Trialog 02/2011 - Sie wären auf derStrasse

Page 1

von Mensch zuLeben Mensch Gott zu Mensch | 2011 Magazin für ein voll zu Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121.2Jahrgang

w w w. h e i l s a r m e e . c h

Ratgeber 3 Achtgeben aufs Gehör

Sie wären auf der Strasse

Mittendrin 5  Charly Burger, Lebenskünstler

Sie finden im Heilsarmee Zentrum ein Zuhause sowie Bildung und Freizeitaktivitäten.

Gesellschaft 9 Traumkleid für die ewige Liebe

Jung, hübsch und in schwierigen Familienverhältnissen. Solche Mädchen landen schnell auf der Strasse und damit in der Prostitution. In Brasilien betreibt die Heilsarmee Projekte, um Jugendliche und Kinder von der Strasse fernzuhalten oder wegzubringen. Sie bietet ihnen ein Zuhause, wo sie Wärme und Liebe erleben; sie bietet ihnen aber auch Bildung und Freizeitaktivitäten. So erhalten Kinder und Jugendliche ein Stück ihrer verlorenen und verdorbenen Kindheit zurück (Seite 11).

Brasilien zum Zweiten Lúcia Brüllhardt wurde aus Brasilien mit dem Angebot des Traumjobs „Künstle-

rin” angelockt. Sie landete im Albtraum eines Bordells. Heute arbeitet sie im Rahab-Team der Heilsarmee Solothurn mit. Das Team geht den Clubs und Salons im Rotlichtmilieu nach, besucht, berät und unterstützt die Frauen. Auch mit den Clubbesitzern wird das Gespräch gesucht. Die Frauen des Milieus sollen durch die Rahab-Arbeit erfahren, dass jemand für sie da ist und ihnen mit Beratung, Ermutigung und praktischer Hilfe beisteht. Das Rahab-Team will zudem Kraft und Hoffnung bekanntmachen, die im Glauben an Jesus Christus zu finden sind. Mehr darüber auf Seite 10! 

4|2006


DIALOG

Achten Sie auf Ihr Gehör?

Auf keinen grünen Zweig kommen In der Alltagssprache gibt es Ausdrücke und Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor.

Kurz nach meinem 35. Geburtstag wurde bei meinem linken Ohr ein Hörverlust von 75 % festgestellt. Seither trage ich ein Hörgerät. Auf Lärm reagiere ich empfindlich, deshalb versuche ich, ihn zu meiden. Der Akustiker überprüft mein Hörvermögen regelmässig und stellt das Gerät über den Computer neu ein. Franziska Bates-Steck (43), Primarlehrerin

Als Mitglied einer Band bin ich oft an Konzerten. Da diese häufig sehr laut sind, schütze ich mein Gehör mit Oropax (von den Veranstaltern gratis verteilt). Beim Musikhören wähle ich In-Ear-Kopfhörer. Sie absorbieren den Aussenlärm und ermöglichen auch bei kleinem Volumen den optimalen Musikgenuss. Lukas Mettler (23), Student

Ich trage seit vier Jahren ein Hörgerät. Ich habe mich so gut daran gewöhnt, dass ich manchmal fast vergesse, es abends herauszunehmen. Ich lasse es reinigen und warten, sobald ich in Gesprächen zu oft mit „Wie bitte?” nachfragen muss. Beim Arztbesuch werden meine Gehörgänge zudem regelmässig durchgespült. Léna Marie Winkler (85), rüstige Rentnerin

Editorial: Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Vom Rotlichtmilieu zum Hochzeitskleid Die Spannbreite ist weit – Sie erfahren in diesem TRIALOG über die Begleitung von Prostituierten und über die Beratung von Brautleuten; vom Fliegen im Sportflugzeug bis zum Landen im sambischen Alltag, vom Hören der lauten Töne der Menschen und vomVernehmen der leisen Stimme Gottes. Die Seiten „mittendrin” spüren dem Thema „Sicherheit” nach. Charly Burger, Lebenskünstler und Erfinder, sagt von sich, er habe es im Griff (Seite 5). Schliesslich hat er zwei Flugzeugabstürze überlebt. Und auch wenn nicht alle so gefährlich leben, unser Alltag ist gespickt mit Sicherheitsvorschriften, Passwörtern und Sicherheitsvorkehrungen. Was diese allerdings nicht bewerkstelligen können, ist die innere Sicherheit. Da kommt etwas anderes zum Zuge. Zum Beispiel die Liebe Gottes. Menschen, die sich von Gott geliebt und angenommen wissen, erfahren eine Sicherheit im Leben, die auch in schwierigen, ungewissen und stürmischen Zeiten hält (Seite 7). Die Heilsarmee hat am 31. Januar ein neues internationales Oberhaupt gewählt – Generalin Linda Bond. Was die 64-jährige Kanadierin mit ins Amt bringt, lesen Sie auf Seite 4. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieses TRIALOGs! 

2 | 2 0 11

Im Volksmund bedeutet der Ausdruck „auf keinen grünen Zweig kommen”, erfolglos und fruchtlos im Leben unterwegs zu sein. In der Bibel, Hiob 15, 32, ist damit das Fehlen von Gottes Segen gemeint. Der „Zweig” unserer Bemühungen wird dann „grünen” und Erfolg haben, wenn er auf echten Werten, verlässlichem und ehrlichem Beweggrund gepflanzt ist. Jesus spricht in Johannes 15, 4 unmissverständlich davon, wie „Zweige grünen”. Gott möchte, dass die Menschen auf einen „grünen Zweig” kommen. Voraussetzung dafür ist, dass sie mit ihm verbunden sind, auf seine Gebote achten und ihn in ihr Denken und Handeln einbeziehen. Hans Knecht, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand

Impressum Gründer: William Booth General: Shaw Clifton Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Territorialleiter Kurt Burger Leiter Marketing und Kommunikation: Martin Künzi Redaktionsleiterin: Gabrielle Keller Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95, redaktion@swi.salvationarmy.org www.heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@swi.salvationarmy.org), Yves Landis, Timon Stettler, Daniela Zurbrügg Layout: Rolf Messerli, HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1 : Hofer ; S. 2 : ZVG ; S. 3 : Flickr.com/photos/daviddb, Iseli ; S. 4 : ZVG ; S. 5 : Burger/ Zogg ; S.  6 : Zogg/ZVG ; S. 7 : Wikimedia.com/ Kevin Stenchfiled, ZVG ; S. 9 : Schmid/Cachelin ; S. 10 : ZVG/Wikimedia.com Elijah Van der Giessen, Edmonton, Kanada ; S. 11 : Wikimedia. com Ricardo Martins, Gent, Belgien/Hofer ; S12 : Wikimedia.com Marcus Obal Umfrage Seite 2: Franziska Bates-Steck


LEBENSHILFE • RATGEBER

Das Gehör ist dabei

Schon gehört?

Andy Gugger

Das Hören deckt eine grosse Bandbreite von Tönen und Geräuschen ab. Die lautesten erträglichen Töne sind rund eine Million Mal stärker als knapp hörbare Töne. Auch nimmt das Gehör kleinste Unterschiede bei Klang und Lautstärke wahr: Die etwa 20  000 Sinneszellen im Innenohr nehmen nicht nur passiv Schwingungen auf, sondern greifen auch als „Mikro-Verstärker” aktiv in den Hörvorgang ein. So können wir kleinste Klangunterschiede bei Stimmen oder Klängen heraushören. Im Gehirn werden die von den Ohren kommenden Impulse „entschlüsselt”: Wir verstehen, was wir gehört haben. Die zwei Ohren ermöglichen räumliches Hören und Richtungshören und damit die Fähigkeit, auch in schwierigen Hörsituationen Sprache gut zu verstehen.

Das Wunderwerk Gehör erbringt Höchstleistungen. Der Fachmann gibt Auskunft, wie man Hörschäden vermeidet.

Neben dem Reden ist das Hören bei der Kommunikation wichtig.

Das Gehör ist rund um die Uhr aktiv und verarbeitet auch im Schlaf ständig akustische Informationen. Von der fallenden Nadel bis zum startenden Flugzeug ermöglicht ein gesundes Gehör wertvolle Sinneseindrücke. Neben den Informationen wird durch den Hörsinn auch die Sprachmelodie wahrgenommen, also ob eine Stimme ärgerlich, freundlich oder zärtlich ist.

Ohne Hören keine Sprachentwicklung Das Hören ist der wichtigste Sinn für die Kommunikation mit den Mitmenschen. Es ermöglicht schon vor der Geburt das Wahrnehmen des Herzschlags der Mutter und der Stimmen der Eltern. Ohne Hören gibt es praktisch keine Sprachentwicklung – bei gestörtem Hören kann sich die Sprache auch zurückbilden bis hin zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität. Das moderne Leben – mit Verkehr, Maschinen, Musik – ist laut. Das Innenohr ist so empfindlich, dass nicht nur bei plötzlichen lauten Schallen, sondern auch bei

dauerhaftem Lärm in Beruf oder Freizeit Schäden entstehen können. Zudem können ungesunde Ernährung, Stress und Medikamente das Gehör schädigen. Mit dem Alter lässt die Hörfähigkeit in der Regel ebenfalls nach. Durch geeigneten Hörschutz kann man die Ohren schützen. In der Arbeitswelt sollte das Tragen von Hörschutz bei entsprechender Lärmbelastung selbstverständlich sein, aber auch bei lauten Freizeitaktivitäten ist es zu empfehlen.

Wie erkennt man eine Hörschwäche? Folgende Punkte können Anzeichen einer Hörschwäche sein: • Sie werden darauf hingewiesen, dass Sie Fernseher oder Radio zu laut einstellen • Sie verstehen Ihre Gesprächspartner am Telefon weniger gut • Menschen in Ihrer Umgebung schei- nen undeutlich zu sprechen • Sie müssen bei Gesprächen oft nach- fragen • Es fällt Ihnen schwer, in grösseren

KIND Hörzentralen und -geräte Hertensteinstrasse 8, 6004 Luzern, andy.gugger@kind.com

• • • •

Runden den Gesprächen zu folgen Andere beschreiben ein Hörerlebnis, das Sie so nicht wahrgenommen haben Sie überhören die Türklingel oder das Telefonklingeln hin und wieder Sie bemerken als Fussgänger heran- nahende Fahrzeuge häufig erst sehr spät Wenn Ihnen jemand etwas zuflüstert, verstehen Sie es nicht

Ein regelmässiger Hörtest gibt Sicherheit und dauert nur wenige Minuten. Er wird von HNO-Ärzten und HörgeräteAkustikern angeboten. Je früher man sich entschliesst, etwas zu tun, umso aussichtsreicher sind die Chancen auf ein langfristig gutes Hören. 

3

2|20 11


PEOPLE

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Linda Bond heisst die neue Leiterin der weltweiten Heilsarmee. Nach ihrer Wahl durch den Hohen Rat am 31.  Januar sagte die gebürtige Kanadierin, sie sei durch und durch Salutistin und liebe Gott von ganzem Herzen. Sie fügte bei: „Ich glaube wahrhaftig, dass Erlösung einzig durch Jesus Christus gefunden werden kann – so wie es die Bibel sagt.” Mit Kommissärin Bond wird zum drittenmal eine Frau, und zum vierten Mal ein kanadischer Staatsbürger die internationale Heilsarmee führen. Linda Bond hat für die Heilsarmee in ihrer Laufbahn auf drei Kontinenten gearbeitet. Seit 2008 leitet sie die Heilsarmee des Australia Eastern Territoriums. Linda Bond blickt auf eine reiche Führungserfahrung zurück, kennt aber ebenso die Gemeindearbeit, Kommunikation und die Lehrtätigkeit. Wichtig ist der neuen Generalin, dass

die Heilsarmee eine Armee ist, die ihr ganzes Vertrauen in Gott setzt und ihm gegenüber dankbar ist. Die 64-Jährige löst im April General Shaw Clifton ab, der in den Ruhestand tritt. Als 19. Generalin wird sie an der Spitze von mehr als einer Million Salutisten in 123 Ländern stehen. Die Heilsarmee beschäftigt zudem mehr als 10  0000 Angestellte, die insgesamt 175 Sprachen sprechen. 

Verschiedenes prägt das Leben von Ueli Schopfer: Seine Arbeit als Leiter der Heilsarmee im Saanenland, die vier Kinder, die Freizeit. Die Prioritäten ändern sich, aber zwei Dinge bleiben gleich: Ob beim Sport, beim Spitalbesuch oder im Gottesdienstsaal: Überall hat es Menschen, die Gott suchen, manchmal ohne es zu wissen. „Ihnen kann ich von der Liebe Christi erzählen und bestätigen, dass diese Liebe auch ihnen gilt. Und: Mit Jesus Christus kann man jederzeit Sorgen und Freude teilen.” 

Christine Anliker ist begeistert von Gott

Nathalie Kropf: Bei verschiedenen Auftraggebern am Ball

Rolf Girschweiler: Liebe muss Hände und Füsse bekommen

Christine Anliker, 24 und medizinische Praxisassistentin, studiert Sozialpädagogik in Bern: „Schulbildung in Anspruch zu nehmen, ist für mich ein grosses Vorrecht.” Sport, Musik wie auch Aufenthalte in der Natur schaffen in ihrem Alltag Ausgleich zum beruflichen Engagement. Christine lernte Jesus im Alter von 16 Jahren kennen. Seither ist er Mittelpunkt ihres Lebens: „Er begeistert mich – jeden Tag neu! Ich liebe es, mit der Gemeinde zusammen wie auch in meiner persönlichen Zeit mehr von ihm erkennen zu dürfen!” 

Seit August 2010 arbeitet Nathalie Kropf (24) bei der Redaktion der Heilsarmee. Sie verwaltet die Zeitschriftenabonnemente und hilft, die Internetseiten à jour zu halten. Daneben arbeitet sie weiterhin in Teilzeit bei der Schweizerischen Post in der Kommunikation. Ähnliche Funktionen also, aber Arbeitgeber mit verschiedenem Fokus. „Wichtig sind mir Engagement und Freude” – auch in der Freizeit; Nathalie spielt leidenschaftlich Handball und arbeitet ehrenamtlich für ihren Handballverein. 

Er liebt seine Arbeit, weil sie abwechslungsreich und herausfordernd sei. Im Wohnheim der Heilsarmee in Winterthur nimmt Rolf Girschweiler die Leitungsfunktionen wahr, beschäftigt sich aber auch mit den alltäglichen Sorgen der Bewohner: „Die Nähe zu ihrem Alltag ist mir wichtig, ebenso dass die Heilsarmee dort schnelle Hilfe anbietet, wo die Not existenziell ist”. Damit – so der 49Jährige – bleibe die Heilsarmee nahe bei ihrem ursprünglichen Auftrag und beim Evangelium. Liebe müsse Hände und Füsse bekommen. 

2 | 2 0 11

Linda Bond: Die neue Frau an der Spitze der Heilsarmee

Ueli Schopfer: Wenn die Prioritäten sich ändern


MITTENDRIN

Alles im Griff – wirklich alles? Hedi Zogg, Journalistin Charly Burger ist Pilot, Fallschirmspringer, Ballonfahrer, Handwerker und macht spektakuläre Flugaufnahmen. Er liebt die Unabhängigkeit. Er lernte aber auch, dass er auf Gott angewiesen ist.

Wald. Er hat auch gleich ein Gerät erfunden: Es sägt, spaltet und stapelt das Holz. Wenn die Kräfte nachlassen, werden ihm solche Erfindungen das Leben erleichtern.

Recycling-König

Charly Burger war Mitglied der Schweizerischen Akrobatik-Nationalmannschaft. Welchem technischen Problem auch immer Charly Burger begegnet, er scheint eine Lösung dafür zu finden. Die Fantasie und der Ideenreichtum des 60-Jährigen sind schier unerschöpflich. Sein Bauernhaus im bernischen Arch hat er von A bis Z selber umgebaut. Dabei hat er nach eigenen Plänen eine Zentralheizung mit Wär-

mespeicher konstruiert. Vom Holzherd aus wird das ganze Haus mit seinen acht Zimmern geheizt und gleichzeitig Warmwasser aufbereitet. Da geht keine Wärme ungenutzt zum Kamin hinaus. „Warum mühst du dich mit Holz ab?”, fragte man ihn vor 30 Jahren. Doch Charly Burger arbeitet gerne mit Holz und ist gerne im

Den Titel Recycling-König hat er in einem Beitrag des Lokal-Fernsehens erhalten. Mit Weggeworfenem, oft hochwertigem Material aus der Industrie hat er sich eine mechanische Werkstatt eingerichtet. Er schreinert und schweisst. Er sammelt auch Schrauben, Rohre und was immer noch brauchbar ist. So hat sich Charly Burger eine Imkerei aufgebaut, vom Bienenkasten bis zur Honigschleuder. Dasselbe gilt für die Mosterei. Die Presse wurde anderswo zum Alteisen geworfen. Er hat sie restauriert. Vom Ertrag seiner 500 Obstbäume produziert er Süssmost, und die Leute können bei ihm Obst pressen. Nun ist noch die Verarbeitung von Baumnüssen dazugekommen. Er stellt Baumnussöl und Baumnussmehl her. „Herrlich, dieser Nussgeschmack!”, sagt er und lässt die Besucherin daran riechen. Die Nusspresse hat er selber konstruiert.

Zwei Abstürze Ein wichtiges Kapitel im Leben von Charly Burger ist die Fliegerei. Schon früh begann er in einem militärischen Vorkurs mit Fallschirmspringen. Er wurde Pilot und Kunstflieger, war Mitglied der Schweizerischen Akrobatik-Nationalmannschaft. Er beteiligte sich an Europameisterschaften, machte Kunstflugvorführungen mit einer Bücker, einem Doppeldecker, der sehr langsam fliegt. „Das sah schön und harmonisch aus, tief am Boden, so dass man das Gras spürte”. Seine Verbundenheit mit diesem Sport ist nicht zu überhören. Burger machte die Ausbildung als Flugverkehrsleiter und arbeitete einige Jahre auf dem Flugplatz Grenchen. Dort lernte er auch seine Frau Ruth kennen, die ebenfalls als Flugverkehrsleiterin angestellt war. Charly Burger entdeckte

Der Recycling-König findet für alles eine Lösung. 

2|20 11


MITTENDRIN



sein Flair für die Fotografie und spezialisierte sich auf Flugaufnahmen. Die beiden machten sich selbstständig und zogen in das Bauernhaus in Arch, nahe beim Flugplatz Grenchen. Sie boten neben Flugaufnahmen auch Rundflüge und Ballonflüge an. Ruth ist in einer streng gläubigen Familie aufgewachsen. Für einige Zeit distanzierte sie sich von diesem frommen Milieu, doch als ihr erstes Kind auf die Welt kam, war sie von diesem Wunder so überwältigt, dass sie sich wieder Gott zuwandte. Immer wieder wies sie in schwierigen Situationen auf die Kraft des Gebetes hin. Aber Charly brauchte das nicht: „Ich glaubte, alles im Griff zu haben.”

Doch es gab Einschnitte in dieses so sicher scheinende Leben. Charly stürzte während einer Flugvorführung ab, nur sechs Meter vor den Zuschauern schlug er auf dem Boden auf. Ihm fehlte aber nichts! Einige Jahre später ereignete sich ein zweiter Absturz, dieses Mal in den Bergen. Schwer verletzt überlebte Charly Burger. „Damals fing ich an, langsam zu begreifen, wie gross die Liebe Gottes auch zu einem Menschen, der gar nichts von ihm wissen will, ist. Ich kann Gott danken, dass ich am Leben bin. Wahrscheinlich braucht er mich noch.” 

Charly Burger hat sich eine Imkerei aufgebaut.

Sie haben die Sicherheit der Schweiz verlassen Beatrice Bates Was hat Beatrice Bates bewogen, das Vertraute zu verlassen und mit ihrer Familie nach Sambia zu ziehen? Sie berichtet:

„Zur Verlobung liessen mein Mann und ich den Bibelvers: ‚Lass Gott über dein Tun entscheiden, dann werden sich deine Pläne erfüllen’ in Holz schnitzen. Kurz danach verbrachten wir vier Monate in Simbabwe. Mein Mann brachte die Finanzen in einem Heilsarmee-Spital auf ‚Vordermann’ und ich arbeitete im Kindergarten. Diese Zeit blieb uns immer als gut und bereichernd in Erinnerung. Durch diese positive Erfahrung und den Wunsch, Gottes Willen zu folgen, waren wir nie abgeneigt, einen weiteren, längeren Einsatz in Afrika zu machen. Vor etwa drei Jahren verspürten wir eine grosse Unruhe und waren sicher, dass eine Veränderung bevorstand. Wir wussten nicht so recht, was an der Reihe war und versuchten vorerst selber ein bisschen zu planen und nachzuhelfen. Wir merkten aber schnell, dass dazu die Ampel noch

2 | 2 0 11

Auch in Sambia wissen sich Beatrice und Philip Bates mit ihren Kindern von Gott geleitet und begleitet. auf ‚Rot’ stand. 2008 bekam dann mein Mann die Anfrage, ob er für die Heilsarmee in Sambia arbeiten würde. Für mich war die Anfrage nicht wirklich eine Frage, sondern die Bestätigung, dass Gott uns dorthin führen wollte. Nicht dass ich mir keine Sorgen gemacht hätte oder dass ich eine grosse Abenteurerin wäre, aber wir spürten einfach, dass

der Schritt richtig war. Wir wussten auch, dass der Herr uns in allem leiten und begleiten würde. Nun sind wir schon sieben Monate hier in Sambia. Ich muss zugeben, dass es nicht immer einfach ist, aber in aller äusseren Unsicherheit gibt uns der Herr innere Sicherheit.” 


MITTENDRIN

Wirklich geborgen sein Obwohl die Sicherheit in allen Bereichen laufend verbessert wird, fehlt vielen Menschen das Gefühl der Geborgenheit.

Der sicherheitsliebende Bürger ist versichert gegen Hagel, Diebstahl und Feuer, gegen Unfall und Krankheit, für das Alter und den Tod. Er hat Sicherheitsschlösser, Sicherheitsgurte und Passwörter. Der Mensch möchte sich gegen alle nur möglichen Risiken absichern. Doch alle äusseren Absicherungen helfen meist nicht, das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit zu stillen. Im Vertrauen auf Gott aber findet der Mensch diese innere Sicherheit. „Wer im Schutz des Höchsten lebt, der findet Ruhe im Schatten des Allmächtigen. Der spricht zu dem Herrn: Du bist meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, dem ich vertraue” (Psalm 91, 1). Der Beter gibt seiner Gewissheit Ausdruck, dass er bei Gott Sicherheit und Schutz findet. Weil er um die Sicherheit weiss, die aus dem Vertrauen zum Allerhöchsten resultiert, spricht er sich selber Mut zu: Er wird in den angstvollen Situationen seines Lebens Hilfe von Gott erfahren. Bei ihm findet alle innere Unruhe ein Ende. Denn der Herr verspricht dem Menschen seine Ruhe.

Wie das Kind bei der Mutter, so findet der Mensch Geborgenheit bei Gott. Das Vertrauen des Beters in den allmächtigen Gott als Beschützer hilft ihm durch alle Gefahren und Ängste des Lebens. Das kann ein Bild auch für unseren Glauben sein: Unsere Ängste, egal wie gross sie sein mögen, bringen wir im Gebet vertrauensvoll zu Gott – und tauschen so Angst gegen Sicher-

heit ein. Wenn wir uns seinem Schutz anvertrauen und täglich mit dem Wirken Gottes rechnen, sind wir geborgen. Wer sich nach Sicherheit und Schutz sehnt, ist bei Gott richtig! Daniela Zurbrügg 

Ruhe finden in Unsicherheit Die meisten Menschen streben nach Sicherheit. Denn Sicherheit lässt uns ruhig schlafen. Aber Sicherheit ist immer abhängig von Voraussetzungen. Bei Geldanlagen kommt es darauf an, wo und wie das Geld angelegt ist. Bei der Sicherheit des Arbeitsplatzes spielen Talente, Einsatzfreudigkeit, aber auch die Wirtschaftslage eine Rolle. Für eine beständige Liebe sind Treue, Sympathie und Anpassungsfähigkeit Voraussetzung. Eine allgemeine Lebenssicherheit

– eine Art Ruhe in allen Unsicherheiten des Lebens – verspricht die Bibel jenen Menschen, die im Einklang mit Gottes Willen leben und Frieden mit ihm haben (siehe blaues Feld). Das die Voraussetzung. Das Resultat ist: Ruhe und Sicherheit für unser ganzes Leben und unser Sterben. Das bedeutet nicht ein

Leben ohne Sorgen und Nöte. Aber es bedeutet, zu wissen, dass Gott in allem mit uns ist. Theo Stettler, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand 

„Der Ertrag der Gerech-

tigkeit ist Ruhe und Sicherheit für immer.” Die Bibel, Jesaja 32,17

2|20 11


FAMILIE • FREIZEIT • SER VICE

Bilden Sie sich weiter! Das Bildungszentrum der Heilsarmee in Basel bietet öffentliche Kurse an: • Teambildung und Führungskompe- tenzen • Die Person der Leiterin/des Leiters • Methoden der Erwachsenenbildung • Projektmanagement • Christlicher Glaube und Kunst • Work-Life Balance und Burnout-Prä- vention • Jugendarbeit Heilsarmee Bildungszentrum Habsburgstrasse 15, Postfach 54 4012 Basel, 061 387 91 11 www.heilsarmee-bildungszentrum.ch

Lust auf Ferien? Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, Frauen und Familien an.

Interessiert? – Dann verlangen Sie einfach die Lager -Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern: Laupenstrasse 5, 3001 Bern / Tel. 031 388 05 91 / Fax 031 388 05 95 www.heilsarmee.ch / www.salvy.ch

Ein Testament für bedürftige Menschen In der Schweiz fehlt es Tausenden von Menschen am Lebensnotwendigen wie Nahrungsmitteln, einem Dach über dem Kopf oder Zuwendung. Die Heilsarmee hilft unter anderem mit sozialen Beratungsstellen, Obdachlosenarbeit, Wohnheimen für Menschen am Rande der Gesellschaft und mit Besuchsdiensten. Möchten Sie der Heilsarmee helfen, Menschen in Not unbürokratisch und ganzheitlich zu unterstützen? Dann können Sie die Heilsarmee zum Beispiel in Ihrem Testa-

ment begünstigen und so über Ihr Leben hinaus für andere Menschen da sein. Bestellen Sie unsere Gratisbroschüre „zu anderen schauen – die Vorteile einer geregelten Erbschaftsplanung” oder klären Sie Ihre konkreten Fragen mit einem von uns beauftragten Fachmann in Erbschaftsangelegenheiten. Gerne sind wir für Sie da: Ursula Hänni, Telefon: 031 388 06 39 ursula_haenni@swi.salvationarmy.org www.heilsarmee.ch 

Abonnement Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heils­armee!

Das Jahres­abonne­ment mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–)   Ja, ich abonniere TRIALOG Name Vorname Strasse PLZ/Ort Datum Unterschrift Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95 redaktion@swi.salvationarmy.org www.heilsarmee.ch

2 | 2 0 11


GESELLSCHAFT

Am Anfang ist die Liebe immer ewig Elsbeth Cachelin Elsbeth Schmid verkauft, kauft und vermietet Brautmode und macht sich auch Gedanken über die Liebe. TRIALOG hat sich bei ihr umgeschaut.

Spitzen, Pailletten und Schleifen seien „in” und die über hundert Kleider allein der Grösse 36 bis 38 bestätigen, dass die Brautmode zurzeit verträumt und romantisch ist. Und selbst wenn fast jede zweite Ehe geschieden wird, ist Elsbeth Schmid überzeugt davon, dass die Leute nach wie vor an die grosse Liebe glauben und heiraten: „Am Anfang einer Liebe können die Liebenden sich kaum vorstellen, dass ihre Liebe verlorengehen oder auseinanderbrechen könnte.” Und viele Paare

Frauen auch ein Brautkleid, wenn nicht in der Kirche, sondern ‚nur’ auf dem Standesamt geheiratet wird und der Traum vom weissen oder elfenbeinfarbenen

„Meine Mitarbeiterinnen und ich haben langjährige Erfahrung in der Beratung. Und das tun wir gerne. Aber über Geschmack lässt sich streiten. Wir können beraten, aber nicht für die Kundin entscheiden.” Dass Elsbeth Schmid und ihre Mitarbeiterinnen bei der Wahl des Brautkleides auch mal zur „Klagemauer” werden und von Sorgen und Problemen der Frauen erfahren, gehört mit zur Aufgabe. Auch der schönste Tag im Leben hat eine Vor- und Nachgeschichte.

Wie die weisse Massai Elsbeth Schmid erinnert sich, wie einmal eine etwa 60-jährige Frau nach einem Hochzeitskleid gesucht und dabei erzählt habe, ihr junger schwarzer Freund möchte eine Braut in Weiss. Sie habe damals unwillkürlich an den Film „Die weisse Massai” denken müssen. Die Geschichte ihrer Kundin habe leider in einer Katastrophe geendet ...

Die Qual der Wahl

Traumkleid muss ins Budget passen – Elsbeth Schmid in ihrer Boutique Just Married. wüssten auch, dass man mit dem nötigen Goodwill an einer Beziehung arbeiten könne. „Ausserdem”, fügt die Fachfrau nachdenklich bei, „gilt es ja heute nicht mehr als Makel, auseinanderzugehen.” Viele Paare heiraten auch, um eine Familie zu gründen.

Secondhand-Kleid, erste Wahl Gegenüber früher seien die jungen Frauen preisbewusster geworden und ein bereits getragenes Kleid zu kaufen oder zu mieten sei durchaus üblich. Die Frauen wollten ihr Traumkleid und zum Traum gehöre, dass es ins Budget passt. „Heute tragen die

Kleid besteht nach wie vor.” Auch sei entscheidend, ob es eine schlichte Feier im Familienkreis oder ein pompöses Fest mit vielen Gästen sei.

Am Bügel zwar wunderschön Mit einem Bild aus einer Zeitschrift oder mit einem Foto kämen viele Frauen in die Brautboutique an der Bümplizstrasse 27 in Bern. Sie hätten eine ganz genaue Vorstellung, wie das Kleid aussehen müsse. Schwierig sei es auch, wenn eine Kundin auf ein bestimmtes Kleid fixiert sei, das am Bügel zwar wunderschön wirke, aber nicht zu der betreffenden Frau passe.

An der Art, wie die Frauen ihr Kleid aussuchen, könnten ganze Charakterstudien abgeleitet werden. „Kürzlich war eine Kundin hier. Sie schaute alle Kleider durch, probierte zwei, kam eine halbe Woche später nochmals und entschied sich für eines der beiden Kleider – um am folgenden Tag zu heiraten.” Eine andere Kundin sei ein gutes Jahr vor der Hochzeit gekommen, habe sich beraten lassen, probiert, reserviert – und das mehrere Male. „Beim sechsten Besuch legten wir der Frau dann nahe, sich endgültig zu entscheiden – und es klappte. Der Druck war hilfreich!”

Männer kaum dabei Bei der Wahl des Kleides sei eigentlich am wichtigsten, dass das Kleid zur Braut passe. „Sie muss sich wohlfühlen darin und sie will mit dem ‚Oh wie schön’ der Gäste rechnen können.” Dass der Bräutigam bei der Wahl des Brautkleides berate, sei selten, „immer noch viele Frauen wollen ihren Mann mit dem Braukleid am grossen Tag überraschen.” www.brautmode-bern.ch 

2|20 11


AM   WERK

„Ich wurde mit der Realität eines Bordells konfrontiert” Interview: Timon Stettler/Redaktion Viele Sexarbeiterinnen bieten ihre Dienste unfreiwillig an. Lúcia Brüllhardt geht in Solothurn mit dem Rahab-Team der Heilsarmee den Etablissements des Rotlichtmilieus nach.

Betreuung, rechtliche Möglichkeiten. Ebenso haben wir Kopfwehtabletten, Kondome, Hygieneartikel bei uns, über die die Frauen oft froh sind.

Sind Sie willkommen? Viele Frauen freuen sich über unsern Besuch und empfangen uns herzlich. Wir sind Gesprächspartnerinnen und sie reden mit uns über ihre Familie (meist im Ausland), über das Leben in der Schweiz,

Heilsarmeeoffizierin des Rahab-Teams besucht und berät eine Frau im Milieu.

Lúcia Brüllhardt, Sie haben eine MilieuVergangenheit. Wie kam es dazu? Nach Abbruch meines Geschichtsstudiums in Brasilien arbeitete ich in einem Buchhaltungsbüro. Dort bekam ich ein Angebot, als „Künstlerin” in Europa zu arbeiten. Ich fand nichts Lusches daran, umso weniger, als ich Erfahrungen in Theater, Tanz und Medien hatte. Ich unterschrieb den Vertrag, doch in der Schweiz wurde ich mit der Realität eines Bordells konfrontiert.

Heute arbeiten Sie für Rahab. Was ist das Ziel? Unser Ziel ist es, freundschaftliche Kontakte zu den Prostituierten und Betreibern von Etablissements zu knüpfen, Gesprächspartnerinnen zu sein und auf die Hoffnung im Glauben an Jesus Christus hinzuweisen. Da wir dem Seelsorgegeheimnis unterstehen, kann offen geredet werden. Wir möchten da sein für die Frauen, sie beraten, ihnen Hoffnung bringen.

Wie fühlten Sie sich? Es war, als hätte sich ein Traum in einen Alptraum verwandelt. Ich fühlte mich hintergangen und meine Seele fiel wie in ein tiefes Koma.

Wie sieht so ein Besuch aus? In Solothurn gibt es keinen eigentlichen Strassenstrich, deshalb gehen wir einmal pro Monat den Clubs, Studios, Cabarets nach. Während des ganzen Einsatzes betet ein Team des Korps Solothurn. Auch die Tour selbst beginnt mit Gebet. Dann besuchen wir die Frauen und bringen ihnen einen kleinen „Türöffner” – eine Kerze, Blume, Schoggi und einen Bibelspruch. Zur Ausrüstung gehören auch Infoblätter von Lysistrada* über ärztliche

Wie schafften Sie den Ausstieg? Jesus hat mich befreit und in mein Leben eingegriffen. Der Glaube an ihn gab mir die Kraft und Bereitschaft auszusteigen. Und ich kam mit den richtigen Menschen in Kontakt.

10

2 | 2 0 11

Der Alptraum wird als Traum vermarktet. 

Leitbild Die Heilsarmee ist eine inter­

nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


AM WERK 

über Krankheiten. Wir führen auch seelsorgerliche Gespräche und können mit den Frauen beten. Sie haben zudem unsere Telefonnummern und können uns anrufen.

Wie reagieren die Clubbesitzer? Als wir mit der Rahab-Arbeit starteten, suchten wir bewusst das direkte Gespräch mit ihnen. Wir informierten über unsere Arbeit und Anliegen. Alle waren einverstanden, dass wir die Frauen besuchen dürfen. Wir sicherten ihnen zu, den Betrieb nicht zu stören.

Allgemeines Spendenkonto der Heilsarmee

PC 30-444222-5 Das Rahab-Team sucht auch das Gespräch mit den Shop- und Clubbesitzern.

Wie beraten Sie die Frauen? Wir beraten die Frauen in Zusammenarbeit mit Lysistrada. Wir begleiten sie auf Ämter, zum Arzt oder auf den Flughafen. Leider sind unsere Möglichkeiten beschränkt und wir können viele Probleme nicht lösen. Gerade da sind wir dankbar, dass wir für die Frauen – manchmal mit ihnen – beten können. Wie kann man helfen? Durch Vorbeugung. Man soll von diesem Thema zu gelegener und ungelegener Zeit reden – in Schulen, in Kirchen, an Vorträgen. Vor allem die Jugendlichen in unterentwickelten Ländern müssen

informiert und gewarnt werden. Die Opfer können nämlich Männer oder Frauen, Reiche oder Arme sein. In meiner Heimat Brasilien wurde www. prevencaomadalenas.com.br dafür geschaffen und ist nun schon in fünf brasilianischen Staaten tätig. 

*Lysistrada Der Verein ist in Solothurn zuständig für die Aidsprävention und Rechtsberatung im Milieu: www.lysistrada.ch

www.rahab.ch In Solothurn besucht das Rahab-Team einmal pro Monat nachts Prostituierte und Tänzerinnen (in Zürich wöchentlich). Der Name Rahab geht auf eine Prostituierte in der Bibel zurück, die wegen ihres Glaubens und Handelns beim Fall von Jericho gerettet wurde (Die Bibel, Josua 6, 17).

„Die Jungen sprechen gut über euch!” Fernanda Hofer, Projektverantwortliche Karibik, Mittel- und Südamerika In Brasilien möchte auch die arme Bevölkerung am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. Die Heilsarmee verbessert ihre Zukunftsperspektiven.

Das Programm der Heilsarmee umfasst fünf Institutionen mit Sozialund Bildungsprogrammen − drei davon werden von Schweizer Mitarbeitenden geführt. Die Millenniumsziele werden in die Praxis umgesetzt. Das Augenmerk liegt hierbei auf dem Kampf gegen die Armut: Diese wird nicht mehr nur allein als Einkommens- Junge Straftäter auf der Schulbank. armut verstanden, sondern umfassender als Mangel an Chancen und Nachhaltigkeit und Friede werden geMöglichkeiten. Ziele wie die Achtung fördert. der menschlichen Würde, GleichbeDer Direktor eines Jugendgefängnisses rechtigung, Demokratie, ökologische in São Paulo beschreibt die Arbeit der

Heilsarmee so: „Eine aussergewöhnliche Integrationsarbeit von Jugendlichen in die Gesellschaft. Gratuliere! Die Jungen sprechen sehr gut über euch!” In den Sozialinstitutionen finden pro Jahr etwa 5  000 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 21 Jahren sowie ihre Eltern ganzheitliche Betreuung. Dies führt zu positiven Veränderungen im Alltag: zu einer gesunden Entwicklung und besseren Zukunftsaussichten für die jungen Menschen. In zwei Institutionen finden Strassenkinder Unterstützung durch Schul- und Weiterbildungsangebote, Kindergartendienste und Beschäftigung. Auch jugendliche Straftäter erhalten Betreuung, Beratung und Ausbildung. 

11

2|20 11


Auf W iedersehen

Rätseln Sie mal …

Wo sind die 3 Unterschiede zum Bild auf Seite 3? 1. Frau, Nummer auf T-Shirt fehlt / 2. Frau, trägt keinen Schmuck / 4. Frau hat geschlossene Schuhe

Lösungen.

Sudoku-Spass Lösungen: Sudoku und Rätsel

So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

Sich im Nichts auflösen Seifenblasen erinnern an alles, was unfassbar, vergänglich und wenig solid ist. Sorglose Tage, eine glückliche Liebe, beflügelnde Pläne, farbige Hoffnungen. – Plötzlich sind sie weg, vorbei und haben sich im Nichts aufgelöst. Dabei sucht der Mensch Sicherheit und sehnt sich nach dem, was verlässlich, beständig und greifbar ist. Nicht zufällig wird Gott in der Bibel als Fels bezeichnet. Denn Gott ist unerschütterlich, fest und unvergänglich. Er gibt einen sicheren Stand, Geborgenheit und Halt – gerade wenn der Mensch vergeblich nach den „Seifenblasen” greift oder wenn Lebensinhalte und -träume platzen. Und Jesus Christus, Gottes Sohn, will das Fundament unsres Lebens sein – will uns tragen und sicheren Boden unter die Füsse geben. In ihm haben wir einen verlässlichen, treuen Begleiter. Elsbeth Cachelin

12

2 | 2 0 11

Wor t auf den Weg

„Herr ich bete zu dir. Du hast so viel Gutes für mich bereit. Ich rechne mit deiner Hilfe!”

Die Bibel, Psalm 69, 14

Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.