Trialog 06/2012 - Seine Chancen steigen

Page 1

von Mensch zuLeben Mensch Gott zu Mensch | 2012 Magazin für ein voll zu Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121.6Jahrgang

w w w. h e i l s a r m e e . c h

Mal anders 3 Zivildienst bei der Heilsarmee

Seine Chancen steigen

Mittendrin 5  Für immer getrennte Wege? Wird die jetzige Arbeit im Heilsarmee Wohnheim für Ruedi Pelzer Sprungbrett zum Traumjob? (Symbolbild)

Gesellschaft 9 Von Heilsarmee zum Festival

Zum Angebot des Wohnheims Obstgarten in Rombach gehört längst nicht nur Obst, sondern auch ganzheitliche Betreuung und Förderung, ein Fussballteam und Trekking (mehr dazu auf Seite 10). Der Leiter des Heilsarmee Wohnheims bei Aarau, Major Heinrich Bourquin, sagt: „Wir bieten psychisch beeinträchtigten Personen ein Zuhause und Geborgenheit. Unsere Klienten sollen erkennen, dass sie im normalen Leben ihren Platz haben.” Dabei helfe ein gestärktes Selbstwertgefühl. Das Wohnen und Arbeiten im Obstgarten soll sie wissen lassen „Ich bin okay, wie ich bin”. Ruedi Pelzer (Name von der Redaktion geändert) kam arbeits- und mittellos hierher: Eine Impfung mit Nebenwir-

kungen hatte die Lebenskrise ausgelöst. Im Obstgarten setzt Ruedi Pelzer heute seine Fähigkeiten im Hausdienst ein. Vielleicht ist dies das Sprungbrett zum Traumjob des gelernten Maurers: Noch ist es nicht soweit, doch seine Chance, als Hauswart zu arbeiten, steigt! Immer mehr Menschen haben psychische und dadurch soziale Probleme. Mit den Diensten des Obstgartens gibt die Heilsarmee den Betroffenen neben äusserer Sicherheit auch neue Perspektive und Hoffnung. Nicht wenige erleben darüber hinaus die befreiende und stärkende Wirkung des Glaubens an Jesus Christus. 

4|2006


DIALOG

„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen” In der Alltagssprache gibt es Ausdrücke und Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor.

Bin ich selber eine gute „Frucht”? Ist mein Leben, mein Wandel mein Benehmen wahrhaftig? Färbt mein Leben auf gute Art auf meine Familie, auf meine Umgebung ab? Ich arbeite täglich daran, dass ich eine „brauchbare” Frucht sein darf. Gelingt mir dies, ist es nicht mein Verdienst, sondern Gottes Gnade. Bernhard Hottiger

Es gibt gute und schlechte Früchte. Ein lecker aussehender Apfel kann sich beim Hineinbeissen als faul erweisen. Das Kriterium „Früchte” offenbart die Gesinnung eines Menschen. Sein Handeln entlarvt ihn. Will ich wissen, wie jemand es meint, überprüfe ich deshalb die Nachhaltigkeit seines Tuns. Dora Rufener

Als ehemaliger Schreiner kann ich den Baum am Holz, unter der Rinde, also am Inneren, erkennen. Gott sieht den inneren Menschen und erkennt so unsere Gesinnung. Die Menschen um uns sollen an den Früchten unseres Lebens erkennen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind und welchem Herrn wir dienen. Thomas Bösch

Im Zusammenhang mit falschen Propheten, die die Menschen mit ihrer Lehre in die Irre führen, steht in der Bibel: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen” (Matthäus 7, 16). Dies ist allerdings leichter gesagt als getan. Viele Weltverbesserer gab es und wird es noch geben, die sich als Retter der Menschheit sehen (Matthäus 24,4-11). Sie stellen verlockende Programme vor, versprechen den Menschen das Blaue vom Himmel. Aber es entstehen nur schlechte oder keine Früchte. Denn es gibt nur ein Evangelium und nur einen Retter für die Menschen: Jesus Christus, der Sohn Gottes, der sein Leben zu unserer Erlösung hingab. Bruno Frei, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand

Editorial:

Impressum

Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Gründer: William Booth Generalin: Linda Bond Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Franz Boschung

Damit der Anker hält Die einen erleben bei Schicksalsschlägen Gott als Halt, bei andern kommt der Glaube ins Wanken. Peter Mühler (Name geändert) kennt beides. Beim Tod eines seiner Kinder wird Gott ihm zum Anker und Trost. Jahre später, seine Ehe wird getrennt, kommen Zweifel auf: „Für mich steht ausser Frage, dass Gott als Schöpferkraft existiert … aber eben, da sind viele Zweifel” (Seite 5). Was tun, wenn der Glaube ins Wanken gerät? – Peter Mühler sucht nach Antwort, ebenso Ursula Dollé, Stefan Inniger und Heidi Scheurer (Seite 6 und 7). Die Heilsarmee wird mit praktischer Hilfe für Menschen in Not weltweit immer wieder zum Rettungsanker. Sie lesen auf Seite 10 von Ruedi Pelzer: Er findet bei der Heilsarmee Arbeit und ein Zuhause. Die Heilsarmee verweist aber stets auch auf den Glauben: Menschen finden in Jesus Christus Hoffnung, Perspektiven – einen Anker, der in Sturm und Zweifel hält. Stefan Trachsel hat seinen Zivildienst bei der Heilsarmee absolviert. Der Journalist und Historiker hat die Broschüre zum 125-Jahr-Jubiläum der Schweizer Missionsarbeit erarbeitet. Und zum Schluss „Labrador City”: Junge Musiker, die ihr Handwerk in der Heilsarmee lernten, spielen auf den grossen Festivalbühnen der Schweiz (Seite 9). Möge dieser TRIALOG Ihren Glauben stärken, Ihnen aber auch den letzten Zweifel an der Arbeit der Heilsarmee beseitigen. 

6|2012

Leiter Marketing und Kommunikation: Martin Künzi Redaktionsleiterin: Gabrielle Keller Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Martin Gossauer, Lukas Schenk Layout: Rolf Messerli, HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1: Chipis&Pellitos, Flickr.com/mueritz, Flickr.com, ZVG; S. 2, 3, 4, 9, 10, 11: ZVG; S.  5: mrhayata, Flickr.com/nozoomii, Flickr. com; S. 6: Steiner/ZVG; S. 7: maessive,  Flickr. com/ZVG; S. 12: Keller Umfrage Seite 2: Elsbeth Cachelin


Heilsar mee mal anders

Statt grüne Armee Heilsarmee Hedi Zogg* Stefan Trachsel absolviert einen Teil seines Zivildienstes in der Heilsarmee und arbeitet dabei 125 Jahre Missions- und Entwicklungsarbeit der Organisation auf.

Stefan Trachsel (links) hat nicht nur recherchiert, sondern auch mit den Majoren Daniel und Sylvaine Mägli gesprochen, Missionsoffiziere in Haiti. Der studierte Historiker und Journalist, Stefan Trachsel, ist auf der Suche nach einer Stelle als Zivi im Internet auf das Angebot von Mission & Entwicklung der Heilsarmee gestossen: Gefragt war ein „Journalist mit historischem Hintergrund” oder umgekehrt. „Das hat mich einfach interessiert. Im Tagesjournalismus habe ich nicht Gelegenheit, längere Zeit an einem Thema zu bleiben. Die Vorstellung, geschichtliche Recherchen machen zu können, gefiel mir. Ich wollte an einem Projekt arbeiten.” So hat der 29-jährige, frisch mit einer Neuseeländerin verheiratete Stefan Trachsel im Frühjahr 2012 drei Monate seines Zivildienstes bei „Mission & Entwicklung” im Heilsarmee Hauptquartier absolviert.

Zivildienst für ein Jubiläum Auf der grossen Schanze in Bern, während einer Mittagspause, erzählt der engagierte Journalist sichtlich mit Freude von seinem Einsatz als Zivi. Seine Aufgabe bestand darin, im Blick auf das Jubiläum „125 Jahre Mission & Entwicklung” diese Zeit

als Historiker aufzuarbeiten und Material für die Jubiläumsbroschüre zu sammeln: durch Nachforschungen im Archiv der Heilsarmee Schweiz und am Internationalen Hauptquartier in London und durch Gespräche mit Missionaren. Die Unterlagen werden auch für Videos für den Missionssonntag und eine Ausstellung im Heilsarmee-Museum in Bern gebraucht. Stefan Trachsel hat alle knapp 300 Personen, die seit 1887 von der Schweiz in die Mission ausgesandt wurden, erfasst, und mehrere Berichte geschrieben. Dabei wurde er von den Verantwortlichen von Mission & Entwicklung und den Mitarbeiterinnen des Heilsarmee-Archivs unterstützt. Nun sind Broschüre und Liste gedruckt, und auch sein Anliegen, dass alles im Internet abrufbar sei, ist realisiert (siehe Kasten). Da ging es weniger um eine historisch-kritische Recherche, sondern um eine Würdigung der Missionare und ihres Dienstes.

Von einer Armee zur andern „Erst als ich bei der Heilsarmee schon zu-

125 Jahre Mission & Entwicklung

Jubiläumsbroschüre – Unterwegs mit Gott und Menschen. Überblick über die Geschichte der Missionseinsätze von Schweizer Heilsarmee-Offizieren und Freiwilligen. Die Jubiläumsbroschüre kann bei Mission & Entwicklung, Postfach 6575, 3001 Bern, oder via Internet bestellt werden. mission.heilsarmee.ch/125 gesagt hatte”, erklärt Stefan Trachsel, habe er überlegt, dass er sich eigentlich von einer Armee abgewandt hätte, um bei einer anderen zu landen. Er kannte die Heilsarmee fast gar nicht, aber er habe die Organisation nicht wirklich als Armee erlebt. Es seien auch nicht die Hierarchie, die Uniformen, die ihn bei der grünen Armee gestört hätten: „Ich suchte anstatt dem Dienst in der Schweizerarmee eine sinnvolle Tätigkeit als Zivi und fand sie in der Heilsarmee.” Was die Organisation macht, hat ihn fasziniert, vor allem was die Leute darin machen. Es habe ihn beeindruckt, wie die Missionare mit unglaublich viel Herzblut für die Heilsarmee im Ausland dienen, mit welch bewundernswerter Einstellung sie dem Nächsten helfen wollen. Das sei nicht selbstverständlich. Schliesslich fasst er zusammen: „Es war für mich persönlich eine interessante Zeit. Ich habe viele gute Leute kennengelernt, bin auf für mich viel Neues gestossen. Es war bereichernd und die Arbeit machte mir Spass.” *Ehemalige Redaktionsleiterin 

3

6|20 12


PEOPLE

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Seit drei Jahren leite ich den Nusshof in Gampelen – Betreuungszentrum für Asylsuchende mit psychosozialen oder gesundheitlichen Problemen. Nach Anstellungen in den letzten zehn Jahren als Jugendarbeiter für den Christlichen Verein junger Menschen und die Stadt Lenzburg war es mir wichtig, an einem Ort zu arbeiten, wo ich Menschen direkt helfen kann. Mein Interesse an Ländern und Leuten und meine Erfahrungen mit psychomental belasteten Menschen bewogen mich dazu, mich bei der Heilsarmee Flüchtlingshilfe zu bewerben. Schon während meiner Ausbildung zum Sozialdiakon hatte ich die Heilsarmee als Organisation kennen und schätzen gelernt: Sie redet nicht nur vom sozialen Engagement, sondern setzt ihr Credo Suppe, Seife, Seelenheil in dieser logischen Reihenfolge auch um. Die Arbeit im Betreuungszentrum

David Hunziker – wo Hilfe wirklich gebraucht wird Nusshof ist einerseits durch die traumatisierte und belastete Klientel sehr anspruchsvoll. Dazu kommt das politisch aufgeladene Klima zum Thema Asyl in der Schweiz. Es ist herausfordernd, für Menschen zu arbeiten, die in diesem Land keine Lobby haben, nicht erwünscht sind und somit nur sehr schlecht unterstützt werden. Ich bin glücklich, Teil der Heilsarmee zu sein, die jeden Menschen mit offenen Armen empfängt. 

Beat Vögtli kocht mit Liebe für die Heilsarmee

Heidi Beeler – Botin von Gottes Liebe Vor etwas mehr als fünf Jahren habe ich nach 20-jähriger „Baby-Pause” den Schritt ins Berufsleben neu gewagt. Die Arbeit im Heilsarmee-Sekretariat vom Korps Zürich-Nord ist abwechslungsreich. Besonders freut mich der Kontakt mit Menschen, sei dies am Mittagstisch, im Büro oder am Telefon. Für mich ist es ein Vorrecht, am Bau meiner Gemeinde mitzuarbeiten. Meine tägliche Bitte für diesen Dienst drückt eine Liedzeile aus: „Erfülle mich mit deiner Liebe und lass mich dann, o Herr, dein Bote sein...!” 

Ich arbeite bei der Heilsarmee, weil die Organisation sich für die Ärmeren und Schwächeren der Gesellschaft einsetzt und ihnen mit Rat und Tat beiseite steht. Als Küchenchef am Bildungszentrum in Basel bin ich unter anderem für „Essen Daheim” verantwortlich; ein Superprojekt, das Menschen, die ans Haus gebunden sind, für wenig Geld jeden Tag eine warme Mahlzeit nach Hause liefert. Ich bin sehr stolz auf diese Arbeit und es ist schön, Teil der grossen Heilsarmee-Familie zu sein! 

Nathalie Schaufelberger schätzt die Vielfalt Seit einem Jahr arbeite ich im Fundraising der Heilsarmee. Früher nahm ich die Organisation in erster Linie als „letzte Rettung” für Menschen wahr. Die Professionalität, Initiative und die Grösse der Heilsarmee haben mich überrascht; noch heute entdecke ich Neues. Diese Vielfalt ist für meine Arbeit mit Spenden grossartig. Denn Geschichten über das Wirken der Heilsarmee, über die „letzte Rettung”, zeigen den Aussenstehenden die Arbeit der Organisation am besten. Und die Heilsarmee hat viel zu erzählen!. 

Renée Zünd: Als Heilsarmeeoffizierin Menschen ermutigen Mit Herzblut bin ich seit bald 35 Jahren Offizierin. Ich arbeitete zwar mit Freude als Sozialpädagogin, doch Gott berief mich zum vollamtlichen Dienst. Die Arbeit ist nie langweilig: Es gilt Gottesdienste zu leiten und Bibeltexte zu erklären (predigen). Ich mache Besuche – im Spital und zuhause; ich teile Nöte und Probleme, bete mit den Menschen. Oder ich sortiere – sehr praktisch – in der Brocki Kleider. Auch brauche ich Zeit für die Beziehung zu Christus: Ich hole Kraft, um mit Begeisterung zu arbeiten. 

6|2012


MITTENDRIN

Auch der Zweifel hat seinen Platz eher zurück als nach vorne. Die Entscheidung wird sicher nicht leichter.

Interview Elsbeth Cachelin Ein Paar trennt sich nach 20 Jahren Ehe. Peter Mühler meistert seine Lebens- und Glaubenszweifel.

Sie gehen in die Heilsarmee – weshalb? Die Gemeinschaft gibt mir Halt, ja gab mir auch schon Trost. Seit ich mich mit 17 Jahren bewusst für den Weg mit Gott entschieden habe, ist das Mitmachen in der Gemeinde Teil meines Lebens. Darauf möchte ich nicht verzichten. Wo steht Ihr Glaube? Als wir heirateten – wir glaubten beide an Gott und hatten eine lebendige Beziehung zu Christus – waren wir überzeugt, den Bund des Lebens zu schliessen. Die Trennung hat bei mir grosse Zweifel hervorgerufen. Mein Glaube kam ins Wanken, viel stärker als Ende der 90er- Jahre eines unserer Kinder starb.

Der Zweifel am Konzept „Ehe fürs Leben” hat auch Fragen an und um Gott ausgelöst.

Sie und Ihre Frau leben getrennt, betreuen aber Ihre Kinder gemeinsam. Wie wird aus der Ehe eine Interessensgemeinschaft? Peter Mühler*: Das war ein schleichender Prozess, der schon lange vor der Trennung begann. Es gab auch keinen bestimmten Anlass, der zur Trennung führte. Aber gewisse Dinge waren der Ehe abhanden gekommen, obwohl wir gegen aussen bestens funktionierten. Haben Sie einen neuen Umgang miteinander oder spielen die alten Verhaltensmuster weiter? Man verbringt natürlich viel weniger Zeit miteinander und jeder hat sich in eine andere Richtung entwickelt, aber zum Teil verhält man sich immer noch wie vorher. Ist der Schlussstrich gezogen oder hoffen Sie auf die Rettung der Ehe? Mit der Trennung haben wir eine wichtige Entscheidung gefällt; dazu kommt, dass

man sich verändert. Meine Frau hat einen Weg zurückgelegt, ich einen andern. Trotzdem haben wir im vergangenen Sommer gemeinsame Ferien mit den Kindern verbracht. Solange wir noch nicht geschieden sind, klammert sich jeder an den Strohhalm der Hoffnung, dass es doch nicht ganz vorbei ist.

Wie werten Sie das? Die Ferien waren eine gute Erfahrung. Aber ich bin hinund hergerissen. Einerseits sind wir getrennt, anderseits eben doch nicht ganz: Das macht es schwieriger, abzuschliessen und etwas Neues anzufangen. Man schaut

Weshalb dieses Zweifeln? Es gibt so viele gescheiterte Ehen – auch in christlichen Kreisen. Da sind tausend Nöte und Probleme, sei es aufgrund verschiedener Interessen, unerfüllter Erwartungen oder aufgrund der Sexualität. Das wirft in mir die Frage auf, wie weit das Konzept „Ehe fürs Leben”, die 

Getrennt, aber noch nicht geschieden – führen die Lebenswege wieder zusammen?

6|20 12


MITTENDRIN



wir vor Gott schliessen, überhaupt umsetzbar ist.

Bei einer Scheidung stellt der Richter die Frage nach der Schuld nicht mehr. Wie sieht das auf persönlicher Ebene aus? Da ist diese Neutralität natürlich nicht möglich. Es werden Schuldzuweisungen gemacht – sicher auch als Selbstschutz. Doch gesteht man sich auch Fehler ein – allerdings oft mit der Begründung, dass man dazu provoziert wurde. Es ist ein bisschen die Frage nach dem Huhn und dem Ei – was war zuerst? Ihr Gottesvertrauen wurde erschüttert? Für mich steht ausser Frage, dass Gott als Schöpferkraft existiert. Und ich halte auch daran fest, dass Jesus mir meine Sünden vergeben hat, damals, als ich als 17-Jähriger vor dem Jugendrichter stand und wusste, dass ich so nicht weitermachen wollte. Aber eben, da sind viele Zweifel. Dann trifft der Bibelvers „Ich glaube, Herr hilf meinem Unglauben” (Markus 9, 24) auf Sie zu? Ja, es ist tröstlich zu wissen, dass Jesus meinen (Un-)Glauben ganz anders

Wer war zuerst: Huhn oder Ei, Fehler oder Provokation? beurteilt als ich selber oder meine Mitmenschen. Und dass Zweifel und Unglauben bei ihm Platz haben.

Wie erleben Sie das konkret? Indem ich mich – trotz aller Zweifel – von Gott angenommen weiss. Das gibt Ruhe und Geborgenheit, aber auch Gelassenheit für jeden Tag mit alten und neuen Beziehungen. Egal, wie ich mich

fühle oder was ich selber von mir halte: Ich kann und darf mich immer wieder auf meine alten, aber auch auf neue Beziehungen einlassen, vor allem auf die Beziehung zu Gott! *Name wurde von der Redaktion geändert 

Ich muss kein Blatt vor den Mund nehmen Die Tage sind lang, die Tage, die mir nicht gefallen. Die Stunden schleichen dahin. Energie, Lebensfreude, Begeisterung haben sich verabschiedet, sie, die meinem Leben Qualität geben. Mein Körper ist leer, kraftlos. Ich habe Zeit, viel Zeit, zu viel Zeit. Fragen bestürmen mich, Angst bedrängt mich, Zweifel treiben ihr zermürbendes Spiel mit mir. Warum ich, wie lange noch? Gott, wo bist du, hast du dich auch verabschiedet? Als Antwort mache ich diese Erfahrung: Ich darf bei Gott klagen, ich muss kein Blatt vor den Mund nehmen. Er sieht

6|2012

in die Tiefe meiner Seele, er kennt die Verwirrung meiner Gedanken, ich darf weinen. Gott erinnert mich an seinen Namen, nämlich ICH BIN DA (Die Bibel, 2. Mose 3, 13). Jesus ist da, er kennt sie auch, die Tage, die einem nicht gefallen – Schmerzen, Einsamkeit, Fragen. Denn Jesus selbst hatte gefragt: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?” (Markus 15, 34). Gott ist da. Und ich erlebe, wie er mich in seinen Mantel der Liebe einhüllt, wie er mich tröstet mit seinem Wort, das mir in diesen Zeiten so kostbar ist. Ich spüre, wie sein Friede mein Herz

durchströmt und ich ruhig werde. Es sind Tage, Wochen, Monate, in denen ich Gott ganz neu und bestärkend erleben darf. Ich spüre die Nähe Gottes und halte mich an seine Zusage ICH BIN DA. Ursula Dollé, Heilsarmeeoffizierin (R) 


MITTENDRIN

Wenn die Zeichen auf Sturm stehen Heidi Scheurer*

Stürme des Lebens: Jesus Christus gibt Ruhe, Halt und Geborgenheit. Die Freunde Jesu sind im Boot auf dem See Genezareth. Ein Sturm tobt, meterhohe Wellen türmen sich auf, das Boot füllt sich mit Wasser. Die Männer haben eine Riesenangst zu kentern. Wie kann Jesus seelenruhig im Boot schlafen, während sie um ihr

Leben kämpfen? Sie rütteln ihn wach; sogleich befiehlt er dem Sturm, sich zu legen. Und weil Jesus der Sohn Gottes ist, gehorchen ihm Wellen und Wind. Jesus fragt sie: „Warum hattet ihr solche Angst, habt ihr denn gar kein Vertrauen?”

Er greift ein Wir alle kennen Situationen, die das Leben von einem Moment auf den andern auf den Kopf und den Glauben auf die Probe stellen. Wir fühlen uns von Menschen und/oder von Gott im Stich gelassen. Wo ist Gott, wenn ich ihn so dringend brauche? Wir beklagen unser Elend, resignieren, hadern. Vielleicht kehren wir Gott sogar den Rücken zu, wollen mit dem Glauben nichts mehr zu tun haben. Wie gut, dass der allmächtige Gott unsere Not sieht und in die verfahrenste Situation eingreifen kann. Hat er sein grosses Erbarmen nicht bewiesen, indem er seinen Sohn gesandt hat? Und seine Liebe, indem Jesus Christus die Sünde, die die Menschen von Gott trennt, gesühnt hat mit seinem Tod am Kreuz? Diese Liebe trägt uns durch Höhen und Tiefen. Denn Jesus hat versprochen mit uns zu sein, alle Tage – bis zum Ende der Welt (Matthäus 28, 20). In guten wie in schlechten Zeiten, ob wir uns stark oder schwach fühlen: Jesus ist da, selbst dann, wenn unser Glaube wankt und schwindet.  *Heilsarmeeoffizierin (R)

Hand und Halt bieten Im Leben brechen manchmal Probleme, Sorgen und Ängste wie Wellen über uns herein und wir drohen zu versinken. Was bietet dann Halt? Petrus, ein Jünger Jesu, droht einmal unterzugehen. Die Bibel berichtet, wie er mit anderen Jüngern auf dem See Genezareth in einen Sturm gerät. Als Jesus auf dem Wasser gehend zum Schiff der Jünger kommt, wagt auch Petrus den Schritt aufs Wasser – hin zu Jesus. Das Wasser trägt ihn – doch das Wunder währt nur einen Augenblick: Als Petrus auf die Wellen blickt, beginnt zu sinken. Was bietet jetzt Halt? „Jesus aber streckte

„ Jesus aber streckte

Stefan Inniger leitet die Heilsarmeegemeinde in Liestal

sogleich die Hand aus und ergriff ihn ” (Matthäus 14,31).

sogleich die Hand aus und ergriff ihn”. Petrus ist gehalten von Jesus. Wenn wir uns an nichts mehr festhalten können – eine Hand hält auch uns: die Hand Jesu. 

6|20 12


FAMILIE • FREIZEIT • SER VICE

Ein Testament für die Nächstenliebe In einem Testament können Sie Ihren letzten Willen verbindlich festhalten und im Rahmen der gesetzlichen Schranken selber bestimmen, wem Sie einmal was schenken möchten. So schaffen Sie Klarheit und können Streitigkeiten vermeiden. Am 13. September fand der internationale Tag des Testaments statt. Der Verein My Happy End lancierte dazu einen Ideenwettbewerb rund ums Testament. Die Bevölkerung soll mit diesem spielerischen Umgang einen leichteren Zugang zum Thema finden. Die Heilsarmee ist Mitglied des Vereins. Dank Spenden, Erbschaften und Vermächtnissen hilft sie seit gut 130 Jahren bedürftigen Menschen wieder Halt im Leben zu finden. Möchten Sie mehr über das Thema Erbschaft wissen? Bestellen Sie

Heilsarmee Hit Verrückt, die Heilsarmee bewirbt sich mit „You and me” um die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2013 in Malmö! Um dort die Schweiz vertreten zu können, muss sich die Heilsarmee zuerst gegen die Schweizer Mitbewerber durchsetzen. Das geht nur mit Ihrer Stimme im Internet-Voting!

unsere kostenlose Erbschaftsbroschüre und besprechen Sie Ihre Fragen mit unserem unabhängigen Fachmann in Erbschaftsangelegenheiten. Wir sind gerne für Sie da: Ursula Hänni Stiftung Heilsarmee Schweiz Postfach 6575 3001 Bern Tel. 031 388 06 39 Ursula_Haenni@heilsarmee.ch

Kostenlose Informationsnachmittage zum Thema Erbschaft: • Zürich, 7. November 2012, um 13.30 Uhr • Birsfelden, 13. November 2012, um 14.30 Uhr

Abonnement Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heils­armee!

Das Jahres­abonne­ment mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–)   Ja, ich abonniere TRIALOG Name Vorname Strasse PLZ/Ort Datum Unterschrift Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 02, Fax 031 382 05 91 redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch

6|2012


GESELLSCHAFT

Von der Alp zur City – Labrador City Elsbeth Cachelin Eine Schülerband mit Heilsarmeewurzeln verschafft sich Zugang zu den grossen Bühnen – mit Aufnahmen in einer Alphütte.

Niklas Stettler bei den Aufnahmen in der Alphütte.

Labrador City: Marc Hofweber, Moritz Stettler, Dominique Knuchel, Niklas Stettler (v.l.n.r.) Sie sind im wahrsten Sinn eine Self-madeBand, haben sie doch die Musik ihres ersten Albums selbst aufgenommen, die Fotos für das Plattencover selber geschossen und die Pressetexte eigenhändig geschrieben. Nun steht diese Band auf den Festivalbühnen von St.Gallen, Bad Bonn Kilbi und vom Berner Gurten. Niklas Stettler, Sänger und Gitarrist von Labrador City, sagt dazu: „Es ist ein tolles Gefühl! Wir merken, dass wir auf einem richtigen Weg sind und das motiviert, weiterzumachen. Ich habe aber auch gelernt, locker damit umzugehen und den gegenwärtigen Erfolg nicht überzubewerten.” Man dürfe sich davon nicht zu fest beeinflussen lassen, sondern es gelte einfach, dranzubleiben.

So geplant? Hat sich für Labrador City der Traum jeder Schülerband erfüllt? – „Wir hatten das Ganze nie so geplant, doch geträumt davon haben wir natürlich schon.” 2006 gründeten vier Kollegen eine Schülerband. Bald konnten sie – seit 2008 unter dem Namen Labrador City – an Orten wie im PROGR

oder im Wasserwerk Club in Bern auftreten. In 2011 veröffentlichte Labrador City ihr erstes Album „Volcano”. Es folgten Konzerte in der ganzen Schweiz. Zum Namen wurde Niklas Stettler auf einem Flug in die USA inspiriert, als auf der Flugroutenkarte die kanadische Stadt Labrador City erschien.

Heilsarmeewurzeln Niklas und sein Bruder Moritz, Schlagzeuger der Gruppe, sind mit Musik der Heilsarmee gross geworden. Niklas erinnert sich: „Unser Vater spielte und spielt in der Heilsarmee Brass Band. Da waren wir immer sehr stolz.” Auf die Frage, ob ihre jetzige Musik, die unter Future- oder Indie-Pop läuft, von der Heilsarmeemusik beeinflusst sei, meint Niklas: „Trotz des unterschiedlichen Musikstils habe ich natürlich das Handwerk des Spielens in der Heilsarmee gelernt.”

Engagement Auf jeden Fall sind die zwei Brüder der Heilsarmee treu geblieben. Moritz ist der

Drummer der Brass Band, Niklas spielt Bass in der Lobpreisband im Korps Bern. Auch seine Berufserfahrung bringt Niklas in der Gemeindearbeit ein: Der gelernte Grafiker gestaltet regelmässig den Gemeinderundbrief. Dieses Engagement begründet er so: „Für mich ist das natürlich, da ich in dieser Heilsarmeegemeinde aufgewachsen bin. Es macht mir Freude, mich mit den Leuten der Gemeinde zu engagieren und meine Talente hier einzusetzen.” In dem in einer Alphütte aufgenommenen Erstlingsalbum, auf dem auch Donnergrollen und Kuhglocken zu hören sind, lassen sich die Liedinhalte nicht klar einordnen. Niklas Stettler: „Die Texte haben bei uns nicht eine grosse Aussage, viel mehr sollen sie eine passende Stimmung zu den Liedern ausdrücken. Das kann manchmal auch eher kryptisch passieren.” In welche Richtung geht das Album „Reverie”, das im Winter 2012 erwartet wird? Niklas Stettler: „Das Album ist musikalisch viel prägnanter und klingt voller als die erste Platte. Natürlich hoffen wir, dass ,Reverie’ wieder Konzerte in der Schweiz generieren wird. Auch wünschten wir uns, im Ausland ein erstes Mal auftreten zu können.” 

6|20 12


AM   WERK

Sprungbrett zur Rückkehr in die Gesellschaft Reinhard Lässig Im Heilsarmee Wohnheim Obstgarten bei Aarau finden psychisch beeinträchtigte Menschen ein Zuhause und Geborgenheit. Dies erhöht ihre Chance, sich in die Gesellschaft zu integrieren.

Ruedi Pelzer* würde am liebsten als Hauswart arbeiten. Er ist vielseitig, lernte ursprünglich Maurer, arbeitete als Glaser, Heizungsmonteur und Dachdecker und bildete sich in der Metallbearbeitung weiter. Doch vorerst liegt sein Berufswunsch auf Eis. Seit zwei Jahren plagt ihn starke Vergesslichkeit. Manchmal weiss er nicht, was er Sekunden zuvor gesagt hat. Die Misere fing an mit einer Impfung, nach der er wochenlang hohes Fieber hatte. Pelzer konnte nicht mehr arbeiten, wurde schliesslich arbeits- und bald auch mittellos. Im Herbst 2010 kam er über das zuständige Sozialamt in den Obstgarten.

Selbstwertgefühl

Neben Landwirtschaft auch Arbeit in der Schreinerei und im Hausdienst.

„Unsere Klienten sollen erkennen, dass sie trotz Beeinträchtigung im normalen Leben ihren

Platz haben. Ein gestärktes Selbstwertgefühl ist ein guter Anfangspunkt”, sagt der Heilsarmeeoffizier Heinrich Bourquin, der zusammen mit seiner Frau Judith die Institution leitet. Das Mitarbeiterteam will den Klienten helfen, auf das zu schauen, was sie haben, und nicht auf das, was nicht vorhanden ist. Dies soll zur Erkenntnis führen: ‚So wie ich bin, bin ich okay’. „Dazu gehört auch, sich hier zuhause zu fühlen”, sagt Bourquin. Die meisten der vorübergehend im Obstgarten lebenden Männer und Frauen beziehen aufgrund ihrer psychischen oder sozialen Einschränkungen eine IVRente. Sie arbeiten auch hier, sei es in der Gärtnerei, Schreinerei oder Küche, im Hausdienst oder in der Betreuung der Lamas, Alpacas, Hühner und Hasen. Selbst gezogene Blumen, Salate und Früchte finden genauso dankbare Abnehmer wie renovierte Gartenmöbel, Taburettli, NUWAHO-Feueranzünder und die, aus zahlreichen Holzteilen zusammengesetzten Insektenhotels; diese bieten Wildbienen und anderen Insekten Nist- und Überwinterungsmöglichkeit an. Schön ist, wenn ein Bewohner wieder ausserhalb des Obstgartens eine Arbeitsstelle oder eine eigene Wohnung findet. 

Leitbild Die Heilsarmee ist eine inter­

nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern. Schreinerarbeiten wie Holzspielsachen, Küchenschemel, Obstharassen, Feueranzünder.

10

6|2012


AM WERK



Auszeiten im Bündnerland Weil vor allem neue Bewohner wenig Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, bieten Bourquins seit drei Jahren im bündnerischen Camuns Auszeiten und Ferienwochen an. Dort erleben verunsicherte Menschen familiäre Gemeinschaft, üben sich in Gartenarbeit, helfen den lokalen Bauern. „So reissen wir die Mauern ab, die psychisch erkrankte Menschen um sich herum aufrichten”, sagt Judith Bourquin, „es ist für mich wie ein Wunder, wenn ein in sich gekehrter Mensch plötzlich offen wird für die Bedürfnisse anderer, wenn er spontan anfängt zu kochen oder unaufgefordert das Haus putzt.” Das Leiterehepaar ist überzeugt, dass positiv erlebte Gemeinschaft Wunden der Vergangenheit heilt. Darum bietet es seinen Bewohnern auch Skiferien, Planwagen-Trekking und Städtereisen an. Auch ein Fussballteam gehört zum Angebot im Obstgarten. Es kickt seit 2005 erfolgreich an Homeless StreetsoccerTurnieren in Basel und Zürich mit.

Hausdienst als Sprungbrett?

seinen Platz gefunden. Seine geschickten Hände setzt er im Hausdienst ein: „Ich habe es gerne ordentlich und sauber”, sagt er. Er leidet zwar weiterhin unter Vergesslichkeit, aber körperlich geht es ihm besser als zu Beginn seiner Zeit im Obstgarten. Er hofft, dass diese Tätigkeit das Sprungbrett für einen späteren Job als Abwart ist. *Name von der Redaktion geändert Der Autor ist Journalist und Mitglied des Heilsarmeekorps Zürich-Zentral 

1977 übernahm die Heilsarmee das ehemalige Mädchenheim Obstgarten in Rombach. Zunächst bot es obdachlosen und alkoholabhängigen Männern Unterkunft. In den 90er-Jahren nahm die Anzahl Menschen mit psychischen und sozialen Schwierigkeiten zu. Die Heilsarmee richtete ihr Angebot darauf aus. Heute leben hier 26 Männer und 8 Frauen. Der Betrieb bietet 24 geschützte Arbeits- und 11 Beschäftigungsplätze an. Zurzeit nutzen zehn Personen, die nicht im Obstgarten wohnen, das Angebot der geschützten Arbeitsplätze.

Im Insektenhotel überwintern Wildbienen und Insekten.

Spendenkonto der Heilsarmee

PC 30-444222-5 Onlinespenden: www.heilsarmee.ch

Auch Ruedi Pelzer hat im Obstgarten

Mit den Schuhen geht’s vorwärts Kara Langford, Kommunikatiosbeautragte in Haiti In Haiti lernen Teenager die Grundlagen der Schuhmacherei. Das Programm wird von der lokalen Heilsarmee gefördert.

Die Jugendlichen in Petite Place Cazeau, nahe bei Port-au-Prince, sind begeistert: Sie lernen ein Handwerk, das ihnen ermöglicht, für ihre Familien zu sorgen. Am Wochenende treffen sich die Teenager, um das Schuhhandwerk zu erlernen.

Die Heilsarmee bietet Jugendlichen eine Ausbildung im Schuhhandwerk.

Reginald François arbeitet jede Woche vier Stunden mit den Teens, um ihnen die Grundlagen und die Geschichte der Schusterei zu vermitteln. „Sie haben grosses Talent”, sagt er über die Teilnehmenden. Eine von ihnen ist die 16-jährige Carline Charles. Sie kommt zum ersten Mal mit der Heilsarmee in

Kontakt. „Mir gefällt es sehr”, sagt sie, „und meine Familie ist froh, dass ich etwas lerne.” Carline hofft, ihre Handfertigkeit an andere weitervermitteln zu können. Reginald François träumt davon, grössere Workshops für junge Leute zu organisieren und die Sandalen überall dort zu verkaufen, wo es die Heilsarmee gibt. Die Gruppe hofft, auch diese Weihnacht viele Paare zu verkaufen. „Die Schusterei ist nicht bloss ein Geschäft, es ist eine Kunst”, sagt Reginald François. Er teilt mit grosser Leidenschaft sein Geschick mit den jungen Leuten aus Petite Place Cazeau. 

11

6|20 12


Auf W iedersehen

Rätseln Sie mal …

Suchen Sie einen Begriff zu diesem Bild? Teebeutel.

Lösung:

Sudoku-Spass Lösungen: Sudoku und Rätsel

So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass! Wor t auf den Weg

Wie die Katze Meine Katze richtet ihren Tag nach dem Sonnenlauf. Die Morgenstrahlen geniesst sie im Korb in der Küche, den Nachmittag verbringt sie an den Sonnenplätzchen im Garten und am Abend räkelt sie sich in den letzten Strahlen auf dem Sofa. Im Sonnenlicht ist ihr wohl. Jesus lädt uns ein, in seinem Licht zu leben – gerade wenn Herz und Gedanken traurig, schuldbeladen, schwer und düster sind! In der Verbindung mit Christus dürfen wir auch in dunklen Zeiten und auf schweren Wegen mit seiner hellen Gegenwart rechnen. Wir sind nicht allein. Er ist an unserer Seite – mit seiner Kraft, seiner Liebe und eben seinem Licht. Machen Sie es wie meine Katze und stellen Sie sich bewusst in die helle Gegenwart des Herrn, Licht der Welt (Die Bibel, Johannes 8, 12). Sie werden sehen: Die Schatten fallen hinter Sie und der Herr wird Ihr Herz und Ihren Weg hell machen. Elsbeth Cachelin

12

6|2012

„Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben!” Die Bibel, Markus 9, 24

Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.