dialog 11/2012 - Ein Mann nach dem Herzen Gottes

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d ialog

Bild: Sébastien Goetschmann

M o n a t s z e i t s c h r i f t f ü r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e

11/ 2012

Ein Mann nach dem Herzen Gottes Wann ist ein Mann ein Mann? Heilsarmee Ungarn startet zwei neue Projekte Aus dem Leben der Heilsarmee

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Bild: flickr.com/radiant_guy

Dialog

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Konzert Musikkorps, Bläsersextett und Gesangschor der Heilsarmee Thun 18.11., 17 Uhr, Johanneskirche Thun

Konzert Musikkorps und Frauenchor der Heilsarmee Bern 11.11., 17 Uhr, Kirche Frutigen 8.12., 19.30 Uhr, Heiliggeistkirche Bern

Krippen aus aller Welt in Basel Ausstellungsdauer: 27.11.–2.12.2012 Öffnungszeiten: 11–17.30 Uhr Erasmusplatz 14 (Kleinbasel) heilsarmee-krippen.ch

Männer unter sich und in der Gemeinde „Ein weiser Mann ist stark und ein vernünftiger Mann voller Kraft”, schreibt Salomo in Sprüche 24,5. Gilt diese Aussage auch heute noch? Welche Rolle hat der Mann in der Gemeinde? Wir gehen der Frage in dieser Ausgabe nach. Wohlwissend, dass es in einem lebendigen Korps weise Menschen beider Geschlechter braucht. Zu vielen Fragen des Gemeindelebens dürften Frauen und Männer heute ähnlicher denken als noch vor Jahrzehnten. Über spezielle Bedürfnisse und Themen reden sie nach wie vor gerne unter ihresgleichen. Wir beleuchten die Rolle des Mannes in der Ehe (Seite 4). In Vorbereitungskursen werden sie auf diesen Lebensabschnitt vorbereitet. Wir wollen auch Mut zu männerspezifischen Heilsarmee-Aktivitäten machen (Seiten 5 und 7). So kann ein Abend in einer Männergruppe wie eine „Auszeit” im Gemeindealltag wirken. Auf Seite 6 lesen Sie, wo ein junger und ein älterer Mann ihre Rolle in der Heilsarmee sehen. Mehr Informationen? Am Männerforum und am Männer-Weekend der Heilsarmee tauscht Mann sich mit anderen Männern aus – mit christlicher Perspektive (Seite 5). Reinhard Lässig

Für dieses Thema überlasse ich als Frau das Editorial unserem freien Mitarbeiter. Florina German

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2012


HA-Info

Weihnachten 2012 – für Menschen, die vom Glück verlassen wurden Es braucht nicht viel, und Menschen verlieren den Boden unter den Füssen. Die Frage stellt sich: Was gibt mir Halt in meinem Leben? Oft erlebe ich selber, dass einfache Dinge mich nachdenklich machen, wenn nicht sogar durchschütteln. Seien dies negative Berichterstattungen in der Presse oder auch etwas aus dem persönlichen Umfeld. Die Errettung durch Jesus Christus gibt mir festen Grund in meinem Leben. Doch zu viele Menschen in der Schweiz haben diesen Halt nicht. Sie haben seelische und materielle Nöte. Die Heilsarmee mit ihren vielseitigen und bedürfnisorientierten Angeboten steht hier in die Lücke und ist für alle Menschen da.

sein können, benötigen wir auch die finanziellen Ressourcen. Die Weihnachtskampagne mit ihren vielen Elementen hat zum Ziel, diese Ressourcen zu sichern. Nutzen wir die Gelegenheit, um unsere Überzeugung der breiten Öffentlichkeit sichtbar zu zeigen und damit das benötigte Geld zu sammeln.

unsere Heilsarmee-Spender werden wir an rund 2,5 Millionen Haushalte die vier bekanntesten Weihnachtslieder versenden, um Menschen wieder ein bisschen Weihnachten zu bringen sowie auch Neuspender gewinnen zu können. Am Topf können wir den bekannten Heilsarmee-Tee verteilen. Neu kann man diesen auch kaufen. Auf dem Flyer des Teebeutels sind alle Informationen vorhanden. Erfahren Sie mehr zur Weihnachtskampagne der Heilsarmee: marketing.heilsarmee.ch/sergeant Christoph Bitter Leiter Mittelbeschaffung

Damit wir als Heilsarmee für Menschen, welche vom Glück verlassen wurden, da

Neben dem obli- Die bekannten Sujets machen auch in diesem Jahr auf die Arbeit der gaten Mailing an Heilsarmee aufmerksam.

Bild: Heilsarmee

„Suppe, Seife, Seelenheil” Das Motto verdeutlicht uns jeden Tag, dass wir etappenweise mit Menschen den Weg gehen müssen. Die Grundbedürfnisse des Menschen müssen zuerst befriedigt sein. Wenn der Mensch seine Balance wieder hat, ist er bereit für Weiteres.

Die letztjährige Plakatkampagne wird weitergeführt. Viele positive Reaktionen bestätigten uns, dass die Botschaft sowie „unser Tun” damit verständlich kommuniziert wurden. Rund drei Millionen Personen konnten wir mit den Plakaten und den Gratis-Inseraten erreichen.

Offen gesagt

Bilder: Werner Tschan

Gott sieht Superman ins Herz Im Zug reise ich meistens im letzten Wagen. Oft ist dies der Familienwagen. Kinder und Erwachsene vergnügen sich mit einigen Spielgeräten. Ein Vater fängt seine kleine Tochter am unteren Ende der Rutschbahn auf. Beide haben offensichtlich Spass an diesem kurzweiligen Zeitvertreib während der Reise. Alles nur Klischees? Vor 20 Jahren schrieb John Gray in seinem Buch „Männer sind anders, Frauen auch”: „Männer machen ständig etwas, um sich selbst zu beweisen, dass sie etwas können. Männliches Selbstverständnis definiert sich durch die Fähigkeit, etwas Greifbares

hervorzubringen.” Auch der Autor Max Lucado stellt treffend fest: „Ich werde nie verstehen, warum wir Männer lieber einem Krokodil die Zähne putzen, als irgendjemanden nach dem Weg zu fragen.” Auch wenn der junge Vater im Zug wahrscheinlich nicht zu dieser Aussage passt, sind doch viele Männer noch von dem „Superman-Bild” geprägt: Ein Mann muss stark sein, darf keine Schwäche und schon gar keine Gefühle zeigen. Papa weiss alles, Papa kann alles usw. Bei Gott ist das anders. Dies zu wissen, kann befreiend in diese Zwangsvorstellung hineinwirken. Worauf es ankommt In den letzten 20 Jahren hat sich die Rolle des Mannes in der Gesellschaft verändert. Davon sind auch wir in der Heilsarmee betroffen.

Was sich nicht verändert hat, ist, dass wir alle – Männer und Frauen aufgerufen sind – unser Leben auf Jesus Christus auszurichten. Welche Rolle oder Aufgabe wir wahrnehmen, ist dabei gar nicht so wichtig. Mit diesen Zeilen möchten wir Männern Mut machen, in den Familien und in Gottes Reich eine aktive Rolle zu übernehmen.

Kommissäre Franz und Hanny Boschung, Territorialleiter franz_boschung@heilsarmee.ch hanny_boschung@heilsarmee.ch

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Dossier: Ein Mann nach dem Herzen Gottes

Wann ist ein Mann ein Mann? Der Mann von heute – ist er verweichlicht? Welche Rolle soll er einnehmen? Unterscheidet er sich von der Frau? Ehe- und Familienberater Christian Reichel hat Antworten und Rat für Männer und für Frauen ebenso.

Im christlichen Umfeld nimmt der Mann nach wie vor die Rolle des Familienoberhaupts ein. Finden Sie nicht, dass dieses Männerbild überholt ist? C.R.: Viele Personen, nicht nur Christen, haben auch heute noch eine Paarvorstellung, die den Mann zumindest im Ansatz als Familienoberhaupt sieht. Das merken wir immer wieder. Wir dürfen die Autorität von Gottes Wort nicht leugnen. Gott hat eine bestimmte Ordnung aufgestellt. Diese ist nach wie vor gültig, auch wenn moderne Paarvorstellungen sie gerne in Frage stellen. In der Kirchengeschichte wurde die Rolle des Mannes leider oft als absolute Autorität aufgefasst, obwohl uns Jesus in seinem Umgang mit Männern und Frauen gezeigt hat, dass es auch anders geht. Schade, dass die Christen seiner revolutionären Lehre nicht gefolgt sind. Die Bibel vergleicht Jesus mit dem Bräutigam und die Kirche mit der Braut. Lässt sich mit diesem Bild die Rolle des Mannes in einer Paarbeziehung beschreiben? C.R.: Das Bild hat einen hohen Anspruch. Es macht fast Angst! „Der Mann muss seine Frau lieben wie Jesus seine Kirchengemeinde” und „Die Frau muss sich ihrem Mann unterordnen wie die Kirchengemeinde Jesus” – wer würde es heute noch wagen, so starke Aussagen zu machen?

Und doch ist es das Wort Gottes, das wir verstehen und umsetzen müssen. Männer können sich das ehrgeizige Ziel setzen, Jesus gleich zu werden. Ich bin für eine Rückkehr zu diesem Bild – denn es zeigt auch, dass es sich nicht nur um Rollen, sondern um eine Beziehung handelt, die von Liebe, Hingabe, Verzeihung und manchmal auch von Verzicht geprägt ist. Sie haben Erfahrung im Begleiten von Paaren. Glauben Sie, dass der Mann innerhalb der Kirche eine bestimmte Rolle einnehmen muss? C.R. Auf jeden Fall – er muss vorausgehen, neue Wege auftun und Rückschläge einstecken. Doch Männer sind schwach und zurückhaltend geworden und haben Mühe, mit verschränkten Armen der Rolle als Wegweiser gerecht zu werden. Männer sollten auch schwierige, undankbare und risikoreiche Aufgaben übernehmen, wie die Betreuung von schwierigen Personengruppen, den Umgang mit sozialen Problemen innerhalb und ausserhalb der Kirche, Gespräche mit Behörden und die Verteidigung des Namens Jesu in der Öffentlichkeit. Sie sollten aufstehen und beweisen, dass die Kirche nicht tot ist und bis zur Rückkehr Christi eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielt. Wir Männer müssen die Einstellung Christi zu diesem Thema verstehen. Er selbst ist das Musterbeispiel des „Menschensohnes”. Fragen: Kapitän Pascal Donzé

Bild: flickr.com/ondrej.lipar

Manche Frauen beklagen sich darüber, dass Männer heutzutage verweichlicht und keine echten „Kerle” mehr seien. C.R.: Die „Frau von heute” stellt widersprüchliche Erwartungen an den Mann: Sie wünscht sich einen starken und maskulinen Mann, aber gleichzeitig auch einen sensiblen Frauenversteher. Viele Männer wissen dadurch nicht mehr, wie sie sein

sollen, und erscheinen deshalb weicher und sensibler.

Bild: zVg

Zwischen Männern und Frauen gibt es körperliche Unterschiede – aber existieren tatsächlich auch psychologische Unterschiede? Christian Reichel: Natürlich – es gibt viele Unterschiede! Einige Bibelstellen heben diese explizit hervor, auch wenn sie heute sehr vorsichtig ausgelegt werden. Auf physischer Ebene Christian Reichel reicht ein ungleiches Chromosomenpaar, um wesentliche Unterschiede zu erklären, auf der psychologischen ist das schwieriger. Ein aktueller Trend ist, sie zu leugnen. Das andere Extrem besteht darin, nach einem vorgefertigten Schema eine Liste mit Unterschieden aufzustellen. Das eine führt zu einer Art „Standardmensch”, das andere zur Stereotypisierung.

Märchenprinzen oder Superhelden, Machos oder Softies? Eigentlich egal, behauptet Paarberater Christian Reichel: Das Ziel sollte vielmehr sein, Jesus mehr zu ähneln. (Symbolbild)

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Männer unter sich: Entspannen am Männerwochenende Männer beschäftigen gelegentlich Fragen, über die sie nicht ohne Weiteres reden. Eine gemeinsam verbrachte Zeit kann helfen, sich kennenzulernen und Vertrauen zueinander zu fassen. An einem Wochenende „unter uns” können wir Leben teilen und haben Zeit füreinander: zum Reden, Singen, Wandern, Spielen, Essen, Bibellesen und Beten. Die Lebensgeschichte eines Mannes aus der Bibel begleitet uns jeweils und redet in unser Leben hinein. Oder zu unseren Fragen. Wir hören auf Gottes Wort und erleben die wohltuende Gegenwart Jesu, denn er sucht die Gemeinschaft mit jedem von uns. Er möchte, dass jeder dafür danken kann, dass er wunderbar gemacht ist und zu einem Mann nach dem Herzen Gottes wird.

heilt werden. Danach läuft’s wieder rund.

Das nächste Wochenende findet vom 25. bis 27. Januar 2013 im Gästehaus der Heilsarmee in Ringgenberg statt. Major Rudolf Moser Bild: fotolia.de/ARochau

Wenn wir mit neuer Kraft und Freude in unseren Alltag zurückkehren und von dem

Erlebten zeugen, können wir auch andere Männer motivieren, an einem solchen Treffen teilzunehmen.

An einem Wochenend-Treffen mit Männern aus zahlreichen Gemeinden haben wir mehr Zeit füreinander als im üblichen Korpsprogramm. Es ist wie eine „Auszeit”, die manchmal so nötig ist, wie der grosse Service am Auto oder an Maschinen. Da kommen verborgene Sachen zum Vorschein, die verarbeitet werden können. Es ist befreiend und heilend zugleich, wenn durch das Wirken des Heiligen Geistes schadhafte Teile erkannt und vom Fachmann, unserem Heiland, ersetzt oder ge-

Männerwochenende: ein Stück Weg gemeinsam gehen und sich ermutigen. (Symbolbild)

ne Generationenband wird für die Musik sorgen.

Am Männertag am 17. November geht es um Generationen. Es beeinflusst unsere Geschichte und unser Sein, wie wir miteinander umgehen und ob „die Herzen der Kinder den Vätern und die Herzen der Väter den Kindern zugewandt sind (Maleachi 3,24).”

Zwischen 500 und 700 Männer besuchen jeweils den Tag. Das Feedback ist positiv: „Viele Männer sagen, dass sie ermutigt wurden, dass der Tag so ganz unter Männern ihnen gut tat und sie gemerkt haben, dass sie nicht alleine sind”, so Humbel. Der Tag eignet sich auch besonders, um jemanden mitzunehmen – dieses Jahr beispielsweise Söhne oder Grossväter.

Bild: zVg

Einer für Alle – Alle für Einen!

„Es wird ein lebendiger Tag mit vielen Überraschungen”, verspricht Thomas Humbel. Er ist Präsident des Männerforums, das den Anlass dieses Jahr zum 15. Mal organisiert. „Väter und Söhne stehen gemeinsam auf der Bühne und erzählen aus dem Leben. Man soll merken, dass der Weg

mit Gott funktioniert, sowohl in Freude wie auch in schweren Momenten. Der Vater soll seinem Sohn weitergeben, was er mit Gott erlebt, und umgekehrt. Wir wollen ineinander investieren, einander motivieren, freisetzen und näher ans Vaterherz kommen. Und wir werden mindestens 15 Mal lachen!” Das Männerforum ist eine überkonfessionelle Bewegung von Männern. Es organisiert verschiedene Anlässe mit dem Ziel, in der Freundschaftsbeziehung zu Jesus Christus und anderen Männern zu wachsen. Hauptreferent am diesjährigen Männertag ist Matthias „Kuno” Kuhn; ei-

Informationen: Samstag, 17. November, 9.00 (8.00 Türöffnung) bis 17.00 Uhr, in Trimbach, Nähe Olten. Kosten: Fr. 50.– (35.– für Studenten, Lehrlinge, Arbeitslose und IV-Bezüger). Anmelden kann man sich direkt an der Tageskasse oder auf maennerforum.ch. Redaktion

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Dossier: Ein Mann nach dem Herzen Gottes

So sehen Salutisten die Rolle der Männer Die Rolle der Männer hat sich im Lauf der Jahrhunderte verändert. Das ist in der Heilsarmee nicht anders. Wir haben Männer befragt, die sich in der Heilsarmee engagieren, jüngere und ältere. Wir wollten wissen, wie sie die Rolle männlicher Salutisten wahrnehmen und definieren.

Wo es die starken Männer braucht In der Heilsarmee gibt es wenig Rollen, die besonders Männern oder Frauen zugeordnet sind. Trotzdem gibt es Tätigkeiten, unter anderem auf dem sozialen Gebiet, bei denen es eine feste Hand braucht (ausgeprägter bei den Männern), während diese nicht unbedingt die nötige Behutsamkeit besitzen, um zum Beispiel mit kleinen Kindern zu arbeiten. Abgesehen davon ist unsere Armee ohne Zweifel die einzige in der Welt, welche nicht von Männern dominiert wird!

In der Heilsarmee ist es Männersache, die Stühle nach dem Gottesdienst wegzuräumen! (Lacht.) Nein, ernsthaft, ich würde sagen, dass es nicht unbedingt typisch männliche Charakterzüge gibt. Deshalb glaube ich auch nicht, dass man aufgrund des Geschlechts bestimmte Rollen zuordnen kann. Vielmehr hat jeder von uns bestimmte Eigenschaften, die dafür verantwortlich sind, für welche Rolle man sich am besten eignet. Das ist gerade das Schöne an der Heilsarmee! Natürlich gibt es geschlechterbezogene Unterschiede zwischen Mann und Frau (vor allem körperliche), aber bezogen auf ihre

Pierre-André Combremont Salutist im Korps Yverdon

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Ah, da fällt mir gerade doch noch ein wesentlicher Unterschied ein: die Uniform. Aber es wäre ja auch seltsam, wenn die Männer in Röcken herumlaufen würden! Daniele Catalanotto Leiter Kommunikation Korps Arc Lémanique

Fazit: „Typisch Mann” gibt es nicht mehr Major Thomas Bösch, territorialer Jugendsekretär, stellt in der Heilsarmee-Jugendarbeit fest: Jungen und Mädchen werden sich nicht ähnlicher, übernehmen aber zunehmend gleiche Aufgaben. Bild: Sébastien Goetschmann

In gewissen Umständen, wo die Emotionen hohe Wellen schlagen, könnte die Fähigkeit der Männer, ihre Gefühle besser im Griff zu haben, eine Stärke sein. Auf dem Gebiet der Verkündigung, Predigt oder anderweitig, kann die stärkere Männerstimme ein Vorteil sein. Ein Beispiel im Berufsleben In seinem beruflichen Umfeld ist ein Salutist als solcher bekannt, besonders da seine Arbeitskollegen Gelegenheit haben, ihn ohne seine Uniform, die ihm eine gewisse Wichtigkeit verleiht, zu erfahren. So besitzt seine Haltung (Aufrichtigkeit, berufliches Gewissen, Verfügbarkeit) grosses Gewicht, oft mehr als grosse Reden. Er kann auch zeigen, dass, im Gegensatz zu dem was einige glauben, Religion nicht nur Frauensache ist!

Funktionen, ihre Möglichkeiten oder gar ihr Gehalt werden Männer und Frauen innerhalb der Heilsarmee gleich behandelt.

Bilder: zVg

Seit den Anfängen, also lange vor der Einführung von Frauenrechten, sind die Frauen in der Heilsarmee den Männern gleichgestellt. Ohne Unterschied. Und selbst in der Zuteilung der Aufgaben, welche sich nach den Fähigkeiten und nicht nach dem Geschlecht der Person richtet.

Simon Mailler packt im Lager selbstverständlich überall mit an.

Bei der Jugend von heute lässt sich ein starker Trend beobachten. Sie wachsen mit einer ganz anderen Geschlechter-

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wahrnehmung auf als noch die Jugend vor ein oder zwei Generationen. Typisch männliche oder weibliche Aufgaben gibt es für sie nicht. Ein Junge kann, ohne sich dafür schämen zu müssen oder verspottet zu werden, Dinge tun, die früher ausschliesslich Mädchen vorbehalten waren. Auch in den Ferienlagern übernehmen sowohl Jungen als auch Mädchen alle Aufgabenbereiche, ohne dass zwischen den Geschlechtern unterschieden wird – vom Abspülen (siehe Foto) über das Putzen bis hin zur Betreuung der Kleinsten. Bei Jugendlichen stelle ich allerdings immer wieder den Unterschied fest, dass Jungen körperlich und emotional stark sein müssen, während Mädchen ein ausgeprägtes Schutz- und Sicherheitsbedürfnis haben. Major Thomas Bösch


Dossier: Ein Mann nach dem Herzen Gottes

Unsere Grenzen sind Gottes Möglichkeiten: Der 20-Jährige Luca Gehrig weiss das. Er liebt es, an seine Grenzen zu kommen. Und darüber hinaus zu gehen.

Abenteurer gemeinsam unterwegs Im Oktober erlebte die Männergruppe der Heilsarmee Interlaken ein besonderes Abenteuer – in Bildern und Erzählungen streiften sie einen Abend lang durch Afrika. Das weckte Fernweh. Bild: Rolf Schuiver

Jeder Atemzug für Gott

Luca ist ein Pionier: Er hat die Jugendallianz und das Netzwerk Toggenburg aufgebaut. Seit August ist er Jugendarbeiter der Heilsarmee Wattwil. Daneben arbeitet er als Evangelist und Leiter beim Netzwerk. Am wichtigsten ist es ihm, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, erklärt der junge Mann mit der offenen Art. „Ich kann aber nur lieben und geben, wenn ich mich immer wieder bewusst von Gott füllen lasse.” Sämi Mäder (l.) erzählt sein bestandenes Afrika-Abenteuer im Männertreff.

Mit 16 Jahren hat er sich entschieden, Gott kompromisslos zu folgen. Und Gott gebraucht ihn – im Unterricht, im Alltag, bei den Strasseneinsätzen. „Ich erlebe täglich, wie Gott mich führt, trägt und liebt. Das möchte ich weitergeben. Es ist so lebensverändernd”, erzählt Luca. „Immer wieder werden Menschen berührt und geheilt. Sie sind hungrig nach Gott.” Luca wirkt authentisch und voller Leidenschaft, wenn er über seinen Glauben spricht. Es geht ihm dabei nicht um sich selbst er ist sich seiner Fehler und Schwächen bewusst. Aber er hat seine Identität und sein Selbstbewusstsein in Gott gefunden. Und die Zukunft – als Offizier in der Heilsarmee? „Ich bete und denke darüber nach. Ich gehe dorthin, wo Gott mich haben will. Es lohnt sich jeden Tag.”

Bild: Sarah Fuhrer

Sarah Fuhrer

Luca Gehrig will Jesus jeden Tag dienen und ein Mann nach Gottes Herzen sein.

„Auf gehts – zusammen nach Afrika!”, hiess es am 2. Oktober bei uns im Männertreff. Wir machten uns also auf den Weg, wenn auch nur virtuell. Sämi Mäder aus unserem Treff hatte im Frühling drei Wochen in Afrika verbracht. Mit eindrücklichen Bildern und anschaulichen Erzählungen nahm er uns mit auf die Reise. Mit ihm erlebten wir eine Etappe nach der anderen, vom Abflug bis zur Heimkehr. Wiedersehen in Afrika Sämi Mäder hatte zusammen mit seiner Schwester den Bruder besucht, der vor über 30 Jahren der Heimat „Adieu” gesagt hatte. Seitdem lebt und arbeitet er auf KwaSizabantu, einer Missionsstation im Osten Südafrikas. Beim Hinflug kam es wegen eines Fehlstarts zu einer Zwischenlandung in Johannesburg. Dort wurde der mitgebrachte Fonduekäse konfisziert – schade, wollte man dem Bruder doch ein Stück Heimat mitbringen! Danach landeten die beiden gut und sicher in Durban, wo die Wiedersehensfreude den Verlust des Käses mehr als wett machte. Von der Missionsstation aus unternahmen sie Ausflüge, erkundeten die Umgebung und die Natur. Es war eindrücklich zu sehen, wie die Station und die Einheimischen arbeiten und wie dort Landwirtschaft betrieben wird. Alle Teilnehmer des Männertreffs bekamen Einblick in die Infrastruktur, die Strassenzustände und die traumhaft schöne Natur.

Austausch ist wichtig Nach einer guten Stunde landeten wir am Ende des Berichts über die spannenden Erlebnisse wieder in Interlaken, um uns beim obligatorischen Kaffee und Kuchen noch über die Reise und viel anderes auszutauschen. Am Ende war man sich einig: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Das, was Sämi uns erzählte, hat doch in dem einen oder anderen von uns Abenteuerlust und Fernweh geweckt. Das gerade Gehörte machte – jedenfalls mir – grosse Lust, das Land einmal selber zu bereisen. Leutnant Rolf Schuiver

Über den Männertreff Der Männertreff ist ein lokales Angebot einiger Korps. In Interlaken zum Beispiel treffen sich die Männer einmal im Monat, um sich auszutauschen. Sie berichten, wie es ihnen geht und beten mit- und füreinander. In Bibelarbeiten versuchen sie, die Bibel besser kennenzulernen. Sie unternehmen immer wieder mal etwas: beispielsweise einen Film schauen, einen Ausflug machen, Gesellschaftsspiele spielen oder Fondue geniessen. Suchen Sie eine Männergruppe in Ihrer Nähe? Wenden Sie sich an Major Fritz Schmid, Tel. 031 388 05 41 Redaktion

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Panorama

Die Heilsarmee in Europa ist ein Beispiel für Einheit

Bild: Daniel Imboden

Am Europa-Kongress „Forward” (Vorwärts) der Heilsarmee in Prag predigte Generalin Linda Bond zur internationalen Vision „Eine Armee, ein Auftrag, eine Botschaft”. Kapitän Daniel Imboden war dabei. sollte wie das Brot sein, das Jesus vermehrte, um Tausende zu speisen. Es gelte, einen grossen geistlichen Hunger zu stillen, findet auch Kapitän Daniel Imboden, Leiter des Korps Winterthur. Er spüre Aufbruchstimmung, gerade unter Salutisten aus osteuropäischen Ländern.

Während der drei Versammlungen vom 12.–14. Oktober wurden zahlreiche Musikstücke vorgetragen und Zeugnisse gegeben. Jedes Land stellte seine Heilsarmee-Aktivitäten in einer Diashow vor. Auch Salutisten des Territoriums Schweiz, Österreich und Ungarn standen auf der Bühne. Die Jugendlichen vom LivingSoul-

Chor sangen, und der ungarische Kadett Zoltan Benedek erzählte, wie Gott ihn aus schlimmsten Umständen rettete. Europäischer Heilsarmeefrühling „Kann Gott noch heute grosse Taten tun?”, fragte die Generalin in einer Ansprache. Ihre Antwort: Ja! Jeder Salutist kann und

Leidenschaft für Gott und die Heilsarmee 24 Salutisten aus der ganzen Welt haben sich im September für die erste Session des „International College for Soldiers” (ICS) in London getroffen. Eine von ihnen: die 26-jährige Schweizerin Debora Nufer. Unter der Leitung von Oberst Janet und Richard Munn haben wir verschiedene Aspekte von Gottes Reich betrachtet. Verschiedene Gastredner lehrten zu den Themen Gebet, Heiligung, Pioniere sowie Kunst und Musik in der Heilsarmee. Jeder Salutist hatte Gelegenheit, sein Zeugnis zu teilen. Zudem trafen wir Leiter der internationalen Heilsarmee wie die Stabschefs Sue und Barry Swanson und Generalin Linda Bond. Sie leitete einen Gottesdienst zum Thema „Eine Armee, ein Auftrag, eine Botschaft”. Einen Tag lang besuchten wir verschiedene Korps und konnten die dortige Arbeit durch praktische Hilfe und Gebet unterstützen. Wir haben auch einige Sehenswürdigkeiten besichtigt.

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Mich hat vor allem die Leidenschaft für das Reich Gottes bei den Teilnehmern und im Leitungsteam beeindruckt. Sie findet auf vielseitige Art Ausdruck. Ich habe die Vielfalt und den Austausch genossen, wurde neu inspiriert und motiviert für die Arbeit. Der Heilige Geist hat uns nah zueinander gebracht. Wir durften seine Gegenwart und sein Reden stark und mächtig erleben.

Der Kongress wurde live im Internet übertragen. Menschen aus aller Welt nahmen das Angebot wahr, um den Sprechern und Musikern zuzuhören. Die Generalin nutzte diese Gelegenheit, an sie zu appellieren: „Bitte, würden Sie für Europa beten?” Redaktion

dass ich diese Zeit erleben durfte. Ich bin fest überzeugt, dass sie Auswirkungen mit Ewigkeitswert rund um den Globus haben wird. Mögen die Streiter Christi in der ganzen Welt marschieren und neues Land zur Verherrlichung Gottes einnehmen. Debora Nufer salvationarmy.org/csld/ics

Ich danke Gott für das grosse Privileg, Die erste Klasse des ICS mit Generalin Linda Bond (vorne Mitte).

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Bild: zVg

Voller Einsatz: Am Europa-Kongress in Prag sangen die Jugendlichen vom Schweizer LivingSoul-Chor vor Salutisten aus ganz Europa.

Für Europa beten „Mir ist jetzt mehr bewusst, wie die Heilsarmee in anderen Ländern wirkt”, erklärt Kapitän Daniel Imboden. Das motiviere auch, diese im Gebet mitzutragen. Er ist dankbar: „Andere Territorien haben viel grössere Schwierigkeiten als wir in der Schweiz. Es ist gut, wenn wir ermutigen können.”


Panorama

ZusammenWachsen – Standortleitertreffen in Bern Führungspersonen aus der ganzen Schweiz trafen sich am 19. September zum ersten nationalen Standortleitertreffen in Bern. Es ging ums „ZusammenWachsen”.

Dabei ist die Arbeit immer den Blicken der Öffentlichkeit ausgeliefert. Die Evangelisations- und Korpsarbeit auf der anderen Seite hat sich einer bedürfnisorientierten, individuellen und auf die Orte zugeschnittenen Arbeitsweise verpflichtet. Das Ziel: gemeinsame Einsätze Am Standortleitertreffen wollte man diese beiden Flügel wieder näher zueinander bringen. Am Vormittag feierten die 180

Teilnehmer einen lebendigen Gottesdienst zum Thema „Berufen zur Hoffnung”. Die Abteilungsleiter von Sozial- und Evangelisationswerk hielten anschliessend Vorträge. Am Nachmittag setzten sich die Besucher der Konferenz mit Fragen des Zusammenwachsens auseinander. Die Resultate der Gruppenarbeit werden nun in der Direktion zusammengetragen und ausgewertet.

Bild: Sébastien Goetschmann

Zwischen den Bereichen Sozialwerk und Evangelisation liegt eine unübersehbare Kluft: Das Sozialwerk auf der einen Seite ist finanziell abhängig von den Geldgebern Bund, Kantonen, Sozialversicherung und öffentlichen Geldern. Diese geben gesetzliche Auflagen vor sowie Vorschriften und Ansprüche an das Qualitätsmanagement, die Personalführung, die Finanzierung und die organisatorische Gestaltung.

Ein Miteinander der beiden Bereiche Sozialwerk und Evangelisationswerk würde eine wirkungsvollere Umsetzung des Auftrags ermöglichen, den die Heilsarmee hat: Suppe, Seife, Seelenheil – die ganzheitliche Rettung des Menschen. Der Tag hat neues Interesse aneinander geweckt und viele Teilnehmer äusserten deutlich den Wunsch, ein solches Treffen zu wiederholen.

Major Gerhard Wyss Korpsoffizier Wädenswil

Oberstleutnant Massimo Tursi (r.) diskutierte an der Tagung mit Kapitän Andreas Fuhrer.

Bild: Susanne Ryser

Begrüssen und verabschieden – darum ging es im mittleren Teil des Gottesdienstes. Jeannine Kappeler wurde als Auxiliarkapitänin in der Division willkommen geheissen. Sie gab einen kurzen Einblick in ihre Aufgaben, die sie als Offizierin in Ausbildung im Korps Schaffhausen hat. Susanne Ryser ist die neue Teamassistentin für das Divisionshauptquartier. Majorin Vreni Eggenberger wurde nach 39 Jahren im aktiven Offiziersdienst feierlich die Ruhestandsurkunde übergeben. Die Predigt von Major Hervé Cachelin enthielt viele gute, kritische und hinterfragende Impulse, die in Gesprächen während der Tagung noch weiter besprochen wurden.

Bei schönem Wetter genossen die Treff Ost-Besucher Picknick und Gemeinschaft.

Welche Zutaten hat deine Suppe? Über 400 Personen nahmen am „Treff Ost”, dem Familientag der Division Ost, teil, der am 2. September in Volketswil stattfand. Im Gottesdienst am Morgen ging es um das Thema „Welche Zutaten hat deine Suppe?” und nahm Bezug auf das Heilsar-

mee-Motto „Suppe, Seife, Seelenheil”. Mit einem Anspiel wurden wir gleich zu Beginn lebhaft ans Thema herangeführt. Musikalisch umrahmten das Musikkorps Winterthur und die neu formierte Lobpreisband vom Zürich Zentralkorps den Gottesdienst.

Bei Picknick, Cervelat und Bratwurst genossen wir danach draussen die Gemeinschaft. Die Lobpreisband vom Zürich Zentralkorps gab ein Ständchen, und viele nahmen an der Plausch-Olympiade teil. Auch die Gelegenheit zu Kontakten untereinander wurde rege genutzt. Die Tagung schloss mit der Siegerehrung der Olympiade und mit einem Segenswort. Susanne Ryser

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Panorama

Licht in eine korrupte Welt Die Heilsarmee hat für ihr Anti-Korruptionsprogramm den StopArmutPreis erhalten. An der StopArmut-Konferenz am 15. September in Thun haben sich rund 260 Christen mit dem Thema Korruption befasst.

Bild: zVg

Korruption sei eines der Haupthindernisse, um Armut effektiv bekämpfen zu können, erklärte Joel Edwards, Direktor der internationalen Kampagne gegen Armut „Micah Challenge”. 2008 zum Beispiel

seien aus Afrika wegen Korruption rund 380 Milliarden Dollar abgeflossen, in der gleichen Zeit erhielten die Länder jedoch nur Hilfe im Wert von 44 Milliarden Dollar. Joel Edwards wies darauf hin, dass viele dieser Gelder nun auf Konten in Steuerparadiesen wie der Schweiz liegen würden – wir sind somit involviert.

Irène Cherpillod nimmt für die Heilsarmee den Projektpreis entgegen.

Austausch In Workshops haben wir das Thema Korruption vertieft. Wir tauschten uns aus, wie wir uns als Christen für mehr Gerechtigkeit engagieren können. Beispiele von Aktionen gegen

Ungerechtigkeiten in südlichen Ländern zeigten, wie konkret etwas bewegt werden kann. Heilsarmee gewinnt Projektpreis Am Ende der Konferenz wurde in vier Kategorien der StopArmut-Preis vergeben. Dieser prämiert Persönlichkeiten und Organisationen, die sich für die Bekämpfung von Korruption und Ungerechtigkeit engagieren. Die Heilsarmee gewann für ihr AntiKorruptionsprogramm in den beiden Kongos den Preis in der Kategorie „Projekte”. Die Jury war vom Heilsarmeeprogramm in allen Kriterien überzeugt: Es ist lokal verankert, berücksichtigt den kulturellen und thematischen Kontext und dient als Beispiel für andere Regionen und Länder. Irène Cherpillod, Mitarbeiterin der Heilsarmee Schweiz und Verantwortliche dieses Projektes, freute sich über den Preis. In ihrer Dankesrede erinnerte sie die Konferenzteilnehmer daran, dass Korruption zerstört und Entwicklung verhindert. Sie betonte, wie wichtig es sei, gemeinsam mit offenen Augen, Mut und Engagement dagegen vorzugehen. Thomas Martin Mission & Entwicklung

Bild: Sarah Fuhrer

„Hinstehen und Jesus proklamieren” Lokale Kirche und Aktion, weltweite Auswirkung: Unter diesem Motto versammelten sich Christen aus aller Welt fünf Tage lang in Thun. Ein Sprecher, Vinoth Ramachandra aus Sri Lanka, sprach über das Problem, dass oft Leute aus reichen Ländern entscheiden, was die Armen brauchen, und sich bestimmend über sie hinwegsetzen. Viel wichtiger wären echte, freundschaftliche Beziehungen. Die Bedürfnisse sollen die Agenda bestimmen, nicht umgekehrt. Er fordert von den reichen Ländern vor allem lokale, nachbarschaftliche Aktionen, mit denen sie ihre Solidarität mit den armen Nationen zeigen – beispielsweise ein Brief an die Zeitung, wenn diese unfair berichtet. Den Mehrwert zeigen Erwin Bänteli war lange in der Entwicklungshilfe tätig und als Helfer am Event. Er erklärte, ihm sei wichtig, lokal zu arbeiten und im Kleinen darauf zu achten, wo man etwas gegen die Armut tun kann. „Wir alle müssen wieder vermehrt hinstehen und Jesus proklamieren. Man soll sehen, welchen

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Mehrwert wir mit Jesus im Leben haben. Wir sollten die säkulare Welt kennen und verstehen, und dann dort als Vorbilder agieren. Wenn wir voll auf Gott vertrauen und uns für ihn einsetzen, dann wird er es richten!” Voneinander lernen Am Nachmittag konnten Workshops wie „Sorgfalt mit der Schöpfung” oder „Frau zu Frau” besucht werden. Viele der 350 Teilnehmer waren begeistert von der einwöchigen Konferenz. „Der Anlass ist sehr informativ”, erklärte ein junger Mann aus Indien. „Besonders spannend sind die vielen Kontakte, die man in der ganzen Welt knüpft.” Aus dieser Interaktion ergaben sich viele Gespräche. Marc Jost betont dazu: „Wir alle sollen und können voneinander lernen. Wir sind alle eins in Jesus!”

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Sarah Fuhrer

Im Poncho, um die Verbundenheit mit anderen Ländern zu zeigen: Marc Jost und Sohn Micha.

Das Micah-Network ist eine weltweite christliche Gemeinschaft, die sich für ganzheitliche Mission einsetzt. Teil davon ist die „Micah Challenge”, welche die weltweite Armut bis 2015 halbieren möchte, beispielsweise mit der Schweizer Kampagne StopArmut, die von der Heilsarmee unterstützt wird. (sf)


Panorama

„Jeder soll hier seinen Platz finden” Buchseegut – Buchseebesser! Das Motto des Umbaus auf dem Buchseegut bei Bern verpflichtet. Seit dem Spatenstich für das neue Wohnheim im April hat sich viel getan. Hans Lanz, Bereichsleiter Blumenhaus und Gärtnerei, bestätigt, wie Gottes Segen auf dem Vorhaben liegt.

Was sagen die Bewohner dazu? H. L.: Sie freuen sich auf ihre neuen Zimmer. Beim Rundgang gestern haben sie schon begonnen zu planen, wo sie beispielsweise ihre Bilder aufhängen werden. Was ist Ihr Ziel? H. L.: Wir wollen uns als Wohnheim gut positionieren und ausgelastet sein. Auch in

Und – haben Sie von Gottes Segen etwas gespürt? H. L.: Auf jeden Fall! Wir hatten keine Unfälle, keine sonstigen Zwischenfälle, wir sind im Zeitplan – das sind definitiv Indizien, dass jemand über der Arbeit wacht. Wir verstehen uns sehr gut mit den Architekten, und die Zufriedenheit ist bei allen hoch. Ich bin erstaunt, wie schnell, reibungslos und harmonisch bisher alles ablief. Was ist denn schon alles gemacht? H. L.: Zuerst kamen der Abriss des alten Gebäudes und die ganze Planung. Vom neuen Gebäude steht jetzt der Rohbau – Erdgeschoss, erster und zweiter Stock sowie die Decke. Die Fenster, Fassaden, der Dachabschluss und der Innenausbau kommen noch. Wenns weiterhin gut läuft, ist bis August 2013 alles fertig und bezugsbereit. Was wird anders beim neuen Gebäude? H. L.: Wir haben von 33 auf 46 Plätze aufge-

Bild: Sarah Fuhrer

Hans Lanz, beim Spatenstich haben Sie eine Bibel vergraben. Warum vergräbt man denn ein Buch? Hans Lanz: Der Grundgedanke war, dass das Haus aufs Wort Gottes gegründet ist. Uns war wichtig, um Gottes Segen für den Bau und die ganze Anlage zu bitten.

Imposant: Das neue Gebäude auf dem Buchseegut nimmt Form an.

stockt. Die Zimmer sind grösser, der ganze Bau ist geräumiger und moderner mit einer Lounge im Erdgeschoss. Bisher war es ein reines Männerheim, ab nächstem Sommer nehmen wir auch Frauen auf. Wir wollen mit der Zeit gehen und das ist jetzt, wo jedes Zimmer eine eigene Nasszelle hat, auch möglich. Das Gebäude ist neu rollstuhlgängig und rauchfrei. Wir heizen mit Erdgas, und die Warmwasseraufbereitung ist mit Solarzellen ausgerüstet. Auch sonst haben wir einiges saniert im Buchseegut in den letzten Jahren – eben immer ein wenig „buchseebesser”.

Zukunft möchten wir geschützte Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Wir gelten als Oase für Ruhe und Frieden hier in Köniz mit einer guten Atmosphäre – das wollen wir beibehalten. Was ist das Besondere im Buchseegut? H. L.: Es hat Tradition und ist von den Werten der Heilsarmee geprägt. Es ist ein offenes Haus mit offenen Türen, und jeder soll hier seinen Platz finden – egal, welche Herkunft und Prägung er hat. Fragen: Sarah Fuhrer

Atmosphäre im Haus weiterhin entspannter

Konsums. Der betroffene Bewohner hat nun einen Alkoholentzug angetreten.

Seit 16 Monaten läuft im Wohnheim Zürich an der Molkenstrasse ein Pilotprojekt: Die oft schwer alkoholabhängigen Bewohnerinnen und Bewohner dürfen in ihren Zimmern Alkohol konsumieren.

Wir können jetzt auch Klienten aufnehmen, die wegen ihres jahrzehntelangen Konsums nicht in der Lage wären, das hausinterne Alkoholverbot einzuhalten. So können wir unserer Mission, für die „Ärmsten der Armen” da zu sein, noch besser gerecht werden: eine sehr herausfordernde Aufgabe, doch gerade hier erleben wir Beistand und Segen durch Gottes heiligen Geist.

Die vorwiegend positiven Erfahrungen der letzten Monate haben sich weiter bestätigt: Die Atmosphäre im Haus ist entspannter. Negatives Trinkverhalten wie Sturztrinken vor der nächtlichen Hausschliessung beobachten wir nicht mehr. Dank der Regelung können die Bewohner ihren Alkoholkonsum besser über Tag und Nacht verteilen.

Da der Konsum ohne Konsequenzen thematisiert werden kann, besprechen wir auch öfter Themen wie die beeinträchtigte Gesundheit oder die belastete Familiensituation. Erst kürzlich fiel ein Klient durch seinen starken Alkoholkonsum im Haus auf. Seine Bezugsperson führte sehr konstruktive Gesprächen über die Folgen des

Roger Berger Gesamtleiter Wohnheime Zürich

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Panorama

Vor fünf Jahren feierten sie noch Gottesdienst in einer Garage: Heute blüht das Korps Gyöngyös auf. Für die Kinderkrippe und die Sozialküche fehlt es noch an Finanzen. Wen werden Sie in der neuen Kinderkrippe betreuen? Korpsoffizier Kap. András Hegedüs: Wir nehmen unterprivilegierte Kinder sowie Roma-Kinder auf. Wir haben Platz für 45 Kinder in drei Gruppen.

Bild: zVg

Wer profitiert von der Sozialküche? A. H.: Obdachlose, Grossfamilien, alte Leute oder einzelne Mütter mit Kindern zum Beispiel. Wir rechnen mit rund 200 Leuten. Die Küche wird von Montag bis Freitag geöffnet sein.

Mit diesen beiden Projekten kommt eine Menge Mehrarbeit auf Sie zu. Wie werden Sie diese bewältigen? A. H.: Wir werden mit Fachleuten zusammenarbeiten, die dank ihrer Ausbildung und ihrem Wissen eine grosse Hilfe für uns sind. Und wir stellen neue Mitarbeiter an – entweder aus unserer oder einer anderen Gemeinde, vom offenen Arbeitsmarkt oder vom Arbeitsamt. Finden die Menschen, die das soziale Angebot in Anspruch nehmen, auch im Korps ihren Platz? A. H.: Ja, wir haben in unserem Korps neu eingereihte Salutisten. Welche Ausstattung braucht es noch im neuen Gebäude? A. H.: Im Kinderraum fehlen Möbel, im Gottesdienstsaal eine Technikeinrichtung sowie Stühle und ein Keyboard, in der Küche Besteck und Teller. Den Essraum und den Spielplatz müssen wir noch einrichten, ebenso den Jugendraum, wo wir mit Billard, Tischtennis und Fitness ein Angebot für junge Leute gestalten möchten.

Majore András und Rozalia Hegedüs haben in Gyöngyös Pionierarbeit geleistet.

Mit wie vielen Leuten haben Sie angefangen? A. H.: Ich bin mit meiner Frau seit sechs

Gottesdienst auf dem Wydenhof Am 9. September traf sich das Korps Burgdorf bei der Gastgeberfamilie Mathys auf dem Hof zu einem Erlebnisgottesdienst. Unter freiem Himmel genossen wir zuerst ein feines und reichhaltiges Frühstück. Später spielte das Musikkorps das Lied „Sollt ich meinem Gott nicht singen” und läutete damit den Festgottesdienst ein. Das Thema an diesem Morgen war „Gnade, ein Geschenk Gottes”. Einige Zwischenstopps Michel Bohni verabschiedete sich. Er hatte uns als Korpshilfe einige Zeit unterstützt.

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Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen, was uns alle bereicherte. Dann begrüsste das Korps offiziell Irène Künzli. Sie erzählte kurz ihre Geschichte und dankte Gott immer wieder. In einer schwierigen Zeit im Leben fand sie zu Jesus Christus – und zur Freiheit in ihm. Sie bedankte sich, dass sie ohne Vorurteile herzlich im Korps aufgenommen wurde.

Jahren in Gyöngyös. Vorher gab es hier keine Heilsarmeearbeit – wir zwei haben die Pionierarbeit begonnen. In den ersten paar Jahren führten wir die Bibelstunden und Gottesdienste, aber auch die Kinderlager mit 20 bis 25 Kindern in unserem Diensthaus durch. Seit drei Jahren mieten wir einen Raum für die Gemeinde, die jetzt von 20 bis 30 Erwachsenen und bis zu 20 Kindern besucht wird. Zudem haben wir sieben Salutisten und drei Mitglieder im Freundeskreis, die uns bei der täglichen Arbeit helfen. Kennt man Sie in der Bevölkerung? A. H.: Wir haben seit einigen Jahren sehr gute Kontakte mit der ganzen Stadt, mit dem Bürgermeister und dem Sozialamt. Es wird auch in den Medien viel über uns berichtet, im Fernsehen und den Zeitungen. Fragen: Elsbeth Cachelin

Spenden Sie für die Projekte! Wenig Geld kann viel bewirken. Ihre Spende hilft: Kontoname: Üdvhadsereg Föszámla Kontonummer: 10404072-50494954-56521010 Name der Bank: K & H Bank Adresse: H-1055 Budapest, Nyugati tér 9. SWIFT-Code: OKHB HUHB IBAN: HU94 1040 4072 5049 4954 5652 1010

Hansruedi und Cornelia Herrmann sowie Cendrine Brügger. Bekräftigt wurde dieser Akt mit dem Schlusslied „Freud, Freud, Freud, in der Heilsarmee ist Freude”. Ursi Kreiss Bild: zVg

Ungarn: neues Gebäude für neue Projekte

Anschliessend wurde Fritz Baumgartner in den Korpsleitungsrat ernannt und mit im Gebet Gott anbefohlen. Und das war noch nicht alles. Fünf Personen liessen sich zu Salutisten einreihen: Die Ehepaare Markus und Christine Wiget,

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Korpsoffizier Severino Ratti (r.) freut sich mit den fünf frisch eingereihten Salutisten.


Panorama

Eine Rettungsstation im Zürcher Oberland

sonen als Mitarbeiter im Gebets- und Seelsorgedienst ernennen und 16 Personen als Gebetsgruppenleiter einsetzen.

„Wir sind eine Rettungsstation und kein Clubhaus” – das ist die Vision der Heilsarmee Zürich Oberland. Die Korpsmitglieder dürfen erleben, wie diese Vision Realität wird: Das Leben in der Gemeinde pulsiert.

In den letzten Wochen hat sich in unserer „Rettungsstation”, unserem Korps, einiges getan. Wir konnten ein Schulungsangebot zum Thema „Seelsorge” mit über 80 Teilnehmern starten und damit einem grossen Bedürfnis entsprechen. Auch sonst gab es Veränderungen: Wir durften vier Juniorsoldaten einreihen, die in ihren Jungsoldatenlektionen ausgebildet werden. Ein enormes Vorrecht! Und es zeigt: Unsere Rettungsstation wirkt altersübergreifend.

Die C.A.S.A. feiert Die christliche Anlaufstelle für soziale Anliegen (C.A.S.A.) der Heilsarmee Winterthur hat Ende September 2012 ihr 10-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst und einem VIP-Apéro gefeiert.

Korpsleitungsrat Korps Zürich Oberland

Segen vor der Abreise Simon Ochsner wurde nach Brasilien ins dortige Missionsfeld der Heilsarmee ausgesandt und in den engeren Freundeskreis des Korps aufgenommen. Im September erhielten wir zudem personelle Verstärkung: Simon Berger ist neu Soldat unseres Korps. Wir durften 22 Personen als engere Freunde aufnehmen, 25 Per-

Bild: Monika Schulthess

Unser Ziel ist es, Leute zu retten und auszubilden, damit sie anderen Notleidenden helfen können – ganz nach dem Motto „Saved to save (gerettet um zu retten)” von unserem Gründer William Booth.

Simon Ochsner (r.) wird vor seiner Aussendung von Major Beat Schulthess gesegnet.

ein VIP-Apéro organisiert. Christoph Sommer, Leiter der Sozialberatungsstelle, und seine zwei Mitarbeiterinnen Ruth Williams und Monika Ohnemus begrüssten rund 50 Vertreter aus städtischen und kirchlichen Behörden, Hilfswerken und Fachstellen.

Ein ehemaliger Klient der C.A.S.A. verwöhnte die Gäste im gemütlichen Hinterhof mit selbst zubereiteten, asiatischen Köstlichkeiten. So wurden Kontakte geknüpft und man konnte sich im lockeren Rahmen über die Arbeit in der Beratung von hilfesuchenden Menschen austauschen.

Einige Besucher gaben an, schon oft Menschen an die C.A.S.A. verwiesen zu haben, waren aber selbst noch nie da gewesen. Umso interessierter liessen sie sich die Räumlichkeiten zeigen und verfolgten die Präsentation im Empfangsraum.

Das Fazit der Organisatoren fiel positiv aus: Der Abend hat bestätigt, dass die C.A.S.A. eine hervorragend vernetzte, städtisch anerkannte Beratungsstelle ist, die eine wertvolle Arbeit leistet. Bild: zVg

Am Festgottesdienst vom 23. September erzählten die drei Mitarbeiter der Sozialberatungsstelle, wie sie Gottes Eingreifen in ihrer Arbeit erlebt haben. In seiner Predigt rief der Korpsoffizier, Kapitän Daniel Imboden, zur Offenheit im Umgang mit Fremden auf. Er illustrierte seine Gedanken anhand der Begegnung von Jesus mit der nichtjüdischen Frau aus Markus 7. Diese bittet ihn, ihre Tochter vom Dämon zu befreien.

Die C.A.S.A. vermittelt Hilfesuchende an Fachstellen, bietet administrative Hilfe und punktuell finanzielle Überbrückungshilfe an. Jährlich finden rund 900 Ratsuchende bei den drei Mitarbeitenden und 15 Freiwilligen ein offenes Ohr. Die C.A.S.A. ist von Montag bis Freitag jeweils nachmittags geöffnet, Termine werden auf Anmeldung vermittelt. Telefon: 052 202 77 80, Adresse: Wartstrasse 9, 8400 Winterthur.

Beim anschliessenden Kirchenkaffee haben die Gottesdienstbesucher die für den Anlass kreierte Geburtstagstorte genüsslich verzehrt. Grosses Interesse an der C.A.S.A. Als Dank wurde am Donnerstag, 27. September, in den Räumlichkeiten der C.A.S.A.

Wir sind Jesus Christus dankbar, dass er der Kommandant unserer Rettungsstation ist!

In Feststimmung: Kapitän Daniel Imboden (l.) und C.A.S.A.-Leiter Christoph Sommer.

Kapitän Daniel Imboden

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Notabene

Heimgang

Familienchronik

Majorin Rosa Oeler Bild: ZVG

Rosa Oeler wurde am 14. Juli 1930 geboren. Obwohl ihre Mutter Salutistin war, zögerte sie, den gleichen Weg einzuschlagen. Am 21. Juni 1952 entschloss sie sich im Korps Aarau, ihr Leben Gott zu übereignen. Die Bereitschaft, Gott und den Menschen zu dienen, wuchs nach und nach in ihr. Sie wusste jedoch nicht genau, wie sie dies tun sollte. Als sie das Buch „In His Steps” (dt. In seinen Fussstapfen) von Charles M. Sheldon las, erhielt sie eine Antwort. Sie fand keine Ruhe, bis sie bereit war, Gott vollzeitlich in der Heilsarmee zu dienen. Was sie mit Gott erlebt hatte, motivierte sie, anderen Menschen zu helfen. Am Auffahrtsfest 1954 folgte sie dem Ruf Gottes und absolvierte in den Jahren 1955/56 die Offiziersschule in Bern. Zuerst wurde sie in die Evangelisationsarbeit nach Bischofszell, Egg und Heiden, dann in die Sozialarbeit in den Kinderheimen von Bäretswil und Zürich bestallt. Im November 1961 erhielt sie die Versetzung nach Belgien, wo sie während 13 Jahren in einem Seniorenheim arbeitete. Anschliessend wurde sie ans Hauptquartier berufen, wo sie während 18 Jahren in der Spendenabteilung arbeitete. Dort sammelte sie während Jahren mutig und beharrlich Spenden und tat einen Dienst im Verborgenen für ihren Herrn und Meister. Nach einem in grosser Demut ausgeführten und gesegneten Dienst trat sie im Juli 1992 nach 36 Dienstjahren in den Ruhestand. Am 11. September 2012 rief Gott Majorin Rosa Oeler in ihrem 83. Lebensjahr zu sich in die ewige Heimat. Redaktion

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Kinderweihe Aarau: Simea Annelise Hunziker; AargauOst: Kim Tabea Friedli-Röhrig, Benjamin Gross; Aargau Süd: Zoe Jane Eng-Gloor; Aargau-West (Zofingen): Johanna Brändli; Bern: Lia Maeva Nufer, Timon Kugler; Biel: Elias Müller; Bülach: Angelo Donatucci; Huttwil: Timea Schärli, Jaelle Christina Geissbühler, Lynne Maria Salima Flückiger, Simea Haller; Langnau i.E.: Luisa Ann Berger; Liestal: Abbie Steiner; Münsingen: Lynnea Sophia Messerli, Rahil Zedi Asghar; Thun: Eliel Jakob Juniorsoldateneinreihung Aarau: Anina Wittwer; Aargau Ost: Joy Scharwächter; Bern: Dean Bates, Dillon Bates; Bülach: Leonie Walther, Jennifer Weidmann; Liestal: Samira Inniger, Simea Inniger, Sarah Lehmann, Micha Lehmann, Jana Lehman, Noah Lehman; ZürichOberland: Jasmin Vetsch, Lisa Standhardt, Marc Hottiger, Céline Wilde; Zürich Zentral: Rahel Gerber, Patrick Reuteler Aufnahme in den Freundeskreis Aargau Süd: Yannik Beimler, Jenny EngGloor, Thomas Eng, Stephanie Gilomen, Doron Schneider, Deborah Schweighauser, Rebecca Schweighauser, Benjamin Hunziker, Josua Tedesco; Biel: Heidi Wyssen; Frutigen: Debbie Wittwer, Markus Kropf; Huttwil: Simon Fuchs, Sandra Fuchs; Liestal: Joël Niederhauser, Jaqueline Lehmann, Nicole Spinnler, Judith Vidal, Eliane Hürlimann; Münsingen: Silvia Reuteler-Schneider; Zürich Nord: Manuela Ziegler, Gundi Wettstein, Esther Meier; Zürich-Oberland: Ulrich Steinemann, Débora Solèr Steinemann, Franziska Vetsch, Jonas Bosshard, Mirjam Bosshard, Fredy Bieri, Ruth Bieri, Matthias Kürsteiner, Sonja Kürsteiner, Fatma Akbuga, Vakas Akbuga, Markus Senn, Ruth Spahr, Matthias Oertle, Atara Oertle, Anne Hottiger, Marianne Ingold, Nadja Roth, Käthi Giradet, Manuela Roth, Marc Schläpfer, Amanda Schläpfer, Simon Ochsner Soldateneinreihung Biel: Gabrielle Keller, Marie-Louise Bourquin, Sara Holzer; Burgdorf: Markus Wiget, Christine Wiget, Hansruedi Herrmann, Cornelia Herrmann, Cendrine Brügger; Liestal: Sonja Niederhauser, Guido Lehmann; Sissach: Peter Mumenthaler, Rita Mumenthaler, Matthias Bitterlin; ZürichOberland: Simon Berger

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Abschluss biblischer Unterricht Aargau-Ost: Joya Süess; Aargau Süd: Stephanie Gilomen, Benjamin Hunziker, Josua Tedesco; Affoltern: Nicola Mantegani, Yoël Alder, Chris Gutzwiller; Basel 1: Kevin Kreienbühl, Luca Hofmann, Lukas Brändle; Bern: Nathalie Feuz, Samuel Feuz, Noemi Steiner, Michelle Steiner, Linda Stettler, Lea Walzer; Biel: Salim Gataby, Igea Valori, Dania Holzer, Salome Baum; Burgdorf: Salome Ratti; Huttwil: Noemi Breiter, Rosanna Schneider, Stella Kilchmann, Olivier Hirschi, Dennis Appel, Rebekka Biegger, Nicole Leibundgut, Benjamin Suter; Liestal: Rahel Spinnler, Simea Heid; Schwarzenburg: Dominique Dupraz; Zürich Nord: Kim Bösch, Ruben Schmid, Céline Walzer; Solothurn: Josua Uske; Winterthur: Matthias Bosshard, Tabea Bühler, Salome Etzensperger, Céline Graf, Jacqueline Fuhrer, Tabea Imboden, Selina Schwery, Ladina Vögeli; ZürichOberland: Joy Hottiger, Tobias Schäfer, Lea Wittwer; Zürich Zentral: Nadja Kramer, Kevin Bates, Raphael Youssef Trauung Aarau: Priscilla Peterhans und Dave Buchmüller; Aargau-Ost: Sabine Ackle und Lukas Vatter; Aargau Süd: Jaqueline Kater und Thomas Peter; Affoltern: Sina Gutzwiller und Andreas Dummermuth; Amriswil: Judith Riesen und Manuel Wittwer; Basel 1: Simone Bremgartner und Reto Haller; Huttwil: Ursigna Marugg und Manuel Breiter, Franziska Lanz und Marcel Wyss, Selomie Jörg und Mario Sangiorgi, Silvana Zumbrunnen und Alexander Grädel; Liestal: Rita Probst und Tahir Bassra, Martina Bäumlin und Markus Steiner; Schwarzenburg: Christina Rudolf und Daniel Winkelmann; Thun: Xenia Frei-Anneler und Markus Frei; Winterthur: Claudia Wenger und Sadath Sophanna, Melanie Kunz und Simon Schneider, Debora Solenthaler und Philipp Keller Mitarbeiterernennung Aarau: Marcel Bürgi (Jugendarbeiter); Aargau Süd: Cindy Bertschi (Korpsleitungsrat); Biel: Cathrin Wendel (Sonntagsschule), Michael Schwarz (Quartiermeister); Bülach: Benjamin Kutil (Korpsrat); Burgdorf: Fritz Baumgartner (Korpsleitungsrat), Livia Schwaller (Fähnrich); Frutigen: Simon Wüthrich (Mitarbeiter Hausdienst); Münsingen: Therese Ochsenbein (Korpsleitung); Schaffhausen: Monika Riedi


Notabene

Offizielle Mitteilungen (Jugendarbeit), Michael Huber (Jugendarbeit); Zürich-Oberland: Gebets- und Seelsorgedienst: Monika Wittwer, Roland Spielmann, Irene Spielmann, Werner Roth, Anneliese Roth, Manuela Standhardt, Bruno Camponovo, Jael Camponovo, Ueli Heusser, Margrit Heusser, Fritz Bamert, Rebecca Bamert, Maja Wilde, Irene Staub, Michael Hottiger, Anne Hottiger, Käthi Girardet, Fredy Bieri, Ruth Bieri, Manuela Roth, Nadja Roth, Heidi Marguth, Martin Marty; Gebetsgruppenleiter: Daniel Bosshard, Vreni Bosshard, Sonja Kürsteiner, Hanspeter Hellmüller, Charlotte Hellmüller, Matthias Oertle, Atara Oertle, Gabriela Hottiger, Thomas Schulthess, Lara Schulthess, Andreas Wilde, Paul Wittwer, Bruno Sprecher, Anni Sprecher, Liselotte Marty, Marianne Ingold; Zürich Zentral: Mirjam Grossen (Leiterin Teenieclub), Lukas Mettler (Leiter Lobpreisband), Martin Gossauer (Vizeleiter Gemischter Chor) Ernennung von Lokaloffizieren Bülach: René Weidmann (Korps Sergeant Major); Ruth Hauenstein (Ehrensergeantin); Thun: Marc Schmid (Korps Sergeant Major), Therese Stähli (Korpsrat), Simon Widmer (Korpsrat), Eveline Schmid (Korpsrat); Winterthur: Otto Tschumi (Geistlicher Sergeant der Musikkorps) Besondere Jubiläen Aargau Süd: Rosa Bohl (100 Jahre alt), Karl Büchi (75 Jahre Salutist), Hans Dätwyler (75 Jahre Salutist), Christine Friedli (50 Jahre Salutistin); Bern: Ruth und Teophil Stettler-Hanselmann (Goldene Hochzeit), Regina Pfister (40 Jahre Salutistin), Ruth Zurbrügg (40 Jahre Salutistin); Bülach: Frieda Weber (90 Jahre alt); Liestal: Max Tschopp (70 Jahre Salutist), Marianne Tschopp (40 Jahre Salutistin); Thun: Rosmarie Portmann (50 Jahre Salutistin); Zürich-Oberland: Elisabeth Hofer (65 Jahre Salutistin); Zürich Zentral: Esther Steck-Meier (50 Jahre Salutistin), Kurt Heiniger (40 Jahre Salutist) Heimgang Aargau Süd: Ellie Schneider-Costa, Ella Urech-Walti; Bern: Rösli Zünd-Grogg, Monika Iseli, Giesela Törlitz, Susy Stettler, Lili Köhli, Heidi Steiner-Frei; Biel: Martha Bolz-Martin; Birsfelden: Marianne Lienhard, Hans Kägi-Gisin; Frutigen: Elisabeth Röthlisberger, Hildi Klossner; Münsingen: Johanna Huber; Schwarzenburg: Hulda

Rothacher; Sissach: Klara Jenny; Thun: Verena Waber-Probst; Winterthur: Irma Alder-Götsch; Zürich Nord: Verena Knöpfli-Lehmann; Zürich-Oberland: Esther Schürch-Hostettler

Gratulationen 85 Jahre 27.11. Majorin Margrit Schranz, Ausserschwandstrasse 1, 3715 Adelboden

Kommissär André Cox wurde von der Internationalen Leiterin der Heilsarmee, Generalin Linda Bond, zum neuen Stabschef ernannt. Seine Frau Silvia wird internationale Präsidentin der Frauenorganisationen. Die beiden treten ihr Amt am 1. Februar 2013 an. Die Kommissäre sind Offiziere des Territoriums Schweiz-Österreich-Ungarn und dienen im Moment als Territorialleiter und territoriale Präsidentin der Frauenorganisationen im Vereinigten Königreich England und in der Republik Irland.

6.12. Majorin Margaretha ZimmermannSchmid, Zündliweg 5, 3714 Frutigen 75 Jahre 29.11. Major Willy-Fred Schaffter, Route des Agites 1, 1860 Aigle

Die Heilsarmee ist in Ungarn nun per Gesetz als Kirche anerkannt. Sie erhält damit für ihre Projekte staatliche Unterstützung. Die Heilsarmee ist in Ungarn eine von ca. 30 anerkannten Kirchen.

5.12. Majorin Maggy Sterckx-Lipcan, Rue des Bouleaux 3, 1400 Yverdon-les-Bains Diamantene Hochzeit 22.11. Majore Hugo und Esther SteinerFuhrer, Niesenblick 1, 3600 Thun Goldene Hochzeit 24.11. Oberstleutnante Peter und Hilda Hari-Wäfler, Eselmoosgasse 21, 3715 Adelboden

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Die Heilsarmee hat am 8. August 2012 offiziell ihre Arbeit in Grönland begonnen. Damit ist sie weltweit in 125 Ländern tätig.

Die Heilsarmeearbeit in Spanien und Portugal werden per 1. Februar 2013 administrativ zusammengelegt und als Kommand Spanien und Portugal vereint sein.

Termine

Es sind noch Plätze frei!

Kommissäre Franz und Hanny Boschung, Territorialleiter

Singwochenende Vom 30.11.–2.12.2012

14.11.2012 Besuch DHQ Ost 25.11.2012 Gottesdienst Korps Brienz 9.12.2012 Gottesdienst Korps Zofingen 13.12.2012 Strategieratssitzung, HQ Bern

Adventstage Vom 13.–16.12.2012

Oberstleutnante Massimo und AnneFlorence Tursi, Chefsekretär und Sekretärin für G+F

Weihnachten/Neujahr Vom 24.12.2012–2.1.2013 gaestehaus-ringgenberg.ch Bei wem oder in welchen Korps schlummern noch gut erhaltene Tamburins, welche günstig abgegeben werden können? Wer hat noch Schulungsunterlagen für Tamburin-Unterricht, Figurenblätter, die nicht mehr gebraucht werden? mayer.marlis@ bluewin.ch, Tel. 071 888 48 22

14.11.2012 Mitarbeitertagung, Lausanne 15.11.2012 Mitarbeitertagung, Aarau 16.11.2012 Mitarbeiteranlass Heilsarmee Flüchtlingshilfe 17.–18.11.2012 Wochenende Korps Langnau 25.11.2012 Gottesdienst Korps Moutier 2.12.2012 Gottesdienst Korps Affoltern 6.12.2012 Weihnachtsfeier für Ruhestandsoffiziere in der Division Bern, Thun 9.12.2012 Weihnachtsfeier Korps Yverdon 13.12.2012 Strategieratssitzung, HQ Bern

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2012

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Neues bereichert

Bild: zVg

Im Dialog bleiben

Wir gehören von Natur aus nicht zu den Menschen, die Veränderung lieben. Dennoch werden wir oft damit konfrontiert. Nach zehn Jahren in Malleray erhielten wir vor etwa einem Jahr den Marschbefehl nach Orbe. Diese Nachricht löste widersprüchliche Gefühle in uns aus: Traurigkeit und Freude, Angst und Zuversicht ... Anderen Menschen begegnen, andere Orte entdecken, sich neu anpassen – all das erschien uns beinahe so kompliziert wie der Umzug in ein anderes Land.

Familie Dawans (v.l.n.r.): Phoebe, Alexandre, Abigaël, Yoachim, Isabelle, Osias und Yves.

nung neu zu überdenken. Wir wollen so die Dynamik des Glaubens sowohl in unserer Familie als auch im Dienst stärken.

Nach einem Jahr der Erkundung stehen wir vor der Herausforderung, unsere Pla-

Majore Yves und Isabelle Dawans Korpsoffiziere Orbe

Wenn wir von der Bedeutung des Gebets überzeugt werden wollen, kann uns Jesus als Vorbild äusserst hilfreich sein. Unser Herr war ein Beter von unvergleichlicher Grösse und Art.

Impressum

Etwas Neues hat begonnen ler

Lernen von Jesus!

Im nächsten „dialog”

Bild: Gabrielle Kel

Im Dialog mit Gott

Ist Jesu Vorbild nicht liebevolle Verpflichtung und gleichzeitig die grosse Chance für unser Leben?

Gründer der Heilsarmee William Booth Generalin Linda Bond Territorialleiter Kommissär Franz Boschung

Mit der Entscheidung, Jesus Christus als Herrn anzuerkennen, fängt ein neues Leben an. Was heisst das für uns im Alltag? Weihnachten bedeutet für uns: Jesus wurde Mensch, um den Weg zu Gott frei zu machen und neues Leben zu schenken.

Majorin Heidi Knecht   Die Redaktion

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Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse!

Layout Rolf Messerli Druck Rub Media AG, Wabern/Bern

Mehr dazu im nächsten dialog.

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Redaktionsteam Sergeant Martin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Marketing; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Florina German (FG), Redaktorin; redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Oberstin Ines Adler, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Für ihn war in der Zeit seines Menschseins das Beten Lebenselement. Sein Beten trug ihn. Vom Austausch im Gebet mit dem Vater flossen ihm ständig neue Kräfte und Weisung zu. Das ihm aufgetragene Werk besprach er mit dem Vater ebenso wie die konkreten Tagesentscheidungen. Von seinem Beten überwältigt und tief beeindruckt bitten die Jünger ihren Herrn: ”Lehre uns beten!” Sie sehen und erleben mit ihm ein Gott völlig hingegebenes Leben. Sie erkennen, dass das Motiv dazu und die Kraft dafür nicht zuletzt aus dem Gebet entspringen.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · November 2012

AZB

Es geht darum, unsere immer noch etwas neue Sicht zu nutzen: Wir versuchen, unter der Führung des Herrn zu verbessern und anzupassen, was nützlich ist, damit das Korps im Reich Gottes noch effizienter wird.

3001 Bern

Aber welche Bereicherung bringt solch Neues! Der Empfang, den man uns bereitete, war einfach super. Dazu haben wir uns geografisch dem Zentrum der welschen Schweiz genähert – ein weiteres Plus.

Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–

„Ich habe David gefunden, einen Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird.” Apg. 13,22


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