Trialog 02/2012-Oft trank ich vonmorgens bis abends

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von Mensch zuLeben Mensch Gott zu Mensch | 2012 Magazin für ein voll zu Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121.2Jahrgang

w w w. h e i l s a r m e e . c h

Mittendrin 5 Schneller Fall – langsamer Aufstieg

„Oft trank ich von morgens bis abends”

Gesellschaft 9  Chauffeur mit Doktortitel

Die Heilsarmee bietet geschützte Beschäftigungsplätze an (Symbolbild).

Am Werk 11 Heilsarmee hilft in Burma

„’Tarzan’ haben sie mich damals in der Pfadi getauft − wohl weil ich so gern auf Bäume kletterte!” Alex Mettier* wird später Förster, denn er findet in der Natur alles, was ihm Freude macht. Bis die Natur, ein Zeckenbiss, ihm alles nimmt – Arbeit, Selbstständigkeit, Selbstvertrauen: Eines Morgens lässt er mehrmals seine Zahnbürste fallen, kann keine Zeitung mehr lesen, geschweige denn zur Arbeit gehen. Da die Ärzte die Ursache nicht herausfinden und nicht gezielt behandeln können, wird sein Zustand immer schlimmer. Er verliert seine Arbeit, kann den Haushalt kaum noch meistern. „Dafür sass ich immer häufiger im Adler, einer Beiz gleich bei mir um die

Ecke. Manchmal war ich nur ein paar Stunden dort, an anderen Tagen trank ich von morgens bis abends durch.” Der Adlerwirt benachrichtigt die Heilsarmee. Sie nimmt mit Alex Mettier Kontakt auf, bietet ihm eine Wohn- und Arbeitsmöglichkeit in Rombach an. Er fängt bei Null an, fasst wieder Fuss und arbeitet sich zurück ins Leben  … Mehr dazu auf Seite 10. Für Menschen, die den Boden unter den Füssen verloren haben, ist es wichtig, so schnell wie möglich wieder eine sinnvolle Aufgabe zu haben. Darum bietet die Heilsarmee schweizweit über 200 geschützte Arbeitsplätze an. * Name geändert 

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DIALOG

So halte ich mein Gewicht

Stein des Anstosses In der Alltagssprache gibt es Ausdrücke und Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor.

Abwechslungsreiche Ernährung und Bewegung sind sicher das Ziel von jedem. Ich denke, dass bei der Ernährung alles erlaubt ist, sofern man es massvoll geniesst. Daneben hält mich meine Familie mit aller Arbeit im Haus in Schuss. Die täglich wichtige Frischluft bekomme ich auf den Spaziergängen mit dem Hund.

Um fit zu sein, gehe ich zweimal pro Woche ins Fitnessstudio; am Wochenende kommen andere sportliche Aktivitäten hinzu. Ich spiele Fussball und Tennis oder gehe ab und zu squashen. Da ich beruflich in den S-Bahnen oder draussen unterwegs bin, achte ich auf die Ernährung, um nicht krankheitsanfällig zu sein.

Ines Allenbach, 43

Michael Studer, 21

Einerseits achte ich darauf, abwechslungsreiches Essen auf den Tisch zu bringen. Anderseits kaufe ich selten salzige und süsse Knabbereien – so kommt man gar nicht erst in Versuchung! Im Alltag bewege ich mich viel, oft auch im Freien, und nicht zuletzt treibe ich zweimal pro Woche Sport. Eveline Galsterer, 44

Editorial: Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Bei Null anfangen Liebe Leserinnen und Leser So schlagartig es aus den Fugen geraten kann, so langwierig kann der Wiederaufbau sein: Dieser TRIALOG berichtet über Menschen, die ihr Leben bei Null beginnen mussten. Jürg Messerli und Alex Mettier erzählen, wie sie nach einem Einbruch in ihr Leben wieder Fuss gefasst haben und was sie von der Zukunft erwarten. Beide Männer stellten sich mutig einer schwierigen Herausforderung und setzen ein Hoffnungszeichen für Menschen, deren Leben ebenfalls aus dem Ruder gelaufen ist (Seiten 5 und 10). Bei Alex Mettier trägt die Heilsarmee dazu bei, dass er wieder Boden unter die Füsse kriegt. Damit erfüllt sie ihren Auftrag: Menschen, die aus der Bahn geworfen wurden, erhalten Hilfe zum Neustart. Sei es durch einen betreuten Wohn- oder Arbeitsplatz, durch Beratung oder Überbrückungshife. Daneben nimmt sich die Heilsarmee stets auch Zeit, um zuzuhören und den Hilfesuchenden seelsorgerlich beizustehen: Und immer wieder gibt es Menschen, die im Glauben an Jesus Christus für ihr Leben Halt und Hoffnung finden. Auch Ruedi Linder zeigt und macht Mut zu Neuem: Der Frauenarzt liess sich zum Lastwagenchauffeur ausbilden. Mehr dazu auf Seite 9. Falls auch Sie vor Neuem stehen, ob aus freiem Entscheid oder dazu gezwungen, wünschen wir Ihnen von Herzen den nötigen Mut, die Hilfe Gottes und gutes Gelingen! 

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Das einzige sichere Lebensfundament ist Christus. Paulus macht das im Brief an die Römer (9,33) klar. Allein der Glaube und das volle Vertrauen in den Erlöser gibt Lebenssicherheit. Wer an ihn glaubt, hat nicht auf Sand, sondern auf Felsen gebaut. Das erfassten die Zeitgenossen von Jesus nicht. Für sie war das Einhalten des Gesetzes der sichere Weg zu Gott. Auch heute suchen die Menschen eigene Wege und Sicherheiten. Wer nicht erkennt, dass Jesus Fundament und Eckstein des Lebens ist, für den wird Christus zum „Stolperstein” zum „Stein des Anstosses”. Denn weder gute Werke noch Zugehörigkeit zu einer Kirche bringen uns das Fundament für das Leben, allein Christus. Theo Stettler, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand

Impressum Gründer: William Booth Generalin: Linda Bond Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Territorialleiter Franz Boschung Leiter Marketing und Kommunikation: Martin Künzi Redaktionsleiterin: Gabrielle Keller Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 388 05 88, redaktion@heilsarmee.ch www.heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@swi.salvationarmy.org), Yves Landis, Timon Stettler, Daniela Zurbrügg Layout: Rolf Messerli, HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1, 10, 11 : Gerry Nitsch ; S. 2, 3, 4, 11 (unten) : ZVG ; S.  5, 12 : Jonas Spengler/Cachelin ; S. 6 : Iseli/Cachelin ; S. 7 : Kellerabteil Flickr / Iseli ; S.  9 : Cachelin / jude and mark Flickr  Umfrage Seite 2: Bernhard Hottiger


LEBENSHILFE • RATGEBER

Diät-Angebote werden zu Fallen Jasmine Hari Welchen Versprechungen im Diätangebot kann man trauen? – Mit gesunder Ernährung fördern und erhalten wir unsere Gesundheit, Leistungsfähigkeit und nicht zuletzt auch unsere Lebensfreude.

Geduld ist gefragt Geduld ist die wichtigste Tugend, wenn die Ernährungsumstellung von Dauer sein soll. Und um durchzuhalten, braucht es neue Gewohnheiten und Vorlieben: Auf die Dauer ist man nur mit einer beliebten Kur erfolgreich. Solange man notgedrungen ungeliebte Sachen isst, ist die Umstellung der Ernährung nicht abgeschlossen. Wer dauerhaft abnehmen will, soll über seine vielleicht versteckten Gewohnheiten nachdenken, ehrlich zu sich sein und anschliessend Veränderung schaffen – eventuell mit Unterstützung einer Fachperson. 

Tipps

Apfel statt Süsses? – Jasmine Hari mahnt zur Geduld beim Abmagern. Damit der Körper mit sämtlichen Nährstoffen versorgt wird, benötigen wir abwechslungsreiche Ernährung. Ein Zuviel, aber auch ein Zuwenig an gewissen Nährstoffen führt zu Problemen. Während nicht weit von uns Menschen an Mangelernährung sterben, konsumieren wir Tabletten gegen Bluthochdruck, Gelenkprobleme und andere Beschwerden, welche oft durch ein Zuviel an Nährstoffen verursacht werden.

Leere Versprechen Gewichtsreduktion und Diät sind Schlagworte unserer Zeit. Kaum eine Zeitschrift, die nicht ihre eigene Diät propagiert, und kein Buchladen ohne Regal voller Ratgeber zur Gewichtsreduktion. Aber viele Diäten halten nicht, was sie versprechen, und häufig folgt auf eine schnelle Gewichtsabnahme eine ebenso rasante Gewichtszunahme.

Mehr Bewegung, weniger essen Eigentlich wäre es so einfach. Das Verhältnis zwischen Energiezufuhr und -verbrauch muss bei einer sinnvollen Ernährung ausgeglichen sein. Liegt die Energiezufuhr über dem -verbrauch, wird die überschüssige Energie als Fett gespeichert. Folge: Gewichtszunahme. Im umgekehrten Fall, also bei negativer Energiebilanz, wird das gespeicherte Fett abgebaut. Folge: Gewichtsabnahme. Wer abnehmen möchte, muss also für eine negative Energiebilanz sorgen. Das Geheimnis des gesunden Abnehmens ist sehr einfach – mehr Bewegung, weniger essen. Erreicht wird dies nicht mit plötzlichen Höchstleistungen oder einer drastischen Abmagerungskur. Versuchen Sie, langfristig zu planen. Für den Körper ist eine langsame Umstellung am besten.

Legen Sie sich ein Notizbuch an, in dem Sie alles notieren, was Sie essen. Trinken Sie pro Tag zwei bis drei Liter Wasser. Der Körper kann nur schwer zwischen Durst und Hunger unterscheiden. Versuchen Sie, zwei- bis dreimal in der Woche Sport zu treiben. Sport lenkt vom Essen ab und mindert das Hungergefühl. Geniessen Sie das Essen. Bewusstes Essen hilft erkennen, ob man wirklich hungrig ist oder nur aus Langeweile oder Gewohnheit isst. Essen Sie wenn immer möglich mit Messer, Gabel und Löffel. Fingerfood sollten Sie nur selten einsetzen. Beschäftigen Sie sich mit positiven Dingen und denken Sie nicht ständig ans Abnehmen. Sonst stressen Sie den Körper und Stress macht dick. Motivieren Sie sich mit dem Endziel oder mit Teilzielen. Suchen Sie kompetente Unterstützung.

Jasmine Hari Ernährungsbetreuung und Beratung Kanderstegstrasse 45 3714 Frutigen www.ernährung-bei-jasmine.ch

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PEOPLE

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: „Arbeit erfüllt einen nur dann, wenn man sie mit innerer Überzeugung verrichtet”, betont Siegfried Bongartz. Sonst tue man nur einen „Job”, was auf Dauer stressig, krankmachend und unhaltbar sei. „Bei der Heilsarmee ist das anders. Ich arbeite nicht nur mit meinem Kopf, sondern auch mit meinem Herzen, meinem Geist, meinem Glauben, meinen Überzeugungen, meinen Fähigkeiten, meinen Talenten. Alles fliesst ein”, so Siegfried Bongartz. In seinem ersten Jahr als Verantwortlicher vom Männer- und Frauenwohnheim in Basel staunte er über das Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das hat ihn angespornt und ermutigt, konzeptionelle und bauliche Reformen in den Häusern anzugehen, um diese den heutigen Bedürfnissen anzupassen. „Dabei bin ich dankbar für die breite Unterstützung und das grosse Ver-

Alexandra Colman schätzt Offenheit der Heilsarmee

Rolf Schuiver: von Hamburg nach Brienz

ständnis, das ich bei Mitarbeitenden und Vorgesetzten erlebe. Das zeigt mir, wie beweglich die Heilsarmee ist!” Was ihn an der Heilsarmee besonders begeistert, ist die Umsetzung des Glaubens entsprechend dem Motto „glauben & handeln”. „Es gibt keinen Platz für Frömmelei. Der Glaube hat praktische Auswirkungen, ist bodenständig. So kann ich mich mit meiner inneren Überzeugung ganz einbringen und bin voll dabei.” 

Markus Zünd bittet Gott um Weisheit

„Waaas, du arbeitest bei der Heilsarmee!” – Diesen Ausruf hört Alexandra Colman immer wieder aus ihrem Umfeld. Sie schätzt den wertfreien Umgang im Altersheim Lorrainehof: „Wenn ich ins Heim komme, merke ich immer wieder, welch offenen Geist die Heilsarmee vertritt.” Dieser wird spürbar gelebt, sowohl gegenüber Heimbewohnern wie auch Mitarbeitenden ohne christlichen Hintergrund. „Diese Haltung entspricht meinem Menschenbild und so kann ich mit Freude meine Arbeit als Pflegedienstleiterin tun.” 

Siegfried Bongartz will einen Glauben mit Auswirkungen

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Unterwegs mit Menschen. So könnte man die Aufgabe von Heilsarmeeoffizier Rolf Schuiver zusammenfassen. Nach einem Theologiestudium auf St. Chrischona dient der gebürtige Ostfriese heute Gott im Korps Brienz und begleitet als Hirte seine Gemeinde: „Ich finde es spannend, den verschiedenen Charakteren zu begegnen und mit ihnen unterwegs zu sein.” Nachdem er in Hamburg die Heilsarmee kennen (und lieben) lernte, ist er gespannt auf die Herausforderungen, die sich ihm noch stellen werden. 

Florina German: „Gott ist mein Versorger”

Markus Zünd leitet seit fünf Monaten – nach dreijährigem Englandaufenthalt – zusammen mit seiner Frau Renée die Heilsarmeegemeinde in Basel: „Jeden Tag werde ich herausgefordert! Sei es durch neue Begegnungen, durch eine neue Aufgabe, durch einen Satz aus der Bibel oder durch ein Telefon meiner zweijährigen Enkelin!”. Der Einladung der Bibel „Wenn es aber einem von euch an Weisheit fehlt, bitte er Gott darum, und sie wird ihm gegeben werden” folgt er deshalb gerne, indem er täglich betet.

„Was soll ich mit meinem Leben anfangen?”, fragte Florina German Gott als Jugendliche. Im Sinn hatte sie „etwas mit Medien” und Gott bestätigte diesen Plan. Heute ist sie Journalistin und arbeitet in der Redaktion der Heilsarmee in Bern. Auf den vielen Etappen dorthin, gerade in den schwierigen Zeiten im Ausland, hat sie verstanden: Gott geht immer mit ihr. „Es geht nie alles glatt”, sagt sie. „aber ich halte daran fest, dass Gott mich versorgt.” Denn das erlebt sie täglich. 


MITTENDRIN

„Ich musste mein bisheriges Leben loslassen” Fragen: Elsbeth Cachelin Jürg Messerli ist nach einem Zusammenbruch daran, sein Leben neu aufzubauen. Er kündete seine IV-Rente und geht auch sonst ungewöhnliche Wege. Er sieht sich als Schatzsucher und weiss sich dabei von Gott geliebt – auch im Scheitern.

Jürg Messerli: „Ich, der ich ausrangiert wurde, will alten Gegenständen neuen Wert geben.”

Sie mussten nach einem Zusammenbruch bei Null anfangen. Was genau geschah? Innert einer halben Stunde wurde aus mir – Familienvater, Ehemann, Arbeitnehmer – ein Wrack in der psychiatrischen Klinik. Unsägliche Schmerzen und Panikattacken hinderten mich, auch nur aus dem Bett zu steigen. Es folgten sieben Jahre Begleitung durch Psychologen, Psychiater, Neurologen, Physiotherapeuten – ohne dass eine eindeutige Ursache festgestellt wurde. Was hatte zum Zusammenbrauch geführt? Ich hatte ein Leben gelebt, das eigentlich nicht meines war. Und ich hatte ein Got-

tesbild gehabt, das mich zum Versager machte. So war ich gezwungen, meine Sicht von Gott zu ändern und mein bisheriges Leben gegen ein neues, unbekanntes einzutauschen.

Wie gelang die Rückkehr ins Berufsleben? Das RAV stellte mir einen Coach zur Seite. Diese Frau erkannte, dass mein Potenzial, meine Fähigkeiten ja nicht verloren waren, sondern einfach brachlagen. Sie erkannte auch, dass es nach Monaten der Bettlägerigkeit, Jahren der Therapie und einer gewissen Verhätschelung für mich wichtig war, mich wieder als Mann zu spüren: Ich erhielt ein kleines, begleitetes Arbeitspen-

sum bei einer Baumfirma. Die Arbeit war knallhart, aber ich spürte meine Muskeln wieder und wusste jeweils am Abend, was ich geleistet hatte. Das machte mich stolz. Meine Arbeitskollegen akzeptierten mich – auch wenn ich zwischendurch neben den Schuhen war und mich irgendwo ausruhen musste. Diese Männer, deren Tag mit Dreck, Staub und häufig mit Abbrucharbeit erfüllt ist, „bauten“ mich auf und sahen in mir einen Wert-vollen Kollegen. Gleichzeitig entschied sich meine Psychiaterin für einen provokativen Therapieansatz. Sie sagte mir ins Gesicht, sie hätte keine Lust, mit ihrem Einkommen mir bis 

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MITTENDRIN

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ans Lebensende eine IV-Rente finanzieren zu helfen. So machte ich mich – statt ohne Erfolgsgarantie weitere Programme des RAVs zu durchlaufen – auf eigenes Risiko selbstständig.

Bei Ihrer heutigen Arbeit geht es auch um „Wertfindung”? Die Leute bringen mir Gegenstände, die sie nicht mehr brauchen können. Ich, der ich selbst ausrangiert wurde, will diesen Dingen neuen Wert geben. Ich betreibe auch „Wertbau” im Innern von Menschen und in ihrer Wohnsituation. Ich begleite und bestärke meine Kunden darin, ihre eigenen Wohntrends zu entwickeln: Mainstream müde Menschen sollen wenigstens in den eigenen vier Wänden ihre Einzigartigkeit ausleben können Ihr Betrieb heisst Fundstatt – was steht hinter dem Namen? Fund hat mit „finden“ zu tun, ein Fund ist immer auch ein Schatz. Ich sehe mich als Schatzsucher, der das Wertvolle im Unscheinbaren, Beiseitegeschobenen sieht und herausarbeitet. Zum „Fund“ gehö-

ren auch die Emotionen, die ich schaffen und bei meinen Kunden auslösen will. Schatzsuche heisst also auch, Träume zu verwirklichen.

Haben Sie eine neue Sicht von Gott gefunden? In meinem Leiden erkannte ich, dass Gott mich trotz meines Versagens liebt: Seine Liebe für uns Menschen hängt nicht von unserer Leistung ab. Ich lerne auf diese Liebe Der bald 39-Jährige ist gelernter Schreiner. zu vertrauen. Ich muss vor und für Gott nichts leisten. Das hat Jesus mit einer Riesendankbarkeit – vor allem für mich übernommen; das ist Gnade. So meiner Frau und Gott gegenüber. Noch darf ich damit rechnen, dass Jesus mich ist nicht alles ausgestanden. Aber in mir auf meinem Weg begleitet und mir Schritt entwickeln sich Ruhe und Gelassenheit um Schritt hilft, mein Leben wieder zu dem Leben gegenüber: Gott ist mit mir meistern. Aber es gilt, ihm die Führung zu unterwegs. Und unterdessen erhalte ich überlassen. Rückmeldungen, dass ich für andere wertvoll bin – nicht weil ich etwas tue, sondern Nach acht Jahren wieder auf den Füssen einfach, weil ich bin. – was ist Ihnen wichtig? Ich kann wieder arbeiten und damit mein www.fundstatt.ch Einkommen verdienen. Das erfüllt mich 

Nach der Krebsdiagnose Eine Krebsdiagnose riss Martha Mosimann zu Boden. Sie erzählt, was ihr in dieser Zeit Kraft gab.

„März 2008 stellt der Arzt einen Tumor fest. Drei Wochen später unterziehe ich mich einer Operation. Ein zweiter Tumor wird entdeckt, was einen mehrstündigen Eingriff erfordert. Es folgt eine sechsmonatige Chemotherapie und während fünf Wochen täglich eine Bestrahlung. Die ‚Nachwehen’ der Operation sind heftig. Alltägliche kleine Verrichtungen werden zur Qual und kosten mich viel Kraft. Nachfolgebehandlungen, Nebenwirkungen sowie der Weg ins Spital strapazieren mich. Lange prägen Schmerz, Müdigkeit, Unwohlsein die Tage und Nächte. Zwischendrin erlebe ich auch gute Momente. Ich vertrage Besuch, kann das Essen geniessen, zeitweise etwas arbei-

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ten und bewundere auf kurzen Spaziergängen die prächtigen Gärten.

Gott ist da In der ganzen Zeit zweifle ich nie an der Gegenwart Gottes: Denn in meiner Schwachheit fühlte und fühle ich mich gehalten und geborgen. Wohltuend und hilfreich sind auch die Unterstützung meiner Mitmenschen und ihr Beten für mich. Mir wird bewusst, dass jeder Tag des Lebens ein Geschenk Gottes ist. Nach sieben Monaten steige ich wieder in den Arbeitsprozess ein. Die Gesundung dauert da und dort noch an. Doch es ist ein Wunder, dass der Organismus den Eingriff überwunden hat.

Majorin Martha Mosimann: „Jeder Tag ist ein Geschenk Gottes.” Ich bin so dankbar und es erfüllt mich mit Freude, dass ich – heute offiziell im Ruhestand – noch ein 50-prozentiges Arbeitspensum bewältigen und wiederum Sport treiben kann. Beides gibt mir Auftrieb und fördert meine Gesundheit. Vor allem aber vertraue ich darauf, dass der Herr mein Leben leitet und mir jederzeit nahe ist.” Martha Mosimann 


MITTENDRIN

Nicht Besitz, sondern Leihgabe Anne-Florence Tursi* Hiob gelang es, mit Gottes Hilfe nochmals von vorne anzufangen: Er sah sein Glück nicht in seinem Besitz, sondern in seiner Beziehung zu Gott.

Das Glück nicht vom Besitz abhängig machen – darin lag die Stärke von Hiob. „Der Herr segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang”. – Ach, war der Hiob nicht der gute, gottesfürchtige Mann in der Bibel, der an einem Tag Kinder, Tiere und Haus verlor und dann noch krank wurde? Wie konnte sein Ende besser sein als der Anfang?

Heute – nicht anders als damals – denken wir, dass gute Menschen es irgendwie verdienen, von den Katastrophen des Lebens verschont zu bleiben. Und wenn uns selber etwas Schlimmes passiert, fragen wir: „Warum gerade ich? Ich habe das nicht verdient!”

Glück ist Vertrauen in Gott Die Geschichte Hiobs hilft verstehen, wie man sich nach einem Schicksalsschlag wieder aufrichten kann. Hiob ist ein Vorbild im Umgang mit Schicksalsschlägen. Seine Aussage nach dem Tag, an dem er alles verloren hatte, ist erstaunlich: „Der Herr hat gegeben, und der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gepriesen!” Hiob erkannte, dass alles, was wir sind und besitzen, nur Leihgabe ist. Er genoss, was er hatte, aber er machte sein Glück nicht abhängig davon. Sein Glück war sein Vertrauen in Gott. In diesem Sinn war er frei; etwas, das wir in unserer materialistischen Gesellschaft neu entdecken müssten! Er blieb bei seinem Gottvertrauen, obwohl er nicht verstand, weshalb Gott solches Unheil zuliess. Er diskutierte mit Gott – und seine Geschichte ermutigt Sie und mich, mit Gott in den Dialog zu treten. Nur in diesem Zwiegespräch mit unserem Schöpfer kommen wir aus Finsternis und Verzweiflung wieder ans Licht, kriegen nach einer Katastrophe wieder Boden unter die Füsse. Im Dialog mit Gott erkannte Hiob, dass Gott die Kontrolle über unser Leben nie verliert; Gott kann aus Katastrophen neue Chancen schaffen, und wenn wir ihm vertrauen, baut er unser Leben mit uns wieder auf. Er tat es für Hiob – er tut es für Sie! *Territoriale Sekretärin Gesellschaft & Familie, Heilsarmee Schweiz-Österreich-Ungarn 

Wenn Träume platzen Der Traum war zerplatzt – übrig blieben Trauer, Enttäuschung, Leere. Der vielversprechende „Retter Israels” hatte die Erwartungen seiner Fans nicht erfüllt. Sie waren überzeugt, er sei der lang ersehnte Messias, der starke Mann, der Israel von den römischen Besetzern befreien sollte. Doch die Römer nahmen ihn gefangen und nagelten ihn bei lebendigem Leib an ein Holzkreuz. Er starb, langsam und qualvoll. Die Frauen und Männer, die ihm nachfolgten, konnten es nicht verstehen. Hatte er nicht Wunder vollbracht, Menschen geheilt, eine gute Zukunft gespro-

Roland Dougoud, Heilsarmeeoffizier chen? – Noch konnten sie nicht wissen, dass Jesus an Ostern in der Kraft Gottes auferstehen würde (siehe rechts). Seither gibt Jesus diese Kraft allen weiter, die an ihn glauben. 

„ Der Engel aber wandte sich zu den Frauen und sprach: Fürchtet euch nicht! Ich weiss wohl, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden  …” Die Bibel, Matthäus 28, 5 - 6

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FAMILIE • FREIZEIT • SER VICE

Abonnement

Lust auf Ferien? Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, Frauen und Familien an.

Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heils­armee!

Interessiert? – Dann verlangen Sie einfach die Lager -Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern: Laupenstrasse 5, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91 / Fax 031 388 05 95 www.heilsarmee.ch / www.salvy.ch

Das Jahres­abonne­ment mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–)   Ja, ich abonniere TRIALOG

Gott sei Dank!

Name Vorname Strasse

Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, dann sprechen Sie folgendes Gebet: Jesus Christus, ich erkenne, dass ich von Gott getrennt und vor ihm schuldig bin. Komm deshalb in mein Leben und vergib mir meine Schuld. Danke für die Versöhnung mit Gott, die du durch deinen Tod am Kreuz und durch deine Auferstehung erwirkt

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PLZ/Ort Datum Unterschrift

hast. Danke, dass du mich liebst und dass ich jeden Tag mit dir rechnen darf. Amen.

Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95 redaktion@swi.salvationarmy.org www.heilsarmee.ch


GESELLSCHAFT

„Ciao dottore, come va?” Fragen Elsbeth Cachelin Ein Frauenarzt wird Lastwagenchauffeur – Rudolf Linder ist daran, seine Praxis aufzugeben. Und er macht Mut, Neues zu wagen.

auch, dass Glück und Lebenssinn nicht von Geld abhängen.

Blick von andern Seite Auf die Frage, was seine Motivation gewesen sei, die Chauffeurausbildung zu absolvieren, sagt Linder: „Mir ist es wichtig, mich zu hinterfragen – warum lebe ich, wozu arbeite ich? Und ich will die Welt nicht nur von einer Seite sehen.” Dies ist ihm schon seit seiner Jugend wichtig: Vor dem Medizinstudium absolvierte er eine Lehre als Elektroniker. Die Dinge seien längst nicht immer so, wie er denke, aber das erkenne er erst, wenn er sie aus einem andern Winkel betrachte. „Als einer, der Kartoffeln nur gewaschen im Plastiksack kennt, sehe ich sie anders als der Bauer, der sie anpflanzt und erntet.” Er wolle seine Meinungen relativieren und offen sein für neue Standpunkte. Noch in der Praxis: Ruedi Linder, Frauenarzt, und seine Praxisassistentin.

Nein, keine Absage an die Medizin, kein Aussteigen und es gehe auch nicht um die Erfüllung eines Bubentraumes; es sei einfach Zeit für etwas Neues. Er gebe seine Praxis in andere Hände weiter, um sich neu zu positionieren, um seine Erfahrungen und Fähigkeiten auf andere Art einzubringen – seiner jetzigen Lebenssituation entsprechend. Der 58-jährige Frauenarzt mit Spezialgebiet Sterilitätstherapie ging in den vergangenen 16 Jahren jeden Tag mit Freude an die Arbeit: „ … aber ich will jetzt gehen, um andere Lebensbereiche zu entdecken.” Schon vor langem hatte er sich vorgenommen, zwischen 55 und 60 nochmals was Neues anzufangen.

Keine Angst vor Neuem „Jetzt bin ich am Herumschauen, in welchem Bereich ich Schritte tun könnte, sei das nun in der Musik, auf einem Bauernhof, in einer Werkstatt oder einem Restaurant. Rudolf Linder ist offen – Neues macht ihm keine Angst: „Ich kann ja nicht ab der Welt fallen.” Fast nebenbei

erwähnt er, er sei Teilzeitangestellter eines Transportunternehmens. Der Gynäkologe hat sich zum Camionchauffeur ausbilden lassen und fährt zwischendurch einen Transport; das bedeutet, neben dem Fahren den Lastwagen auch auf- und abzuladen: Harte Arbeit in rauerem Milieu.

Kaffee mit Chauffeuren und Ärzten Doch die Kaffeepause auf der Autobahn mit den Chauffeuren unterscheide sich kaum von jener mit dem Personal vom Operationssaal: An beiden Orten gibt es simple und komplexe Gespräche sowie Blick-Philosophie neben tiefgründigen Gedanken. „Und ich staune, wie diese Chauffeure arbeiten, staune über ihre Kollegialität. Sie schauen sorgfältig zu Ware und Camion – zu einem Lohn, der ausserhalb von Boni steht. Die Motivation für gute Arbeit muss also nicht der Lohn sein.” Die Zusammenarbeit mit den Chauffeuren – sie begrüssen ihn jeweils mit „ciao dottore, come va?” – bestätige

Auf die Frage, ob er das Leben besser im Griff habe, wenn er so flexibel sei und sich leicht auf Neues einstellen könne, überlegt Rudolf Linder kurz: „Gewissen Dingen kann ich vorbeugen, zum Beispiel, dass der Alltag in der Routine versinkt oder eine ungewollte Richtung nimmt. Dies setzt voraus, dass ich mich selbst beobachte und dann reagiere. Und mein Leben immer wieder meinen Fähigkeiten und – vielleicht veränderten Eigenschaften – anpasse.” 

Pause mit Chauffeuren.

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AM   WERK

Kleines Tier verursacht grossen Fall Alex Mettier* Das halbe Leben lang war Alex Mettier* mit Leib und Seele Förster. Bis ihn eine Zecke biss und er alles verlor. Doch nun fasst er im Heilsarmeeheim wieder Fuss. Er berichtet.

Der Zeckenbiss verunmöglichte die Weiterarbeit als Förster.

„Der Heilsarmee-Mann weckte in mir wieder den Glauben an das Gute.” „Tarzan ” haben sie mich in der Pfadi getauft − wohl weil ich so gern auf Bäume kletterte! Überhaupt war es für mich das Grösste, meine Freizeit im Wald zu verbringen. Ganz logisch, dass ich Jahre später den Beruf des Försters wählte. Das Wild im Revier beobachten, einen Wanderweg ausbessern oder eine Woche lang Bäume fällen − war ich im Wald, war ich bei mir. Hier fand ich Kraft, Ruhe und Erholung, hier fand ich meine Berufung. Die Natur gab mir alles − und nahm mir schliesslich alles.

Über Nacht ein uralter Mann Das Elend begann eines Morgens, als ich plötzlich Schwierigkeiten hatte, mich auf einfachste Dinge zu konzentrieren. Mehrmals fiel mir die Zahnbürste aus der Hand, ohne ersichtlichen Grund. Auch war ich nicht in der Lage, die Zeitung zu lesen, geschweige denn zur Arbeit zu gehen. Irgendwie fühlte ich mich komplett

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neben den Schuhen, und das auf eine unheimliche Art. In den folgenden Tagen hatte ich immer wieder Erinnerungslücken, die mir Angst machten. Nicht zuletzt auch, weil die Ärzte nicht in der Lage waren, eine genaue Diagnose zu stellen.

und über jeden Fuchs, den ich entdeckte. Und jetzt, mit knapp 40 Jahren, war ich nur noch ein Schatten meiner selbst. Immer weniger war ich in der Lage, die einfachsten Dinge zu meistern. Kochen, putzen, einkaufen, mich pflegen, etwas lesen − nichts ging mehr. Ich merkte, wie ich verwahrloste, aber ich konnte nichts dagegen tun. Dafür sass ich immer häufiger im Adler, einer Beiz gleich bei mir um die Ecke. Manchmal war ich nur ein paar Stunden dort, an anderen Tagen trank ich von morgens bis abends durch. Im Adler war es auch, als mich eines Abends ein Mitglied der Heilsarmee in ein Gespräch über Gott und die Welt und meine Situation verwickelte und mich einlud, doch einmal bei ihm vorbeizukommen. Erst später erfuhr ich, dass sich der Adler-Wirt über meinen Zustand Sorgen 

Arbeit aufgeben Es folgte die schlimmste Zeit meines Lebens. Weil ich mich nicht mehr konzentrieren konnte und laufend alles vergass, musste ich schliesslich schweren Herzens meinen Job aufgeben. Noch hatte ich Hoffnung auf Besserung. Immer neue, andere Ärzte versuchten, meiner mysteriösen Krankheit auf die Spur zu kommen − ohne Erfolg.

Trinken, um zu vergessen. Ich fiel in ein tiefes Loch. Fast 20 Jahre war ich als Förster tagtäglich in der Natur, freute mich über jedes junge Bäumchen

Leitbild Die Heilsarmee ist eine inter­

nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


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gemacht und sich an die Heilsarmee gewandt hatte.

Die langsame Rückkehr Anfangs hatte ich weder Lust noch Kraft, den Heilsarmee-Mitarbeiter zu treffen. Doch − was hatte ich noch zu verlieren? Und irgendwie fühlte ich mich bei diesem Menschen geborgen. Er machte mir Mut, mich auf meine neue Situation einzulassen, und weckte in mir langsam wieder den Glauben an das Gute. Das Angebot, bis auf weiteres im Heilsarmee-Wohnheim in Rombach zu wohnen, nahm ich irgendwann dankend an. Zwei Tage pro Woche arbeite ich nun in der geschützten Schreinerei-Werkstatt der Heilsarmee und es tut mir gut, wieder eine Beschäftigung zu haben und gebraucht zu werden. Monate später fand ein Spezialist heraus dass ich eine Hirnhautentzündung hatte − ausgelöst durch einen Zeckenbiss. Doch leider war es für die entsprechende Behandlung viel zu spät. Noch immer habe ich Probleme mit dem Gedächtnis und noch immer habe ich mich nicht damit

abgefunden, dass ich nie mehr als Förster arbeiten werde. Aber ich habe wieder festen Boden unter den Füssen – und ein Ziel: Ich möchte wieder soweit auf die Beine kommen, dass ich in einer eigenen Wohnung leben kann.  *Name von der Redaktion geändert

Der „Obstgarten” in Rombach verfügt über 34 Wohn- und Arbeitsplätze in der Gärtnerei und Schreinerei. Der Auftrag besteht darin, für Menschen, die sich in einer sozial schwierigen Lage befinden oder an einer psychischen Erkrankung leiden, einen Wohn- und Beschäftigungsplatz anzubieten.

Spendenkonto der Heilsarmee

PC 30-444222-5 Onlinespenden: www.heilsarmee.ch

Geschützte Arbeit im „Obstgarten”

„Ich kann meine Familie unterstützen” Thomas Martin, Mitarbeiter Mission und Entwicklung

Naw Mya Yadana ist zweiundzwanzig Jahre alt. „Ich bin in Zentral-Myanmar in einer armen Familie geboren. Mein Vater arbeitete in der Landwirtschaft, um unsern Lebensunterhalt zu decken. Er starb, als ich sieben war. Da meine Mutter nicht allein für sich und fünf Kinder aufkommen konnte, sandte sie mich ins Mädchenheim der Heilsarmee in Yangon. Sie wusste, dass ich dort eine gute Betreuung und Ausbildung erhalten würde.” So wuchs Naw Mya Yadana im Heilsarmee Heim auf. Dank den Patenschaftsbeiträgen aus der Schweiz konnte sie nach der Schule auch die Universität besuchen: „Im Sommer 2009 schloss ich mein Studium ab. Jetzt arbeite ich als Sprachlehrerin im Tageszentrum der Heilsarmee. Ich kann für mich selber sorgen und zusätzlich meine Familie un-

Die Heilsarmee ermöglichte den Universitätsabschluss. terstützen.” – Seit einiger Zeit ist Naw Mya Yadana Mitglied der Heilsarmee und engagiert sich für ihre Mitmenschen und Gott. 

Die Arbeit der lokalen Heilsarmee in Myanmar (Burma) orientiert sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung und wird mit enormer Einsatzfreude, viel Kreativität und Glauben geleistet. Die Heilsarmee Schweiz unterstützt und begleitet in Myanmar bereits seit mehreren Jahren ein Programm zur Armutsbekämpfung in ländlichen Gebieten mit Nahrungsmitteln, Hilfe beim Bau von Unterkünften und Wasserpumpen, Unterricht für Kinder in abgelegenen Dörfern, Stromgeneratoren, Existenzsicherung, HIV/Aids-Programmen. Es gibt in Myanmar 48 Heilsarmeegemeinden und 16 Institutionen, darunter drei Kinderheime, die durch Patenschaften aus der Schweiz unterstützt werden.

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Auf W iedersehen

Rätseln Sie mal …

Suchen Sie 2 Unterschiede zum Bild auf Seite 5 Kugel in der Hand (Links). Es fehlt ein Rad (Rechts).

Lösungen.

Sudoku-Spass Lösungen: Sudoku und Rätsel

So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

Suchen und finden Das Leben macht uns zu Suchenden. Wir suchen die Schlüssel, Freunde, Hoffnung, Hilfe, Halt  … Auch Gott ist ein Suchender. Bereits auf den ersten Seiten der Bibel stellt er Adam die Frage: „Wo bist du?” Gott erwartet in der Antwort keine Ortsangabe, sondern möchte wissen, weshalb sich Adam vor ihm versteckt. Im Neuen Testament sucht Jesus, der gute Hirte, das eine Schaf, das weggelaufen ist: Gott geht dem Einzelnen nach, weil er das Verlorengehen verhindern will – verloren gehen in Verzweiflung, Schuld, Sinnlosigkeit. Aus Liebe zu uns Menschen will Gott als guter Hirte auch über unserem Leben wachen, in guten und schweren Zeiten; er möchte an unserem Leben teilhaben, uns begleiten, unser Gegenüber sein. Und Gott sucht uns, um uns das Viele zu geben, das wir suchen: In ihm finden wir Hoffnung, Hilfe und Halt, die wir im Leben so nötig haben. Elsbeth Cachelin

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Wor t auf den Weg in Nizza „Wer unter euch, der 100 Schafe hat und eins von ihnen verliert, wird nicht die 99 zurücklassen und das verlorene suchen, bis er’s findet?” Die Bibel, Worte von Jesus (der gute Hirte), Lukas 14, 4

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