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Floorball4all
Unihockey im Osten Afrikas
Mit dem Verein Unihockey für Strassenkinder in Uganda und Kenia. Zwei Länder, zwei Kulturen.
TEXT FLORIAN GEISSBÜHLER, SIMON KURT • FOTOS FLOORBALL4ALL
Beim Trainerkurs in Uganda war die Motivation riesig.
Ein siebenköpfiges Team, bestehend aus motivierten Unihockey-Spielern aus der Schweiz, Finnland und Deutschland, machte sich im August vom Flughafen Zürich auf nach Uganda. Nach einer Nacht im Flugzeug und einer rumpligen Busfahrt erreichte das Team das Resort von «Vision for Africa», 40 Kilometer östlich von Ugandas Hauptstadt Kampala.
Dort wurde der erste Floorball4all Trainerkurs des Landes durchgeführt. Montags trafen die Teilnehmenden ein, kurzerhand schnappten sich alle einen Stock und bestritten einige Aufwärmspiele. Alle waren gespannt, was für Leute und welches Niveau die Ausbildner erwarten würden. Die 23 Teilnehmenden wurden in die Gruppen Beginner und Advanced aufgeteilt, dann konnte der Kurs richtig losgehen. Die Motivation war riesig.
Stickhandling, Passtraining, gefolgt von Schussübungen, Goalie-Training und Schiedsrichterkurse liessen die Tage nur so vorüberrauschen. Die Teilnehmenden lernten schnell, die Stimmung war ausgelassen und stets fröhlich. Die Abende wurden mit Infoblöcken zu Floorball4all, Themenbereichen zur IFF (International Floorball Federation) sowie mit gemütlichen Spielrunden genutzt und gefüllt.
UNIHOCKEY BEGEISTERT UGANDA
Neuland war auch die Euphorie, die während der Kurstage für das Eingeben von Unihockey-Projekten entstand. Von 23 Teilnehmenden bekam das Floorball4all Team 16 Projektvorschläge zugesteckt. Dies war weitaus mehr als erwartet und überstieg das mitgebrachte Material. So wurden die Unihockey-Materialsets auf drei Regionen aufgeteilt, die Kursteilnehmenden mussten sich organisieren und teilen. Nachdem am Mittwochabend die Diplomfeier stattfand, wurde am Donnerstag noch ein Turnier gespielt, bevor man schweren Herzens Abschied nehmen musste. Das
Einsatz in Uganda. Zwei Wochen im Osten Afrikas.
Die Kursteilnehmenden in Kenia.
Floorball4all-Team besuchte am Freitag und Samstag noch zwei Schulen mit bereits laufenden Unihockey-Projekten. Es blieb auch noch Zeit für eine Bootstour auf dem Victoria See, bevor es am Samstag hiess: Koffer packen und weiterreisen.
EIN BESUCH IN DEN SLUMS VON NAIROBI
Über Nacht fuhr das Einsatzteam mit einem Bus 16 Stunden bis nach Nairobi in Kenia. Nach dieser langen und nicht gerade angenehmen Fahrt kamen alle völlig übermüdet an und waren froh, den Rest des Sonntages zur Erholung nutzen zu können. Am Montag begann der Trainerkurs in Kenia. Anderes Land, andere Leute. Das Einsatzteam musste sich auf Teilnehmende einstellen, die ein wenig verschlossener, akademischer und auch weniger unihockeybegeistert waren. So gestaltete sich die Woche in Kenia trotz gleich intensivem Programm weniger euphorisch als jene in Uganda. Vielleicht lag es daran, dass Unihockey in Kenia bereits etwas bekannter ist als dies in Uganda der Fall war.
Prägend war für das Floorball4all-Team der Besuch eines Hilfswerks in einem Slum von Nairobi. Das von einer Schweizerin geführte Projekt «Maisha Mema» (Suaheli für: besseres Leben) ermöglicht Familien Schulbildung für die Kinder, einen Ort, wo sie Hausaufgaben machen können. Zudem werden die Eltern bei der Suche nach Arbeit unterstützt. Dass dort mit den Kindern ein Nachmittag verbracht und Unihockey gespielt werden konnte, war für alle Kursleiter ein bleibendes Erlebnis. Auch die Kinder waren begeistert und bekamen eine komplette Goalie-Ausrüstung geschenkt.
INTERNATIONALES TURNIER IN UGANDA GEPLANT
Kurz darauf war der zweiwöchige Einsatz auch schon vorbei und das Team machte sich, gefüllt mit vielen Eindrücken aus Afri-
Besuch im Kinderheim in Nairobi.
kas Osten, auf den Weg zurück in die Schweiz. Zwei Monate später wurde die Geschäftsstelle von Floorball4all darüber informiert, dass die NGO (gemeinnützige Organisation) «Chosen Charity Home» in Uganda daran ist, ein internationales Charity-Unihockey-Turnier zu organisieren. Dieses Turnier soll vom 27. bis 28. Dezember 2022 in der Hauptstadt Kampala in Uganda stattfinden und dazu dienen, die Unihockey-Community in Afrika zusammenzubringen, um Kontakte zu knüpfen und sich gegenseitig kennenzulernen. Die Euphorie für Unihockey scheint also bestens entfacht worden zu sein.
EINSATZ IN BURUNDI UND TANSANIA 2023
Wie es der Ausbildungsphilosophie von Floorball4all entspricht, nach einem ersten Trainerkurs im Folgejahr das Gelernte zu vertiefen und weiterzuentwickeln, wird auch im Jahr 2023 wieder ein Trainerkurs in Uganda durchgeführt. Dieses Mal steht zusätzlich ein Besuch in den Nachbarländern Burundi und Tansania auf dem Programm. So kann Floorball4all auch 2023 neue Projektländer gewinnen, in denen hoffentlich wiederum mit Unihockey ein Unterschied gemacht werden kann.
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