Dialog 10/2014 – Kunstvoll

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d ialog M o n a t s z e i t s c h r i f t f ü r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e

10/ 2014

Bild: Priscille Tschanz

Kunstvoll Kreativität in der Heilsarmee

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Die Frau des Generals: Kommissärin Silvia Cox im Gespräch 7−8 Aus dem Leben der Heilsarmee 9


Dialog

Editorial

#EYE_2014

„#EYE_2014 ist passé. Was mir bleibt, sind Eindrücke, Gefühle, Erinnerungen, Beziehungen. Wir haben einen Kongress erlebt, den ich nicht so schnell vergessen werde. Es tat gut, die Vielfalt der Heilsarmee in Europa kennenzulernen. Manche Kontakte, die ich geknüpft habe, werde ich sicher weiter pflegen. Die Gemeinschaft war geprägt von gegenseitiger Anerkennung, Unterstützung und von Spass. Aufruf zur Entscheidung Besonders begeisterte mich die Teilnahme am grossen Gospelchor. Wir studierten in einem Workshop Songs ein und präsentierten sie an den Versammlungen. Jedes Mal, wenn wir auf der Bühne standen, hatte ich Gänsehaut. Ich war beeindruckt von der Motivation des Chores, der Ausstrahlung des Chorleiters und dem Meer von Leuten im Publikum, die für Jesus sangen und begeistert mittanzten.

Neben den Workshops besuchten wir jeden Tag zwei Gottesdienste, in denen uns unter anderem General André Cox und Kommissärin Silvia Cox herausforderten, den Glauben zu leben – auch vor und nach solchen Events. Gott legt in jeden Einzelnen von uns eine Berufung, die es zu entdecken gilt. Beim Entscheidungsaufruf im Abschlussgottesdienst gingen rund fünfzig Personen nach vorne und zeigten damit, dass sie sich von Gott zum vollamtlichen Dienst in der Heilsarmee berufen fühlten. Mir persönlich wurde bewusst, wie sehr ich mir wünsche, Arbeits- und ehemalige Schulkollegen im Himmel wiederzusehen. Entsprechend dem Thema des Kongresses – „Vision and Action” (träumen und handeln) – wollen wir uns nun aufmachen, unsere Visionen zu entdecken, auszusprechen und dafür zu kämpfen.” Yannick Imboden

Bild: flickr.com/J E Theriot

Der europäische Jugendkongress, zu dem sich im August rund 600 Jugendliche in Altenkirchen (D) versammelten, war ein voller Erfolg. Yannick Imboden berichtet, wie er ihn erlebt hat.

Handgemacht Das diesjährige Treffen der Ost-Division, das Ende August stattfand, endete nicht „wie gehabt”. Stattdessen liessen sich die Organisatoren einen originellen Abschluss einfallen: Sie überreichten jeder Besucherin und jedem Besucher einen Holzscheit. Diesen sollen die Beschenkten nach Lust und Laune bearbeiten: Sie dürfen schnitzen, sägen, dekorieren, bemalen und so gestalten, dass das Resultat ihnen persönlich und anderen Menschen Freude bereitet. Die entstehenden Werke werden im Herbst 2015 am Energietag der Ost-Division ausgestellt. Dass Kunst und Kreativität in der Heilsarmee geschätzt werden, ist kaum ein Zufall. Schon William Booth nutzte mit Vorliebe alle zur Verfügung stehenden Mittel, um die Aufmerksamkeit der Gesellschaft zu wecken. Kunst regt jedoch nicht nur den Betrachter zum Denken an, sondern hilft auch dem Erzeuger, seinem Inneren Ausdruck zu verleihen. Im dialog stellen wir Ihnen Menschen vor, die sich kreativ betätigen – oder andere dabei unterstützen. Lassen Sie sich von ihnen inspirieren! Sara Stöcklin

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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HA-Info

Doppelter Abschied

Bild: zVg

Kommissäre Hanny und Franz Boschung sind in den Ruhestand getreten, Oberstleutnante Massimo und AnneFlorence Tursi nach Rom gezogen. „Dankbarkeit” zog sich als Leitmotiv durch die Abschiedsversammlung. Salutisten und Freunde aus der ganzen Schweiz sowie Gäste aus dem Ausland haben am 24. August von ihren Leitern Franz und Hanny Boschung und Massimo und Anne-Florence Tursi Abschied genommen. „Eines aber vergiss nie: Jesus Christus”. Dieses Wort aus 2. Timotheus 2 richteten die Kommissäre Franz und Hanny Boschung, von 2011 bis 2014 Leiter der Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn, an die im Korps Bern anwesenden Salutisten, Freunde und Mitarbeitenden. Sie drückten ihre Dankbarkeit aus – gegenüber Gott, der sie in all den Jahren ausrüstete und segnete, der Heilsarmee, die ihnen Vertrauen entgegenbrachte, gegenüber ihrer Familie, Mitofffizieren und Mitarbeitenden, die sie ermutigt und im Gebet unterstützt haben.

Hanny und Franz Boschung wurden als warmherzige und basisnahe Leiter gewürdigt, deren Autorität nie auf ihrer hierarchischen Stellung, sondern auf ihrem Umgang mit den Menschen beruhte: stets für die Menschen da, stets ein offenes Ohr. Oberstleutnante Massimo und AnneFlorence Tursi, während drei Jahren Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für Gesellschaft & Familie, nehmen ihr Amt als

neue Leiter in Italien auf. Sie dankten Gott, dass er die Menschen erfasst, erwählt und ausrüstet. Sie dankten auch für die Zeit, die sie in der Schweiz, nahe bei ihrer Familie, verbringen konnten. Tursis riefen die Anwesenden auf, Gott im Zentrum zu behalten (Jeremia 13). Sie wurden als Leiter verdankt, die in ihrer Arbeit immer wieder auf den Grundauftrag und die Wurzeln der Heilsarmee hinwiesen.

Kommissär Hasse Kjellgren, selbst ehemaliger Leiter der Heilsarmee Schweiz, würdigte und verdankte den Dienst der beiden Leiterpaare. In seiner Bibelansprache bezog er sich auf Sprüche 4,23: „Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.” Dies dürften die Einzelnen ebenso wenig wie die Heilsarmee als Organisation vergessen. Elsbeth Cachelin

Jubiläen

Seit 120 Jahren gibt es die Heilsarmee Burgdorf – Grund genug, ein ganzes Wochenende lang zu feiern! Am 23. und 24. August war es so weit. Nach einem Kinder- und Familienfest mit Kinderschminken, Hüpfburg, Tipi, Spielwettkämpfen und Gratisverpflegung lud das Korps zum offiziellen Jubiläums-Festgottesdienst in die Aula Gsteighof. „Unsere kühnsten Erwar-

100 Jahre Heilsarmee Frutigland Das 100-Jahr-Jubiläum der Heilsarmeekorps Frutigen und Adelboden wurde mit einer Reihe von Anlässen gewürdigt. Anfang September dankten die Korps Gott mit einem Festgottesdienst für seine Treue. Es war ein besonderes Zeichen der Wertschätzung, dass die Heilsarmee eingeladen wurde, den Gottesdienst gemeinsam mit der reformierten Kirchgemeinde

Kinderattraktionen in Burgdorf.

Frutigen in deren Kirche zu feiern. Das Motto des Jubiläums lautete: Ins Wasser fällt ein Stein. „Die Heilsarmee wurde ins Frutigland hineingeworfen und zieht seither ihre Kreise – in unserem persönlichen Leben, aber auch in unserer Umgebung”, erklärt Rolf Schuiver, Korpsleiter von Frutigen. Auch wenn zu jedem Jubiläum ein Rückblick gehört, steht für ihn Gottes Wirken in der Gegenwart im Zentrum: „Wir gehen vorwärts!” Im Anschluss an den Gottesdienst wurde mit einem FamilienGemeinschaftstag weitergefeiert.

Gottesdienst in der ref. Kirche Frutigen.

Bild: zVg

tungen wurden weit übertroffen”, berichtet Major Severino Ratti, Korpsoffizier. „Wir waren überwältigt. Es entstanden wunderbare Kontakte zur Bevölkerung. Weit über 500 Besucherinnen und Besucher nahmen am Fest Ende August teil. Zu unserer Jungschar, den ‚Royal Rangers’, sind neue Kinder gestossen. Diese Erfahrung ist für uns als Korps eine echte Bereicherung.” Abgeschlossen ist das Jubiläumsjahr noch nicht: Als nächstes steht ein Musical in der Weihnachtszeit auf dem Programm. Der dialog wird berichten.

Bild: zVg

120 Jahre Heilsarmee Burgdorf

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Dossier: Kunstvoll

Farbspuren eines Lebens mit Gott Kapitän Samuel Wahli, Mitarbeiter im Centre-Espoir in Genf, hat die Kunst entdeckt. Sie ist für ihn untrennbar mit dem Glauben verbunden. Wann haben Sie die Malerei entdeckt, Kapitän Wahli? Samuel Wahli: Vor ungefähr fünf Jahren. Was war der Auslöser? Meine Frau nahm mit dem Kunstlehrer in „Le Devens” Kontakt auf, einer Institution für alkoholkranke Menschen. Das Projekt, das sie verfolgte, kam nicht zustande. Aber der Kontakt mit dem Mann führte dazu, dass ich es wagte, Unterricht zu nehmen. War das Ihre erste Erfahrung in diesem Bereich? Ich zeichnete schon vorher gerne, insbesondere kleine Porträts. Aber ich hatte mich nie an die abstrakte Malerei gewagt.

Erzählen Sie mehr von der abstrakten Kunst, die Sie betreiben! Ich habe die Malerei mit der Rolle entdeckt. Mit dieser Methode lassen sich Schichten und Reliefs auf eine Leinwand auftragen. Mir gefällt die raue Textur mit wenigen oder gar keinen feinen Linien, die dabei entsteht. Meine Bilder sind schnörkellos. Wo und wie malen Sie? Ich habe mich auf dem Speicher eingerichtet. Meine Frau Agnes ist sehr froh darüber, denn vorher habe ich im Schlafzimmer gemalt! Ich habe keine festen Zeiten, die ich in meinem Atelier verbringe. Die Lust zum Malen überkommt mich eher phasenweise.

Bilder: zVg

Und was leistet so einer Phase Vorschub? Meine Bilder sind ganz klar von meiner Gefühlslage geprägt, sei sie positiv oder negativ. Was ich erlebe und was mich bewegt, möchte ich auf die Leinwand übertragen.

Samuel Wahli Kapitän Samuel Wahli ist verheiratet mit Agnes. Er ist Vater zweier Töchter und Grossvater eines kleinen Jungen. Nach der Ausbildung zum Spengler und Sanitärinstallateur wurde er Psychiatriepfleger und schliesslich Heilsarmeeoffizier. Er leitet heute die interdisziplinäre Gruppe im Centre-Espoir in Genf. Ausser der Kunst liebt er Papageien und geniesst ein gutes Essen wie Süsskartoffelauflauf mit Mehlbananen und Poulet.

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Dann fällt es Ihnen wohl schwer, auf Bestellung zu arbeiten! Ja, das tut es. Ich habe auf Bestellung gearbeitet, als ich gebeten wurde, für den Territorialen Kongress letzten Mai kleine Bilder zu malen, die die elf Glaubensartikel der Heilsarmee illustrieren. Das Projekt ist am Ende gelungen und die Rückmeldungen waren positiv – aber zwischendurch hätte ich beinahe einen Rückzieher gemacht. Es kommt selten vor, dass ich ein Bild aufs Mal anfertige. Vielmehr arbeite ich an mehreren Werken zur selben Zeit. Die Acrylmalerei, die ich anwende, ermöglicht es mir auch, eine Leinwand abzuwaschen und noch einmal von vorne zu beginnen. Was bedeutet Ihnen die Malerei? Indem ich meine Gefühle auf

Ein modulares Bild aus 49 austauschbaren Teilen, angebracht auf einer magnetischen Stahlplatte.

die Leinwand übertrage, ist die Malerei ein richtiger Stressabbau für mich. Ich wurde beim Malen schon häufig von negativen Gefühlen frei. Ich male gerne zu Musik. Oft höre ich Lieder, die Gott verherrlichen, aber ich mag auch gewöhnliche Musik. Während ich dann male, lasse ich meine Gedanken umherschweifen und in den Farben zum Ausdruck kommen. Gibt es einen Bezug Ihrer Kunst zu Ihrem Glauben? Ja, dieser ist offen sichtbar. Da meine Bilder stark von meinen Gefühlen inspiriert sind und diese oft mit meinem Glauben zusammenhängen, prägt der Glaube unweigerlich das, was ich auf die Leinwand bringe. Das macht sich besonders in den Spuren des Lebens und der Hoffnung bemerkbar, die in meinen Werken so präsent sind – etwa in einem hellen Strich oder einem lebendigen, kontrastreichen Farbklecks. Sogar Nichtchristen haben diese Zeichen der Hoffnung schon bemerkt, obschon es selten vorkommt, dass klare christliche Symbole auf meiner Leinwand erscheinen. Hinzu kommt, dass ich – ganz abgesehen von dem, was meine Bilder ausdrücken – bei ihrer Entstehung starke Momente der Gemeinschaft mit Gott erlebe. Fragen: Kapitän Pascal Donzé


Ungeahnte Begabungen Im Atelier des Buchseeguts werden handwerkliche Auftragsarbeiten erledigt, aber auch kreative Erzeugnisse für den Verkauf hergestellt. Manch ein Bewohner überrascht sich selbst und andere mit dem, was in ihm steckt. Ein meterlanges Graffito ziert eine der Wände im Atelier. Es ist die Übungsfläche für einen jüngeren Bewohner, der in seiner Jugend gelernt hat, mit der Spraydose umzugehen. Im Buchseegut kann er seine Begabung weiterentwickeln und darf, wenn er so weit ist, eine Fläche in der Garage mit seiner Kunst verzieren. „Im Atelier arbeiten die Bewohnerinnen und Bewohner, die aus körperlichen oder psychischen Gründen keine Tätigkeit in den anderen Bereichen aufnehmen können”, erklärt Franziska Rohrer, Leiterin des Ateliers. Die Kunsttherapeutin und Sozialpädagogin begleitet die verschiedenen Gruppen. Sie ermutigt und unterstützt die Teilnehmenden darin, ihr Potenzial innerhalb der eigenen Grenzen zu entdecken und auszuschöpfen – bei praktischen, aber auch bei kreativen Tätigkeiten. Ein wertvoller Beitrag Zu ersteren gehören Schleif- oder Verpackungsarbeiten. Mit Ruhe und Engagement präpariert Herr Duttli, der nach einem

Schlaganfall lernen musste, mit der linken Hand zu arbeiten, die beliebten Feueranzünder für den Kamin. Ein paar Räume weiter verpackt eine Gruppe Briefe in Kuverts. Mit solchen Herr Duttli präsentiert eines seiner Bilder. Auftragsarbeiten wird ein wichtiger Beitrag an den Betrieb geleistet. Zuweilen erhält das Atelier sogar grössere Bestellungen – dieses Jahr etwa 3 350 Freie Entfaltung Weihnachtskarten, an denen intensiv geGrösster Beliebtheit erfreuen sich indes arbeitet wird. kreative Tätigkeiten. Beim Malen, Töpfern und gestalterischen Arbeiten können sich Ein besonderes Erlebnis ist es für Franzisdie Bewohnerinnen und Bewohner nach ka Rohrer, wenn ein Bewohner oder eine ihren Möglichkeiten frei entfalten. „Viele Bewohnerin ungeahnte Begabungen an haben grosse Freude daran und entwi- den Tag legt. Alfred Erne, ein ehemaliger ckeln eigene Ideen”, erzählt Franziska Gipser, konnte seine Werke an einer KunstRohrer. „Die Malgruppe ist so beliebt, dass ausstellung präsentieren. „Ich hätte nicht es darin kaum Rotationen gibt.” gedacht, dass so viel Farbe in mir steckt”, erzählte er bei der Eröffnung. In vielen Fällen lassen sich Auftragsarbeit Sara Stöcklin und kreatives Schaffen verbinden. Für den hauseigenen Laden werden Karten, Bilder, Taschen und Näharbeiten hergestellt. Weitere Informationen: buchseegut.ch

Kunst im Gottesdienst Seit September 2012 organisiert das Korps Malleray immer wieder Veranstaltungen zum Thema „Kunst und Glaube”. Die Idee kam Leutnant Yanick Termignone nach dem Besuch eines Kurses im Bildungszentrum in Basel. „Es ist äusserst spannend, einen Gottesdienst anhand eines Gemäldes zu gestalten. Das Publikum kann stärker miteinbezogen werden als bei einer herkömmlichen Predigt.” Mittel zur Evangelisation Kapitänin Roxana Termignone sieht noch einen weiteren Vorteil darin, Kunst in der Kirche Raum zu geben: „Es ist auch eine tolle Gelegenheit zur Evangelisation. Die Vernissagen werden oft von doppelt so vielen Menschen besucht als die Gottesdienste. Einer der Künstler, der seine

Werke in unserem Saal ausgestellt hat, besucht nun von Zeit zu Zeit unsere Gottesdienste. Es hat ihn berührt, wie herzlich er aufgenommen wurde.” „Kunst spricht uns an” Kunst erlaubt es, Gefühle über sprachliche Grenzen hinweg auszudrücken. „Wir sind nicht unbedingt eine Künstlerfamilie”, erklärt Roxana. „Aber Kunst spricht uns an, in all ihren Formen. Einigen Mitgliedern des Korps geht es genauso. Sie finden darin eine andere Art, sich auszudrücken.” „Ich glaube, auch Jesus würde die Kunst nutzen, um das Evangelium zu verbreiten. Er hat sich schliesslich oft auf Bilder aus der Natur bezogen”, schliesst Yanick. Sébastien Goetschmann

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Dossier: Kunstvoll

Bild: Anaël Jambers

Die Kunst der Heilsarmee Als gläubiger Mensch entdecke ich in jedem kreativen, von Gott inspirierten Kunstwerk eine universelle Botschaft. Deshalb hat für mich jede Form von Kunst in der Kirche Platz. Leider wird dieser Platz in der Heilsarmee nicht immer ausgefüllt. Mein Überblick zum Thema „Kunst in der Heilsarmee” muss sich auf ein paar persönliche Gedanken beschränken. Das Gebiet ist gross und vielseitig. Dank ihrer Internationalität wurde die Heilsarmee mit den Kunstformen der unterschiedlichen Kulturen bereichert, aus denen sie sich zusammensetzt. Die Kunst des Tamtam ist uns so fremd, wie anderen der Hip-HopTanz fremd ist. Die Kunst, sich kurz zu halten (so selten man sie vorfindet), zählt dort, wo das Palaver hochgehalten wird, kaum als rhetorisches Können. Im folgenden Beitrag verzichte ich darauf, auf die Musik und Literatur einzugehen – Künste, in denen sich die Heilsarmee seit ihrer Gründung hervorgetan und einen guten Ruf erarbeitet hat. Die Kunst – im nobelsten Sinne des Wortes und in all ihren Anwendungsbereichen – bemüht sich, mithilfe der Welt der Sinne eine Botschaft zu übermitteln. Sie will in die Welt des Geistes und in die Welt der Seele eindringen, um mit ihrem Schöpfer in Verbindung zu treten. Deshalb bin ich überzeugt, dass jede Kunst ihren Wert und ihre Berechtigung hat – auch in der Heilsarmee. Die Kunst der Architektur Sobald die Heilsarmee in der Lage war,

eigene Gebäude errichten zu lassen, beauftragte sie kühne Architekten, die das Erscheinungsbild der Bauwerke dem Selbstverständnis der Organisation anpassten. So entstand eine Reihe von „Zitadellen” mit gezackten Mauern, um Korps oder Hauptquartiere zu beherbergen. 1929 baute der berühmte Architekt Le Corbusier die „Cité de Refuge” (Stätte der Zuflucht) in Paris, ein für seine Zeit revolutionäres Bauwerk. Heute ist die Mehrzahl neuer Gebäude der Heilsarmee funktionaler, aber – abgesehen von Ausnahmen wie dem Internationalen Hauptquartier in London – meist relativ charakterlos. Die Kunst der Bildhauerei und Malerei Liegt es womöglich am zweiten Gebot – „du sollst dir kein Abbild machen” –, dass es in unserer Geschichte so wenige Skulpturen gibt? Einige Büsten und Statuen des Gründers oder seiner Frau sind zu historischen Stätten geworden. Doch so oft zentrale Themen der Heilsarmee wie Heil, Sünde, Liebe oder Gnade in Liedern und Musikstücken ihren Ausdruck gefunden haben, so selten wurden sie von salutistischen Malern oder Bildhauern künstlerisch bearbeitet. Im besten Falle sind einige Wandmalereien oder Kirchenfenster, die biblische Szenen

Cité de Refuge in Paris (Le Corbusier, 1929).

enthalten, in alten Sälen anzutreffen – und natürlich Porträts des Gründers. Der Grund dafür liegt wohl darin, dass Salutistinnen und Salutisten ihre ganze Freizeit darauf verwendeten, der Sache des Heils zu dienen. Erst mit der Entwicklung der Freizeitgestaltung in den letzten Jahrzehnten wurden die Künste, die vorher einer Elite vorbehalten waren, populär. Ich erinnere mich an einen Offizier, der sehr gut mit dem Pinsel umgehen konnte und nur für das Erntedankfest in seinem Korps mehrere Gemälde anfertigte. Ein anderer brauchte sein Talent ausschliesslich dafür, Bibelverse an der Wand des Saals anzubringen. Kreative Betätigung musste stets nützlich oder einträglich sein, und es war und ist unbestritten, dass dies gerade nicht dem Sinn von Kunst entspricht – zumindest nicht in erster Linie. Interessanterweise entdecken viele frühere Offiziere, sobald sie in den Ruhestand getreten sind, ihre verborgenen künstlerischen Talente. Hätten ihre Begabungen nicht früher zum Einsatz kommen können? Eine neue Entwicklung Seit ungefähr zehn Jahren erleben wir eine neue Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen in unseren Rängen – besonders im Gottesdienst. Der Tanz hat Einzug gehalten, die bildende Kunst und das Theater. Multimedia- und Filmkunst finden neue Anhänger, die ihren Glauben auf ungewohnte Weise zum Ausdruck bringen. Zur Erinnerung: Es war die Heilsarmee, die 1898 in Australien die Idee zum ersten Filmdrama hatte! In den kommenden Jahren wird diese Entwicklung sich vermutlich fortsetzen. Es ist mein Wunsch, dass immer mehr Kunst aus unserer Mitte hervorgeht. Wir haben die Botschaft der Liebe Gottes zu vermitteln – auf jede Art und Weise!

Ein Gemälde von Rosa Branson (Grossbritannien).

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Major Jacques Tschanz


Panorama

Eine klare Vision

Erzählen Sie mir von Ihrer Herkunft und Ihrer Berufung, Kommissärin! Silvia Cox: Ich kam in Argentinien zur Welt, wo meine Eltern als Missionsoffiziere dienten. Vermutlich habe ich deshalb eine Vorliebe für warme Temperaturen! Allerdings habe ich kaum Erinnerungen an diese Zeit. Da mein Vater schwer erkrankte, mussten meine Eltern in die Schweiz zurückkehren, als ich drei Jahre alt war. Dank Gottes Hilfe überlebte er. Mit meinem Bruder und meiner Schwester wuchs ich danach in der Schweiz auf. Ich schätze mich sehr glücklich, einen so guten familiären Hintergrund zu haben. Die Schweiz zählt für mich als Zuhause, weil ich hier zur Schule gegangen bin. Als meine Eltern als Offiziere eine Institution in Genf leiteten, lernte ich meinen späteren Ehemann kennen, der dort arbeitete und Französisch lernte. Er heiratete also die Tochter seiner Chefs!

Bilder: flickr / salvation army international

Kommissärin Silvia Cox, Internationale Präsidentin von Gesellschaft und Familie, sprach mit Majorin Jane Kimberley, Herausgeberin des „Salvationist”, über ihr Leben und ihren Dienst.

Kommissärin Silvia Cox spricht am Territorialen Kongress 2013 in Kanada.

Schon sehr jung fühlte ich den Ruf in den Offiziersdienst. Ich hörte einen Missionsoffizier von seiner Arbeit erzählen und war überzeugt: Eines Tages werde auch ich Offizierin sein und als Lehrerin nach Afrika gehen. Jahre später geschah dies tatsächlich. Ich begann die Ausbildung zur Lehrerin in Genf, brach sie aber im zweiten Jahr ab. Wenn ich weitergemacht hätte, wäre ich wohl nie in die Offiziersschule eingetreten. Stattdessen erwarb ich ein Diplom in Rechnungswesen. Ich eignete mir dabei ein Fachwissen an, das mir bis heute nützlich ist. Unsere erste Bestallung führte uns ins Schweizerische Morges. Wir dienten an zwei Orten als Korpsoffiziere, bevor wir nach Afrika berufen wurden. Von da an konzentrierte sich mein Dienst auf territoriale Führungs- und Verwaltungsaufgaben und den Bereich Gesellschaft und Familie.

Unterwegs in London mit ihrem Ehemann, General André Cox.

Gibt es eine prägende Figur in Ihrem Leben – jemanden, der dazu beitrug, dass Sie heute sind, wer Sie sind? Während meiner Jugendzeit im Korps Genf  1 nahm sich die Korpsoffizierin Alice Sterck viel Zeit für mich, hörte mir zu und beantwortete die tausend Fragen, die mir unter den Nägeln brannten. Sie war ein wunderbares Vorbild als Korpsoffizierin, Ehefrau und Mutter und spielte eine grosse

Rolle in meiner Entwicklung – ebenso wie die Gebete meiner Eltern. In Ihrer aktuellen Funktion als Internationale Präsidentin von Gesellschaft und Familie haben Sie bereits zahlreiche Länder besucht. Gibt es Höhepunkte, von den Sie erzählen möchten – insbesondere in Bezug auf die Arbeit mit Frauen? Da gibt es tatsächlich viel zu erzählen! Ein Beispiel ist das „Worth”-Programm im Territorium Kenia-West. Frauen, die bettelarm waren, sorgen heute dank dieses Projekts für ihre Familien und Dörfer. Sie werden ermächtigt, indem sie ihren Selbstwert entdecken und sich am wirtschaftlichen Leben beteiligen. Das Programm ermutigt sie, Ersparnisse anzulegen, jede für sich und gemeinsam – indem Dorfbanken aufgebaut werden, indem sie sich selbst das Lesen und Schreiben beibringen, indem sie sich Zugang zu Bildung verschaffen und Geschäftsideen umsetzen. Mehr als 14 400 Frauen verschiedener Denominationen und Glaubensrichtungen nehmen inzwischen am „Worth”-Programm teil. Manche Frauen haben aufgehört, sich zu prostituieren und auf der Strasse zu betteln, und begonnen, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Leben habe sich in vielerlei Weise ���

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Panorama

��� verändert und es herrscht grosse Freude. Und das Wichtigste: 314 Frauen haben Jesus Christus kennengelernt! Als Territoriale Präsidentin von Gesellschaft und Familie in Grossbritannien hatten Sie die Vision einer Heilsarmee, in der gemeinsam im Wort Gottes gelesen wird. Sie planten ein Programm zur Förderung des Bibellesens, sind aber ans Internationale Hauptquartier berufen worden, bevor es lanciert wurde. Haben Sie noch dieselbe Vision, und wenn ja, wie schreitet die Umsetzung voran? Diese Vision gibt es nach wie vor, und der General teilt sie mit mir. Das Anliegen liegt uns sehr am Herzen. 2015 wird die ganze Heilsarmee die Gelegenheit haben, in einem Jahr das Neue Testament durchzulesen. Major Pat Brown vom Internationalen Hauptquartier leitet eine Arbeitsgruppe zur Umsetzung dieser Initiative, die im Zusammenhang mit dem Internationalen Kongress steht. Auf unseren Reisen rund um die Welt weisen wir immer wieder auf die Wichtigkeit hin, Gottes Wort ganz zu lesen und es zu uns sprechen zu lassen. Es stimmt etwas nicht, wenn wir nur einzelne Verse herauspicken oder Kommentare lesen, statt die Bibel selbst zu studieren.

In den letzten Jahren hat die Heilsarmee in Grossbritannien und andernorts tiefgreifende Veränderungen erfahren. Gibt es weitere Veränderungen, die Sie sich wünschen? Und gibt es Dinge, die sich niemals ändern sollten? Ich wünsche mir, dass den Menschen mehr Wertschätzung entgegengebracht wird. Wir müssen lernen, zuzuhören, und eine ganzheitliche Mission anstreben. Wir können das erreichen durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Sozialwerk und Evangelisationswerk, sodass wir dem ganzen Menschen dienen und dank der seelsorgerlichen Begleitung auf Glaubensbasis tiefere Beziehungen aufbauen. Vieles andere wird sich hiermit von alleine ändern. Ich wünsche mir, dass wir als Armee stets vorwärts marschieren. Wir dürfen nie unseren Auftrag aus den Augen verlieren, uns den Einsamen und Leidenden zuzuwenden, und wir dürfen nie die Botschaft der verändernden Kraft von Jesus Christus vergessen, die Hoffnung in eine verlorene Welt bringt. Das Interview erschien im Februar 2014 im „Salvationist”, der Heilsarmee-Zeitschrift für das Territorium Grossbritannien und Irland.

Kommissärin Silvia Cox Kommissärin Silvia Cox, geborene Volet, spürte schon in jungem Alter Gottes Gegenwart und Berufung in ihrem Leben. Sie kam 1955 als Tochter Schweizer Heilsarmeeoffiziere in Argentinien zur Welt. Nach ihrer Heirat mit André Cox, dem heutigen General der Heilsarmee, absolvierte sie in England ihre Ausbildung zur Offizierin. Nach einer ersten Tätigkeit in der Schweiz wurde das Ehepaar mit drei kleinen Töchtern, Myriam-Christine, Esther-Ruth und SarahPriscille, nach Simbabwe abberufen. Es folgten verschiedene Führungsaufgaben an Territorialen Hauptquartieren. In ihren verschiedenen Aufgaben entdeckte Silvia Cox ihre Leidenschaft für den Bereich Gesellschaft und Familie. Es wuchs die Überzeugung in ihr, dass „wir als Frauen eine lebendige und massgebliche Rolle in der Heilsarmee zu spielen haben. Ich wünsche mir, dass wir eine gemeinsame Kraft für Veränderung zum Besseren werden, in dieser Welt und in den Gemeinschaften, in die uns Gott hineingestellt hat.” Quelle: salvationarmy.org.nz

Wie bekommen Sie Ihre internationale Führungsaufgabe und die Verantwortung als Ehefrau, Mutter und Grossmutter unter einen Hut? Mir ist jede dieser Aufgaben wichtig, und keine soll unter der anderen leiden. Ich glaube, es gelingt mir, meine verschiedenen Rollen zu leben, weil ich Freude an meiner Arbeit habe und Herausforderungen liebe. Es ist mir wichtig, Zeit miteinander zu verbringen, und ich bin fast täglich in Kontakt mit meiner Familie. Ich habe mich nie zerrissen gefühlt zwischen meinem Dienst und meiner Familie, denn für mich gehört beides zusammen – es ist beides Teil von mir. Mein Dienst ist auch meine Familie. Sie leben ein sehr intensives Leben. Gibt es trotzdem Raum für Hobbies und persönliche Interessen? Wir sind gerne zu Fuss unterwegs und gehen spazieren, so oft wir können. Auch Bücher liebe ich, obschon mir nicht viel Zeit bleibt für Freizeitlektüre. Ansonsten interessiere ich mich für Fotografie und koche gerne, aber auch das kommt momentan zu kurz.

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Symbol für nachhaltige Hilfe: Kommissärin Silvia Cox giesst 2012 in Kenia einen Baum, den sie zuvor gepflanzt hat.

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Bild: Kathrin Filippi

Die Heilsarmee am Amriswiler City Run Das Korps Amriswil hatte am 6. September die Gelegenheit, am grössten Stadtlauf im Thurgau die Kinderattraktionen zu organisieren. Für das Korps bot sich so die Möglichkeit, mit vielen Kindern und deren Eltern in Kontakt zu kommen. Als Teil der Stadt Amriswil konnte es einen Beitrag zum Gelingen eines Grossanlasses leisten! Kapitän Stephan Knecht

Bild: zVg

Während mehr als fünf Stunden vergnügten sich insgesamt weit über tausend Kinder an den Spielposten der Heilsarmee. Armbrustschiessen, Hau den Lukas, Unihockey-Torwand, Mohrenkopfschleuder und vieles mehr waren ununterbrochen in Betrieb.

Berge und BabySong Die diesjährige BabySong-Woche mit Heidi Studer stand ganz im Zeichen der Schöpfung. In Liedern, Bastelarbeiten und Spielen lernten Klein und Gross Aspekte von Gottes Schöpfung kennen. Dazu gehörten auch Ausflüge an der frischen Luft – etwa zum Bräteln am Brienzersee. Bei den Kindern kam die Botschaft an. „Koni und mich hett au Gott gmacht und Dich und d’Heidi und d’Andrea...” sang der kleine Teilnehmer Joschka seinem Bruder vor – um daraufhin mit ihm gemeinsam alle aufzuzählen, die in Ringgenberg dabei waren und hoffentlich auch in der nächsten Singwoche anzutreffen sein werden. Kathrin Filippi

„Trinken ist nicht gleich Trinken” Alkohol ist die Droge Nr. 1 in der Schweiz. Doch wie verhält man sich im Umgang mit Alkoholkranken? Ein von der Personalabteilung organisiertes Fachseminar bot Gelegenheit, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.

und kompetenter Fachmann als Dozent gewonnen werden. Die aufgezeigten Fakten – in der Schweiz trinken über eine Million Menschen in einem Mass, das ihre Gesundheit gefährdet, und sind rund 250  000 abhängig – machen betroffen. Besonders angesichts der Tatsache, dass noch weit mehr Personen, darunter viele Kinder, unter den alkoholbedingten Problemen leiden.

Walter Liechti verstand es, den Teilnehmenden anhand von praktischen Beispielen die Besonderheiten des Umgangs mit Alkoholkranken und ihrem Umfeld zu vermitteln. Er zeigte zudem Grundlagen der Interventions- und Behandlungsmöglichkeiten und Stolpersteine für Laien und Profis auf. Angesichts der positiven Rückmeldungen prüft die Personalabteilung, ob ein ähnliches Seminar im nächsten Jahr in der Westschweiz angeboten werden kann. Martin Gygax, HR-Partner Region Mitte Bild: Martin Gygax

Kein Fest, kein gesellschaftlicher Anlass, der nicht mit Alkohol gefeiert wird. Wer trinkt, gehört dazu, wer nicht trinkt, bleibt nicht selten ausgeschlossen. Alkohol ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und verursacht gleichzeitig grosses und verstecktes Leid – auch in unserer Umgebung. Was können wir als Christen tun? Zehn Personen folgten der Einladung der Personalabteilung und tauschten sich am Seminartag im August über die Thematik aus. Mit Walter Liechti, Berater im Blauen Kreuz, Erwachsenenbildner und Mitglied der Heilsarmee, konnte ein ausgewiesener dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Oktober 2014

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Notabene

Versetzungen Per 31.8.2014 Major Peter Zurbrügg, Finanz und Controlling EW, verlässt nach 24 Dienstjahren aus gesundheitlichen Gründen den Offiziersdienst. Der Entschluss wurde nach reiflichen Überlegungen und auf Anraten der Ärzte gefällt. Peter Zurbrügg wird als Angestellter im Teilzeitpensum im bisherigen Aufgabengebiet weiterarbeiten. Per 30.9.2014 Auxiliar-Kapitän Pierre Dorthe, bisher Korps la Broye, tritt nach 32 Dienstjahren in den frühzeitigen Ruhestand. Die Direktion dankt Pierre Dorthe und Peter Zurbrügg für ihren langjährigen Dienst in der Heilsarmee und wünscht ihnen für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.

Heilsarmee Shop

Heilsarmee Museum

„Something Better…” – Autobiographical Essays von General Shaw Clifton (Rtd) General Shaw Clifton war der 18. General der Heilsarmee und trat 2011 in den Ruhestand. In seinem neuen Buch erzählt er Anekdoten aus seinem Leben. Wir erfahren von seinen persönlichen Erfahrungen und Anliegen, aber auch viel über die Heilsarmee. Das Buch ist auf Englisch erhältlich – im Heilsarmee-Shop oder auf amazon.de! Bestellung: heilsarmee.ch/shop

International: Per 1.1.2015 Oberstleutnante Victor und Rose-Marie Leslie, bisher im Territorium Karibik tätig, werden als Leiter und Territoriale Präsidentin für G+F des Territoriums Nigeria ernannt. Sie werden zu Obersten befördert. Oberstleutnante Devon und Verona Haughton, bisher im Territorium Karibik tätig, werden als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F desselben Territoriums ernannt.

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Nacht der Religionen Am Samstag, 8. November 2014, findet die Nacht der Religionen zum Thema „TEIL hab EN” statt. Zum zweiten Mal ist das Heilsarmee Museum mit einem attraktiven Programm, in Kollaboration mit der Abteilung Mission und Entwicklung der Heilsarmee Schweiz, vertreten. Weitere Infos: heilsarmee.ch/museum

Termine Kommissäre Massimo und Jane Paone, Territorialleiter 19.10. Willkommsversammlung, Korps Bern 21.10. Geistlicher Tag mit der Direktion 6.11. Nationale Offiziersversammlung, Saal Korps Bern 14.11. Diplom-Abschlussfeier, Theologisches Seminar St. Chrischona

Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer, Chefsekretär und Sekretärin für G+F 19.10. Willkommsversammlung, Korps Bern 21.10. Geistlicher Tag mit der Direktion 26.10. Gottesdienst Korps Wattwil 6.11. Nationale Offiziersversammlung, Saal Korps Bern 14.11. Diplom-Abschlussfeier, Theologisches Seminar St. Chrischona

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Konzerte Musikkorps, Frauenchor und Gemischter Chor Zürich Zentral Samstag, 1. November 2014, 19.30 Uhr Kirchgemeindehaus Comander, Chur Sonntag, 2. November 2014, 16 Uhr Ref. Kirche Obfelden Sonntag, 9. November 2014, 15.30 Uhr Ref. Kirche St. Peter, Zürich Brassband der Heilsarmee Winterthur Samstag, 8. November 2014 , 20 Uhr Ref. Kirche St. Johann, Frauenfeld-Kurzdorf Sonntag, 9. November 2014, 17 Uhr Ref. Kirche Gottlieben TG Sonntag, 16. November 2014, 17 Uhr Ref. Kirche Rosenberg, Winterthur

Kurse am Bildungszentrum Teambildung und Führungskompetenz Dozent: Roger Berger Beschrieb: Die Teilnehmenden setzen sich mit ihren eigenen Erfahrungen mit und in Gruppen auseinander. Sie lernen die Phasen der Gruppendynamik kennen und werden mit Methoden der Gruppenleitung und der Moderation von Sitzungen vertraut gemacht. Das Feedback als wichtiges Führungsinstrument für die Förderung des Individuums und der Teamarbeit sowie Hilfestellungen für das Initiieren und Begleiten von Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen werden vorgestellt und in praktischen Übungen ausprobiert. Kursdaten: 31.10. / 21.11. Infos und Anmeldung (bis 24.10.): Majorin Heidi Gubler, Erwachsenenbildung: 061 387 91 11 heilsarmee.ch/bildungszentrum

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Für Sie gelesen

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Für andere dasein

Information zum Thema Erbschaft Oftmals fällt es Menschen schwer, sich mit der Regelung ihrer Hinterlassenschaft zu beschäftigen. Wenn sie dann den Schritt wagen und die notwendigen Vorkehrungen getroffen haben, damit ihr letzter Wille sichergestellt ist, empfinden es viele als eine grosse Erleichterung. Wenn auch Sie sich mit einer geregelten Erbschaftsplanung befassen möchten, bieten die Informationsanlässe der Heilsarmee eine gute Einführung in das Thema und die Gelegenheit, individuelle Fragen zu stellen. Neben einem Fachvortrag eines unabhängigen Erbschaftsberaters erhalten die Teilnehmer zudem Einblick in die Arbeit der Heilsarmee.

Mission: Verantwortung – Von der Heilsarmee in den Bundestag

Nächster Informationsanlass Donnerstag, 20. November 2014 Heilsarmee-Gemeinde und soziale Beratungsstelle in St. Gallen

Verlag: Neufeld Verlag (2013) ISBN: 978-3862560394

Information/Anmeldung: Nathalie Schaufelberger Tel. 031 388 06 18 testament@heilsarmee.ch heilsarmee.ch/testament

Frank Heinrich im Gespräch mit Uwe Heimowski

„Es ist halt ‚passiert’”, antwortet Frank Heinrich auf die Frage, wie es dazu kam, dass er, ein Heilsarmeeoffizier, als Kandidat für die Bundestagswahl in Deutschland nominiert wurde – und diese Wahl gewann. Es ist dieselbe Antwort, die er gibt, als er nach der unglaublichen Entwicklung im Korps Chemnitz gefragt wird. Als er 1997 mit seiner Frau dessen Leitung übernahm, hatte das Korps durchschnittlich zwei Gottesdienstbesucher. Heute ist die Heilsarmee Chemnitz ein grosses Begegnungszentrum mit einer blühenden Jugendarbeit. „Bei vielem erlebte ich einfach, wie ‚es’ passiert, dass ‚es’ vorbereitet war; man könnte es auch ‚Führung’ oder ‚Fügung’ nennen. Ich habe in manchen Situationen […] einfach nur gemeinsam mit meiner Frau die Hand hingehalten und aus dem etwas gemacht, was gerade an Umständen da war.” Im Gespräch mit dem Autor Uwe Heimowski gibt Frank Heinrich Auskunft über sein Leben. Schon als Jugendlicher engagierte er sich auf Hilfseinsätzen. Nach seinem Studium leitete er den sozialmissionarischen Dienst der Heilsarmee in Freiburg im Breisgau und wurde schliesslich Offizier. Sein gesellschaftliches Engagement in Chemnitz führte ihn in die Politik und 2009 in den Bundestag. Sara Stöcklin dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Oktober 2014

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Im Dialog bleiben

Von Kindern, die „ausfliegen”

Deine Herrlichkeit Vater, Die Schönheit deiner Schöpfung spricht von Dir. Sie raunt mir etwas zu über deine Grösse. Sie offenbart mir einen verborgenen Teil deines Wesens. Ich muss deine Herrlichkeit sehen!

Wie gut, dass es neben den heiklen Situationen auch all die schönen und unvergesslichen Momente gibt. Meine Frau und ich geniessen es, dass immer noch ein, zwei Kinder zu Hause essen. Das hilft, uns daran zu gewöhnen, mit der Zeit dann nur noch zu zweit am Mittagstisch zu sitzen …” Ueli Schopfer

Im nächsten „dialog”

Impressum

Sucht, die einsam macht

Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse!

Layout Rolf Messerli Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Massimo Paone Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–

Neue Medien haben neue Abhängigkeiten gebracht. Wie erleben Verantwortungsträger in der Heilsarmee die Suchtproblematik von heute? Was sagen Experten? Wir lassen im nächsten dialog tiefer blicken. Die Redaktion

Pierre-Yves Zwahlen

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Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Redaktionsteam Major Jacques Tschanz (JT), Leiter Kommunikation; Sara Stöcklin (SSt); redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Ich habe deine Grösse in den Leiden meines Lebens gesehen. Ich habe deine Zärtlichkeit in tränenvollem Schmerz erfahren. Du hast mir deine Geduld gezeigt in Tagen der Prüfung. Doch jetzt, Vater, muss ich deine Herrlichkeit sehen! Ich muss deine Lebenskraft entdecken, muss mich von deiner Freude forttragen lassen! Die ganze Fülle deines Wesens soll sich in mich ergiessen. Ich muss deine Herrlichkeit sehen!

AZB

Gebete der Hoffnung

ber nicht sähen. Im Gebet befehlen wir sie Gottes Schutz und Liebe an.

3001 Bern

Wir sehen es als Vorrecht, für unsere Kinder – alle sind inzwischen über 20 – zu beten: Je weniger wir für sie tun und entscheiden können, desto mehr können wir sie im Gebet unterstützen. So begleiten wir sie auf all ihren Wegen – auf solchen, die uns gefallen, aber auch auf jenen, auf denen wir sie lie-

Hat gelernt, loszulassen: Ueli Schopfer.

Bild: pixabay

„Kinder loszulassen, wenn sie ausfliegen, ist eine Erfahrung, die zuweilen hart ist und mit grossen Diskussionen vor sich geht. Zum Beispiel, wenn wir als Eltern einen Rat geben und die Jugendlichen sich dann gegen diesen entscheiden. Uns war und ist in solchen Situationen wichtig, dies zu akzeptieren, dennoch zu ihnen zu stehen und Anteil an allem zu nehmen, was sie erleben.

Bild: zVg

Wenn Kinder erwachsen werden, heisst das auch, dass sie eigene Wege gehen. Ueli Schopfer weiss, was dies bedeutet.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Oktober 2014

„Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiss: Staunenswert sind deine Werke.” Psalm 139,14


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