von Mensch zuLeben Mensch Gott zu Mensch | 2011 Magazin für ein voll zu Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121.5Jahrgang
w w w. h e i l s a r m e e . c h
Ratgeber 3 Nicht nur Pillen lindern Schmerzen
„Ich hoffe, sie schafft den Ausstieg”
Gesellschaft 9 „Die Bären bei Laune halten”
Sie landete in den Drogen: Geschwister können sich sehr verschieden entwickeln, selbst wenn sie im gleichen Haushalt aufwachsen (Symbolbild).
Am Werk 10 – 11 Heilsarmee betreut Asylsuchende
Ein schlechtes Gewissen hat Beatrice* manchmal, aber Vorwürfe macht sie sich keine. Ihre drogenabhängige Schwester Katrin* lebt auf der Strasse. Beatrice sagt dazu: „Es ist ihr Leben, für das sie auch selber verantwortlich ist. Aber ich hinterfrage meine jetzige Rolle. Was ist meine Aufgabe?” So sucht Beatrice immer wieder mit der Situation klarzukommen und einen Umgang mit ihrer Schwester zu finden, der sie weder überfordert noch unter Druck setzt.
Kein hoffnungsloser Fall Beatrice erzählt von der Gratwanderung zwischen helfen und aufgeben, zwischen abgrenzen und offen sein. Und sie er-
wähnt, wie Gebet die Beziehung zu ihrer Schwester verändert. „Ich weiss, dass ich nicht krampfhaft etwas tun muss, sondern alles in Gottes Hand legen kann. Und ganz wichtig: Ich weiss, dass es für Gott keine hoffnungslosen Fälle gibt. So kann ich immer wieder aus der Unruhe in seine Ruhe kommen.” Beatrice sinniert auch darüber, wie es kommt, dass Geschwister, die unter dem gleichen Dach aufwachsen, sich so verschieden entwickeln. Und sie gibt Auskunft, was bei der Erziehung ihrer eigenen Tochter im Vordergrund steht. Lesen Sie dazu die Seiten 5 und 6! *Namen von der Redaktion geändert
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DIALOG
Wie gehen Sie mit Schmerz um?
Durch Mark und Bein gehen In der Alltagssprache gibt es Ausdrücke und Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor.
Bei seelischen Schmerzen rede ich mit Gott darüber. Auch mit andern Menschen auszutauschen, hilft mir. Eine Bewältigungsstrategie ist ferner zu singen, Bibelworte zu zitieren oder spazieren zu gehen. Durch Ablenkung und Distanz verändern sich oftmals Einstellung und Gefühl zum Problem. Christine Brunner-Kormann
Eigentlich habe ich nicht so oft Schmerzen. Wenn ich aber Schmerzen habe, warte ich zuerst ab, wie sie sich entwickeln, bevor ich ein Medikament nehme. Nützen die Tabletten nichts, gehe ich zum Arzt. Bei psychischen Schmerzen ist es hilfreich, mit einem Kollegen darüber zu sprechen. Stefan Rufener
Schmerzen gehören zu meinem täglichen Leben. Ich kann recht gut damit umgehen, indem ich meine Gelenke mit einem kühlenden Gel einreibe und sie schone. Wenn ich wegen Schmerzen nicht schlafen kann, stehe ich auf und lese oder löse Kreuzworträtsel. Ausser bei Zahnschmerzen nehme ich selten Schmerzmittel. Eva Rütsche
Elsbeth Cachelin, Redaktorin
Grün ist in Mein Orangenbaum verlor letzten Winter fast alle Blätter. Kahl und fahl stand er im Topf. Mutig schnitt ich fast die ganze Krone zurück. Und nur wenige Tage später zeigten sich am Stamm grüne millimeterkleine Blätter. Grün – die Farbe der Hoffnung. In den Seiten „mittendrin” dieses TRIALOGs lesen Sie über die Hoffnung von Beatrice, deren Schwester im Drogenmilieu lebt – diese Hoffnung gründet auf der Tatsache, dass es für Gott keine hoffnungslosen Fälle gibt. Sie lesen, wie K.V. hofft, der gelähmt im Bett liegt. Und Sie lesen, wie die Hoffnung in Gott und damit eine ganz neue Lebensperspektive dort anfängt, wo menschliches Hoffen am Ende ist. Hoffnung vermitteln wollen auch die PAG-Stellen der Heilsarmee; hier werden Asylsuchende begleitet und betreut (Seite 10). Seit Fukushima haben die grünen Parteien Zulauf und viel Hoffnung wird in die die grüne Energie gesetzt. Von der „Windkraft für alle” lesen Sie auf Seite 12. Ein weiteres „grünes” Thema finden Sie auf Seite 9, wo der Wärter vom Bärenpark Bern über seine Schützlinge Auskunft gibt. Ich wünsche Ihnen eine ermutigende Lektüre – mögen Sie neue Hoffnung fassen!
Impressum
Leiter Marketing und Kommunikation: Martin Künzi Redaktionsleiterin: Gabrielle Keller Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95, redaktion@swi.salvationarmy.org www.heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@swi.salvationarmy.org), Yves Landis, Timon Stettler, Daniela Zurbrügg Layout: Rolf Messerli, HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1 : Foto-CD/NetDoktor.de/Egger ; S. 2, 7 : ZVG/Iseli ; S. 3 : ZVG /Messerli ; S. 4 : ZVG ; S. 5 : Saul Davis / galarapid ; S. 6 : J. Maurer/J. Tschanz ; S. 8 : Messerli ; S. 9 : Landis/Iseli ; S. 10 - 11 : Alexander Egger/ ZVG ; S. 12 : Messerli/Cachelin Umfrage Seite 2: Dora Rufener
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Thomas Anliker, Mitarbeiter Redaktion
Gründer: William Booth Generalin: Linda Bond Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Territorialleiter Kurt Burger
Editorial:
Wenn wir ein erschreckendes, durchdringendes Geräusch hören – etwa einen Schrei – reagiert unser Körper darauf: Der Schrei geht durch Mark und Bein. Dieser Ausdruck umschreibt Geschehen und Gefühl bildhaft. Bereits der Autor des Hebräerbriefs im Neuen Testament braucht dieses Bild, beschreibt aber damit die Kraft des Wortes Gottes (Kapitel 4, 12). Dieses ist „schärfer als jedes zweischneidige Schwert”. Es durchdringt alles, und nichts und niemand kann es aufhalten. Es vermag nicht nur Mark und Knochen zu scheiden, sondern auch Seele und Geist: Gottes Wort deckt auf, zeigt Gut und Schlecht.
LEBENSHILFE • RATGEBER
Werkzeugkit gegen den Schmerz packen Daniel Meier In der Schweiz leiden rund eine Million Menschen an chronischen Schmerzen. Es gilt, den Teufelskreis der Schmerzen zu durchbrechen. Der Rheumatologe Daniel Meier gibt Auskunft.
Dr. med. Daniel Meier betreut und behandelt Patienten mit rheumatischen Leiden. deutliche Reduktion der Schmerzen sowie mehr Lebensqualität und Funktionalität auch in der Gesellschaft oder Familie erreicht werden.
Tabletten und Physiotherapie
Werkzeuge gegen Schmerzen: Von der Bettflasche über Physiotherapie hin zu Schmerzmitteln und verändertem Umgang. Dauerhafte Schmerzen, deren Ursachen nicht erklärbar sind, beeinträchtigen den Alltag erheblich. Die Gefahr dabei ist, dass sich ein „Teufelskreis” einstellt: Wegen Schmerzen verhalten sich die Menschen weniger aktiv, büssen dadurch geistige wie körperliche Fitness ein, was sich mit Muskelschwäche und Gelenksteifigkeit auswirkt. Hinzu kommen oft „Stress und Angst” sowie Ärger oder Frustration, welche mit Schlafstörungen verbunden sind. Aufgrund von Arbeitsunfähigkeit schliesslich können Geldsorgen, Beziehungsprobleme, Zukunftsängste mit Stimmungsschwankungen oder Depressionen auftreten. Dies wiederum verstärkt, unterhaltet oder löst die biologischen Schmerzen direkt aus.
Mit Schmerzen leben Obwohl der Arzt alle seine Möglichkeiten für eine direkte Behandlung der Schmerzen versuchen wird, werden die Patienten oft mit der Tatsache konfron-
tiert, dass sie mit chronischen Schmerzen leben lernen müssen. Oft löst dies im Menschen eine „kann ich nicht”-Reaktion aus. Personen, die früher vielen Aktivitäten nachgegangen sind (Berufstätigkeit, Haus- und Gartenarbeit, Sport, Reisen oder Ausflüge) haben diese oft mit schwindendem Selbstvertrauen bereits aufgegeben.
Körper und Seele Ärzte, die sich mit diesen Problemen befassen, suchen in einem ersten Schritt nach körperlichen Schmerzursachen. Diese gehen oft vom Bewegungsapparat und/oder von Störungen im Nervensystem aus. Gelingt keine ursächliche Behandlungsmöglichkeit, kann in einem zweiten Schritt eine individuelle Therapiezusammenstellung erfolgen. Optimal ist, wenn dabei Rheumatologen, Neurologen, interventionelle Schmerztherapeuten oder Psychiater/Psychologen zusammenarbeiten. Meist kann eine
Der Rheumatologe befasst sich mit schmerzhaften Störungen am Bewegungsapparat (Wirbelsäule, Gelenke, Muskulatur, Sehnen und Knochen). Diese können ihre Ursache im Bewegungsapparat selber, aber auch anderswo haben. Aus diesem Grund ist eine breite diagnostische Betrachtungsweise mit sorgfältiger klinischer Untersuchung und Zusatzabklärungen notwendig. Das therapeutische Spektrum umfasst vor allem für entzündlich-rheumatische Erkrankungen neue, zum Teil bahnbrechende Medikamente. Die Physiotherapie hat in der Behandlung nach wie vor einen grossen Stellenwert. Die sogenannte „interventionelle Schmerztherapie” bietet sich ebenfalls an.
Erfreuliche Erfolge Bei der Behandlung von chronischen Schmerzen muss der Patient auch auf menschlicher Ebene betreut und das Bewusstsein für den vorgenannten „Teufelskreis” geschult werden. Dazu kommt der Erwerb des „Schmerzwerkzeugkoffers” für den alltäglichen Umgang mit nicht beeinflussbaren Schmerzen. Hier muss nach wie vor „Schmerzbereitschaft” von Betroffenen verlangt werden. Oft sind die Ärzte mit nicht erfüllbaren Erwartungen von Seiten des Patienten konfrontiert. Aber auch erfreuliche Erfolge nach jahrelangen Leidensgeschichten kommen vor, und der Arzt gewinnt bei jedem einzelnen Patienten neue Erfahrung hinzu. www.rheumapraxis-bern.ch
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PEOPLE
Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Als Sicherheitsagent, Spediteur, Sachbearbeiter Liegenschaft und vieles mehr hatte Roland Dougoud, 54, bereits gearbeitet, bevor er die eidgenössische Matura abschloss und sich 1998 zum Heilsarmeeoffizier ausbilden liess. Nach einem dreijährigen Aufenthalt in London am Internationalen Hauptquartier der Heilsarmee ist Kapitän Dougoud seit September 2010 wieder in der Heilsarmee Schweiz tätig. Sein neues Arbeitsfeld am Hauptquartier in der Abteilung Evangelisation: assistierender Abteilungsleiter. „In dieser Aufgabe unterstütze ich Offiziere und Angestellte auf vielfältige Art. Die Mischung aus administrativer und geistlicher Arbeit entspricht mir sehr.” In einer praktizierenden katholischen Familie aufgewachsen, war es für Roland Dougoud eine Überraschung, als Gott ihn durch eigenartige Umstände
Raphael Brändle bringt die Kirche auf die Strasse
zur Heilsarmee führte und später dazu bewegte, die Offiziersschule zu besuchen. „Ich staune über Gott und bin ihm von Herzen dankbar, dass er mich diesen Weg geführt hat”, sagt er rückblickend auf die letzten zehn Jahre. Nebst seiner Arbeit als Heilsarmeeoffizier ist Roland gerne mit dem Motorrad unterwegs, bemüht sich, regelmässig Fitness zu betreiben, und liest gerne Sachbücher.
Sandra Josi sieht mit andern Augen
„Was gibt es Besseres, als Menschen den Weg zu einem neuen Leben mit Jesus Christus zu zeigen?” Raphael Brändle, 24, Theologiestudent und Mitglied der Heilsarmee, arbeitet in Basel auch als Strassenevangelist. Er führt somit den Auftrag der Heilsarmee, die Kirche auf die Strasse zu bringen, aus. Immer wieder erlebt er dabei, wie Menschen von Jesus berührt und verändert werden: „Ich unterstütze die Heilsarmee in ihrer Aufgabe, Menschen zu suchen, die in den Fängen eines Lebens ohne Gott gefangen sind”.
Roland Dougoud – statt Sicherheitsagent Heilsarmeeoffizier
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„Es ist ein Privileg, zu wissen, dass man am richtigen Platz ist”. Sandra Josi, 34, sieht sich in Beruf und Berufung auf Gottes Führung angewiesen: Die Heilsarmeeoffizierin begleitet Menschen auf der Schattenseite des Lebens. Sie versucht, ihnen zu helfen und sie mit den Augen von Jesus zu sehen – was nicht immer einfach ist. Daneben unterstützt und ermutigt sie junge Mütter. „Und zusammen mit den eigenen vier Kindern sowie Hund, Katze, Hühnern und Meerschweinchen entdecke ich jeden Tag etwas Neues!”
Mary-Claude Beyeler: Von der Brocki ins Museum Fast dreissig Jahre arbeitete Mary-Claude Beyeler, 60, im Sortierbetrieb einer Heilsarmee-Brocki. Hier hatte Gebrauchtes durchaus seinen Wert. Im Museum der Heilsarmee in Bern bearbeitet sie heute alte Schrift- und Tondokumente, Fotos, Filme, die für die Zukunft wertvoll sind. Die Heilsarmee-Kirche prägt seit Jahren ihren Glauben an Jesus Christus: „In schweren Zeiten konnte ich dank meines Glaubens Mut und Zuversicht schöpfen.” – Das galt besonders während der Krankheit und dem Tod ihres Mannes.
Markus Weidmann erlebt, wie Gott wirkt. In der Familie mit vier Kindern und als Offizier ist es für Markus Weidmann, 35, eine Herausforderung, den Alltag in Liebe und Verantwortung zu leben: „Aber ich darf immer wieder erfahren, auch wenn ich nicht perfekt bin, wie Gott eingreift und wirkt.” Seit 2008 leitet er zusammen mit seiner Frau die Heilsarmee-Gemeinde in Zofingen. In dieser Arbeit begleitet er Menschen und verkündet in Wort und Tat das Evangelium. Dabei „ … erfüllt es mich mit Freude und Hoffnung, auf Gottes Wort zu hören und zu antworten.”
MITTENDRIN
Wählen zwischen Leben und Tod Fragen: Elsbeth Cachelin
Katrin* lebt als Drogenabhängige auf der Strasse. Ihre Schwester Beatrice* erzählt von der Gratwanderung zwischen helfen und resignieren und davon, dass es bei Gott keine hoffnungslosen Fälle gibt.
„Sieht man keine Bereitschaft zur Veränderung, ist das Helfen wie ein Fass ohne Boden”.
Beatrice, du und deine Schwester sind gleich aufgewachsen – wie erklärst du dir den Unterschied? Ich denke, es liegt am unterschiedlichen Charakter und der Rolle in der Familie sowie am unterschiedlichen Umgang mit Problemen.
Am Anfang gibt man Zeit und Hilfe, ist nachsichtig. Als meine Schwester aber die Chancen nie wahrnahm, musste ich lernen, die Verantwortung bei ihr zu lassen. Aber die Bereitschaft zu helfen ist da, wenn es erwünscht ist oder sich die Chance bietet.
Setzt man zuerst alle Hebel in Bewegung, um zu helfen, und gibt irgendwann auf? Ja, wir taten einiges, um zu helfen – ermutigten zum Gespräch, zum Ausstieg mit Hilfe von Therapien, halfen mit Geld. Sieht man aber keine Bereitschaft zur Veränderung und nur das Fass ohne Boden, beginnt man aufzugeben. Das Ganze ist eine Gratwanderung zwischen resignieren und dranbleiben. Meine Eltern sind noch stärker konfrontiert: Sie bezahlen Versicherungen, erhalten Besuche des Betreibungsamtes …
Wie gelingt das Abgrenzen? In diesem Punkt bin ich mir nicht recht im Klaren. Anstatt mich auf gesunde Art abzugrenzen, verdränge ich. Das heisst, ich denke sehr wenig im Alltag an sie; ich treffe sie kaum, rufe selten an und habe Mühe, für sie zu beten. Die Folge ist ein schlechtes Gewissen, Unsicherheit hinsichtlich handeln oder nicht handeln. Auch stresst es mich, wenn sich Leute bei mir nach ihrem Befinden erkundigen.
Kommt der Punkt, wo man nichts mehr davon wissen will?
Machst du dir Vorwürfe? Ich mache mir keine Vorwürfe, dass meine Schwester in dieser Situation ist oder dass ich zu wenig getan hätte. Es ist ihr Leben, für das sie auch selber verantwortlich ist. Aber ich hinterfrage meine jetzige Rolle. Was ist meine Aufgabe, ohne dass ich mich überfordere oder unter Druck setze? Ich möchte einen guten Umgang finden. Wo siehst du Gott in dieser Sache? In Bezug auf meine Schwester sehe ich ihn als liebenden Gott, der uns den freien Willen gegeben hat und uns zwischen „Leben und Tod” wählen lässt. Ich glaube aber auch, dass Jesus, der gute Hirte, die 99 „braven” Schafe lässt und dem einen verlorenen, „ungehorsamen” Schaf nachgeht. Voller Liebe sucht er es, bis er es findet. In Bezug auf mich: Er begleitet mich durch jede Gefühlsschwankung, jede Trauer, jede Hoffnung – und er macht mir keine Vorwürfe! Dann hilft dir der Glaube konkret? Ja, denn ich weiss, dass Gott meine Schwester immer noch liebt. Ich weiss
„Als Mutter will ich meinem Kind vermitteln, dass es einzigartig und von Gott geliebt ist”.
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MITTENDRIN
auch, dass ich nicht krampfhaft etwas tun muss, sondern alles in Gottes Hand legen kann. Und ganz wichtig: Ich weiss, dass es für Gott keine hoffnungslosen Fälle gibt. So kann ich immer wieder zur Ruhe kommen und hoffen, dass sie den Ausstieg schafft.
Bewirkt das Beten Veränderung? Das ist ein Versprechen, das Gott selber gibt. Ich bin sehr, sehr dankbar zu wissen, dass viele Menschen mit viel Herz und einer grossen Hoffnung für meine Schwester beten. Im Moment bin ich für meine Schwester noch keine ausdauernde Fürbitterin. Zu stark bin ich am Verarbeiten, bin unsicher. Aber ich halte mich an der Verheissung fest, dass Gebet verändert – auch mein eigenes Herz. Wie baust du die Geschichte deiner Schwester in den Umgang mit deiner kleinen Tochter ein? An der Geschichte meiner Schwester ist mir Folgendes wichtig geworden:
Drogensüchtigen helfen ist oft eine Gratwanderung zwischen resignieren und hoffen. Ich denke, das Grundproblem von zerstörerischem Verhalten ist wenig oder keine Selbstliebe. Wir Menschen sehen uns oft nicht mit den Augen Gottes, der sagt: „Ich habe dich wunderbar gemacht. Du bist meine geliebte Tochter, mein geliebter Sohn”. Mit dem Wissen „ich bin bedingungslos geliebt” kann ich mich selber lieben und auch anderen Liebe weitergeben.
Als Eltern möchten wir unseren Kindern vermitteln, dass sie in ihrer Art einzigartig, von Gott gewollt und unabhängig von ihrem Charakter von ihm geliebt sind. In dieser Haltung möchten wir mit ihnen umgehen. *Namen der Redaktion bekannt
Hoffen mitten im Grauen Gabrielle Keller
Er war ein Macher: fröhlich, zupackend, hilfsbereit. In jenem Sommer vor fünf Jahren fuhr er mit seiner neuen Freundin in den Süden. Voller Übermut sprang er über einen Felsvorsprung ins Meer. Der Rest ging schnell: der Aufprall, die Bewegungslosigkeit, die Ambulanz … Seither liegt K.V. im Bett. Seine Freundin hat ihn verlassen, die meisten seiner Freunde auch. Seine Tage bestehen darin, fernzusehen, zu telefonieren, die Decke anzustarren. Da die Nerven nicht komplett durchtrennt sind, peinigen ihn Schmerzen rund um die Uhr. „Der Preis, den ich für mein Leben bezahlen muss, ist zu hoch, die Rechnung geht nicht mehr auf”, sagt er – seit fünf Jahren. Dennoch lässt ihn die Forschung hoffen, dass
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eines Tages Läsionen im Rückenmark repariert werden können. Monatlich ruft er in die Uniklinik an und wird mehr oder weniger freundlich auf später vertröstet. K.V. zählt die Minuten, die Stunden, die sich alle gleichen. Und hofft, und hofft, und hofft … Die Bibel sagt, glücklich sei, wer nicht auf Menschen, sondern auf Gott hoffe. Wer sozusagen das Ziel hinter dem sichtbaren Ziel anpeile. Samuel Koch, der verunfallte „Wetten, dass …”-Kandidat, ist in einer ähnlichen Situation wie K.V. Im Gegensatz zu diesem glaubt Samuel Koch fest an Gottes Rettungskraft. Beide kämpfen auf ihre Art. Beide werden vielleicht nie mehr gehen können. Glücklich ist jener, der jenseits seines Leides auf
Gabrielle Keller möchte mit K.V. die Hoffnung in Gott teilen. den sieht, der am Kreuz unser aller Leid auf sich genommen hat. Er hat uns Trost in diesem Leben und in der Ewigkeit versprochen.
MITTENDRIN
Wie weiter, wenn die Hoffnung stirbt? Ruth Tschopp* Hoffnung ist für jeden Menschen lebenswichtig, weil sie auch in schwierigen Zeiten über Wasser hält. Was, wenn die Hoffnung am Erlöschen ist?
Die geschlagenen Frauen und Kinder kamen meistens am Boden zerstört ins Frauenhaus – ohne Hoffnung, ohne Vertrauen in das Leben und in die Menschen. Ich konnte ihnen nur helfen, weil ich wusste, dass es eine Hoffnung gibt, die nicht enttäuscht: Gott verspricht in seinem Wort, dass er den Menschen, die ihm vertrauen, die Hilfe nicht entzieht, sie nicht im Stich lässt. Da ich das selbst in meinem Leben immer wieder erfahren hatte und erfahre, konnte ich diese Hoffnung weitergeben.
Worauf gründet diese Hoffnung? Je mehr wir Gott und Jesus Christus kennen, desto sicherer ist der Grund unserer Hoffnung: Gott ist kein Mensch, er lügt nicht. Was er verspricht, erfüllt sich. Durch Jesus Christus versichert uns Gott, dass er uns so liebt, wie niemand anderer. Jesus liebte und begleitete nicht nur die Menschen während seines Lebens.
Wenn die menschliche Hoffnung nicht mehr über Wasser hält, wird der Glaube an Gott zum Rettungsring. Auch als man ihn umgebracht hatte, war seine Macht nicht gebrochen: Er auferstand am dritten Tag. Durch ihn können wir ewiges und lebenswertes Leben haben, und zwar schon hier und jetzt. Wir müssen unsere Hoffnung nicht auf etwas Ungewisses setzen, sondern auf einen lebendigen, liebenden Gott. Diese Hoffnung erweist sich seit Jahrtausenden als wahr; Millionen von Menschen haben sie erprobt und erfahren. Gott gibt Hoffnung
Gegen das Ermüden Menschen an ihren Grenzen wissen nicht, wie weiter; sie sind also am Ende ihrer Möglichkeiten. An sie richtet sich der Prophet Jesaja (Text blauer Kasten). Um sie zu ermutigen, spricht er vom tröstenden, unvergleichlich starken Gott. Im Text fallen die Gegensätze auf: ermüden – fliegen, gehen, laufen. Das Harren hat der Mensch verlernt. Alles muss immer schneller gehen, es gibt kein Stehenbleiben. Das ermüdet, hier lauert das Burnout. Warten auf das Wirken Gottes erfordert
Geduld und Vertrauen. Aber der starke Gott lässt jene nicht los, die mit ihm rechnen. Er „beflügelt“, gibt die Kraft, zu laufen und vorwärts zu gehen.
und Mut durch sein Wort, die Bibel. Diese Hoffnung trägt durch schwere Zeiten, gibt Kraft zum Neuanfang, macht Mut zum Weitergehen. Das Ende der menschlichen Hoffnung kann zum Anfang der Hoffnung in den lebendigen Gott werden. *Ruth Tschopp leitete während elf Jahren ein Frauenhaus der Heilsarmee.
„ Aber alle, die auf den
Herrn harren (vertrauend warten), bekommen neue Kraft, es wachsen ihnen Flügel wie dem Adler. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und brechen nicht zusammen.”
Bruno Frei, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand
Die Bibel Jesaja 40, 31
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FAMILIE • FREIZEIT • SER VICE
Der Tag des Testaments schafft Klarheit In der Schweiz fehlt es Tausenden von Menschen am Lebensnotwendigen. Die Heilsarmee bietet den Notleidenden ganzheitliche und unbürokratische Hilfe mit Essensabgabe, Notschlafstellen und vielem mehr. Gleichzeitig vermittelt sie ihnen Hoffnung und Lebenssinn. Möchten Sie der Heilsarmee helfen, die Not von Bedürftigen zu lindern? Eine Möglichkeit, die Heilsarmee zu unterstützen, ist sie im Testament zu begünstigen. So können Sie über Ihren Tod hinaus Gutes bewirken. Wenn ein Mensch stirbt, hat dies immer auch Konsequenzen für andere. Die Beschäftigung mit dem eigenen Nachlass ist deswegen auch eine lebensbejahende Haltung, welche die Zukunft ordnet und für andere absichert.
Kommen Sie vorbei! Heilsarmee-Museum und Archiv Sonderausstellung: „Die Heilsarmee gemalt von Salutisten” bis 16.02.12 Dauerausstellung über die Entstehung der Heilsarmee in der Schweiz Laupenstrasse 5 (im Hinterhof), 3008 Bern Dienstag bis Donnerstag 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr sowie nach Vereinbarung Tel 031 388 05 91/79
Um die Wichtigkeit eines Testaments im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu stärken, wird im Herbst 2011 vom Verein MyHappyEnd erstmals ein Tag des Testaments durchgeführt. Die Heilsarmee unterstützt diesen Tag und bietet Ihnen ein kostenloses Erstgespräch mit unserer Fachperson in Erbschaftsangelegenheiten an.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an: Stiftung Heilsarmee Schweiz Ursula Hänni Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 06 39 ursula_haenni@swi.salvationarmy.org www.heilsarmee.ch www.myhappyend.org
Abonnement Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heilsarmee!
Das Jahresabonnement mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–) Ja, ich abonniere TRIALOG Name
Lust auf Ferien? Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, Frauen und Familien an.
Vorname Strasse PLZ/Ort Datum
Interessiert? – Dann verlangen
Unterschrift
Sie einfach die Lager -Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern: Laupenstrasse 5, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91 / Fax 031 388 05 95 www.heilsarmee.ch / www.salvy.ch
Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95 redaktion@swi.salvationarmy.org www.heilsarmee.ch
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GESELLSCHAFT
„Wir legen eine Duftspur für sie” Fragen: Yves Landis Heinz Stämpfli ist Tierpfleger und Wärter im Bärenpark Bern. Er weiss, wie man die Tiere bei Laune hält.
Die Bären sind „pflegeleicht”. Wichtig ist, dass sie beschäftigt sind und sich nicht langweilen. Sonst kann es passieren, dass sie in eine gewisse Stereotypie verfallen. Um dies zu vermeiden, müssen wir erfinderisch sein. Wir legen Duftspuren, gefrieren alle möglichen Arten von Esswaren und servieren ihnen diese in Form einer Bärenglace, verstecken Erdnüsse in Heuballen oder geben ihnen Kokosnüsse und schauen zu, wie sie diese zu öffnen versuchen.
Finn lässt sich nichts mehr anmerken – die Schusswunde ist gut verheilt.
Was gefällt Ihnen an der Arbeit mit den Bären am meisten? Heinz Stämpfli: Dass sich im Verlauf der Zeit eine persönliche Beziehung zwischen mir und den Bären entwickelt hat. Die Bären kennen mich und ich kenne sie. Sie hören auf meine Stimme und kommen sofort gelaufen, wenn ich sie rufe. Zur Belohnung erhalten sie dann etwas Süsses wie Honig oder Beeren.
Woher stammen die Bären des Bärenparks? Björk, das Weibchen, stammt aus Dänemark und kam im Mai 2004 mit ihrer Schwester Barba in den Tierpark Dählhölzli. Das Männchen Finn kam 2008 aus Finnland ins Dählhölzli. Im Oktober 2009 zogen Björk und Finn dann in den neu eröffneten Bärenpark. Im Dezember 2009 durften wir hier die Geburt ihrer beiden Jungen Berna und Urs miterleben. Wer bestimmt, wie die Bären heissen sollen? Das ist verschieden. Finn war der Siegername eines öffentlichen Wettbewerbs.
Und der Name Urs hat seine Geschichte: Es besteht ein Abkommen mit der Stadt Solothurn, wonach jeder neugeborene männliche Bär Urs heissen muss. Als dann Björk im Dezember 2009 die zwei Jungen zur Welt brachte, gingen wir von einem weiblichen und einem männlichen Tier aus. Wir tauften sie Berna und Urs, ohne das Geschlecht eindeutig bestimmt zu haben. Seit Oktober 2010 ist jetzt klar, dass beide Tiere weiblich sind. Urs wurde deshalb in Ursina umgetauft.
Hören die Bären auf ihre Rufnamen? Sie hören weniger auf ihre Namen, sondern eher auf die Stimme des Wärters. Welches sind die häufigsten Bärenkrankheiten? Sie sind zum Glück selten krank. Wenn wir jedoch das Gefühl haben, dass mit einem Bären etwas nicht stimmt, untersuchen wir immer als erstes seinen Kot. Dieser gibt meist eindeutige Hinweise zur Krankheitsursache. Sonst ziehen wir den Tierarzt bei. Welche Berufsausbildung hat ein Bärenwärter? Die Voraussetzungen, um Bärenwärter zu werden, sind eine abgeschlossene handwerkliche Ausbildung und eine anschliessende dreijährige Zusatzausbildung als Tierpfleger.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus? Meine Tätigkeit ist vielseitig; sie umfasst einerseits die Pflege der Bären, andererseits aber auch Unterhaltsarbeiten, die Kontrolle der Elektrozäune, den Kontakt mit dem Tierarzt, die Organisation von Führungen, das Erteilen von Auskünften. Und mein Tagesablauf ist stark von der Jahreszeit abhängig. Welche Art von Pflege erhalten die Bären?
Die Jungbären Berna und Ursina sollen in Rumänien ein neues Zuhause finden.
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AM WERK
Die Heilsarmee begleitet Menschen beim Asylentscheid Thomas Anliker Rund 15 000 Menschen haben im Jahr 2010 in der Schweiz Asyl beantragt. Der Prozess über Annahme oder Ablehnung kann sich über Wochen, Monate oder Jahre hinziehen. Die Heilsarmee vermittelt, berät, greift ein.
Zeit relativ gut deutsch gesprochen. Nun sei ein weiterführender Sprachkurs abgelehnt worden. Daraufhin sei die Tibeterin
Einsatz bei einem kantonalen Beschäftigungsprogramm.
Einige Asylsuchende erreichen viel – trotz schwieriger Bedingungen. Ein Tisch im Türrahmen dient als Schalter, gegenüber ein grosser Warteraum. In den dahinterliegenden Büros arbeiten drei Asylkoordinatoren, eine Buchhalterin, ein Praktikant und die Leiterin dieser Stelle für „Professionelle Asylkoordinationen auf Gemeindeebene” (PAG) in Konolfingen.
Sie stehen unter grossem Druck In Konolfingen ist die PAG Anlaufstelle für etwa 200 Asylsuchende mit N-Ausweis. Das heisst, sie haben eine temporäre Aufenthaltsgenehmigung für die Dauer des Asylverfahrens. Menschen mit ungewisser Zukunft. Es laste teilweise ein immenser Druck auf diesen Leuten, sagt Colette Stähli, Leiterin der PAG-Stelle Konolfingen. Deshalb gelte es, diesen Menschen eine stabile Lebenssituation
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zu ermöglichen. Vor allem jenen, die zusätzlich unter Traumata aus der Zeit in der Heimat oder ihrer Flucht leiden. Aber nicht nur sie, sondern auch die Angestellten müssen sich emotional schützen: „Man muss verdrängen können”, sagt Colette Stähli, „denn einerseits verlangen wir von den Asylsuchenden, sich zu integrieren, andererseits können sie jeden Moment einen negativen Asylbescheid bekommen und müssen das Land verlassen.”
Am Schalter zusammengebrochen Meistens läuft alles ruhig ab. Aber es kann auch passieren, dass sich massive Spannungen entladen. So geschehen im Fall einer Tibeterin, die mit ihrer Familie hier war, erzählt Colette Stähli. Sie sei sehr engagiert gewesen, habe viele Integrationsprogramme absolviert und innert kurzer
unter Tränen zusammengebrochen. Solche Situationen seien aber selten. Viele Klienten seien nicht nur extrem dankbar, sondern auch gut vernetzt, und wüssten viel über die Schweiz.
Leitbild Die Heilsarmee ist eine inter
nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.
AM WERK
Organisieren und eingreifen Die PAG-Stelle betreut ihre Klienten umfassend. Es werden Wohnung, Deutschkurse und Beschäftigungsprogramme organisiert. Das geschieht nach kantonalen Richtlinien. Es wird aber nicht nur vermittelt und Geld ausbezahlt. Die Mitarbeiter des PAG greifen auch korrigierend ein. Etwa wenn Kurse nicht besucht werden, Verdacht auf Schwarzarbeit besteht oder Beschwerden von Anwohnern oder Vermietern vorliegen.
320 Franken Miete Der Beitrag des Bundes für eine Wohnungsmiete beträgt pro Person 320 Fran-
ken inklusive Nebenkosten. Das reicht nur, wenn mehrere Personen in einer Wohnung untergebracht werden können. Geeignete Wohnungen zu finden sei deswegen oft schwierig. Für manche Vermieter komme die Einquartierung von Asylsuchenden generell nicht in Frage. „Nichts ist stabil in unserem Job, ausser wir selbst”, sagt Colette Stähli. In dieser Arbeit müsse einem klar sein, dass man die Schicksale der Menschen nicht verändern könne. Es gebe aber viele, die unter sehr schwierigen Bedingungen sehr viel erreichten. Das seien wunderschöne Momente. Die PAG-Stellen organisieren Wohnungen, Kurse und Beschäftigungsprogramme.
PAG-Stellen der Heilsarmee Professionelle Asylkoordinationen auf Gemeindeebene (PAG) ist ein regionaler Zusammenschluss von Gemeinden. Die Heilsarmee betreibt im Kanton Bern vier PAGStellen zur Entlastung der kommunalen Sozialdienste. Sie übernehmen die Asylkoordination von mehr als 100 Berner Gemeinden. Nebst allgemeiner Begleitung und Betreuung organisieren die PAG-Stellen Wohnungen für die Asylsuchenden. Sie bezahlen zudem Fürsorgeleistungen des Bundes gemäss Vorgaben der kantonalen Behörde aus.
Allgemeines Spendenkonto der Heilsarmee
PC 30-444222-5
Zusammenarbeit zahlt sich aus Die Missions- und Entwicklungsarbeit der Heilsarmee Schweiz wird seit vielen Jahren von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Bundes unterstützt. Zum Beispiel in Brazzaville.
Republik Kongo: Auf dem Areal der Heilsarmeeklinik in einem Armenviertel der Hauptstadt Brazzaville herrscht Hochbetrieb. Zahlreiche Mütter mit unterernährten Kindern haben sich eingefunden und lauschen gespannt den Erklärungen der Krankenschwester zum Thema Gesundheit und Ernährung. Die Kinder sitzen auf dem Schoss ihrer Mütter und nippen an einem Becher Milch. Die Milch – aus Schweizer Milchpulver angerührt und abgekocht – fördert die Gesundheit und Entwicklung der Kinder. Das Milchpulver erhält die Heilsarmee Schweiz von der DEZA, die Heilsarmee sorgt für den Transport und die Verteilung an Heilsarmeekliniken im Rahmen von Ernährungsprogrammen wie in Brazzaville. Wo der Kontakt zwischen Heilsarmee und DEZA im Bereich Milchpulver seit Jahr-
Unterricht in Gesundheit / Ernährung. zehnten direkt geschieht, findet die Zusammenarbeit in den anderen Bereichen (personeller Austausch und Entwicklungsprojekte) indirekt über Brot für alle (BFA) statt. In all diesen Jahren haben sich bei DEZA und Heilsarmee die Arbeitsweisen im Engagement für die Südländer gewandelt.
Geblieben ist der gemeinsame Wille, zur positiven Veränderung der Lebensperspektiven von Menschen in den Südländern beizutragen. Die Heilsarmee Schweiz dankt der DEZA für die langjährige, wertvolle Zusammenarbeit und gratuliert zum 50-jährigen Bestehen der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. www.heilsarmee.ch/mission www.deza.ch Thomas Martin, Mitarbeiter Mission & Entwicklung Die Schweiz engagiert sich seit fünfzig Jahren gegen Armut und für bessere Zukunftsperspektiven in der Welt. Am 17. März 1961 wählte der Bundesrat den ersten Delegierten des Dienstes für technische Zusammenarbeit und begründete damit die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit.
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Auf W iedersehen
Rätseln Sie mal …
Suchen Sie einen Begriff zu diesem Bild? Flaschenzug
Lösung.
Sudoku-Spass Lösungen: Sudoku und Rätsel
So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!
Ein paar Nummern zu gross Seeufer, Ferienstimmung. Ein kleiner Junge trippelt daher – in den viel zu grossen Schuhen seines Bruders. Strahlend geht er ein paar Schritte. Doch schon stolpert er, purzelt um und die Tränen fliessen. Kennen Sie das – wenn Sie – wie in zu grossen Schuhen – straucheln oder fallen? Vielleicht ist Ihnen das Leben heute ein paar Nummern zu gross, weil Sie einen lieben Menschen verloren haben, eine Beziehung am Zerbrechen ist oder die Arbeit Sie überfordert. „Fürchte dich nicht, ich bin dein Gott; ich halte dich mit meiner rechten Hand” (Die Bibel, Jesaja 41). Das sagt Gott auch zu Ihnen. Er will Sie bei der Hand nehmen und beim Weitergehen helfen, will Ihnen Halt und Kraft geben. Zurück zum Seeufer: Noch einmal versuchts der kleine Junge mit den grossen Schuhen. Jetzt stolpert er nicht, sondern kommt langsam Schritt für Schritt voran – er geht an der Hand seines Vaters. Elsbeth Cachelin
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Wor t auf den Weg
„Gott, von allen Seiten umgibst du mich, ich bin ganz in deiner schützenden Hand.”
Die Bibel, Psalm 139, 5
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