Dialog 08.2016 - Willkommen im HQ!

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Willkommen im Hauptquartier! Unterstützende Abteilungen – gemeinsame Vision Ein sportlicher Begegnungstag

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Bild: L. Geissler

Aus dem Leben der Heilsarmee 7–9


Dialog

Editorial

Charta für Klarheit und Transparenz

ta stelle keinen Kompromiss der Verbände, sondern einen Mehrwert dar, sagt Kapitän Andy Fuhrer, Territorialer Jugendsekretär. Sie lenke den Fokus auf das Wesentliche: Jugendliche auf dem Weg zum mündigen Menschen zu unterstützen.

Eine Gruppe von zwölf Verbänden unter der Leitung der Schweizerischen Evangelischen Allianz hat die Charta gemeinsam mit Theologen, Ethikern und Juristen entworfen. Diese umfasst eine Präambel, Ziele und sechs Prinzipien. Verantwortungsträger, die unterzeichnen, verpflichten sich der Religions- und Meinungsäusserungsfreiheit, der Mitbestimmung, der kontinuierlichen Aus- und Weiterbildung, der Prävention, der Transparenz sowie der Nichtdiskriminierung. Die Idee einer gemeinsamen Erklärung der Prinzipien christlicher Jugendarbeit entstand 2014. Der Bund strich damals christlichen Verbänden die ausserschulischen Jugendförderungsgelder. Jugendarbeit mit Qualitätssiegel Auch wer keinen christlichen Hintergrund hat, kann anhand der Charta nachvollziehen, nach welchen Grundsätzen Jugendverbände wie die Heilsarmee Jugend ihre Gruppen und Programme leiten. Die Char-

Für Andy Fuhrer geht es auch darum, ein neues Bewusstsein für Jugendarbeit zu wecken: „Was wir machen, hat Wert.“ Die Ziele und Prinzipien, die in der Charta erläutert sind, helfen, die Qualität der Jugendarbeit zu sichern und transparent gegen aussen zu kommunizieren. Unterschreiben Sie die Charta! Wer die Charta unterzeichnet, erklärt sich bereit, seine Jugendarbeit an sechs Prinzipien auszurichten. Die Selbstverpflichtung ist freiwillig. Die Heilsarmeeleitung steht hinter der Charta. Sie fordert alle Korps und besonders Jugendgruppenleiterinnen und -leiter auf, sich damit auseinanderzusetzen. Möglichst viele sollen die Charta online unterzeichnen. Das fördert Transparenz und Vertrauen in die Kinder- und Jugendarbeit der Heilsarmee. Deshalb ganz wichtig: Unterschreiben Sie die Charta! Wie Sie dies korrekt tun, lesen Sie im Infokasten. Florina German

Informationen: cckj.ch Weitere Auskünfte erteilt Kapitän Andy Fuhrer: andy_fuhrer@heilsarmee.ch

So unterschreiben Sie die Charta: 1. www.cckj.ch aufrufen. 4. Mit einem Klick auf „Absenden“ die 2. „Die Charta unterschreiben“ anklicken. Unterschrift einreichen: Sie wird nun 3. Formular ausfüllen: Korps unterzeichgeprüft und anschliessend in der Runen bei „Name der juristischen Person“ brik „Die Unterzeichner“ freigeschaltet. mit „Heilsarmee Korps (Ort)“. Gruppen 5. Nach einem Jahr werden Sie per EMail aufgefordert, die Charta erneut unterzeichnen so: „Heilsarmee Korps zu unterschreiben, sofern Sie weiter(Ort) / Gruppenname“. Diese Art der hin ihren Inhalt in Ihrer Jugendarbeit Bezeichnung der juristischen Person umsetzen. ist mit der Leitung abgesprochen.

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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2016

Bild: L. Geissler

Mit einer Charta schaffen christliche Kinder- und Jugendverbände Klarheit zu ihren Zielen und Prinzipien. Die Heilsarmee fordert ihre Korpsoffiziere, Jugendarbeiter, Kinder- und Jugendgruppenleiterinnen auf, sich damit auseinanderzusetzen. Je mehr Korps und Gruppen die Charta unterzeichnen, desto besser.

Die Redaktion der Heilsarmee (v.l.): Sébastien Goetschmann, Elsbeth Cachelin, Livia Hofer, Nora Steiner, Florina German

�Herzlich willkommen!ˮ Diese Worte – wenn auch auf Bärndütsch – hört unsere neue Kollegin in den ersten Tagen am Hauptquartier oft. Livia Hofer hat am 1. Juli ihre Stelle als Redaktorin begonnen. Dank ihren 23 Jahren Berufserfahrung im Journalismus erhalten wir mit Frau Hofer eine starke fachliche Unterstützung für unser Team und unsere grossen Vorhaben. Besonders freut uns: Livia Hofer folgt und liebt Jesus von Herzen. Wir wünschen ihr, dass sie sich schnell bei uns einlebt – und dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, von ihrer Freude und Begeisterung für die Heilsarmee angesteckt werden, wenn Sie von ihr lesen. Beim ersten Eindruck vom Hauptquartier (HQ) kann einem ganz schön der Kopf rauchen, sagt Livia Hofer. Darum gibt es den HQ-Kennenlerntag (Seite 4). Hier erfahren neue Mitarbeitende der Heilsarmee aus der ganzen Schweiz, wie die Menschen in dieser „Schaltzentrale“ sie in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Ausserdem begeben wir uns mit Ihnen in diesem dialog auf einen Rundgang durch die Berner Büros: Nora Steiner hat den Hauswart interviewt (Seite 5). Viel Spass beim Entdecken! Florina German

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


HA-Info

Hoffnung teilen Viele Salutisten beschäftigt es, welchen Einfluss unsere Botschaft auf die Bevölkerung hat – oder genauer gesagt, was das Evangelium bewirkt.

Ich stelle Ihnen deshalb zwei Anliegen vor, die uns wirklich am Herzen liegen: Manchmal sind wir etwas unbeholfen in der Art, wie wir das Evangelium weitergeben. Unsere Mitmenschen verstehen nicht immer, wovon wir sprechen. Denn einerseits haben sie nicht denselben Hintergrund wie wir, und die Worte, die wir verwenden, haben für sie nicht unbedingt dieselbe Bedeutung. Andererseits unterscheiden sich vielleicht ihre Ziele von unseren. Wir

müssen ihnen auf Augenhöhe begegnen, sodass sie sich wohlfühlen.

Bild: Werner Tschan

Die Tätigkeiten der Heilsarmee sind in der Schweiz recht gut bekannt. In den Medien wird regelmässig positiv über sie berichtet. Doch sind es vor allem die sozialen Institutionen, die Brockis und die Topfkollekte, von denen gesprochen wird. Dass die Heilsarmee auch Verkünderin der Guten Nachricht ist, wissen die wenigsten. Wir haben mit unseren Nächsten eine Hoffnung zu teilen und wir wollen, dass die Welt das erfährt. Dazu brauchen wir gute Werkzeuge, die richtigen Worte und Mittel.

Mehrere christliche Kinder- und Jugendverbände haben deshalb eine Charta für die Kinder- und Jugendarbeit erstellt (siehe Seite 2), in der beschrieben wird, was wir tun, weshalb und wie. Das Territoriale Jugendsekretariat hat den Plan angenommen und ermutigt auch Korps und Jugendgruppen, sich daran zu beteiligen. Unser zweites Projekt, das uns begeistert, ist das Osterfestival 2018. An Ostern 2018 wird uns der General besuchen. Doch wir möchten mehr als bloss einen schönen Kongress organisieren. Wir möchten Ostern gemeinsam mit der Bevölkerung feiern. Unser Ziel ist es, in einer Stadt ein Zelt aufzustellen und möglichst viele Leute zu dem Fest einzuladen. Obwohl dieser Anlass noch weit weg ist, sind die Vorbereitungen bereits im Gange. Momentan suchen wir nach einem geeigneten Ort. Bitte

reservieren Sie sich die Tage vom 30. März bis 1. April 2018, damit wir gemeinsam die Auferstehung Christi feiern können. Wir möchten aber nicht einfach bis 2018 warten, sondern alle Gelegenheiten nutzen, die sich uns bieten, um die Hoffnung mit unseren Nächsten zu teilen. Major Jacques Donzé Leiter der Abteilung Evangelisation

Offen gesagt

In der Nähe der Heiliggeistkirche in Bern, an der Laupenstrasse 5, steht ein Gebäude, in dem eifrig und viel gearbeitet wird. Es ist das Zuhause des Territorialen Hauptquartiers der Heilsarmee Schweiz. Unweit davon steht ein weiteres Haus, das ebenfalls zum THQ gehört: An der Effingerstrasse arbeiten die Teams des Sozialwerks und der Abteilung Mission & Entwicklung. Wir sind miteinander verbunden. Es ist keine Frage des Ortes, die Menschen machen den Unterschied! An den verschiedenen Standorten der Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn wird an der „Front“ viel gearbeitet. Es gibt eine grosse Vielfalt an Angeboten. Die Liebe Christi wird auf unterschiedliche Art und Weise in die Welt hinausgetragen. Wir danken Ihnen allen für Ihren Dienst, den

Sie innerhalb und ausserhalb der Gebäude leisten. Danke für Ihr treues Zeugnis dort, wo der Herr Sie braucht. Wir sind miteinander verbunden. Sei es in Besprechungen oder in den regelmässigen Treffen: Wir in Bern sind stets im Gebet für die Menschen an der „Front“. Wir sind dankbar, mit ihnen durch die Kraft des Gebets verbunden zu sein. Wir sind alle Teile des Leibes Christi (1. Korinther 12,27). Wenn ein Teil des Leibes leidet, leiden wir mit und wenn der Leib gesund ist, freuen wir uns.

zu sprechen. Vielmehr sollten wir dem Herrn für den Dienst derer danken, die als Leib lebendiger Ausdruck Christi in der heutigen Welt sind. Wir sind gemeinsam, durch unser Gebet und unseren Dienst, Beteiligte am wunderbaren ganzheitlichen Auftrag Christi. Seien wir dankbar für die Mitarbeit der anderen! Kommissäre Massimo und Jane Paone Territoriale Leiter

Ähnlich wie die Divisionen und Regionen miteinander verbunden sind, so sind auch die Mitarbeiter am Internationalen Hauptquartier mit uns verbunden. Unsere Arbeit ist ermutigend für sie. Sie sehen durch uns, was an der „Front“ geleistet wird. Wir dürfen deshalb nicht der Versuchung erliegen, von „ihnen“ oder von „uns“ dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2016

Bild: Werner Tschan

Wir sind verbunden

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Dossier: Willkommen im Hauptquartier!

Rund 100 Mitarbeitende aus Institutionen der Heilsarmee, von Genf bis St. Gallen, haben am 20. Mai am Kennenlerntag des Hauptquartiers in Bern teilgenommen. Dabei geht es um einen gemeinsamen Auftrag der Heilsarmee und darum, wie „die da z’Bärn“ ihre Kollegen an der Basis unterstützen. Zwei Botschaften sollen die Mitarbeitenden der Heilsarmee am Kennenlerntag hören. Erstens: Der Dienst jedes Mitarbeiters ist wichtig, um den Auftrag der Heilsarmee zu erfüllen – Menschen in Not zu helfen und ihnen das Evangelium vorzuleben. Zweitens: Jeder Mitarbeitende prägt mit seiner Arbeit das Bild der Heilsarmee in

Bild: Sébastien Goetschmann

Du bist Heilsarmee

Viele sind neugierig auf „die da z B ̓ ärn”.

der Öffentlichkeit. Mit diesen klaren Worten begrüsst Chefsekretär Allan Hofer die Gäste in Bern. Sie sind aus dem ganzen Land angereist. Am Kennenlerntag treffen sich unter anderem Köche, Liegenschaftsverwalter, Sozialarbeiter, Buchhalterinnen, Arbeitsagogen und Informatiker. Einen gemeinsamen Auftrag erfüllen, das sieht idealerweise so aus: Die unterstützenden Abteilungen (Personal, Betriebswirtschaft & Finanzen sowie Marketing & Kommunikation) dienen den Personen, die in den sozialen Institutionen und Korps

Unterstützung aus Bern Die Abteilung Personal organisiert einmal im Jahr den HQ-Kennenlerntag in Bern. Ziel ist, interessierten und vor allem neuen Mitarbeitenden der Heilsarmee einen Einblick in die Vielfalt der Organisation zu geben. Neben Informationen zur Geschichte und zum Gründer der Heilsarmee stellen sich verschiedene Organisationseinheiten an Ständen und mit Präsentationen vor. Am Nachmittag besuchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Heilsarmee-Institution im Raum Bern.

der Heilsarmee arbeiten und Menschen in schwierigen Lebenslagen praktisch helfen. Beides ist Heilsarmee. Den Fokus auf einer gemeinsamen Vision zu behalten, hilft jederzeit – auch dann, wenn falsche Erwartungen oder Missverständnisse die Zusammenarbeit belasten. Florina German

Neue Räume und gebündelte Ressourcen Das Gebäude an der Laupenstrasse 5 in Bern hat eine lange Geschichte. Seit über hundert Jahren beherbergt es das Territoriale Hauptquartier.

Hochrangige Landesleiter Vor 1901 bildete die Schweiz gemeinsam mit Frankreich ein Territorium und wurde von Paris aus verwaltet. Mit der Eigenständigkeit erhielt das neue Territorium eigene Landesleiter und ein eigenes Hauptquartier. William Booth setzte als erste Kommissäre ein erfahrenes Ehepaar ein: seine jüngste Tochter Lucy und ihren Mann Emmanuel Booth-Hellberg. Der Standort des neuen Hauptquartiers wechselte in den Anfangsjahren mehrmals. Nach ersten Räumlichkeiten an der Gerechtigkeitsgasse, Spitalgasse und Amtshausgasse fand die Heilsarmee ihr

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Zuhause 1912 am Bubenbergplatz 1 in Bern, dem heutigen „Loeb-Egge“. Den definitiven Standort an der Laupenstrasse 5 bezog sie 1915. Schokoladenfest zur Einweihung Das Gebäude an der Laupenstrasse wurde 1862 vom Architekten Friedrich Studer erbaut. Es hat zahlreiche Um- und Ausbauten erlebt. Das gewölbte Hauptportal, das auf dem Bild zu sehen ist, gibt es heute Bild: Heilsarmee-Archiv

Als die Schweiz am 1. November 1901 ein selbstständiges Territorium wurde, zählte sie 255 Offiziere und 3864 Soldaten. Wöchentlich wurden 3750 Cri de Guerre und 11 800 Kriegsrufe gedruckt. Es war der Heilsarmee gelungen, in der Schweiz Fuss zu fassen – und dies, obwohl sie auf grossen Widerstand seitens der Bevölkerung stiess, als sie 20 Jahre zuvor ins Land kam.

nicht mehr. Die Heilsarmee bezog zunächst nur ein Stockwerk. Fast zwei Wochen lang feierte sie gemeinsam mit der Bevölkerung die Einweihung des neuen Hauptquartiers. Es gab eine grosse Armenspeisung und ein Schokoladenfest für 500 Kinder. Mit der Zeit nutzte die Heilsarmee weitere Stockwerke des Gebäudes. In den wirtschaftlich schwierigen 1990er-Jahren führten Sparmassnahmen und gesetzliche Auflagen dazu, dass sie die Administration weitgehend zentralisierte. Aus sechs Divisions-Hauptquartieren wurden mit der Zeit drei, und der Personalbestand am Territorialen Hauptquartier in Bern erhöhte sich. Damit konnte die Heilsarmee die regionale Zusammenarbeit stärken und vorhandene Ressourcen bündeln.

Die Liegenschaft an der Laupenstrasse 5 um das Jahr 1920.

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Sara Stöcklin


„Ich bin wie ein Jongleur‘‘ Als Hauswart hat Bruno Wiedemer den Überblick am Hauptquartier (HQ). Wenn es brennt, ist er zur Stelle – wortwörtlich. dialog hat den Mann mit dem HQ-Passepartout-Schlüssel interviewt.

Bild: zVg

Leute nicht bei ihrer Arbeit gestört werden oder damit ich für meine Arbeit freien Durchgang habe. Beschreiben Sie Ihre Lieblingsaufgabe. Wenn ich mit dem richtigen Werkzeug und dem richtigen Know-how etwas für jemanden beheben kann. Und wenn ich am Ende ein dankbares Lächeln dafür bekomme. Das bereitet mir Freude.

Was bedeutet Erfolg für Sie? Schnell ein Möbel aufbauen oder eine Tür öffnen. Etwas reparieren, worüber die Person sich aufregt. Solche Kleinigkeiten bereichern meinen Tag. Wo sich Menschen freuen, dass ich da bin und etwas für sie erledigen kann. Bruno Wiedemer freut sich, wenn er anderen Menschen helfen kann.

Welcher ist der ungewöhnlichste Ort am HQ? Bruno Wiedemer: Der Popcorner, unser Kellerverlies, das wahrscheinlich schon zu Kriegszeiten als Luftschutzkeller diente. Später war es ein Heizungskeller, und heute dient er als Jugendtreff und Teile davon auch als Archiv. Man trifft Sie an vielen Orten im HQ an. Welches sind Ihre Aufgaben? Aufgaben in Unterhalt, Reinigung und Materiallager wiederholen sich. Es entstehen aber auch spontan Probleme, oder Mitarbeiter äussern Wünsche. Ich bin wie ein Jongleur: Ich versuche alle Bälle in der Luft zu behalten und stelle notfalls alles wieder auf den Kopf. Sie sind auch für den Brandschutz zuständig. Ja, und dazu gehören Evakuationsübungen. Auch in diesem Jahr haben wir bereits einen Löschkurs durchgeführt, damit die Mitarbeiter im Ernstfall einen Entstehungsbrand bekämpfen können. Erzählen Sie uns von Meilensteinen Ihrer Arbeit. Grosse Umzüge und Umbauten. Ich habe den grossen Umbau des HQ von 2008

bis 2010 erlebt. Dann gab es den ersten Umzug an die Effingerstrasse. Wie meistern Sie die Arbeit an zwei Standorten? Die Herausforderung ist, fair zu bleiben und alle gleich zu behandeln. Damit zum Beispiel bei den Mitarbeitenden an der Effingerstrasse nicht das Gefühl entsteht, zweitrangig zu sein, weil sie weiter weg von meinem Büro sind. Wie erleben Sie die Stimmung am HQ? Sie ändert bei Umwälzungen wie den Umzügen im Januar. Das war für alle eine zusätzliche Belastung. Die Mitarbeiter teilen mir dann manchmal mit, was sie alles beschäftigt. So bin ich nahe bei ihnen. Ich teile ihre Sorgen und höre zu. Schätzen Sie diesen Kontakt mit den Leuten? Es macht meinen Beruf schön. Ich arbeite sowohl mit Material als auch mit Menschen, die mir ein Feedback geben und mich für meinen Job inspirieren, mit denen man sich in kurzen Gesprächen austauschen kann. Das ist für mich Lebensqualität. Und wir verbringen ja viel von unserer Lebenszeit am Arbeitsplatz. Ich bin aber auch oft ausserhalb der Bürozeiten tätig, damit die

Welches ist Ihr liebstes Werkzeug? Mein Werkzeugkoffer, gut aufgeräumt und übersichtlich. Was schätzen Sie an der Heilsarmee? Ihren Auftrag und ihre Grundwerte. Ich bin jetzt seit 20 Jahren bei der Heilsarmee und empfinde sie als angenehme und soziale Arbeitgeberin. Am HQ inspiriert mich die Umtriebigkeit der Mitarbeitenden. Man sieht, dass sie viele Sachen auf dem Tisch haben und täglich versuchen, diese abzuarbeiten. Wenn man nicht so nah am HQ arbeitet – wie ich früher – sieht man es in einem ganz anderen Licht. Man weiss gar oft nicht, was dort abgeht. Was sollten die Leute über das HQ wissen? Dass dort alles Erdenkliche in Bewegung gesetzt wird, damit es an der Front der Heilsarmee funktioniert. Ihr Traumutensil für die Arbeit? Wenn im Winter bei mir zuhause Schnee fällt, fühle ich mich am Wochenende verpflichtet, rasch zum HQ zu kommen und zu schauen, ob ich den Schnee räumen muss. Was mich schon lange reizt, ist eine Webcam, mit der ich via Internet schauen kann, ob das HQ eingeschneit ist. Interview: Nora Steiner

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Dossier: Willkommen im Hauptquartier!

Fachkompetenz und Persönlichkeit Bild: L. Geissler

Haben Sie sich schon einmal überlegt, im Hauptquartier auf Stellensuche zu gehen? Mathias Hofstetter ist verantwortlich für Rekrutierungen im Hauptquartier. Er erklärt, worauf es bei Bewerbungen ankommt. Rund 200 Personen arbeiten im Hauptquartier in Bern, zu dem die Standorte Laupenstrasse 5 und Effingerstrasse 53 gehören. Laufend rekrutiert Mathias Hofstetter neues Personal und begleitet Interessenten im Bewerbungsverfahren. Bewerben kann sich jeder im Hauptquartier. „Im Schnitt kommen 50 Bewerberinnen und Bewerber auf eine offene Stelle“, so Mathias Hofstetter. Da es sich bei der Heilsarmee um einen sogenannten Tendenzbetrieb handelt, darf und will er Interessenten auf den christlichen Hintergrund der Organisation aufmerksam machen: „Im Bewerbungsgespräch lese ich ihnen das internationale Leitbild der Heilsarmee vor und frage nach, ob eine Anstellung bei uns mit ihrer Weltanschauung vereinbar ist.“ Begleitbrief als Geschmacksverstärker Wann immer möglich werden Schlüsselpositionen mit Menschen besetzt, welche die christliche Ausrichtung aus Überzeugung mittragen. Die Heilsarmee als Arbeitgeberin freut sich, wenn sich Salutisten und Freunde des Werkes auf offene Stellen bewerben. Diese bringen bereits ein Grundverständnis über den Auftrag und ein Anliegen für die Ziele der Heilsarmee mit. Zurzeit sind rund ein Drittel der Angestellten am Hauptquartier Heilsarmee-Mitglieder. Für gewisse Positionen, etwa im Evangelisationswerk, ist ein Heilsarmee-Hintergrund unverzichtbar.

Mathias Hofstetter vermittelt Bewerberinnen und Bewerbern ein realistisches Bild von der Funktion und den Perspektiven einer Anstellung bei der Heilsarmee.

das Motivationsschreiben. „Dieses ist eine Art Geschmacksverstärker. Es muss mein Interesse wecken.“ Professionelles Verfahren Zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden rund drei bis vier Personen. Mathias Hofstetter legt Wert auf ein professionelles Verfahren. Er händigt Unterlagen über die Heilsarmee aus und übergibt dem Interessenten eine Stellenbeschreibung – für viele eine ungewohnte Erfahrung. Dann versucht er, ein realistisches Bild der Funktion und Perspektiven zu vermitteln. „Die Heilsarmee ist eine attrak-

Allerdings müssen jeder Bewerber und jede Bewerberin die nötigen Qualifikationen für eine Stelle mitbringen. Für Mathias Hofstetter zählen sowohl die Fachkenntnis als auch die Sozialkompetenz: „Ich beurteile im Bewerbungsprozess eine Person zu 50 Prozent aufgrund ihrer Fachkompetenz und zu 50 Prozent aufgrund ihrer Persönlichkeit.“ Beim Bewerbungsdossier prüft er als Erstes den Lebenslauf. Dann liest er

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tive und grosszügige Arbeitgeberin. Aber auch wir erwarten eine solide Leistung für einen normalen Lohn. Dieser liegt bei der Heilsarmee im Mittelfeld der Branche.“ Entscheidend ist für die meisten Bewerber das „Gesamtpaket“. Und dieses kann sich sehen lassen: „Wir bieten ein gutes Arbeitsklima, ein Miteinander der Generationen, attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten, einen zentralen Arbeitsort und professionelle Strukturen.“ Und, nicht zu vergessen: ein einmalig günstiges FitnessAbo für Sportbegeisterte. Sara Stöcklin

Das Territoriale Hauptquartier: Zahlen und Fakten Standorte: 2 (Laupenstrasse 5 und Effingerstrasse 53 in Bern)

Altersdurchschnitt: 42,3

Angestellte: 197

Anstellungsgrad (Durchschnitt): 68,1%

Vollzeitstellen: 134.1 Lernende: 9

Praktikantinnen und Praktikanten: 5

Deutschsprachige Mitarbeitende: 170

Französischsprachige Mitarbeitende: 27 Frauen: 106 Männer: 91

Dienstjahre (Durchschnitt): 5,4

Personalfluktuation (ohne Lernende und Praktikanten): 17,2% Verhältnis zwischen höchstem

und niedrigstem Lohn: 3,5 (offizielle Lohnschere) (Zahlen vom 31. Dezember 2015)


Panorama

Spannender Austausch bei Sport und Spiel

Gegen 12 Uhr trafen die Besucher im Sportzentrum Champ-Martin in Malleray ein. Beim gemeinsamen Mittagessen begann schon bald ein spannender Austausch zwischen den Flüchtlingen und den Einheimischen. Neben Gözleme, türkischen Fladenbroten, gab es mediterrane Dolmas (Weinblätterröllchen) zu Kartoffelsalat aus der Schweiz. Um die aufgenommenen Kalorien wieder loszuwerden, widmete man den Nachmittag dem Sport. Mitglieder der lokalen Fussball-, Volleyballund Tennisklubs spielten zusammen mit den Flüchtlingen. Es gab noch mehr zu erleben für die Kinder und Erwachsenen: „Yellow Note“, die Dorfmusik von Bévilard, gab ein Konzert, die Tanzschule „Flash Move“ stellte sich vor und es standen Spiele der Ludothek zur Verfügung. Die Kinder bastelten auch Freundschaftsbänder oder liessen sich schminken. �Wir sind glücklich, diesen Tag miterlebt zu haben“, sagt Yanick Termignone, Korpsoffizier von Malleray, „Trotz des Ramadans nahmen an die 100 Menschen am Begegnungstag teil.“ Sébastien Goetschmann

Bild: Sébastien Goetschmann

Das Netzwerk Migration in Valbirse, an dem auch die Heilsarmee beteiligt ist, veranstaltete am Sonntag, 19. Juni einen kulturellen, kulinarischen und sportlichen Begegnungstag.

Um die aufgenommenen Kalorien wieder loszuwerden, widmeten die Teilnehmer den Nachmittag dem Sport.

Netzwerk Migration in Valbirse Das Netzwerk Migration in Valbirse (Réseau Migration à Valbirse) entstand Anfang 2016. Seine Mitglieder möchten Kontakte zwischen Flüchtlingen, Anwohnern und umliegenden Gemeinden schaffen. Das Projekt wurde von der reformierten und der katholischen Kirche von Valbirse sowie der Heilsarmee ins Leben gerufen, doch das Netzwerk steht allen offen, unabhängig von ihrem Glauben. Am 24. März 2016 fand die erste öffentliche Solidaritätsaktion zum

Bild: zVg

Und diesmal kamen sie nur von Osten

Thema „Le petit magasin gratuit“ (�Der kleine Gratis-Laden“) statt. Die Einheimischen brachten gut erhaltene Gegenstände und Kleidungsstücke mit, die sie nicht mehr brauchten, und die einem der Flüchtlinge von Nutzen sein könnten. Die Aktion war ein voller Erfolg. Die Anwohner und die Flüchtlinge konnten erste Beziehungen knüpfen – obwohl alle noch etwas zurückhaltend waren. Ähnliche Anlässe sollen folgen.

Der Sporttag 2016 in Lyss fiel buchstäblich ins Wasser. Die Enttäuschung war gross. Als kleines �Trösterli“ organisierte man spontan den Zenti-Hallen-Cup. Fünf Mannschaften traten zum Mini-Turnier an: Neben zwei Teams aus dem Korps Zürich Zentral (Zenti) und einem GastTeam aus Uster waren auch zwei Flüchtlingsmannschaften dabei, welche den Zenti-Deutschkurs �Coffee&Conversation“ besuchen. Man kämpfte hart und hitzig, aber fair. Bei der anschliessenden EMAchtelfinal-Übertragung bejubelte man gemeinsam Shaqiris Wundertor. Franziska Bates-Steck Korps Zürich Zentral

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Panorama

Zeigt die Heilsarmee!

Bilder: L. Geissler

Für einen sichtbaren Auftritt der Heilsarmee: Bestellen Sie Heilsarmee-Roll-ups und -Flyer für Ihren Anlass. Zur Miete oder zum Kauf.

Die Roll-ups erhalten Sie in verschiedenen Serien: Neben klassischen Slogans („Ihr Leben ist nicht Nebensache“) können Sie neu eine allgemeine Präsentation der Heilsarmee oder die Geschichte der Heilsarmee wählen (je drei Roll-ups, je Deutsch und Französisch). Sie können die Roll-ups einzeln, als Serie oder bunt gemischt bestellen. Achtung bei der Verfügbarkeit: Mieten Sie Roll-ups rund zwei Wochen vor Ihrem Anlass (Kauf: sechs Wochen).

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Wer ist die Heilsarmee, was ist ihre Motivation und wie hilft sie Menschen? Antworten und wichtige Zahlen stehen im allgemeinen Flyer im praktischen Booklet-Format: „Die Heilsarmee kurz und bündig erklärt“. Bestellung: 1) Loggen Sie sich auf shop.heilsarmee.ch in der Rubrik „Interner Gebrauch“ ein. 2) Wählen Sie „PR-Material: Für einen ansprechenden und informativen Auftritt“. 3) Suchen Sie sich die für Ihren Zweck passenden Roll-ups und Printmaterialien aus.


Bild: zVg

Den Hunger bekämpfen Zur Bekämpfung der Dürrekatastrophe in Simbabwe unterstützt die OE Mission & Entwicklung ein Projekt der Heilsarmee Simbabwe. In Simbabwe herrscht die schlimmste Dürre seit 35 Jahren. Flüsse versiegen, die Ernte verdorrt, Viehherden und Nutztiere verhungern oder verdursten. Auch Mais, das Hauptnahrungsmittel, ist schlecht gewachsen. Vier Millionen Menschen leiden an Hunger und Unterernährung. Die Bevölkerung auf dem Land ist besonders stark betroffen. Im Februar hat Präsident Mugabe den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten. Die Heilsarmee bietet Hilfe an Die Heilsarmee Simbabwe baut in Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Partnerin Heilsarmee Schweiz ein Nothilfeprojekt auf. Hauptziel ist die Nahrungsmittelverteilung an hungernde Familien. Es wird von der Heilsarmee Mission & Entwicklung Schweiz finanziert. Experten aus dem IHQ London begleiten das Projekt. Nahrung für 700 Familien Die Heilsarmee stellt Nahrungspakete für 700 Familien zusammen. Sie untersucht die Lage in den fünf Landesteilen, die am stärksten von der Dürre betroffen sind, und entscheidet, welche Familien die Hilfe am dringendsten nötig haben. Jedes Nahrungsmittelpaket enthält Matemba (Fisch),

Maismehl, Bohnen, Öl und Salz. Davon kann eine fünfköpfige Familie während drei Monaten leben. Dorfvorsteher, Bürgermeister, Entwicklungsberater und HeilsarmeeDivisionsleiter klären ab, welche Familien die Unterstützung erhalten sollen. Viehherden retten Die Verteilung der Nahrungsmittelhilfe begann im Mai dieses Jahres und wird im August beendet sein. Ein langfristiges Projekt ist, die Viehherden vor dem Verenden zu retten und sogar wieder zu vergrössern. Der Getreideanbau und der Zugang zu sauberem Trinkwasser sollen verbessert werden. Ausserdem schult die Heilsarmee Menschen, damit sie finanziell unabhängiger werden und besser auf kommende Probleme vorbereitet sind. Dürre wegen Klimaveränderung Grund für die Dürreprobleme ist das Wetterphänomen „El Niño“. Es tritt alle zwei bis sieben Jahre auf und verändert die Meeres- und Luftströme. Dadurch sind Regionen in Nord- und Südamerika von extremen Regengüssen und Überschwemmungen betroffen. In Regionen des südlichen Afrikas und Australiens fällt lange kein Regen. Es kommt zu Dürren,

Auch das Hauptnahrungsmittel Mais ist schlecht gewachsen.

Missernten und Buschbränden. Durch die Klimaveränderung trat „El Niño“ in den vergangenen Jahren immer häufiger auf. Deshalb ist langfristige Hilfe für Simbabwe dringend notwendig. Die Redaktion

Anzeigen

12. Nov. 2016 9.30–16.00

Korps Bern | Poste de Berne Laupenstrasse 5

Infotag

Mission & Entwicklung

Mission & Développement

Bist du interessiert an der Entwicklungszusammenarbeit und wie Auslandeinsätze erlebt werden? Möchtest du dein Korps und deine Freunde dafür begeistern? Dann ist das DER Tag für dich!

journée d’information Es-tu intéressé(e) par la coopération au développement et aimerais-tu apprendre comment des engagements à l’étranger sont vécus ? Aimerais-tu enthousiasmer ton Poste et tes ami(e)s pour ce sujet ? Alors cette journée est pour toi !

Freitag, 2. September, 19.00 Uhr: Line-Dance-Party Samstag, 3. September, 11.00 Uhr: Cowboy-Food vom Grill, Digger Trail für Teams und Singles, Live-Musik mit Salt & Pepper, Line Dance & Workshop mit Buffalo Dancers Heilsarmee Hasenberg Hasenberg 463, 9205 Waldkirch Telefon 071 434 61 61 dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2016

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Notabene

Ruhestand

Heimgang

Heimgang

Majorin JeanneHélène WyttenbachDhooge hat der Heilsarmee während 38 Jahren gedient. In einem Gespräch beleuchtet sie einige Stationen ihres Wegs mit Gott.

Georges Mailler wird am 9. November 1936 in Neuenburg geboren. In seiner Jugend nimmt er regelmässig an den Aktivitäten der Heilsarmee teil. 1952 entscheidet er sich, Soldat zu werden. Er beginnt ein Studium der Theologie an der Universität Neuenburg, doch die Berufung in den vollzeitigen Dienst ändert seine Pläne.

Markus Fuhrer wuchs als eines von vier Kindern von Albert und Hedi Fuhrer-Matter im Stiegelschwand auf. Markus liebte die Natur und kaufte sich vom Taschengeld einen Fotoapparat. Nach einer Maurerlehre arbeitete er im Geschäft seines Vaters mit. Aber jeden freien Augenblick war er draussen, um Tiere, Pflanzen und Insekten zu beobachten.

„Schon als Kind habe ich immer an Gott geglaubt. Den Entschluss, ihm zu folgen, traf ich im Alter von 18 Jahren. Als ich mich daraufhin taufen liess, empfing ich die Verheissung aus Psalm 84,6, die mich mein Leben lang begleitete. Als junge Frau besuchte ich eine evangelische Gemeinde. Da ich während meiner Ausbildung zur Krankenschwester in St-Loup (VD) am Wochenende nicht nach Hause zurückkehren konnte, schloss ich mich ganz natürlich dem Korps in Orbe an. Ebenso natürlich empfing ich den Ruf, Offizierin zu werden. Ich wollte dem Herrn vollzeitlich dienen und ich war offen für alles. Das Erlernen eines sozialen Berufs war bereichernd und half mir in meinem Dienst als Offizierin. Genauso wichtig war es auch, mich stetig weiterzubilden. Was mich aber im Laufe meines Dienstes am meisten geprägt hat, sind die Erfahrungen, die ich dabei machen durfte. Ich hatte Freude daran, zusammen mit meinem Mann zu dienen und meinen Nächsten zu begegnen, um zum Aufbau des Reiches Gottes beizutragen.ˮ Die Direktion dankt Majorin Jeanne-Hélène Wyttenbach-Dhooge ganz herzlich für ihren wertvollen Dienst und ihre Hingabe an die Heilsarmee. Sie wünscht ihr einen guten Ruhestand und den reichen Segen Gottes. Die Redaktion

Danksagung Kommissärin Muriel Mailler möchte auf diesem Weg ihre tiefe Dankbarkeit für die zahlreichen Sympathiebekundungen zum Ausdruck bringen, die sie und ihre Familie beim Heimgang von Kommissär Georges Mailler erhalten haben, sowie für alle Anteilnahme, Gaben und Gebete.

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Bild: zVg

Major Markus Fuhrer-Tanner Bild: zVg

Kommissär Georges Mailler Bild: zVg

Majorin JeanneHélène Wyttenbach

Ein Jahr vor Abschluss seines Studiums, am 4. Juli 1959, heiratet er Muriel Aeberli. Im August 1960 treten sie gemeinsam in die Offiziersschule in Bern ein. Noch im selben Jahr kommt ihre erste Tochter Anne-Catherine zur Welt. Im Anschluss an die Ausbildung leiten sie das Korps Aigle, wo ihr Sohn Jean-Luc 1962 die Familie vergrössert. Später arbeiten sie in Tramelan und Montreux. 1964 kehrt Georges Mailler als Lehrer an die Offiziersschule Bern zurück. Ein Jahr später erblickt Marie-Claude das Licht der Welt. Von 1964 bis 1973 und von 1984 bis 1992 unterrichtet Georges Mailler die zahlreichen Sessionen an der Offiziersschule in Bern bzw. Basel in Bibelkunde. Zwischen den beiden Lehrzeiten liegen fünf Jahre Dienst im Korps Genf und sechs Jahre als Divisionsoffizier der Division Léman.

Als er einmal gefragt wurde, ob er den Gottesdienst besuche, war seine Antwort: „Das brauche ich nicht, die Natur ist mein Gottesdienst, da begegne ich Gott.“ Das Jahr 1968 brachte die grosse Wende. Als er mit Alice Tanner, einer damaligen Offizierin der Heilsarmee Adelboden, ins Rheintal fuhr, wurde den beiden klar, dass sie den Lebensweg gemeinsam gehen wollen. Markus begann, den Gottesdienst der Heilsarmee zu besuchen, und im Winter übergab er sein Leben Jesus. 1969 folgte er Gottes Ruf und trat in die Offiziersschule ein. 1971 gaben sich Alice Tanner und Markus Fuhrer das Ja-Wort und traten ihren ersten Dienst im Korps Huttwil an. Ihnen wurden drei Knaben geschenkt, Andreas, David und Peter, die schon früh in die Berge mitgenommen wurden.

Ab 1992 folgen weitere verantwortungsvolle Aufgaben: erst als Leiter des Evangelisationswerks im NHQ Bern, später in Paris, dann als Chefsekretär und Territorialleiter Frankreichs und schliesslich als Territorialleiter der Heilsarmee Schweiz, Österreich und Ungarn. In den letzten Monaten seines aktiven Dienstes machen sich gesundheitliche Probleme bemerkbar. Aufgund eines Herzinfarkts im April 2001 wird eine Operation erforderlich. Viele Wochen der Erholung folgen. Dennoch nimmt er mutig und zuversichtlich alle seine Aufgaben wahr, bis er im November 2001 mit Muriel den Ruhestand antritt. Am 14. Juni wurde Georges Mailler von seinem Herrn und Heiland zur Herrlichkeit befördert.

Jede Gegend, in der er arbeitete, hatte für Major Markus Fuhrer einen besonderen Reiz: in Heiden das Appenzellerland, in Buchs der Liechtensteiner und Buchser Malbun, in Freienstein das Zürcher Unterland und der Irchel. In Aarau nahm ihn der Bau des Saals in Anspruch. Die Krebserkrankung seiner Frau wurde für ihn zur grossen Prüfung. Nach Eintritt in den Ruhestand zog er mit Alice nach Adelboden. Kurz danach machte sich bemerkbar, dass er an Alzheimer erkrankt war. Bis 2014 wurde er von Alice liebevoll zu Hause gepflegt, danach schenkte ihm Gott einen Pflegeplatz im Maiensäss Frutigen. Am 1. Juli wurde er von seinem Heiland heimgerufen.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2016

Die Redaktion

Kapitän Andreas Fuhrer


Heimgang Lydia Zimmermann-Hari, die Mutter von Majorin Erika Zimmermann, wurde am 2. Juli 2016 im Alter von 84 Jahren von Gott heimgerufen. Walter Odermatt, der Vater von Kapitän Rudolf Odermatt, wurde am 5. Juli 2016 im Alter von 84 Jahren zur Herrlichkeit befördert.

Wechsel

Vorschau 2017 4.5. Nationale Offiziersversammlung, Korps Bern 16.11. Offiziersversammlung Deutschschweiz, Korps Zürich Zentral 17. 11. Offiziersversammlung Romandie, Korps Yverdon

Per 1. September 2016 Major Willi Gubler, bisher Leiter Essen Daheim, wird Mitarbeiter bei Essen Daheim und im Gefägnisdienst.

Termine

JETZT IN DER SCHWEIZ ERHÄLTLICH Boutique

Per 1. Juli 2016 Majorin Joan Münch, bisher im Ausland tätig, übernimmt im THQ die territoriale Koordination des Projekts Freiwilligenarbeit und Integrated Mission. Per 1. August 2016 Majorin Monika Leiser, bisher als Mitarbeiterin im Quartiertreff Eidmattegge Zürich tätig, übernimmt nun die Leitung des Quartiertreffs Eidmattegge.

Von Menschen - für Menschen. Die Heilsarmee Boutique bietet ein vielseitiges Geschenksortiment, liebevoll gefertigt in Heilsarmee Werkstätten. Neu finden Sie in der Heilsarmee Boutique auch Produkte des Internationalen Heilsarmee-Labels OTHERS.

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«ALLES BLECH ODER WAS?»

«MORE THAN BRASS?»

«QUE DU VENT ?»

Kommissäre Massimo und Jane Paone, Territorialleiter 7.–11.9. European Zonal Leaders' Conference, Athen 12.9. Inspektion Division Mitte 14.9. Inspektion Division Romandie 18.–22.9. General’s Consultative Council in Neuseeland (nur Kommissär Massimo Paone) Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer, Chefsekretär und Sekretärin für G+F 4.9. Gottesdienst Region Basel im Saal Korps Basel 1 (Berufungsgottesdienst) 7.–11.9. European Zonal Leaders' Conference, Athen

Spiegel der Gesellschaft Vierter Teil der Serie : „ Alles Blech oder was ? “ vom 2.8.2016 bis 10.2.2017

Gratulation 85 Jahre 1.9. Majorin Erika Heller, Spiegelbergstrasse 31, 4059 Basel 80 Jahre 14.9. Majorin Irène Deytard, Rue Dassier 10, 1201 Genf

Museum & Archiv

Die temporäre Ausstellung mit dem Thema „ Spiegel der Gesellschaft “ präsentiert die soziokulturellen Verbindungen, die die Heilsarmeemusik im Laufe der Zeiten inspiriert haben. Das Panorama, das von den Mandolinenorchestern um 1900 bis zum Slam von heute reicht, zeigt eine atemberaubende Vielfalt auf !

Heilsarmee Museum & Archiv - Laupenstrasse 5, 3001 Bern, im Hof, 031 388 05 01 Di-Fr 9-17 Uhr oder nach Vereinbarung / museum.heilsarmee.ch

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2016

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Im Dialog bleiben

Wenn ein Lächeln Früchte treibt... Bild: Ariane Andreotti

Unsere Leserin Ariane Andreotti hatte ein herzerwärmendes Erlebnis – aber lesen Sie selbst!

Brille wechseln Es gibt einen kleinen Snob Der in uns schlummert Wacht manchmal auf Und flüstert uns Eitles zu: Kleidung, Bildung, Aussehen, Geld... Neugierig erscheint er, Unsere Mitmenschen abzuwägen, Und es sind UNSERE Werte, Die er zur Einschätzung nimmt. Diamanten aber Erblickt dieser Snob da, Wo es nur den Anschein macht. Ach Herr! Könnten wir doch nur Deine Fussspuren Deine Demut wiederfinden! Du liebtest es Am Tisch zu sitzen Mit den Schönen Und den weniger Schönen Den Ausgestossenen, Sündern, Gaunern. Mit mir.

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Impressum

Im Umbau In der Abteilung Marketing & Kommunikation geht es derzeit wie auf einer Baustelle zu und her. Wir beraten über Pläne, bauen Teillösungen, fügen Elemente zusammen und gestalten vieles neu. Es ist höchste Zeit, wichtige Veränderungen vorzunehmen und uns fit für die Zukunft zu machen. Wir sorgen vor, damit wir Ihnen auch künftig Inhalte liefern können – Inhalte, die wirken. Im Rahmen eines Pilotprojekts müssen wir diesen Herbst darum zwei dialog-Ausgaben ausfallen lassen: im September und im November. Aber Sie müssen deswegen natürlich nicht auf Neuigkeiten aus der Heilsarmee verzichten. Zunehmend finden Sie Berichte und Reportagen, Bildergalerien und Videos laufend und zeitnah online: heilsarmee.ch. Danke für Ihr Verständnis und Ihre Fürbitte für uns. Bis bald und Gottes Segen!

General John Gowans (†)

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2016

AZB

Dialog mit Gott

3001 Bern

�Als ich heute Morgen zum Briefkasten ging, fand ich auf dem Festersims dieses kleine �Augenzwinkern̓ einer Nachbarin – ein Süsse Überraschung: Eine Nachbarin schenkt Früchte. greifbarer Wink, der nichts im Gegenzug erwartet. Danke Jesus mich an die Cherry-Tomaten auf dem Titelbild der Juli-Ausgabe von dialog erin- für meine Nachbarn, danke, dass es sie nerte. Zwei, drei Mal im Jahr schenkt mir gibt, danke für ihr Lächeln und manchmal diese ältere Dame aus der Nachbarschaft auch für ihre Früchte!ˮ Früchte aus ihrem Garten, und ich schenke Ariane Andreotti ihr das ganze Jahr hindurch mein Lächeln, Korps Saint-Aubin mein Mitgefühl und eine Freundschaft, die

Die Redaktion

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse! Redaktionsteam Philipp Steiner (Leiter Marketing und Kommunikation), Florina German (Leiterin Kommunikation); Sébastien Goetschmann, Livia Hofer, Nora Steiner; redaktionelle Mitarbeiter: Claire-Lise Bitter, Elsbeth Cachelin-Rufener. Übersetzung: Markus Schmidt, Christine Eckert Layout Hauptquartier Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Massimo Paone Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)

„Denn der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.‘‘ 5. Mose 2,7


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