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Tallinn Kulturhauptstadt Europas Geschichten von der Meeresk端ste


Tallinn Hauptstadt der Republik Estland Fläche: 159,2 km² Koordinaten: 59°26’ N 24°45’ E Durchschnittstemperaturen: von -4°C (im Februar) bis +16,7°C (im Juli) Bevölkerung (zum 1. September 2009): 405 562 (Gesamteinwohnerzahl Estlands: 1 340 415) Nationalitäten: estnisch 52,3%, russisch 38,5%, ukrainisch 3,9%, andere 5,3%

Tallinn erwartet Sie! Tallinn ist die Hauptstadt von Estland und im Jahr 2011 gemeinsam mit der finnischen Stadt Turku eine der beiden Kulturhauptstädte Europas. Das ist das größte Kulturereignis in der estnischen Geschichte. Sie halten die erste Auswahl – etwa ein Viertel – des Programms der Kulturhauptstadt Tallinn 2011 in Händen. Hier werden Sie neue Initiativen und vor kurzem geborene Ideen finden, die mittlerweile schon fester Bestandteil des kulturellen Lebens Estlands sind und die wir ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit rücken. Tallinn liegt am Meer, direkt an einer historisch einzigartigen Kreuzung wichtiger Seewege. Die Stadt ist Treffpunkt der Kulturen zwischen Ost und West, Nordund Mitteleuropa, Tallinn erzählt spannende Geschichten. Hier liegt die in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommene Altstadt. Hier finden großartige Sängerfeste statt, die von der jahrhundertelangen Zuneigung des estnischen Volkes zur Musik und von dem Willen, frei zu sein, erzählen. Anhand weltweiter Vergleiche von Statistiken geht man hier am häufigsten ins Theater und liest die meisten Bücher. Die Kultur in Tallinn ist eng mit der Gegenwart und mit dem raschen Fortschritt verbunden – hier steht die Wiege des Internettelefonpioniers Skype, und drahtloses Internet ist in Tallinn ebenso selbstverständlich wie die Luft, die wir atmen. Gleich in Reichweite der Stadt findet sich bezaubernde Natur. Tallinn hat durch die Zeiten hindurch sein Gesicht bewahrt – zugleich tolerant und eigensinnig.

Dessen ungeachtet hat sich Tallinn bis heute mit einem Paradox auseinanderzusetzen. Tallinn ist eine Meeresstadt, aber bisher nicht gänzlich in Richtung Meer geöffnet. Die Einwohner von Tallinn leben quasi mit dem Rücken zur See. Dies hat seine Ursachen – in der jüngeren Geschichte war der Zugang zu den schönen Stränden, von denen das Stadtzentrum Tallinns umgeben ist, sowohl aus politischen als auch wirtschaftlichen Gründen nur schwer möglich. Wie dem auch sei, die Kulturhauptstadt will in die Zukunft blicken und dieses Paradox lösen: das städtische Umfeld verbessern und die Stadt mit dem Meer wieder vereinen. Das Programm der Kulturhauptstadt ist so vielfältig, wie es die Stimmen sind, die Geschichten von Tallinn und vom Meer erzählen. Es wird auch nach dem Jahr 2011 noch viel zu erfahren sein... Viele Ereignisse des Kulturhauptstadtprogramms finden am Meer statt, aber unser Hauptthema wird von dem Programmmachern nicht nur wortwörtlich ausgelegt. Das Meeresthema wird sich voller Poesie entfalten und Ihnen auf die eine oder andere Weise im gesamten Programm wiederbegegnen, Sie begleiten – überall dahin, wo Ereignisse stattfinden. Die Europäische Kulturhauptstadt Tallinn erzählt Geschichten am Meer, öffnet sich dem Meer und den weiten Fernen, die hinter den Meeren liegen. Die besten Geschichten Europas werden 2011 in Tallinn erzählt.

Jaanus Mutli, Geschäftsführer Mikko Fritze, Geschäftsführer Jaanus Rohumaa, Leiter der Programmabteilung


Grünes Marketing Unser Marketing arbeitet daran, dass die Europäische Kulturhauptstadt von möglichst eindrucksvollen kulturellen Ereignissen und einem zugleich möglichst kleinen „ökologischen Fußabdruck“ bestimmt wird. Auch Kultur kann nur in intakter Umwelt gedeien. Wir sind bestrebt, möglichst naturnahe Rohstoffe zur Herstellung aller Produkte und naturfreundliche Verfahren zur Verwirklichung aller Vorhaben zu finden. Wir setzen Naturfarben, einheimische und wiederverwertete Materialien ein. Wir unterstützen lokale Designer und Arbeitskräfte. Das alles, damit das von uns Produzierte eine langfristige Verwendung finden kann und nicht die ohnehin große Menge an unnützen Souvenirs noch aufstocken würde, von denen die Welt auch ohne uns voll ist. Jedes Souvenir soll eine Entstehungsgeschichte und einen Grund haben warum es existiert und damit gleichzeitig eine findige Lösung für ein Problem sein.

Freiwilligenprogramm

Programm Junges Publikum

Ein idealer Freiwilliger der Kulturhauptstadt ist hilfsbereit, wohlwollend und beherzt. Und darüber hinaus natürlich verantwortungsbewusst und flexibel. Er leistet seine Arbeit mit Herz und möchte zum allgemeinen Erfolg des ganzen Vorhabens beitragen. Wenn wir unsere bisher gefundenen vielen Freiwilligen aus diesem Blickwinkel betrachten, können wir mit Freude sagen, dass wir von unserem Ziel nicht mehr weit entfernt sind. Gerade dank ihnen wird alles Erforderliche und Mitreißende verwirklicht. Die Freiwilligen – es kommen immer neue hinzu und sie sind immer willkommen – sind fester Bestandteil des Kulturhauptstadtprogramms in Tallinn, denn die Europäische Kulturhauptstadt wächst aus der gemeinsamen Freude am Tun all ihrer Einwohner. Und Freude – das ist, was zählt.

Kann man junges Publikum erziehen? Wie kann man die Generation unterstützen und fördern, die in der Zukunft Kultur schaffen wird? Damit befasst sich das Programm „Junges Publikum“ der Kulturhauptstadt, das Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an den mit der Kulturhauptstadt verbundenen Projekten ermöglicht. Die jungen Menschen besuchen Aufführungen, Konzerte, treffen sich mit den Programmmachern und Künstlern, nehmen an Diskussionen teil, schreiben Essays und füllen Fragebögen aus. Wir gründen Partnerschaften mit estnischen Schulen und vielfältigen Jugendverbänden. Das Lernprogramm, welches im Laufe der Entwicklung dieser Beziehungen entsteht, konzentriert sich nicht nur auf das Jahr 2011 – die Einbeziehung von Jugendlichen in Kulturereignisse wird auch in der Zukunft fortgesetzt.

Wir halten uns an diese Grundsätze und verfolgen diese auch bei unseren täglichen Aktivitäten: Wir sortieren Müll, sparen Papier ein und bevorzugen Fahrräder, öffentliche Verkehrsmittel oder flinke Füße. Wir haben uns die Aufgabe gestellt, ein gutes Vorbild zu sein: damit Tallinn auch die Hauptstadt der „grünen Kultur“ Europas wird.

Eröffnung In der Silvesternacht wird das Europäische Kulturhaupstadtjahr mit einem großartigen Spektakel am Meer und mit Festlichkeiten in allen Tallinner Stadtteilen eröffnet.


Festivals

Maslenitsa Kulturerbe / Volksfest / Stadtgebiet Ort: Sängerfestplatz und verschiedene Stadtteile von Tallinn Entfernung vom Meer: 500 m Organisation: MTÜ Minu Liin Zeit: 28. Februar – 6. März 2011

Nargen Festival Klassische Musik / moderne klassische Musik / Volksmusik Ort: Naissaar, Gießerei der Werft Noblessner und andere Orte am Meer Entfernung vom Meer: bis 200 m Organisation: SA Lootsi Koda Zeit: Juni – September 2011 www.nargenfestival.ee

Birgitta Festival Klassische Musik / Oper / Oratorium / Ballett / Spitzenereignis Ort: Birgitten-Kloster Entfernung vom Meer: 700 m Organisation: Tallinner Philharmonie Zeit: August 2011 www.birgitta.ee

Die Esten haben viele traditionelle Fastnachtsbräuche. Aber auch die anderen in Estland lebenden Völker haben ihre Bräuche zum Feiern der Fastnacht. Welche Speisen werden nach russischer Sitte während der Faschingszeit gegessen? Welche Spiele werden gespielt und welche Tänze getanzt? Wo steckt das Geheimnis beim Backen der riesigen „Blini“ genannten Pfannkuchen? Warum werden die mit Heu vollgestopften Vogelscheuchen am Ende der Feierlichkeiten angezündet? Die Maslenitsa-Festwoche bietet die beste Möglichkeit zum ausgiebigen Kennenlernen der russischen Fastnachtsbräuche. Ein mitreißendes Volksfest für alle.

Naissaar bzw. Nargen ist eine Insel, die ein paar Seemeilen von Tallinn entfernt liegt. Dort wohnt fast niemand. Unter Anleitung des weltweit bekannten Dirigenten und Chorleiters Tõnu Kaljuste ist aus einer Utopie Wirklichkeit geworden – im Dorf Lõunaküla auf der Insel entstand eines der exotischsten Konzerthäuser in Europa, die Scheune Omari. Das von Kaljuste ins Leben gerufene Nargen Festival, das auf der Insel Naissaare begann und sich über ganz Estland ausweitend zu einem Großereignis in unserer Musiklandschaft entwickelt hat, wird bald zum Bedeutendsten in seinem Bereich in der ganzen Ostseeregion werden. Grundsatz des Festivals ist, dass man alle Aufführungsorte auf dem Seeweg erreichen kann. Zum Beispiel die Gießerei der ehemaligen Werft Noblessner. Im Jahr 2011 steht ein Wasserkarneval und viel Musik der internationalen Spitzenklasse auf dem Spielplan. Über ein halbes Jahrtausend lang hat das Birgitten-Kloster an der Tallinner Bucht gestanden – ein Schmuckstück der nordischen Gotik. Nach den Kriegen und Bränden im 16. Jahrhundert sind vom Kloster imposante Ruinen erhalten geblieben. Im Jahr 2005 erwachten diese zu neuem Leben. Nun findet am Meer, in historischem Ambiente, eines der eigenwilligsten Musikereignisse Nordeuropas statt – das Birgitta Festival. Hauptidee des Festivals ist, eine künstlerische Symbiose aus Neuem und Unkonventionellem des aktuellen Musiktheaters aus aller Welt zu präsentieren: spektakuläre Ballett- und Operninszenierungen, inszenierte Oratorien und andere Großformate gehören zum Programm in architektonisch einzigartiger Kulisse.


Tallinner Meerestage

Tallinn liegt zwar am Meer, aber die Einwohner der Stadt leben quasi mit dem Rücken zur offenen See. Ein Paradox. Sicherlich ist einer der Gründe hierfür, dass ein grosser Küstenstreifen in jüngerer Vergangenheit Sperrgebiet war. Die Kulturhauptstadt und die Tallinner Meerestage möchten diesem Paradox begegnen und den Blick der Tallinner wieder aufs Meer richten, und sie dafür sensibilisieren, dass sie in einer Stadt an der See leben.

Die Tallinner Meerestage bilden eine thematische Klammer um den wohl spannendsten Untersuchungsgegenstand des gesamten Kulturjahres: Wie wirkt sich das Meer auf die Identität seiner Anrainer aus? Im Jahr 2011 wird sich allein im nahem Küstengebiet viel verändern: Die Eröffnung einer Strandpromenade wird das Spazierengehen am Meer möglich machen, und die dann leicht erreichbare Halle des ehemaligen Seeflughafens, die vom

findigen Architektenbüro KOKO Arhitektid renoviert wird und den Ruf eines Architekturwunders genießt, wird eine neue großzügige Ausstellung des Estnischen Meeresmuseums zeigen. Stadtgebiet / Volksfest Ort: Küstenstreifen im Stadtgebiet von Tallinn Entfernung vom Meer: bis 300 m Organisation: Stiftung Kulturhauptstadt Tallinn 2011, Stadtverwaltung Tallinn, Tallinner Hafen, Estnisches Meeresmuseum, Estnische Gesellschaft für Historische Schiffe www.tallinnamerepaevad.ee

Zeit: 15. – 17. Juli 2011

Grußwort des Direktors des Estnischen Meeresmuseums Tallinn liegt zum Meer nah und fern zugleich – quasi in Reichweite, jedoch nicht ständig wahrnehmbar, wenn man nicht gerade tagtäglich auf der PiritaStraße verkehrt. Die Altstadt in ihrer historischen Würde hat keinen Berührungspunkt mit dem Meer und die Häfen sind nicht organisch an den Stadtraum angebunden, denn dazwischen liegt ein Bereich, der nicht gerade anziehend ist.

Festivals

Da man aber immerhin den Status einer Hafenstadt hat, wäre die Mission der nächsten Jahre, die zwei zusammengehörenden Elemente, das Meer und das Land zu verbinden – nicht durch stürmisches Zusammenheften, sondern durch hochwertige Maßschneiderei. Urmas Dresen

Meeresmuseum


Festivals Disainiöö - Designnacht Design / Stadtraum Ort: Tallinn Organisation: MTÜ Eesti Disainerite Liit Zeit: Ende September 2011 www.disainioo.ee www.edl.ee

Internationales JugendZirkus-Festival Jugend / Neuer Zirkus / Volksfest / Spitzenereignis Ort: Kadriorg Entfernung vom Meer: 700 m Organisation: Stiftung Kulturhauptstadt Tallinn 2011, Tsirkusestuudio Folie MTÜ Zeit: Juli 2011

August-Tanz-Festival 2011 Zeitgenössischer Tanz / Stadtgebiet Ort: Theatersäle und Stadtgebiet Tallinn Organisation: Kanuti Gildi SAAL Zeit: Ende August 2011 www.saal.ee

Stalker Festival Zeitgenössische Kunst / Stadtgebiet Ort: Hafengebiet von Tallinn, Kultuurikatel Entfernung vom Meer: 200 m Organisation: Kuratoren Andres Lõo, Franz Pomassl und Anna Ceeh Zeit: Anfang September 2011 www.kultuurikatel.eu

Disainiöö – die Designnacht, die jahrelang als das Showcase des neuen estnischen Designs fungierte, und im Jahr 2011 im Rahmen des Europäischen Innovationsfestivals stattfindet, konzentriert sich in Workshops, Seminaren und Ausstellungen im Stadtraum auf Universaldesign, das international mit dem Begriff Design for All bezeichnet wird. Wie könnte der Stadtraum so gestaltet und geplant werden, dass er für Menschen mit ganz unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen auf die gleiche Weise komfortabel wäre – seien es Radfahrer, Mütter mit Kinderwagen oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen? Der Höhepunkt der Disainiöö ist eine Gala, bei der die europäischen Unternehmen ausgezeichnet werden, deren Produkte eine herausragende Kombination von Funktion und Design in sich vereinen. Zirkus ist eine alte Kunst, die Jugendliche schon immer begeistert hat. Und gerade junge Menschen haben dem ehrwürdigen Zirkus selbst wieder und wieder zu Frische und neuer Aufmerksamkeit bei den Zuschauern verholfen. Zur Förderung der Zirkusausbildung von Jugendlichen findet in 2011 ein internationales Jugend-Zirkus-Festival statt, welches acht führende europäische Jugend-Zirkusgruppen, darunter Albert&Friends aus London, WOK aus Leuven in Belgien, Circ ’A Holix aus Hannover in Deutschland und Zirkus Elleboog aus den Niederlanden, nach Tallinn bringt. Zusammen mit jungen estnischen Zirkuskünstlern werden die jeweils besten Programme der Gruppen in Tallinn präsentiert. Dank der mehr als 350 zu erwartenden Artisten bekommen die Einwohner von Tallinn einen Überblick über die neuesten Richtungen der europäischen Zirkuskunst. Zur Unterstützung des internationalen Wissensaustausches finden im Rahmen des Festivals Workshops unter Anleitung von europäischen Spitzenartisten statt. Im Jahr 2011 wird in Tallinn bereits das zwölfte Mal eines der bedeutendsten Ereignisse des modernen Tanzes in Nordeuropa stattfinden. Das künstlerisch höchst anspruchsvolle August-Tanz-Festival zeichnet sich durch die ästhetisch einzigartige Kombination verschiedenster Genres der zeitgenössischen Tanz- und PerformanceSzene aus: Im Laufe der Jahre sind hier sowohl Thomas Hauert, Jo Strømgren, Xavier Le Roy als auch Pjotr Mamonov aufgetreten. Für das Festival in 2011 beschreiten die Programmkuratoren mutige und neue Wege – dann werden sie die Aufführungen in die Stadtteile von Tallinn tragen und sich auf Inszenierungen im Stadtraum konzentrieren. Es treffen sich die besten Vertreter des estnischen modernen Tanzes und international bekannte Tanzkünstler. In den Siebzigerjahren drehte Andrej Tarkowski in Tallinn seinen mittlerweile zur Weltklassik zählenden Kultfilm „Stalker“. Im Jahr 2011 wird das Stalker Festival am Original-Drehort die aus dem Film bekannte „Zone“, den Raum der Ideale, wo selbst die gewagtesten Träume der Stalker in Erfüllung gehen, wiederbeleben. Unter dem Titel „Endstation“ spüren Ton-, Visual- und Filmkünstler mit unterschiedlichsten Kunstformen den Wünschen und Ängsten der Menschen des 21. Jahrhunderts nach – sowohl jenen, die im Zusammenhang mit Tarkowskis Film immer noch lebendig sind, als auch denen die uns auch ohne Kino beschäftigen. Bereits am 3. Dezember 2010 wird mit einem Genius Loci erstmalig die „Endstation“ des Stalker Festivals vorgestellt.

Platz machen!

Wie kann man sich inmitten einer extrem wachsenden Stadt ein gemütliches und behagliches Nest für „aufgeklärte Bohémen“ Stadtgebiet / Neues Wohnen / bewahren? Das Wohnviertel Uue Maailma, was übersetzt Die Neue Community / Volksfest Welt heißt und in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts auf Ort: Uus Maailm – Die Neue Welt (die Gegend der „grünen Wiese“ vor der Stadt entstand, ist ein Musterbeispiel für zwischen den Straßen Tehnika und den Unternehmungsgeist der Tallinner und weckt Assoziationen zu Kesk-Ameerika und der Pärnu-Chaussee) Wohnprojekten in Kopenhagen oder Berlin. Aber die Holzarchitektur und die Lage in Osteuropa machen aus dem Viertel etwas ganz Entfernung vom Meer: 2000 m Besonderes. Die Wohnaktivisten von Uue Maailma beleben ihren Organisation: Uue Maailma Selts MTÜ Stadtteil mit ganz und gar traditionellen Mitteln: Freundlichkeit und Offenherzigkeit sind ihr Zugang zu allen Bewohnern, die wiederZeit: 2011 um dann an außergewöhnlichen Kunstprojekten teilnehmen. Bis www.uusmaailm.ee zum Jahr 2011 werden im Stadtteil Informationstafeln zum „Neues Wohnen Projekt“ aufgestellt, und es entstehen ortspezifische Kunstprojekte und spielerische Dauerinstallationen. Sich auf den Straßen von Uue Maailma umzuschauen, beim Straßenfestival im Herbst mitzumachen oder im Klubhaus vorbeizuschauen – ist einfach eine Erfahrung für sich.


Plektrum Festival

Plektrum erforscht die Schnittstelle Mensch/Technologie/Bildung/Kultur und transformiert Wechselwirkungen zwischen diesen Dispizlinen in Kunstereignisse: mit Musikkonzerten und Performances, mit VJs und DJs sowie in Workshops und Vorlesungen. Aus der Konzentration auf Themen des virtuellen und künstlichen Lebens entwickelt das Festival in 2011 Projekte zur Fragestellung: „Was ist Leben?“. Eine einfache, aber die wichtigste Frage. Wie ist das Leben im 21. Jahrhundert? Zum Hauptthema werden die Bioethik und deren Behandlung in der Kunst. Ob man alles, was man kann, auch darf? Gibt es in der Wissenschaft auch Raum für Ethik? Ob Entdeckerfreude alles begründet und rechtfertigt?

Technologie / Kunst / Bildung / Musik Ort: Stadtzentrum Tallinn Entfernung vom Meer: bis 1500 m Organisation: MTÜ Plektrum Festival www.plektrum.ee

Zeit: Ende September 2011

Festivals


Sport

Tallinn Marathon

Marathon ist ein Sport für widerstandsfähige Menschen, der in sich die großartige Geschichte von Herausforderung, Anstrengung und Schönheit vereint. Marathonläufer sind besondere Zeitgenossen, ihre Sportart gehört nicht zu den leichtesten und meist sind sie durch ein weltweites freundschaftliches Netz verbunden. Man trifft sich bei unterschiedlichen Wettkämpfen, tauscht Erinnerungen und Erfahrungen aus. Tallinn hat schon früher große Laufereignisse ausgerichtet, aber in 2011 gibt es zum ersten Mal einen Vollmarathon.

Der Tallinn Marathon will neben Berlin, London und New York ein international bekannter Stadt-Marathon werden. Tallinn ist im Vergleich zu diesen Großstädten zwar klein, aber beim größten Laufereignis der baltischen Länder wartet auf die fast 15 000 Teilnehmer, die aus Dutzenden Ländern anreisen, eine einzigartige Strecke, die an der mittelalterlichen Altstadt vorbeiführt, mehrere Parkanlagen durchquert und entlang der Ostseeküste verläuft. Der Tallinn Marathon, der mit Unterstützung der Kulturhauptstadt ins Leben gerufen wurde, ist die richtige

Wahl sowohl für Profis als auch Freizeitsportler, denn neben dem Marathon gibt es auch kürzere Distanzen und auch für die Kleinsten gibt es eine eigene Laufstrecke.

Massensport / Stadtgebiet / Spitzenereignis Ort: Tallinn Entfernung vom Meer: 10–3000 m Organisation: MTÜ Spordiürituste Korraldamise Klubi

Zeit: 11. September 2011


Sport

Europäische Junioren Leichtathletik Meisterschaften Jugend / Großereignis Ort: Stadion Kadriorg Entfernung vom Meer: 1000 m Organisation: MTÜ Eesti Kergejõustikuliit

Seit den Anfängen professioneller Wettkämpfe ist klar – Sport vereinigt. Die Europäischen Junioren Leichtathletik Meisterschaften sind einer der größten internationalen Wettkämpfe, die je in Estland ausgetragen werden - wenn nicht sogar das größte Sportereignis in der Geschichte des Landes, mit zahlreichen Supertaliven: Hunderte junger europäischer Spitzensportler, dutzende Starts, Sportkommentatoren, Sportinteressierte aus Estland und ganz Europa werden erwartet. In Tallinn ist es Zeit für neue Rekorde, neue Namen in der Weltarena des Sports sowie Legenden, die hier beginnen können.

Zeit: 21.–24. Juli 2011 www.tallinn2011.org

Simpel Session Jugend / Extremsport / Großereignis Ort: Saku Suurhall, Kinosäle in Tallinn Entfernung vom Meer: 700 m Organisation: MTÜ Elamussport Zeit: 20.–23. Januar 2011 www.session.ee

Simpel Session ist der Name, der in aller Welt für DAS europäische Großereignis des Extremsports steht. Bereits seit zehn Jahren findet es alljährlich in Estland statt, verfolgt von Hunderttausenden, wenn nicht gar von Millionen Interessierten, über das Internet. In Tallinn versammeln sich über 180 Skateboard-Meister und BMX-Fahrrad-Zauberer sowie Tausende junge Zuschauer, die deren Tricks live miterleben. Zusätzlich findet 2011 zu Simpel Session erstmals in Osteuropa das internationale Radfilm-Festival statt.


11. Sängerund Tanzfest der estnischen Jugend

Wir Esten haben das gemeinsame Singen im Blut, und in Form der tausende Jahre alten Runolieder hat uns diese Tradition seit eh und je begleitet. Das Sängerfest entspringt der estnischen Nationalkultur – ohne dieses wäre Estland überhaupt nicht vorstellbar. Millionen Menschen in der ganzen Welt haben Bilder von den zehn- und hunderttausenden Sängern auf dem Festplatz gesehen. Die Leute selbst sind es, die dem Sängerfest Kraft verleihen: Man kommt zu Tausenden freiwillig und aus purer Freude zusammen um gemeinsam zu singen. In schweren Zeiten ist das gemeinsame Singen für uns Esten eine Stütze und Ausdruck unseres Freiheitswillens gewesen, sowohl während der Bildung der Nation im 19. Jahrhundert als auch zum Ende der 1980er Jahre, als wir die „Singende Revolution“ machten und uns frei sangen. Auch Tanzfeste haben in Estland eine lange Tradition. Und damit es auch weiterhin Sänger und Tänzer gibt, wird schon von klein auf begonnen. Das Sänger- und Tanzfest 2011 wird auf dem Sängerfestplatz unter der Leitung von vielen Chordirigenten und Tanzleitern zehntausende singende und tanzende Jugendliche zusammenbringen. All das wird durch das für das Jahr 2011 ausgewählte Motto „Erde und Welt“ vereinigt.

Chormusik / Großereignis / Volkstanz Ort: Sängerfestplatz Tallinn Entfernung vom Meer: 500 m Organisation: Eesti Laulu- ja Tantsupeo SA

Zeit: 1.–3. Juli 2011 www.laulupidu.ee

Der Este sagt: Sänger- und Tanzfest. Das sind schöne Worte. Ganz normale Alltagssprache. Das bedeutet Gesangsfeiertag, ein Festtag des Gesangs und des Tanzes, den besuchen alle, aus Stadt und Land. Es ist die Zusammenkunft eines sehr alten Volkes, einer ziemlich großen Verwandtschaft. Es ist ein großes, großes Fest der Herzen, darauf hat man gewartet, sich dafür geschmückt – es ist ein Moment des Zusammenhalts, wie ein großes Schiff der Freude und der Hoffnung, das auch über Riffe hinweg trägt. - Doris Kareva

Musik / Oper


Musik / Oper

Ein neues Werk von Erkki-Sven Tüür Moderne klassische Musik / Chormusik / Uraufführung Ort: Konzertsaal „Estonia“ Entfernung vom Meer: 1000 m Organisation: Kammerchor der Estnischen Philharmonie Zeit: 10. März 2011

Erkki-Sven Tüür ist einer der international bekanntesten zeitgenössischen estnischen Komponisten. Für den Kammerchor der Estnischen Philharmonie, der das weltweit am meisten geschätzte estnische Musikensemble ist, wird Tüür in 2011 ein neues Werk schreiben. Gewidmet ist es der Europäischen Kulturhauptstadt Tallinn. Die Uraufführung mit dem Kammerorchester unter der Leitung von Daniel Reuss, gemeinsam mit der Riga Sinfonietta, wird im Rahmen des Rundfunkprogramms „Musikalisches Tallinn“ in ganz Europa ausgestrahlt. Im Verlauf des Europäischen Kulturjahres wird der Kammerchor das Werk mit unterschiedlichen Kammerorchestern an verschiedenen Orten in Europa aufführen.

www.epcc.ee

Nyyd Festival Moderne klassische Musik Ort: Konzertsäle in Tallinn Organisation: Eesti Kontsert Zeit: 20.–30. Oktober 2011 www.concert.ee

Parsifal Klassische Musik / Oper Ort: Gießerei der Werft Noblessner Entfernung vom Meer: 17 m Organisation: Nationaloper „Estonia“ Zeit: 25.–28. August 2011 www.opera.ee

Was ist die Zukunft der sinfonischen Musik? Ist dies ein ausgestorbenes Genre oder sind die Gerüchte über dessen Tod stark übertrieben? Diese, die wichtigste Frage der modernen Tonkunst, wird im Jahr 2011 das Nyyd Festival, der Stolz der Welt der Neuen Musik in Estland, versuchen zu beantworten. Dazu werden außergewöhnliche Persönlichkeiten aufeinandertreffen – Stardirigenten aus aller Welt, die gleichzeitig herausragende Komponisten sind. Zum Beispiel James MacMillan mit dem BBC Symphony Orchestra. Unter dem Titel „Zukunftssinfonien“ werden sie in Tallinn Spitzenorchester leiten, und ihre Werke aufführen, die die Ausdrucksmittel der sinfonischen Musik erneuert haben und erneuern. Der im Jahr 1882 uraufgeführte „Parsifal“ ist die letzte Oper von Richard Wagner und eines der kompliziertesten Werke in der Geschichte der Opernmusik – eine große Herausforderung für jedes Opernhaus. Im Kulturhauptstadtjahr nimmt die Nationaloper „Estonia“ diese an: Die Oper soll in postindustriellem Ambiente, in der Gießerei der Werft Noblessner, direkt am Meer, inszeniert werden. Eines der größten Talente unter den jungen Opernregisseurinnen Europas – Nicola Raab – wird sich des Werkes annehmen, das mittelalterliche Mythologie und die moderne Musik verbindet. Es dirigiert der künstlerische Leiter und Chefdirigent der Nationaloper „Estonia“ – Arvo Volmer.

Fegefeuer Zeitgenössische Oper / Uraufführung Ort: Nationaloper „Estonia“ Entfernung vom Meer: 1000 m Organisation: Nationaloper „Estonia“ Zeit: 3., 4., 5., 18., 19. und 20. Februar 2011 www.opera.ee www.reinvere.fi

Tallinn Music Week Popmusik / Showcase Ort: Tallinn Entfernung vom Meer: 1000 m Organisation: OÜ Musiccase Zeit: Ende März 2011 www.tallinnmusicweek.ee www.myspace.com/tallinnmusicweek

Im Jahr 1992 begegnen sich in einem Küstendorf in Estland, das seine Unabhängigkeit gerade erst wiedererlangt hat, unerwartet zwei Frauen – eine jung und die andere alt. Schmerzhafte Erinnerungen bestimmen ihre Geschichten; wie als wären ihre Schicksale miteinander verflochten erfahren wir von tragischer Liebe und Entscheidungen die beide in jungen Jahren treffen mussten und die über das Leben ihrer Angehörigen entschieden. Wie verändert Gewalt in totalitärer Zeit die Menschen und damit ein ganzes Volk? Die schweren Zeiten sind zwar vorbei, aber die Erinnerungen der Esten daran sind noch immer quälend und warten auf das „Fegefeuer“. Der gleichnamige Roman der finnischen Kultschriftstellerin Sofi Oksanen, die estnischer Herkunft ist, wurde in Finnland, wo etwa fünf Millionen Menschen leben, über 100 000 Mal verkauft. Die junge Schriftstellerin genießt internationalen Erfolg und wurde bereits in 26 Sprachen übersetzt. Große Auszeichnungen blieben nicht aus. Auf der Grundlage dieses Romans erarbeitet der in Berlin wohnende estnische Komponist Jüri Reinvere eine Oper. Die Szene der estnischen Popmusik ist klein, aber produktiv. Die Tallinn Music Week wird all ihre wesentlichen Akteure in Tallinn zusammenbringen und dazu Musikproduzenten sowie Manager aus aller Welt einladen, denn wir wollen ja unser Wissen über das hiesige Musikleben nicht für uns allein behalten... Für viele estnische Musikgruppen kann ein Auftritt hier ein Start in die große Musikwelt sein. Im Laufe von ein paar betriebsamen Tagen und Nächten erhalten die lokalen Musikfans und die internationalen Profis auf diesem Showcase-Festival, das in den besten Live-Clubs, Theatern und Bars der Stadt stattfindet, einen fundierten Überblick über den momentanen Stand der estnischen Popmusik.


AfroReggae

Das Ziel von AfroReggaes Jugendarbeit ist zugleich einfach und extrem kompliziert – Jugendlichen in Risikosituationen zu helfen einen Weg in eine sicherere Welt zu finden, und ihnen Mut zu positiver Veränderung zu geben; den Weg in ein Leben zu finden, in dem Gewalt und Kriminalität keine Macht haben. Das Programm, das in den brasilianischen Favelas seinen Anfang nahm, ist wegen seiner Erfolge weltweit bekannt. Ungewöhnlich aber ist das Mittel, das AfroReggae einsetzt – Musik. Die Musikband von AfroReggae hat mittlerweile Ablegergruppen in ganz Brasilien. Sie selbst nennen sich „Friedenssoldaten“. Konzerte von Trommelgruppen sind extrem beliebt und sogar

Musik / Oper

legendär: Zusammen mit der AfroReggae-Jugend haben zum Beispiel die bekanntesten Namen der brasilianischen Musik – Gilberto Gil und Caetano Veloso – auf der Bühne musiziert. Vor kurzem nahmen sie mit Yoko Ono ihre Version des weltbekannten Hits „Imagine“ von John Lennon auf. Auch in Tallinn fokussiert AfroReggae auf die Arbeit mit Jugendlichen. In 2010 und 2011 unterrichten hiesige und aus Brasilien stammende Trainer in regelmäßig stattfindenden Workshops, wie man Trommeln herstellt und wie man eigene ganz persönliche Trommelmusik macht. Ihr Trommlertalent und ihre Selbstsicherheit, mit Musik auf der Bühne ihre Geschichte zu erzählen, stellen die

Trommelgruppen bereits im Jahr 2010 vor. Sie werden bei mehreren Kulturereignissen in Tallinn als Überraschungskünstler auftreten. In 2011 werden die Stars der AfroReggae Band aus Rio de Janeiro in Tallinn ein Konzert geben.

Jugend / Weltmusik / Großereignis Ort: Stadtteile von Tallinn Entfernung vom Meer: bis 3000 m Organisation: People’s Palace Project (London), Kinderschutzzentrum Tallinn, Zentrum für Jugendarbeit Tallinn u.a. mit Jugendarbeit befasste Organisationen www.afroreggae.org

Zeit: 2010–2011


Friedhof der toten Sprachen Kulturerbe / zeitgenössische Kunst Ort: Stadtraum Tallinn Organisation: Stiftung Kulturhauptstadt Tallinn 2011 Zeit: Sommer 2011 www.tallinn2011.ee

Geschichtenerzählen rettet die Welt Kulturerbe Ort: Tallinn Organisation: Stiftung Kulturhauptstadt Tallinn 2011 Zeit: 21. März – 30. November 2011

In der modernen Welt verkümmern immer mehr Sprachen, und dass immer schneller als je zuvor. Es wird gesagt, dass jede Sprache eine spezifische Gedankenwelt und eine eigene Denkweise ausdrückt. Wenn eine Sprache verschwindet, sterben auch deren Gedanken. Spurlos. Das betrifft mehrere finno-ugrische Sprachen. Aber nicht nur, Sprachen verschwinden auf allen Kontinenten. Deshalb wird in Tallinn im Jahr 2011 etwas Einzigartiges entstehen – ein Ort der Trauer für Sprachen, die einst da waren. Die einst da waren, die es nicht mehr gibt und um die die Welt ein ärmerer Ort geworden ist. Der Ort wird wie ein Friedhof aussehen – dort wird es eine Audioinstallation geben, ein Krematorium für Worte und noch etwas anderes das an die toten Sprachen erinnert. Die Sonnenwende im Frühjahr markiert den Internationalen Tag des Geschichtenerzählens. Wir in Estland allerdings feiern schon seit Jahren unseren eigenen Tag des Geschichtenerzählens: am 30. November. An diesem Tag kommen Erzähler aus Estland und aus aller Welt in Tallinn zusammen, um die Tradition des Geschichtenerzählens, die Menschen seit Jahrtausenden begleitet, fortzusetzen. Im Jahr 2011 ist das Thema, das die zu erzählenden Geschichten verbindet, das Meer. Die zwischen Sonnenwende und November liegende Zeit ist gut geplant für eine Vielzahl von Treffen mit Geschichtenerzählern und für Workshops mit den eingeladenen Künstlern.

Sprache / Literatur


Literaturfestival HeadRead in Tallinn

Literatur transportiert sich meist über Schrift. Die einen schreiben, die anderen lesen. Aber nicht nur. Schriftsteller gibt es wirklich, und man kann sich mit ihnen treffen, ihnen zuhören und mit ihnen sprechen. Auf dem Tallinner Literaturfestival, dem größten Literaturereignis Estlands und dem Showcase der estnischen Literatur, sind sowohl die bereits anerkannten als auch die jungen und vielversprechenden estnischen Schriftsteller vertreten. Es wird auch nicht an weltberühmten Gästen fehlen. Man kann sich mit ihnen im Literaturzelt in der Harju-Straße, auf dem Vabaduse-Platz oder im Niguliste-Museum treffen. Es gibt

Kindervormittage mit Schriftstellern, Buchpräsentationen, poetry slams und Gesprächskreise. Dort treffen Menschen aufeinander, die ohne Literatur nicht mehr leben können, mit solchen die es noch ohne schaffen … aber lange werden auch die es nicht mehr ohne aushalten, denn Literatur ist ansteckend.

„Wir möchten zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt eine ganz bestimmte Anzahl von schreibenden Menschen in Tallinn versammeln, die nicht nur zusammenhängende Sätze schreiben wollen, sondern denen diese auch noch gelingen. Und wenn man einem Philosophen

glauben soll, nach dessen Ansicht die Grenzen der Sprache auch die Grenzen der Welt determinieren, dann ist es unser Wunsch, dass diese vollendeten Sätze die Welt möglichst vieler Menschen vielgestaltiger und freier macht.“ Jan Kaus

Spitzenereignis Ort: Tallinner Altstadt Entfernung vom Meer: 0–1500 m Organisation: Estnischer Schriftstellerverband www.headread.ee

Zeit: Mai 2011

Sprache / Literatur


Triin Loosaar, “Konfrontation”, 2009. Foto: Tanel Rannala Pardaugava Musik- und Kunstschule der Stadt Riga, Schülerfoto: ”Pulleratacke”

Sally Studio, “Feuerkunst”, 2006 Foto: Ilmi-Laur-Paist

Die Eksperimenta! ist für junge Leute an Schulen das, was in der großen Welt den Profikünstlern die Biennale von Venedig ist. Wie aber kann man zeitgenössische Kunst und Jugendliche zusammenbringen? Auf welche Weise soll man die Kunst im Curriculum der Schulen aufnehmen? Kann man Kreativität überhaupt lehren? Die internationale Triennale Eksperimenta! will eine europaweite Veränderung im Bereich der Vermittlung von Kunst für Jugendliche vorantreiben. 2011 wird sie erstmalig in Tallinn stattfinden, geleitet von anerkannten internationalen Kuratoren, die junge Künstler aus 12 teilnehmenden Ländern in Kreativ-Workshops anleiten werden. An jungen Talenten mangelt es nicht.

Jugend / zeitgenössische Kunst / Großereignis Ort: Sängerfestplatz Tallinn und Schloss Maarjamäe Entfernung vom Meer: 500 m Organisation: MTÜ Sally Stuudio www.eksperimenta.net

Zeit: 26. April–14. Juni 2011

Eksperimenta!

Kunst


Kunst

Ars Ornata Europeana Juwelierkunst / Ausstellung Ort: Hafengegend Noblessner, Kunsthalle Tallinn u.a. Entfernung vom Meer: 50–1500 m Organisation: MTÜ Ars Ornata 2011 Zeit: Juni 2011 www.arsornata.ee

Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen Installation / Großereignis Ort: Kultuurikatel Entfernung vom Meer: 200 m Organisation: MobileAcademy, Stiftung Kulturhauptstadt Tallinn 2011, Säätiö Turku 2011 Zeit: Oktober-November 2011 www.mobileacademy-berlin.de

Tunnelprojekt Stadtraum / zeitgenössische Kunst / Ausstellung Ort: Kreuzung der Laikmaa-Straße und der Gonsiori-Straße Entfernung vom Meer: 1000 m Organisation: MTÜ Linnalabor Zeit: 2011, verschiedene www.linnalabor.ee

Ars Ornata Europeana ist DAS jährliche Ausstellungsereignis für moderne Juwelierkunst in Europa. Es findet jedes Mal in einer anderen Metropole statt. Zuletzt in Zürich, Lissabon und Manchester. Das Thema der in 2011 in Tallinn stattfindenden Ars Ornata Europeana ist: UltraMarine. Über das Jahr 2011 verteilt sind fünf Ausstellungen geplant: Eine vom Kurator zusammengestellte Themen-Ausstellung: UltraMarine, eine estnisch-portugiesische Ausstellung über zeitgenössische Juwelierkunst in der Kunsthalle und eine Ausstellung von Studentenarbeiten der sieben Juwelierkunstschulen Europas. Daneben ist die Gruppe estnischer Juwelierkünstler „ÕhuLoss“ mit einer Ausstellung vertreten und es wird eine Übersicht über zeitgenössische estnische Schmiedkunst zu sehen sein. Die Themen-Ausstellung wird im Freien, in dem speziell dazu geschaffenen Architekton im Stadtviertel Noblessner am Meer präsentiert. Stellen Sie sich vor, dass Sie über Ihr Lieblingsthema persönlich mit einem internationalen Spitzenexperten sprechen können und dass es dabei um etwas geht, was die gesamte Gesellschaft brennend interessiert. In vielen Metropolen der Welt ist der „Schwarzmarkt“ schon zu Gast gewesen. Erstmalig in seiner Geschichte ist diese Installation für Wissensaustausch nun für mehrere Städte gleichzeitig konzipiert worden. Für sechs Stunden kommen bis zu 120 internationale Sachverständige und etwa eintausend Besucher zusammen, von denen jeder mit einem Experten für jeweils eine halbe Stunde in einen Direktdialog treten kann. Letzte Stationen des Schwarzmarkts waren Jaffa, Liverpool, Wien, Graz und Istanbul. In jeder Stadt wird ein gerade dort wichtiges Thema als Gesprächsstoff gewählt. Wer selbst kein Gespräch führen will, kann sich dennoch beteiligen und die Dialoge mit Hilfe von Kopfhörern und Simultandolmetschern verfolgen.

Linnalabor – zu Deutsch: Stadtlabor, verbindet Menschen mit akademischem und künstlerischem Hintergrund, die am Stadtraum und dessen Entwicklung interessiert sind. Die Aktivistengruppe aus Kreativen wird im Jahr 2011 dem irreführenden, weil jäh endendem Tunnel unter der Kreuzung der Gonsiori-Straße und der LaikmaaStraße zu neuem Leben verhelfen. Künstler verschiedenster Richtungen, Designer und Architekten wollen dem sonst unbehaglichen Raum eine neue Gestalt geben und neuen Atem einhauchen, damit der Stadtraum menschlicher und lebendiger wird. Das Projekt startet als Wettbewerb.

Maarja Niinemägi, “Blue”, 2007

Umfahrt Studie / Dokumentation / Ausstellung / Film Ort: Tallinn Organisation: Atelier LIMO, Stiftung Kulturhauptstadt Tallinn 2011, Säätiö Turku 2011 Zeit: 2011 www.atelier-limo.eu

Ausstellung der Aerophotos von Yann Arthus-Bertrand Foto / Ausstellung / Stadtraum Ort: Stadtraum Tallinn Organisation: Tallinn2011 Zeit: 2011 www.yannarthusbertrand.org

Die französischen Künstler Brunel und Pannetier, die aus dem Architekturbereich kommen, interessieren sich für Raum, Gedächtnis und Identität. In einem groß angelegten Filmprojekt folgten sie der Linie es ehemaligen „Eisernen Vorhangs“ und beobachteten wie sich das Leben an dieser von Menschenhand geschaffenen Grenze nach deren Wegfall verändert. Nun unternehmen sie eine Reise auf dem Festland an der Ostseeküste entlang von Turku über St. Petersburg nach Tallinn und unterbrechen ihre Tour selbst an den kleinsten Haltepunkten. Sie werden mit den Menschen am Meer sprechen, Eindrücke, Bilder und Erinnerungen aufnehmen. Die Künstler von Atelier LIMO stellen ihre Reisebeobachtungen in Form einer Ausstellung und eines Films vor. Es ist ein Paradox, dass die am meisten gefährdeten und verschmutzten Orte der Welt oft faszinierend schön sind. Yann Arthus-Bertrand entstammt einer Familie in der das filigrane Juwelierhandwerk jahrhundertelang von Generation zu Generation weitergegeben wird. Deshalb ist es vielleicht gar nicht so überraschend, dass, obwohl er schon seit Jahrzehnten einen Namen von Weltruf als Luftfotograf hat, seine Bilderausstellungen oft die Nähe von Schönheit und Gefahr thematisieren. Schönheit braucht nicht immer ein Zeichen für Untergang zu sein, aber die Gefahr kann nah sein und das muss man zu Bewusstsein bringen. Im Jahr 2011 werden seine weltbekannten und fesselnden Groß-Fotoserien im Stadtraum Tallinn zu sehen sein.


Kunst

Installationen im Stadtraum Wie wirkt sich die Wahrnehmung des Stadtraums auf das Leben seiner Bewohner aus? Für ein Festival mit Interventionen im öffentlichen Raum der Stadt Tallinn werden in 2011 etwa ein Dutzend architektonische Installationen errichtet, die miteinander in Beziehung stehen, eine Art Netzwerk bilden und somit die Stadt verändern. Ob dies Duftinstallationen oder aufblasbare Skulpturen sind, ob man in sie hineinkriechen oder daraufklettern kann, ob man in der Stadt einfach plötzlich etwas hört oder mit einer der Installationen spielen kann – das wird ein Wettbewerb entscheiden.

Ausrichter des Festivals ist ein aus Kunstwissenschaftlern und Architekten bestehendes Team, in das jeder Erfahrungen aus unterschiedlichen Projekten einbringt – ob aus der Installation „Gasleitung“, die auf der Architekturbiennale Venedig den russischen mit dem deutschen Pavillon verband, aus der Renovierung des Meeresmuseums in den Hallen des Seeflughafens, der Rekonstruktion des Fernsehturms oder der Kunst-KritikBewegung „Artishok“.

Außer einer, für jedes einzelne Objekt geforderten Originalität, interessiert die Kuratoren im Besonderen dessen Kontextualisierung im Stadtraum. Das Ziel ist, dass die Autoren eine Beziehung zu einem konkreten Ort aufbauen – sei es Kalamaja am Meer oder Lasnamäe mit seinen Neubauten, und dass das Werk auf Gewohnheiten, Wünsche und Probleme der Einwohner des Ortes eingeht. Da der Vorgang des Entstehens bei diesem Vorhaben wichtig ist, kann man die Entwicklung und Errichtung der aufzustellenden Installationen laufend im Festivalblog verfolgen – und auch an deren Gestaltung teilnehmen.

Stadtraum / zeitgenössische Kunst Ort: Stadtraum Tallinn Organisation: MTÜ KAOS, Kuratorinnen Margit Argus, Margit Aule, Maarin Mürk, Ingrid Ruudi

Zeit: Sommer 2011


Darstellende Künste

Teater NO99 Strohtheater Performance / zeitgenössische Kunst / zeitgenössisches Theater Ort: Bastion Skane/ Tallinn Entfernung vom Meer: 400 m Organisation: Teater NO99 Zeit: 1. Mai – 30. September 2011 www.no99.ee

MIM goes sustainable Studie / zeitgenössisches Theater Ort: Kultuurikatel Entfernung vom Meer: 200 m Organisation: Taavet Jansen, Maike Lond und MIMproject Zeit: Mai 2011 www.mimproject.org

Über Jahrhunderte hat man Theater aus Stein gebaut. Das Theater NO99, bekannt für seine ästhetisch bahnbrechenden Inszenierungen, wird den Theaterbau revolutionieren und in 2011 ein „Theater auf Zeit“ aus dem traditionell in Nordeuropa oft verwendeten und umweltfreundlichen Material Stroh errichten. Mit Hilfe der Bewohner des Altstadtteils Bastion Skane wird so das weltweit größte Bauwerk aus Stroh entstehen. Gleich zu Beginn der Arbeit am Projekt haben die Künstler vom Theater NO99 stets unterstrichen, dass es im besonderen um die Vergänglichkeit des Schönen geht, um ein Kunstwerk, das da ist, „aufleuchtet“ und dann wieder verschwindet, ohne eine physische Spur zu hinterlassen. Das Strohtheater wird nur für eine Saison existieren und an 17 Wochenenden zeitgenössisches Theater, Installationen, Kunst und Performances von herausragenden europäischen und estnischen Künstlern präsentieren. Schafft es ein so konventioneller „Dinosaurier“ wie das klassische Theater mit unserer Zeit Schritt zu halten? Theater ist vor allem ein Energiebündel – leider nach wie vor ein verschwenderisches; vom energieökonomischen Standpunkt aus betrachtet voller undurchdachter Lösungen. Taavet Jansen und das MIMproject nehmen den Kampf mit dem Verschwendungsdinosaurier auf und bringen nach zweijähriger Forschungsarbeit und einigen Zwischenversuchen eine Inszenierung auf die Bühne, bei der zusammen mit dem Publikum physische Energie in geistige umgewandelt werden soll – bei minimalem Verbrauch an fossilen Ressourcen.


Alexa Alexander Pepel p Pepeljajew: Der tanze tanzende Turm

Seit vielen Jahren arbeitet Russlands führender zeitgenössischer Tanztheater-Choreograph, Alexander Pepeljajew, regelmäßig in Estland. Ungewöhnliche Choreographien, die Verbindung lebendiger Körper mit moderner Technik sowie aufsehenerregende Interpretationen klassischer Stoffe – das ist Pepeljajews künstlerische Handschrift. Für seine neueste Inszenierung, die in Zusammenarbeit mit der bekannten finnischen Balletttruppe Aurinkobaletti entsteht, hat er ein Thema gewählt, das aus Mythologischem schöpft. Am Strand der Tallinner Bucht wird ein Turm errichtet. Im Turm wird getanzt. Man strebt nach den Höhen. Sowohl geistig als auch körperlich...

Die Idee des „tanzenden Turmes“ ist hauptsächlich durch vertikale Bewegung inspiriert, die sowohl als geistig als auch als körperlich dargestellt werden kann. Tanz als eine Form der Kunst befasst sich mit der Vermittlung und Kombination beider miteinander. Deshalb kann man sich den „tanzenden Turm“ als eine Spirale oder eine Helix vorstellen, die ständig ihre Form verändert. Die bekanntesten Vorbilder des tanzenden Turmes sind: 1. der Turm zu Babel, bekannt wegen seines Abbruchs und der „Verwirrung der Sprachen“. 2. DNA-Molekularstruktur 3. Der Turm von Wladimir Tatlin für die Dritte Internationale, der

nicht gebaut wurde, auf den es aber unendlich viele Hinweise in jeder Art von Literatur gibt. Alexander Pepeljajew

Zeitgenössischer Tanz / Musik / Installation Ort: Kultuurikatel Entfernung vom Meer: 200 m Organisation: Aurinkobaletti (Turku, Finnland), Tanztheater Aparatus (Moskau, Russland)

Zeit: Mai 2011

Darstellende Künste


Film

PÖFF 15 Großereignis Ort: Kinosäle in ganz Estland Entfernung vom Meer: bis 200 km Organisation: MTÜ Pimedate Ööde Filmifestival Zeit: November–Dezember 2011 www.poff.ee

Stummfilme erklingen Stummfilm / zeitgenössische Musik / Weltmusik Ort: Kuluurikatel Entfernung vom Meer: 200 m Organisation: SA Tallinn 2011 Zeit: Februar 2011 www.kultuurikatel.eu

Im Sommer sind die Nächte in den nordischen Ländern hell. Und im Winter? Der Winter ist lang und dunkel. Aber: die Strahlen von Filmprojektoren bringen uns Licht. Das vor 15 Jahren entstandene PÖFF (Filmfestival Dunkle Nächte) ist im Verlauf der Jahre zum größten und wichtigsten Filmfestival in Nordosteuropa geworden. Dafür gibt es gute Gründe – PÖFF verbindet mit seinem Programm Ost und West, Europa und Asien, unterschiedlichste Filmrichtungen und Genres, viele Städte Estlands, Kinokunst aus fast 75 Ländern, 60 000 Zuschauer und über 500 Filme... und das alles in den dunklen Nächten des nordischen Winters! Im Jahr der Kulturhauptstadt, 15 Jahre seit dem ersten Festival, gibt es also noch einen erfreulichen Grund mehr, sich anlässlich dieses Ereignisses mit aller Fantasie des Kinos über die Meere hinweg tragen zu lassen. Einst waren alle Filme stumm. Obwohl später auch Ton dazu kam, behielten Stummfilme jedoch einen gewissen Charme und etwas Geheimnisvolles – denn selbst mit einem „Tonhintergrund“ wirkt solch ein Film dennoch anders. Im Jahr 2011 veranstaltet das Kulturzentrum Kultuurikatel eine Stummfilmwoche und präsentiert Weltklassik dieses Genres... allerdings nach gründlicher Vorauswahl durch anerkannte Tonkünstler von unterschiedlichen Kontinenten, die in ganz unterschiedlichen künstlerischen Feldern und mit unterschiedlichen Stilen arbeiten. Die Filme behalten ihre ursprüngliche Form, es ändern sich nur die Tonreihen, die von den Künstlern im Laufe des Jahres erarbeitet werden. Es sind Kontraste und überraschende „Zusammen-Klänge“ zu erwarten.


Europäische FilmpreisGala Film

Lange war der „alte Kontinent“ das Zentrum der Kinokunst, bis Hollywood und „Bollywood“ Europa den Rang abliefen. Im Jahr 1988 gründeten deshalb mehrere namhafte europäische Filmkünstler in Berlin die Europäische Filmakademie. Diese soll den europäischen Film durch die Verleihung der Europäischen Filmpreise stärken. Die Zeremonie der Preisverleihung findet seit dem jährlich statt – in wechselnden Städten Europas, jedes zweite Jahr aber in Berlin. 2010 wird dieses Glamour-Ereignis in Tallinn stattfinden. Unter den vielen Gästen werden Preisträger und –anwärter, Regisseure, Schauspieler und Produzenten, EFA-Mitglieder und Kritiker erwartet – alle durch die Begeisterung für die europäische Filmkunst miteinander verbunden. Die Zeremonie der Europäischen Filmpreisverleihung wird vom Tallinner PÖFF (Filmfestival Dunkle Nächte) ausgerichtet und ist Teil des Reigens der offiziellen Eröffnungsversanstaltungen des Europäischen Kulturjahres in Tallinn.

Auszug aus der Botschaft der Europäischen Filmakademie: Wir, die Vertreter der Europäischen Filmakademie möchten uns einreihen in den Chor aller und stehen für die Kulturhauptstadt 2011!

Glauben Sie es oder nicht – in Gedanken üben wir bereits unser Liebeslied für die langen und dunklen Dezembernächte in Estland. /.../ Im Dezember 2010 werden unsere 800 „tragenden Stimmen“ der Kinowelt Europas nach Tallinn kommen, um sich eurem Chor anzuschließen. Unsere Lieder erzählen von magischen Stätten in eigenartigen Landschaften Europas, von Menschenschicksalen, die weit von uns liegen können, aber die mittels der Kinoleinwand plötzlich derart nah zu sein scheinen. /.../ So werden auch wir am Samstagabend des 4. Dezembers Zeugen bei der Entstehung eines neuen mehrsprachigen gemischten Chors – des wahren Chors von Europa und Estland.

Ort: Zentrum Solaris, Nokia Konzertsaal Entfernung vom Meer: 1000 Meter Organisation: Europäische Filmakademie, MTÜ EFA 2010 www.europeanfilmacademy.org www.europeanfilmawards.eu

/.../

Zeit: 4. Dezember 2010


Nützliche Informationen

Uhr geöffnet. Tel.: +372 617 7033, info@post.ee, www.post.ee. Das Postamt Toompea befindet sich in der Altstadt, Lossi plats 4 und hat Mo. – Fr. von 8.00 – 17.00 Uhr geöffnet.

NATIONALFEIERTAGE 2011 1. Januar 24. Februar Touristeninformation Tallinn in der Altstadt Niguliste 2 / Kullassepa 4, 10146 Tallinn Touristeninformation Tallinn im Viru Keskus Die Touristeninformation Tallinn im Viru Keskus/ Viru Zentrum/ befindet sich im Zentrum der Stadt. Täglich von 9.00 – 21.00 Uhr geöffnet.

TELEFON Wenn Sie aus dem Ausland anrufen, wählen Sie Ihre internationale Vorwahlnummer und 372 für Estland und dann die Telefonnummer. In Estland können Sie lokale und internationale Anrufe an den kartenbetriebenen öffentlichen Telefonzellen erledigen. Telefonkarten zum Preis von 50 EEK und 100 EEK werden in den Zeitungskiosken und Postämtern verkauft. Die GSM und 3G Mobiltelefonsysteme sind zugänglich; prüfen Sie bitte die Kompatibilität mit Ihrem Betreiber.

INTERNET Öffentliche Internetzugangsstellen wurden überall in Estland eingerichtet. Sie befinden sich in lokalen Bibliotheken und Postämtern. Im ganzen Land gibt es Hunderte von Gegenden mit kosten- und drahtlosem Internet, viele an ziemlich unerwarteten Stellen, wie Strände, Plätze in der Altstadt, Stadien und Konzerthallen.

POSTÄMTER Das Postamt Tallinn befindet sich im Stadtzentrum, Narva maantee 1 und hat Mo. – Fr. von 8.00 – 20.00 Uhr sowie Sa. von 9.00 – 17.00

Neujahr Tag der Unabhängigkeit 2. April Karfreitag 4. April Ostersonntag 1. Mai Frühlingsfeier 23. Juni Siegestag 24. Juni Johannistag 20. August Tag der Wiederherstellung der Unabhängigkeit 24. Dezember Weihnachtsabend 25. Dezember Erster Weihnachtsfeiertag 26. Dezember Zweiter Weihnachtsfeiertag

ANREISE MIT DEM FLUGZEUG Der moderne Lennart-MeriFlughafen (TLL) in Tallinn befindet sich nur 4 km vom Stadtzentrum entfernt, hat eine ausgezeichnete Ausstattung und bietet eine breite Palette an Dienstleistungen, um den Bedürfnissen aller seiner Kunden gerecht zu werden. Der Informationsdienst im Abflugbereich wird entsprechend dem Flugplan 2 Stunden vor dem ersten Flug geöffnet und nach dem letzten eingehenden Flug geschlossen. Der Bus Nr. 2 fährt von 7.00 bis 24.00 Uhr alle 30 Minuten vom Flughafen in Richtung des Stadtzentrums und des Hafens ab. Fahrscheine (25 EEK) können beim Busfahrer gekauft werden. Die Haltestelle am Flughafen finden Sie vor dem Abflugbereich. Im Stadtzentrum befindet die Bushaltestelle in der Laikmaa-Straße zwischen dem Hotel Tallink und dem großen Viru-Zentrum, das an das Sokos Hotel Viru angeschlossen ist. Die Taxihaltestelle finden Sie gleich außerhalb des Abflugbereichs

ANREISE MIT DEM SCHIFF Fähren Die Passagierterminals (A, B, D) befinden sich nur einen kurzen Weg von der mittelalterlichen Altstadt entfernt. Die Seeroute Tallinn-Helsinki ist eine der verkehrsreichsten internationalen Passagierrouten auf der Welt. Fähren überqueren den Finnischen Meerbusen zwischen Tallinn und Helsinki mehrere Male am Tag und legen diese Distanz in etwa zwei bis vier Stunden zurück. Vom Spätfrühjahr bis Spätherbst wird die Route auch von Schnellfähren befahren und damit verringern sich die Fahrtzeiten bis auf anderthalb Stunden. Die Fähren zwischen Tallinn und Stockholm fahren jeden Abend ab. Die Reise dauert etwa 15 Stunden. Der Bus Nr. 2 fährt von 7.00 bis 24.00 Uhr etwa alle 30 Minuten am Hafenterminal A in Richtung des Stadtzentrums und des Flughafens ab. Der Fahrschein kostet im Bus 25 EEK. Die Taxihaltestelle finden Sie auch gleich außerhalb des Terminalgebäudes.

JACHTEN Tallinn heißt auch die Besucher willkommen, die mit Jachten ankommen. Der Jachthafen Pirita (59o28,2‘ N 24o49,2‘ E, VHF 16, Tiefe 2,8 m) befindet sich nur 5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Auf der anderen Seite von Tallinn liegt der Jachthafen Peetri, auch als Jachthafen Noblessner bekannt (Green Light 59.27.343N, 24.22.115E, Red Light 59.27.309N, 24.44.216 E). Er befindet sich nur einige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

ANREISE MIT DEM BUS Die internationalen Buslinien (Eurolines, Ecolines, Hansabuss) bieten Busverbindungen zwischen Tallinn und vielen europäischen Städten an. Ankunft und Abfahrt der internationalen und innerstaatlichen Buslinien ist am Zentralen

Busbahnhof Tallinn. Vom Zentralen Busbahnhof können Sie mit den Straßenbahnen Nr. 2 oder 4 oder mit den Bussen Nr. 17 und 17A in die Stadt fahren.

Beleg vom Taxameter. Falls das Taxameter oder der Drucker nicht in Ordnung sind, dürfte der Fahrer keine Dienstleistung erbringen und Sie haben das Recht, das Bezahlen des Fahrtpreises zu verweigern.

ANREISE PER BAHN

Velotaxi

Täglich fährt ein Zug von Tallinn nach Moskau.

Velotaxis (Fahrradtaxis) bieten eine tolle und umweltfreundliche Möglichkeit an, sich im Stadtzentrum von Tallinn zu bewegen. Sie arbeiten von März bis Oktober. Preise im Stadtzentrum: 35 EEK für Erwachsene, 15 EEK für Kinder.

Der Bahnhof befindet sich in der Nähe der Altstadt und des Hafens. Vom Bahnhof können Sie mit den Straßenbahnen Nr. 1 oder 2 in die Stadt fahren oder einfach 10 Minuten in die Altstadt laufen.

ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL Busse, Trolleybusse und Straßenbahnen verkehren regelmäßig von 6.00 bis 23.00 Uhr. Stellen Sie vor dem Einsteigen in ein öffentliches Verkehrsmittel sicher, dass Sie einen gültigen Fahrschein haben oder kaufen Sie diesen beim Busfahrer sofort nach dem Einsteigen. Für die öffentlichen Verkehrsmittel von Tallinn werden auch 1- und 2-Stunden Fahrscheine, ebenfalls 1- und 3-Tages-Fahrscheine angeboten. Diese Fahrscheine können nur an Zeitungskiosken und nicht beim Busfahrer erworben werden.

TAXI Taxihaltestellen gibt es an den wichtigsten Knotenpunkten und vor größeren Hotels. Passagiere können an der Taxihaltestelle ein beliebiges freies Taxi wählen. Die Preisliste für Taxidienstleistungen wird vom Taxibetreiber festgelegt; dies bedeutet, dass die Preise nicht für alle Taxis gleich sind. Die Anfahrtsgebühr beträgt etwa 35–70 EEK, der Preis für 1 km etwa 8–15 EEK. Über diesen liegende Preise werden als hoch betrachtet. Vergewissern Sie sich, dass der Fahrer eine Betreiberkarte hat. Um Missverständnissen vorzubeugen, verschaffen Sie sich im Voraus Klarheit über den ungefähren Reisepreis an ihren Bestimmungsort. Vergewissern Sie sich, dass das Taxameter eingeschaltet ist. Fragen Sie den Taxifahrer nach einem

UNTERBRINGUNG Die zertifizierten Unterbringungseinrichtungen in Tallinn haben eine hohe Qualität, da die hiesigen Zertifizierungsstandards strenger als der europäische Durchschnitt sind. Eine frühzeitige Buchung direkt bei der Unterbringungseinrichtung oder durch eine Reiseagentur ist von April bis September wesentlich, aber auch in anderen Perioden des Jahres sehr empfehlenswert. Die Touristeninformationen in Tallinn buchen keine Unterbringung. Die meisten Hotels akzeptieren die bekanntesten Kreditkarten. Gebühren werden per Zimmer, nicht per Person in Rechnung gestellt, und in der Regel beinhalten die Preise Frühstück und Steuern.

TALLINN CARD – EINE KARTE FÜR ALLES! Die Tallinn Card ist Ihre Alles-InEinem Karte zum Besten, was die Stadt zu bieten hat. Anerkannt an fast 100 Stellen bietet die Karte eine einfache und preiswerte Weise zur Erkundung Tallinns auf eigene Faust, wobei Sie selbst die Orte auswählen, die für Sie am interessantesten sind. Es gibt einfach keine bessere Weise, Ihren Aufenthalt in Tallinn so persönlich, ökonomisch und unvergesslich zu gestalten, wie Sie nur möchten. Die Tallinn Card umfasst • Freien Eintritt zu ca. 40 Museen und Sehenswürdigkeiten in Tallinn • Freie Besichtigungstouren mit

dem Bus, zu Fuß und mit dem Fahrrad, mit Führung in mehreren Sprachen; • Freie Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel; • Rabatte für Wasserpark, Spabesuche und Gokartfahren; • Freies Bowling oder Billard und Eintritt zu einem der beliebtesten Nachtclubs in Tallinn; • Preisnachlässe in Restaurants und Geschäften Mit dem Kauf der Karte erhalten Sie eine 100-seitige Broschüre auf Englisch, Finnisch, Deutsch und Schwedisch oder Englisch, Estnisch, Russisch und Französisch, in der jeder Zielort der Tallinn Card beschrieben ist, mit Öffnungszeiten und Lage auf dem Stadtplan und bei Bedarf mit Angaben dazu, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin gelangt. Die Tallinn Card ist erhältlich für 6, 24, 48 und 72 Stunden. Nützliche Links: www.tallinncard.ee

Touristeninformation Telefon: +372 645 7777; turismiinfo@tallinnlv.ee www.tourism.tallinn.ee www.visitestonia.com

IMPRESSUM Herausgeber: SA Tallinn 2011 Redaktion: Andri Maimets Designer: The Division AS Konzept und Design: The Division AS Gedruckt in der Druckerei: AS Folger KONTAKT: SA Tallinn 2011 Pärnu mnt 8 / Väike-Karja 9 10148 Tallinn Telefon: + 372 653 2494 Fax: +372 642 7001 communication@tallinn2011.ee


kulturelle Atemzüge Minuten Kulturereignisse Einwohner von Tallinn Touristen mehr Teilnehmer am Sänger- und Tanzfest der Jugend Handys für gebastelte Sitzbänke im Stadtzentrum Strohballen für den Bau eines „Theaters auf Zeit“ das Jahr des Eurovison- Schlagerwettbewerbs in Tallinn das Jahr der olympischen Regatta Jahre sind vergangen, seit Tallinn auf der Weltkarte erschien Freiwillige bei Kulturereignissen Kilometer von der Schwesterkulturhauptstadt Turku entfernt Quadratkilometer umfasst das Stadtgebiet Meter hoch ist die St. Olav Kirche; im Mittelalter Europas höchstes Gebäude Geschichten von der Küste Verbände nationaler Minderheiten Prozent der Banküberweisungen werden elektronisch erledigt Prozent der Steuererklärungen werden elektronisch eingereicht Kulturkilometer an der Küste in der Reihe der Kulturhauptstädte Parks Partnerstädte in aller Welt, mit denen Tallinn Beziehungen pflegt Türme auf der Stadtmauer internationale Großereignisse Häfen Stadtteile mit völlig unterschiedlichem Charakter Straßenbahnlinien Brunnen nur versorgten die ganze Stadt im Mittelalter Seen in der Stadt unter Denkmalschutz stehende Bar im Stadtzentrum

www.tallinn2011.eu/ee

Die Kulturhauptstadt Tallinn 2011 in Zahlen:

7358 400 525 600 404 500 200 000 100 000 13 000 9 000 2001 1980 857 500 177 159 159 150 111 98 91 46 43 38 26 21 15 14 8 4 3 2 1


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