmerzen mag als ehrgeiziges Ziel Einfachheit, Internationalismus, Sichtbarerscheinen, aber wie steht es heute mit keit, Hörbarkeit. Ausdrücke, welche die unserem persönlichen Engagement und Geschichte unserer Bewegung erzählen dem unserer Gemeinde im Blick auf die von und einladen, diese in unserer Gesellschaft sichtbaren und unsichtbaren, aber immer auszuleben. Was Kommissär Wesley Harzerstörerischen Bindungen betroffenen ris sagt, betrifft die Motivation und das saMenschen? lutistische Engagement eines jeden: „Die Busse, Glaube und Heiligung

„Die Welt für Gott und Gott für die Welt!” war ein Leitspruch des ersten Generals.

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Von der Sünde reden heisst vom Heil reden. Vom Heil reden heisst von der Liebe Gottes in Jesus reden. Die Busse und der Glaube sind in Jesus Christus vereint, der selber Ausdruck der Liebe Gottes für jeden Menschen ist. Dann folgen das Zeugnis und die Heiligung. Diese beiden Aspekte sind für William Booth keineswegs freiwillige Wahlmöglichkeiten! Die Christus-Ähnlichkeit umfasst das ganze geistliche Leben, samt seinem Wachstum,

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Heilsarmee widmet sich nicht dem Wohlbefinden ihrer Mitglieder oder ihrer kommerziellen Effizienz, so unverzichtbar diese Aspekte sein mögen. Die Heilsarmee ist hauptsächlich denen geweiht, die ihr nicht angehören: Diejenigen, die Gott nötig haben, jene, die es zu retten und denen es zu dienen gilt (Zeilen des Kampfes). Gerettet, um zu retten: Nichts ist aktueller!” Majorin Corinne Gossauer-Peroz Autorin „Prier 15 jours avec William et Catherine Booth”


Panorama

An den Familien-Sport-Tagen am 16. und 17. Juni kamen rund 800 Sportler, 150 Helfer und 500 Zuschauer nach Lyss. Noé Sterckx, Teilnehmer, berichtet.

Passantenheim in Biel ist umgezogen

besonders freundlich von verschiedenen Bekannten und Freunden begrüsst und willkommen geheissen. Fussballtechnisch liefen die beiden Tage eher mittelmässig, doch die Freude am Sport und die gute Stimmung, im Team und in der Gemeinschaft, überwogen.

Mit der gleichen Vorfreude wie jedes Jahr reiste ich mit meiner Familie an die diesjährigen Sporttage. Dort wurde ich gleich Bild: Bernhard Hottiger

Äusserst gut erinnere ich mich an das Brass of Praise-Konzert am Samstagabend. Und an die Schmerzen am Sonntagmorgen. Ich sehe es positiv: Mein Gerenne hinter dem Ball her war also nicht vergebens. Das Wochenende war wie immer ein besonders tolles Erlebnis, das auch durch die Goldsucher-Predigt geprägt wurde. Anders als in anderen Jahren ging ich nicht mit Traurigkeit über die Rückkehr in den Alltag nach Hause, sondern mit einem Lächeln im Gesicht – und einem Sonnenbrand rundherum.

Torjagd bei strahlendem Sonnenschein.

Noé Sterckx

Friedensboten treffen sich nach 25 Jahren Die erste Session, die ihre Ausbildung zu Heilsarmeeoffizieren in der damals neuen Offiziersschule machte, traf sich am Wochenende des 30. Juni im Bildungszentrum zum ersten Sessionstreffen.

Gut tönte das Sessionslied, das sie spontan sangen. Im Gottesdienst vom Sonntagvormittag wechselten sich Zeugnisse, Gesangseinlagen und ein Lobpreismo-

ment ab. Kommissär Georges Mailler, der damalige Offiziersschulleiter, predigte über Gottes „Ja” zu uns. Das gute Essen und die wunderbare Gemeinschaft trugen zu einem reich gesegneten Zusammensein bei. Majorin Sibylle Kissuth

Bild: Sibylle Kissuth

Aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien und der Schweiz sind die Ehemaligen, fast vollzählig, mit ihren Ehepartnern angereist. Drei der zehn damaligen Schuloffiziere waren ebenfalls dabei. Eröffnet wurde das Treffen mit dem Fahnenaufzug. Viel zu lachen gab es beim Film, der verschiedene Anlässe der damaligen Zeit zeigte. Die Friedensboten haben aufmerksam ihre Erfahrungsberichte angehört, die einige Emotionen auslösten. Der Dienst ging nicht immer bei allen nur durch Hochs, sondern auch durch manche Tiefs. In allem aber erlebte jeder Gottes wunderbare Hilfe und seine Treue. Sie konnten nur staunen, was der Herr getan hat.

Am 15. Juni öffnete das Passantenheim in Biel der Öffentlichkeit seine Türen. Den Obdachlosen steht das Heim seit Juli offen. Bild: Sébastien Goetschmann

Medaillen und Muskelkater

Nach der Führung konnten die Gäste im Essraum noch weitere Fragen stellen.

Markus Wäfler leitet das Passantenheim in Biel seit dessen Eröffnung 1995. Wegen baulicher Sicherheit musste das Gebäude Ende 2011 geschlossen werden. Mit grosser Erleichtung erfuhr Markus Wäfler vom Umbau des Hauses an der Jakob-Strasse 58, das bisher als Sortierzentrum der Brockenstube diente. Wie in anderen grossen Städten der Schweiz wuchs auch in Biel der Bedarf an Notunterkünften. 25 Zimmer und weitere helle Aufenthaltsräume bieten einen Ort, an dem die Gäste sich wohlfühlen sollen. „Die Räume sind hell und sauber. Ich freue mich, dass ich diese Arbeit unter den Obdachlosen weiterführen kann”, sagt der Leiter des Passantenheims. „Die Zimmer sind nicht sehr gross, aber gut eingerichtet. Dies entspricht auch dem Ziel, denn dieser Ort soll ein Passantenheim bleiben.” Ziel des Heims ist, eine vorübergehende Lösung und nicht einen bleibenden Wohnsitz anzubieten. Gäste können maximal sechs Monate pro Jahr im Heim bleiben. Markus Wäfler befürchtet keine Probleme, weil sich das Heim weiter vom Stadtzentrum entfernt befindet als das ehemalige Heim „Haus am Quai”: „Im Zentrum wurden wir manchmal vom Lärm der Leute auf der Strasse belästigt. Hier ist es viel ruhiger. Und jene, die wirklich in Not sind, werden uns auch hier problemlos finden.”

Seit 1987 Offiziere: die Session Friedensboten mit Partnern.

Sébastien Goetschmann dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2012

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Panorama

Wachsendes Korps Biel

Im Immobilienbereich erlebt Major Daniel Mägli ebenfalls grosse Herausforderungen: „Viele Gebäude – Wohnhäuser, aber auch Kirchen – sind in einem miserablen Zustand und es fehlt an allen Ecken und Enden, um diese in Stand zu stellen”, sagte er. Erdbebenspenden dürften hierfür nämlich nicht verwendet werden, sofern die Häuser nicht des Erdbebens wegen beschädigt seien.

Am 1. Juli hatte das Korps Biel mehrfach Anlass zur Freude: Die Gemeinde feierte drei Soldaten-Einreihungen, eine Aufnahme in den Freundeskreis und den Besuch der ehemaligen Korpsoffiziere von Biel, die heute in Haiti stationierten Majore Sylvaine und Daniel Mägli.

Als Musiksekretär erlebe er viel Freude, die Menschen zu lehren und ihr musikalisches Niveau anzuheben. Daniel Mägli: „Die Musikinstrumente sind aber alt, häufig in desolatem Zustand, und nicht selten teilen sich mehrere Spieler dasselbe Instrument.” Umso willkommener seien die Instrumentenspenden aus der Schweiz.

Schwere, aber gesegnete Zeit Major Daniel Mägli berichtete von der Situation in Haiti. Die politische Situation sei äusserst angespannt und erfordere grosse Anpassungsfähigkeit. Major Peter Allenbach (2. v.l.) freut sich mit den neuen Salutistinnen Auch persönlich (v.l.n.r. Sarah Holzer, Marie-Louise Bourquin und Gabrielle Keller).

Voneinander lernen Rund 90 leitende Angestellte haben an der Heilsarmee-Sozialwerktagung am 14. Juni im Korps Bern teilgenommen. Sie ersetzt die traditionelle dreitägige Sozialtagung. Neu dabei waren Standortleiter der Heilsarmee Brocki Schweiz und der Heilsarmee Flüchtlingshilfe. An der Open Space-Konferenz haben die Teilnehmer die Themen selbst bestimmt. Auch Direktionsmitglieder haben in den Workshops mitgewirkt. Einzig das Leitthema war vorgegeben: „Sozialwerk: Miteinander kommunizieren, wachsen und voranschreiten.” „Lasst uns voneinander lernen”, sagte Roger Berger, Leiter der Wohnheime Zürich, in seiner Einführung. In insgesamt 22 Workshops, teilweise zweisprachig, haben sich die Teilnehmer intensiv ausgetauscht. Sie

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In die Kinder investieren Majorin Sylvaine Mägli schilderte, wie spürbar abhängig sie von Gott seien: Sicherheit und Gesundheit seien durch die politischen Unruhen, die hohe Kriminalität und die schlechten hygienischen Verhältnisse stets bedroht. Umso dankbarer seien sie, vor Ort eine sinnvolle und gute Arbeit verrichten zu können.

hatten Fragen wie „Was kann das Sozialwerk für arbeitswillige Flüchtlinge tun?” oder „Wie viel Heilsarmee ist im Heimalltag erwünscht?” Auch der Wunsch nach mehr Verantwortung „an der Basis” wurde ausgesprochen. Die Themenauswahl umfasste Migration, Kommunikation, Solidarität, Freiwilligenarbeit, Missionierung, Nutzung von Synergien und vieles mehr.

Sylvaine Mägli arbeitet als Assistentin der Verena-Schule in Port-au-Prince. Diese wird durch die Kindernothilfe in Deutschland finanziert. 1’850 Kinder und 134 Angestellte gehören ihr an. Mit eigenen Projekten – wie die Schaffung einer Bibliothek und eines eigenen Gartens – schaffe sie es, die Kinder und Jugendlichen dazu zu motivieren, selber etwas zur Verbesserung ihrer Lebenssituation beizutragen. Daniel und Sylvaine Mägli danken allen, die sie in ihrem Gebet mittragen. Gabrielle Keller

meldungen spornen mich an, diesen gemeinsamen Prozess mit den Teilnehmern fortzusetzen.” Der Open Space-Anlass ist ein wichtiger Schritt in der Organisationsentwicklung. In einer nächsten Etappe werden die Standortleiter in Gruppen an den für sie wichtigen Themen weiterarbeiten. Marianne Lanz

Leiterin Administration Sozialwerk Daniel Röthlisberger, Abteilungsleiter Sozialwerk, fasst nach der Tagung zusammen: „Mir wurde das riesige Potenzial an Erfahrung und Wissen besonders bewusst. Werte oder Fragen im Zusammenhang mit unserer christlichen Gesinnung haben die Diskussionen geprägt. Die vielen positiven Rück- In drei Workshopzeiten wurden Anliegen der Teilnehmer diskutiert.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2012

Bild: Florina German

Feierliche Aufnahmen Gleich drei neue Soldatinnen durfte Peter Allenbach feierlich einreihen: Sarah Holzer, Marie-Louise Bourquin und Gabrielle Keller. Heidi Wyssen wurde freudig im Freundeskreis aufgenommen.

hätten Sylvaine und er eine schwere Zeit durchlebt, die der Herr aber genutzt habe, um sie zu segnen und zu stärken.

Bild: ZVG

An jenem Sonntag wurde der Gottesdienst so gut besucht, dass die Korpsoffiziere, Majore Susanne und Peter Allenbach, noch zusätzliche Stühle aufstellen durften. Auch die Kommissäre Franz und Hanny Boschung nahmen am Festgottesdienst teil.


Bilder: ZVG

Mehr Platz und moderne Ausstattung Das Sozialprojekt Leuchtturm in Huttwil hat am 29. Juni einen Neubau eröffnet.

gendliche und Langzeitarbeitslose nahm stetig zu. So war in den letzten Jahren das Heilsarmeeprojekt für Vorlehre und Arbeitstraining entstanden.

Der Heilsarmee-Betrieb für Vorlehre und Arbeitstraining, der Leuchtturm, verfügt nun über ausreichend Raum und zeitgemässe Arbeitsplätze. Der Neubau wurde im Beisein von über 70 Gästen offiziell eingeweiht. Am Samstag, 30. Juni, fand der Tag der offenen Tür statt. Zusammen mit den Leuchtturm-Geschäftspartnern erlebten die Besucherinnen und Besucher einen spannenden und lehrreichen Ausflug in die Welt des Recyclings.

Bessere Arbeitsbedingungen

Die neue Halle misst 25 mal 40 Meter.

Seit Langem platzte der Leuchtturm aus allen Nähten; ein normaler Arbeitsbetrieb war kaum mehr möglich. Die neue Halle bietet ausreichend Raum für die lizenzierte Sammelstelle. Zum Entsorgungsangebot gehört der Zerlegebetrieb für Elektro- und Elektronikschrott. Dieser wird kostenlos

Bis vor Kurzem lag der Leuchtturm in der alten Mosterei, in der auch die HeilsarmeeBrocki eingemietet ist. Doch die Nachfrage nach Arbeits- und Beschäftigungsplätzen für stellenlose Ju- Lehrling Milan heisst die Gäste am neuen Standort willkommen.

entgegengenommen und in Kleinstteile zerlegt, recycelt oder entsorgt. Zurzeit arbeiten im Leuchtturm, nebst dem Betriebsleiter Thomas Grob und den Mitarbeitern Daniel Jost und Lukas Geissbühler, 16 Personen zwischen 50 und 100%. Die Beschäftigten sind zum Beispiel Langzeitarbeitslose oder Jugendliche, die keine Lehrstelle finden. Sie erhalten im Leuchtturm eine geregelte Tagesstruktur. Zusätzlich profitieren sie im Rahmen der Leuchtturm-Möglichkeiten von der Unterstützung durch Beratung und praktische Hilfe verschiedenster Art. Ziel ist es, diese Menschen neu oder wieder an einen Platz im Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft zu führen. Liselotte Jost

Heiligung fängt mit einer persönlichen Entscheidung an Vom 7. bis 10. Mai haben sich 26 Offiziere zum Heiligungs-Seminar in Deutschland getroffen. Ein Teilnehmer, der deutsche Kapitän Oliver Walz, möchte nun mehr denn je einen heiligen Lebensstil pflegen.

Bild: ZVG

In den Tagen des Seminars wurde ich von dem Thema „Heiligung” mehr als überwältigt. Heiligung lässt sich nicht in vorgegebene Definitionen pressen. Sie lässt sich nicht an einer Person wie dem bekannten Heiligungslehrer Samuel Brengle festmachen. Heiligung muss gelebt werden.

Das Wichtigste, das ich für meinen weiteren Dienst mitnehme, ist, dass Heiligung nichts Abstraktes, nichts für „Superfromme” ist. Sie beginnt mit dem Wunsch, Gott ganz zu dienen und ihm zur Verfügung zu stehen. Es ist eine Aufforderung, die in der Bibel steht: „Danach gebot Josua dem Volk: ‚Heiligt euch, denn morgen wird der Herr grosse Wunder unter euch tun.’” (Josua 3,5)

Die Teilnehmer: vier Schweizer, zehn Ungaren und zwölf Deutsche unter der Leitung von Oberstleutnantin Anne-Florence Tursi.

Heiligung beginnt mit dem Wunsch: „Ich will ein heiliges Leben führen.” Dann wird Gott Wunder unter uns geschehen lassen. Ich möchte von Gott

Wunder erwarten, denn sie warten schon auf uns. Ein Wunder hat Gott mir bereits geschenkt, nämlich dass ich mehr über das Thema Heiligung wissen will. Der Wunsch, einen heiligen Lebensstil zu leben, wurde in mir neu oder besser in einer anderen Tiefe geweckt. Kapitän Oliver Walz

Die „Brengle-Seminare” sind nach Kommissär Samuel L. Brengle benannt, ein Theologe und Lehrer, der mit seinen feurigen Predigten und Büchern das Verständnis der Heiligung in der Heilsarmee geprägt hat. Dieses stets aktuelle Thema wird weltweit in mehrtägigen Retraiten für Offiziere vertieft. In einigen Territorien wird es, in verkürzter Form, auch für Salutisten angeboten. Sind Sie daran interessiert? Wenden Sie sich an die Abteilung Evangelisation oder fritz_schmid@heilsarmee.ch. Redaktion

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2012

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Notabene

Heimgang

Versetzungen

Am 29. März 1920 kam Klara Jenny in Rothenfluh auf die Welt. Früh half sie bei allen Arbeiten mit, doch sie erlebte eine glückliche, geborgene Jugendzeit.

Bild: ZVG

Majorin Klara Jenny

Per 1. August 2012 Major Daniel Nüesch, von Sozialbüro Lausanne nach THQ, OE Immobilien, Mitarbeit, Teilzeit

Kapitän Samuel Wahli, von Centre Espoir, Pflegedienstleiter per interim, Teilzeit, Résidence Amitié / Seelsorgedienst Sozialwerke Westschweiz, Teilzeit nach Centre Espoir, Bereichsleitung interdisziplinäre Betreuung

Per 1. Juli 2013 Majore Markus und Eva Brunner, von Jahresurlaub USA nach Korps Luzern, Leitung

Gesucht werden

Es folgten Jahre als Haushaltshilfe, Zimmermädchen und Schwesternhilfe im Bürgerspital Basel und im Krankenhaus Davos. In diesen beiden Spitälern arbeitete sie zusammen mit Mitgliedern der Heilsarmee. Diese luden sie in ihre Gottesdienste ein. Die Fröhlichkeit und Herzlichkeit dieser Menschen überraschte sie. In ihrem Herzen wurde der Wunsch wach, zu den Menschen zu gehören, die sich zu Gott bekennen und ihm dienen.

Kostic Viki, dipl. Krankenschwester, geb. 1975, und ihre Kinder Manuela und Marko Slepowronski Jerzy Boleskam (Nickname: Jurelli), geb. 1923, Künstler, 1981 wohnhaft in Vevey / Ecublens Sachdienliche Informationen sind zu richten an:

Wohl dauerte der Kampf noch geraume Zeit, bis sie beten konnte: „Gott, ich bin sündig vor Dir. Ich danke dir, dass meine Sündenschuld getilgt wurde durch Jesus am Kreuz. Ich brauche dich als Retter und Erlöser in meinem Leben.” Nach diesem Gebet erfüllte sie ein tiefer Frieden und eine nie gekannte Freude. Bald kam die Erkenntnis dazu, dass Gott sie in seinem Dienst in der Heilsarmee haben wollte. Mit Freuden folgte sie diesem Ruf. Nach der Offiziersschule 1944–45 wurde sie in der sozialen Arbeit eingesetzt, erst im Töchterheim, dann in Kinderheimen. Da sie in jungen Jahren nicht das Geld hatte, sich zur Kinderkrankenschwester ausbilden zu lassen, bot ihr die Heilsarmee diese Möglichkeit an. Mit viel Freude und Hingabe hat sie ihre Arbeit getan. Aus ihrer Berufung wurden 37 Jahre erfüllten Dienstes an Kindern und Erwachsenen. Durch alles hindurch durfte sie Gottes Treue erfahren. Auch in Nöten und Schwierigkeiten gab er ihr Mut und die Gewissheit seiner Gegenwart. Die Ruhestandsjahre durfte sie zusammen mit ihrer Schwester verbringen. Für diesen Lebensabschnitt war sie sehr dankbar. Am 9. Juni 2012 rief der Herr sie zu sich. Redaktion

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Per 1. Juli 2012 Kapitäne Stefan und Karin Mahlstein, von Korps Münsingen nach indisponibel bis 31. Dezember 2012

Personensuchdienst der Heilsarmee, Majorin Martha Mosimann personensuchdienst@heilsarmee.ch

Internationale Wechsel Per 1. Juli 2012 Oberstleutnantin Geanette Seymour wird zusätzlich zu ihren Aufgaben als Direktorin der internationalen Kommission für soziale Gerechtigkeit den Sitz in der internationalen Ethik-Kommission innehaben. Per 1. September 2012 Die Kommissäre R. Steven und Judith A. Hedgren, Offiziere des Territoriums USASüd und derzeit als Territorialleiter und Präsidentin für G+F im Territorium USA-Ost tätig, werden zu Territorialen Sekretären des Territoriums USA-Süd ernannt. Die Kommissäre Israel L. und Eva D. Gaither, Ruhestandsoffiziere des Territoriums USA-Ost, werden vorübergehend zu Leitern dieses Territoriums ernannt. Kommissär Israel Gaither wird als Leiter des Territoriums USA-Ost eingesetzt und Kommissärin Eva Gaither als Territoriale Präsidentin für G+F.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2012

Ankündigung Vom 11. Juli bis 3. September 2012 besucht Majorin Erika Zimmermann die International School for Officer in London.

Gratulation 85 Jahre 17.8. Majorin Mariette Eberhart, Schönbühlring 3, 6005 Luzern

Termine Kommissäre Franz und Hanny Boschung, Territorialleiter 16.8. Besuch Biel (Korps, Soziale Beratungsstelle, Durchgangsheim, Brocki) 19.8. Gottesdienst Korps L’Arc Lémanique, Lausanne 31.8.–4.9. Besuch Ungarn 7.9. Strategieratssitzung, Bern 11.9. Direktionssitzung im Centre-Espoir, Genf Oberstleutnante Massimo und AnneFlorence Tursi, Chefsekretär und Sekretärin für G+F 18.–25.8. Catherine Programme in Holland (Anne-Florence Tursi) 31.8. Ausflug mit Ruhestandsoffizieren (Schifffahrt) 4.9. Besuch Frauenfreizeit Berner Division (Anne-Florence Tursi) 7.9. Strategieratssitzung, Bern 8.9. Nationale Tagung WGT (Weltgebetstag) (Anne-Florence Tursi) 11.9. DIR-Sitzung im Centre-Espoir, Genf 12.9. Besuch Divisionsretraite Nord-WestSchweiz/Bern, Rickenbach 13.9. Gottesdienst Divisionsretraite Ost, Seewis


Notabene

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Für Sie gelesen Europe Congress

FORWARD!

mit Generalin Linda Bond und The Salvation Army European Choir Dirigent Kommissär Dick Krommenhoek Prag, Tschechische Republik Freitag, 12. bis Sonntag, 14. Oktober 2012 Der Kongress wird auf Englisch gehalten, mit Übersetzung auf Tschechisch, Russisch und Ungarisch Interessierte melden sich bei: Kapitän Roland Dougoud, Abteilung Evangelisation, THQ, Bern, roland_dougoud@heilsarmee.ch

Warum Gerechtigkeit? Autor: Timothy Keller Herausgeber: Brunnen Verlag Giessen ISBN: 978-3-7655-1179-0 „Warum sollten uns die Schutzlosen wichtig sein?” fragt der Autor in seinem Werk. Seine Antwort: „Weil sie Gott wichtig sind.” Timothy Keller, Professor für praktische Theologie und Pastor, fordert uns auf, Gottes Grosszügigkeit mit uns zu erkennen und einen Lebensstil zu entwickeln, der sozial benachteiligte Menschen segnet. Das Werk besticht mit unzähligen Bibelstellen. Sie belegen, wie Gott im Alten wie im Neuen Testament stets auf der Seite der Benachteiligten steht.

Events & Shows ab 10.00 Uhr Events & Shows ab 10.00 Uhr Events & Shows ab 10.00 Uhr

Hasenberg Hasenberg Hasenberg Wohnen & Tagesstruktur Hasenberg CH-9205 Waldkirch Wohnen463&-Tagesstruktur Tel. 071 434 61 61 Hasenberg 463 - CH-9205 Waldkirch Wohnen Tel. 071 434 61&61Tagesstruktur Hasenberg 463 - CH-9205 Waldkirch Tel. 071 434 61 61

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Samstag 1. September 2012 Samstag 1. September 2012 Samstag 1. September 2012

„Warum Gerechtigkeit?” enthält weniger politische Ideen, wie Armut in unserer Gesellschaft über staatliche Strukturen abgeschafft werden könnte. Eher richtet es sich an jeden von uns, die wir im Alltag entscheiden müssen: Stehen wir in dieser Gesellschaft gegen Ungerechtigkeit auf? Kümmern wir uns um die Migranten? Üben wir Barmherzigkeit? Teilen oder horten wir unsere Güter? Gewidmet ist „Warum Gerechtigkeit?”, das sich wie eine moderne Schrift William Booths liest, den Diakonen aus Kellers Kirche in New York. Sie gehen aktiv gegen soziale Missstände in der Stadt an. Einige sind dafür bewusst in Armenquartiere gezogen. Typisch amerikanische Probleme, die im Buch beschrieben sind, haben längst auch bei uns Einzug gehalten. „Warum Gerechtigkeit?” ist ein moderner Leitfaden, dagegen anzugehen und als Christ den Unterschied zu machen. Florina German dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2012

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Geh den Schlimmsten nach! William Booths Kinder gaben die Botschaft ihres Vaters weiter. Silvia Gebhard hat die Erfahrung einer Frau aus dem Korps Aargau Süd aufgeschrieben.

Diese Begegnung war unvergesslich, und der Segen war eine Bestätigung für meine Berufung. Hilda Oberer-Dätwyler

Im nächsten „dialog”

Im Dialog mit Gott

(Nach Psalm 86, 3-13) Hab Erbarmen, Herr, denn ich rufe unablässig zu dir. Schenke mir wieder Freude, Herr, denn mein Leben liegt in deiner Hand. Herr, du bist so gut und immer bereit zu vergeben, voller Gnade für alle, die dich um Hilfe bitten. Höre mein Gebet, Herr, vernimm mein Flehen. Zu dir will ich kommen, wann immer mich die Sorgen überwältigen, und du wirst mich erhören. Herr, kein anderer Gott ist dir gleich und niemand kann tun, was du tust. Herr, alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und dich anbeten und deinen Namen preisen. Denn du bist gross und tust Wunder. Du allein bist Gott. Herr, zeige mir den richtigen Weg, damit ich nach deiner Wahrheit lebe! Gib mir das Verlangen ins Herz, dich zu ehren. Von ganzem Herzen will ich dich preisen, Herr, mein Gott. Ich will deinen Namen stets verherrlichen, denn deine Liebe zu mir ist gross.

Seid gastfreundlich!

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

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Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse! Redaktionsteam Sergeant Martin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Marketing; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Florina German (FG), Redaktorin; redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Oberstin Ines Adler (i.R.), Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig. Layout Rolf Messerli Druck rubmedia, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth Generalin Linda Bond Territorialleiter Kommissär Franz Boschung

„Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben”, heisst es im Brief an die Hebräer. Die Heilsarmee folgt diesem Aufruf: Sie lädt zum Beispiel Randständige an gedeckte Tische ein und bereitet Betten für Obdachlose und Flüchtlinge. Gott verheisst dem Gastfreundlichen seinen Segen. Mehr dazu im nächsten dialog.

Majorin Heidi Knecht

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Impressum

Bild: Martin Heiman

Vertrauensvolles Gebet

AZB

Ihre Worte waren: „Knien Sie nieder, ich will Sie segnen, so wie es mein Vater, der Gründer der Heilsarmee, gemacht hätte. Der Herr segne dich. Denke an deine Berufung. Geh den Schlimmsten nach. Gehe hin zu den Verlorenen an Hecken und Zäunen.”

William Booths Tochter Evangeline (r.) war von 1934 bis 1939 Generalin der Heilsarmee.

3001 Bern

Als ich 1952 als Leutnantin in Zweisimmen stationiert war, wurde ich in die Bibelschule Beatenberg eingeladen. Dort hielt die ehemalige Generalin Evangeline Booth, Tochter des ersten Generals, eine Evangelisationswoche. Nach einer Versammlung lud sie mich in ihr Zimmer zum Tee ein.

Bild: Heilarmee Archiv

Im Dialog bleiben

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2012

Die Redaktion

Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–

„Die Not ist der Ruf.” William Booth


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