Rätseln Sie mal…
Auf die Frage, wie es gehe, sagt Frau M ohne Zögern: „Es geht aufwärts!” Die Antwort überrascht, sie ist ungewohnt. Meistens heisst es: „Meinem Alter entsprechend” oder „Da sind halt diese Schmerzen”. Frau M freut sich, dass es aufwärts geht, und sie meint damit den Himmel. – So geben die Besuche viel von der Lebenshaltung und -erfahrung, aber auch vom Umgang mit Krankheit und Alter preis. Im Korps Bern sind mehr als 30 Frauen und Männer im Besuchsdienst tätig. Sie tun ihre Aufgabe treu und ausserhalb des Rampenlichts. Besucht werden vor allem Menschen, die durch Alter und Krankheit isoliert sind oder am Rand der Gemeinde stehen. Oft hilft man mit einer praktischen
von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch
www.heilsarmee.ch
Füllen Sie die Zahlen 1 bis 9 ein. Jede darf pro Zeile, pro Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur einmal vorkommen. Viel Spass! Besuch tut gut! (Symbolbild)
Handreichung, begleitet jemanden zum Arzt, erledigt eine Besorgung. Die Leute schätzen die Besuche, „ … weil wir merken, dass man an uns denkt und wir nicht vergessen sind.” Und auch, weil die Besucher Zeit haben, zuzuhören, auszutauschen, ein Bibelwort zu lesen und Sorgen im Gebet mit Gott zu teilen. Der Besuchsdienst ist ein schweizweites Angebot – erkundigen Sie sich bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe!
Foto: ZVG
Die Heilsarmeekorps besuchen Einsame, Kranke und Betagte. Der beliebte Dienst bringt verschiedenste Lebenseinstellungen an den Tag.
Foto: M. Heimann
„Es geht aufwärts!”
Wor t auf den Weg
Ursula Dollé, Besuchsdienst Bern Heilsarmee, Hauptquartier, Laupenstr. 5, PF 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 44 redaktion@heilsarmee.ch Flyer 3|2012
„Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?”
Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.
Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:
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Die Bibel, Psalm 27, 1-2
Dem Schatten entkommen? Viele Menschen leben über Jahre mit Angst. Abschütteln geht nicht, aber das Licht Gottes macht alles anders.
Foto: ZVG
Martin Gossauer
Führte das zum Erfolg? Der Titel eines Buches von Henri Nouwen brachte den
Fragen: Elsbeth Cachelin Licht und Liebe Gottes geben Esther Steck die Gewissheit, dass sie Fehler machen darf. Vom Umgang mit einer Lebensangst.
Was überschattete Ihr Leben? Esther Steck: Ich hatte Angst, die Liebe von Menschen zu verlieren, wenn ich einen Fehler machte. Sie hat mein Leben
fehlten. Die Vorstellung eines strengen Gottes belastete mein kindliches Gemüt. Wie wirkten Sie auf Ihre Mitmenschen? Meine Ängste blieben meiner Umgebung verborgen. Ich galt als zupackend und lebenstüchtig. Dennoch kam es immer wieder zu Panikattacken, denen ich hilflos ausgeliefert war. Das beschämte mich sehr. Eine Gesprächstherapie brachte nur bedingt Linderung. Suchten Sie anderswo Hilfe? Der Prozess zur inneren Heilung war lang und schmerzhaft, aber nie hoffnungslos. In meiner
Im Licht Gottes fallen Lebensschatten hinter uns.
seit Kindheit jahrelang überschattet. Ich wuchs in einer äusserlich intakten Familie auf, aber Panikstimmung und Existenzangst waren prägend. Geborgenheit und Sicherheit
Ich bin unabhängiger von Menschen, aber abhängiger von Gott geworden Einsamkeit bat ich Gott immer wieder um Hilfe. Ich wusste, ich war von Gott getragen, aber loslassen konnte ich nicht. Mein
Foto: Radu Razvan, Fotalia
Gott war noch ein strenger Gott. Eine Seelsorgerin, die mich begleitet hat, brachte mir den liebenden Gott näher.
Foto: Cachelin
Sind Sie wie gelähmt oder rennen Sie ums Leben, wenn Angst über Sie kommt? – Angst ist ein natürliches Gefühl; einerseits belastend, anderseits lebenswichtig: Ein Mensch, der keine Angst kennt, befindet sich ständig in Lebensgefahr. Doch Angst kann uns auch die Freude am Leben nehmen. Weil Angst nicht wegzudenken ist, müssen wir lernen, konstruktiv damit umzugehen. Indem wir uns der Angst stellen, mit ihr oder über sie reden, verliert sie an Bedrohung und Macht. Es mag dadurch sogar gelingen sie abzulegen. Mit andern Ängsten müssen wir uns anfreunden und lernen, mit ihnen zu leben. Sie lesen in diesem Flyer, wie bei Esther Steck das Licht eine befreiende Rolle im Umgang mit Angst spielt … Jesus sagt: „In der Welt habt ihr Angst – aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.”* Angst gehört zum Leben, aber Jesus verspricht immer bei uns zu sein. Mitten in der Angst dürfen wir auf seine Gegenwart und seine Begleitung vertrauen. *Die Bibel, Johannes 16, 33
Den Schatten mit Licht überlisten
Foto: juam patronics, Flickr
Die Angst im Nacken …
Kein Strohfeuer, sondern täglich erlebt: Esther Steck muss keine Angst mehr vor Fehlern haben.
Esther Steck (68) weiss, dass sie von Gott geliebt ist.
fiel eine gewaltige innere Last von mir ab. Meine Umgebung nahm eine grössere Gelassenheit und Lebensfreude bei mir wahr. Ich bin unabhängiger von Menschen, aber abhängiger von Gott geworden.
Durchbruch: „Du bist der geliebte Mensch!” Dies gab mir folgende Gewissheit: Wenn ich die geliebte Tochter Gottes bin, kann und darf ich das Suchen nach Anerkennung und alle damit verbundenen Ängste loslassen.
Strohfeuer oder nachhaltige Erfahrung? Nach der anfänglichen Euphorie schlichen sich erneut Angstsituationen ein. Ich musste mir eingestehen, dass ich meine Ängste nicht abschütteln konnte, sondern wie einen Schatten weiter mit mir trage.
Bei Gott zählt also nicht Anerkennung oder Leistung? Nein, denn Gott selber schenkt mir diese Geborgenheit und Sicherheit, die ich vermisste. Es
Aber der Umgang ist anders? Heute weiss ich: Wenn ich mich vertrauensvoll ins Licht Gottes stelle, fällt dieser Schatten hinter mich. Ich darf
Fehler machen und werde trotzdem geliebt. So lerne ich, innerlich ruhig und furchtlos zu bleiben. Steht diese Erfahrung allen offen? Gott bietet uns Hilfe an, aber wir müssen ihm ganz vertrauen. Er hat bei mir unerwartet einfach eingegriffen, mit einem einzigen Satz. Das Vertrauen hat sich unendlich gelohnt. Jetzt kann ich das Gotteswort als erfahrene Wahrheit bezeugen: „Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir; denn du bist meine geliebte Tochter” (Die Bibel, Jesaja 43, 1).