dialog 12/2012 - Etwas Neues hat begonnen

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d ialog M o n a t s z e i t s c h r i f t f Ăź r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e

12/ 2012

Bild: Gabrielle Keller

Etwas Neues hat begonnen Neues Leben in Freiheit

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Die Weihnachtsbotschaft der Generalin

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Aus dem Leben der Heilsarmee

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Leserbrief

Bild: flickr.com/ed_37

Dialog

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Zum Artikel: „Wie bedeutend es ist, die Bibel schon in jungen Jahren zu lesen”, „dialog” 10/2012 Der Artikel hat mich sehr erfreut. Es handelt sich um das Zeugnis von Kindern, bereichernd, einfach und lebendig: Wie Gott finden, wo die Antworten auf unsere Fragen finden. Das ist, was unsere Nachbarn hören müssen! Anhand dieses Artikels können wir mit ihnen persönliche Gespräche führen, sie dazu ermutigen, Gott, Jesus, die Wahrheit und die Freiheit zu suchen. Aude Gehrig

Freizeitangebot Schneesportlager in Adelboden Für Teens, Erwachsene, Familien, ... 16.2.–23.2.2013 Skifahren, Boarden, Schlitteln, Wandern und vieles mehr. Kosten: Erwachsene CHF 280.– ab 2. Kind: Kinder CHF 240.– Kleinkinder (2–6 Jahre) CHF 110.– Informationen und Anmeldung: salvy.ch

Am 9. und 10. März 2013 findet im Korps Zürich Zentral ein Wochenende statt, bei dem sich alles um den Chor und mehr dreht. Angeboten werden verschiedene Workshops, die Sie als Sänger und Sängerin, Chorleiter und Chorleiterin oder einfach an Gesang interessierte Person inspirieren werden. Lust und Freude am zusammen Singen und Austauschen mit Sängern aus der ganzen Deutschschweiz sollen im Zentrum stehen. Höhepunkt bildet ein öffentliches Sonntagsfestival mit einem grossen Gesamtchor. Mehr Infos unter chor-and-more.ch

Korrigendum Im dialog 11/2012 hat sich im Artikel „Welche Zutaten hat deine Suppe?” ein Fehler eingeschlichen: Das Ständchen am Nachmittag war nicht von der Lobpreisband des Korps Zürich Zentral, sondern vom Musikkorps Zürich Zentral. Wir bitten herzlich um Entschuldigung. Redaktion

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Immer wieder unvoreingenommen Als Jesus als Baby auf dieser Erde geboren wurde, fing eine neue Zeit an. Das wussten zunächst nur wenige, doch dann sollte es im Dorf, in der Region, im Land bekannt werden: Der Retter ist da. Versöhnung mit Gott ist möglich. Neues beginnt. Gott ermöglicht uns immer wieder Neuanfänge im Leben, weil er jeden von uns liebt: „Ich vergesse nie, wie du mir deine Liebe zeigst”, heisst es in einem Lobpreislied, das vom Kreuz handelt. Denn, so heisst es weiter: „Hier fängt mein neues Leben an, als Gottes Kind.” In dieser Ausgabe lesen Sie, wie Neuanfänge aussehen können: Menschen werden zum Beispiel frei von Süchten (Seiten 5 und 6) oder finden ihre Berufung (Seite 6). Gott allein kann bewirken, dass aus etwas Altem etwas Neues entsteht. Gerne gibt er uns eine neue Chance und ist bereit, uns wieder unvoreingenommen anzusehen. Und das, obwohl er uns kennt. Er weiss, dass wir manchmal mehr Zeit brauchen, um das neue Leben anzunehmen (Seite 7), das er mit Jesu Kommen auf diese Erde möglich gemacht hat. Von Herzen wünsche ich Ihnen gesegnete und erholsame Festtage. Florina German

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012


HA-Info

Die Heilsarmee rückt Malmö näher

Glauben zu sprechen. Das haben regelmässig Journalisten für uns übernommen und die Gespräche in die gewünschte Richtung gelenkt.

Ich habe es am Montag, 12. November, auf dem Internetdienst Twitter gelesen: „Keine Adventszeit ohne Heilsarmee – Willkommen in der ESC-Entscheidungsshow, You & Me.” Heilsarmeearbeit erst im Aufbau ist, profitierten von der hohen Medienresonanz um den Song. In Gesprächen konnten sie die Arbeit der Heilsarmee erklären und die Botschaft des Evangeliums weitergeben.

Ich habe eine breite Palette an Meinungen zum Projekt ESC oder zum Song „You & Me” erhalten, grösstenteils positiv und ermutigend. Es ist klar: Hätte der Song allen Wünschen gerecht werden sollen, wäre er niemals so ungezwungen dahergekommen – und wir wären wohl weniger begeistert von diesem Projekt.

Ungezwungen von Gott erzählen Interessant war auch die Beobachtung, dass es gar nicht an uns war, über den

Glücklicherweise ist das Gegenteil der Fall: Heilsarmeeleute aus osteuropäischen Ländern, wo die

Bild: Heilsarmee

Die Heilsarmee-Band ist damit für die Schweizer Eurovision-Ausscheidungsshow am 15. Dezember qualifiziert. Die Nachricht brachte mich zum Schmunzeln. Ich liess die letzten Wochen Revue passieren.

Was anfänglich übermütig und verrückt schien, hat sich bewährt: Die Idee, an der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teilzunehmen, um auf unkonventionelle Weise über die Heilsarmee zu sprechen, entpuppt sich als Geschenk des Himmels. Am 15. Dezember stehen Käthi Hauri, Sarah Breiter, Emil Ramsauer, Michel Sterckx, Christoph Jakob und Jonas Gygax auf der Bühne zur grossen Entscheidungsshow des Schweizer Fernsehens. Sie wünschen sich, dass die Schweiz die Heilsarmee mit „You & Me” zum Eurovision Song Contest nach Malmö schickt. Ich glaube, dort wird kaum ein Land der Heilsarmee „zero points” geben. Vergessen Sie und Ihre Lieben nicht, am 15. Dezember den ESC im Fernsehen zu verfolgen und dem Heilsarmee Song die Stimme zu geben. Danke auch für Ihre Gebete. Martin Künzi, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation martin_kuenzi@heilsarmee.ch

Die Band fährt bald nach Kreuzlingen und freut sich auf Stimmen.

Offen gesagt

Bild: Werner Tschan

Neues Leben im Licht Es wird früher dunkel. Dunkelheit begleitet mich am Morgen, wenn ich das Haus verlasse, und am Abend, wenn ich nach Hause komme. Es ist ein bisschen deprimierend. Ich freue mich auf die Lichter der Adventszeit, die an vielen Orten die Strassen erhellen. Das Licht durchdringt die Finsternis und verbreitet eine angenehme Atmosphäre. Es weist uns auf denjenigen hin, der gesagt hat „Ich bin das Licht für die Welt” (Johannes 8,12). „Es ist ein Ros entsprungen”, singen wir in einem bekannten Weihnachtslied. Neues Leben entspringt einem scheinbar toten Baumstrunk (Jesaja 11,1). Eine gläubige

Liedtext: „Es ist ein Ros entsprungen” Frau drückt dies in dieser düsteren Jahreszeit folgendermassen aus: „Die Äpfel des nächsten Sommers sind schon an den Bäumen.” Sie sah nur Schnee und Eis, doch etwas sagte ihr: „Du musst die Äpfel jetzt nicht sehen, doch sie sind da. Sei geduldig, Gottes Liebe führt aus der Dunkelheit ans Licht.” Gott ist gegenwärtig. In Bethlehem ist damals etwas Neues geschehen. Durch die Geburt Jesu entstand aus der erstarrten Beziehung zu Gott neues Leben. Wir haben das Vorrecht, dieses neue Leben gläubig anzunehmen. Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen eine gesegnete und von Gott erleuchtete Weihnachtszeit. Kommissär Franz Boschung, Territorialleiter franz_boschung@heilsarmee.ch

Es ist ein Ros entsprungen, aus einer Wurzel zart. Wie uns die Alten sungen, aus Jesse kam die Art. Und hat ein Blümlein bracht; Mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht. Das Röslein das ich meine, davon Jesaias sagt: Maria ist’s, die Reine, die uns das Blümlein bracht. Aus Gottes ew’gen Rat; Hat sie ein Kind geboren, wohl zu der halben Nacht. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süss; Mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis. Wahr’ Mensch und wahrer Gott; Hilf uns aus allem Leide, rettet von Sünd’ und Tod. O Jesu, bis zum Scheiden, Aus diesem Jammertal, Lass Dein Hilf uns geleiten, Hin in den Freudensaal. In Deines Vaters Reich, Da wir Dich ewig loben. O Gott, uns das verleih.

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Dossier: Etwas Neues hat begonnen

Bei Gott ist ein Neuanfang möglich

Bild: flickr.com/weisserstier

In der Bibel finden wir zahlreiche Hinweise darauf, wie gut Gott es mit uns meint. So gut, dass er uns durch Jesus ein neues Leben schenkt. Trotz vielen wissenschaftlichen Erfolgen kann im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung nicht von grossen Fortschritten berichtet werden. Weder humanistische Programme noch religiöse Selbsterlösungsprinzipien können den Menschen radikal verändern. Wir sind zwar fähig, unser Verhalten durch anerzogenes und trainiertes Selbstmanagement in gute Bahnen zu lenken. Aber in der Tiefe unserer Herzen bleibt der Grundschaden bestehen. Warum? Die Bibel bringt es auf den Punkt: Alle Menschen sind von Natur aus Sünder und als solche ganz und gar von Gott getrennt. Kein Mensch entspricht dem Bild, das Gott vom wahren Menschsein hat. Wir lesen in Gottes Wort, dass der alte Mensch tot ist in seinen Übertretungen der Gebote Gottes und in seiner Sünde (Epheser 2,1). Ohne Jesus geht es nicht Apostel Paulus beschreibt den natürlichen menschlichen Zustand so: „Es ist keiner gerecht, auch nicht einer; es ist keiner, der verständig ist, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer!” (Römer 3,10–12 und 3,22–23) Aus der Sicht von uns Menschen kann eine ethisch hochstehende Person eindrückliche Leistungen vollbringen. Und doch ist ihre Stellung vor Gott dramatisch: auch diese Person ist geistlich tot, das heisst von Gott getrennt. Nun zur guten Botschaft: Gott ist nicht ein Gott des Todes, sondern des Lebens. Er will, dass wir Menschen mit ihm in eine lebendige Beziehung kommen. Durch seinen Sohn Jesus Christus hat er uns Menschen die Tür zum wahren, ewigen Leben geöffnet. Der alte, sündige Mensch (Römer 6,6) darf neu werden (2. Korinther 5,17). Jesus hat am Kreuz nicht nur für alle Menschen die Sünden getragen, sondern unser altes, von Gott getrenntes Leben mit ans Kreuz genommen. Gottes Versprechen: Alles wird neu Im Römerbrief lesen wir: „Denn wenn wir mit ihm eins gemacht und ihm gleich ge-

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Die frohe Botschaft ist: Jesus kam auf die Erde, um Menschen zu retten und mit seinem Leben zu zeigen, wie wir ihm ähnlicher werden können (Symbolbild).

worden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein; wir wissen ja dieses, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde ausser Wirksamkeit gesetzt sei, so dass wir der Sünde nicht mehr dienen” (Römer 6,5–6). Menschen, die an Christus glauben und bewusst mit ihm leben, sind in den Augen Gottes völlig neue Menschen. Das alte Leben des Gläubigen existiert in den Augen Gottes nicht mehr. Durch Gottes Rechtsspruch sind sie eine neue Schöpfung, ausgerichtet auf das Reich Gottes und beschenkt mit Vergebung, Erlösung und Frieden mit Gott (Römer 5,1; Epheser 1,7 und Kolosser 2,14).

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012

Sie sind zu einem neuen Leben wiedergeboren (Johannes 3, ab Vers 1, und 1. Petrus 1,3 und 23), mit dem heiligen Geist ausgerüstet (Römer 8,9) und unterwegs zur ewigen Herrlichkeit. Für Christen ist in der Gestaltung des Alltags das neue Leben die Grundlage. Das neue Leben beinhaltet, dass Jesus Christus durch den Heiligen Geist in uns lebt und wirkt (Kolosser 1,27 und Galater 2,20). Ein ganz grosses Ziel des neuen Lebens ist, dem entgegenzuwachsen, was wir in der Herrlichkeit einmal sein werden: nämlich Jesus gleich zu sein (1. Johannes 3,2–3). Urs Argenton Theologe und dipl. Erwachsenenbildner


„ ... und ich werde für immer dein Diener sein.” Wir können vor Gott davonlaufen, wenn wir Fehler gemacht haben. Gott wird trotzdem immer nach uns suchen und Versöhnung wollen. Sänger Marcel Buergi hat erlebt, wie Gott ihn wiederhergestellt hat.

Ein hoffnungsloser Fall Schlecht in der Schule. Aus lauter Angst, etwas verkehrt zu machen, wurde ich ein „begnadeter Lügner”. Aus dem Gefühl heraus, jemand sein zu wollen, fing ich an zu stehlen. Später, nach einer harten Schulzeit, brach ich die Lehre ab. Dann ging es erst recht abwärts mit mir! Gescheiterte Karriere als Musiker, keine richtige Arbeit, haufenweise Schulden, gescheiterte Bezie-

hungen, Suchtprobleme, Depressionen, Krankheit und schliesslich sogar Obdachlosigkeit.

zweites Gebet: „Jesus, bitte hilf mir, hier rauszukommen und ich werde für immer dein Diener sein!”

„Du kannst Jesus niemals in deinem Herzen haben! Du bist doch nur ein elender Heuchler.” Solchen Lügen glaubte ich rund zwanzig Jahre lang. Sie geisterten in meiner Gedankenwelt rum und redeten mir ein, ich solle mit meinem Leben Schluss machen: Ich sei eh in alle Ewigkeit verloren und würde in der Hölle schmoren.

Zehn Jahre sind seitdem vergangen und ich darf sagen: Ich habe wirklich ein neues Leben bekommen. Ich habe erfahren, dass Gott jedem Menschen neue Chancen gibt. Jede dieser Chancen ist neues Leben.

„Hilf mir da raus!” Doch zum Glück entlarvt Gott früher oder später jede Lüge. zwanzig Jahre nach meinem ersten kindlichen Gebet, „Lieber Herr Jesus, komm in mein Herz, vergib mir meine Sünden. Ich will, dass du für immer mein Freund bist”, sprach ich ein

Leben, das sich lohnt, gelebt zu werden! Zum Beispiel eine gescheiterte Ehe, die wieder in Ordnung kommt. Schulden, die bezahlt werden können. Musik, die in die richtige Richtung geht und sich sogar verkauft! Eine Arbeit, die Freude macht. Sucht, die mich nicht mehr regiert! Das sind Chancen, die Gott schenkt, eben neues Leben! Marcel Buergi

Bilder: marcelbuergi.com

„Buergi, du bist ein hoffnungsloser Fall. Aus dir wird nie was werden! Du wirst mal auf der Strasse oder sogar im Gefängnis landen. Jemand, der Sachen macht wie du, kann kein Gotteskind sein.” Solche Sätze prägten sich tief in meine Seele und hinterliessen klaffende Wunden, die viele Jahre nicht heilen wollten. Schlussendlich erfüllten sich wirklich fast alle üblen Aussagen.

Chance Am Boden zerstört, Komme ich wieder mal zu dir Ich habe versagt, Fehler gemacht, Es tut mir so leid Ich sehne mich nach deiner Nähe, Deinem Trost Deiner Liebe und nach deiner Vergebung Du gibst mir nochmals eine Chance Drückst mich ganz fest an dein Herz Du hast wiederum gekämpft um mich Du schenkst mir nochmals eine Chance Mit deiner Liebe richtest du mich wieder auf Ich darf dir wieder Daddy sagen, Weil ich weiss, du vergibst, Und nahe an deinem Herz, Fühle ich mich wohl Mich geborgen wissen, Mich ausruhen, Ja, das darf ich bei dir. Marcel Buergi

Er hätte nicht gedacht, dass aus ihm „noch mal was wird”: Sänger Marcel Buergi hat Jesus vor zehn Jahren gebeten, ihm zu helfen. Seitdem ging es bergauf im Leben, in der Ehe und mit der Musikkarriere. dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012

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Dossier: Etwas Neues hat begonnen

Noch nie so frei

Ein neues Leben – als Offiziere

„Mit Jesus als Freund, mit seiner Hilfe, ist mein Leben unter Kontrolle”, sagt Jeannette Eschbach.

Régis und Sybille Cortat absolvieren momentan ein Praktikum im Korps La Chaux-de-Fonds. Sie werden die Offiziersschule der Heilsarmee während der Session 2013–2015 besuchen.

Heute frei von Drogen: Jeannette Eschbach

Ganz klar: Als Jugendliche geriet mein Leben ausser Kontrolle, durch harte Drogen, Alkohol, Zigaretten und Männer. Mit 19 Jahren wurde ich schwanger. Ich wollte auch ein Kind. Während der Schwangerschaft nahm ich keine Drogen. Mir ist heute klar: Gott hat mir meinen Sohn geschenkt, damit ich einen Sinn im Leben sehe. Dann verlor ich alles: Das war der Anfang meiner Rettung! Mein drogensüchtiger Bruder beging Selbstmord, meine Schwester zog ins Ausland, mein anderer Bruder war auch auf Drogen und meine Eltern geschieden. Das Schlimmste: Mir wurde mein Sohn weggenommen. Der Neuanfang Um das Sorgerecht zurückzugewinnen, entschied ich mich für ein Leben ohne Drogen. Ich ging in eine Entzugsklinik und nachher in eine Familie nach Brienz. Dort kam ich mit Gott in Kontakt. Nach vielen Höhen und Tiefen beschloss ich, mein Leben mit Jesus zu leben. Christin zu sein bedeutet für mich, eine lebendige Beziehung zu Jesus zu haben. Mein Leben ist in seinen Händen. Er kontrolliert es nicht, sondern führt und leitet mich. Ich war noch nie so frei wie in meinem jetzigen Leben mit Jesus. Seit über 30 Jahren lebe ich ohne Drogen, seit sieben Jahren ohne Zigaretten, seit dreieinhalb Jahren ohne Alkohol. Wenn Jesus frei macht, dann macht er ganz frei. Gott hat einen neuen Menschen aus mir gemacht. Jeannette Eschbach Korps Affoltern am Albis

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Sybille: Nach der Geburt von Zoé hatte ich einen starken Babyblues. Ein erstes Augenzwinkern des Herrn: Ich fand einen Flyer des Babysong in unserem Briefkasten. Dort fand ich ein aufmerksames Ohr für meine Sorgen und entdeckte, was Freundschaft heisst. Hoffnung gewann eine ganz neue Bedeutung. Sechs Monate lang ging ich allein mit den Kindern in den Gottesdienst.

S.: Ein Heilungswerk hatte begonnen. Ich entdeckte einen liebenden Gott, geduldig, gegenwärtig im Leben, der Gesundheit, unserer Ehe und mit den Kindern. 2009 antworteten wir dem ersten Ruf Gottes und liessen uns als Heilssoldaten einreihen. Im Februar 2011 nahmen wir an einem Weekend „Design for Life” in Ferrière teil. Ein ganzes Wochenende, um uns Zeit mit unserem Herrn zu nehmen! R.: Da wurde alles klar. Durch ein Bild berief Gott mich zum Heilsarmeeoffizier. Welch ein Schock! Zuerst dachte ich: „Herr, ich besitze nicht die Fähigkeiten dazu.” Dann erfüllte mich eine grosse Freude.

R.: Für mich war der „Gottesdienst” vom Sonntagmorgen Fernsehen, punktum! Eines Tages schlug Sybille vor, an einem Alpha-Live-Kurs teilzunehmen. Ich sagte nein. Aber Sybille und Régis Cortat haben sich für ein Leben im Dienst für Gott in sie erzählte so viel der Heilsarmee entschieden. davon, dass ich mich entschloss, ihr den Gefallen zu tun S.: Als Régis zu mir kam, wusste ich, was und sie – wie ich glaubte – ein erstes und er mir sagen würde. Denn Gott erneuerte letztes Mal zu diesem Treffen zu begleiten. seinen Ruf, den er 2009 anlässlich des Gleich nach unserem Eintreffen spürte ich Forums in Fribourg an mich gerichtet eine Atmosphäre, die mir neu war. Zum hatte und den ich damals nicht verstehen ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich wollte. Régis war von seiner Berufung völlig akzeptiert, so wie ich war. Von diesem Tag überzeugt und wollte gleich mit dem Kopf an gewann für mich das Leben wieder durch die Wand, während ich die Handan Wert. Meine Gesundheit verbesserte bremse zog. Ich hörte nicht mehr auf die sich. Ich knüpfte enge Freundschaften leise Stimme in der Tiefe meines Herzens und tauschte Fernsehen gegen den Got- und verschloss mich wie eine Auster. Doch tesdienst ein! Dann musste ich eine neue Gott fuhr fort, mich daran zu erinnern, dass Arbeit suchen. Mit Hilfe der Invalidenver- er mein vollstes Vertrauen wünschte. Zu sicherung erhielt ich ein Vorstellungsge- Régis’ grosser Freude akzeptierte ich, spräch beim Personalchef der Uhrenfabrik Gott trotz meiner Befürchtungen zu folgen. Cartier. Nach dem Gespräch sagte er: „Ich 2011 sandten wir unsere Kandidatenweiss nicht, weshalb, aber ich muss Sie formulare ein. zVg einstellen.” Zweites Augenzwinkern des Herrn!

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012

Bild: zVg

Bild: zVg

Régis: Alles begann 2006. Ein Knie verursachte mir derart Probleme, dass ich meinen Beruf als Briefträger nach 17 Dienstjahren aufgeben musste. Ich war wütend auf die ganze Welt, insbesondere auf Gott. Wegen meiner Haltung wurde unser Familienleben zur Hölle und hielt nur noch an einem Faden.


Dossier: Etwas Neues hat begonnen

Nachfolgen ohne Tempolimit Bekehrung wäre eigentlich einfach, wenn es nur drei Punkte auf einer Checkliste abzuhaken gäbe und man sich dann als bekehrt bezeichnen könnte. noch lange nicht im Hafen, sondern gondele vielleicht auf die Sandbank daneben zu, weil ich den Kurs nicht korrigiert habe. Eine solche „kurskorrigierende” Bekehrung ist ebenso wichtig wie eine, bei der sich die Lebensrichtung um 180 Grad wendet.

Claire-Lise Bitter Bild: Christoph Bitter

Nach dem Tod von Jesus waren zwei verzweifelte Jünger unterwegs nach Emmaus (Lukas 24,13). Sie trafen dann auf den auferstandenen Jesus, doch sie erkannten ihn nicht. Erst als er das Brot brach, erkannten sie ihn und wussten: Jesus ist wahrhaftig auferstanden. Diese Geschichte ist interessant, aber nicht vergleichbar mit der lebhaften Begebenheit, bei der Maria Jesus nach dessen Auferstehung antraf (Johannes 20,11).

Ob die Emmausjünger und Maria miteinander den Wert ihrer Begegnung mit dem Auferstandenen verglichen? Wohl nicht. Im Johannesevangelium steht, die Emmausjünger und Maria erzählten von ihrer Begegnung mit Jesus. Wenn wir einander die Geschichten unserer Bekehrungen erzählen, ermutigt das. Wir sehen, wie wunderbar Gott auf jeden einzelnen Menschen eingeht. Wir können nichts für unsere Bekehrung, sie ist von Gott gewirkt (Römer 9,16–18). Wir können nur dankbar sein.

Wer ein Nachfolger Christi werden will, muss sich selbst in seiner Stellung vor Gott erkennen, Jesus als neuen Herrn über sein Leben annehmen und wird dann eine Lebensrichtung einschlagen, die von Nachfolge, Dienst und Mission bestimmt ist. Bei gewissen Menschen wird die „Bekehrungs-Checkliste” an einem Tag erledigt, bei anderen kann es Jahre dauern, bis sie von einem Punkt zum nächsten gelangen. Andere fangen bei Punkt drei an und arbeiten sich langsam zu den vorherigen Punkten zurück. Es gibt keine Vorschriften in der Bibel, wie und in welcher Geschwindigkeit ein Mensch den Weg zu Gott zu finden hat. Wichtig ist nur, dass ein Mensch sich dafür entscheidet, sich in Zukunft von Gott regieren zu lassen. Bekehrungen sind manchmal dramatische Ereignisse. Die Freunde dieses Bekehrten sehen dann einen „anderen Menschen”, eine „neue Kreatur”. Paulus erlebte einen solch einschneidenden Tag in seinem Leben (Apostelgeschichte 9,22–26), oder auch der Kerkermeister in Philippi (Apostelgeschichte 16,29). Das Ziel bleibt gleich Es gibt auch andere Bekehrungen, die ganz unspektakulär und vielleicht auch etwas langweilig sind. Manche Menschen sind bereits in die richtige Richtung unterwegs. Doch es ist eben nur die richtige Richtung, und nicht genau auf das Ziel zugesteuert. Es muss noch der Kurs korrigiert werden. Eine Kurskorrektur ist längst nicht so ereignisreich wie eine totale Umkehr, doch ebenso wichtig! Wenn ich mit meinem Boot in Richtung Hafen unterwegs bin, lande ich deswegen

Manche Menschen sind in ihrem geistlichen Leben bereits in die richtige Richtung unterwegs, müssen aber noch den Kurs korrigieren. (Symbolbild)

Zum Sterben geboren Während der Wintermonate, wenn es in Israel viel regnet, grünt die Wüste. Das ist die Zeit, da die Hirten ihre Schafe weiden und bei nasser Witterung Unterschlupf in Höhlen finden.

In den Bergen Judäas fanden zu Jesu Zeiten solche Höhlen häufig als Ställe oder aber auch als Grabstätten Verwendung. Wenn der Evangelist Lukas schreibt, Jesus sei in einem Stall geboren worden, so ist damit kein Gebäude, sondern eben eine Höhle gemeint. Laut dem messianisch-jüdischen Bibellehrer Arnold G. Fruchtenbaum soll es üblich gewesen sein, in Nischen in der Wand, die man heute noch sehen könne, Stoffstreifen als Begräbniskleidung aufzubewahren.

So liege es auf der Hand, dass Joseph und Maria das, was dort vorhanden war, benutzten, um ihr Baby darin einzuwickeln. Das waren nicht „Windeln”, sondern eben diese Grabtücher: „Diese Tatsache zeigt den Grund seiner Geburt: Wir alle sind geboren, um zu leben. Jesus wurde geboren, um zu sterben.” Und dies tat er, damit wir leben können. Das ist Weihnachten! Gabrielle Keller

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Panorama

Der kleine Junge hatte sich offensichtlich verlaufen. Er stand im Einkaufszentrum, zahllose Menschen eilten an ihm vorbei. Er wirkte sehr ängstlich und schaute sich nach allen Seiten um, auf der Suche nach einem vertrauten Gesicht. Es war Weihnachtszeit, wohl die schlimmste Zeit des Jahres, um mitten zwischen dahineilenden Menschen zu stehen und ein Familienmitglied aus den Augen verloren zu haben. Doch von meinem Platz neben dem Weihnachtstopf der Heilsarmee konnte ich sehen, was er nicht sah – in der Nähe stand ein älterer Mann und liess den Jungen nicht aus den Augen. Ich dachte mir, dass das sein Grossvater sein musste. Tatsächlich trafen sich irgendwann ihre Blicke und der ältere Mann lief zu dem Jungen und nahm ihn in die Arme. „Du hast gedacht, du hättest mich verloren, stimmt’s? Aber ich habe immer gewusst, wo du warst.” Keine Vorwürfe für den Jungen, weil er davongegangen war. Keine beschämende Predigt vor fremden Menschen. Keinerlei Tadel. Für so viele Menschen verstärkt die Weihnachtszeit nur das Gefühl der Verlorenheit – in der Menge allein zu sein. Die Betonung von Familie, glücklichen Erinnerungen, Feiern und Schenken erinnert sie nur an ihre Isolation und daran, dass ihr Leben nicht so schön war. Vielleicht hat die Heilsarmee deshalb Weihnachten zu einem ihrer Schwerpunkte im Jahreslauf gemacht. Vielleicht veranstalten wir deshalb besondere Weihnachtsessen, unterstützen Bedürftige und verschenken Spielzeug. Wir möchten das Gefühl der Verlorenheit lindern oder auf akute Notlagen eingehen und den Geist von Weihnachten auf ganz praktische Weise zeigen.

Bild: Heilsarmee

Eine Weihnachtsumarmung – Die Weihnachtsbotschaft der Generalin Doch trotz allem, was wir tun, können wir kein zerbrochenes Leben reparieren und keine tiefen inneren Wunden heilen. Manchmal sind wir überrascht zu entdecken, dass die Menschen, die sich in diesem Weihnachtswirrwarr am verlorensten fühlen, nicht unbedingt knapp bei Kasse sind. Manchmal sind in Wirklichkeit diejenigen die Verletzten, Gebrochenen, Einsamen und Verlorenen, die alles im Griff zu haben scheinen. Die Bibel erzählt von einem solchen Mann – Zachäus. Er war eigentlich sehr reich. Doch wegen seiner Arbeit als Steuereintreiber wurde er von den Leuten gemieden. Doch Jesus, wie der fürsorgliche Grossvater, sah die ganze Zeit, wo er war, und ging in einer lebensverändernden Weise auf ihn zu. Als er von den Leuten dafür kritisiert wurde, dass er mit einem „Sünder” wie Zachäus beim Essen sass, erklärte Jesus ausdrücklich, dass er in die Welt gekommen war, um die Verlorenen zu suchen und zu retten (Lukas 19,10). Zachäus veränderte sich von einem gerissenen Betrüger zu einem grosszügigen, verantwortungsbewussten Bürger. Warum? Nicht, weil er öffentlich beschämt, getadelt oder ausgegrenzt wurde, sondern weil Jesus ihn gesucht hatte. Er gab ihm das Gefühl von Würde. Er wusste, dass Zachäus anders werden konnte. Es ist so wichtig, dass wir uns im Blick auf die Weihnachtsgeschichte nicht in Nostalgie verlieren. Wenn wir die Ereignisse um die Geburt Jesu romantisieren, entgeht uns womöglich die Kraft ihrer Botschaft. Gott wurde Mensch, zog in unsere Nachbar-

schaft und verbrachte sein Leben mit der Suche nach denen, die eine neue Beziehung zu ihrem Schöpfer brauchen. Manche von uns würden vielleicht nie zugeben, eine verlorene Seele zu sein, aber wir gestehen uns vielleicht ein, dass wir etwas von unserem Idealismus, unseren Werten, unserem Glauben oder unserer Hoffnung verloren haben. Vielleicht würden wir sogar so weit gehen zuzugeben, dass wir einiges an Liebe zu uns selbst oder zu anderen verloren haben. So etwas erzählen wir sicherlich nicht jedem. Vielleicht fühlen wir uns auch wie der kleine Junge, die Menschenmenge bemerkt uns nicht, aber wir brauchen es dringend, dass uns jemand findet. Nun, Freunde, Weihnachten handelt vom Kommen des Heilands der Welt – des liebenden Heilands – dessen, der verlorene Menschen sucht, sie in seine Arme schliesst und ihnen das beste Zugehörigkeitsgefühl gibt, das sie sich jemals vorstellen könnten. Generalin Linda Bond Internationale Leiterin der Heilsarmee

Bild: Heilsarmee

Eine Runde weiter Danke für Ihre Stimme! Die HeilsarmeeBand hat die erste Hürde geschafft: Sie darf am 15. Dezember in der Entscheidungsshow des Schweizer Fernsehen mit ihrem Song „You and Me” auftreten. Sie ist eine von neun Kandidaten. Damit die sechs Musiker der Heilsarmee es zum Eurovision Song Contest in Malmö schaffen, brauchen sie Ihre Stimme. Reservieren Sie sich schon jetzt das Datum und stimmen Sie für die Heilsarmee ab. Alle Informationen Redaktion finden Sie auf heilsarmee.ch

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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012


Panorama

Ribimatte-Träff startet ins Winterprogramm Am Samstag, den 20. Oktober, kamen über 20 Kinder zum Ribimatte-Träff in Huttwil, wo sie noch einmal ohne Jacke über den Spielplatz tobten. Im Winter wird der beliebte Kindertreff des Korps Huttwil fortgeführt. Bilder: Florina German

„Schön, dass ihr da seid!”, ruft Matthias Schärli, der heute durch das Programm leitet. Fast dreissig Kinder sind gekommen, manche zum ersten Mal. Endlich geht es los. Die einen rennen sofort zum Zelt mit dem Basteltisch. Andere stecken ein Fussballfeld ab oder schaukeln auf dem Spielplatz. Am Schokoladenspieltisch sind die Kinder eifrig am Würfeln. „Sechsi!”, schreit einer und schnappt sich Schal und Handschuhe. Ist er verkleidet, darf er die Schokoladentafel anschneiden. „Sechsi!”, kräht schon der Nächste. „Es gibt genug für jeden, wir teilen!”, ruft Betreuerin Damaris Stalder. Nach dem Spielen kommen die Kinder zusammen, um eine biblische Geschichte zu hören. Heute geht es um den Mann, der sein Haus auf den Fels gebaut hat. „So ist es mit Jesus! Ihr dürft immer fest auf ihn vertrauen!”, schliesst Fränzi Wyss vom Ribimatte-Team ab. Dann gibt es ein Zvieri. Mit Sirup, Äpfeln und Schokolade stärken sich die Kinder vor dem letzten Programmpunkt, dem Gruppenspiel. Die Heilsarmee kennenlernen Der Treff, der seit April regelmässig stattfindet, spricht sich im Ort herum. „Die Kinder kommen gerne, und das Team ist motiviert”, erzählt Leiterin Esther Aeschlimann.

Die Kinder freuen sich schon jetzt, dass ihr Ribimatte-Träff im Winter weitergeht.

„Deswegen führen wir den Ribimatte-Träff im Winter weiter.” Das Konzept hat Erfolg. 20 bis 30 Kinder kommen jeden Samstag. Mit dem Angebot des Korps Huttwil soll auch der Zugang zu anderen HeilsarmeeAngeboten erleichtert werden. Einige Kinder, die zum Spielnachmittag kommen, haben am Sommerlager teilgenommen. Eine Familie besucht seit ein paar Wochen regelmässig die Gottesdienste. Pause für die Eltern Am Erwachsenentisch unter den Bäumen sitzen Eltern und Grosseltern zusammen. Hanni Stalder serviert Kaffee und Mineralwasser und reicht Kekse herum. Im Winter sollen sie ebenso einen Platz zum Verweilen haben, findet das

Auf Jesus vertrauen ist, wie auf dem Fels zu bauen, lernen die Kinder.

Ribimatte-Team. Esther Aeschlimann: „Es war noch ein Traum, aber wir hatten sogar schon die Idee, einen Bauwagen zu kaufen”. Ganz aktuell hat sich ergeben, dass das Team direkt neben dem Spielraum für die Kinder (siehe Infokasten) einen zweiten Raum mieten kann. Florina German

Für Eltern und Grosseltern bietet der Treff Zeit zum Plaudern.

Ribimatte-Träff im Winter Bis April treffen sich Kinder (bis zwölf Jahre) alle zwei Wochen auf der Ribimatte in Huttwil. Die Gruppe verbringt den Nachmittag in einem nahe gelegenen Raum. Termine und Informationen: heilsarmee-huttwil.ch Redaktion dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012

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Panorama

Die Schatzsucher von Amriswil Über hundert Kinder, vom Kindergartenkind bis zum Viertklässler, versammelten sich jeden Morgen vor dem Korps in Amriswil: Sie suchten an der Kinderwoche der Heilsarmee einen Goldschatz. zum Freund zu haben”, so Stephan Knecht weiter. „Über die Hälfte der Kinder hat keinen christlichen Hintergrund. Wir laden sie in den Kinderclub ein. Ein paar Kinder sind Juniorsoldaten geworden – obwohl ihre Eltern nichts mit der Heilsarmee zu tun haben.”

Bilder: Sarah Fuhrer

Eine Anmeldung war nicht nötig. „Es sind jedes Jahr mehr Teilnehmer”, erklärte Leiter Stephan Knecht, Korpsoffizier in Amriswil. Mit einem Theater erzählten die Leiter zum Start jeweils eine biblische Geschichte, die danach in Gruppen vertieft wurde. „Die Kinder sollen merken, dass es möglich ist, Jesus

Warm eingepackt und mit Piratenkopftuch gingen sich die Kinder auf eine abenteuerliche Jagd nach einem goldenen Schatz.

Hauptsache verrückt

Nach der Geschichte erwartete die Teilnehmer ein vielseitiges Programm – an einem Tag bastelten und malten sie, ein andermal gab es einen Postenlauf; sie profitierten reichlich von den Spielsachen und dem Gumpischloss und machten bei den verschiedenen Gruppenspielen mit. Am Mittag war Schluss, ausser am Donnerstag, als ein Ausflug

Im „Kre@ktivLager Teens” in Eichberg konnten sich die 24 Jugendlichen zwischen zwölf und siebzehn Jahren so richtig kreativ austoben. Besonders beliebt waren die Workshops „Crazy! Total verrückt!”, in denen jeden Tag neue, aussergewöhnliche Sachen gemacht wurden, und „Es lebe der Sport!”, wo die Teenager in verschiedenen Sportarten so richtig Gas geben konnten. Das Fussballspiel wurde wegen des Regens zu einer schlammigen Angelegenheit – doch voller Einsatz war auch da garantiert! Etwas ruhiger ging es bei „Make-up & Styling” zu: Die jungen Frauen genossen Avocadomasken, Schminkkurs

Vom Leben mit Gott erzählen Neben dem Spass ging es aber auch darum, echt zu sein und Leben zu teilen, erzählt Hauptleiter Andy Fuhrer: „In den Lagern entstehen immer auch wertvolle Freundschaften zwischen Leitern und Teilnehmern.

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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012

mit Geländelauf stattfand. Am Freitagabend waren die Eltern zu einem Fest mit Ständen eingeladen. Es war eine laute, abwechslungsreiche und fröhliche Woche mit begeisterten Kindern. Genug Zeit für Gespräche über Freuden und Sorgen der jungen Teilnehmer gab es auch. Sarah Fuhrer

Wir öffnen unsere Herzen, erzählen aus unserem persönlichen Leben und wollen den Teilnehmern das Leben mit Gott näherbringen.” Dafür gab es Inputs, Lobpreiszeiten und Zeit zum Reden und Diskutieren. So merken die Teenager: Mit Gott ist das Leben abwechslungsreich, crazy und kreativ, aber es ist auch tief, echt und hält Schwierigkeiten stand. SF Bild: Sarah Fuhrer

Kreativ sein beim Comiczeichnen, beim Dichten, beim Sport, beim Schminken oder einfach auf eine „crazy” Art und Weise: Kreativität hat viele Gesichter.

und Stylingtipps. Beim Comiczeichnen entstanden täglich Kunstwerke auf Papier, beim „Steine kloppen wie Obelix!” steinerne Werke und im Workshop „Poetry-Slam, Poesie und Rap” kreative, tiefgründige, fetzige Sprachschöpfungen. Zudem unternahmen die Teenager einen Ausflug und mit Talentshow, Film und Quiz stand ein abwechslungsreiches Abendprogramm an.

Erwischt! Wer Goldmünzen ergattert hatte, musste diese schnell in Sicherheit bringen.

„Ich bin crazy, weil…” – die Teilnehmer fanden kreative Gründe, weshalb sie in den verrückten Workshop passten.


Panorama

Bauen, basteln, Baden gehen Im Kre@ktivLager Kids in Stäfa kannte Kreativität keine Grenzen: Die acht- bis zwölfjährigen Teilnehmer zogen Kerzen, bastelten oder stellten Cremes her.

Bilder: Sarah Fuhrer

Schlangenbrot über dem selbst gemachten Feuer backen war ebenso auf dem

Holz, Hammer und Herzblut: Nach einer Woche haben die Kinder eine Hütte gebaut.

Programm wie massieren und Massagen geniessen. Besonders beliebt waren tanzen und eine grosse Holzhütte bauen. Darüber berichteten sie in ihrer selbst produzierten Nachrichtensendung „Stäfa News”. Larissa Suhar hat aus einer Konservendose eine Stiftebox geschnitDie fleissigen ten und diese in ihren Lieblingsfarben verziert. Hüttenbauer standen jeweils am Abend nur so vor Dreck. Ihrer Motivation tat das aber keinen Zeit für Ermutigung nehmen Abbruch. Die Stimmung war stets top – Die Kinder nahmen letztlich mehr als Basfröhlich, eifrig und motiviert werkten die telarbeiten und Kerzen mit: „Wir haben Teilnehmer. Sie beteiligten sich rege an den uns auch in der Freizeit immer wieder bewusst Zeit für Gespräche mit den Kindern Inputs und Gesprächen über Gott. genommen. Wir wünschen uns, dass sie Besondere Highlights waren der Ausflug ebenfalls etwas vom Glauben mitnehmen ins Hallenbad mit Wasserolympiade und und merken, dass Gott sie liebt!”, sagte der bunte Abend sowie der letzte Abend, Hauptleiter Daniel Bösch. SF als die Eltern kamen und die 28 jungen Künstler ihnen Fotos und Tanz zeigten.

„Es geht gar nicht mehr ohne CompiCamp!” konnten die Teilnehmer beim Sport die Köpfe auslüften. Sie hörten Geschichten von Gott und diskutierten über ihn.

SF

Fragte man sie, was ihnen am besten gefällt, kam oft zurück: „Die Gemeinschaft!” Bild: Sarah Fuhrer

Wie gestaltet man eine Internetseite? Wie produziert man ein professionelles Video? Wie funktioniert Bildbearbeitung? 18 Jugendliche haben es im CompiCamp gelernt, im idyllischen Chalet Bergfried in Kandersteg.

Das war auch dem Leiterteam das grösste Anliegen, ganz nach dem Campmotto „Fürenand-Mitenand”. „Sie sollen sich hier einfach wohlfühlen”, so Campleiter Marcel Huber. „Wir wollen Achtung und Liebe leben!”

Eine Woche lang feilten die Teenager an ihren Computerfertigkeiten. Alle haben dabei etwas gelernt. Sie konnten ihre eigenen Ideen umsetzen und einfach mal ausprobieren. Die Leiter zeigten Neues und unterstützten, wo immer nötig. Viele der Teilnehmer waren schon zum vierten oder fünften Mal dabei und meinten: „Es geht gar nicht mehr ohne CompiCamp!” „Fürenand-Mitenand” Der Computer war nicht der einzige Programmpunkt der Woche: Immer wieder

Hoch konzentriert: Melanie Menge lernt das Computerprogramm Photoshop. dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012

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Panorama

Denen es gut geht, ginge es besser …

Bilder: Alexander Berger

Am 4. November stellte Paul Mori, Geschäftsleiter der Heilsarmee Flüchtlingshilfe, seine Arbeit im Korps Langnau i.E. vor. Er appellierte an sein Publikum, Begegnungen mit Flüchtlingen zu schaffen. Mit einem Lied von Mani Matter (siehe Infokasten), seine Gitarre unter dem Arm und ein Lächeln auf dem Gesicht, eröffnet Paul Mori seinen Vortrag über die Heilsarmee Flüchtlingshilfe im Korps Langnau i.E.. Man hat mehr den Eindruck, einem engagierten Freund zuzuhören als einem Geschäftsleiter, der mit rund 200 Mitarbeitenden für 1500 Asylsuchende zuständig ist. Paul Mori ist der Geschäftsleiter der Heilsarmee Flüchtlingshilfe. Man merkt schnell, ihm geht es nicht bloss um Zahlen und Fakten. Für ihn steht der Mensch im Mittelpunkt. Respekt gegenüber Fremden Während des Vortrags wird immer deutlicher: Paul Mori definiert Nächstenliebe mit Respekt. Es ist sein Schlüsselwort im Alltag. Er fordert uns auf: „Es braucht mehr denn je Respekt, selbst in Bezug auf die Nöte, von denen viele Menschen heute betroffen sind. Ganz besonders auch Menschen gegenüber, die fremd bei uns sind. Es ist noch gar nicht so lange her, dass auch aus der Schweiz Leute aus wirtschaftlichen Gründen ausgewandert sind.” Doch was bedeutet es, als christliche Organisation Flüchtlingsarbeit zu machen? „Wir haben einerseits einen Auftrag vom Staat. Er bezahlt unsere Arbeit und, wie man so schön sagt: Wer zahlt, befiehlt. Als

Als Christen haben wir Flüchtlingen mehr zu bieten, arbeitet Paul Mori in seinem Vortrag heraus.

Christen haben wir aufgrund der biblischen Verheissungen noch mehr zu bieten. Hier gilt es, einen Weg zu finden, so dass unsere Werte Platz haben und auch der Auftraggeber seine Interessen gewahrt sieht. Ein Beispiel dafür ist das Motto der Heilsarmee Flüchtlingshilfe: Die Würde des Menschen ist unantastbar.” Was können wir tun? Am Schluss des Anlasses fragt jemand aus dem Publikum: „Was ist unsere konkrete Aufgabe als Heilsarmee-Korps gegenüber der Flüchtlingshilfe?” „Das ist eine Frage, mit der wir uns zurzeit in den Leitungsgremien beschäftigen”, antwortet Mori. Für ihn brauche es Fingerspitzengefühl und auch neue Ideen. Das können auch Orte oder Anlässe sein, an denen Begegnungen mit Flüchtlingen stattfinden. Im persönlichen Kontakt, so Paul Mori, zeigen sich am ehesten Möglichkeiten und Grenzen.

Geschäftsleiter und Gitarrist: Paul Mori ruft mit einem Lied zu mehr Menschlichkeit auf.

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„Respekt und Wertschätzung sind die Voraussetzungen für eine gute Flüchtlingsarbeit. Wenn wir anderen Menschen mit Respekt begegnen, können wir damit rechnen, dass sie sich auch uns gegen-

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über respektvoll verhalten. Vielleicht können wir sogar einmal freiwillig auf etwas verzichten”, schliesst der Geschäftsleiter der Flüchtlingshilfe ab. So würde das Lied von Mani Matter, das Paul Mori zum Einstieg gesungen hatte, einmal einen anderen Ausgang nehmen und es ginge allen besser: Denen es gut geht, ginge es besser, wenn es denen besser ginge, denen es weniger gut geht, was aber nicht geht, ohne dass es denen weniger gut geht, denen es gut geht. Leutnant Christoph Lässig Korps Langnau i.E.

„Dene wos guet geit giengs besser, giengs dene besser wos weniger guet geit, was aber nid geit ohni dass’s dene weniger guet geit wos guet geit, drum geit weni für dass es dene besser geit wos weniger guet geit, und drum geits o dene nid besser wos guet geit.” Mani Matter Schweizer Mundart-Liedermacher


Panorama

110 Jahre Heilsarmee auf dem „Bödeli” Für Einheimische ist Interlaken „das Bödeli” (zwischen den Seen). Auf dem „Bödeli” kämpft die Heilsarmee seit 110 Jahren. Am 11. November fand im Korps Interlaken ein Jubiläumsgottesdienst statt. rants, beim wöchentlichen Mittagstisch, in den Gottesdiensten und Gruppen. Seit langer Zeit schreibt Gott Geschichte mit dem Korps Interlaken. Es ist eine Geschichte von Höhepunkten und Tiefgängen, von grossen Herausforderungen und Veränderungen. Es ist aber auch eine Geschichte, die von Gottes Wirken, von seiner liebenden Fürsorge und Treue erzählt. Das hat das Korps in einem Festgottesdienst zur Ehre Gottes gefeiert. Der Tenor des festlichen Anlasses: „Gott allein gehören Dank und Ehre, denn er ist wunderbar!” Die Gegenwart Gottes war spürbar, die Freude der zahlreichen Besucher gross, die verschiedenen Zeugnisse eindrücklich. In der Predigt forderte Major Bernhard Wittwer dazu auf, eine Verbindung zwischen Jesus Christus und unseren Mitmenschen zu sein, so wie Christus die Verbindung zwischen Gott und uns Menschen ist.

Majorin Maja Bolliger führte durch den Jubiläumsgottesdienst.

Bilder: Kurt Hanhart

Schon immer war das Ziel der „BödeliSalutisten”, die Region für das Reich Gottes zu erobern. Früher hielten sie Freiversammlungen in den umliegenden Tälern und auf bekannten Berggipfeln. Sie sangen in den Restaurants von Faulensee bis Grindelwald und Lauterbrunnen. Und heute? Sie sind regelmässig im Kontakt mit den Menschen: auf dem Markt, in den Restau-

Gott hat in der Vergangenheit die Heilsarmee Interlaken reich gesegnet. Mit dem gleichen Segen darf und will sie auch in

Am 4. November fand bereits ein Konzert statt, nun rundete der Gottesdienst das Jubiläum ab.

Zukunft rechnen. Die Geschichte mag sich ändern, aber der Autor bleibt derselbe! Halleluja! Elisabeth Joss Korps Interlaken

Auf den Spuren biblischer Frauen

ben ganz anders verlief, als sie es gedacht hatte: Die Königin Esther.

Am Frauenwochenende vom 19.– 21. Oktober 2012 in Ringgenberg machten sich die 21 Teilnehmerinnen auf die Suche nach Spuren von Frauen in der Bibel.

Nach dem Mittagessen nahmen wir mit einem Lied im Kreis Abschied. Vorbei ist das Wochenende noch lange nicht, denn was uns Majorin Elsbeth Oberli an diesem Wochenende vorgestellt hat, macht neugierig auf mehr!

Am Samstag erfuhren wir wieder mehr, auch Berührendes, zum Beispiel über die erste Frau, Eva. Auf einem wunderschönen Spaziergang durch die bunte Herbstlandschaft lernten wir am Nachmittag weitere Frauen der Bibel kennen. Später hatten wir Gelegen-

Frauen damals, Frauen heute Anhand einer Powerpoint-Präsentation haben wir nach dem Nachtessen visuell miterlebt, wie die Frauen damals gelebt haben. Um wie viel einfacher haben wir Frauen es doch heute! Die Tagung endete mit einem Gottesdienst am Sonntag. Majorin Elisabeth Schranz brachte uns nochmals eine ganz besondere Frau nahe, deren Le-

Ursula Erzberger Bild: Verena Blatter

Jede Frau stellte mit viel Fantasie eine biblische Frau vor, gut und weniger gut bekannte und auch solche, die nur in einem Satz in der Bibel erwähnt werden. Dies ergab 20 Porträts.

heit, darüber nachzudenken. Wir haben gebastelt, gelesen, uns unterhalten und Gemeinschaft gepflegt.

Strahlender Sonnenschein und strahlende Gesichter in Ringgenberg. dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012

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Notabene

Gratulationen 85 Jahre 19.12.2012 Major David ZimmermannHari, Bülachstrasse 18, 8057 Zürich 31.12.2012 Majorin Gilberte Schärer-Hasler, Chemin des Lovières 8, 2720 Tramelan 80 Jahre 18.12.2012 Major Markus Schmidt-Bédat, Martinstrasse 1, 3600 Thun 4.1.2013 Majorin Ruth Hübscher, Chlenglerweg 2, 8240 Thayngen

Termine Kommissäre Franz und Hanny Boschung, Territorialleiter 6.–7.1.2013 Direktionsretraite 13.01.2013 Gottesdienst Korps St.Gallen Oberstleutnante Massimo und AnneFlorence Tursi, Chefsekretär und Sekretärin für G+F 6.–7.1.2013 Direktionsretraite 22.3.2013 Nationale Offiziersversammlungen mit Generalin Linda Bond in Bern Besuch der Generalin Linda Bond Reservieren Sie sich diese Daten: 22.3.2013 in Bern 23.3.2013 in Payerne 24.3.2013 in Zürich

Offizielle Mitteilung Der Strategierat der Heilsarmee Schweiz ist die oberste Exekutive der Heilsarmee Schweiz, trifft sich viermal im Jahr und besteht aus neun Mitgliedern, die für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt sind. Neue Mitglieder seit September 2012: Majorin Mariette Streiff, Herr Peter Dubach Zurückgetretene Mitglieder: Sergeant Daniel Jäggi, Majorin Doris Droz

Anteilnahme Am 13. Oktober 2012 ist Elisabeth Schulthess-Lüscher, Mutter von Major Beat Schulthess, Korps Zürich-Oberland, im Alter von 88 Jahren heimgegangen. Wir entbieten der Trauerfamilie unsere aufrichtige Anteilnahme.

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Gesucht wird Edith Ryser-Liechti wohnhaft möglicherweise im Raum Bern Sachdienliche Informationen sind zu richten an: Personensuchdienst der Heilsarmee Majorin Martha Mosimann personensuchdienst@heilsarmee.ch Tel. 031 388 05 91

Versetzungen Seit 8. Oktober 2012 Sergeant Laurent Demarchi, von Korps Nyon, Teilzeit, und Korps Genf 1, Teilzeit, nach Résidence Amitié, Seelsorger, Teilzeit und Korps Genf 1, Teilzeit Per 1. Januar 2013 (bis 30. Juni 2013) Majorin Regula Kurilin, von Open Heart Zürich nach DHQ Ost, Mitarbeit G+F, Teilzeit Austritte seit 30. September 2012 Kapitäne Stefan und Karin Mahlstein, Korps Münsingen, indisponibel seit 1. Juli 2012. Stefan Mahlstein hat eine Arbeitsstelle bei „Maison de la Bible” angefangen. Karin Mahlstein wird nebst Familienpflichten in einem Teilpensum auf ihrem früheren Beruf als Krankenschwester arbeiten. Majorin Judith Bourquin, Heilsarmee Obstgarten. Judith Bourquin wird wieder eine Aufgabe als Mitarbeiterin in der Heilsarmee Obstgarten übernehmen.

Internationale Wechsel Per 1. Januar 2013 Die Oberstleutnante Jiro und Keiko Katsuchi, derzeit als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F im Territorium Japan tätig, werden als Leiter des Territoriums Japan ernannt. Oberstleutnant Jiro Katsuchi wird Territorialleiter und Oberstleutnantin Keiko Katsuchi Territoriale Präsidentin für G+F. Sie werden beide zu Kommissären befördert. Sie übernehmen die Stellen der Kommissäre Makoto und Kaoru Yoshida, die in den Ruhestand treten. Die Majore Kenji und Kiaki Fujii, Offiziere des Territoriums Japan und derzeit dort als Divisionsleiter und Divisionssekretärin für G+F in der Division Tokyo-Tokiado tätig,

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012

werden als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F im Territorium Japan ernannt. Die Kommissäre Joash und Florence Malabi, derzeit als Territorialleiter des Territoriums Kenia West tätig, werden ans Internationale Hauptquartier berufen. Kommissär Joash Malabi wird als internationaler Sekretär für Afrika und Kommissärin Florence Malabi als Zonalsekretärin G+F Afrika ernannt. Sie treten die Nachfolge der Kommissäre Amos und Rosemary Makina an, die in den Ruhestand gehen. Die Kommissäre Kenneth G. und Jolene K. Hodder, Offiziere des Territoriums USA West, derzeit internationaler Personalsekretär und stellvertretende internationale Personalsekretärin, werden als Leiter und Präsidentin G+F des Territoriums Kenia West ernannt. Die Kommissäre John und Dorita Wainwright, Offiziere des Territoriums Grossbritannien und der Republik Irland, derzeit Territorialleiter des Territoriums Kenia Ost, werden ans Internationale Hauptquartier berufen. Kommissär John Wainwright wird als internationaler Revisor am Business Administration Department und Kommissärin Dorita Wainwright als Zonalleiterin G+F – Europa ernannt (per 1. März 2013). Kommissärin Vinece Chigariro, Offizierin des Territoriums Simbabwe, derzeit dort als Territorialleiterin und Präsidentin G+F tätig, wird als Leiterin und Präsidentin G+F des Territoriums Kenia West ernannt. Die Oberste Henry und Catherine Nyagah, Offiziere des Territoriums Kenia Ost, derzeit Territorialleiter des Territoriums Malawi, werden als Leiter und Präsidentin G+F des Territoriums Zimbabwe berufen. Sie werden zu Kommissären befördert. Die Oberste Moses und Sarah Wandulu, Offiziere des Territoriums Uganda, derzeit dort als Territorialleiter tätig, werden als Leiter und Präsidentin G+F des Territoriums Malawi ernannt. Die Oberste Benjamin und Grace Mnyampi, Offiziere des Territoriums Tansania, derzeit als Chefsekretär und Sekretärin G+F im Territorium Kenia West tätig, werden als Leiter und Präsidentin G+F des Territoriums Uganda ernannt. Die Majore Johnstone und Linnet Wolayo, Offiziere des Territoriums Kenia West,


Notabene

derzeit dort als Personalsekretär und Territorialdirektorin Community Caring Ministry tätig, werden als Chefsekretär und Sekretärin G+F im Territorium Kenia West ernannt und zu Oberstleutnanten befördert. Die Oberstleutnante Nahashon und Zipporah Njiru, Offiziere des Territoriums Kenia Ost, derzeit als Divisionsleiter und Divisionsdirektorin G+F der Division Kangundo tätig, werden als Chefsekretär und Sekretärin G+F im Territorium Kenia Ost ernannt. Die Oberste Michael und Joan Parker, Offiziere des Territoriums Grossbritannien und der Republik Irland, derzeit als Chefsekretär und Sekretärin G+F im Territorium Indonesien tätig, werden als Leiter und Präsidentin G+F des Territoriums Indonesien ernannt. Sie treten die Nachfolge der Kommissäre Basuki und Marie Kartodarsono an, die in den Ruhestand gehen. Die Oberstleutnante Jones und Mariyam Kasaedja, Offiziere des Territoriums Indien, derzeit dort als Personalsekretär und Territoriale Heimbundleiterin tätig, werden als Chefsekretär und Sekretärin G+F im Territorium Indonesien ernannt. Per 1. Februar 2013 Die Kommissäre Clive und Marianne Adams, Offiziere des Territoriums Norwegen, Island und Färöer, derzeit dort als Territorialleiter tätig, werden als Leiter und Präsidentin G+F des Territoriums Grossbritannien und Republik Irland ernannt. Die Kommissäre Dick und Vibeke Krommenhoek, Offiziere des Territoriums der Niederlanden und Tschechischen Republik, derzeit Leiter des Territoriums Finnland und Estland, werden als Leiter und Präsidentin G+F des Territoriums Norwegen, Island und Färöer ernannt. Die Oberste Johnny und Eva Kleman, Offiziere des Territoriums Schweden und Lettland, derzeit dort als Chefsekretär und Sekretärin G+F tätig, werden als Leiter und Präsidentin G+F des Territoriums Finnland und Estland ernannt. Die Oberstleutnante Daniel und Rebecca Sjorgen, Offiziere des Territoriums USA Zentral, derzeit dort als Divisionsleiter und Divisionsleiterin G+F der Norddivision tätig, werden als Chefsekretär und Sekretärin G+F im Territorium Schweden und Lettland ernannt.

Die Oberstleutnante Kong Chew (Bob) und Teoh Gim Leng (Wendy) Lee, Offiziere des Territoriums Singapur, Malaysia und Myanmar, derzeit dort als Chefsekretär und Sekretärin G+F tätig, werden als Chefsekretär und Sekretärin G+F im Territorium Philippinen ernannt. Die Oberstleutnante Lyndon und Bronwyn Buckingham, Offiziere des Territoriums Neuseeland, Fidschi und Tonga, derzeit dort als Programmsekretär und Assistenzprogrammsekretärin tätig, werden als Chefsekretär und Sekretärin G+F im Territorium Singapur, Malaysia und Myanmar ernannt. Die Oberstleutnante Neil und Christine Webb, Offiziere des Territoriums Grossbritannien und Republik Irland, derzeit als Chefsekretär und Sekretärin G+F im Territorium Papua-Neuguinea tätig, werden als Territorialleiter und Präsidentin G+F dieses Territoriums ernannt. Sie werden zu Obersten befördert. Sie treten die Nachfolge von Kommissär Andrew Kalai an, der in den Ruhestand geht. Oberstleutnantin Miriam Gluyas, Offizierin des Territoriums Australien Ost, derzeit dort als Programmsekretärin tätig, wird zur Chefsekretärin und Sekretärin G+F des Territoriums Papua-Neuguinea ernannt. Majorin Hannelise Tvedt, Offizierin des Territoriums Norwegen, Island und Färöer, derzeit als Assistenzprogrammsekretärin im Territorium Grossbritannien und Republik Irland tätig, wird zur Chefsekretärin und Sekretärin G+F des Territoriums der Niederlanden und Tschechischen Republik ernannt. Sie wird zur Oberstin befördert. Sie tritt die Nachfolge der Oberste Peter und Alida Dijkstra an, die in den Ruhestand treten. Die Oberstleutnante Gordon und Susan Daly, Offiziere des Territoriums Neuseeland, Fidschi und Tonga, werden als Leiter und Präsidentin G+F des Command Spanien und Portugal ernannt. Die Generalin hat kürzlich beschlossen, dass die Commands Spanien und Portugal zu einem Command zusammengeführt werden sollen. Die Oberstleutante Luis und Aida Castillo, die das spanische Command in den letzten Jahren geleitet haben, gehen in den Ruhestand.

Für Sie gelesen

Bibel, Blech und Gottvertrauen Autorin: Hildi Hari-Wäfler Herausgeber: Neufeld Verlag ISBN: 978-3-86256-029-5 „Ihr werdet alles bekommen, wenn ihr im festen Glauben darum bittet”, verspricht Jesus seinen Jüngern in Matthäus 21,22. Als junge Frau entscheidet sich Hildi HariWäfler, diese Aussage auf die Probe zu stellen. Wie weit darf sie mit ihren Wünschen und Erwartungen gehen? Sie widmet ihr Leben ganz Gott und lässt sich zur Heilsarmeeoffizierin ausbilden. Es folgen 40 Jahre Dienst mit vielfältigen Aufgaben an vielen Orten der Schweiz – in der Jugendarbeit in St. Gallen, im Rotlichtmilieu in Zürich, in Korps und Gästehäusern. Hildi Hari-Wäfler gibt einen tiefen Einblick in ihre Dienstzeit, ihr Leben und ihre Arbeit bei der Heilsarmee von 1960 bis zum Ruhestand. Sie erzählt aber auch von ihrem Privat- und Familienleben, von ihren Gefühlen, Problemen und Erfolgen. Ein Buch über ein Leben mit vielen Herausforderungen, das oft nicht einfach war. Aber die Offizierin führt dieses Leben eng an Gottes Hand und darf erfahren: Er ist da, immer, unerschütterlich, ein starker Fels. Gott macht Unmögliches möglich, er schenkt Zuversicht und Wachstum und er tut Wunder. „Bibel, Blech und Gottvertrauen” ist das zweite Werk von Hildi Hari-Wäfler. Das Buch ermutigt und fordert heraus, das Leben ganz mit Gott zu führen – und zu merken, dass er zu seinen Zusagen steht. Sarah Fuhrer

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Liebe kennt keine Angst Im Sommer 2012 ging ich für zwei Monate an die internationale Offizierschule in London. Dort habe ich eine wunderbare und reiche Zeit verbracht, oft in Stille und Gebet. Ich befasste mich unter anderem mit meinem Gottesbild.

Psalm 13,6: Ich vertraue darauf, dass du gnädig bist, Herr. (Symbolbild)

Seit dieser Erfahrung gehe ich einiges ruhiger und gelassener durchs Leben weil ich weiss: Gott ist Liebe und alles steht in seiner Hand.

Mir ging neu auf, dass Gott durch seinen

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand mich rufen hört und die Tür öffnet, werde ich eintreten, und wir werden miteinander essen.” (Offenbarung 3, 20)

Im nächsten „dialog”

Impressum

Von einem kleinen Ruder gelenkt ler

Wesen des Gebets

Majorin Erika Zimmermann

Bild: Gabrielle Kel

Im Dialog mit Gott

Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse!

Layout Rolf Messerli Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth Generalin Linda Bond Territorialleiter Kommissär Franz Boschung Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–

Worte haben Kraft. Wie ein kleines Ruder am Schiff können sie Grosses bewegen. Worte erbauen, doch sie zerstören auch. Wenn wir hinter dem Rücken über andere herziehen, machen wir uns schuldig. Doch manchmal merken wir gar nicht, dass wir in einer Runde schon mitlästern. Mehr dazu im nächsten dialog.

Majorin Heidi Knecht   Die Redaktion

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Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Redaktionsteam Sergeant Martin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Marketing; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Florina German (FG), Redaktorin; redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Dieses Bibelwort wirft ein klares Licht auf das Wesentliche des Gebets. Es ist nicht unser Gebet, das Jesus in Bewegung setzt. Der Herr sucht die offene Tür, um bei uns einzukehren, um in Vertrautheit mit uns zusammenzusein. Es bedeutet, Jesus Zugang zu unserem Leben zu gewähren, alles offenzulegen vor ihm. Ihn an unsere Not herankommen zu lassen. Ihm Gelegenheit zu geben, seinen Namen inmitten unserer Not zu verherrlichen. Gebet des Monats Lass mich, Herr, dein Klopfen hören und auf deine Stimme reagieren. Gib mir Mut und Kraft, dir Zugang zu jedem Bereich meines Lebens zu geben. Innige Gemeinschaft mit dir, Herr, bedeutet mir alles. Amen.

AZB

Heiligen Geist in mir lebt. Deshalb erfüllt mich seine Liebe und ich darf in ihr geborgen sein. Seine Liebe steht über allem, was in unserem Leben passiert, auch wenn wir durch schwierige Zeiten zu gehen haben. Und auch: Je mehr mich Gottes Liebe erfüllt, desto weniger Platz hat die Angst.

3001 Bern

Diese Angst vor einem Gott, der schwierige Ereignisse im Leben zulässt, belastete mich. Ich bat Gott, diese negativen Gedanken zu verändern und mir neue, zuversichtliche und vertrauensvolle Gedanken zu schenken. Ich las dann im 1. Johannesbrief 4,18: „Liebe kennt keine Angst, weil die vollkommene Liebe alle Angst vertreibt. Wer noch Angst hat, rechnet mit Strafe und das zeigt, dass seine Liebe in uns noch nicht vollkommen ist. Wir wollen ihn lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.”

Bild: flickr.com/aarongilson

Im Dialog bleiben

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Dezember 2012

„Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Das Alte ist vergangen ...” 2. Korinther 5,17


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