von Mensch zuLeben Mensch Gott zu Mensch | 2011 Magazin für ein voll zu Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121.6Jahrgang
w w w. h e i l s a r m e e . c h
Ratgeber 3 Ihre Spende macht glücklich
Gute Aussichten aufs Leben
Mittendrin 5 Lebenssinn finden und weitergeben Die jungen Frauen kennen bereits Schattenseiten des Lebens. Das Schlössi in Basel bietet ihnen neue Perspektiven.
Gesellschaft 9 „Ohne Freiwillige – keine Heilsarmee”
Diese jungen Frauen haben das Leben vor sich und an Lebensfreude fehlt es im Moment nicht. Das war nicht immer so, denn alle von ihnen kennen bereits die Schattenseiten des Alltags: Schwierigkeiten in der Familie, der Schule und mit sich selber. Nun leben sie im Schlössli in Basel, Heilsarmee Wohnheim mit pädagogischer Betreuung (siehe Seite 10). Hier finden sie Halt, Hoffnung und Hilfe, um besser mit dem Leben zurechtzukommen. Und sie sehen nicht nur Cappuccino, Strand und Spass, sondern neue Perspektiven und Möglichkeiten. Karin – Name von der Redaktion geändert – hat sich zum Ziel gesetzt, „… die Fachmittelschule zu besuchen und dann in einem sozialen Beruf zu arbeiten. Ich
glaube, ich kann anderen Menschen etwas fürs Leben mitgeben”
In Menschen investieren Auch Jeanine Kappeler will den andern etwas fürs Leben geben. Die gelernte Floristin hat die Frage nach dem Lebenssinn gründlich überdacht und sich entschlossen, beruflich umzusatteln: Sie will sich für ihre Mitmenschen einsetzen und lässt sich deshalb zur Heilsarmeeoffizierin ausbilden. Ihr ist wichtig, mit andern zu teilen, was sie als Lebenssinn erkannt hat: „Ich weiss mich von Gott geliebt und angenommen.” Mehr dazu Seite 5.
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DIALOG
Spenden Sie? Wenn ja, nach welchem Prinzip?
Ich spende immer einen gewissen Betrag an die Winterhilfe. Sie helfen Familien, welche nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügen. Als ich ein Kind war, hat die Winterhilfe mir eine Zahnspange finanziert, die wir uns nie hätten leisten können. Zudem bleibt das gespendete Geld in der Schweiz.
Spenden muss nicht zwingend mit Geld verbunden sein. Auch bei der Kleidersammlung oder beim Engagement für meinen Fussballverein spende ich: Material und Zeit. Es gibt verschiedene Arten zu spenden. Dabei sollte der Wert keine Rolle spielen. Hauptsache, man gibt gelegentlich etwas von sich.
Melanie Steuri-Bühler(28)
Manuel Ziehli (27)
Als Mitglied der Heilsarmee unterstütze ich grundsätzlich diese Organisation, die meine christliche Heimat ist. Zudem spende ich regelmässig an zwei oder drei weitere christliche Hilfswerke. Statt nach dem Giesskannenprinzip zu helfen, unterstütze ich gezielt zwei oder drei Werke, deren Arbeit mir am Herzen liegt. Ruth Lüthi (61)
Editorial: Elsbeth Cachelin, Redaktorin
Damit das Leben sinnvoll ist Liebe Leserin, lieber Leser Alles muss heute nachhaltig sein; was immer wir unternehmen, sollte Sinn, langen Nutzen und keine schlechten Nebenwirkungen für uns und andere haben. Stellen wir die Frage der Nachhaltigkeit auch im Zusammenhang mit unserem Leben? Finden wir Lebenssinn und Nutzen in dem, was wir tun und sind – ohne dabei andern zu schaden oder selbst Schaden, vielleicht Schaden an der Seele, zu nehmen? TRIALOG ist dieser Frage nachgegangen und Jeanine Kappeler, zurzeit noch Floristin, gibt ihre Antwort darauf: Um nachhaltiger zu leben, ist sie daran, beruflich umzusatteln … Hedy Brenner bringt uns auf die theologische Spur der Nachhaltigkeit und knüpft dabei an den ökologischen Fussabdruck an (Seite 7). Neben der Soforthilfe setzt die Arbeit der Heilsarmee immer auf eine nachhaltige Veränderung. Menschen erhalten Hilfe zur Lebensführung, aber auch inneren Halt. So zum Beispiel im Schlössli in Basel, wo junge Frauen in schwierigen Situationen pädagogisch betreut werden. Wir stehen im europäischen Jahr der Freiwilligenarbeit. In vielen Gesellschaftsbereichen stünde alles still, wenn da nicht die Ehrenamtlichen wären. Viele von ihnen leisten diese Arbeit auch gerade, weil sie sinnvoll und nützlich ist.
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Wie Schuppen von den Augen fallen In der Alltagssprache gibt es Ausdrücke und Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor.
Die obige Redewendung bezieht sich auf eine Erfahrung des Apostel Paulus (Apostelgeschichte 9). Auf dem Weg nach Damaskus hatte er eine Erscheinung, in der sich Jesus zu erkennen gab. Die Vision liess ihn für drei Tage erblinden. Diese Aus-Zeit stoppte seinen blinden Eifer der Christenverfolgung. Später wurde Paulus mit dem Heiligen Geist erfüllt und konnte wieder sehen. In dem Moment fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Er erkannte, dass er Jesus und seine Jünger unterstützen und nicht verfolgen sollte. – Der Mensch braucht solche Aus-Zeiten, um nicht blind in den Tag hinein zu leben, sondern um Gottes Willen für das eigene Leben zu erkennen. Werner Frei, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand
Impressum Gründer: William Booth Generalin: Linda Bond Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Territorialleiter Franz Boschung Leiter Marketing und Kommunikation: Martin Künzi Redaktionsleiterin: Gabrielle Keller Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95, redaktion@swi.salvationarmy.org www.heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@swi.salvationarmy.org), Yves Landis, Timon Stettler, Daniela Zurbrügg Layout: Rolf Messerli, HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1, 10, 11 : ZVG ; S. 2, 3, 4 : ZVG/Iseli ; S. 5 : Katja Nideröst/aulusgellius ; S. 6 : J. Walzer/ ZVG ; S. 7 : Greenpeace Urwaldpostamt / ZVG ; S. 8, 12 : Gabrielle Keller ; S. 9 : X. Anneler/S. Goetschmann/ZVG Umfrage Seite 2: Redaktion
LEBENSHILFE • RATGEBER
Glück(lich) spenden Christoph Bitter Der Briefkasten voller Spendenaufrufe? – Christoph Bitter, Verantwortlicher Fundraising der Heilsarmee, gibt Tipps, was beim Spenden sinnvoll und hilfreich ist – für Spender und Empfänger.
Christoph Bitter, Verantwortlicher Fundraising der Heilsarmee
ähnliche Emotionen hervorruft, wie wenn man selbst Geld bekommt, und eben glücklich macht. Wussten Sie ausserdem, dass Spenden von den Steuern abgezogen werden können?!
Helfen statt verwalten Die Heilsarmee geht mit dem ihr anvertrauten Geld verantwortungsvoll und sorgsam um. Mit 5,6 % belegt sie tiefe Verwaltungskosten (siehe Jahresbericht 2010).Die Spenden kommen somit wirklich bedürftigen Menschen zugute.
Nicht nur an Weihnachten
Viel Not – viele Möglichkeiten zum Helfen. Sie können auslesen, welche Hilfswerke Sie gerne unterstützen. Die Schweizer Bevölkerung spendet häufig und grosszügig. Laut dem gfsMarktforschungsinstitut spendet jeder schweizerische Haushalt durchschnittlich CHF 694.- pro Jahr. Doch manchmal werden die vielen Spendenaufrufe im Briefkasten auch lästig. Dann kann der Spender Einfluss nehmen, indem er folgende Tipps beachtet: • Wählen Sie die Spendenbereiche, die Sie unterstützen wollen, sorgfältig aus: Armutsbekämpfung, Bildung, Umweltschutz, Behinderung, Menschenrechte … • Überlegen Sie, was Ihnen am Herzen liegt, welche Organisation Sie überzeugt und mit welchem Hilfswerk Sie sich identifizieren. • Erkundigen Sie sich über die Verwaltungskosten der Werke.
• Teilen Sie den Organisationen, die Sie nicht unterstützen möchten, mit, wenn Sie von der Spenderadressliste gestrichen werden möchten. So verringern Sie die Anzahl der Postzustellungen und die Organisationen können Kosten sparen. • Teilen Sie der Organisation mit, wie Sie spenden möchten, zum Beispiel zweimal pro Jahr, und ob Sie nur den Einzahlungsschein oder auch die Spendeninformationen erhalten möchten.
Spenden? Wozu? In einer Welt – und auch in einer Schweiz – mit so viel Not und Elend sind viele bereit, mit den Benachteiligten zu teilen und Menschen in Not zu unterstützen. Sie drücken damit ihre Dankbarkeit darüber aus, dass es ihnen selbst gut geht. Zudem macht das Spenden glücklich. Studien zeigen immer wieder, dass freiwilliges Spenden für einen guten Zweck
Neben der Topfkollekte an Weihnachten können Sie der Heilsarmee über das Spendenkonto, mit Legaten und Trauerspenden helfen: Konto 30-444222-5 Sie unterstützen damit folgende Arbeit der Heilsarmee: 22 Sozialprojekte (Beratungsstellen, Besuchsdienste, Quartiertreffs, Mittagstische) 8 Wiedereingliederungsheime und 5 Wiedereingliederungswerkstätten 7 Frauen- bzw. Männerheime 3 Passantenheime 4 Alters- und Pflegeheime 6 Kinderkrippen bzw. -heime 1 Jugendheim 2 Gästehäuser Daneben ein Gefängnisdienst, Personensuchdienst, Begleitetes Wohnen, Psychiatrische Spitex Haben Sie Fragen oder möchten Sie Informationen über die Heilsarmee? – Unser Spenderservice 031 388 05 35 oder spenden@heilsarmee.ch hilft Ihnen gerne weiter.
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PEOPLE
Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Am 1. September hat Oberstleutnant Massimo Tursi das Amt als Chefsekretär (CEO) der Heilsarmee Schweiz-Österreich-Ungarn angetreten. Er sieht sich in erster Linie als Nachfolger Jesu und nicht als Angestellter: „Ich habe einen Dienst, eine Berufung, und nicht einfach eine Arbeit.” In der Schweiz möchte er etwas von der Kreativität einbringen, mit der er in Italien gearbeitet hat. Auch ist ihm wichtig, die Salutisten dazu zu ermutigen, stolz auf ihre Zugehörigkeit zur Heilsarmee zu sein. Seine Frau – die Schweizerin AnneFlorence Tursi-Cachelin – ist die neue Territoriale Sekretärin für Gesellschaft & Familie: „Natürlich freue ich mich sehr, wieder in meinem Heimatland zu sein. Frauenprogramme, sei es der BabySong oder Anlässe mit jüngeren und älteren Frauen, liegen mir besonders am Herzen. Mir ist es wichtig, nahe bei den Menschen zu sein. So hoffe ich, die Lei-
Ranjana Tochtermann: „Ich bin ein Glückspilz“
terinnen und Mitglieder der Gruppen bald kennenzulernen.” Tursis lernten sich in der Offiziersschule in London kennen. Nach ihrer Heirat arbeiteten sie während sieben Jahren in verschiedenen Heilsarmeegemeinden in Italien. Dann wirkten sie vier Jahre im Korps La Neuveville am Bielersee und anschliessend während vier Jahren in Neapel. 1998 erhielt das Ehepaar den Auftrag, im ehemaligen Ost-Berlin als Pioniere
Martin Gygax arbeitet mit und für Kinder
Sie schneidet einmal pro Monat im Heilsarmee-Quartiertreff Eidmattegge Kindern die Haare: „Als ich angefragt wurde, sagte etwas in meinem Herzen: ‚Machs!’ ”. Ihren Einsatz bei der Heilsarmee sieht sie als Bereicherung, die sie nicht missen möchte. Zugleich dankt sie damit dafür, dass „ … die Heilsarmee Herzen höher schlagen lässt.” Neben ihrer Arbeit als Coiffeuse entwirft Ranjana Tochtermann (50) Kleider für Bauchtänzerinnen und tanzt selber auch – „alles tolle Aufgaben, die mich zum Glückspilz machen.”
Anne-Florence und Massimo Tursi: Mit den Menschen unterwegs sein
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Martin Gygax (50) leitet seit fünf Jahren das Kinderheim Sonnhalde der Heilsarmee in Münsingen. Davor arbeitete er während 14 Jahren im Jugendsekretariat der Heilsarmee Schweiz: „Stand da der direkte Kontakt zu den Jugendlichen im Vordergrund, so ebne ich heute den Betreuenden durch betriebliche Rahmenbedingungen und Strukturen den Weg.” In beiden Aufgaben sieht er sich für Gott an der Arbeit. Die Aussage Jesu, „was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan”, ermutigt ihn dabei.
ein Korps zu eröffnen. Nach wenigen Monaten wurde Massimo Tursi zum nationalen Jugendsekretär ernannt, während seine Frau das Korps Berlin-Mitte weiterführte. 2004 wurden sie Leiter der Westdivision in Deutschland. In den letzten vier Jahren arbeiteten sie wieder in Italien, diesmal als Generalsekretär und Command Sekretärin für Gesellschaft & Familie.
Margrit Schopfer – Heilsarmee in den Bergen In einer jugendlichen Not vertraute Margrit Schopfer (53) ihre Sorgen Jesus Christus an. Und seither führt und prägt er ihr Leben. Sie und ihr Mann fanden im praktischen Helfen, dem einfachen Lebensstil sowie dem Glaubensbekenntnis der Heilsarmee ihre Berufung. So leiten sie heute die Heilsarmee in Saanen, Berner Oberland. Margrit Schopfer kann sich ein Leben ohne Gott nicht vorstellen: „ Ich brauche seine Liebe und Hilfe. Nur so kann ich meinen Weg mit allen Herausforderungen zuversichtlich gehen.”
MITTENDRIN
„Auf gute Art in Menschen investieren” Elsbeth Cachelin Jeanine Kappeler wird in ihrer neuen Arbeit statt mit Blumen mit Menschen zu tun haben. Um Investition in die Zukunft geht es bei beiden.
– zum Nutzen und zur Freude von Gott und Mensch. Es bedeute weiter, bei Gott zur Ruhe zu kommen, sich von ihm stärken und anleiten zu lassen. Wozu? – „Damit meine Beziehung zu Jesus lebendig bleibt und ich dadurch in Menschen und Projekte investieren darf, und zwar mit Kraft und Freude.”
Mehr Zeit haben Nach der Motivation für diese Berufsänderung gefragt, sagt Jeanine: „Ganz einfach – ich möchte mehr Zeit haben, um für die Menschen da zu sein, sie zu begleiten, ihnen zu helfen und zuzuhören ...” Dabei sei Jesus der Mittelpunkt, er habe sie durch verschiedene Umstände, durch Menschen und das Lesen der Bibel in den Dienst als Heilsarmeeoffizierin gerufen.
Sinn finden
Um mehr Zeit für Menschen zu haben, lässt sich Jeanine zur Heilsarmeeoffizierin ausbilden. Pfingstrosen, rosa und gefüllt, mag Jeanine Kappeler am liebsten und natürlich verschenkt sie gerne Blumen. Doch wer Blumen verschenke, solle dies mit Respekt und der richtigen Motivation tun; denn Blumen schenken, heisse Freude schenken. „Für mich bedeutet das auf gute Art in einen Menschen zu investieren. Sonst ist es ehrlicher, keine Blumen zu verschenken”. Jeanine Kappeler verbindet in dieser Haltung ihren jetzigen Beruf mit dem zukünftigen: Die Floristin will sich zur Heilsarmeeoffizierin ausbilden lassen.
Bevor Jeanine die neue Ausbildung anfängt, hat sie schon mal „geschnuppert”: Sie machte während vier Monaten einen Missionseinsatz mit praktischer und evangelistischer Tätigkeit in der Schweiz. Der Wunsch nach Berufswechsel entstand aus ihrem Glauben an Jesus Christus; durch ihn fand sie den Sinn des
die Natur, damit weiterhin Blumen und Pflanzen gedeihen; sie will sorgsam mit den Ressourcen umgehen und so der Zukunft gerecht werden. Und als Heilsarmeeoffizierin wird sie Menschen behutsam behandeln, wird in sie Zeit und Liebe investieren, wird ihnen den „Boden” vorbereiten, damit sie wachsen und gedeihen können. Hilfesuchende möchte sie auf dem Weg in die Eigenständigkeit und Verantwortung – eben, in ein nachhaltiges Leben – begleiten.
Für Gott und Mensch Blumen und Menschen pflegen Für die 27-Jährige hat beides mit Investition tun. Als Floristin gibt sie acht auf
Und Jeanine präzisiert. Nachhaltig leben heisst für sie auch, ihre Gaben, alles, was sie ist und erhalten hat, einzusetzen
Pfingstrose: An Pfingsten schickte Gott den Menschen den Tröster und Beistand – den Heiligen Geist.
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MITTENDRIN
Lebens: Jeanine weiss sich von Jesus hundertprozentig geliebt so, wie sie ist; und „ … geliebt werden und angenommen sein ist, denke ich, Wunsch und Hoffnung jedes Menschen.” Diesen Lebenssinn möchte Jeanine mit anderen teilen. Sie erlebt in ihrem Alltag, wie Gott die inne Leere füllt und ihrer Seele „Nahrung” gibt. Denn Gottes Wunsch sei es, den Menschen ein gelingendes Leben zu geben. Das heisst nicht ein Leben ohne Sorgen und Mühe, aber „ … gerade in den Schwierigkeiten will Jesus uns nahe sein, uns helfen.”
An Grenzen stossen Jeanine liebt den Kontakt mit Menschen, seien das nun die Kunden des Blumengeschäftes oder später einmal die Gemeindeglieder und Hilfesuchenden bei der Heilsarmee. Und wie sie jetzt die Blumen behutsam behandelt, möchte sie auch mit den Menschen behutsam und liebevoll umgehen, doch dies sei eine Herausforderung. „Bei der Nächstenliebe stossen wir an Grenzen; denn wem
gelingt die Nächstenliebe bei der nervigen Nachbarin oder dem überheblichen Chef?” Aber gerade deshalb habe Gott seinen Sohn aus Liebe zu uns auf diese Erde gesandt. Jesus sei gestorben und auferstanden, damit wir leben könnten. Aber auch, damit wir untereinander mehr Liebe hätten: „Denn durch die Vergebung, die wir bei Jesus finden, kann Liebe wachsen und gelebt werden. Der Blick auf Jesus Christus befähigt uns zum liebevollen Umgang.” Eben, Pfingstrosen sind die Lieblingsblumen von Jeanine, vielleicht auch, weil an Pfingsten Jesus den Heiligen Geist schickte, der den Menschen die Kraft zum Guten gibt.
Jeanine Kappeler hilft Menschen und Blumen beim Aufblühen.
Länger als lebenslang Ferien in Afrika – Hanspeter Steiner denkt über die Nachhaltigkeit seines Lebens nach.
Ich verbringe meine Ferien in Afrika und mache mir in dieser Zeit Gedanken über ein sinnvolles, nachhaltiges Leben. Deshalb lese ich auch die Bergpredigt in der Bibel, Matthäus 5 − 7. Hier ist die Rede von Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Umgang mit den Schwachen und der Armut; und plötzlich sehe ich alles aus einem anderen Blickwinkel. Nachhaltigkeit ist also nicht nur ein Begriff der heutigen Zeit. Schon Jesus hat in der Bibel aufgezeigt, was nachhaltiges Leben bringt und heisst. Er forderte die Menschen auf, alles dafür zu tun, das ewige Leben zu erhalten. Bei Jesus ist also noch eine Steigerung zu erreichen. Nicht nur lange anhaltendes Leben, son-
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dern Leben über den Tod hinaus; ewiges Leben wird uns durch den Glauben an Jesus Christus versprochen. Und das beinhaltet seine Liebe und seine Begleitung hier und jetzt. Wer die Gewissheit dieses ewigen Lebens hat, ist aber nicht davon befreit, der Erde, auf der wir leben, Sorge zu tragen. Nachhaltig leben heisst für mich, für meinen Nächsten Verantwortung zu übernehmen, aber ebenso für die Schöpfung. Das gilt auch für den Umgang mit den Energieressourcen. In 1. Mose 1, 28 gibt uns Gott Mitverantwortung, was den Umgang mit der Erde betrifft. Eigentlich ist es schade, dass die ganze
Hanspeter Steiner, Lokführer und Ausbildner bei der BLS
Diskussion über Energienutzung politisch oft auf grün, links oder rechts reduziert und somit nicht nach den nachhaltigsten Lösungen gesucht wird. Denn als Nachfolger Jesu habe ich Vorrecht und Auftrag, jeden Tag zu versuchen, in allen Bereichen nachhaltig zu leben. Hanspeter Steiner
MITTENDRIN
Der Fussabdruck sagts Hedy Brenner* Mit ökologischer Selbstbegrenzung tun wir das Notwendige für kommende Generationen. Was hinterlassen wir auf anderer Ebene?
Der Mensch hinterlässt auf der Erde „Fussabdrücke” – solche der Zerstörung, aber auch solche des Aufbaus. Im Internet kann man unter „footprinter” seinen ökologischen Fussabdruck berechnen. Lebten alle Menschen so wie die Bevölkerung der Schweiz, bräuchten wir 2,5 Erden. Ein Blick in Leitbilder und ähnliche Texte zeigt: Nachhaltigkeit ist in. Reden wir also von „ökologischer Selbstbegrenzung”.
Das sagt klarer, dass es darum geht, sein Leben nicht auf Kosten der Nachkommen zu führen.
Gottes Segen weitergeben Nun gibt es neben dem ökologischen auch eine Art geistlichen Fussabdruck. In den Zehn Geboten findet sich in der
Bibel die Zusage Gottes: „Wenn mich jemand liebt und meine Gebote befolgt, dann werde ich ihm und seinen Nachkommen Liebe und Treue erweisen über Tausende von Generationen hin” (2. Mose 20,6c). Dieses Handeln Gottes bezeichnet die Bibel als „Segen”. Segen ist seine überschwängliche Antwort auf unseren Glauben und unsere Ausrichtung nach seinem Wort. Segen bedeutet, dass Gott den Menschen seine Kraft, seine Begleitung, seine Liebe verspricht. Dieser Segen wirkt sich auf die folgenden Generationen aus, ist somit geistlich nachhaltig. Heisst das, dass Glaubenden die Erde egal sein kann? Im Gegenteil: Gut mit der Schöpfung umzugehen, ist der erste Auftrag Gottes an den Menschen. Aber es geht um mehr als nur das „ökologische Wohl”: Wir Menschen sollen am Reich Gottes teilhaben und dieses Reich aufbauen helfen. Dies aber fängt damit an, dass wir den Segen Gottes erhalten – und ihn anderen Menschen weitergeben. *Hedy Brenner, Heilsarmeeoffizierin, arbeitet im Heilsarmee Gefängnisdienst
Das Leben im Überfluss haben Jesus Christus ist gekommen, um uns Menschen ein Leben in Fülle zu schenken. An was denken wir dabei? An ein dickes Portemonnaie, ein Leben in Saus und Braus? Das Leben in Fülle, von dem Jesus spricht, ist nicht vom Materialismus geprägt und es ist auch nicht vergänglich. Jesus möchte uns ein Leben schenken, in dem wir mit uns selber, mit den Mitmenschen, aber auch mit Gott im Einklang und Frieden leben können. Er möchte uns aber auch ein Leben schenken, das über
die Spanne unserer Erdentage hinausreicht: ewiges, nachhaltiges Leben. Damit wir in den Genuss dieses Lebens in Fülle kommen können, hat Jesus am Kreuz von Golgatha sein Leben gelassen. Verdienen können wir solch ein Leben nicht – es ist ein Geschenk Gottes, welches wir im Glauben annehmen dürfen. Nimmst du das Geschenk an?. Stefan Inniger leitet die Heilsarmeegemeinde in Liestal
„ Ich bin gekommen,
damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.” Die Bibel, Worte von Jesus, Johannes 10,10b
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FAMILIE • FREIZEIT • SER VICE
Mit einem Testament Gutes tun Gleichzeitig können Sie mit Am 13. September 2011 fand uns einen gemütlichen Bain der Schweiz erstmals der stelnachmittag verbringen. internationale Tag des TestaHaben wir Ihr Interesse gements statt. Er soll in der weckt? Dann rufen Sie uns unBevölkerung das Bewusstverbindlich an oder schreiben sein stärken, wie mit einem Sie uns. Wir freuen uns, Sie Testament viel Gutes getan über den Erlebnisnachmitwerden kann. tag zu informieren und / oder Das Thema „Testament” ist Ihnen eine kostenlose Erbfür viele Menschen ein rotes schaftsratgeberbroschüre zu Tuch. Dennoch ist es sinnschicken. voll, sich mit der Thematik einer geregelten ErbschaftsUrsula Hänni, Fundraising planung zu beschäftigen. Mit Mit einem Testament für die Heilsarmee können Sie direkt helfen, einem Testament stellen Sie die Not von Bedürftigen zu lindern. sicher, dass Ihr Vermögen Für Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur über Ihr Dasein hinaus in Ihrem Sinn mit Essensabgaben, Notschlafstellen Verfügung. eingesetzt wird. Sie können Erbstreitigund vielem mehr helfen. Stiftung Heilsarmee Schweiz keiten vermeiden sowie Menschen und Ende November haben Sie in der Region Postfach 6575, 3001 Bern Hilfswerke beschenken. Und Sie könBern die Gelegenheit, Einblick in die ArTel. 031 388 06 39 nen viel bewirken. Zum Beispiel könbeit der Heilsarmee zu erhalten und zu ursula_haenni@swi.salvationarmy.org nen Sie mit einem Testament zugunsten erfahren, wie wichtig Erbschaften und www.heilsarmee.ch der Heilsarmee bedürftigen Menschen Vermächtnisse für die Heilsarmee sind.
Gott sei Dank! Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, dann sprechen Sie folgendes Gebet: Jesus Christus, ich erkenne, dass ich von Gott getrennt und vor ihm
Bilden Sie sich weiter! Das Bildungszentrum der Heilsarmee in Basel bietet von Januar bis Mai 2012 folgende öffentliche Kurse an: • • • • •
schuldig bin. Komm deshalb in mein Leben und vergib mir meine Schuld. Danke für die Versöhnung mit Gott, die du durch deinen Tod am Kreuz und durch deine Auferstehung erwirkt hast. Danke, dass du mich liebst und dass ich jeden Tag mit dir rechnen darf. Amen.
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Einführung in die Sozialarbeit Theologie und Praxis des Gottes- dienstes Neues Testament – die Briefe Genesis und Propheten Christlicher Glaube und Kunst
Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Heilsarmee Bildungszentrum, Habsburgerstrasse 15, 4012 Basel bildungszentrum@swi.salvationarmy.org, Tel. 061 387 91 11 www.heilsarmee-bildungszentrum.ch
Abonnement Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heilsarmee!
Das Jahresabonnement mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–) Ja, ich abonniere TRIALOG Name Vorname Strasse PLZ/Ort Datum Unterschrift Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95 redaktion@swi.salvationarmy.org www.heilsarmee.ch
GESELLSCHAFT
Ohne sie läuft nichts! Fragen Sébastien Goetschmann Ohne Freiwilligenarbeit müssten in der Heilsarmee viele Dienste, die zum Nutzen der Gesellschaft sind, gestrichen werden. Olivier Boschung macht die Rechnung.
werden muss. Hier gilt es nach Helfern zu suchen, um diese Anlässe durchführen zu können. Zum andern wollen wir auf Schlüsselpersonen bauen und sie motivieren, Projekte, die ihnen am Herzen liegen, anzupacken. Das Jugendsekretariat ist bereit, diese Leute zu unterstützen, zu begleiten, ermutigen und auszubilden. Für die RASP-Events – eine Mischung aus Sport, Gemeinschaft, Abenteuer und Besinnung – bringt zum Beispiel ein hochmotivierter Jugendlicher einen Haufen Ideen; dann schauen wir zusammen, was davon verwirklicht werden kann und wie.
Lagerteilnehmerinnen packen beim Aufbau der Bühne an.
Wo sind in der Jugendarbeit Freiwillige am Werk? In Kinder- und Jugendlagern brauchen wir Freiwillige in der Küche oder als Instruktoren; aber auch sonst bei allen unseren Projekten und Anlässen sind Freiwillige gefragt. Es braucht zum Beispiel Leute für die Einrichtung der Lautsprecheranlagen, der Beleuchtung, für die Projektion, zum Filmen und Fotografieren. Weiter braucht es Freiwillige, die die Infrastruktur montieren und demontieren – dies bei jedem Anlass. Die Rechnung ist ganz einfach gemacht: Ohne die Freiwilligen würden praktisch alle Tätigkeiten der Heilsarmee für Kinder und Jugendliche verschwinden. Wie arbeitest du mit den Freiwilligen? Die Rolle, die das Jugendsekretariat ausübt, ist eine zweifache. Zum einen besteht ein Programm, das umgesetzt
Ist es schwierig, Leute zu finden, die bereit sind, sich zu engagieren? Es ist zwar nicht immer einfach; trotzdem habe ich den Eindruck, dass heute viele Menschen, auch Jugendliche, gerne bereit sind, sich zu engagieren. Dazu müssen sie ihre freie Zeit einsetzen können für etwas, das ihnen Freude bereitet. Von daher gesehen ist es effizienter, Leute mit vielen Ideen zu unterstützen, als ihnen Projekte aufzudrängen.
Olivier Boschung ist Assistent des Jugendsekretärs der Heilsarmee Schweiz.
Wo findest du freiwillige Helfer? Ich stelle fest, dass sich die meisten Rekrutierungen über bereits bestehende Beziehungen abwickeln. Beidseitiges Vertrauen ist notwendig, damit die Arbeit der Freiwilligen optimal funktioniert.
Freiwilligenarbeit in der Heilsarmee Die Freiwilligen sind in der Heilsarmee der Motor vieler Anlässe und Aktivitäten. Laut Jahresbericht 2010 leisteten freiwillige Helfer 48 732 Arbeitstage – das entspricht 191 Jahren. Der Europarat rief das Jahr 2011 zum Jahr der Freiwilligentätigkeit aus. Ziel ist es, die gesellschaftliche Bedeutung der Freiwilligenarbeit sichtbar zu machen und die Anerkennung des freiwilligen Engagements zu fördern.
Hat bereits in 23 Heilsarmeelagern gekocht: Diamantine Leiber mit ihrer Tochter.
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AM WERK
Dem Tempo der Gesellschaft nicht mehr gewachsen Reinhard Lässig* Junge Frauen, die im Alltag überfordert sind oder psychische Probleme haben, kommen ins Schlössli der Heilsarmee. Hier haben sie eine Anlaufstelle für den Weg aus der Krise.
kann in eine kleine angemietete Wohnung ziehen, beraten von einer Fachkraft des Schlössli. Hier wohnen die jungen Frauen unabhängig, suchen sich Arbeit. Daniel Simeone macht überwiegend positive Erfahrungen mit den Jugendlichen. „Ich nehme mir gerne spontan die Zeit, zwei Stunden mit einer Jugendlichen über aktuelle Probleme zu sprechen”, sagt der 49-jährige Vater zweier Kinder. Auch bei Karin (Name von der Redaktion geändert) war das so. Sie lebt seit einem Jahr hier. „Im
Die jungen Frauen lernen im Schlössli, nach Lösungen für ihre Probleme zu suchen. Es ist nicht ganz einfach, das Schlössli in Basel zu finden. Gegründet an der Breisacherstrasse, thront es seit 1954 auf dem Bruderholz, am Rande der Stadt. Hierher dringt kaum Strassenlärm. Die ruhige Wohngegend ist für die meisten der 13- bis 18-jährigen jungen Frauen etwas Ungewohntes. Bisher lebten sie in der Hektik der Stadt, wo Mutter und Vater arbeiteten. Oft fehlten ihnen die Eltern tagsüber als Ansprechpartner, früh waren sie auf sich selbst gestellt. Und wenn es in der Schule kriselte, wenn Handyrechnungen, Fernseh- und Internetkonsum unkontrolliert zunahmen, waren die Jugendlichen schnell überfordert.
Ehrliche Beziehung Bei Daniel Simeone, dem Leiter des Schlössli, klopfen immer mehr junge Frauen mit psychischen Problemen an die Tür. „Die Jugendlichen kommen mit dem Tempo der Gesellschaft nicht mehr
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klar; manche werden depressiv, bekommen Ess- und Persönlichkeitsstörungen”, sagt der seit 12 Jahren im Schlössli tätige Sozialpädagoge. Zusammen mit seinem 15-köpfigen Team bietet er den maximal 14 Jugendlichen vor allem eines an: eine ernsthafte und ehrliche Beziehung.
„Solange Frauen weinen, wie sie es jetzt tun – will ich kämpfen; solange Kinder Hunger leiden, wie sie es jetzt tun – will ich kämpfen; solange Menschen ins Gefängnis müssen, rein und raus, rein und raus – will ich kämpfen. Solange es Mädchen gibt, die auf der Strasse unter die Räder geraten, solange es eine Seele gibt, in der das Licht Gottes noch nicht scheint – will ich kämpfen. Ich kämpfe bis zum letzten Atemzug! ” William Booth, Gründer der Heilsarmee, 1907
Wohnen lernen In der Wohngruppe „Rubin” lernen bis zu acht Jugendliche unter Anleitung, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Selber aufstehen, die eigene Wäsche waschen, Einkaufen und Kochen gehören zur Tagesstruktur eines Neuankömmlings. Hinzu kommen Freizeitangebote und viele Gespräche. Wer psychisch wieder stabil und fast selbstständig ist, kann in die Wohngruppe „Saphir” wechseln. Hier begleiten die Pädagogen zurückhaltender. Bis zu sechs junge Frauen trainieren eigenverantwortliches Wohnen. Und wer wirklich fit fürs Leben ist, der
Leitbild Die Heilsarmee ist eine inter
nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.
AM WERK
Schlössli habe ich wieder Halt gefunden, obwohl ich anfangs total zugeknöpft war”, sagt die offen und freundlich wirkende 16Jährige. Sie hat hier viel erlebt und gelernt, über Probleme zu sprechen und Lösungen zu suchen. Was sie hier besonders schätzt, sind die viele Zeit für Gespräche, gemeinsame Freizeitaktivitäten und die „fit for life”-Abende, an denen sie über selbstständiges Leben diskutieren. Ihre nächsten Ziele? „Nach der Schule will ich wieder bei meiner Familie leben, die Fachmittelschule besuchen und dann in einem sozialen Beruf arbeiten. Ich glaube, ich kann anderen Menschen etwas fürs Leben mitgeben.”
Angebote wie das Schlössli braucht es Vor über 100 Jahren wohnten im Schlössli zunächst strafentlassene Jugendliche, später war es ein klassisches Erziehungsheim. Heute kommen in das Heilsarmeehaus vor allem Jugendliche, die ohne Vater aufgewachsen sind. Jährlich nutzen mehr als 30 Jugendliche dieses Angebot mit Wohnmöglichkeit und pädagogischer Betreuung. Sie wohnen meist mehrere Monate dort, um Abstand von Alltagsproblemen zu bekommen
Freizeitangebote gehören – wie das Übernehmen von Eigenverantwortung – zum Fitwerden fürs Leben. und bald wieder auf eigenen Füssen zu stehen. Junge Menschen, die in Familie und Gesellschaft Probleme haben, gibt es immer. Das Schlössli begleitet sie ein Stück auf dem Weg in die Welt der Erwachsenen.
Allgemeines Spendenkonto der Heilsarmee
PC 30-444222-5
*Wissenschaftsjournalist und Mitglied der Heilsarmee Zürich
Statt Mädchen kamen Buben Lucia Erni*
Das Integrationszentrum der Heilsarmee in Arco Verde, Brasilien, zieht die Bevölkerung in die Aktivitäten ein. Die Programme sind deshalb vielseitig: Aufgabenhilfe, Computerkurse, Handarbeiten, Tanzen und Trommeln. Auch die männliche Bevölkerung soll erreicht werden, was nicht einfach ist. Doch gerade in einem traditionellen Frauenkurs überrennen die Buben das Angebot, nämlich im Häkelkurs für Anfänger! Die Mädchen besuchen diesen Kurs nur spärlich. Dafür kommen rund zehn Jungen jeden Mittwochabend. Es sind Jungs, die normalerweise auf der Strasse anzutreffen sind. In der Schule haben sie häufig Schwierigkeiten – sie kommen aus schwierigen Familienverhältnissen. Die beiden Kursleiterinnen haben sie mit Herzlichkeit aufgenommen.
Männer unter sich: Häkelkurs im Jugendintegrationszentrum in Brasilien.
Zuwendung suchen Der neunjährige Bruno, der ohne Pause redet, folgt Geralda mit seiner Häkelarbeit auf Schritt und Tritt. Er suche ihre Zuwendung, denn zu Hause hat er dies kaum. Ezequiel und Moises sind mit ih-
rer Schwerster gekommen. Ihre Mutter muss sie alleine erziehen. Durch einen Gerichtsbeschluss lebt sie von ihrem gewalttätigen und trunksüchtigen Ehemann getrennt. Moises fiel anfänglich durch seine Wutanfälle auf. Doch nun ist er älter und ruhiger geworden. Die Arbeit mit ihm und seiner Familie lohnt sich. Während den Andachtsmomenten sitzen die meisten der Lausbuben still – eine gute Gelegenheit, den künftigen Häkelfachmännern von der Liebe Gottes zu erzählen! *Lucia Erni, Leiterin Heilsarmeezentrum für Jugendliche in Arco Verde, Brasilien
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Auf W iedersehen
Rätseln Sie mal …
Suchen Sie 3 Unterschiede zum Bild auf Seite 10 Lüftung Mauer, Brille auf Kopf, Tasche blau.
Lösungen.
Sudoku-Spass Lösungen: Sudoku und Rätsel
So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!
Windkraft für alle Die Windkraft ist im Aufwind, denn der Wind weht überall und birgt grosse Kraft. Es gilt allerdings, ihn zu kanalisieren, zu nutzen. In der Bibel ist vom Gotteswind die Rede, vom Heiligen Geist. Er – auch Atem Gottes genannt – belebt, befähigt, begeistert, tröstet, richtet auf und gibt Kraft: Jene Kraft, die den Menschen hilft, das Leben auch in schweren Zeiten zu meistern. Sie verleiht Hoffnung in der Verzweiflung, schafft Zuversicht im Leid. Es ist der Heilige Geist, den Jesus seinen Nachfolgern versprochen hat. Er versichert uns Gottes Gegenwart. Auch diesen Wind gilt es zu „fassen” und in Anspruch zu nehmen. Die Bibel* fordert die Menschen auf, Gott um seinen Geist zu bitten. Im Vertrauen auf Jesus Christus, im Glauben an seine Liebe, im Rechnen mit seinem Wirken wird dieser Gotteswind auch Sie beleben, stärken und ausrüsten.
*Lukas 11, 9-13 Elsbeth Cachelin
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Wor t auf den Weg
„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.”
Die Bibel, Worte von Jesus, Johannes 8, 12
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