Nr. 8 / Juni 2016
DER HEIL SA RMEE SCHWEI Z
ENDLICH BIN ICH ANGEKOMMEN!
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Seite 16
Seite 20
LE FOYER
AUFTANKEN BEI DER HEILSARMEE
HERZCHIRURG THIERRY CARREL
Hans Streun sitzt wieder im Sattel
Musik und der Dienst am Nächsten pflegen seine Seele
wo die Bedürfnisse der Bewohner im Zentrum stehen
EDITORIAL
INHALTSVERZEICHNIS
Liebe Spenderin, lieber Spender
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«1000 Tage allein unterwegs», lautet die Ankündigung eines neuen Buches. Eine Frau reiste rund drei Jahre allein zu Fuss von Sibirien nach Australien. Ihr wurde dabei vieles abverlangt: Sie ertrug Hunger, Schmerz und auch Einsamkeit. Ich frage mich, wieso sich eine Person, die alles im Leben hat, darauf einlässt. Ich vermute, solche Menschen wollen ihre Grenzen spüren. Aber sie wissen auch, dass sie immer aussteigen könnten. Diese Sicherheit haben längst nicht alle, die draussen zuhause sind. So auch nicht Hans Streun. Sein Leben hatte keinen doppelten Boden. Durch einen Unfall verlor er schlagartig den Halt im Leben. Über 2900 Tage war er unfreiwillig alleine unterwegs, litt Hunger und Kälte. Was er aus seinem bewegten Leben erzählt und wie er bei der Heilsarmee wieder Halt findet, lesen Sie auf Seite 16. Sicherheit und Geborgenheit suchen viele andere ebenfalls, die bei der Heilsarmee anklopfen. Spannende Begegnungen machen wir auch im «Schärme»-Treffpunkt der Heilsarmee Aarau. Auf Seite 8 erfahren Sie, wie sich Freiwillige für Menschen von der Strasse einsetzen. Am Tisch der «Schärme»Familie erwärmen ein feines Znacht und das gemeinsame Singen die Herzen. Mit Herz(en) beschäftigt sich auch der Berner Chirurg Thierry Carrel. Lesen Sie auf Seite 20, warum er sich neben seiner Arbeit im Inselspital auch für benachteiligte Menschen einsetzt.
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Ein Haus und seine Bewohner
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Das Ding
Brocki Wila: Gehemnisvoller Sekretär
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Die Heilsarmee Hilft
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Gern gehört
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Wir vier
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Zum Mitfreuen
Der Mensch steht im Mittelpunkt: das ist die Arbeitsphilosophie im Le Foyer in Neuenburg.
«Schärme»-Treffpunkt: Wärme am Rand der Gesellschaft
Der Mensch steht im Mittelpunkt: das ist die Arbeitsphilosophie im Le Foyer in Neuenburg.
Die Türen der Heilsarmee stehen allen Hilfesuchenden offen. Wir wollen ihnen Mut machen, wieder an die Zukunft zu glauben und das Leben selbst in die Hand zu nehmen. So wie auch Gott uns Sicherheit und Schutz im Leben gibt, wollen wir dies für unsere Nächsten tun. Mit Gottes Hilfe.
Christoph Bitter Leiter Spenden
heilsarmee.ch
IMPRESSUM Spendermagazin der Heilsarmee Schweiz | Erscheint zweimal jährlich (Juni / Dezember) Herausgeberin Stiftung Heilsarmee Schweiz, Spenden, Laupenstrasse 5, Postfach, CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 35 | spenden@heilsarmee.ch | heilsarmee.ch | Spenden PC 30-444222-5 Redaktion Christoph Bitter (Leitung Spenden), Tamara Traxler (redaktionelle Leitung), Florina German, Sébastien Goetschmann, Gino Brenni Übersetzung Nathalie Steffen, Christine Eckert, Crystel Müller, Loriane Jaccoud, Pierre de Herdt Konzept Spinas Civil Voices, Zürich | Layout Nadia Shabani | Druck Stämpfli AG, Bern Gründer der Heilsarmee William Booth | General André Cox | Territorialleiter Kommissär Massimo Paone 2
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Dies und das
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Gesagt, getan
Sozialer Wohndienst und Benefizkontert für Flüchtlinge
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Vom Glück verlassen
Lorrainehof: Hans Streun auf Fahrt in sein neues Leben
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Musik ist …
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Red und Antwort
Herzchirurg Thierry Carrel im Gespräch
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Fortsetzung folgt
Wohnheim Liestal: Die «Brücke» baut Pumpen für Afrika
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16 Der rastlose Töffli-Bueb Hans Streun hat ein neues Zuhause im Lorrainehof der Heilsarmee gefunden.
8 Zuflucht in der Schärme-Familie: im HeilsarmeeTreffpunkt finden Menschen «von der Gasse» Hoffnung und Trost.
Herzchirurg Thierry Carrel: Dank Musik auch bei der Arbeit im Takt.
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Titelbild: Ruben Ung | Fotos: Lin Geissler, Tina Steinauer, Ruben Ung, Martin Heimann 3
EIN HAUS UND SEINE BEWOHNER Paulette Laroche möchte in ihrem Zimmer eine farbenfrohe Atmosphäre schaffen, die ihr entspricht.
LEBENSBEJAHENDE ATMOSPHÄRE Oberhalb der Neuenburger Altstadt, an der Rue de l’Ecluse 18 steht das Alters- und Pflegeheim (APH) Le Foyer. Neben den 30 Einzelzimmern, die auf drei Stöcken verteilt sind und sich zwischen der dritten und sechsten Etage befinden, beherbergt das Haus auch das Hauptquartier der Heilsarmee Division Romandie sowie die Räumlichkeiten des Korps Neuenburg.
Hinter den automatischen Türen führen die Treppen den Besucher erst zum grossen Saal, zum Saal des Korps und schliesslich in den Empfangsbereich des APH Le Foyer. Seit Anfang des Jahres ist Laurent Imhoff (39) Leiter Pflege und stellvertretender Institutionsleiter. «Für mich ist meine neue Aufgabe eine willkommene Herausforderung», sagt der dynamische Pflegefachmann HF. «Vor allem der Faktor Mensch hat mich hierhergezogen. Die Institutionsleiterin und das ganze Team pflegen eine Philosophie, die nicht in allen Heimen zu finden ist. Wir haben viele Anfragen von interessierten Senioren und nur selten sind nicht alle
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unserer 30 Zimmer besetzt. Die Menschen wissen einerseits, dass das APH Le Foyer durch die Heilsarmee geführt wird, andererseits sind die gute Lage nahe des Stadtzentrums und die von uns angebotenen Einzelzimmer weitere Pluspunkte.» «Mir ist es wichtig, möglichst unabhängig zu sein, und hier haben wir viele Freiheiten», sagt Paulette Laroche (84), während sie ihr Zimmer zeigt. Obwohl sie wegen ihrer Probleme an der Wirbelsäule stark in ihrer Mobilität eingeschränkt ist, ist sie geschminkt und hübsch frisiert. Eine stattliche Erscheinung. Die farbige Blumenbluse unterstreicht die Vitalität der Frau. Für sie war es deshalb umso schwieriger, ihr geliebtes
Zuhause verlassen zu müssen. Beim Anschauen ihrer selbstgemalten Bilder erklärt Frau Laroche: «Ich bin es gewohnt, für mich zu sein, und deshalb geniesse ich mein Einzelzimmer. Ich sehe fern, lese oder male. Das Malen habe ich erst nach meinem Eintritt ins APH Le Foyer vor etwas mehr als einem Jahr entdeckt. Man muss die Farben gut auswählen, damit sie passen. Das braucht Zeit. Für ein Bild brauche ich etwa drei Stunden.»
Die 30 Bewohner des APH Le Foyer kennen sich und die Pflegenden. Sie sind wie eine grosse Familie.
Auch auf dem Bett von Marie-Josée Morgeli hat es viele Plüschtiere – für sie eine Möglichkeit, ein wenig Gesellschaft zu haben.
Neue Anforderungen durch den demografischen Wandel Beeinflusst durch den demografischen Wandel verändern sich auch die Ansprüche der Bewohner des APH Le Foyer. «Unsere Klientinnen und Klienten sind aktiver als früher, obwohl sie gleichzeitig stärkere Pflege benötigen», sagt Laurent Imhoff. «Sie möchten Zugang zum Internet haben und interessieren sich stärker für kulturelle Aktivitäten. Wir versuchen, ihnen ein abwechslungsreiches Angebot zu machen: Vorlesen, Kreativatelier, Turnen, Ausflüge … Im Jahr 2015 konnten wir dank einer grosszügigen Spende einen rollstuhlgängigen Bus anschaffen.» Marie-Josée Morgeli (77) zieht von all den Angeboten das Bastelatelier vor. «Ich stelle Kissen her. Das gefällt mir, und die Menschen, denen ich sie schenke, scheinen sich auch darüber zu freuen.» Nach einem Brand in ihrer Wohnung vor etwas mehr als einem Jahr lebt die kleine Frau mit den grossen blauen Augen im APH Le Foyer. Mehrmals am Tag ist sie wegen Atemproblemen auf eine zusätzliche Sauerstoffgabe angewiesen. Trotzdem geht sie gerne in die Stadt. Doch ihr fehlen vor allem die Kontakte. Zusammen mit ihrer Freundin sitzt sie deshalb oft im angrenzenden Café. In ihrem Zimmer sammeln sich viele Puppen und Plüschtiere. Es sei auch eine Puppe darunter, von der sie das einzige existierende Exemplar besitze: «Die Puppen und Tiere schenken mir etwas Wärme, finde ich. Aber es ist schon so, dass ich mich an diese Dinge klammere», gibt sie zu, und auf dem von schwierigen Zeiten geprägten Gesicht zeigt sich ein Lächeln. «Ich kann mich kaum selbstständig bewegen und nur mit Mühe in die Stadt gehen. Was mir fehlt, ist ein Ort, an dem ich frische Luft tanken kann», erzählt Frau Laroche. Das APH Le Foyer besitzt zwar einen Garten, doch der Zugang über die Steintreppe wurde zu gefährlich. «Noch dieses Jahr soll ein neuer Zugang entstehen», fügt Laurent Imhoff an. «Dies ist Teil der Anpassungen, die wir kurz- oder langfristig vorgesehen haben. Wir werden auch Lichttherapiepaneele testen. Sie sollen die Bewohner beim Entspannen unterstützen.»
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Laurent Imhoff, Leiter Pflege, ist die Nähe zu den Bewohnern sehr wichtig.
Auch ein geistliches Angebot Punkt halb zwölf erfüllt ein Glockenklang die Korridore des APH Le Foyer. «Dies ist eine Besonderheit der Heilsarmee», erklärt der Leiter Pflege leicht amüsiert. «Es bedeutet, dass das Mittagessen servierbereit ist.» Nach und nach steigen die Bewohner die Stufen zum Speisesaal im dritten Stock herab. Es ist einer der wenigen Momente der Unruhe in diesem sonst so ruhigen Haus. Auch weitere Besonderheiten der Heilsarmee haben ihre Spuren hinterlassen. Das Gebäude wurde 1972 als Frauenheim gebaut, und vielleicht ist der salutistische Geist gerade an diesem Ort vorhanden, wo der soziale Aspekt und das Evangelisationswerk der Heilsarmee aufeinandertreffen. Die christlichen Werte, die Nächstenliebe und die Unterstützung benachteiligter Menschen werden vom ganzen Pflegeteam getragen. Mariangela Ecaber, die seit 14 Jahren als Pflegehelferin im APH Le Foyer arbeitet, erklärt mir lächelnd: «Ich arbeite gerade deswegen gerne hier. Das Familiäre und Gemeinschaftliche steht in unserem kleinen Team im Vordergrund.» «Der religiöse Hintergrund ist spürbar. Doch das stört mich nicht, solange es niemandem aufgezwungen wird. Ich bin keine Salutistin, besuche aber gerne den Gottesdienst am Freitagmorgen», bestätigt Paulette Laroche. Die Gestaltung der Gottesdienste wird von der Heilsarmee und der evangelisch-reformierten Kirche übernommen. 6
Veränderungen in Sicht Der Kanton Neuenburg arbeitet an einer medizinischsozialen Altersplanung. Das Ziel dabei ist, ein umfassendes Wohnmodell für die Bevölkerungsgruppe 65+ zu entwickeln und in Zusammenarbeit mit den Dienstleistungserbringern im Pflegebereich, also Spitälern, Alters- und Pflegeheimen und Spitex-Pflegeanbietern, umzusetzen. Die Veränderungen betreffen besonders den Bereich Wohnen. Den älteren Menschen soll es durch angepasste Grundversorgung und Begleitung ermöglicht werden, so lange wie möglich zuhause zu bleiben und dadurch einen Eintritt in ein APH möglichst aufzuschieben. Dazu werden jedoch noch zusätzliche betreute Wohnungen und Betten benötigt. Auch das APH Le Foyer ist von diesen Veränderungen betroffen. «Wir müssen unsere Aufgaben neu definieren und im Gespräch mit der Direktion der Heilsarmee und den kantonalen Behörden bleiben», sagt Laurent Imhoff. «Wir wollen uns stärker im Bereich kurzfristiger Aufenthalte positionieren, denn dafür sind die Lage und die Infrastrukturen ideal. Wir müssen unsere Qualitätsstandards zertifizieren lassen, um unsere Massnahmen für eine verbesserte Alltagsgestaltung und Pflegequalität zugunsten der Bewohner sichtbar zu machen, eine der Herausforderungen, auf die wir in Zukunft eine Antwort haben müssen.» Text: Sébastien Goetschmann | Fotos: Tina Steinauer
DAS DING
DIE LIEBESGESCHICHTE IM SEKRETÄR Es fehlt nur noch ein Möbelstück in der neuen Wohnung. Ein alter Sekretär von der Brocki Wila soll es sein, findet Frau Reh. Obwohl er «schmöckt wie beim Grossvater» daheim. Doch dann entdeckt sie ein Geheimfach. Darin: ein dickes Bündel Postkarten, mit einer Hanfschnur zusammengebunden. Datiert von 1907 bis 1920. New York – St. Gallen – New York. Gebannt verfolgt Frau Reh den Briefwechsel von Eugen und Hermine, die so lange Zeit an so verschiedenen Orten leben müssen, bis sie endlich heiraten dürfen. Sie recherchiert umfassend, wie sich das angefühlt haben muss. Drei Wochen brauchte eine Karte mit dem Schiff über den Ozean! Sie schreibt die Liebesgeschichte in einem Roman nieder. «Das Geheimnis des alten Sekretärs» ist im Frühjahr im novum-Verlag erschienen. brocki.ch Text: Florina German | Foto: pixabay 7
DIE HEILSARMEE HILFT
IM «SCHÄRME» AM RAND DER GESELLSCHAFT
Zweimal wöchentlich bekommen Menschen von der Strasse bei der Heilsarmee im «Schärme»-Treffpunkt Aarau eine warme Mahlzeit. Ein Abend mit Marcel Bürgi und seinem Team gibt Einblick in die Geborgenheit in der «Schärme»-Familie. Kaum betritt man den «Schärme», spürt man ein wohlig warmes Gefühl. Im Innern der gemütlich eingerichteten kleinen Hütte fühlt man sich gleich wie in einer Wohnstube. Auf den zwei grossen Tischen brennen Kerzen und Kuchen steht aufgeschnitten bereit. Es riecht nach Abendessen. Marcel Bürgi schaut gerade Sandra über die Schulter, wie sie in der Küche die ersten Hacktätschli zum Anbraten ins heisse Öl gibt. «Vor vier Jahren kam ich nach Aarau und sah, was den Leuten von der Strasse fehlt», erzählt das 42-jährige Heilsarmee-Mitglied, «ein Ort, an dem sie eine warme Mahlzeit bekommen und Zuflucht finden.» 8
Ruhe braucht kein Programm Mitte 2014 hatte Bürgi den passenden Ort gefunden: das «Schärme»-Häuschen des Blauen Kreuzes im Park des Müller-Brunner-Gutes. Der «Schärme» ist jeden Montag- und Dienstagabend geöffnet. Um 17 Uhr gibt es Znacht, ansonsten gibt es kein Programm. «Die Menschen, die in den ‹Schärme› kommen, sind den ganzen Tag auf Trab. Viele von ihnen sind drogen- oder alkoholsüchtig und arbeitslos. Hier finden sie Ruhe und einen Ort der Geborgenheit, da braucht es nicht viel Programm», erklärt Bürgi. Der Musiker weiss, wovon er spricht. Er war selbst lange Zeit drogenabhängig, lebte zwei Jahre illegal in einem Luftschutzkeller und tagsüber auf der Strasse. Als er keinen Ausweg mehr wusste, wollte er sich das Leben nehmen. Doch Gott hatte einen anderen Plan für ihn. Durch die Musik und die Arbeit mit den Menschen auf der Gasse hat Bürgi seinen Weg gefunden. «Ich bin dankbar für meine Chance, nun will ich etwas zurückgeben», sagt er, als der erste Besucher den «Schärme» betritt.
«Wir sind wie eine grosse Familie», Ramona (l.) und Claudia helfen freiwillig im «Schärme».
Die Bedürftigen werden bedient Es ist Heinz. Ein Händedruck, eine liebe Umarmung – herzlich begrüssen ihn Marcel Bürgi, Sandra und die fünf anderen Helfer. Raphi, der seit der ersten Stunde freiwillig im «Schärme» mithilft, fragt auch gleich: «Wie trinkst du schon wieder deinen Kaffee, Heinz?» «Etwas Milch und zwei Stück Zucker, bitte», antwortet der Rentner und nimmt am grossen Tisch Platz. Er freue sich auf das warme Essen, das Geld sei sehr knapp bei ihm. Es ist Mitte Monat und wahrscheinlich reicht es länger für keine warme Mahlzeit mehr. Raphi serviert den Kaffee und erzählt, warum die Besucher im «Schärme»-Treff bedient werden. «Wir wollen keine Hektik beim Essen-Fassen und keine Streitereien. Wenn wir den Service machen, haben wir alles im Griff.» Dies bestätigt sich, als eine Dreier-Gruppe die Stube betritt und sich zu Heinz setzt. Die Stimmung ist «Gott gibt dir immer eine neue Chance», Marcel Bürgi (Leiter «Schärme» und Liedermacher)
friedlich, man kennt sich von der Gasse und bespricht die Erlebnisse des Tages. Marcel Bürgis Helfer arbeiten Hand in Hand. Nacheinander servieren sie den Besuchern jetzt Salat, Suppe und die schmackhaften Hacktätschli mit Nudeln. Znacht ohne Alkohol «Wir sind wie eine grosse Familie», sagt Helferin Claudia, als sie gerade einen Suppenteller von Ramona entgegennimmt. In der «Schärme»-Familie ist man füreinander da, spendet sich Hoffnung und Trost. Bürgi freut sich über die entstandenen Freundschaften und darüber, wie vertraut alle miteinander sind. Dies habe jedoch Zeit gebraucht und sei nicht selbstverständlich. «Auf der Gasse gibt es oft Streit und Gewalt. Deshalb haben wir hier ein strenges Alkohol- und Drogenverbot eingeführt. Die Versuchungen der Strasse sollen draussen bleiben.» Wie heimelig es im «Schärme» ist, hat sich jedoch schnell herumgesprochen. Aus 20 Besuchern pro Abend wurden bis zu 35. Auch junge Leute kommen vorbei. Manchen fällt es schwer, in ihrer Familie über ihre Sorgen zu sprechen. Andere sind gar von zuhause abgehauen. Musik kennt keine Armut Wie die 17-jährige Irina, die zurzeit bei einer Freundin wohnt. «Ich komme gerne in den ‹Schärme›, ich mag die Menschen hier und die Gespräche. Für eine kurze Zeit kann ich meine Sorgen vergessen», sagt die junge Frau, die später einmal Sozialarbeiterin werden will. Eine Ausbildung hat Irina bis jetzt nicht angefangen. Im Tonstudio Goldgrueb (siehe Kastentext) hat sie jedoch ihre Leidenschaft für Musik und das Rappen ent9
Marcel Bürgi im Gespräch mit der 17-jährigen Irina. Er ist nie um einen Rat verlegen.
deckt. «Irina macht sich wirklich toll. Letztes Mal hat sie sogar einen Freund zu den Musikproben mitgebracht», freut sich Bürgi. Seine offene und verständnisvolle Art ebnet Marcel Bürgi den Weg zu den Herzen der Bedürftigen. Viel zu lange haben sie sich niemandem mehr anvertraut. Der Liedermacher hat sie auch in ihrem Daheim, auch auf der Strasse, besucht. Mit Gesang und Gitarre bringt er wieder Licht zu den Menschen am Rand der Gesellschaft. Noch einmal eine Chance Die «Schärme»-Besucher sind tief berührt, als Marcel Bürgi am späteren Abend sein eigenes Mundart-Lied «Ä Chance» anstimmt. Vielen spricht er aus dem Herzen und sie singen textsicher mit. «Gott gibt dir eine Chance, auch wenn du sie nicht verdient hast. Er kennt deine Sucht, deine Wünsche und deine Träume», heisst es in seinen Liedern. Melancholie kommt auf: Viele wissen, dass für sie schon manche Chance verstrichen ist. Aber Bürgi spricht den Besuchern Mut zu:
GERN GEHÖRT
«Viele werden euch sagen, dass ihr keine Chance mehr verdient habt. Nicht aber Gott, er nimmt euch so an, wie ihr seid, und hilft euch.» Text: Tamara Traxler | Fotos: Ruben Ung
Zuflucht in der Musik – Goldgrueb und Arche Band der Heilsarmee Aarau Schnell erkannte Marcel Bürgi, wie verbindend Musik ist und dass Bedürftige ein offenes Ohr dafür haben. Aus seinen wöchentlichen «Gasse-Jams», dem Musizieren mit den Menschen auf der Strasse, ist die Arche Band Aarau entstanden. Nebst Heinz und Irina nehmen auch viele «Schärme»-Besucher an den Musikproben teil. Die Förderung der Jugendlichen liegt Bürgi besonders am Herzen. Im Tonstudio Goldgrueb können sie eigene Lieder texten, aufnehmen und Instrumente spielen lernen.
Eingesendet von Rolf O.
«Meine Mutter ist in ärmlichen Verhältnissen in einer Berner HeilsarmeeFamilie aufgewachsen. Sie hat mich und meinen Bruder stets selbstlos gefördert. Wir genossen eine gute Schulbildung und dank ihrem Einsatz sind aus uns zwei erfolgreiche Akademiker geworden. Meine Spende soll ein kleines Dankeschön an die Heilsarmee sein.» 10
WIR VIER
MA RC GR EDER
pensioniert, freiw illiger Mitarbei ter tal in der Heilsarmee-Gemeinde Lies
Heilsarmee-Gemeinde Ich bin seit 200 7 Mitglied der im Dezember 2014 enLies tal. Seit meiner Pensionierung rtiermeister und Koch gagiere ich mich freiwillig als Qua koche für die Männer im Wohnheim «Die Brücke». Ich chäftigungsprogramm unseres Pumpenprojektes, ein Bes Freude, mein Hobby des Wohnheims. Es bereitet mir viel . Zudem kann ich als für einen guten Zweck einzusetzen ern von meinen Erfahtrockener Alkoholiker den Bewohn dass ein Leben ohne rungen erzählen und ihnen zeigen, Alkohol möglich ist.
E V EL IN HU T T E R
Berufsbildungsver an twor tliche und Prax isausbildner Heilsar mee-Kind in, erkrippe, Neumün sterallee Zürich
Ich arbeite seit ba ld elf Jahren in de r Zürcher Kinderkr der Heilsarmee. ippe Jeden Tag mit de n Kindern zu arbeite is t eine Bereiche n, rung für mich. Al s Bildungsverant liche darf ich nun w or tsogar Lernende un d eine Studentin Höheren Fachsc der hule ausbilden, was mich sehr Meine Freizeit ge er fü llt . niesse ich mit m einer eigenen klei Familie. Die Heils nen armee schätze ic h als modernen Ar geber, weil ich Te be itilzei t arbeiten ka nn. Zudem unters mich die Heilsarm tü tz t ee in meiner pers önlichen und beru chen Entwicklun flig.
MAR IA SPYCHER
Heilsar mee-Mitglied in Bern
Vor 20 Jahren besuchte ich zum ersten Mal die Heilsarmee-Gemeinde in Bern. Ich merkte, dass hier der Platz ist, an dem Gott mich haben möchte. Später wurde ich sogar Heilsarmee-Mitglied. Ich hätte früher nie gedacht, dass ich einmal eine Heilsarmee-Uniform tragen würde! Durch dieses Merkmal werde ich im öffentlichen Raum oft angesprochen und habe so schon die unterschiedlichste n Mensc hen kenne ngeler nt. Jeden zweite n Sonntag begrüsse ich die Menschen, die zu uns in den Gottesdienst kommen, an der Tür. Es freut mich immer besonders, wenn jemand zum ersten Mal bei der Heilsarmee anklopft und sich bei uns sofort wohlfühlt. Denn die Tür der Heilsarmee steht für jeden Menschen offen, so wie die Liebe Gottes allen Menschen gilt.
FR AN Z DIL LIER
Leiter Passantenheim Bern
Bei meiner Arbeit im Passantenheim Bern weiss ich seit 25 Jahren nie, was mich täglich erw arte t. Bei mehr als 50 Bewohnenden gibt es immer Unvo rhergesehenes. Oft muss ich Entscheidungen treffen oder schw ierige Gespräche führen. Freuen tut mich vor allem , wenn ich das Gefühl habe, dass ich oder mein Team zur rech ten Zeit am rech ten Ort waren, um jemandem konk ret zu helfen. Für meine Arbeit schöpfe ich Kraf t aus meiner Beziehung zu Jesus Christus – glauben und handeln gehören für mich zusammen.
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ZUM MITFREUEN
«Über die Jahre sind viele Freundschaften entstanden.» Charlotte Hostettler, Ferienorganisatorin (hinterste Reihe, 4. Person v. r.).
FERIEN FÜR ALLE Im «Sommercamp für alle» der Heilsarmee verbringen Menschen mit Behinderung eine Woche kostengünstige und betreute Ferien. Am Camp nehmen immer auch Familien mit Kindern ohne Behinderung und freiwillige Helfer/innen teil. «Über die Jahre sind viele Freundschaften entstanden und die Gemeinschaft wird von allen Teilnehmenden sehr geschätzt», sagt Organisatorin Charlotte Hostettler. Das bestätigt auch die 19-jährige Lea Walzer; sie engagiert sich seit drei Jahren für Menschen mit Behinderung. «Sie lehren mich, Situationen so anzunehmen, wie sie sind. Ihre Dankbarkeit für Kleinigkeiten inspiriert mich.» Die Sommerwoche steht Menschen aus der ganzen Deutschschweiz offen und findet vom 30. Juli bis 6. August 2016 im Jugendhaus der Heilsarmee in Stäfa statt. Fotos: zvg
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Der grosszügige Umschwung mit Blick auf den Zürichsee lädt zum Verweilen ein.
HAARSCHNITT FÜRS HERZ Die 73-jährige Hedy Aplanalp brachte eine bewegende Lebensgeschichte ins Wohnheim Lorrainehof in Bern mit. Ein Jahr nach ihrer Geburt wurde ihre Mutter in eine Anstalt eingeliefert, da sie als psychisch krank galt. Dem Vater wurden die fünf Kinder weggenommen und auf verschiedene Heime verteilt. Weil Hedy Aplanalp nicht zur Schule gehen durfte, arbeitete sie 50 Jahre als Putzfrau. Eine eigene Wohnung oder Familie hatte sie nie. Im Lorrainehof der Heilsarmee fand Hedy Aplanalp endlich ein neues Zuhause. «Als ich die Geschichte von Frau Aplanalp las, erinnerte ich mich an meine schöne Kindheit», berichtet Spender Ulrich Siegrist. «Wie unterschiedlich zwei Menschen aufwachsen können, hat mich bestürzt.» Mit der Erfüllung eines Herzenswunsches wollte er Hedy Aplanalp an seinem Glück teilhaben lassen. Über den Coiffure-Besuch und ihre neue Frisur freut sie sich sehr.
Kleiner Wunsch mit grosser Wirkung: Hedy Aplanalp konnte sich bei einem Coiffeurbesuch verwöhnen lassen.
Foto: Tina Steinauer
Lern•Punkt: neben Deutschkursen werden auch Kurse rund ums Thema Wohnen in der Schweiz angeboten.
LERN•PUNKT: STARTPUNKT FÜR DAS LEBEN IN DER SCHWEIZ Pünktlich um Viertel nach acht startet der Unterricht. In der Klasse sitzen Frauen und Männer aus Eritrea, Syrien, Afghanistan, Sri Lanka und Tibet. Sie alle lernen beim Lern•Punkt der Heilsarmee Deutsch. Es handelt sich um ein vom Kanton Bern mitfinanziertes Angebot an Deutschund Integrationskursen. Beim Thema Integration geht es beispielsweise ums Wohnen in der Schweiz. Viele Flüchtlinge erfahren in der Schweiz erstmals, wie es ist, in einer Blockwohnung zu leben. Waschküche teilen, Putzen, Ab-
fall trennen – oft auch für Schweizerinnen und Schweizer eine Herausforderung. Im Jahr 2015 hat der Lern•Punkt für rund 2100 Teilnehmende 150 Kurse angeboten. Sie richten sich mehrheitlich an Asylsuchende und Flüchtlinge. Die Menschen kommen aus über 40 Ländern. Der Lern•Punkt will ihnen den Start in der Schweiz erleichtern. lernpunkt.heilsarmee.ch Foto: Sébastien Goetschmann 13
DIES UND DAS AUF DEM HASENBERG SIND DIE COWBOYS LOS Am 3. September 2016 werden in Waldkirch (SG) die Pferde gesattelt und die Cowboy-Hüte aufgesetzt. Der Vorplatz der Wohn- und Werkstätten Heilsarmee Hasenberg verwandelt sich in Rabbit Mountain City. Um den Kontakt zwischen den Bewohnern und Leuten aus der Umgebung zu fördern, sind Gross und Klein in die Western-Stadt eingeladen. Fürs kulinarische Wohl sorgen Stände mit allerlei Schmackhaftem aus dem Wilden Westen: scharfes Chili, saftige Spareribs vom Grill, süsse Pancakes und vieles mehr. Für gute Unterhaltung sorgt Entertainer René Heimgartner mit Country-Musik und die Buffalo Dancers mit einem Line-Dance-Workshop. Sport und Spiel kommen beim Pferdereiten und dem Goldgräber-Parcours «Digger Trail» auch nicht zu kurz. heilsarmee-hasenberg.ch/rabbit-mountain-city Foto: Sarah Wyss
FREIZEITTREFF FÜR FLÜCHTLINGE «Ich helfe gerne», erklärt Nemer fröhlich. Der Kurde aus Syrien, der erst seit einem Jahr in der Schweiz lebt, gehört zum Freiwilligen-Team des neuen Freizeittreffs «Salam» in Basel. Salam bedeutet Frieden. Menschen, die wegen Krieg oder politischen Unruhen ihr Land verlassen mussten, können im Treff der Heilsarmee ein friedliches Miteinander erleben. Schon am Eröffnungsanlass Ende Januar ist der Saal gefüllt. Die ältesten Besucher sind weit über achtzig; die Jüngste ist ein zwei Monate altes Mädchen aus Afghanistan. Da die meisten Flüchtlinge nur wenig Deutsch sprechen, liegt der Fokus von «Salam» auf gemeinsamen Aktivitäten. Es wird gespielt, gebacken und gebastelt. Und wer sein Deutsch verbessern will, kann sich im Sprachcafé mit Mitarbeitenden unterhalten. heilsarmee-gundeli.ch/salam Foto: Sara Stöcklin
WOHNHEIM HERTIHUS NEU BEI DER HEILSARMEE Seit Januar gehört das Wohnheim Hertihus in Bülach zur Heilsarmee. Die Institution hat die Übergabe mit zahlreichen Gästen gefeiert. Der Präsident der Genossenschaft Hertihus Bülach, Daniel Knöpfli, freut sich über die gelungene Übernahme des Wohnheims durch die Heilsarmee. Heilsarmee-Chefsekretär Allan Hofer hiess die HertihusMitarbeitenden und -Bewohner willkommen. Im Hertihus leben Männer und Frauen, die ihren Haushalt nicht mehr selbstständig führen können. Aufgrund zunehmender administrativer Anforderungen hat die Genossenschaft Hertihus Bülach eine neue Trägerschaft gesucht. «Das Hertihus ist mit der Heilsarmee in guten Händen», sagt Institutionsleiterin Doris Haab. «Mich hat besonders gefreut, dass so viele Besucher von der Heilsarmee ans Fest gekommen sind.» hertihus.ch Foto: zvg 14
GESAGT, GETAN
Neuenburg EIN ORT, AN DEM MAN WIEDER SELBSTSTÄNDIG WERDEN KANN
Bern GOSPELKONZERT FÜR FLÜCHTLINGE AUS HEILSARMEE-ASYLUNTERKÜNFTEN
Der soziale Wohndienst der Heilsarmee im Kanton Neuenburg Le Coup d’Pouce hat nach mehr als vier Jahren den Projektstatus verlassen und wurde per 1. Januar 2016 ins reguläre Dienstleistungsangebot der Heilsarmee übernommen. Der Dienst ist eine Übergangshilfe und unterstützt psychisch und wirtschaftlich gefährdete Erwachsene bei der Wiedererlangung ihrer Selbstständigkeit. In den insgesamt sieben Studios und zwei Wohnungen in Le Locle, La Chaux-de-Fonds und Neuenburg erleben die Empfänger einen Raum des Zuhörens und haben die Möglichkeit, psychologische oder soziale Beratung in Anspruch zu nehmen. Das Angebot richtet sich jedoch nicht an Personen, die eine intensive medizinische oder psychiatrische Begleitung benötigen. Bereits 2015 wurde der Wohndienst um zwei Studios erweitert und auch 2016 sollen ein oder zwei zusätzliche Studios angegliedert werden. Le Coup d’Pouce wird durch den Staat sowie durch Spenden der Heilsarmee subventioniert.
Letzten Dezember gab die britische Gospelsängerin Tracey Campbell zwei Konzerte in der Schweiz. Vom Wunsch beseelt, die Freude von Weihnachten weiterzugeben, wollte sie zusätzlich ein öffentliches Konzert für Flüchtlinge spielen. Ein Musiker ihrer Band nahm als Heilsarmee-Mitglied das Heft in die Hand. Innert kürzester Zeit gelang es, ein Crowdfunding-Projekt auf wemakeit.ch ins Leben zu rufen, um einen Teil des Konzertes zu finanzieren. Beim Crowdfunding investieren mehrere Personen online kleinere Beträge, um ein Projekt zu ermöglichen. So konnten die Kosten für Ton- und Lichttechnik, die Anreise der Flüchtlinge sowie die Saalmiete des Theater National in Bern gedeckt werden. Der Konzerteinladung folgten am 29. November über 500 Flüchtlinge aus den Heilsarmee-Asylzentren des Kantons Bern. Zusammen mit weiteren Besuchern, u.a. aus HeilsarmeeInstitutionen, genossen sie einen friedlichen Abend in familiärer Atmosphäre. Das Konzert war für die Heimatsuchenden ein Lichtblick nach den teils traumatisierenden Erlebnissen auf der Flucht und der grossen Ungewissheit nach der Ankunft in der Schweiz.
ads-romande.ch/institutions/le-coup-de-pouce Text: Sébastien Goetschmann | Foto: Tina Steinauer
18–20 Betten
bit.ly/ha-crowdfunding Text: Gino Brenni | Foto: Alexander Egger
4262 Übernachtungen/Jahr 20 Personen erhalten jeweils freitags eine Mahlzeit.
500 Flüchtlinge und Randständige 52 freiwillige Helfer 588 gebackene Brötli als Verpflegung 15
VOM GLÜCK VERLASSEN
DER BERNER TÖFFLI-BUEB Im Alters- und Pflegeheim Lorrainehof kommt Hans Streun wieder in Schuss.
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Früher war Hans Streun viel mit seinem Velo unterwegs und ging gerne tanzen. Bis ein Unfall sein Leben veränderte. Die Strasse wurde sein Zuhause. Viele Tage streifte Streun rastlos durch die Stadt. An seiner Seite: ein 80er-Piaggio-Töffli. Bis er mit eitrigem Fuss im Alters- und Pflegeheim Lorrainehof der Heilsarmee in Bern landete. An den Velo-Unfall vor acht Jahren erinnert sich Hans Streun, als sei es gestern gewesen. «Das Auto hat mich mit hoher Geschwindigkeit erfasst, ich stürzte vom Velo und landete verletzt im Strassengraben.» Langsam sei er zum Auto gehumpelt. Ausser ihm und dem betrunkenen Autofahrer sei niemand da gewesen. «Mir blieb nichts anderes übrig: Ich zwängte mich auf die Rückbank und der Betrunkene fuhr mich ins Spital nach Münsingen.» Streuns linker Fuss war übel zugerichtet, fünf Wochen dauerte der Spitalaufenthalt. Und die Abwärtsspirale nahm ihren Lauf. Offene Wunde Streun verliess seine geliebte Hütte auf dem Gurnigel und zog zurück in die Stadt. «Es war einfach zu weit. Mit dem lädierten Fuss hätte ich nicht mehr mit dem Velo vom Gurnigel nach Bern zur Arbeit fahren können.» Streun arbeitete als Motorradmechaniker. Später hatte er eine kleine Werkstatt, in der er alte Autos reparierte. Nachdem einiges schiefgelaufen war, wurde das Geld immer knapper. «Weil ich die Miete nicht
mehr bezahlen konnte, warfen sie mich aus der Wohnung», erinnert sich Streun. Wie lange er danach auf der Strasse gelebt hat, will der 69-Jährige nicht sagen. Nur ungern denkt er an diese Zeit zurück. Wie er schliesslich zur Heilsarmee kam, weiss er jedoch noch genau. «Nach einigen Besuchen im Aufenthaltsraum an der Postgasse hat mir die Passantenhilfe ein Zimmer im Lorrainehof der Heilsarmee vermittelt.» An der Berner Postgasse betreibt die Heilsarmee zusammen mit anderen Kirchen aus der Region einen Aufenthaltsraum für Randständige. Streun sei immer wieder dort aufgetaucht. Die offene Wunde an seinem Fuss sei den Betreuern aufgefallen, weiss Christian Russ, Leiter des Alters- und Pflegeheims Lorrainehof. Anfang November sei Streun dann zu ihnen gekommen. In verkommenem Zustand. Sein Töffli bedeutet ihm Freiheit «Sein ganzes Hab und Gut hatte Streun in zwei Säcken auf dem Töffli verstaut. Isomatte und Schlafsack auf dem Gepäckträger. Die Krücke war vorne am Lenker eingespannt», berichtet Russ von der Ankunft des Vagabunden. Das Leben auf der Strasse hatte Streun gezeichnet. Die Wunde an seinem Fuss war aufgeplatzt. Nach der Ankunft im Heilsarmee-Heim musste er direkt zum Notarzt, der eine Amputation des Fusses gerade noch verhindern konnte. «Viel zu lange hatte Streun wohl selbst an der Wunde rumgedoktert, sie war schon eitrig», erinnert sich Russ, der den Überlebenskünstler seither betreut. Von seinem bewegten Leben blieb Streun nur noch sein Piaggio-Töffli. Damit behält er sich jedoch bis heute ein Stück Freiheit. «Ich mache jeden Tag eine kleine Tour. Fahre in die Stadt
Der neue Bewohner erzählt Heimleiter Christian Russ gerne «Müsterli» aus seinem bewegten Leben.
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Es geht aufwärts: Hans Streun traut sich nach seiner schweren Fussverletzung sogar wieder aufs Tanzparkett. oder an den Thunersee», schwärmt der 69-Jährige von seinen geliebten Streifzügen. Draussen in der Natur fühle er sich wohl und glücklich. Das bestätigt auch Betreuer Christian Russ: «Gleich nach dem Frühstück fährt Streun los. Er lässt sich nicht anbinden und weiss immer genau, was er will.» Zum Beispiel auswärts zu Mittag essen. Manchmal ist Streun am offenen Mittagstisch der Prairie in Bern anzutreffen, einem niederschwelligen Angebot für Bedürftige. «Auch wenn er oft wie ein Einzelgänger wirkt, kennt Streun viele Leute und ist gesellig», sagt Russ. Singen und Tanzen bei der Heilsarmee Das Bewohnerprogramm im Lorrainehof lässt er fast nie ausfallen. «Mir gefällt das gemeinsame Singen, manchmal tanzen wir sogar», erzählt Streun strahlend. Am liebsten singe er Heimatlieder oder Schlager. Den Schacher Seppli oder Lieder von Peter Hinnen. «Auf meiner Ranch bin ich König»: Streuns Lieblingslied erinnert an seine Vergangenheit. An das rastlose und freie Leben im Naturpark in der Hütte auf dem Gurnigel. Die weite Welt hat ihn nie gelockt. Sein Herz schlug stets für sein Bern. Noch heute weht die Berner Fahne an seinem Töffli. Als Streun in Erinnerungen schwelgt, erzählt er, dass er Gitarre spielt und viel mit seiner Schwester gesungen hat. «Als wir jung waren, habe ich mit ihr bei einem Gesangswettbewerb den zweiten Platz geholt.» Heute besuche er sie ab und zu im Altersheim. Sie wohne direkt in der Nähe. Ausser seiner Schwester hat Streun keine lebenden Verwandten mehr. Geheiratet hat er nie. Wehmütig
denkt er an seine grosse Liebe zurück. «Als ich aus der Rekrutenschule nach Hause kam, gestand mir meine Freundin, dass sie einen anderen hat. Ich war am Boden zerstört.» Es scheint, als hätte Streun in seinem Leben einige Enttäuschungen durchgemacht. Im Alters- und Pflegeheim Lorrainehof kann er nun etwas zur Ruhe kommen und wieder neue Gemeinschaft finden. «Ich bin sehr zufrieden hier. Ich habe gute Leute kennengelernt», so Streun glücklich. lorrainehof.ch Text: Tamara Traxler | Fotos: Ruben Ung
«Mit 10 Franken fahre ich mit meinem ‹Ciao› bis an den Thunersee.»
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MUSIK IST …
«Das Lied gefällt mir sehr, besonders der Text spricht mich an: Wir als Gemeinde sollen ‹Licht und Salz› sein. Das Lied beschreibt, dass für Gott nichts unmöglich ist und dass er überall wirkt. Die Melodie des Liedes ist frisch und spritzig, so dass man sofort mittanzen möchte.»
Tina Hefti besucht den Teensclub der Heilsarmee-Gemeinde Bern
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RED UND ANTWORT
THIERRY CARREL: EIN DIENST IM LEBEN DER ANDEREN Im Orchester sitzt Thierry Carrel mit seiner Posaune in der hinteren Reihe. Als Herzchirurg steht er ganz vorne – und er setzt sich gerne für benachteiligte Menschen ein.
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In der Heilsarmee erleben wir, wie Musik die Menschen verbindet. Was bedeutet Ihnen Musik? Entspannung – damit meine Welt vielfältiger wird und meine langen Arbeitstage erträglicher werden, bin ich sehr froh um Musik. Vor vier Jahren war ich an einem Theateranlass mit Brass-Konzert. Im Turbinensaal der Elektrizitätswerke Amsteg. Interessiert betrachtete ich die Instrumente der Brass-Musiker. Der Bass-Posaunist bot mir an, kurz auf seinem Instrument zu spielen. Ich war von dem Ton des Instrumentes begeistert, kaufte mir wenig später genau diese Posaune und fing wieder an zu spielen. Ich rief den Präsidenten des Blasmusikorchesters La Concordia in Freiburg an. 15 Jahre hatte ich mit ihnen gespielt. Auch wenn ich lange weg war, die Musiker nahmen mich so nett auf. Das war ein sehr schönes Erlebnis. Sie haben nicht selten 80-Stunden-Wochen. Wie finden Sie in Ihrem Alltag Zeit für Musse? Das muss ich planen. Ich versuche, ein paar Stunden pro Monat im Voraus freizuhalten. Wenn Zeit für Musse nicht mehr drin liegt, wird meine Lebensqualität schlecht. Es geht um die Balance zwischen Anstrengung und Erholung. Als Herzchirurg erlebe ich Situationen, die psychisch und physisch extrem belastend sind. Wenn ich nicht mehr im Gleichgewicht bin, ist den Patienten auch nicht gedient. Was tun Sie für Ihre seelische Gesundheit? Auch hier hilft die Musik. Mir ist auch wichtig, ein paar gute Freundschaften zu pflegen. Mit diesen Freunden kann ich tiefsinnige Gespräche führen und bei ihnen Ratschläge einholen. Meine Freunde sind einiges älter als ich, so kann ich von ihrer Lebenserfahrung profitieren. Im Alltag muss ich als Chef vieles selber lösen oder selber «verdauen». Sie schätzen es, sich jemandem anvertrauen zu können. Wann wenden Sie sich an Gott? Ich versuche, jeden Abend zu beten, bevor ich einschlafe. Ein stilles Gebet für mich als Tagesabschluss. Das habe ich aus dem Klosterleben übernommen. Schon als Junge fuhr ich oft mit dem Velo von Fribourg nach Hauterive zum Kloster. Abends gibt es dort das Komplet: Zum Tagesabschluss werden die Mönche gesegnet. Unter anderem für den Fall, dass es die letzte Nacht ihres Lebens wäre. Das hat mich beeindruckt. Wie setzen Sie sich mit dem Glauben auseinander? Als Arzt beschäftige ich mich mit «bodenständigen» Problemen und mit naturwissenschaftlichen Fragestellungen. Ich hatte immer eine gewisse Bewunderung für diejenigen, die sich mit dem Unsichtbaren beschäftigen. Ich selbst bewundere die Natur und das, was ich auf die-
ser Welt erleben darf. Wenn man sieht, wie ein Leben entsteht, wie alles in der Regel perfekt angelegt ist, so habe ich persönlich Mühe zu glauben, dass alles Zufall sein soll. Darum glaube ich an eine höhere schöpferische Gestalt. Eine Operation ist oft eine Weichenstellung im Leben eines Patienten. Es geht auch um Leben und Tod. Wie gehen Sie mit dieser Verantwortung um? Entscheiden tut als Erstes das Schicksal dieser Leute. Je nachdem, welche Krankheiten sie haben, ob sie als Notfall bei uns eintreffen oder ob sie noch Lebenswillen haben. Wenn wir uns einsetzen, heisst es nicht, dass alle Patienten überleben. Aber zum Glück sehr viele. Es ist ein gutes Gefühl, Leben zu retten. Meine Arbeit empfinde ich als eine sehr dankbare Aufgabe. Ich würde dies aber nicht als Macht über das Leben bezeichnen. Sie sind Präsident des Fördervereins für Kinder mit seltenen Krankheiten. Was hat Sie dazu bewegt? Ich habe den Leidensweg vieler Kinder und ihrer Familie miterlebt. Da habe ich mir gesagt, dass ich etwas tun muss. In der Schweiz leiden rund 350 000 Kinder und Jugendliche an einer seltenen Krankheit. Oft dauert es Jahre, bis die Krankheit genau diagnostiziert werden kann. Über den Krankheitsverlauf ist oft wenig bekannt und spezifische Therapien sind nicht verfügbar. Die Kostenübernahme durch die Invalidenversicherung oder Krankenkasse ist ungewiss. Sie muss zum Teil jährlich neu erkämpft werden. Machen Sie sich darum bewusst für diese Menschen stark? Das ist auch eine Rolle, die ich in der Öffentlichkeit wahrnehmen sollte. Es ist schön und erfüllend, sich für andere Menschen einzusetzen. Unser Förderverein engagiert sich für die betroffenen Kinder und ihre Familien. Er organisiert finanzielle Direkthilfe, verankert das Thema in der Öffentlichkeit und schafft Plattformen, um betroffene Familien miteinander zu vernetzen. Interview: Tamara Traxler | Foto: Martin Heimann
Thierry Carrel (56) ist Direktor der Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie des Inselspitals Bern. Durch seine chirurgische Tätigkeit konnte Professor Thierry Carrel seinen vielen Patienten über 400 000 zusätzliche Lebensjahre schenken. Balance findet er beim Musizieren im Blasmusikorchester La Concordia Freiburg. Die Heilsarmee kennt Thierry Carrel von ihrem Engagement im sozialen Bereich und den Aktionen in der Weihnachtszeit.
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FORTSETZUNG FOLGT Der Plastikteil der Pumpe hält später mal jedem Wetter stand.
DOPPELTES GLÜCK Sie hämmern und sägen, schrauben und schweissen, bemalen und bauen zusammen: In drei kleinen Räumen eines Heilsarmee-Tagungszentrums nahe Liestal haben sich die Bewohner des Männer-Wohnheims «Die Brücke» eine Werkstatt aufgebaut. An drei Tagen pro Woche setzen sie darin die Idee einer Gruppe pensionierter Ingenieure um. Sie bauen Wasserpumpen. Wetter-beständige, robuste Tretpumpen. Und das für Menschen im ostafrikanischen Djibouti, die damit künftig ihre Gärten und Felder bewässern können – ohne mühseliges Wasserschleppen. Bis im Juni haben die Brücke-Bewohner 40 Pumpen gebaut. Jeden Arbeitsschritt erledigen sie dabei selbst. Und jeder Mitarbeiter lernt dabei jede Etappe der Fertigung. Das ist Projektleiter Martin Sigrist ebenso wichtig wie die gemeinsamen
Die P.E.CH-Pumpe fördert Wasser bis zu sechs Meter Tiefe.
Kaffeepausen und Mittagessen mit seinem Team. Denn wenn die 40 Pumpen erstmal verschifft sind, will er das Projekt als reguläres Beschäftigungsprogramm für die Bewohner weiterführen. Ob die Männer dabei weiterhin das ganze Gerät selbst herstellen – es ist heute zu 100% «swiss made» – oder nur das Herzstück liefern, also das Pumpenteil, hängt von der Nachfrage ab: Die Pumpe ist so konzipiert, dass die Tretmechanik auch mit Materialien vor Ort gewartet und ausgetauscht werden kann. Als Sozialprojekt in der Schweiz und als Unterstützung für Afrika: Entgegen seinem Namen P.E.CH (PumpenExperten Schweiz) bringt das Projekt doppelt Glück. heilsarmee-liestal.ch/pumpen-projekt Text: Florina German | Fotos: zvg / AATEK, Tchad
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PUBLIREPORTAGE
IHR WILLE ZÄHLT Die letzten Dinge selbstbestimmt regeln; kein Traum, sondern machbar. Mit einer individuellen Vorsorge- und Nachlassplanung. Emil Lehmann* (56) und Luise Auberson* (74) haben beide die professionelle Vorsorge- und Nachlassberatung der Heilsarmee in Anspruch genommen. aber dazu gegenüber Ärzteschaft oder dem Pflegepersonal nicht mehr mitteilen kann, wer soll dann entscheiden, welche Behandlungen ich bekommen soll? Ich bin froh, mit meiner Patientenverfügung den für mich ganz persönlich richtigen Weg festgelegt zu haben.
Herr Lehmann, was war Ihr Motiv, einen Vorsorgeauftrag zu erstellen? Emil Lehmann: Ein persönliches Erlebnis in meinem Bekanntenkreis. Daraufhin habe ich mit einem Vorsorgeauftrag geregelt, wer für mich entscheiden soll, falls ich einmal urteils- oder bewegungsunfähig und damit handlungsunfähig werden sollte. Für mich ist es beruhigend zu wissen, dass mit meiner Schwester eine Person meines Vertrauens für mich einsteht und entscheidet, sollte ich dazu selbst nicht mehr fähig sein.
Frau Auberson, gibt es einen Grund, dass Sie Ihr Testament gerade jetzt verfasst haben? Luise Auberson: Ich wollte das schon viel früher erledigen. Aufgrund der Komplexität des Themas habe ich das viele Jahre vor mir hergeschoben. Nun bin ich erleichtert, dass ich Dinge, die mir wichtig sind, mit kompetenter fachlicher Unterstützung regeln konnte. Und es war letztlich einfacher, als ich dachte.
Gleichzeitig haben Sie eine Patientenverfügung erlassen. Worum ging es Ihnen dabei? Ich habe eine recht klare Vorstellung, was beispielsweise die Anwendung lebenserhaltender Massnahmen betrifft. Wenn ich mich
Information: Nathalie Schaufelberger Tel. 031 388 06 18 vorsorge@heilsarmee.ch heilsarmee.ch / vorsorge * Zum Schutz der hier zitierten Personen sind Namen und Bilder geändert.
Sie wurden von einem unabhängigen Fachmann der Heilsarmee beraten. Welchen Einfluss hatte dies auf Ihr Testament? Sie sprechen auf den Betrag an, den ich der Heilsarmee vermachen werde? Diese Möglichkeit, karitative Organisationen zu berücksichtigen, wurde kurz und neutral angesprochen. Als langjährige Gönnerin war für mich aber schon lange klar, dass ich die Heilsarmee auch nach meinem Tod unterstützen will. Sie haben mit den «Anordnungen für den Todesfall» klare Anweisungen für Ihren letzten Gang erteilt. Wie schwer fiel Ihnen das? Als mein Mann starb, musste ich unzählige Entscheidungen treffen, obwohl ich dazu emotional gar nicht in der Lage war. Dies wollte ich meinen Angehörigen ersparen. Ich bin für Klarheit auch bei schwierigen Themen. Denn das Letzte, was ich möchte, ist, dass hinsichtlich meines ‹Letzten Willens› Streitigkeiten entstehen.»
VORSORGE UND NACHLASS: WIR HELFEN GERNE WEITER Wie können wir Sie bei der Vorsorgeplanung oder der Regelung Ihres Nachlasses unterstützen? Bitte senden Sie mir kostenlos Ihren ausführlichen Ratgeber «Ihr Wille zählt» Ich wünsche eine persönliche Beratung zum Thema Vorsorge- und Nachlassplanung (1. Gespräch gratis). Bitte rufen Sie mich an. Ich habe eine Frage / ein anderes Anliegen an die Heilsarmee. Bitte rufen Sie mich an. Name:
PLZ / Ort:
Vorname:
E-Mail:
Strasse, Nr.: Telefon und geeignete Zeit für einen Anruf: Einsenden an: Stiftung Heilsarmee Schweiz, Nathalie Schaufelberger, Laupenstrasse 5, 3001 Bern oder vorsorge@heilsarmee.ch
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Stiftung Heilsarmee Schweiz | Laupenstrasse 5 | Postfach | 3001 Bern | Telefon 031 388 05 35 Fax 031 382 05 91 | spenden@heilsarmee.ch | heilsarmee.ch | Spendenkonto 30-444222-5