Trialog 01/2017 - Am Nullpunkt kam der Auftrieb

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Von Mensch Mensch zu Gott zu1/2 Mensch | 2017 Magazin für ein Leben vollzu Hoffnung 2006 ¥ 121. Jahrgang von Mensch zuzu Mensch Gott zu Mensch 61| 2015

h e i l s a rm e e .c h heilsarmee.ch

Mal anders 3 Flüchtlinge spielen Brass

Am Nullpunkt kam der Auftrieb

Mittendrin 5–6 Gott und ich Dirk (links) arbeitet bei der Heilsarmee als Koch – ein kleines Wunder! Darüber freut sich auch der Leiter des Wohnheims Winterthur, Rolf Girschweiler.

Gesellschaft 9 Richten als Laie

Vor vier Jahren hätte Dirk nicht geglaubt, dass er je wieder in seinem erlernten Beruf als Koch arbeiten würde. Zu tief war er gefallen, hatte alles verloren und lebte auf der Strasse. Eigentlich war es nur noch der Gedanke an seine Kinder, der ihn am Leben hielt. In dieser Gemütsverfassung landete er in einer Notschlafstelle der Heilsarmee. Und dank dieser Notlandung wurde Dirk zum Durchstarter: Am tiefsten Punkt seines Lebens erhielt er bei der Heilsarmee nachhaltigen Auftrieb für Leib und Seele: nicht nur praktische Hilfe, sondern auch Beratung und geistliche Unterstützung. Dies führte zu sei-

ner Anstellung als Koch im HeilsarmeeWohnheim in Winterthur. Ziel der Heilsarmee in den verschiedenen Institutionen ist es, die Bewohner und Hilfesuchenden zum eigenständigen und selbstverantwortlichen Handeln zu motivieren. Viele ihrer Angebote sind niederschwellig, damit Menschen rasch und unbürokratisch Hilfe finden. Wichtig ist in den Institutionen auch die seelsorgerliche Beratung. Denn Menschen können durch den Glauben an Christus tiefgreifende Veränderung erleben, die ihr Leben nachhaltig zum Guten wendet.

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DI A LO G

Jemandem die Leviten lesen In der Alltagssprache gibt es Redewendungen und Ausdrücke, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor:

Bischof Chrodegan wollte im 8. Jahrhundert als Erster durch das Lesen der Leviten die Mönche zur Ordnung rufen. Damals wie heute war man der irrigen Meinung, man könne mit Regeln und Gesetzen sein Leben ändern und Gott zufriedenstellen. Regeln sind nötig, doch Veränderung kommt durch Gottes Liebe zustande. Marcus Corazza

Redet eine rechtschaffene Person einem fehlbaren Menschen ins Gewissen, so liest sie ihm die Leviten. Der Ausdruck klingt überheblich. Doch schliesslich waren im alten Israel die Leviten Assistenten im Tempeldienst – also „bessere Menschen“. Belehrungen im guten Sinn sind besser als Vorwürfe!

Auf die Kirche hört die Gesellschaft kaum mehr und die christlichen Symbole wie Kirchenglocken sowie das Kreuz Jesu verschwinden zusehends aus dem Alltag. Da scheint mir der Erhalt solcher Redewendungen, die aus dem Alten Testament stammen, als Zeugen unserer Werte und Kultur wichtig.

Livia Hofer

Hans Binder

Editorial: Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Scheitern ist nicht das Ende! Liebe Leserin, lieber Leser Wie verschieden sind doch Lebenssituationen! In dieser TRIALOG-Ausgabe lesen Sie von Dirk, der auf der Strasse gelandet ist und mit Hilfe der Heilsarmee wieder Fuss fasst. Und Sie hören von afghanischen Flüchtlingen in Zürich. Diese lernen in einem Musiklager der Heilsarmee ein Instrument spielen und finden so neuen Auftrieb und Zugehörigkeit. Da ist aber auch Christian. Er hatte mit dem Leben abgeschlossen und beging um Haaresbreite Suizid … Auf Seite 7 bezeugt eine junge Frau, wie sie dank Jesus ihr Lächeln zurück und eine zweite Chance erhielt. Henriette Brun-Schmid, Seite 9, gibt Einblick in grosse Verantwortung und menschliche Seelenabgründe. Sie warnt vor der Verlockung, die Dinge schwarz-weiss zu sehen. Das erinnert an Matthäus 5,45: „Gott lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute, lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ Auch wir sollen ohne Vorurteile Gutes tun; so können wir Menschen Auftrieb geben, die es besonders nötig haben! Bei den verschiedenen Lebensgeschichten fällt auf, dass Tiefpunkte und Scheitern im Leben nicht das Ende sein müssen: Die Betroffenen finden Auftrieb und kommen wieder auf die Beine; die einen dank beherzter Hilfe von Menschen, die andern dank ihrem Glauben an Gott – ein wunderbarer Gedanke für das neue Jahr, aber auch ein Appell, Mutmachende zu sein!

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„Ich muss dir die Leviten lesen!“ – so eine Mutter zum Sohn. Laut Altem Testament waren die Leviten einer der zwölf Stämme Israels, benannt nach ihrem Stammvater Levi. Sie halfen den Priestern zu überwachen, dass die Gesetze Gottes eingehalten wurden. Im 3. Buch Mose 26 finden sich diese Ermahnungen. „Die Leviten lesen“ bedeutet also, ins Gewissen reden, zur Ordnung rufen. Bevor Gott aber ermahnt, erinnert er sein Volk an alles Gute, das er getan hat: „Ich habe euch befreit, die Last abgenommen. Ihr dürft aufrecht gehen.“ Ja, Gott will auch uns Gutes tun, uns von Lasten befreien. Doch ab und zu braucht es eine Ermahnung, damit wir dies erfahren. Ursula Dollé, Heilsarmeeoffizierin im Ruhestand

Impressum Gründer: William Booth General: André Cox Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Massimo Paone Leiter Marketing: Philipp Steiner Redaktionsleiterin: Florina German Heilsarmee Hauptquartier, Postfach, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Thomas Martin Layout: HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1, 10, 11: Werner Tschan; S. 1, 5: Joanna M., freestock.com; S. 3: Franziska Bates/Gerold Ritter, S. 2, 4, 6 (unten), 7 (unten), 9: ZVG; S. 6: Jesse Bowser, unsplash.com/larukucafe, Flickr.com; S. 7: twicepix, Flickr.com; S. 12: aletscharena, Flickr.com Umfrage Seite 2: Elsbeth Cachelin


H E I L SA RM E E M A L A N D E RS

Integration durch Musik Gerold Ritter*

Flüchtlingsarbeit einmal anders: Bei der Heilsarmee in Zürich machen sechs junge afghanische Flüchtlinge erste musikalische Versuche auf Blasinstrumenten.

Coffee & Conversation Seit November 2015 bieten Freiwillige im Heilsarmee-Korps Zürich-Zentral einen wöchentlichen Deutschkurs für Flüchtlinge an. Jeweils am Freitagnachmittag kommen gut 30 Flüchtlinge, vorwiegend aus Afghanistan, in den Saal der Heilsarmee, wo sie die Sprache ihres Gastlandes lernen. Nicht nur die Flüchtlinge profitieren von diesem Angebot, auch für das Korps hat sich die Initiative als horizonterweiternd und motivierend erwiesen. Volle Konzentration bei der Probe: das erste Stück ist „Bruder Jakob“.

Im Heilsarmee-Korps Zürich-Zentral besuchen junge Männer einmal pro Woche den Deutschkurs „Coffee & Conversation“ (siehe Kasten) und lernen dabei auch andere Aspekte der Heilsarmee kennen, so zum Beispiel die Brassband-Musik des Musikkorps. Nachdem einige Teilnehmer musikalisches Interesse geäussert hatten, entstand die Idee, im Musiklager „Brassweek Waldegg“ vergangenen Herbst sechs Plätze für Flüchtlinge anzubieten. Instrumente hatten das Musikkorps Zürich Zentral und ein befreundeter Musikverein gespendet oder zur Verfügung gestellt; innert kürzester Zeit fanden sich auch Sponsoren für die Lagerbeiträge. „Bruder Jakob“ Um die Flüchtlinge auf das Lager vorzubereiten, starteten erfahrene Musikanten ein intensives Vorbereitungsprogramm mit drei bis vier Proben pro Woche. Sie begleiteten die sechs „Jungmusikanten“ beim Kennenlernen der unbekannten Instrumente und Noten und brachten ihnen die ersten Töne bei. Bald schon erklan-

gen einfache, aber mit Inbrunst gespielte Melodien wie „Bruder Jakob“. So gerüstet, fuhren die jungen Afghanen in das erste Ferienlager ihres Lebens und machten dort mit viel Spass und Begeisterung in der Anfänger-Band mit. Es war eindrücklich zu sehen, wie das gemeinsame Musizieren in kürzester Zeit über alle Unterschiede in Fähigkeiten, Alter, Nationalität, Sprache und Religion hinweg viele neue Bekannt- und Freundschaften entstehen liess. Beim Abschlusskonzert hat das Publikum die Flüchtlingsband sogar herausgeklatscht. Vom Intensivkurs zur wöchentlichen Probe Nach dem Lager trafen sich die jungen Männer jeweils am Mittwoch, um unter der Leitung eines Mitglieds des Musikkorps für die kommenden Auftritte zu üben. Denn die nächsten musikalischen Ziele standen bereits auf dem Programm: der Jubiläumsgottesdienst „1 Jahr Coffee & Conversation“ Ende November und die Korpsweihnachtsfeier am 18. Dezember im Korps Zürich-Zentral.

Wie das Projekt weitergeht, ist noch offen, nicht zuletzt, weil auch der Aufenthaltsstatus der Flüchtlinge noch nicht geklärt ist. Aber Ideen und Wünsche sind auf beiden Seiten vorhanden. So sagt einer der jungen Afghanen: „Es ist mein Traum, einmal in der ‚grossen‘ Musik mitzuspielen!“, während einer der Betreuer bekennt: „Sie wachsen einem schon ans Herz!“. *trainierte die Flüchtlinge musikalisch fürs Lager

Berechtigter Stolz nach dem Konzert: die Musikanten mit den Leiterinnen von Coffee & Conversation

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PEO PLE

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Für mich war der Stellenantritt am Hauptquartier der Heilsarmee 2002 ein Glücksfall: Von Anfang an stiess ich auf ein gutes Arbeitsklima und eine für mich neue spannende Arbeitswelt. Begonnen habe ich im Rechnungswesen und wechselte 2005 in den Immobilienbereich, dem ich bis heute treu bin. Zu Beginn hätte ich mir so viele Jahre bei der Heilsarmee nicht vorstellen können – ganz einfach, weil ich mir kürzere Anstellungszeiten gewohnt war. Vor allem die verschiedenen Ansprechpartner und deren vielfältigen Aufgaben und Erwartungen haben mich zu Beginn stark beschäftigt: Es galt, einen Überblick über die Organisation und deren Abläufe zu erhalten. Der Wechsel in den Immobilienbereich war steinig. Doch mit der notwendigen personellen Unterstützung gelang es mir, ein bis heute gut eingespieltes

Hans Lanz: „grüner Daumen“ fürs Soziale

Team aufzubauen. Die verschiedenen Herausforderungen in fachlicher wie auch personeller Hinsicht sind gute Gründe, weshalb ich immer noch für die Heilsarmee Immobilien tätig bin. Zudem macht es Spass, mit meinem Team unterwegs zu sein. Dass ich mich dabei in den Dienst einer NonprofitOrganisation stellen darf, gibt meiner täglichen Arbeit zusätzliche Motivation und meistens Freude.

Esther Wittwer: begeistert von Menschen

Schon als junger Mann hatte ich den Traum, meine Leidenschaft für den Garten mit einer sozialen Tätigkeit zu kombinieren. Mein Beruf wurde zur Berufung. Als Leiter des „grünen Betriebs­ zweigs“ im Heilsarmee Buchseegut Köniz bin ich mittlerweile mehr als 17 Jahre tätig und immer noch begeistert. Es stimmt mich dankbar, wenn ich sozial schwächer gestellten Menschen Einblick in die Geheimnisse des Gärtnerns geben und Freiräume schaffen darf, in denen Menschen in eigenverantwortlichem Handeln wachsen können.

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Marc Hendry: Immobilien im Fokus

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Ich liebe es mit Menschen zusammen zu sein und besonders freue ich mich, wenn sie erzählen, was sie mit Gott erleben. Noch interessanter wird es in meiner Arbeit: Als Jugendarbeiterin in der Heilsarmee Bern kann ich mit grossartigen jungen Erwachsenen arbeiten. Ich darf oft sehen, wie sie eine tiefere Beziehung zu Gott entwickeln und ihren Platz in der Welt einnehmen. Zusammen mit den Jugendlichen möchte ich den Menschen dienen, mich für Gerechtigkeit einsetzen und Gott von ganzem Herzen lieben.

Gudrun Kubach: Gastarbeiterkinder und Obdachlose Seit fünf Jahren arbeite ich mit Freude bei der Heilsarmee „Wohnen für Männer in Basel“! Sozial engagiert habe ich mich schon in der Schulzeit: Aufgabenbetreuung für Gastarbeiterkinder, Einsatz bei Familien mit behinderten Kindern. Diese Arbeit stand im harschen Kontrast zu meiner akademisch geprägten Herkunft. Ich war als junge Frau fasziniert von Bettlern, Hausierern und Landstreichern. Albert Schweitzer, Gandhi und Pazifisten prägten mich und machten mich zur Umwelt-und Naturschützerin.

Claude Beutler: leitet die Regionalstelle in Konolfingen Die Regionalstellen der Heilsarmee Flüchtlingshilfe sind für die Unterbringung, Unterstützung und Integration der asylsuchenden und vorläufig aufgenommenen Personen zuständig: Ein dynamischer Arbeitsbereich in stetiger Optimierung und mit grossen Spannungsfeldern! Besonders motivierend ist die Entwicklung im Integrationsbereich und die Zusammenarbeit mit Klienten, Asylkoordinatoren und weiteren involvierten Fachstellen. Ich finde meine Arbeit intensiv, vielseitig, spannend und enorm bereichernd!


M I T TE N DR I N

„Nur noch Gott und ich‘‘ Elsbeth Cachelin Der Suizid ist eingefädelt und Christian* hat mit dem Leben abgeschlossen. Doch dann geht ihm ein Gedanke durch den Kopf, der ihn vom letzten Schritt abhält.

Die harten Fragen in einem schmerzhaften Todesfall und eine schwierige Scheidung hatten bei Christian den Entschluss reifen lassen, aus dem Leben auszuscheiden. Doch in letzter Minute wurde ihm, der nie an Gottes Gegenwart gezweifelt hatte, eines klar: „Da werden nur noch Gott und ich sein; ich werde mich vor ihm verantworten müssen.“ Dieser Gedanke brachte ihn vom bereits aufgegleisten Suizid ab. Christian nimmt ein Bild zu Hilfe, um seinen Zustand nach seiner Scheidung zu beschreiben: „Ich hatte wie die Kurve verpasst, mein Wagen war schrottreif, der Schaden nicht wieder gut zu machen.“ Die Scheidung allein hätte ihn nicht derart verzweifeln lassen. Doch Jahre zuvor hat Christian seinen Bruder verloren. Dieser hatte an einer unheil-

baren Krankheit gelitten. Sein Tod kam also nicht unerwartet. Aber die Art, wie er sterben musste, löste bei Christian die Frage nach dem Sinn des Glaubens aus. Was am Glauben ist tragfähig und was ist Floskel? Und dann eben die Scheidung, die ihm den Spiegel vorhielt: „Zu was bist du fähig, all die Fehler, die du gemacht hast und die nicht wieder gutzumachen sind.“ So reifte bei Christian der Entschluss, aus dem Leben auszuscheiden. Mensch soll an sich selbst verzweifeln „Das ist die Strategie des Bösen“, so Christian, „die Menschen sollen an diesem unerbittlichen Blick auf sich selbst verzweifeln und die Liebe Gottes anzweifeln. Das wurde mir im letzten Augenblick klar. Und dieser Strategie wollte ich nicht erliegen!“ Noch ein an-

derer Lichtgedanke ging ihm damals durch den Kopf: „Wohl heisst Gott längst nicht alles gut, was wir tun, aber Gott liebt uns, auch wenn wir versagt und schreckliche Fehler gemacht haben.“ Und nochmals nimmt er das Bild der verpassten Kurve zu Hilfe: „Nach meiner Bewahrung stellte Gott mich nicht zurück in die Kurve, damit ich sie beim zweiten Mal richtig hinkriegen könnte. Nein. Ich konnte nach der Kurve die Fahrt wieder aufnehmen – mit Jesus als meinem Begleiter.“ Gottes Sicht ist anders Veranlagung zum Pessimismus? – Vielleicht schon, er sei ein Perfektionist mit grosser Gewissenhaftigkeit; dies habe ihm stets seine Fehler bewusst gemacht und grosse Zweifel an seiner Daseinsberechtigung ausgelöst: Sein Selbstwert-

Der unerbittliche Blick auf sich selbst bringt die Menschen dazu, an sich selbst und der Liebe Gottes zu zweifeln (Symbolbild).

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M I T TE N DR I N

Nach verpasster Kurve ist Christian nun mit Jesus unterwegs.

gefühl stürzte nach der Scheidung ins Nichts, umso mehr als Menschen, auch Freunde, sich von ihm abwandten. So sei es auch zu seinem Hadern mit sich selbst und seinem Leben gekommen. Aber nie hat Christian mit Gott gehadert: „Gott hat eine andere Sicht! Er kennt alle Not­ ausgänge und kann mit unseren Fehlern noch lange umgehen. Entsprechend wichtig ist, dass wir trotz Niederlagen und Scheitern nicht kapitulieren.“ Tausendmal Was Christian mit Gott erlebt hat, ist kaum in Worte zu fassen. Der Sänger Helmut Jost drückt es in seinem Lied

In Gottes Hand: „Ich darf mit einer Art Kühnheit hinstehen und sagen ‚Gott liebt mich‘.“

„Tausendmal“ so aus: Das Wunder des Glaubens kann man nicht erklären, aber man kann es erleben und so Gewissheit erhalten über die Liebe Gottes zu den Menschen. Mit Vorwürfen umgehen „Die Tatsache, dass Gott mich vor dem Suizid bewahrt hat, gibt mir heute eine Art Kühnheit hinzustehen und zu sagen: ‚Gott liebt mich – trotz all meiner Ecken und Kanten. Und was ich mit Gott ins Reine gebracht habe, muss ich nicht mehr als Vorwurf mit mir herumschleppen‘.“ Was geschehen ist, nehme er zwar in seiner Lebensgeschichte mit. Aber im

Wissen um Gottes Vergebung wolle er Gottes Führung und Gnade vertrauen. Neue Prioritäten Christian ist in einer christlichen Familie aufgewachsen, die ihn geprägt hat. In sein neu geschenktes Leben nimmt er seine ganz persönliche Erfahrung mit, die seinen Glauben auf drei Punkte zusammenfasst: „Wir können im Leben nie tiefer fallen als in die Hand Gottes. Dieser Gott liebt mich und Jesus will mit jedem von uns auf dem Weg sein.“ *Name der Redaktion bekannt.

Vom Haken lassen! Den einen vergeben, anderen gegenüber im Groll verharren? Nein, Jesus will die Menschen ganz frei machen!

Andreas Kreiss kennt eine neue Art von Vergebung. „Zurzeit beschäftigen wir uns im Korps Burgdorf mit dem Buch: ‚Leben in Freiheit‘, vom Autor Neil T. Anderson. Es geht dabei um die Freiheit, die Christus den Menschen gibt. Besonders neu angesprochen hat mich, was es bedeutet,

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von ganzem Herzen zu vergeben. Wie schnell wird man doch verletzt und wie schnell verletze ich andere Menschen. Meine bisherige Strategie war, der Person, welche mich stark verletzte, es indirekt zurückzuzahlen. Bei kleineren Verletzungen hingegen konnte ich rasch vergeben und vergessen – wie es dem christlichen Massstab entspricht. Mir ist klargeworden, dass es mein Part ist, grundsätzlich allen Menschen zu vergeben, egal wie gross die Verletzung. Denn Jesus hat in seiner Gnade auch mir alles vergeben: ‚Seid immer bereit, einander zu vergeben, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat‘, die Bibel, Epheser 4,32. Den Rest darf ich

Gott überlassen: Er wird für mich Gerechtigkeit ausüben. Wenn ich aber die Person nicht ‚vom Haken lasse‘, dann nehmen Schmerz und die daraus folgende Bitterkeit mich und mein Herz gefangen. Doch Jesus möchte uns ganz freimachen! Durch diese neue Strategie der Vergebung, die ich nun einübe, erlebe ich Freiheit in Christus. Mit seiner Hilfe möchte ich das nie mehr ändern. Und ich danke Gott, dass er mir durch seine Gnade und Liebe vergeben hat und ich diese Vergebung nun an andere Menschen weitergeben kann.“ Andreas Kreiss


M I T TE N DR I N

Hilfe vom Berg? Monika Weidmann In der Not wenden sich die Menschen oft an Gott. Die Frage ist: als erste oder letzte Möglichkeit?

„Ich schaue hinauf zu den Bergen – woher wird meine Hilfe kommen?“ Als David diese Worte schreibt (die Bibel, Psalm 121,1), meint er kaum den Berg als solchen. Denn Berge können Angst machen. Er schaut hinauf, nach Jerusalem, dorthin, wo der Tempel Gottes steht. Und David weiss, dass seine Hilfe von Gott kommt. Falsch herum Vieles im Leben passiert und ich weiss nicht, wie damit umgehen. Wohin gehe ich mit meinen Nöten, Sorgen und Ängsten? – Dorthin, wo Gott zu finden ist. Ich rufe meinen Gott an. Viele Male schon habe ich nach eigenen Lösungen gesucht, wollte meine Probleme selber lösen – und bin gescheitert. Ich habe am falschen Ende angefangen. Die Bibel fordert uns auf, zuallererst zu beten. Nicht erst, wenn alles andere versagt, nicht erst, wenn sonst nichts mehr geht. Die

Hilfe Gottes ist nicht eine Notlösung! Nein, ich soll zuerst auf Gott schauen, von ihm kommt Hilfe. Gott will in unseren Ängsten, Nöten und Problemen der Erste sein, den wir anrufen und um Hilfe bitten. Gott hat viele Möglichkeiten Schon oft habe ich erlebt, dass Gott auf eine Art und Weise eingreift, die ich nicht für möglich gehalten habe. Denn wenn wir mit unseren Möglichkeiten am Ende sind, ist es Gott noch lange nicht. Vielleicht türmen sich zurzeit hohe Berge vor Ihnen auf und Sie schauen sich um nach Hilfe. Ich mache Ihnen Mut, wenden Sie sich an Gott! Er, der Himmel und Erde geschaffen hat, kann Ihnen helfen und steht Ihnen bei! Der Blick zu den Bergen ist eigentlich der Blick hinauf zu Gott.

Lösung, die immer offensteht Alexia Laffitte wendet sich nach einer Reihe falscher Entscheidungen wieder Gott zu. Sie berichtet.

„Als Kind lernte ich Jesus durch meine Grosseltern und die Katechismusstunden kennen. Doch die Familienkrisen in meiner Jugend liessen mich Gott und den Glauben gänzlich verwerfen. Nach einigen Jahren fern von Gott wurde mir klar, dass ich eine Reihe falscher Entscheidungen getroffen hatte. Insbesondere war ich in eine Missbrauchsbeziehung geraten und wagte nicht, auszusteigen. Ich hatte Angst, hatte keine Selbstachtung mehr und verabscheute jene, die ich geworden war. Tief in mir wusste ich aber, dass eine Lösung offenstand, um wieder glücklich zu werden: Ich konnte mich Jesus neu

zuwenden. Doch ich schämte mich, zu ihm zurückzukehren, nachdem ich ihm während Jahren die kalte Schulter gezeigt hatte. Dabei hatte mir Jesus längst verziehen und bot mir eine neue Chance an, ihm zu folgen. Ich wagte den Schritt! Seither sind meine Verletzungen verheilt. Ja, noch mehr: ich bin beschenkt mit einer neuen Beziehung und bin wieder zur aufgestellten Frau mit dem Lächeln auf dem Gesicht geworden, die ich einst gewesen bin. Zudem entdeckte ich tiefere Dimensionen in meiner Christus-Beziehung, die mich motivieren, im Glauben weiterzugehen.“ Alexia Laffitte, 22, studiert Architektur.

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FA M I L I E • FRE I ZE I T • S E RV IC E

Lust auf Ferien? Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, junge Erwachsene und Familien an. Interessiert?

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Dann verlangen Sie die Lager-Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern.

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Webseite: heilsarmee.ch Jugendabteilung: salvy.ch

Gott sei Dank! Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, dann sprechen Sie folgendes Gebet: Jesus Christus, ich erkenne, dass ich von Gott getrennt und vor ihm schuldig bin. Komm deshalb in mein Leben und vergib mir meine Schuld. Danke für die Versöhnung mit Gott, die du durch deinen Tod am Kreuz und durch deine Auferstehung erwirkt hast. Danke, dass du mich liebst und dass ich jeden Tag mit dir rechnen darf. Amen.

Wir stärken Schwache Unseren Ertrag geben wir an soziale Projekte der Heilsarmee weiter. Weil wir die Not von Menschen kennen.

Abonnement Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heils­armee!

Das Jahres­abonne­ment mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–) Ja, ich abonniere TRIALOG Name Vorname Strasse PLZ/Ort Datum Unterschrift

brocki.ch Gut für alle.

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Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee Postfach, 3001 Bern Tel. 031 388 05 02, Fax 031 382 05 91 redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch


G ES E LL S C H A F T

„Wir können die Täter nicht für ihren Charakter bestrafen‘‘ Fragen: Elsbeth Cachelin Henriette Brun-Schmid ist Regionalrichterin im Kanton Bern. Hier bringt sie ihr juristisches Wissen, aber auch ihre Erfahrung als Mutter, Pflegefachfrau und psychologische Beraterin ein.

Ist ein Urteil jeweils auch eine Wahl zwischen Recht und Gerechtigkeit? Recht und Gerechtigkeit sind meist nicht dasselbe. Gerade aus Sicht des Opfers kann ein Urteil ungerecht sein. Doch Urteile kommen immer im Rahmen von Rechtssystem und Strafgerichtsbuch zustande. Und wir können einen Täter nicht für seinen Charakter bestrafen, sondern nur für seine Tat.

Die 61-jährige Bernerin Henriette BrunSchmid war zwölf Jahre Laienrichterin in Schlosswil und ist seit sechs Jahren Regionalrichterin in Bern.

„Täter werden zu Opfern“, Kuscheljustiz – so der häufige Vorwurf. Wie sehen Sie das? Wenn ich an gewisse Täter denke, auch gerade jene, um die es in meinem Buch „Gerichtet“* geht, dann kann ich nicht einfach nur die Tat sehen: Hinter der Tat stehen oft junge Menschen, die niemand braucht, die nie jemand gewollt und geliebt hat. An ihnen hat die Gesellschaft versagt; keiner stellte die Weichen, als sie auffällig wurden.

Weshalb zieht das Rechtssystem im Kanton Bern Laienrichter bei? Laienrichter und -richterinnen haben eine andere Sicht. Unser Blickwinkel ist nicht von Paragraphen geprägt, sondern von unseren Berufen, dem Familienleben. Ein Gericht ist notwendigerweise kopflastig; die Laienrichter halten dem ihre Lebenserfahrung entgegen.

Sie sind Mutter und Grossmutter. Wie fliesst das in Ihre Arbeit ein? Ich denke, ich bin näher bei den Menschen als ein Jurist, der sich den ganzen Tag mit Akten befasst. Diese Nähe beeinflusst meine Beraterarbeit, meine Sicht und mein Verständnis der Sachlage. Sie wird aber nicht mein Urteil beeinflussen.

Haben Sie ein Beispiel? Der Vater eines Teenagers, seine Mutter sitzt im Gefängnis, wurde ebenfalls straffällig und sollte ein Jahr Haft erhalten. Doch er hatte sich stets gut um seinen Sohn gekümmert. Dank der Bemühung der Laienrichter kann der Vater nun seine Strafe mit einer Fussfessel ablegen. Er muss nicht ins Gefängnis und kann sich weiterhin um das Kind kümmern.

Weshalb führen Sie dieses Amt aus? Einerseits will ich Gegensteuer geben gegen die oft „reisserische“ Kritik an unserem Rechtssystem; andererseits bin ich mit wachsamem Blick bei unserer Arbeit, damit wir nicht der Verlockung

von „schwarz-weiss“, verfallen.

„gut und böse“

Wie gehen Sie mit der grossen Verantwortung um? Da ist es gut zu wissen, dass ich nicht allein bin – weder in meiner Verantwortung noch in meiner Sicht. Das Laiengericht kann sein Urteil nur einstimmig fällen; so fliessen zwar die Meinungen aller ins Urteil, aber man muss sich nachher finden. Wie verarbeiten Sie die oft happigen Fälle? Meistens spüre ich, dass wir das Möglichste getan und uns nach geltendem Rechtssystem verhalten haben. Dass ich nicht den Angeklagten, sondern seine Tat beurteilt habe. Und wenn ich nach einer Verhandlung die Akten im Amtshaus zurücklasse, vergesse ich auch sehr schnell den Namen des Angeklagten, und das scheint mir ein guter Selbstschutz zu sein. *Henriette Brun-Schmid: „Gerichtet.“ Justizroman, Lokwort Verlag, 2010

Signierung ihres neuen Buches „Unter dem Kornelkirschenbaum“.

Regionalgericht im Kanton Bern: Die Regionalgerichte sind für alle strafrechtlichen Streitigkeiten in ihren Gerichtsregionen zuständig. Gerichts­präsident/-in, Fachrichter/-innen sowie Laienrichter/-innen bilden das Regionalgericht.

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A M   W E RK

Zweimal einen geliebten Menschen verloren Aufzeichnung: Tamara Traxler Dirk K. verlor seine Frau und zerbrach als mehrfacher Familienvater beinahe an seinem Schicksal. Bei der Heilsarmee fand er praktische Unterstützung und Hilfe für seine Seele. Er erzählt.

„Unser jüngster Sohn war gerade mal ein Jahr alt, als meine Frau starb. Unerwartet riss ein epileptischer Anfall sie aus dem Leben. Der Boden brach unter meinen Füssen weg und ich fiel in ein tiefes Loch. Wenn einem das einmal passiert, ist es schon schlimm genug. Aber zwei Mal? Vor 25 Jahren hatte ich bereits meine erste Frau bei einem Autounfall verloren. Alles kam wieder hoch. Ich fühlte mich hilflos, ohnmächtig und klinkte mich komplett aus dem Leben aus. Meine Kinder hielten mich am Leben Die Situation überforderte mich. Es brach mir fast das Herz, nicht mehr für meine Kinder sorgen zu können. So liess ich sie bei meinen Schwiegereltern zurück. Unser Zuhause hatte ich verlassen und übernachtete in Notschlafstellen. In dieser Zeit kam ich hohen Häusern und vielen Bahngleisen gefährlich nahe. Doch der Gedanke an meine sechs Kinder hielt mich am Leben. Während des Winters fand ich Obdach im Open Heart der Heilsarmee. Dort hörte ich, dass es in ihrem Wohnheim auch einen kostenlosen Internetzugang gibt. Schiedsrichter Das Internet war für mich überlebenswichtig. Irgendwie musste ich ja an meine Jobs als Schiedsrichter kommen. Schon als Jugendlicher war ich Handballund Basketballschiedsrichter gewesen. Später begann ich, Unihockey-Spiele zu leiten. Mit den Einsätzen verdiente ich gerade genug fürs Nötigste. Ich bezahlte mein Essen und hatte noch ein bisschen etwas für die Kinder. Zudem kam ich so unter Leute und konnte meine Sorgen etwas vergessen.

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Dirk K.: „Vor vier Jahren war ich ganz unten. Damals hätte ich nicht für möglich gehalten, wieder als Koch zu arbeiten.“ Die Heilsarmee kümmert sich um meine Seele Im Wohnheim lernte ich den Heilsarmeeoffizier Hanspeter Leiser kennen. Meine Vergangenheit nagte immer stärker an mir. Ich wollte mit jemandem über meine Sorgen sprechen. Einen Psychiater konnte ich mir nicht leisten. Der Offizier interessierte sich für mich als Person und meine Geschichte. Ich vertraute mich ihm an. Ich erzählte ihm auch, dass ich gelernter Koch sei und wieder auf eigenen Beinen stehen wolle. ‚Im Wohnheim in Winterthur haben wir

Leitbild

Die Heilsarmee ist eine inter­ nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


A M   W E RK eine Stelle als Koch frei‘, verriet er mir. Ich war überwältigt. Wenig später durfte ich probearbeiten gehen: Sie vertrauten mir die Stelle an! Und das nach fast drei Jahren Arbeitslosigkeit. Mit dem Kochen kommt die Freude zurück Bei der Heilsarmee habe ich Halt, ein stabiles Umfeld und Menschen, die mich stützen. Dank meiner Arbeit als Koch freue ich mich wieder am Leben. Ich gehe am Morgen glücklich aus dem Haus und komme am Abend glücklich nach Hause! Heute kann ich meinen Kindern in die Augen sehen und verbringe regelmässig Zeit mit ihnen. Eine eigene Wohnung habe ich jetzt auch wieder. Ich freue mich auf alles, was noch kommt!“ Die Heilsarmee betreibt in der Schweiz 26 Sozialinstitutionen und 24 Sozialprojekte.

Das Wohnheim Winterthur beherbergt Personen, die vorübergehend oder längerfristig eine Unterkunft und einfache Betreuung brauchen. Wohnheim Winterthur Im Heilsarmee-Wohnheim in Winterthur leben Menschen, die nicht in der Lage sind, selbständig zu wohnen, oder aus einer Therapie zurückkehren. Gemeinsam suchen wir mit ihnen einen Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Wir unterstützen die Bewohner in alltäglichen Dingen. Zum Beispiel dem Bewusstsein für die persönliche Hygiene, Zimmerordnung oder Kleiderpflege. Bei Bedarf helfen wir auch beim Zusammenstellen von Dossiers für die Wohnungssuche oder Ämter.

Mit Ziegen und Bienen zu einem besseren Leben In Malawi unterstützt die Heilsarmee Schweiz ein Projekt, das der Einkommensverbesserung und dem Umweltschutz dient.

Der grosse Stolz von Thomas Amidu: Die Ziege, dank der er aus der Armutsspirale findet. Malawi ist ein kleines Land im südlichen Afrika, wo die Bevölkerung hauptsächlich von der Landwirtschaft lebt. Die kleinen Landflächen reichen kaum aus, um Nahrungsmittel für den Eigenbedarf zu produzieren. Den Bauern fehlt zudem das nötige Wissen, wie das Land

optimal genutzt werden kann. Landverödung und eine geringere Produktivität sind die Folgen. In ihrer Not haben die Menschen die lokale Heilsarmee um Unterstützung gebeten. Gemeinsam haben sie ein Projekt

erarbeitet, das sowohl den Umweltpro­ blemen wie auch der Armut entgegenwirken soll. Mit der Haltung von Ziegen können die Bauern ihr Einkommen steigern. Im Rahmen des Projekts erhalten Familien eine Ziege umsonst. Im Gegenzug verpflichten sie sich, das erste Jungtier einer anderen Familie zu schenken, die noch keine Ziege hat. Ziel ist es, dass ganze Dorfgemeinschaften über Ziegen verfügen und ihr Einkommen so breiter abgestützt ist. Für den Bau der Ställe und den Unterhalt der Ziegen kommen die Einwohner selbst auf. Zudem lernen die Bauern die Bienenzucht kennen und erhalten die Möglichkeit, selber Imker zu werden. Die Bienen dienen dabei nicht nur als Einnahmequelle. Sie helfen auch mit, das Ökosystem wieder zu regulieren. Zusätzlich ist der nährstoffreiche Bienenhonig ein geschätztes und wertvolles Lebensmittel zur Bekämpfung von Unterernährung. Daniela Humbel, Fundraising Entwicklungszusammenarbeit

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AUF WI ED ERSEH EN

Rätseln Sie mal …

Sudoku-Spass So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass! Wort auf den Weg

Lösungen: Sudoku und Rätsel

Jesus spricht: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.‘‘ Die Bibel, Matthäus 28,20

Nur Gärtner und Coiffeur? Das witzige Motto „Wir schneiden immer gut ab“ sollte nach Gott auf alle zutreffen – nicht nur auf Gärtner und Coiffeure. Entsprechend verspricht Gott: „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch“*. Es ist ein Herz, das nicht nur das eigene Wohl, sondern auch das der Mitmenschen sucht. Ein grosszügiges, versöhnliches und achtsames Herz. Ein Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:

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Herz, das auf Gott hört und seinen Massstäben folgt. Ein Herz, das sich von Gottes Liebe erfüllen lässt und diese weitergibt. Mit einem solchen Herzen schneidet der Mensch sowohl bei anderen als auch bei Gott gut ab. * die Bibel, Hesekiel 36,26. Elsbeth Cachelin

Allgemeines Spendenkonto der Heilsarmee

PC 30-444222-5


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