zeitschrift von/für berufs- und mittelschülerInnen
Der Frühling kann kommen
01/2007
www.tango-online.ch
Schüler entwickelt Modelabel
Die hohe Schule Zeichnen auf höchstem Niveau
Robin Roshardt Der nächste Roger Federer?
Welle des Mitgefühls Hilfe für Südindien
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Unbenannt-1 1
1.6.2006 10:20:28 Uhr
17.1.2007 13:29:20 Uhr
das fängt ja gut an
Charlotte Germann, 18, aus Altdorf, besucht die Kantonale Mittelschule Uri und hat eine Menge Hobbys und Talente. Mehr von Charlotte und «Walterli» im Heftinnern!
inhalt
topstory
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1-FRANKEN-AKTION Welle des Mitgefühls
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reportage
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NIZZA Das erste Mal
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AUSDAUER Die hohe Schule
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HUNGER Was heisst hier «Geiz ist geil»?
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interview
AUSDAUER
JUNGSTAR Robin Roshardt – der nächste Roger Federer?
Dorian Itens Kunstwerke haben wir
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OPEN AIR You don’t wanna miss it
der 20-Jährige nicht mehr während
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foto
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beratung
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umfrage
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comic
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kurzgeschichte SEHNSUCHT The girl next door
JUNGSTAR
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humor
hardt der nächste Roger Federer? Der
DAS FÄNGT JA GUT AN Walterli
18-Jährige gewann das grösste Junioren-
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DAS HÖRT JA GUT AUF Liza
in Wimbledon in den Viertelfinals. Julien
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aufruf
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FASHION Der Frühling kann kommen: «brainstorm» ist da
JUGENDFOTOPREIS Verspielt TSCHAU.CH Gibt es «Liebe auf den ersten Blick»?
schon in einer früheren tango-Ausgabe vorgestellt. Inzwischen zeichnet der Schulstunde, denn er hat sich nach bestandener Matura entschieden, nach Florenz zu ziehen und das Zeichenhandwerk auf höchstem tech-
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nischen Niveau zu lernen. «Manchmal überkommt mich das Gefühl, in einem anderen Jahrhundert zu leben», sagt Dorian, 22, der bis zu drei Monaten an einer Zeichnung arbeitet.
WAS HÄLTST DU VON HAUSMÄNNERN? Nur eine Frage! KULTFIGUR Walterli
impressum
4
Jung, talentiert, willig: Wird Robin Ros-
turnier der Welt und stand in Paris wie Adams, 17, und Lucca Kaiser, 17, besuchten den Jungstar im Trainingscenter von Swiss Tennis in Biel. Einblick in ein anderes Leben.
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6
1-FRANKEN-AKTION Marilen Dürr, 17, Tina Waegeli, 19, und Balz Aliesch, 20, reisen zwei Jahre nach dem verheerenden Tsunami nach Südindien, um zu sehen, was mit dem von ihnen gesammelten Geld – insgesamt 200'000 Franken – geschehen ist. Der Empfang vor Ort ist über-
Ciao Obwohl sich der Winter dieses Jahr nicht besonders ausgetobt hat, freue ich mich darauf, dass die Tage allmählich länger und die Röcke wieder kürzer werden. Da trifft es sich gut, dass Simon Fässler aus Turbenthal
wältigend, andererseits erkennen die
in den vergangenen Monaten an seiner
Basler Schüler auch, dass noch viel
eigenen Modekollektion gearbeitet hat
zu tun ist, leben doch noch immer
und jetzt die ersten Modelle seines Mo-
Tausende in Notunterkünften auf
delabels «brainstorm» vorliegen.
engstem Raum.
Und wenn die Temperaturen noch mehr steigen, geht endlich die Open-Air-Saison wieder los. Tanja Knup und Mariarosa Lamorte befragten Christoph Hu-
KULTFIGUR
St. Gallen. Wusstet ihr, dass die Red Hot
Altdorf, entwickelte für ihre
Chili Peppers einen chinesischen Koch
Maturarbeit eine Sprachtheo-
und zehn Paar Calvin Klein-Unterhosen als Bedingung für
rie, die sich spezifisch auf
ihren Auftritt stellten?
Comicstrips bezieht. Der praktische Teil bestand aus 15 «Walterli»-Comics. Wir meinen: Walterli
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ber, den Geschäftsführer des Open Air
Charlotte Germann, 18, aus
hat das Zeug zur Kultfigur!
Ohne Eltern in die Sommerferien – für viele ein Traum. Strände mit nackter Haut und Abende mit viel Alkohol – einfach super. Wie chaotisch es werden kann und was eine Armani-Parfümflasche in einer Feriengeschichte zu suchen hat, findet ihr im Beitrag «Das erste Mal» von Sancho Thelen. Tsunami? War da nicht etwas vor einigen Jahren? Damals beschlossen Marilen, Balz und Tina spontan, eine Spen-
BRAINSTORM
denaktion zu starten. Dank einer cleveren Idee sammel-
Simon Fässler, 19, aus Tur-
ten sie über 200'000 Franken in ihre Spendenkässeli. Nun
benthal, hat auf einen
besuchten sie das Katastrophengebiet und erzählen in
Aufruf in einer früheren
ihrer spannenden Reportage, wie der Wiederaufbau vor-
tango-Ausgabe reagiert,
anschreitet.
wonach wir gute Ideen
Roger Federer ist ein Weltstar. Doch mit dem 18-jährigen
finanziell unterstützen. Und da er im Rahmen seiner Maturarbeit seine eigene Kleiderkollektion entwickeln wollte und dafür Startkapital benötigte, griffen wir ihm unter die Arme. Das Resultat darf sich sehen lassen: Der Frühling kann kommen: «brainstorm» ist da!
Zürcher Robin Roshardt steht das nächste Schweizer Tennis-As vor dem Durchbruch. Robin begann mit vier Jahren Tennis zu spielen und gewann das weltgrösste Juniorenturnier. Über seine Ziele und sein Leben im Tennissport sprach er mit Julien Adams und Lucca Kaiser. tango ist wieder prall gefüllt mit vielen spannenden Storys. Vielleicht ist im nächsten Heft auch ein Artikel von dir? Wir freuen uns über jede Zuschrift. Bitte beachte dazu die Hinweise in der Heftmitte.
Flavia Vinzens, 18, würde gerne mal im Ausland studieren, z. B. Journalismus oder Medienwissenschaften. «Ich bin ehrlich, nett, treu, hilfs-
Viel Spass mit tango wünscht An Nguyen
bereit, sehr faul, kann aber auch engagiert sein, wenn mir etwas Spass bereitet». Aristoteles Filipe, 18, spielt gerne
Moni Rimensberger gestaltete tango.
Basketball und macht Musik. Nach der Be-
Sie empfiehlt «Depeche Mode» für
rufsmatura würde er sich gerne mal im Bank-
ins Auto, «Afenginn» zum Festen und
wesen versuchen. Aristoteles: «Ich bin witzig,
«Norah Jones» zum Baden.
offen, selbstbewusst und lasse mich schnell für etwas begeistern.»
reportage
Welle des Mitgefühls mi über a n u s T e h c is r e d r ö m Als der gt und fe s n ie s ta s o d ü S n te s die Kü d Leid n u d o T n o v r e d il B e verheerend arilen M n e n n ö k , n e h e g lt e um die W Aliesch lz a B d n u li e g e a W a Dürr, Tin en: In h e s u z s lo n te ta r h e m nicht über ie s ln e m m a s n e h c o W knapp drei fer der p O ie d r fü n e k n a r F 200’000 d sie nach in s t tz e J – . e h p o tr s Flutkata was mit , n e h e s u z m u t, is e r Südindien ge ssiert ist. a p n r e ld e g n e d n e p S den
Marilen Dürr Gymnasium Kirschgarten Als an jenem zweitenWeihnachtstag die ersten Schreckensmeldungen eintreffen, realisiere ich das Ausmass der Katastrophe zunächst gar nicht, zu sehr bin ich mit den Vorbereitungen für meinen Geburtstag beschäftigt. Doch schnell steigen die Opferzahlen und mit ihnen das Entsetzen über das Geschehene. «Was können wir für die Flutopfer in Asien tun?», diskutiere ich wenige Tage später beim Abendessen mit Freunden und Eltern. Und plötzlich ist die Idee zu unserer «1Franken-Aktion» geboren: Wenn alle Baslerinnen und Basler nur einen Franken spenden, können wir 175'000 Franken für die Opfer der Flutkatastrophe sammeln. Doch wie kommen wir an 175'000 Menschen heran? Nur über eine Art Schneeballprinzip: Wir wollen Freunde an-
rufen, die wiederum ihre Freunde informieren, die wiederum ihre Freunde anrufen, die weitere Freunde anrufen und diese einladen, mit von uns selbst gebastelten Kässeli Einfränkler zu sammeln. Von da an sind Tina, Balz und ich pausenlos an der Arbeit. Selbst in der Silvesternacht stossen wir nur kurz an und machen dann weiter. Die Not der anderen und der Wunsch zu helfen verleihen uns Flügel. Das Elternhaus wird zur Einsatzzentrale, und bald haben wir so viel zu tun, dass wir Helfer einsetzen müssen, um genügend Sammelbecher zu basteln. Am Ende sind 1500 Becher im Umlauf und die Telefonleitungen laufen heiss.
Was dann passiert, ist schier unglaublich: Innert weniger Tage erlauben uns über hundert Geschäfte, die Kässeli unserer «1Franken-Aktion» bei sich aufzustellen. Wir erhalten Kässeli-Anfragen aus der ganzen Region und nachdem mehrere TVSender, Radiostationen und Zeitungen über uns berichten, melden sich wildfremde Menschen aus der ganzen Schweiz und wollen mithelfen. Die von Balz erstellte Website wird von über 5000 Besuchern ange-
«Am Ende sind 1500 Becher im Einsatz und die Telefonleitungen laufen heiss»
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welle des mitgefühls
klickt, zudem erhalten wir über 600 Mails. Alt und Jung macht mit, wie zum Beispiel der Heimweh-Basler aus Kanada, der via Internet auf unsere Aktion aufmerksam wird und uns 50 Franken in einem Couvert schickt. Oder der dreijährige Tadeo, der sein geliebtes Sparschweinchen schlachtet und Fr. 3.20 beisteuert. Aber nicht nur öffentliche Sammelstellen und private Spender, auch unzählige Schulklassen beteiligen sich an unserer Aktion. So kommen teilweise sehr hohe Beiträge zusammen, ohne die wir es kaum geschafft hätten. Am Ende zählen wir Fr. 200'559.72 in unseren Kässelis! Nachdem die Aktion vorbei und der Scheck an HEKS und Caritas überreicht ist, fallen wir in ein Loch. Da ist es eine glückliche Fügung, dass wir einige Monate später für die Verleihung des youngCaritas-Award nominiert werden. An einem sehr emotionalen Anlass erhalten wir alle eine persönliche Urkunde. Als wir denken, dass nichts mehr diesen würdigen Moment übertreffen kann, gibt uns der Jugendbeauftragte der Caritas bekannt, dass wir nach Südindien
«Der dreijährige Tadeo schlachtet sein geliebtes Sparschweinchen und steuert Fr. 3.20 bei»
Marilen Dürr erzählt Lotti Latrous («Schweizerin des Jahres 2004») von ihrem Projekt
Balz Aliesch bei der Verleihung des youngCaritas-Award
welle des mitgefühls
Auf Besuch bei einer Frauengruppe
reisen dürfen, um zu sehen, was mit den Spendengeldern passiert ist! Nun gibt es kein Halten mehr, überglücklich fallen wir uns in die Arme. Die zweiwöchige Reise wird durch die Caritas organisiert und begleitet. Im Vordergrund steht der persönliche Kontakt mit den betroffenen Menschen, vor allem mit Fischern, Witwen, Jugendlichen und Kindern, die in fünf Dörfern nahe der Küste mit unserem Geld unterstützt werden. Über Dubai fliegen wir nach Trivandrum, es folgt eine Horrorfahrt durch die nächtlichen Landstrassen Südindiens. Angesichts des alarmierenden Zustands der Strassen, der fehlenden Strassenbeleuchtung sowie des horrenden Tempos unseres Fahrers sind wir froh, heil am Ziel unserer Reise anzukommen. Müde und überwältigt von all den neuen Eindrücken schlafen wir sofort ein. Victor, unser Reisebegleiter vor Ort, erklärt uns am nächsten Morgen einige relevante Dinge, auf die wir achten sollten: Ein Mann schüttelt beispielsweise einer Frau im Normalfall nicht die Hand, sondern 10
legt die Hände gegeneinander und verbeugt sich leicht. Zunächst lernen wir 17 weibliche «Animators» kennen. Diese Gruppe wurde nach dem Tsunami gebildet, um vor allem Frauen zu einer neuen Zukunft zu motivieren. Als wir den Raum betreten, stehen alle Frauen auf und begrüssen uns mit einem warmen Applaus. Wir sind gerührt und spüren sofort die Energie, den Ehrgeiz und die Kraft, die sich in ih-
«Sie möchten unbedingt ein Lied von uns hören, also singen wir ‹Z’ Basel a mim Rhy›» Gegessen wird aus Bananenblättern. Wichtig: Blatt immer von unten nach oben falten!
Mitte: Schülerinnen mit neuer Uniform, nachdem sie die Schweizer Gäste mit Tänzen und Ansprachen herzlich empfangen haben Rechts: Notunterkunftshütten, in denen immer noch 1000 Menschen auf engstem Raum leben. Einer Familie steht nur ein Zimmer zur Verfügung
ren Augen widerspiegeln. Teilweise sind es auch Frauen, die durch die Katastrophe ihren Mann verloren und deshalb fast keine Chance mehr haben, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Sie strotzen nur so vor Power, lachen viel, sind aber auch ernst und manchmal fliessen sogar Tränen. Sie möchten unbedingt ein Lied von uns hören, also singen wir «Z’ Basel a mim Rhy». Nachdem auch sie für uns gesungen haben, klären sie uns über das Voranschreiten des Wiederaufbaus auf. Uns interessiert, weshalb die Menschen nicht geflüchtet sind, da die Tsunami-Welle ja bereits einige Stunden vorher über Indonesien hereinbrach und man das Unheil erahnen konnte. Wir erhalten eine uns bisher nicht bekannte, jedoch einleuchtende Antwort: Die Menschen hier leben sehr nahe am Meer und sind diesem
Grümpelturnier TA N G O - FA C T S nden im Altersheim? tu ses rle Vo t? mu Ar Marsch gegen die die ihr eigenes soziales tas sucht junge Leute, ari gC un yo ? en los ch mit Obda er schulübergreiob Ein-Frau-Projekt od al Eg n. lle ste ine Be für Projekt auf die l verfolgt, melde es Projekt ein soziales Zie in de nn we n, tio Ak fende rd an. den youngCaritas-Awa ellt und einer breiten ungcaritas.ch vorgest yo w. ww f au rd wi t h youngCaritas Das Projek i Bedarf unterstützt dic Be t. ch ma ge t nn ka t? Öffentlichkeit be plane ich mein Projek und Umsetzung: Wie n tio ep nz Ko Zu r ? zu ren ps mit Tip Wo finde ich Sponso Kommunikationsplan? aritas Wie erstelle ich einen r Website von youngC gen findest du auf de Fra ren ite nen we d de un hie diesen t die versc , der Schritt für Schrit en ad itf Le r he tlic ich einen übers beschreibt. Phasen eines Projekts gCaritas-Award Projekte mit dem youn n ste be die en rd we er Immer im Herbst ert. Die Award-Gewinn nzert und Party gefei Ko t mi d un t Or et r hn vo eic ausgez d erhalten der Caritas Schweiz un nd tla jek Pro ein in reisen zudem der Caritas. Einblick in die Arbeit d n, Projektbeispiele un Weitere Informatione h/award www.youngcaritas.c
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welle des mitgefühls
Messe in Pallam um 6 Uhr früh. Die Mädchen sitzen in den vordersten Reihen und tragen ihre beste Sonntagskleidung
sehr verbunden, da sie ja fast alle Fischer sind. Das Meer, die Haupteinnahmequelle für die Dorfbewohner, wird als Mutter betrachtet, die ihre Kinder beschützt und ihnen die Existenz sichert. Es ist für die Menschen unvorstellbar, dass die Mutter ihren Kindern etwas Schlechtes zukommen liesse. Deshalb dachte man, ein Wunder sei geschehen, als sich an jenem Morgen das Meer erstaunlich weit zurückzog und dadurch viele Muscheln und Fische preisgab. Die Kinder rannten freudig an den Strand, um die Schätze einzusammeln, bevor sie von der unglaublichen Wucht des hereinbrechenden Tsunamis überrascht wurden. Unser Gespräch dauert insgesamt vier Stunden. Am nächsten Tag fahren wir 12
nach Pallam, einem weiteren Dorf. Als wir das Auto verlassen, werden wir von den Einwohnern wie Menschen aus einer anderen Welt begutachtet. Niemand traut sich näher an uns heran, aber alle starren sie uns an, obwohl wir uns für die bevorstehende Messe indisch gekleidet haben. Die teilweise noch zerstörte Kirche ist randvoll. Anders als bei uns sind hier alle Generationen vertreten, von den Jüngsten bis zu den Ältesten. Bänke gibt es nicht, man sitzt auf Sand, vorne die Kinder, hinten
Ein Dorf mit wieder aufgebauten Häusern
die Erwachsenen. Die Einzigen, die Stühle haben, sind wir. Vor dem Gottesdienst gehen wir hinter dem Priester durch die Menge, erhalten als Willkommensgeste einen farbigen Punkt auf die Stirn und werden einzeln namentlich begrüsst. Marilen dankt der Gemeinde auf Englisch, worauf der Pfarrer übersetzt. Wir singen erneut «Z’ Basel a mim Rhy», diesmal in der Version der FCB-Hymne, die jeweils vor dem Spiel angestimmt wird… Als der Priester die Begegnung offiziell abschliesst, stürmen alle Kinder auf uns und begrüssen uns stürmisch mit den wenigen englischen Worten, die sie beherrschen. Ich schüttle über zehn Kindern gleichzeitig die Hände… Wir besuchen ein nächstes Dorf, wo bereits 170 neue Häuser gebaut
Schöne und für uns sehr Befreiende ist, dass dieselben Frauen, die vorhin aufgelöst geweint haben, jetzt wieder lachen. Das Essen wird auf feuchten Bananenblättern serviert, was sehr hygienisch ist. Wie wir feststellen, klappt man nach dem Essen sein Bananenblatt zusammen. Tina versucht sich in diesem Unterfangen, wird aber bald von den Frauen freundlich zurechtgewiesen, sie habe das Blatt von der falschen Seite her zusammengeklappt. Klappt man es wie Tina von unten nach oben zusammen, bedeutet dies die Beendigung der Freundschaft… Nach dem erlebnisreichen Essen singen wir noch ein zweistimmiges «Der Mond ist aufgegangen» und fahren in eine Schule.
«Einen solch warmen Empfang habe ich noch nie erlebt›»
und bewohnt sind. In einem Haus machen wir einen Zwischenhalt und sprechen mit einigen Frauen über ihre Erfahrungen mit dem Tsunami. Die eine Frau erzählt so mitreissend, dass wir, obwohl wir nicht wirklich verstehen, was gesagt wird, unsere Tränen nicht mehr zurückhalten können. Sämtliche Frauen im Raum weinen, was eine sehr eigenartige Stimmung ergibt. Wir sind fast froh, als wir gehen dürfen und zu einem nahe gelegenen Spital fahren, wo wir helfen sollen, den Garten von Schwemmholz zu säubern. Die Arbeit ist aber anstrengend, sodass wir es keine Viertelstunde aushalten. Wir trinken also eine Kokosnuss und machen uns wieder auf den Weg ins Dorf, wo wir ein traditionelles Mittagessen einnehmen. Das
Tina, Marilen und Balz kokosnusstrinkend vor einem Markt
Als wir die Aula der Schule betreten, sind wir überwältigt: 500 Kinder sitzen auf dem Boden versammelt, die kleinsten vierjährig. Wir werden von tanzenden Mädchen nach vorne geleitet. Einen solch warmen Empfang habe ich noch nie erlebt. Nachdem wir uns alle bedankt haben, halten ein Knabe und zwei Mädchen sowie eine Lehrerin eine in Englisch gehaltene Rede, in denen sie uns für unser Engagement danken. In diesem emotionalen Moment wird mir bewusst, dass wir von den Menschen, denen wir mit der «1-Franken-Aktion» helfen konnten, jetzt alles wieder zurückerhalten.
Marilen Dürr, 17, aus Basel, ist enorm vielseitig. Sie tanzt, spielt Theater und Fussball, näht, malt, bastelt… «Berufs- und Studienziel? Da habe ich wirklich noch keine Ahnung! Vielleicht Naturwissenschaften oder eben doch Geschichte, Wirtschaft…? – Mal sehen, was noch alles auf mich zukommt.»
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interview
Robin Roshardt – der nächste Roger Federer? lig: Wird il w , rt e ti n le ta , g n u J nächste Robin Roshardt der ährige -J 18 r e D r? re e d e F r Roge Juniorente s s rö g s a d n n a w ge d stand in n u lt e W r e d r ie rn tu don in den Paris wie in Wimble k in ein Viertelfinals. Einblic anderes Leben.
Julien Adams und Lucca Kaiser Kantonsschule am Brühl Als wir das topmoderne Trainingszentrum von Swiss Tennis in Biel betreten, wird uns sofort klar, dass dies eine Talentschmiede ist: Eine riesige Tennishalle, diverse In- und Outdoorplätze, ein grosszügiger Kraftraum und ein gemütliches Restaurant zeugen davon, dass Geld nicht nur vorhanden ist, sondern dass es auch investiert wird. Es scheint, dass die Frage um die Nachfolge von Roger Federer sehr ernst genommen wird. Einer, der diesen Ansprüchen gerecht werden könnte, ist Robin Roshardt. Der 18-jährige Zürcher, der vor drei Jahren nach dem Abschluss der Sekundarschule und ohne Ausbildung nach Biel gezogen ist, trainiert hier unter professionellsten Bedingungen und wird bereits von Sponsoren wie Nike unterstützt. Top-Trainer von Swiss Tennis kümmern sich nur um ihn und 15 weitere Talente. Robins Karriere kann sich sehen lassen: Mit vier Jahren beginnt er, Tennis zu spielen. Sein Talent kommt
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robin roshardt – der nächste roger federer?
nicht irgendwoher, denn seine Mutter, Claudia Pasquale, ist eine ehemalige Profispielerin. Sie ist es, die ihn und seinen jüngeren Bruder Luca trainiert und fördert. Nach sieben Schweizermeistertiteln und unzähligen Turniersiegen gewinnt Robin 2006 die inoffizielle Juniorenweltmeisterschaft in den USA, steht in Wimbledon und Paris in den Viertelfinals und bestreitet sein erstes ATP-Turnier bei den Profis. Der grossgewachsene Jungstar empfängt uns ohne Starallüren. Geduldig und höflich, fast etwas schüchtern, beantwortet er unsere Fragen:
Robin, du setzt voll auf die Karte Tennis. Wie müssen wir uns eine Trainingswoche vorstellen? Montag bis Freitag lebe ich mit meiner Familie in Biel. Ich trainiere 5 bis 6 Stunden täglich, das heisst 4 Stunden Tennis und 2 Stunden Konditionstraining. Ist es schwierig, alles unter einen Hut zu bringen? Leidet darunter deine Freizeit? Eigentlich nicht. Es ist alles gut geplant, zudem habe ich ja am Wochenende frei und kann so meine Freizeit in Zürich mit Freunden verbringen. Oft besuche ich Eishockeyspiele, was eine gute Abwechslung zum strengen Tennisalltag ist. Kann man sagen, dass du Profi bist? Ja, eigentlich schon. Während drei Stunden pro Woche kommt eine Privatlehrerin vorbei, mit der ich Französisch und Englisch pauke. Verdienst du auch wie ein Profi? Nein, eigentlich nicht. Bei uns Juni-
«Ich trainiere 5 bis 6 Stunden täglich»
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malen» Jugendlichen tauschen möchtest? Nein, niemals – Tennis ist mein Leben! Gerade in meiner verletzungsbedingten Pause letzten Sommer habe ich wieder bemerkt, wie wichtig mir Tennis ist. Was sind deine Stärken und Schwächen? Eine meiner Stärken ist meine Vorund Rückhand von der Grundlinie aus. Woran ich noch viel arbeiten muss, ist mein Körper, vor allem die Kraft. Wie viel ist Talent und wie viel ist hart erarbeitet? Das ist schwierig zu sagen, aber bei der Talentvergabe hatte ich sicherlich Glück. Natürlich wird man nur mit harter Arbeit besser, aber eine untalentierte Person mit der gleichen Förderung wäre nicht gleich gut wie ich. Was hältst du von der Aussage, dass du der nächste Roger Federer bist?
«Ich will in die Top 50»
oren sind die Siegesprämien noch nicht sehr hoch, vielleicht tausend Franken für einen Turniersieg. Als ich letztes Jahr mein erstes ATPTurnier in Gstaad spielte, erhielt ich viertausend Franken. Eigentlich nicht schlecht für ein Aus in der ersten Runde… Wie motivierst du dich, um so viel in diesen Sport zu investieren? Ich brauche mich nicht zu motivieren, ich liebe Tennis! Auch das Training ist kein «Muss», es macht meistens Spass. Natürlich bringen Erfolge einen zusätzlichen Schub, noch mehr zu leisten. Gibt es Tage, an denen du dein Leben mit demjenigen eines «nor-
Das ist total falsch, Federer ist einzigartig. Würdest du gerne einmal gegen ihn spielen? Ich hatte schon einmal die Gelegenheit, mit ihm zu trainieren. Er ist ein sehr netter Typ auf und auch neben dem Platz. Bei deinen Turnieren bist du schon um die ganze Welt gereist, von England über Nordamerika bis nach China. Welches Land hat dich bis jetzt
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Sie denken an Ihren Einstieg ins Wirtschaftsleben. Wir auch an Ihren Aufstieg nach der Matur.
Investment Banking • Private Banking • Asset Management Sie wollen lieber direkt ins Zentrum des Wirtschaftslebens rücken statt lange die Schulbank drücken? Der Directstart der Credit Suisse für Mittelschulabsolventen mit Schwerpunkt Wirtschaft ermöglicht Ihnen als Alternative zum Studium den direkten Einstieg in die faszinierende Welt der Banken- und Finanzbranche. Interessiert? Weitere Informationen unter www.credit-suisse.com/directstart Neue Perspektiven. Für Sie.
robin roshardt – der nächste roger federer?
«Tennis ist mein Leben»
besonders angesprochen? Vor allem Australien, aber auch Asien haben mir sehr gefallen. Es sind schon ganz andere Welten. Leider bleibt mir kaum Zeit für Sightseeing, ich bin schliesslich dort, um Tennis zu spielen und nicht um Länder anzuschauen (lacht). Hast du einen Angstgegner, gegen den du häufig und auch ungern spielst? Meinst du so wie Federer und Nadal? Ja, so ungefähr. Also, bei den Junioren ist das noch nicht so extrem, aber man trifft immer wieder auf die gleichen Gegenspieler, was schon zu Rivalitäten führen kann. Was sind deine konkreten Ziele für die Zukunft? Ich will in die Top 50.
Julien Adams, 17, aus St.Gallen, geht gerne ins Krafttraining und mag Kino, Fussball und Computer. Er bezeichnet sich als «humorvoll, hilfsbereit und kontaktfreudig».
Lucca Kaiser, 17, aus Bronschhofen, mag Fussball und Playstation 2. Er sagt von sich sich: «Ich bin ruhig, schüchtern, humorvoll und ungeduldig».
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reportage
Der Frühling kann kommen: «brainstorm» ist da! ahmen R im e llt o w h Ic r: la k r a Schnell w eigenes meiner Maturarbeit ein enständige Kleiderlabel und eine eig Kollektion entwickeln. Simon Fässler Kantonsschule Büelrain, Winterthur Da ich ein äusserst kreativer Mensch bin und mit blanker Theorie nicht viel anfan«Von der ersten gen kann, musste meine MaturarPapierskizze bis zur beit einen prakgreifbaren Kollektion tischen Teil beindauert es rund ein Jahr» halten, in welchem ich meine Kreativität auch ausleben kann. Schnell war klar: Ich wollte ein eigenes Kleiderlabel und eine eigenständige Kollektion entwickeln. Auch wenn es nicht alle Lehrer begrüssen, wenn ich meinen Schreibblock während der Schulstunden für Skizzen statt Notizen 20
brauche, so arbeite ich praktisch pausenlos an Entwürfen und Ideen. Von der ersten Skizze auf Papier über die Bearbeitung am Computer bis zur greifbaren Kollektion dauert es rund ein Jahr. In dieser Zeit entwerfe ich unzählige Skizzen für Motive und Kleider jeglicher Art. Der ganze Prozess ist äusserst kreativ. Inspiriert werde ich von allen mög- wähle ich stets einen relativ dicken lichen Seiten, auch Natur und Archi- Stoff aus, wodurch ein Maximum an tektur geben mir neue Ideen. Und Qualität erreicht wird. Veredelt wernatürlich füllen den die Textilien «Bald füllen Unmengen mittels verschieUnmengen von Fotos mit Schaudener Techniken: von Fotos mit fensterpuppen Einerseits wird Schaufensterpuppen den Chip meiner das Logo aufden Chip meiner Digitalkamera... gestickt, anderDigitalkamera» Die Arbeit seits gibt es drei hat sich gelohnt! verschiedene Entstanden sind verschiedene Ka- Drucktechniken, die je nach Motiv puzensweater, Polo- und T-Shirts so- und Menge angewendet werden. wie Caps und Beanies. Bei den MaNatürlich muss meine Kollektion terialien schaue ich peinlich genau einen einprägsamen Namen haben. darauf, dass alle Textilien aus min- Die entscheidende Idee dazu kam in destens 80%, meistens aber 100% einer Englischlektion, als ich wie so Baumwolle bestehen. Zudem oft an einem passenden
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der frühling kann kommen: brainstorm ist da!
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Namen herumstudierte. «Make a mind map», sagte die Lehrkraft und ein Geistesblitz schoss mir durch den Kopf: «brainstorm». Der Name ist perfekt, beschreibt er doch die Entstehung jedes Motivs wortwörtlich: Zunächst braucht es eine Inspiration, darauf folgt der mehr oder weniger lange Prozess der Verarbeitung und Weiterentwicklung. Viele verschiedene Überlegungen führen Schritt für Schritt zum gewünschten Endergebnis. Dieses soll auffallen und im Idealfall zum Denken anregen. Im eigenwilligen «brainstorm»Logo habe ich versucht, diese Gedanken umzusetzen: Die weit nach aussen gezogenen Linien stehen für Energie, Bewegung und Kontakt zwischen dem Label und seiner Umwelt. Die Umwelt beeinflusst das künstlerische Werden des Labels, andererseits will das Label auch seine Umgebung mitbestimmen und sich in der weiten Welt etablieren. Der Sommer kann also kommen – die ersten Modelle meiner Kollektion warten auf euch!
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Simon Fässler, 19, aus Turbenthal, mag «Sport, Musik und natürlich mein Label». Er bezeichnet sich als «kreativ, zielstrebig, geduldig und vielseitig interessiert». Er könnte sich vorstellen, Architektur zu studieren, «sofern es die Arbeit neben ‹brainstorm› zulässt…»
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reportage
Das erste Mal t bloss Unser Appartemen eine l k e in e , n e t t e B i dre frischen it m d a B in e , e h c Ku ein TV. d n u n r e h c u t d n a H ir in w s a w , s a d u a n e Also g ien ohne r e F n e t s r e n e r e uns ten. l l o w n e b a h n r e t El
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Sancho Thelen KV Zürich Business School Paris, Vancouver, Seattle, Anchorage, alles schöne Orte – nur immer waren die Eltern dabei. Deshalb ist Nizza das Geilste. Hunderte von Discos und Bars, eine Strandpromenade, auf der es von heissen Frauen in knappen Bikinis wimmelt, und eine Zwei-Kilometer-Shoppingmeile. Und mittendrin, am Place de Macena, laut Reiseführer Nizzas «Hotspot», unser Appartement: bloss drei Betten, eine kleine Küche, ein Bad mit frischen Handtüchern und ein TV. Also genau das, was wir in unseren ersten Ferien ohne Eltern haben wollten. Unsere Französisch-Stunden – der eigentliche Grund, warum wir da waren – fingen um acht an, mittags war Schluss. Die ersten beiden Tage waren wir pünktlich, am dritten Tag fehlte uns die Motivation,
durch die Ritzen; nachts waren wir damit beschäftigt, wild um uns zu schlagen. Während wir mal wieder an der Playstation hockten, rief unser Freund, ein Spanier, er gehe mal eben seiner Schwester hallo sagen, die auch in Nizza sei. Als mein Handy klingelte, war es unser Kollege: Seine Eltern, seine Schwester, die Cousine und deren Verlobter seien auf dem Weg zu uns, der Vater feiere heute nämlich seinen 60. Geburtstag. Wir sollten bitte schnell alles aufräumen. Schnell? Einen Saustall, behaust von drei 17-Jährigen, in dem alles, von Flaschen bis zu Essensresten, auf dem Boden herumlag? Nicht zu vergessen ein Haufen CDs und die WC-Rollen. Doch natürlich wollten wir keinen schlechten Eindruck machen. So teilten wir uns blitzschnell auf:
«Unsere erste
Woche sah so aus kein Abwasch, kein Putzen, Essen im Takeaway. Einfach super»
um halb acht aufzustehen. Unsere erste Woche sah so aus: kein Abwasch, kein Putzen, Essen im Takeaway. Einfach super. Keine Mutter, die sagte: «Steh endlich auf! Die Sonne scheint« oder «Räum bitte deine dreckigen Kleider weg!». Das Leben konnte nicht besser sein. Nur wurde es immer chaotischer. Einer von uns spielte ständig FifaSoccer auf der Playstation, die wir extra auf Französisch eingestellt hatten, um doch noch etwas zu lernen. Der Zweite hatte keine Lust, seine im Kühlschrank ausgeleerte Milch aufzuwischen, sodass ein saurer Gestank in der Luft hing. Meine Spezialität war es, alte WC-Rollen nicht in den Eimer, sondern in die nächste Ecke zu pfeffern. Hunderte von Ameisen schlichen sich bereits
er die Küche und das Bad, ich das Schlaf- und Wohnzimmer. Möglichst viel unters Bett und in die Schränke, so unsere Taktik. Gegen den Gestank öffneten wir alle Fenster und versprühten mein teuer erstandenes Armani-Parfüm. Und schon hörten wir lautes Spanisch im Treppenhaus. Sie waren da. Unser Freund lächelte erleichtert, als er das Appartement präsentierte. Die Mutter ging schnurstracks in die Küche, um Tortillas zu machen. Die Cousine löcherte uns inzwischen, ob wir tatsächlich jede Nacht nur zu dritt verbracht hätten. Beim Nachtessen wurden wir für unsere Ordnung gelobt. Nur der penetrante Armani-Geruch hätte uns fast verraten. Aber es gelang mir, das Thema gleich wieder im Keim zu ersticken – ich erzählte ihnen, dass am Tag zuvor meine Parfümflasche zerbrochen sei…
Sancho Thelen, 19, aus Zürich, hat diesen Text als Lehrling beim «Magazin» geschrieben. Er würde gerne einmal Lehrer in Kalifornien werden und bezeichnet sich als «humorvoll, spontan und zielorientiert». Hobbys: Eishockey, Kaffeetrinken, Chillen.
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29.8.2006
8:34 Uhr
Ich bin Polizist
bei der Stadtpolizei ZĂźrich.
!USBILDUNG MIT 7EITSICHT DIPL 4OURISMUSFACHFRAU FACHMANN (& $ER PRAXISORIENTIERTE DREIJĂ&#x160;HRIGE 3TUDIENGANG iDIPL 4OURISMUSFACHFRAU FACHMANN (&w BE REITET DEN -ANAGERNACHWUCHS AUF DIE HERAUS FORDERNDEN !UFGABEN DER &REIZEIT UND %RLEBNIS INDUSTRIE VOR $AS ZWEITE 3TUDIENJAHR IST EIN VON DER 3CHULE BEGLEITETES 0RAKTIKUM )M DRITTEN 3TUDIENJAHR WĂ&#x160;HLEN DIE 3TUDIERENDEN EINE 6ER TIEFUNGSRICHTUNG -ARKETING +OMMUNIKATION UND -EDIEN ODER 0RODUCT -ANAGEMENT 7ER AN DER !CADEMIA %NGIADINA STUDIERT HAT IST AUF GRUND DER BREITEN !USBILDUNG BESTENS BEFĂ&#x160;HIGT EINE ERFOLGREICHE +ARRIERE ANZUGEHEN +ONTAKT !CADEMIA %NGIADINA 3AMEDAN 4ELEFON &AX HFT ACADEMIA ENGIADINA CH
Pirmin 31, Handballer
Polizistin oder Polizist in der grĂśssten Schweizer Stadt zu sein, ist spannend und anspruchsvoll â&#x20AC;&#x201C; im Streifenwagen, auf dem Motorrad, auf dem See, in Uniform oder in Zivil. FĂźr diese aussergewĂśhnliche Aufgabe brauchen Sie Motivation, Besonnenheit und eine gute Ausbildung. Aufgeweckte, kontaktfreudige 20- bis 35-jährige Schweizerinnen und Schweizer mit Berufsabschluss, Matur oder anerkanntem Diplom bilden wir während zwei Jahren bei vollem Lohn zu verantwortungsbewussten, kompetenten Polizistinnen und Polizisten aus. Unsere kĂźnftigen Mitarbeitenden sollten kĂśrperlich fit und mental belastbar sein. Tag fĂźr Tag an vorderster Front dabei sein. Ein angesehener, vielseitiger und fordernder Beruf! Wenn Sie die Herausforderung annehmen mĂśchten, bestellen Sie die Bewerbungsunterlagen bei der Stadtpolizei ZĂźrich: Personalwerbung Polizeischule, Postfach, 8023 ZĂźrich, Telefon 044 411 92 16/17 oder Ăźber www.stadtpolizei.ch
Seite 1
umfrage
Nur eine Frage! ste Was ist deine grös n? Motivation im Lebe Lara Broder, 15: Meine Kollegen und meine Familie.
Martina Marjetik, 23: Träume und Wünsche zu haben.
Lydia Rüesch, 18: Meine Zukunft!
Apollonia Auciello, 20: Dass das Leben ein Abenteuer ist und alles irgendwie seinen Sinn hat.
ott fragen? Was würdest du G
Carol, Vivien, 17: Schaffen wir die Matura?
Sabrina Strebel, 18: Habe ich einen Wunsch frei? Nicolas Burtscher, 17: Wie kann ich reich werden, ohne einen Finger zu krümmen?
Rebecka, Anina, 18: Wieso gibts so viel Ungerechtigkeit auf dieser Welt? Simona Manetsch, 17: Gibts ein Leben nach dem Tod?
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Hausmännern? Was hältst du von
Katrin Wirth, 17: Männer sollen nur wissen, wie hart Hausarbeit ist!
Thomas Angehrn, 19: Tja, wenn die Frau genug verdient…
Anwaar Muhamud, 17: Wenn sie attraktiv sind…
Manuel Stutz, 16: Was ist das? Kerim Tbaishat, 15: Waschlappen!
Tabea Huy, 20: Ich wünsche mir sofort einen!
iebe»? Was ist für dich «L
Tamara Schindler, 15: Jemand, der immer für mich da ist.
Fabiola, Judith, 19: Vertrauen.
Mirjam, Corinne, Patrizia, 18: Sex mit Hausmännern!
Valentin Ohlhorst, 14: Eine chemische Reaktion. Karin Blöchlinger, 17: Das gewisse Etwas...
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reportage
Die hohe Schule Matura? Wie weiter nach der er, seit ich Fast ein Jahr ist es h gen bin. nach Florenz gezo atte ich h e g n la so en eb st Fa ach der zuvor vergebens n ht; solide c u es g le u h Sc en ig richt schienen Zeichenkenntnisse öllig aus der v en r h Ja it se n o h sc sein. Mode gekommen zu Dorian Iten Die «Angel Academy of Art», nach dem Gründer und unserem «Maestro» Michael John Angel benannt, ist inzwischen mein zweites Zuhause geworden. Obwohl es weltweit nicht viele Orte gibt, die ähnlich spezialisiert sind, ist das Ziel schnell auf den Punkt gebracht: Wir sind hier, um das H a n d w e r k zu lernen. Z e i c h n u n g und Malerei auf höchstem technischen Niveau, der Tradition des 19. Jahrhunderts folgend, welche ihrerseits bis auf die Florentiner Renaissance zurückgeht. Das Programm, welches ich durchlaufe, besteht aus drei aufeinan-
derfolgenden Stufen im jeweiligen Medium: Bleistift, Kohle und Öl. Daneben gibt es Vorlesungen über Kunstgeschichte, Anatomie oder Perspektive. Die eine Hälfte des Tages arbeitet man an seinem Projekt, die andere Hälfte wird dem Aktzeichnen gewidmet. Die erste Stufe besteht aus dem Kopieren von eigens dafür entwickelten Zeichnungen, «Bargue Drawings» genannt, wobei der Schwierigkeitsgrad mit jeder Zeichnung ansteigt und
«An einer Kohlezeichnung arbeite ich mindestens drei Monate»
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«Cast Drawing»: Um eine Gipshand mit Kohlestift abzuzeichnen, benötigte Dorian drei Monate bzw. 144 Stunden 31
die hohe schule
auf dem vorher Gelernten aufbaut. Nach vier Bleistiftzeichnungen, an denen man im Schnitt zwischen einem und zwei Monaten arbeitet, wechselt man zu Kohle und beginnt mit den «Cast Drawings», dem Abzeichnen von Gipskopien (= Casts) bekannter Skulpturen. Nach zwei dieser Kohlezeichnungen, mit denen man mindestens jeweils drei Monate verbringt, kommt eine neue Herausforderung: Ölfarbe! Auf dieser letzten Stufe malt man Stillleben, vier bis sechs davon, alle mit bestimmten Vorgaben und entsprechenden Techniken, die man erlernt. Mit jedem bisschen, das ich dazulerne, wächst mein Respekt für die alten Meister. Welche Schätze haben uns Rubens, Gérome, Bouguereau und Dürer hinterlassen, wie gerne hätte ich Leonardo über die Schulter geschaut! Die Arbeiten, die in dieser Zeit
«Manchmal überkommt mich das Gefühl, in einem anderen Jahrhundert zu leben»
entstehen, sind in erster Linie technische Übungen. Aber um diese technische Virtuosität zu erlernen, bin ich ja hier. Sie ermöglicht mir, die Bilder aus meinem Kopf möglichst direkt auf die Leinwand oder das Papier zu bringen, ohne mich mit technischen Einschränkungen herumschlagen zu müssen. Sie bedeutet Freiheit! Manchmal überkommt mich zwar das Gefühl, in einem anderen Jahrhundert zu leben. Denn niemand lässt sich hetzen, jeder nimmt sich für seine Arbeiten genau so viel Zeit, wie er eben braucht. Bei klassischer Musik sitzen wir stundenlang konzentriert im Studio, wobei das Sonnenlicht aus praktischen Gründen draussen bleiben muss. Ziemlich schräg, wenn ich nach einem
langen Tag wieder die hektische «Aussenwelt» betrete und abgelenkt von Handy-Gepiepse erst mal von einem durchgeknallten Tomaten liefernden Dreirad-Raser umgefahren werde… Gleichzeitig gehöre ich aber auch zur Generation, die mit Computer und Internet aufgewachsen ist und das Web als (mächtiges!) Werkzeug einzusetzen vermag. Das Internet bietet mir Zugang zu Wissen. Es gibt mir die Möglichkeit, sowohl die Arbeiten zu finden, die mich inspirieren, als auch die Menschen, mit denen ich konstruktive Kritik austauschen kann. Es ist Archiv, Ideenfundgrube, Spielplatz, Hilfseinrich-
dorian@does.ch. TA N G O - FA C T S chte, wendet sich an mö ern ud pla n Ite n mit Doria Wer Fragen hat oder Websites : ausserdem folgende ch eu lt eh pfi em n ria Do es Portfolio») om («Mein persönlich www.dorian-iten.c esign Label») lernen») ls.com («Illustration/D um zeichnen/malen zu t, www.dorian-visua gu r seh ; ity un mm org («Weltweite Co ich») www.conceptart. o und Spielwiese zugle ng») izer Website: Portfoli we Sch e ein afik, Design, Gestaltu Gr («M en .ch zu den Them www.does ity un mm Co r ize we h («Familiäre Sch www.stylestation.c
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tung und Motivationsspritze in einem. Vor allem den Foren verdanke ich viel. Die meisten Abgänger unserer Schule gehen auf die Suche nach einer Galerie oder haben in den letzten Jahren vor dem Abschluss durch die aussergewöhnliche Qualität ihrer Arbeiten bereits Beziehungen zu Sammlern und Galeristen aufgebaut. Für mich wird dies das eine Standbein sein. Stillleben, Portraits, allegorische Gemälde, die hohe Schule. Das andere geht in Richtung Illustration und Grafik Design. Ich kann mir vorstellen, alles zu machen und tue es zum Teil auch schon eine Weile: Poster, Snowboard/Skateboard Decks, Tattoos, Buchillustrationen, Character Design, Concept Art, Matte Painting, Strassenmalerei usw.. Gebt mir Farbe und einen Pinsel, und ich bin glücklich!
«Bargue Drawing»: Für diese Bleistift-Aktzeichnung benötigte Dorian 3 Wochen bzw. 36 Stunden
Dorian Iten, 22, bezeichnet sich als ruhig, nachdenklich, etwas verträumt, kritisch und leidenschaftlich («so à la ‹Stille Wasser sind tief›»).
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Die tango-Redaktion: Klasse 2wa, Kantonsschule am Brühl
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foto
Verspielt
des 33. Schweizer a m e Th s a D – lt ie p rs Ve te Fantasie, g n rla e v s e is re p to fo d Jugen it. tango ke ig d u re rf tie n e rim e p Witz und Ex r prämierten zeigt eine Auswahl de Preisträgern n e d i e b t a h d n u r e ld Bi nachgefragt.
Hafensehnsucht Das Foto stammt von Denise Weeber, 20: «Nach einem Umzug war nur noch der abgegriffene Kickertisch übrig. Da wir uns nicht von ihm trennen wollten, nahmen wir ihn mit und haben überall mit fremden Menschen um die Wette gekickert. Schliesslich sind wir am Hafen gelandet. Es ist Sonntagmorgen, es wird langsam hell, Nebel steigt auf. Es ist das letzte Mal, dass wir an diesem Tisch spielen und dieser Moment sollte festgehalten werden.» 36
Flugversuch «Das Bild entstand erst im Nachhinein am PC», sagt Dave Grossmann, 18, Gymnasiast und begeisterter Breakdancer. «Ich wollte meinen Freund in einer bestimmten Phase des Saltos fotografieren und brauchte deshalb mehrere Versuche. Letztendlich habe ich den gesamten Ablauf fotografiert und hielt dies in einem einzigen Bild fest.»
Angriffslustig «Das Bild entstand während einiger Kaspereien spät in der Nacht, die Idee kam mehr oder weniger spontan», erinnert sich Dave Grossmann. «Um das Gummibärchen besonders hervorzuheben, liess ich es als einziges Objekt in Farbe.»
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verspielt
Gescheiterte Revolution Das Bild entstand, als Vera Warnsing, 19, sich mit dem Thema «Punk als Modebewegung» auseinandersetzte. «TShirts mit Anarcho-Sternen und der Irokesenschnitt waren plötzlich wieder trendig. Einige Jugendliche wollten jedoch, dass ihr Äusseres ihre Einstellung und Haltung unterstreicht. «Doch zumeist wurden sie nicht ernst genommen und ihnen vorgeworfen, nur einer modischen Welle beteiligt zu sein», sagt Vera, die Grafik-, Fotodesign «oder irgendetwas Politisches» studieren möchte.
Kopfball «Das Foto symbolisiert den letzten Sommer, als es schien, die ganze Welt habe nichts ausser der Fussball-WM im Kopf», sagt David Nydegger, 20, aus Oberdiessbach, der zurzeit im Zivildienst steckt. Entstanden ist das Foto bei einer Partie Fussball mit Freunden in einer fast fertig gebauten Tiefgarage. «Ich mag die Echtheit, die bei spontanen Inszenierungen erhalten bleibt», sagt David, der sich für Visuelle Kommunikation interessiert. 38
Suppenspiel «Bei dieser Suppe kann man doch gar nicht anders, als mit den Buchstaben zu spielen», lacht Sarah Züst, 16, aus Horgen, die sich für Fotografie, Theater, Kunst und Musik interessiert und nach der BMS an der Hochschule für Gestaltung und Kunst studieren möchte.
Ausgespielt Ein Torhüter, der vom aufs Tor abgefeuerten Ball durchs Netz hindurch nach hinten geschoben wird? «Diese Idee entstand ganz spontan», erinnert sich Amarin Spörri, 18, aus Schafisheim. «Ich wollte so die Zweideutigkeit des Themas demonstrieren: Der Torwart verspielt die Chance, den Ball vor der Torlinie zu halten; das Bild ist aber auch eine verspielte Darstellung, da es die Situation überspitzt», erklärt der Kantonsschüler. 39
verspielt
Spiel mit Grenzen Miriam Leonardi, 21, aus Himmelried, besucht die Schule für Gestaltung in Basel. «Spiel mit Grenzen» entstand an einem tristen Frühlingstag auf dem Pausenhof ihrer ehemaligen Primarschule. «Mein Gedanke drehte sich um Nahrung und um unseren leichtfertigen Umgang damit. Denn ob ich einen Tischtennisball oder einen Apfel zum Spielen benutze; wen kümmerts? Von beidem gibt es ja genug.»
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Ich will nur spielen Denise Siegenhaler, 16, aus Waltenschwil, gewann mit diesem Foto in der Kategorie 13-17-Jährige: «Meine Absicht war, ein Kind in seiner Lieblingsumgebung abzulichten. Daher war mein Nachbarsmädchen das perfekte Motiv für diese Aufgabe», sagt die Schülerin der Kantonsschule Wohlen, die nach der Matura am liebsten Fotografie oder Mediendesign studieren möchte.
ver-spielt Elvira Rusterholz, 18, aus Gossau, hat dieses Foto während einer Pfadiübung geschossen. «Wir hatten eine Menge Spass», erinnert sich die Wirtschaftsmittelschülerin mit Schwerpunkt Informatik, «und am Ende hab ich dieses Bild ein wenig farblich bearbeitet und beim Wettbewerb eingereicht». 41
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VERSPIEgeLT «Beim Betrachten dieses Fotos soll man dazu angeregt werden, über die bekannten Grenzen hinwegzudenken und neue Räume zu entdecken», sagt Dominik Arni, 20, aus Lyss, der in Bern die BMS macht und danach Architektur studieren möchte.
TA N G O - FA C T S en gesamtndfotopreis 2007 sjf) schreibt jährlich ein (sa e afi gr to fo nd 34. Schweizer Juge ge Ju r Schul- und 23, Einsendeschluss ist beitsgemeinschaft fü alle Jugendlichen bis d sin Die Schweizerische Ar igt ht rec be me ah wettbewerb aus. Teiln u» gesucht. schweizerischen Foto er Fotos zum Thema «D n ste be die en erbilder werden in ein rd we 07 20 Franken. Die Gewinn 00 50 der 30. September. er üb n vo rt We im ntiert. attraktive Sachpreise r Öffentlichkeit präse Zu gewinnen gibt es esmuseum in Zürich de nd La en ch ris ize . we eis.ch ung im Sch www.jugendfotopr dreiwöchigen Ausstell lagen findest du auf ter un lde me An d un n Weitere Informatione
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reportage
Was heisst hier ÂŤGeiz ist geilÂť?
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Auch Jean Ziegler, Genfer Soziologieprofessor und UNO-Sonderbeauftragter für das Recht auf Nahrung, unterschrieb den Aufruf 45
Bild: Der Spiegel
Sandra Ujpétery Kantonsschule Hohe Promenade Am Anfang steht ein Bild in der Zeitschrift «Der Spiegel». Einige bis auf die Knochen abgemagerte schwarze Kinder sind darauf zu sehen, darunter steht geschrieben: «Hungernde Kinder im Sudan auf der Suche nach Ameisen als Nahrung». Ich bin 11 Jahre alt und Primarschülerin, als mir dieses Bild begegnet. Vom Sudan, dem grössten Land Afrikas, habe ich nie zuvor gehört, diese Welt ist mir fremd. Aber ich begreife sofort: Wenn es Kinder gibt, die hungern, dann läuft etwas falsch auf der Welt. Ich beginne mich zu informieren und finde nach und nach heraus, wo die Ursachen von Hunger und Elend liegen. Bald mache ich auch meinen Schulkollegen Severin Meier auf diese Dinge aufmerksam – ich habe ihn «mit Prospekten überflutet», wie er heute sagt. Zunächst nimmt er diese «Geschenke» nur widerwillig an, dann beginnt auch er sich mehr und mehr für diese Thematik zu interessieren.
Nur wollen wir uns nicht informie- professioneller ab. Diesmal wenden ren, sondern auch etwas tun. Wir wir uns an den Schokoladehersteller kommen darauf, dass die einfachste Lindt & Sprüngli und kommen auf Handlungsmöglichkeit für uns das 1700 Unterschriften. Wir organisieeigene Einkaufsverhalten ist. Denn ren sogar eine öffentliche Übergabe ob Kleinbauern und Landarbeiter in der Unterschriften, und verschieEntwicklungsländern ausgebeutet dene Medien berichten darüber. Bis oder fair bezahlt werden, ob Regen- heute fehlt allerdings im Sortiment wälder bestehen bleiben oder für von Lindt & Sprüngli eine fair geSojafelder und Palmölplantagen ab- handelte Schokolade. gefackelt werden – das alles beein- Von Anfang an haben wir uns flussen wir durch unseren Konsum speziell mit den Geschäftspraktiken wesentlich mit. Es macht einiges aus, der Firma Nestlé auseinandergeob wir auf «Geiz setzt. Nestlé wird ist geil» machen u. a. vorgeworfen, «Es macht einiges oder bereit sind, Gewerkschaften aus, ob wir auf ‹Geiz in Kolumbien zu faire Preise zu bezahlen. Und ist geil› machen oder u n t e r d r ü c k e n , so beginnen wir, den Einsatz von bereit sind, faire unsere KlassenGentechnik in Preise zu bezahlen» kollegen auf den der Landwirtfairen Handel und Gütesiegel auf- schaft zu fördern und eben den Kafmerksam zu machen. Daneben star- fee- und Kakaobauern keinen geten wir eine Unterschriftensamm- rechten Preis zu zahlen. Immer wielung, damit die Migros Max-Have- der schreiben wir deshalb kritische laar-Kakaopulver in ihr Sortiment Briefe an den Konzern. Schliessaufnimmt. Unerfahren, wie wir da- lich werden wir von Nestlé an den mals sind, bringen wir gerade mal Hauptsitz in Vevey am Genfersee etwa 300 Unterschriften zusammen, eingeladen, um dort über die Vordie wir häppchenweise einschicken. würfe zu diskutieren. Wir folgen die Unsere nächste Unterschriften- ser Einladung und werden von sammlung läuft schon etwas
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Information für Maturandinnen und Maturanden Mittwoch, 4. April 2007, 15h – 17h
Informationen zum Berufsfeld Schulische Heilpädagogik und zur Weiterbildung
www.hfh.ch unter Agenda Hochschule für Heilpädagogik, Schaffhauserstr. 239, 8057 Zürich Tram 10,14, ab HB oder Bahnhof Oerlikon bis Berninaplatz. Anmeldung nicht erforderlich. Tango
was heisst hier «geiz ist geil»? Nestlé-Pressesprecher François-Xavier Perroud empfangen. Im Verlauf des etwa zweistündigen Gesprächs gibt Perroud die üblichen ausweichenden und verharmlosenden Antworten auf «Manche unserer unsere Fragen. keine Lust, noch Schulkollegen Wir sind jedoch einmal mit uns liess das, was wir der Ansicht, dass zu diskutieren. Nestlé in Sachen Stattdessen, so tun, kalt» Menschenrechte meint er, sollten und Umweltschutz nach wie vor zu wir die Unterschriften doch einwenig tut und dass wir etwas unter- fach per Post schicken – wohl damit nehmen müssen. sie still und leise in der Schublade Daher starten wir unsere dritte verschwinden... Selbstverständlich Unterschriftensammlung unter dem sind wir weiterhin entschlossen, die Titel «NescaFAIR statt Nescafé», Unterschriften öffentlich und unter deren Hauptanliegen es ist, dass Einbezug der Medien zu überbrinNestlé in den Bereichen Kaffee und gen und haben jetzt begonnen, uns Kakao/Schokolade mit dem fairen politisch zu engagieren. Handel zusammenarbeitet. InsgeDoch was hat unser Einsatz eisamt kommen wir auf über 4’000 gentlich bewirkt? Das Wichtigste Unterschriften. Allerdings warten ist wohl, dass wir viele Leute auf diese bis heute darauf, öffentlich an den fairen Handel und auf ihre VerNestlé überreicht zu werden. Herr antwortung aufmerksam gemacht Inserat_yC_4f_AK:Inserat 6.2.2007 16:25 Uhr Seite 1 Perroud sagt uns am Telefon, er habe haben. Manche unserer Schulkollegen liess das, was wir tun, kalt, aber viele achten jetzt vermehrt
SOLIDARITÄTERinnen GESUCHT
auf fairen Handel. Auch beim Unterschriftensammeln und durch unsere gelegentlichen Medienauftritte haben wir bestimmt etliche Leute erreicht. Darüber hinaus sind wir natürlich nur ein kleiner Bestandteil einer weltweiten Bewegung, die sich dafür einsetzt, dass nicht die Ausbeutung von Mensch und Natur, sondern Menschenrechte und Umweltschutz globalisiert werden. Die KaffeeKampagne einer britischen Organisation hat dazu beigetragen, dass Nestlé seit 2005 in Grossbritannien fair gehandelten Kaffee anbietet. Es funktioniert also! Wir bleiben dran, bis fairer Handel und Bio-Landwirtschaft nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sind.
TA N G O - FA C T S kennzeichnete ProDurch Gütesiegel ge dass das entspredukte garantieren, r gehandelt wird, chende Produkt fai en in Afrika, Asien dass also die Mensch die es hergestellt oder Lateinamerika, en Lohn für ihre haben, einen gerecht ttlerweile gibt es Arbeit erhalten. Mi olade, Bananen, Kaffee, Kakao/Schok gensaft, (Eis-)Tee, Ananas, Mangos, Oran Blumen, WatteproReis, Zucker, Honig, aus fairem Handel. dukte und Kleidung meist etwas teurer Diese Produkte sind Produkte. als «konventionelle»
Sandra Ujpétery, 17, ist ungarische Schweizerin oder Schweizer Ungarin und besucht die
youngCARITAS-AWARD:
4. Klasse des Gymnasiums. Hobbys: Geografie,
Wir suchen soziale Projekte, initiiert von jungen Leuten wie du.
bin»), Lesen und Schreiben. Zukunftsplä-
Physik («obwohl ich in Mathe ziemlich mies
ne: «Geografielehrerin und Nationalrätin.» Sandra hat in der Zwischenzeit ein Jugend-
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Alle Infos unter: www.youngcaritas.ch/award
buch über den Hunger in der Welt geschrieben und sucht noch einen Verlag.
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Š 2007 Universität St.Gallen Bild: Daniel Ammann
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16.2.2007
17:06 Uhr
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Spot it! Stop it! Besuchen Sie uns an der Universität St.Gallen (HSG) Informationstag fĂźr Maturandinnen und Maturanden 4. April 2007, 10.00â&#x20AC;&#x201C;17.00 Uhr Weitere Informationen und Anmeldung unter www.unisg.ch, E-Mail: info@unisg.ch
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Charlotte Germann, 18, aus Altdorf, besucht die Kantonale Mittelschule Uri. Sie kann nicht nur zeichnen, sie spielt auch Klavier und Handball, betreibt Alpin-Hiking, joggt und fährt gerne Ski – und sie liebt ihre Hängematte. Sie bezeichnet sich als «spontan, produktiv, humorvoll, bewegungsfreudig, etwas introvertiert, launisch, manchmal verträumt». Ihr heimliches Berufsziel: «Reich werden mit Comiczeichnen!»
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en gehört ll a G t. S ir A n e p O s a D sten und zu den traditionsreich chweiz. S r e d s ir A n e p O n te gröss ph Huber to s ri h C r re h fü s ft ä h c Ges ter die in h k c li B n e in e t b u a rl e Kulissen . Tanja Knup / Mariarosa Lamorte Kantonsschule am Brühl «Open-Air-Geschäftsführer» hört sich als Berufsbezeichnung ziemlich cool an. Wie angelt man sich einen solchen Traumjob? Ich habe eine KV-Lehre auf einer Bank gemacht, wusste aber immer, dass ich einmal etwas im Musikbusiness machen wollte. Ich arbeitete dann bei der Organisation von Studentenkongressen mit, machte einen Auslandaufenthalt in den USA, und irgendwann holte mich eine ehemalige Arbeitskollegin zum Open Air St.Gallen. Ein Traum ging für mich in Erfüllung! Nach welchen Kriterien suchen Sie die Bands aus? Wir versuchen, den Geschmack unseres Publikums zu treffen, und sehen anhand der 55
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Verlag, Redaktion, Anzeigen tango zeitschrift von/für berufs- und mittelschülerInnen Postfach 1718 9001 St. Gallen Telefon 076 513 28 57 Fax 071 310 13 17 redaktion_tango@hotmail.com Herausgeber Andreas Wittwen (awittwen@dplanet.ch) MitarbeiterInnen dieser Ausgabe Dominik Arni Marilen Dürr Simon Fässler Charlotte Germann Michelle Grob Dave Grossmann Dorian Iten Alina Konter Mariarosa Lamorte Miriam Leonardi David Nydegger Elvira Rusterholz Andrea Schneider Denise Siegenthaler Amarin Spörri Sandra Ujpétery Sancho Thelen Vera Warnsing Denise Weeber Sarah Züst Projektgruppe
Julien Adams, Sara Alcolea, Ivan Bekirov, Laura Bissegger, Stefanie Bollhalder, Philipp Degasperi, Aristote- les Filipe, Andreas Fraefel, Séverine Fritsche, Karin Isenrich, Lucca Kaiser, Tanja Knup, Delila Kurtovic, Mariarosa Lamorte, An Nguyen, Ivana Petrovic, Dominique Pfiffner, Raphaela Rothen- berger, Désirée Schönenberger, Pascale Stücheli, Majda Topic, Flavia Vinzens, Sandra Wüthrich
Korrektorat
Peter Litscher
Gestaltung
Moni Rimensberger
Druck
AVD Goldach Sulzstr. 10 9403 Goldach
Auflage
26‘000 Exemplare (1‘300 Schulklassen)
Abonnement Einzelausgabe: Fr. 5.– Jahresabonnement: Fr. 10.– Erscheinungsweise halbjährlich (15. März / 15. September) Redaktions- und Anzeigenschluss 15. Februar / 15. August
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Vorjahre, was gut angekommen ist. Uns sind die Glaubwürdigkeit und die Qualität der Künstler bei Live-Auftritten wichtig. Diese kann man nicht gleichsetzen mit Plattenverkäufen und Platzierungen in der Hitparade. Ist Ihnen auch die Mischung verschiedenster Musikstile sowie in- oder ausländischer Bands wichtig? Schweizer Bands sind immer noch ein Schwerpunkt – mehr als 10 von 40 Bands gehören dazu. Auch gut sind internationale Bands, die schon lange nicht mehr in der Schweiz aufgetreten sind. Toleranz gegenüber anderen Stilrichtungen ist meiner Meinung nach aber wichtig: Wir wollen kein eintöniges Festival. Wie viel Geld steht Ihnen zur Verfügung? Das Budget beläuft sich auf 5-6 Millionen Franken. Stimmt es, dass Metallica die teuerste Band war, die je aufgetreten ist? Ja, sie war 1999 die teuerste zu dieser Zeit. Metallica ist mit einem Begleittross von 80 Personen angereist, die Ton- und Lichtanlage musste aufgestockt werden – dies alles hat deutlich mehr Kosten verursacht. Welches war der aussergewöhnlichste Wunsch einer Band? Die Red Hot Chili Peppers verlangten zunächst einen chinesischen Koch – diese Forderung mussten wir jedoch dann nicht erfüllen. Und sie wollten noch fünf bis zehn Calvin-Klein-Unterhosen. Eine andere Band wünschte Hundefutter und 300 Kondome, welche sie aber dann unters Publikum verteilten. Oft sind solche Sachen auch nur Gags. Das Open Air St.Gallen gibt es seit über dreissig Jahren. Was macht den Erfolg aus? Das Open Air St. Gallen ist eines der intensivsten
«Metallica reiste mit einem Begleittross von 80 Personen an»
Festivals, und es steht für Freiheit. Bei uns läuft 72 Stunden ständig etwas, und die Besucher dürfen ihr eigenes Essen sowie eigene Getränke mitnehmen. Diese Freiheit möchten wir dem Publikum lassen, solange es möglich ist. Der Zeltplatz ist auch direkt an das Festgelände angeschlossen, und man muss nicht noch zuerst ein grosses Stück zu Fuss gehen. Ist der zu hohe Alkoholkonsum ein grosses Problem? Es wird gerne getrunken, es ist aber nicht gravierend. Jedes Jahr befindet sich auch ein Stand der Suchtfachstelle auf dem Gelände. Das freie Mitnehmen von Getränken ist ein grösseres Problem als der Verkauf an den Ständen. Durch Letzteren ist der Konsum kontrollierbar. Wenn während drei Tagen 80‘000 Besucher im
Sittertobel sind, muss auch die Abfallentsorgung funktionieren. Ein Problem? Während des Festivals haben wir rund 300 «Trash Heroes» im Einsatz, die in verschiedenen Gruppen den Abfall einsammeln und sortieren. Nach dem Festival übernehmen hauptsächlich Schulklassen die Reinigung des Geländes. Dabei organisieren diese Klassen, die Beiträge in die Klassenkasse erhalten, eine Projektwoche rund um das Thema Abfall. Mal ganz ehrlich: Ist das Open Air für Sie noch Vergnügen oder einfach 72 Stunden Stress? Am Sonntagabend, am letzten Open Air-Tag, fängt jedenfalls die einfachere Jahreshälfte an… Ich bin dann erleichtert, weil ich ja eine grosse Verantwortung trage. Das Open Air selber macht mir aber grossen Spass. Ich versuche so viele Auftritte wie möglich selbst zu sehen und auf die Reaktionen des Publikums zu achten.
Tanja Knup, 17, spielt E-Gitarre in einer Band und würde gerne Musikerin werden. Sie bezeichnet sich als «zielstrebig, willensstark und ein bisschen durchgeknallt».
Mariarosa Lamorte, 18, singt und tanzt gerne und sagt von sich: «Ich bin ehrlich, direkt, temperamentvoll und ungeduldig.»
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beratung
Gibt es ‹‹Liebe auf den ersten Blick››? Wie kann ich es vermeiden‚ eifersüchtig zu sein? Wie schaffe ich es‚ zu meiner Traumfigur zu gelangen? Kann man voraussagen‚ wie sich eine Partnerschaft entwickelt? Wie kann ich meiner alkoholsüchtigen Mutter helfen? – tango spannt mit dem professionellen Beratungsteam von tschau.ch zusammen‚ das deine Fragen beantwortet.
f die «Ich bin eifersüchtig au es» Beziehungen Kollegin meines Freund Hallo tschau. Ich bin jetzt zweieinhalb Jahre mit meinem Freund zusammen und eigentlich sehr glücklich, aber ich komme nicht ganz klar mit meiner Eifersucht. Ich bin zwar nicht übertrieben eifersüchtig, aber bei der besten Kollegin meines Freundes liegt der Fall etwas ‹‹Sie ist anders... Sie ist zwar nicht zwar nicht direkt eine Konkurrentin, sie direkt eine und mein Freund kommen einfach sehr gut miteinander Konkurrentin, aus und reden viel. Ich weiss, aber…›› dass sie ihm viel bedeutet, aber irgendwie sträubt sich in mir etwas dagegen. Ich habe meinem Freund gesagt, dass ich nicht eifersüchtig sei (was ja nicht ganz stimmt), worauf er sehr erleichtert reagiert hat. Ich will ihm zwar Freiheiten lassen,aber so ganz locker sehe ich es nicht, obwohl ich weiss, dass er mich liebt und mir absolut treu ist. Wie kann ich an meiner Eifersucht arbeiten? Es freut mich für dich, dass du schon so lange und so glücklich mit deinem Freund zusammen bist. Ich entnehme deiner Frage, dass du dich schon ausführlich mit dem Thema Eifersucht auseinandergesetzt hast. Du kannst ja auch gut damit umgehen – ausser eben bei der besten Kollegin deines Freundes. Was macht es denn bei ihr so schwierig? Ist es die Nähe und Vertrautheit, die du zwischen ihnen spürst? Kann er mit ihr Aspekte seiner Persönlichkeit leben, die er mit dir nicht teilen kann? Du schreibst, dass du sie «nicht direkt» als Konkurrentin erlebst. Heisst das, dass du trotzdem irgendwie mit ihr konkurrenzierst? Ich finde es zwar sehr achtenswert, dass du deinem Freund
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mitgeteilt hast, du wärst nicht mehr eifersüchtig. Nur frage ich mich, ob es wirklich sinnvoll ist, wenn er zwar erleichtert ist, du den Stress mit deiner Eifersucht nun aber alleine zu verarbeiten hast? Was hältst du davon, nochmals mit deinem Freund zu sprechen und ihm eben zu eröffnen, dass du immer noch gewisse Probleme damit hast? Ich vermute, dass du deine Eifersucht so am besten in den Griff bekommst: Durch Gespräche mit deinem Freund, in denen du merkst, dass du eigentlich keinen Grund dafür hast. Eine weitere Möglichkeit könnten gemeinsame Unternehmungen zu dritt sein. Auch hier erhoffe ich mir, dass dir die Erfahrung zeigt, dass deine Eifersucht grundlos ist und deinem Innern entspringt. Ich hoffe mit dir, dass du dich allmählich von deiner Eifersucht lösen kannst. Sollte immer noch ein kleines Stück «Resteifersucht» in dir bleiben, ginge es dir wie vielen anderen auch. Denn Momente einer leichten Eifersucht können auch die Kehrseite einer tief empfundenen Liebe sein. Alles Gute wünscht dir dein tschau.
Sucht und Drogen
Wohlsein
ohl «Ich fühle mich nicht w in meinem Körper»
Hallo tschau. Gerne möchte ich ein paar Kilos verlieren, weil ich mich nicht mehr wohlfühle in meinem Körper. Ich habe schon viele Anläufe genommen, jedoch konnte ich nie durchziehen. Wie schaffe ich es, Motivation zu finden, um nicht mehr zu naschen und mehr Früchte zu essen? Wie schaffe ich es, mehr Sport zu machen und so zu meiner Traumfigur zu gelangen? Bitte helft mir. Meist verändern sich Gewicht und Grösse im Verlaufe der körperlichen Entwicklung nicht schön gleichmässig. Es lohnt sich also, mit sich und den körperlichen Veränderungen etwas Geduld zu haben. Durch gesundes Essen und ‹‹Überlege regelmässige Bewegung kannst dir, wie sich du tatsächlich einiges für dein mehr Bewegung in den AllWohlbefinden tun. Du könntest tag einbauen dir, am besten schriftlich, einmal lässt.› › zusammenstellen, was du ändern möchtest. Damit du deinen Plan auch wirklich durchhalten kannst, solltest du nicht alle Süssigkeiten streichen, sondern dir bewusst auch etwas erlauben. Zum Beispiel, wenn du dir ein Stück Schokolade nach dem Abendessen erlaubst, dafür zum Znüni etwas wenig Fetthaltiges ist. Viel trinken (v. a. Wasser und sicher keine gesüssten Getränke) ist auch sehr wichtig. Überlege dir, wie sich mehr Bewegung in den Alltag einbauen lässt. Kannst du mit dem Velo oder zu Fuss gehen statt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Töff, Treppen laufen statt Lift fahren usw.? Wenn du es geschafft hast, dich eine Woche anders zu verhalten, hast du ein erstes Ziel erreicht. Fortan kann dir dein Befinden Motivation sein, weiterzufahren. Einen guten Start in ein neues Befinden wünscht dir dein tschau.
«Meine Mutter ist Alkoholikerin»
Liebes tschau-Team. Meine Mutter ist seit bald drei Jahren Alkoholikerin! Deswegen hat sich mein Vater auch von ihr getrennt. Ich wohne nun al‹‹Wenn ich lein bei ihr, mein Bruder ist zu meinem Vater gezogen. Es von der Schuist sehr schwierig für mich, le nach Hauda sie oft bereits am Mit- se komme, ist tag, wenn ich von der Schule sie oft benach Hause komme, betruntrunken›› ken ist. Sie hat zwar eingesehen, dass sie ein Problem hat, doch sie unternimmt nichts, auch wenn schon viele Freunde und Verwandte sie darauf angesprochen haben. Ich weiss nicht mehr weiter. Könnt ihr mir helfen? Für Angehörige ist die Alkoholsucht in der Familie sehr schwer zu ertragen. Vor allem, wenn Mutter oder Vater davon betroffen sind. Oft sind sie durch die Krankheit nicht mehr angemessen in der Lage, für ihre Kinder zu sorgen können, und oft drohen sich daher die Rollen umzukehren, so dass du in die Rolle gerätst, für deine Mutter sorgen zu müssen. Es ist gut, dass du dich nach aussen wendest und dir Rat holst. Ich empfehle dir sehr, dir weitere Unterstützung zu organisieren, denn diese Situation brauchst du nicht allein zu tragen. Du findest dazu Unterstützung bei einer Jugendberatung (Adresse in unserem Adressteil auf der Homepage, Hilfe kostenlos und vertraulich). Deine Mutter ist letztlich alleine verantwortlich dafür, ob sie ihr Suchtproblem angeht und etwas dagegen unternimmt. Um aus einer Sucht herauszufinden, braucht es vor allem den Willen der Betroffenen selbst, etwas ändern zu wollen. Wenn dieser fehlt, kannst du auch als Angehörige nicht viel machen. Das zu ertragen ist schon eine grosse Belastung, neben anderen Begleitumständen, die das Leben für dich schwer machen können. Einer starken jungen Frau liebe Grüsse und viel Kraft vom tschau.
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Ich habe viele Kollegen, deren Eltern geschieden sind. Bei meinen Eltern könnte ich mir das nie vorstellen! Kann man denn eigentlich voraussa‹‹Es lässt gen, ob sich ein Paar scheisich nicht den lässt? Und gibt es «Lievoraussagen, be auf den ersten Blick»?
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Spannende Fragen stellst du! Über diese könnte man stundenlang diskutieren, weil es keine eindeutige Antwort darauf gibt. Die Meinungen darüber gehen auch entsprechend weit auseinander. Es lässt sich nicht voraussagen, wie sich eine Partnerschaft entwickelt. Manchmal haben es ganz gegensätzliche Menschen ein Leben lang gut miteinander – obwohl alle gesagt haben «das kann nicht lange gut gehen». Aber das Gegenteil gibt es auch… Eine Partnerschaft lebt nicht einfach von allein, sondern sie will gepflegt werden. Davon und von der gegenseitigen Toleranz und Achtung hängt oft ab, ob eine Beziehung hält oder nicht. «Liebe auf den ersten Blick» gibt es eigentlich nicht – wohl aber Verliebtheit auf den ersten Blick. Wenn sich daraus dann Liebe entwickelt, spricht man im Nachhinein meist davon, sich vom ersten Augenblick an geliebt zu haben. Weiterhin viele spannende Gedanken wünscht dir tschau.
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Michelle Grob Kantonsschule Wettingen Kalte Winterluft, das Dröhnen der Welt mit sich bringend, versuchte, den Mief, abgestandene Luft und ebensolche Gedanken aus dem Zimmer zu vertreiben. Das Mädchen lag auf dem Boden, flach ausgestreckt, ergeben. Dies war jeden Morgen zu machen: aus dem Bett kriechen, die Tür zur Welt aufmachen, sich auf den Boden legen und spüren, wie der Körper den Schlaf abzuschütteln versucht, Gedanken sammeln, Traumfetzen in eine Ordnung bringen, dann liegen bleiben, bis der Körper zu schlottern anfängt (im Winter), bis Abgase und Vogelgezwitscher den Raum füllen (im Sommer). Die Luft tat ihr Übriges, und so erhob sie sich, um unter die Dusche zu gehen. Frühstück mochte sie nicht mehr, seit sie zu Hause ausgezogen war, schmierte sich aber Brote, falls sie bei der Arbeit Zeit fand, diese zu essen. Sie genoss es sehr, allein zu leben, unabhängig. Zu essen, wenn sie Hunger hatte, nicht um Punkt zwölf oder halb sieben, zu duschen, wenn
ihr danach war, auch dreimal am Tag, und Seifenopern zu gucken, ohne sich jedes Mal dafür rechtfertigen zu müssen. Eigene Entscheidungen zu treffen, erwachsen zu werden. Und doch waren Momente der Wehmut nach Wärme, nach Das Mädchen von gegenüber. eben jener Mann «Sie genoss es Putzplänen und wäre, der käme, Noch nie mit ihr gesprochen und ungefragten Löum sie zu retten. doch so vertraut. Wie sie jeden Morsehr, Seifenopern sungen für ProAlso hatte sie be- gen das Fenster aufmacht, sich vom zu gucken, ohne blemchen nicht schlossen zu war- hereinwehenden Wind wecken lässt. sich jedes Mal dafür ten. selten. Jeden Morgen schicke ich GedanAber was ihr Sie kam ken mit. Wie sie die Fische füttert. rechtfertigen zu wirklich fehlte,war nach Hause, als Behutsam. Gewissenhaft. Sie spricht müssen» uneingeschränkte, es schon dunkel mit ihnen. Derselbe Wind bringt immerwährende Liebe. Wie viel war und ihr Strassenlampen den manchmal Wortfetzen zu mir. Zu einfacher wäre doch der tägliche Weg wiesen, schaute fern, während mir. Weg zur Arbeit, wenn man sich des sie ass, fütterte ihre Fische und legte Würde sie doch nur mal auf den Rückhaltes einer anderen Person sich schlafen – ihr Zimmer mit sehn- Balkon treten, hinüberschauen, gewiss wäre, um wie vieles einfacher süchtigen, träumenden Gedanken mich erblicken, dann würde ich mir das Einkaufen und Wäschewaschen, füllend. etwas Tolles einfallen lassen, ihre wenn man keine Singleportionen zu Aufmerksamkeit auf mich ziehen, kaufen hätte, wenn Männersocken sie würde mich zu sich einladen, wir *** mit den eigenen mitgewaschen würwürden gemeinsam die Fische fütden? Aber nicht irgendein Mann, Wach. Jeden Morgen versuche tern, zusammen einschlafen, zusamsie wusste genau, wie er sein sollte: ich zu erkennen, wann genau ich men aufwachen. einen Musikgeschmack besitzen, vom Schlaf in den Wach-zustand Aber sie öffnet nur die Tür. Vielder mit ihrem übereinstimmt, Fi- übergehe, und doch bin ich jedes leicht ist das eine Aufforderung. Soll sche mögen und Putzpläne in ihren Mal einfach – wach. Noch nicht ich die Initiative ergreifen? HinüHaushalt bringen. Und am besten mal bei vollem Bewusstsein, Schlaf bergehen, klingeln, ihre Nummer einfach vor ihre Füsse fallen, denn noch überall, schon meldet sich der ausfindig machen, anrufen? Oder mit dem Kennenlernen von Män- Körper. Hunger, bilde ich mir dies nern tat sie sich schwer. Nicht weil Durst, Klo, Lie«Das Mädchen von alles nur ein? sie Angst hätte, diese anzusprechen be. Also auf, um ich mir nur gegenüber. Noch nie Wenn (dies hatte sie auch schon gemacht), alles zu erfüllen. sicher wäre. Anoder weil sie selbst kaum angespro- Rituale. Routi- mit ihr gesprochen und dererseits, warum chen wurde (auch dies war schon ne. Kaffeewasser nicht einfach das doch so vertraut» öfters geschehen), sondern weil aus aufgesetzt, Brote Schicksal selbst in solchen Bekanntschaften nie etwas geschmiert, Klo – und dann zur Voll- die Hand nehmen? Ist doch nichts Dauerhaftes geworden war. Sie hielt endung des Ganzen: mit Kaffee und zu verlieren, ausser der Illusion. Und es nicht mit Hermann Hesse, der Broten in den Stuhl, warten, bis sie wenn dies alles ist, was ich habe? sagte, dass das eigene Leben nur das Fenster aufmacht. Sie. Was, wenn sie gar nicht das ist, gerade so viel Sinn habe, wie wir was ich in ihr sehe? Träumen oder ihm zu geben vermöchten, sondern das Schicksal herausfordern. Sein glaubte vielmehr, dass ihr Schicksal oder nicht sein. Das ist doch die Frage. Ich muss zur Arbeit.
Michelle Grob, 20, aus Wettingen, macht Karate und liest gerne. «Ich bin unentschlossen, aber vertraue auf mich und stü(t)(r)ze mich immer wieder und trotz allem auf das Leben und die Liebe...»
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das hört ja gut auf
Sooo... Hat noch jemand eine Frage?
JA! Wie lang gaht die Schtund no? Wieso sitz ich überhaupt da? Was lern ich da Nützlichs fürs Läbe? Was häts Läbe überhaupt für en Sinn? Lohnt's, s'halbe Läbe lang i d'Schuel z'gah und für was schlussändlich? Oder...
Wie lang chan d'Wält no existiere unter ständige Klimaveränderige und immer schlimmere Luft verschmutzig, und wie lang chönd mir ois no vor söttige üssere Iiflüss, Naturkatastrophe oder Terrorismus schütze?
Nimmt mer die sogenannte «Bewiis» vo Wüsseschaft und Forschig hützutags nöd echli z'wichtig? Sött mer sich nöd lieber sini eigene Gedanke mache und meh Wert da druf lege? Und was chan ein einzelne Mänsch überhaupt ade Wält verändere? Wieso...
... wieso lönd mir zue, dass Gäld d'Wält regiert und Riichtum und Macht so ungerächt uf de Wält verteilt isch? Wieso lernemer nöd irgendwänn, dass Chrieg alles nur no schlimmer macht?
Was chunnt nach em Tod? Existiert e höcheri Macht, wo ois alli gschaffe hät und oises Läbe scho plant hät? Söll mer as Schicksal glaube? Gits Sache, wo mer glaube sött, obwohl sie nöd chönd bewiese werde?
Liza? Haben Sie noch eine Frage?
ähm... NEIN...
Andrea Schneider, 21, aus Uster, hat die Matura geschafft und will jetzt an die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern. Andrea über Andrea: «Ich versuche, das zu tun, was mir wichtig scheint und ab und zu lustig zu sein. Ausserdem liebe ich Kaugummis und Menschen, die einen immer wieder überraschen und die gerne nachdenken .»
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*ETZT GRATIS BESTELLEN DEN NEUEN 3CHOOL.ET'UIDE Weisst Du, was Blogs und Wikis sind? Nein, keine Monster oder Wikinger, sondern ein interaktives Tagebuch und ein sich ständig veränderndes Lexikon. Blogs und Wikis gibt es zu allen erdenklichen Themen, mit ihnen kannst Du das Internet mitgestalten, Deine Meinung sagen, mit anderen Internetnutzern diskutieren und von ihrem Fachwissen profitieren. Wie Du Blogs und Wikis nutzt, zeigt Dir der neue SchoolNetGuide. Wir senden Dir jetzt Dein Gratisexemplar der Broschßre: Bestell sie im Internet unter www.swisscom.com/schoolnetguide.
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