Trialog 07/2012 - Weihnachten bringts!

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von Mensch zuLeben Mensch Gott zu1/2 Mensch | 2012 Magazin für ein voll zu Hoffnung 2006 ¥ 121.7Jahrgang

heilsarmee.ch S. 3 Für Menschen, die uns brauchen

S. 4  Aufbrechen und Freude finden

Weihnachten bringts! S. 7 Gott umarmt die Menschen

Sie bringt Kerzenglanz, Geschenke, Feste, manchmal Schnee. Sie fördert den Konsum, den Familienzusammenhalt und das Kulturleben. Die Feiertage bringen aber auch Einsamkeit, Streit und Not. – Das Mädchen mit Kerze symbolisiert das, was Weihnachten im biblischen Sinn bringt: Zukunft im Licht. Jesus kam an Weihnachten als „Licht der Welt” zur Erde, um den Menschen, die an ihn glauben, eine helle Zukunft zu ermöglichen. Das heisst zwar nicht ein Leben ohne Probleme, ohne Sorgen, ohne Leid. Aber ein Leben, das in Höhen und Tiefen durch den Glauben an Jesus erhellt ist. Was das bedeutet? – dass trotz Verzweiflung, Angst oder Einsamkeit Hoffnung da ist, weil Jesus unser Herz und

unseren Weg hell macht. Wie eine Kerze überall und zu jeder Zeit Licht bringen kann, so vermag Jesus in jedes Dunkel Hoffnung und Perspektive zu bringen.

Für jene, die uns brauchen Jesus hat den Menschen sein Licht gebracht und anvertraut. Die Heilsarmee gibt mit ihrer Arbeit dieses Licht in Tat und Wort an Menschen in Not weiter. Weil sie weiss, dass obdach- und arbeitslose, beiseitegeschobene und abgeschriebene Menschen dadurch nicht nur Boden unter die Füsse erhalten, sondern auch Hoffnung und Lebensmut. Eben, eine hellere Zukunft. EC


DIALOG

Was bedeutet Weihnachten für Sie?

Sich Zeit nehmen – miteinander, füreinander, abseits vom Alltagsstress. Ich habe Weihnachten in den letzten Jahren immer wieder auf unterschiedliche Art und in unterschiedlichen Ländern und mit verschiedenen Menschen gefeiert, durfte aber so immer eine wunderbare und von Gottes Liebe erfüllte Zeit erleben.

Zugegeben: Ich freue mich über Geschenke, Wünsche und Festessen mit Kollegen, Freunden und Familie. Ich halte mir aber jedes Jahr das Wunder der Weihnacht vor Augen: Der Mensch, der am Rande der Gesellschaft geboren wird, Jesus Christus, ermöglicht mir zwei Jahrtausende später die Beziehung mit Gott.

An Weihnachten ist für mich die Liebe Gottes sichtbar geworden: Er hat uns seinen Sohn Jesus geschenkt. Diese Liebe soll für andere sichtbar und spürbar werden: Am Fest, das wir im Rahmen der Heilsarmee für Alleinstehende organisieren. Aber natürlich auch an unserer Familienweihnacht.

Sarah Fuhrer

Michel Sterckx

Mary-Claude Beyeler

Editorial: Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Gott umarmt die Menschen Liebe Leserinnen und Leser „Einsamkeit kann aus einem Menschen einen anderen machen.” – Die Plakatkampagne der Heilsarmee thematisiert, wie Alleinsein Leben zerstören kann. Gerade an Weihnachten ist Einsamkeit für viele eine grosse Not. Die Heilsarmee lädt deshalb zu ihren Weihnachtsfesten und -feiern ein. Erkundigen Sie sich bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe! Keiner soll das Fest allein verbringen müssen. Und da sind auch immer ein offenes Ohr, ein gedeckter Tisch, Musik sowie andere Menschen, die sich über Gemeinschaft freuen (Seite 3). Die biblische Weihnacht sagt der Einsamkeit den Kampf an. Gott hat seinen Sohn zur Erde gesandt, damit er den Menschen nahe sein kann: Genau das bedeutet der Name „Immanuel”, übersetzt „Gott mit uns”. Er ist in der Gestalt von Jesus Christus gekommen, um das Leben der Menschen mit allen Nöten und Fragen zu teilen. Jesus will uns in unserer Einsamkeit, Verlorenheit, Hoffnungslosigkeit nahe sein. Die weltweite Leiterin der Heilsarmee spricht deshalb in ihrem Beitrag auf Seite 7 von der Weihnachtsumarmung. Und auch in „Wenn Rotkäppchen skypt” geht es um Menschen, die einander auf wunderschöne Art nahekommen. Mögen Sie diese Weihnacht in Gemeinschaft mit anderen verbringen! Und sollte das Gefühl von Einsamkeit über Sie kommen, denken Sie daran: Jesus, „Immanuel” will auch Ihnen nahe sein! Öffnen Sie Ihr Herz für ihn. 

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Leitbild

Die Heilsarmee ist eine inter­nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Die Heilsarmee in Zahlen Schweiz – Österreich – Ungarn 4152 Mitglieder 1762 Mitarbeitende 57 Korps (Gemeinden) 27 Heime für sozial benachteilige Menschen jeden Alters 24 Sozialprojekte 9 Durchgangszentren 20 Brockis − zum Teil mit Wieder- eingliederungsprogramm 2 Gästehäuser 1 Gefängnisdienst    1 Suchdienst für vermisste Personen Die Heilsarmee wirkt in 125 Ländern und hat rund 1,7 Mio Mitglieder

Impressum Gründer: William Booth General: Linda Bond Leiter für die Schweiz, Österreich und Ungarn: Kommissär Franz Boschung Leiter Marketing und Kommunikation: Martin Künzi Redaktionsleiterin: Gabrielle Keller Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Martin Gossauer, Lukas Schenk Layout: Rolf Messerli, HQ, Bern Druck: Ast + Fischer, Wabern Jahresabonnement TRIALOG (erscheint sechsmal jährlich) Preis: Fr. 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1:Alexander Egger, ZVG, Christophe.Finot / Wikimedia Commons, Monika Mullis; S. 2, 5: ZVG; S. 3: Beni Hottiger; S. 4: nina_no / Wikimedia Commons; S.7: Monika Mullis; S.8: KimMcKelvey / Flickr.com, Monika Iseli Umfrage Seite 2: Elsbeth Cachelin


AM WERK

„Vielleicht brauche ich selbst einmal Hilfe …” Hervé Cachelin* Die Heilsarmee singt und sammelt in den Strassen. Viele spenden grosszügig, damit die Heilsarmee Menschen in Not helfen kann. Sie wissen, dass die Sonnenseite des Lebens schnell zur Schattenseite werden kann.

nung, die den finanziellen Rahmen sprengt. Hie und da geht die Hilfe weiter: Ein Verzweifelter schüttet sein Herz aus und findet ein offenes Ohr. Gemeinsam bespricht man mögliche Lösungen. Nicht selten nimmt der Berater im Namen des Hilfesuchenden mit Behörden, Hausbesitzern und Firmen Kontakt auf: Er appelliert an deren Hilfsbereitschaft und guten Willen, damit der Betreute wieder Fuss fassen kann. Bis es soweit ist, kann dieser kostenlos Budgetberatung in Anspruch nehmen. Möglich wird diese Hilfe durch kleine und grössere Spenden im Weihnachtstopf der Heilsarmee.

„Danke für Ihre Hilfe …”

Beim Sammeltopf: Wertvolle Begegnungen zwischen Spendenden und der Heilsarmee. „Mir sagte meine Mutter immer: ‚Siegfried, gib denen etwas von deinem Überfluss, die auf der Schattenseite des Lebens sind’”. Mit diesen Worten zum Topfwächter steckt der gutgelaunte Spender eine Banknote in den Sammeltopf. Wie gut, dass die Heilsarmee mit der Grosszügigkeit der Bevölkerung rechnen kann! Denn die Festsäle in verschiedenen Städten sind Jahr für Jahr voll, wenn die HeilsarmeeWeihnacht für Menschen in schwierigen Verhältnissen stattfindet. Die Eingeladenen geniessen den festlichen Imbiss, freuen sich über die Aufführung der Kinder, stimmen in die Lieder ein. Mancher wischt sich verstohlen eine Träne von der Wange. Im Schein der Kerzen und beim gemeinsamen Feiern hellen sich die Schattenseiten der Gäste für kurze Augenblicke auf. Auch Geschenk und Lebensmittelgutscheine sind ein Lichtblick.

Vielseitige Hilfe Eine Mutter täuscht ihrer Familie bei jeder Mahlzeit vor, sie hätte nicht wirklich Hun-

ger; mit dem ersparten Geld kauft sie den Kindern Kleider, die sie nicht von denen reicherer Familien unterscheiden. Einmal in der Woche kann sie frische Lebensmittel im Heilsarmeesaal abholen, die im Rahmen der Aktion „Schweizer Tafel” oder „Tischlein, deck dich” Bedürftigen gratis zur Verfügung stehen. An den Tagen, an denen die Mutter arbeitet, essen die Kinder in der Heilsarmee am Schülermittagstisch und erhalten Aufgabenhilfe. Nächsten Sommer werden sie am Lager teilnehmen, das die Heilsarmee organisiert und subventioniert. Das wird über die Enttäuschung hinweghelfen, dass kein Geld vorhanden ist, um im Ausland Ferien zu machen.

Bahnbillet und Beratung

… ruft der Topfwächter dem grosszügigen Herrn nach, „gesegnete Weihnacht!” Ob er sich wohl etwas unter dem Wort „gesegnet” vorstellen kann? Möge der Spender etwas von der Wärme verspüren, die er mit seiner Gabe bewirken wird. Und bereite ihm das Schenken der Note mehr Freude, als wenn ihm jemand diesen Betrag geschenkt hätte. „Auf dem Geben liegt ein grösserer Segen als auf dem Nehmen”, sagte Jesus Christus, in dessen Namen und Auftrag die Heilsarmee ihren Dienst tut. Mit Ihrer und Gottes Hilfe trägt die Heilsarmee auch an dieser Weihnacht Licht in das Dunkel vieler Menschen hinein. *Leiter der Heilsarmee Region Ostschweiz 

Ihre Spende hilft Mit einer Online- oder SMS-Spende können Sie die Ärmsten schnell unterstützen. Einfach SMS mit „HA 5” an 339 senden für eine Spende von Fr. 5.- (Betrag beliebig wählbar). Oder besuchen Sie uns auf heilsarmee.ch, um eine Online-Spende zu tätigen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Auf viele Arten dient die Heilsarmee als Mittlerin zwischen denen, die haben, und denen, die brauchen. Sie betreibt soziale Beratungsstellen, die schnell und unbürokratisch helfen: mit einem kleinen Überbrückungsbatzen, dem Bahnbillet für die Heimfahrt oder dem Bezahlen einer Rech-

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MITTENDRIN

Aufbrechen, weil die Freude wartet „Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen ihn anzubeten.” – Sterndeuter folgen dem Stern, der die Geburt eines Retters und Königs ankündet (siehe Bibeltext Seite 6). In Bethlehem finden sie das Jesuskind, das erfülltes Leben bringt.

Lohnende Begegnung Drei Weise, Sterndeuter, lassen sich von einem Stern zum Aufbruch motivieren. Was sie am Himmel entdeckt haben, ist so bedeutungsvoll, dass sie eine lange Reise auf sich nehmen. Sie brechen auf und der Stern führt sie zum Ziel: zu Jesus Christus in einem Stall in Bethlehem. Weihnachten erinnert daran, dass auch wir eingeladen sind, aufzubrechen und Jesus zu begegnen. Nein, nicht dem

Kleinkind in der Krippe, sondern Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Wie ein Stern steht die Weihnachtsbotschaft über uns. Gott liebt die Menschen und gibt die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung. „Als die Weisen am Ziel waren, wurden sie von einer tiefen Freude erfüllt”, sagt die Bibel. Die Begegnung mit Christus verspricht Ihnen und mir tiefe Freude. Brechen wir auf! Franz Boschung

Auf der Suche Wissenschaftler reisen heute viel. Sie treffen sich, um ihr Fachwissen auszutauschen, und legen dafür innert Stunden tausende Kilometer zurück. Vor Jahrhunderten benötigten Gelehrte für ihre Reisen Tage, wenn nicht Wochen. So nahmen die Weisen aus dem Osten beim Erscheinen des Sterns einen langen und beschwerlichen Weg auf sich. Sie scheuten keine Strapazen, um einem vorerst unbekannten Kind in einer Krippe wertvolle Geschenke zu bringen. Der Besuch beim neugeborenen „König der Juden” war den Weisen den Aufwand wert. Sie ahnten, dass die Begegnung sie prägen würde. Ein Stern am Himmel diente den Sterndeutern als Wegweiser. Er führte sie zu jenem, den Gott selbst als „mein geliebter Sohn” bezeichnete und auf dessen Worte später viele hörten. Heute reisen die Menschen oft sehr weit und lang, um den Sinn des Lebens zu suchen. Manche folgen dabei einfach den Sternen. Andere suchen nach dem einzigartigen Stern, der das Licht der Welt ist – Jesus Christus. Und wenn sie bei ihm ankommen, finden sie unermessliche Freude und erfülltes Leben. Machen auch Sie sich auf die Reise! Daniel Imboden

Die Weisen aus dem Morgenland: Wissenschaftler finden zum Glauben.

Von langer Hand geplant Heiden, die einem Stern folgen, um den neugeborenen König eines fremden Landes anzubeten? Die Geschichte beginnt viel früher und dauert noch heute an. – Es war 700 Jahre bevor Jesus zur

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Welt kam, als ein Prophet namens Jesaja solches vorausgesagt hatte. Die Weissagung war aber schwierig zu deuten. Etwa hundert Jahre später wurde ein anderer Prophet, Daniel, ins Morgenland (nach Babylon) verschleppt. Als oberster Leh-

rer einer Schule lehrte er die Himmelskunde. Er wies auf jene Geburtsnacht hin und hinterliess in seinen Schriften die Botschaft, zu welchem Zeitpunkt der König, Retter der Menschen, geboren würde. Auch von Himmelskörpern, die einmal auf den Messias hinweisen würden, ist die Rede. Das war schon wesentlich konkreter, als was Jesaja gesagt hatte. Als es soweit war, zogen die Sterndeuter los. Wir kennen sie als „Weisen aus dem Morgenland”. Sie sind es, die als Erste Jesus angebetet haben. Weil Menschen durch ihn bei Gott Vergebung und Rettung finden können. Gabrielle Keller


GESELLSCHAFT

Wenn Rotkäppchen skypt Elsbeth Cachelin

Ein Geschenk aus der Heilsarmee-Brocki macht gesprächig und wird zum wertvollen Schatz für Vater und Tochter.

Die sonst redselige Julianna ist jeweils etwas verlegen, wenn Papa aus dem Ausland per Internettelefon Skype anruft. Sie hat ihren Vater schon lange nicht mehr gesehen, weiss nicht so recht, was sagen, und tritt von einem Fuss auf den andern. Doch dann sieht sie auf dem Bildschirm, wie Papa den Räuber zur Hand nimmt. Sie lächelt verschmitzt und greift ihrerseits zum Rotkäppchen. Der Bann ist gebrochen, das Kasperlispiel beginnt. Julianna führt Rotkäppchen zur Grossmutter in den Wald. Die beiden Damen haben sich viel zu erzählen.

Stöbern hilft So erfährt der Papa im Ausland anhand der Kasperlifiguren, dass Julianna mit ihrer Freundin Laura wieder Frieden geschlossen hat und mit wem sie am Mittwoch spielen wird. Die Idee mit den Kasperlifiguren hatte Juliannas Grossmutter. Sie sah hie und da, wie harzig das Gespräch zwischen Vater und Tochter war. Sie beschloss, sich etwas einfallen zu lassen die beiden aus dem Busch zu klopfen. Zum Erfolg verhalf ihr die Brocki: Beim Stöbern in der Spielzeugabteilung stiess Grossmama auf die Kasperlifiguren. Der Kasperli und der Räuber wirkten zwar ein wenig müde – sie hatten schon viele Kinder glücklich gemacht – und auch die Prinzessin hatte etwas von ihrem Glanz verloren. Doch Grossmama wusste, dass Julianna sie ins Herz schliessen und ihrem Vater damit grossartige Geschichten erzählen würde. Grossmama kaufte die Figuren und nahm zuhause Farben und Nähkasten zur Hand. Sie frischte die Gesichter auf und die Prinzessin erhielt ein glitzerndes Kleid.

Herzenskitt Seither telefonieren Julianna und ihr Papa mit Begeisterung. Noch immer sehen sie sich selten und ihre Lebenswelten sind verschieden. Doch Räuber und Rotkäppchen, Clown und Giraffe schaffen die Ebene, wo Tochter und Vater einander finden. Die Kasperli aus der Brocki sind zum wertvollen Herzenskitter zwischen zwei Gene- Übers Rotkäppchen finden Julianna und ihr Vater leichter rationen geworden. zueinander. Einmal mehr zeigt sich: Die besten Geschenke sind nicht Fast alles für fast teuer, sondern werden in Liebe ausgenichts sucht. Die Heilsarmee-Brockis bieten gute Gegenstände zu niedrigen Preisen an. Mit dem Gewinn unterstützen die Brockis die Sozialarbeit der Heilsarmee. Durch die Wiederverwertung werden wertvolle Ressourcen geschont. Zudem finden Sammler hier geniale Schnäppchen. Brockis bieten auch Arbeitsmöglichkeiten: kaufmännische Angestellte, Handwerker, Verkäuferinnen, Chauffeure. Diese Teams erwirtschaften zwar beachtliche Umsätze, doch zählt nicht nur der Profit: Heilsarmee-Brockis bilden eine besondere Plattform im Arbeitsmarkt: Langzeitarbeitslose und Menschen mit geringen Chancen erhalten die Möglichkeit zur sinnvollen Tätigkeit, um so wieder in den Arbeitsprozess integriert zu werden. Die Heilsarmee hat in der Schweiz 20 Brocki-Verkaufsfilialen. Gratisabholdienst und Räumungen: Spielerische Kommunikation öffnet 0848-BROCKI oder 0848-276254 die Herzen.

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Weihnachtslieder O du fröhliche, o du selige

Stille Nacht, heilige Nacht

O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren. Freue, freue dich, o Christenheit!

Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute, heilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh.

O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen! Freue, freue dich, o Christenheit! O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre! Freue, freue dich, o Christenheit!

Stille Nacht, heilige Nacht, Hirten erst kundgemacht, durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter, ist da. Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Christ, in deiner Geburt.

Das isch de Stärn vo Bethlehem Das isch de Stärn vo Bethlehem, mached eu uuf und folged däm! Es isch de allerschönschti Stärn. Chömed, ihr Lüüt vo nah und färn, chömed, ihr Lüüt vo nah und fern

Zum Heiland füehrt de Stärn eus hii, drum folged alli, Gross und Chlii! Er liit im Chrippli arm und bloss, aber er wird en König gross, aber er wird en König gross.

Lobed und danked eusem Stärn, folged ihm nah und folged gärn! Eimal dänn winkt er eus und trait übere-n-eus i d’Ewigkeit, übere-n-eus i d’Ewigkeit.

Die Weisen aus dem Morgenland Einige Sterndeuter kamen aus dem Orient nach Jerusalem und erkundigten sich: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind aus dem Osten hierher gekommen, um ihm die Ehre zu erweisen.” Als König Herodes das hörte, war er bestürzt und mit ihm alle Einwohner Jerusalems. Er rief die Hohenpriester und Schriftgelehrten zusammen und fragte sie: „Wo soll dieser versprochene Retter geboren werden?” Sie

antworteten: „In Bethlehem, im Land Judäa” … Da rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und fragte sie, wann sie zum ersten Mal den Stern gesehen hätten. Anschliessend schickte er sie nach Bethlehem und bat sie: „Sucht nach dem Kind, und gebt mir Nachricht, wenn ihr es gefunden habt. Ich will dann auch hingehen und ihm Ehre erweisen.” Nach diesem Gespräch gingen die Sterndeuter nach Bethlehem. Der Stern, den sie im Osten gesehen hatten, führte

(Weihnachtsgeschichte nach Matthäus 2)

sie. Er blieb über dem Haus stehen, in dem das Kind war. Da kannte ihre Freude keine Grenzen. Sie gingen in das Haus, wo sie das Kind mit seiner Mutter Maria fanden, knieten vor ihm nieder und ehrten es wie einen König. Dann packten sie ihre Schätze aus und beschenkten das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe. Im Traum befahl ihnen Gott, nicht mehr zu Herodes zurückzugehen. Deshalb wählten sie für ihre Heimreise einen anderen Weg.


Gesellschaft

Eine Weihnachtsumarmung

Im Kaufhaus wie im Leben: Wie gut, dass Gott wie auch Menschen auf uns Acht geben und uns vor dem Verlorengehen bewahren (Symbolbild). Der kleine Junge hatte sich offensichtlich verlaufen. Er stand im Einkaufszentrum, zahllose Menschen eilten an ihm vorbei. Er wirkte sehr ängstlich und schaute sich nach allen Seiten um, auf der Suche nach einem vertrauten Gesicht. Es war Weihnachtszeit, wohl die schlimmste Zeit des Jahres, um mitten zwischen dahineilenden Menschen zu stehen und ein Familienmitglied aus den Augen verloren zu haben. Doch von meinem Platz neben dem Weihnachtstopf der Heilsarmee konnte ich sehen, was er nicht sah – in der Nähe stand ein älterer Mann und liess den Jungen nicht aus den Augen. Ich dachte mir, dass das sein Grossvater sein musste. Tatsächlich trafen sich irgendwann ihre Blicke und der ältere Mann lief zu dem Jungen und nahm ihn in die Arme. „Du hast gedacht, du hättest mich verloren, stimmt’s? Aber ich habe immer gewusst, wo du warst.” Keine Vorwürfe für den Jungen, weil er davongegangen

war. Keine beschämende Predigt vor fremden Menschen. Keinerlei Tadel. Für so viele Menschen verstärkt die Weihnachtszeit nur das Gefühl der Verlorenheit – in der Menge allein zu sein. Die Betonung von Familie, glücklichen Erinnerungen, Feiern und Schenken erinnert sie nur an ihre Isolation und daran, dass ihr Leben nicht so schön ist. Vielleicht hat die Heilsarmee deshalb Weihnachten zu einem ihrer Schwerpunkte im Jahreslauf gemacht. Vielleicht veranstalten wir deshalb besondere Weihnachtsessen, unterstützen Bedürftige und verschenken Spielzeug. Wir möchten das Gefühl der Verlorenheit lindern oder auf akute Notlagen eingehen und den Geist von Weihnachten auf ganz praktische Weise zeigen. Doch trotz allem, was wir tun, können wir kein zerbrochenes Leben reparieren

und keine tiefen inneren Wunden heilen. Manchmal sind wir überrascht zu entdecken, dass die Menschen, die sich in diesem Weihnachtswirrwarr am verlorensten fühlen, nicht unbedingt knapp bei Kasse sind. Manchmal sind in Wirklichkeit diejenigen die Verletzten, Gebrochenen, Einsamen und Verlorenen, die alles im Griff zu haben scheinen. Die Bibel erzählt von einem solchen Mann – Zachäus. Er war eigentlich sehr reich. Doch wegen seiner Arbeit als Steuereintreiber wurde er von den Leuten gemieden. Doch Jesus, wie der fürsorgliche Grossvater, sah die ganze Zeit, wo er war, und ging in einer lebensverändernden Weise auf ihn zu. Als er von den Leuten dafür kritisiert wurde, dass er mit einem „Sünder” wie Zachäus beim Essen sass, erklärte Jesus ausdrücklich, dass er in die Welt gekommen war, um 

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Auf W iedersehen 

unserer Hoffnung verloren haben. Vielleicht würden wir sogar so weit gehen zuzugeben, dass wir einiges an Liebe zu uns selbst oder zu anderen Zachäus veränderte sich von verloren haben. So etwas ereinem gerissenen Betrüger zu zählen wir sicherlich nicht einem grosszügigen, verantjedem. Vielleicht fühlen wir wortungsbewussten Bürger. uns auch wie der kleine Junge: Warum? Nicht weil er öffentDie Menschenmenge bemerkt lich beschämt, getadelt oder uns nicht, aber wir brauchen ausgegrenzt wurde, sondern es dringend, dass uns jemand weil Jesus ihn gesucht hatte. Er findet. Nun, Freunde, Weihgab ihm das Gefühl von Würde. nachten handelt vom Kommen Er wusste, dass Zachäus andes Heilands der Welt – des ders werden konnte. „Manche von uns würden vielleicht nie zugeben, eine verlorene liebenden Heilands – dessen, Seele zu sein, …” der verlorene Menschen sucht, Es ist so wichtig, dass wir sie in seine Arme schliesst und ihnen das uns im Blick auf die Weihnachtsgeeine neue Beziehung zu ihrem Schöpbeste Zugehörigkeitsgefühl gibt, das sie schichte nicht in Nostalgie verlieren. fer brauchen. sich jemals vorstellen könnten. Wenn wir die Ereignisse um die Geburt Jesu romantisieren, entgeht uns Manche von uns würden vielleicht nie Generalin Linda Bond womöglich die Kraft ihrer Botschaft. zugeben, eine verlorene Seele zu sein, Internationale Leiterin der Heilsarmee Gott wurde Mensch, zog in unsere aber wir gestehen uns vielleicht ein,  Nachbarschaft und verbrachte sein dass wir etwas von unserem Idealismus, Leben mit der Suche nach denen, die unseren Werten, unserem Glauben oder die Verlorenen zu suchen und zu retten (Lukas 19,10).

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Das Jahres­abonne­ment mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–)   Ja, ich abonniere TRIALOG Name Vorname Strasse „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, geht ein Licht auf!”

PLZ/Ort Datum Unterschrift

Die Bibel, Jesaja 9,1

Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee, Postfach 6575, 3001 Bern, Tel. 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91 redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch

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