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Big Ben im Farbenrausch Der Gymnasiast Lukas Gawenda, 18, aus Löwenstein, fotografiert seit seinem zehnten Lebensjahr. Er sagt zu diesem Bild: «Big Ben und Westminster Palace sind die Wahrzeichen Londons – fast schon ‹zu Tode fotografiert›. Ich wollte diese weltbekannten Motive aussergewöhnlich im Bild festhalten und gleichzeitig auch mit einem weiteren Symbol Londons verbinden: einem roten Doppeldecker-Bus. Mittels einer Langzeitbelichtung des im Vordergrund vorbeifahrenden Busses habe ich mein Ziel erreicht. Der Bus scheint das Gebäude in der Abenddämmerung wie mit einem Tuch zu umhüllen, auch ein Brautpaar versteckt sich dahinter.» – Mehr von Lukas gibt es auf Seite 64 zu sehen.
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topstory 24
OLÁ, BRASIL! Von Pelé zur Schweizer Nati
report 14 NACHWUCHSFORSCHER Science rocks
reportage 46 VELOKURIER
Höllenritt durch den Grossstadtdschungel
54
50 MEDIZINSTUDIUM Date mit einer Leiche
58 ZUKUNFTSSTADT
Im Teamwork zur Zukunftsstadt
glosse
KRABBENFISCHER
18 SHOPPING
Wer da nicht Bescheid weiss
Jerry Wilson, 33, ist Krabbenfischer in der Beringsee zwischen Alaska und Sibirien.
33 UNGEDULDIG
Allerlei Warterei
Sein Beruf gilt als einer der gefährlichsten weltweit. Alice Eichenberger hat mit ihm
kurzgeschichte
gesprochen.
22 EIFERSUCHT
Sie denkt. An ihn.
30
60 STOPP
Wurde still
62 UNGERECHTIGKEIT Entflammt
interview
Erleichterung: Ich bin nicht der Einzige, der
Suche nach Antworten.
porträt LUKAS HUBSCHMID Spitzenplatz
28 SCHWIMMTALENT
Als Studentin und Athletin in den USA
30
ICH BIN ICH
Ich bin ich – und schwul
umfrage 12
Nur eine Frage
36
Ivans Youtube-Top Ten
52
Moment mal …
foto DAS FÄNGT JA GUT AN Big Ben im Farbenrausch
38 WAISENHAUS Zuckerblau
42 KINDERLACHEN
Die kleinen Perlen von Madagaskar
64
Jungs in meinem Alter kennen. Eine grosse
Warum ich?» Markus Trachsel über seine
Jerry, der Krabbenfischer
4
«Durch das Internet lerne ich schwule
so fühlt! Aber dennoch: Warum bin ich so?
54 KRABBENFISCHER
20
ICH BIN ICH
DAS HÖRT JA GUT AUF Wanderung am Farbenspiel
10 aufruf 62 impressum 8
KINDERLACHEN Kinderlachen umarmt mich, Kinderbeine folgen mir und Kinderhände winken mir zu. Annina Gutmann ist mit dem Rucksack in Madagaskar unterwegs, Kinder werden zu ihren ständigen Begleitern.
42
Die Künstlerinnen und Künstler werden eingeladen ein Team fürs Sammelalbum zu zeichnen
Für die Fussballverrückten in der tango-Redaktion war der Fall schnell klar, denn die Fussball-WM in Brasilien steht schliesslich vor der Tür: Als wir nämlich Wind davon bekamen, dass in Luzern ein alternatives WM-Album mit Fussballstickern entsteht und die Bilder nicht nur äusserst originell, sondern auch auch einem guten Zweck dienen, fackelten wir nicht lange: Fabian Moor suchte Patrick Graf auf, der die Ehre hat, die Spieler der Schweizer Fussballnationalmannschaft zu karikieren. Als wir dessen erste Entwürfe sahen, war es definitiv um uns geschehen. «Wir MÜSSEN tango unbedingt einige witzige Fussballsticker von Ronaldo, Neymar, Benaglio und Co. beilegen», ging die Fussballfraktion einen Schritt weiter. Nach dem Motto «Wo ein Wille ist, ist ein Weg» haben wir dann die Aktion umgesetzt – dass es am Ende geklappt hat und du auf Seite 27 dein Sticker-Starterset findest, macht uns «ganz e bitzeli» stolz, denn nun können unsere Fussballer wie zu Primarschulzeiten weiterhin ihrer Leidenschaft frönen und Fussballbildchen sammeln, tauschen und aufkleben. Wir finden das jetzt nicht mehr so peinlich.
24 OLÁ, BRASIL!
Nicht immer muss es die ganz grosse Kiste sein: Wir freuen uns über alle, die uns erfrischende Texte oder spannende Themen anbieten! Es sind zwar sehr viele Beiträge, die wir immer erhalten, aber jeder Text wird im Team intern besprochen, jedes Mail wird einzeln beantwortet – auch wenn es leider manchmal etwas dauern kann …
Wir spannen mit tschutti heftli und terre des hommes für einen guten Zweck zusammen. Sammle originelle FussballWM-Bilder und unterstütze so ein Projekt in Brasilien!
Damit wäre auch geklärt, dass wir keine Themen vorgeben, aber gerne zur Seite stehen, wenn es zunächst einmal nur um eine Anfrage geht, ob ein Vorschlag realistisch ist oder nicht. Allerdings: Für unsere Strassenumfrage «Nur eine Frage …» (Seite 12) suchen wir jedes Mal einen neuen
NACHWUCHSFORSCHER Noch nie wurden so viele Arbeiten bei Schweizer Jugend forscht eingereicht. Wir stellen einige der prämierten Projekte von Nachwuchsforschern vor.
Fragesteller und auch für unsere neue Rubrik «Meine Youtube-Top Ten» (Seite 36) suchen wir jemanden, der Lust hat, Youtube zu durchforsten. Melde dich bei uns, wenn du mitmachen möchtest. Also: Hast du eine geniale Idee? Bist du gut im Recherchieren? Schiesst du eindrucksvolle Fotos? Zeichnest du grandiose Comics? Dann immer her damit! Wir freuen uns auf dich und deinen Beitrag und drucken ihn im tango ab oder veröffentlichen ihn in unserem Online-Magazin www.tan-
14
go-online.ch. Beachte dazu unseren Aufruf auf Seite 10. Unser Coverfoto stammt diesmal von Oscar Lebeck, 20. Dazu sagt er: «Nach einem langen Dienstagabend waren wir auf der Suche nach einem Taxi. Meine romantisierende Wahrnehmung trieb mich vom Trottoir zwischen die parkenden Autos. Der Verkehr brauste vorbei. Leise und ohne Blitz fing ich das Geschehen ein.»
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OTOGRAFIEREN • ZEICHNEN • SCHREIBEN • DICHTEN • INTERVIEWEN • GESTALTEN • EXPERIMENTIEREN • BERICHTEN DU BIST KREATIV schreibst gerne (und gut) • schreibst spannende Reportagen • verfasst originelle Kurzgeschichten • schiesst starke Fotos • zeichnest witzige Cartoons, Comics, Karikaturen • verfasst eine spezielle Matura-, Abschluss- oder Facharbeit • Dann brauchen wir dich als Geschichtenerzähler/-in oder Reporter/-in oder Fotograf/-in oder Cartoonist/-in …
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Isländische Leberwurst – man will ja alles einmal im Leben ausprobieren. Cristina Urzola, 18, aus Wohlen
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Glas – das hat mal jemand im Fernsehen vorgeführt, also wollte ich es auch ausprobieren. Liberto Beltran, 18, aus Bremgarten
Austern, direkt aus dem Meer. Igitt! Laura Matter, 18, aus Villmergen
Einen Wurm – ich hatte halt eine Wette verloren. Fabian Manser, 19, aus Arni
Diese Umfrage stammt von Patrick Züst, 18, aus Villmergen. Er besucht die Kantonsschule Wohlen. Er mag Barcelona (am Morgen), London (am Mittag) und Paris (in der Nacht). Er hasst Fahrradfahren im Regen und er wünscht
Eine Zitrone, aber mit Schale!
Corinne Wiss, 18, aus Dietwil
sich ein bisschen mehr Zeit.
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report
Science rocks Noch nie wurden so viele Arbeiten bei «Schweizer Jugend forscht» eingereicht. Wir stellen einige der prämierten Projekte von Nachwuchsforschern vor. Thomas Eppenberger, 20, aus Meggen, setzte sich mit der von Leonardo da Vinci skizzierten Luftschraube auseinander, die als erster Entwurf eines Hubschraubers gilt. Er beschloss, die Luftschraube genauer zu analysieren, um eine gut begründete Aussage über ihre Flugtauglichkeit machen zu können: Wäre die durch Menschenkraft angetriebene Luftschraube von Leonardo da Vinci flugfähig gewesen? Seine Antwort: «Nein.»
Cornelia Jäschke, 20, aus Arlesheim, hat sich mit der Welt der Orgeln auseinandergesetzt und ein Portativ gebaut. «Dabei interessierte mich die Frage, ob es mir als Laie möglich ist, selbstständig ein funktionierendes Instrument zu bauen, also nicht in der Werkstatt eines Orgelbauers.» Nun, der Versuch ist gelungen!
14
Olivia und Patrizia Püntener, 19, aus Ebikon, haben die Bremskräfte von Carbon- und Aluminiumlaufrädern verglichen. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik wurde ein Bremsenprüfstand aufgebaut, um die Bremskräfte zu messen. Getestet wurden zwei Aluminiumlaufräder, ein Carbonlaufrad sowie insgesamt sechs verschiedene Bremsbeläge.
Vitus Durandi, 19, aus Stans, hat einen «Airfist» gebaut. Das Ziel seiner Arbeit bestand darin, ein Luftstossgerät als Discoeffekt zu entwickeln und zu bauen. Ich fragte mich: «Wie kann ich ein Gerät bauen, welches einen starken Luftstoss erzeugt, der mechanisch oder elektrisch ausgelöst werden kann?» Nach Experimenten mit drei unterschiedlichen Funktionsprinzipien hat er sich für ein mit Druckluft betriebenes Gerät entschieden und zwei Prototypen gebaut.
15
science rocks
Der Ansatz von Michael
Baumann, 19,
aus Bonaduz geht so: Täglich verkehren immer mehr Drohnen am Himmel und machen der bemannten Luftfahrt zunehmend Konkurrenz. «Aus diesem Grund habe ich mir als Maturaarbeit die Aufgabe gestellt, einen Quadrocopter selbst zu bauen und zu programmieren.» Obwohl diese Aufgabe extrem komplex ist und Wissen in diversen Gebieten der Regelungstechnik, Informatik und Elektrotechnik voraussetzt, flog am Ende Michaels Quadrocopter. Nebenbei entwickelte er auch noch eine Homepage, die ein Video des Fluges, georeferenzierte hochaufgelöste Bilder und den Pfad auf einer Karte darstellt.
Für ihre Maturaarbeit ging
Eva Hanselmann, 22, aus Ennetmoos, der Frage nach, wie die Ergotherapie Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen unterstützt, damit sie eine grösstmögliche Partizipation im alltäglichen Leben erlangen können. In ihrer Fallstudie hat sie zwei Kinder während eines Jahres begleitet.
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Roman Brunner, 19 und Dominik Schilling, 20, aus Tann, haben
TANGO-FACTS
einen eigenen Tablet-Computer gebaut und
SCHWEIZER JUGEND FORSCHT
dazu auch gleich das Software-Interface programmiert. Das Tablet haben sie dabei aus einem Laptop-Computer, einer berührungsintensiven Oberfläche und einem eigenen Gehäuse konstruiert.
Hast du in der Schule oder in der Lehre eine Arbeit verfasst, die du mit viel Motivation weiterverfolgen möchtest? Oder beschäftigst du dich in deiner Freizeit leidenschaftlich mit einem Thema, das du wissenschaftlich vertiefen möchtest? Dann ist der Wettbewerb „Schweizer Jugend forscht» genau das Richtige für dich! Mitmachen kannst du ab dem 14. Altersjahr bis zum Abschluss der Mittel- oder Berufsfachschule. Deinem Einfallsreichtum bezüglich Themenwahl sind keine Grenzen gesetzt. Dein Projekt kann aus Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften oder der Kunst stammen und muss eine wissenschaftliche Fragestellung sowie eine methodische Abhandlung derselben enthalten. Weitere Infos: www.sjf.ch
Patricia Brülisauer, 22, aus Haslen, hat sich In ihrer Arbeit mit dem Titel «Im Auge des Betrachters» gefragt, ob Appenzeller Detailhandelsbetriebe Menschen mit einer starken Seh-
Sascha Fuchs, 19, aus GräniOberholzer, 20,
chen, und Timon
behinderung blindengerecht beraten. Ergebnis: Es gibt noch viel zu tun!
aus Suhr, haben eine Plattform entwickelt, die Filmbegeisterte zu einem Einstig in die Videoproduktion animieren soll. Zudem untersuchten sie typische stilistische Elemente eines Kinofilms und versuchten diese in zwei eigenen Filmen einzubauen.
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Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik an einer international führenden Universität studieren Bachelorstudiengänge ::: Biochemie ::: Biologie ::: Chemie ::: Erdsystemwissenschaften ::: Geographie ::: Informatik ::: Mathematik ::: Physik ::: Wirtschaftschemie Masterstudiengänge ::: Biochemie ::: Biologie mit 14 Vertiefungsrichtungen ::: Biostatistik ::: Chemie ::: Computational Science * ::: Computergestützte Biologie und Bioinformatik * ::: Erdsystemwissenschaften ::: Geographie mit 4 Vertiefungsrichtungen ::: Informatik ::: Mathematik ::: Neuronale Systeme und Computation * ::: Physik ::: Umweltwissenschaften ::: Wirtschaftschemie * spezialisierte Masterstudiengänge mit eigenem Zulassungsverfahren
Science Info Day
8. März 2014, 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr Mehr dazu am Science Info Day – dem Informationstag für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen Universität Zürich, Campus Irchel, Winterthurerstrasse 190, 8057 Zürich www.mnf.uzh.ch
glosse
D
Kim Pasche och auch ich bin längst Teil dieses
überdimensionalen
Laufstegs, auf dem täglich
tausende Heidi Klums, Bar Refaelis und Naomi Campbells beweisen wollen, wie einzigartig sie sind, indem sie ihre Vorbilder perfekt kopieren. Hüften schwenkend und mit wallender Haarpracht die Zürcher Bahnhofstrasse entlangschreitend, hat das Aussehen den Kampf gegen innere Werte wie Charakter oder Humor längst gewonnen.
Die Jugend geht mit der Mode. Wer sich nicht auf dem Laufenden hält, ist out. Grelle Farben sind das neue
WER DA NICHT BESCHEID WEISS
Schwarz, das kleine Schwarze längst von gestern. Den Kindern schenkt man keine Barbie mehr, eine Brustvergrösserung gehört zum 16. Geburtstag, so machen es uns die Stars vor.
Setze ich mich sonntags bei schönem Wetter mit Freunden an den Zürichsee und geniesse die Sonne, kommt es schon mal vor, dass Barbies Ebenbild in Leopardendress und High Heels den Nachmittag damit verbringt, die Seepromenade auf und ab zu schreiten und die unter Make-up erstickende Visage den Zuschauern zu präsentieren.
Die in Rudeln vorhan-
Ich möchte betonen, dass ich den dreihundert Franken teuren tiefblauen Wintermantel, der nirgends bei New Yorker, H&M, Clockhouse oder Tally Weijl zu finden ist und den bestimmt niemand in meinem Umfeld zu Hause im Schrank hängen hat, nur deshalb gekauft habe, weil er so wunderbar warm gibt.
denen
jungen
Männer
setzen auf Coolness. Sie halten sich eher am Rande des Geschehens auf, wo sie mit Jeans in den Kniekehlen, Caps, die genug Platz für viel Hirn bieten, und Sneakers in allen Farben und Variationen die Barbiekopien
begutachten
und bewerten. Je nach Platz in der Notenskala wird ab und zu eine die-
ser jungen stilbewussten Frauen für würdig empfunden, worauf ein Spruch oder ein lang geübter Pfiff fallen gelasKim Pasche, 20, aus Freienbach, be-
sen wird.
sucht die Berufsschule KV Wetzikon.
Wer da nicht Bescheid weiss, kann
Sie mag es, Zeit mit Freunden zu ver-
sich gleich mit der Gamekonsole zu
bringen. Was sie gar nicht mag: Cola
Hause verschanzen und das Weekend
ohne Kohlensäure, Normalität – und
damit verbringen, den dunklen Mäch-
ihren Wecker.
ten des Science-Fiction zu trotzen. 19
porträt
Spitzenplatz Der junge Informatiker Lukas Hubschmid erreichte an der Berufs-WM in Leipzig den 4. Rang. Die Teilnahme an diesem Grossevent, aber auch der Zusammenhalt im Schweizer Team waren für ihn einzigartig. Lukas Hubschmid im Vordergrund; ich lernte alle 38
mich über den tollen 4. Platz als bes-
nik sind seit der Schulzeit
Teilnehmer des Schweizer Teams
ter Europäer in Informatik/Netz-
meine Passion, von Beginn
kennen – vom Polymechaniker bis
werktechnik.
weg hat mich die Vernetzung meh-
zum Goldschmied, von der Floristin
Natürlich bedeutete die Teil-
rerer
bis zur Köchin. Wie ich unser Team
nahme an dieser WM ein Riesenauf-
Komponenten
interessiert.
Nach Abschluss
erlebt
Professionelle Vorbereitung
der Berufslehre mit Berufsmatu-
–
wand. Aber die WorldSkills waren
Es war einfach
habe?
für mich eine einmalige Erfahrung,
genial,
da konnte ich meine Hobbys wie die
freund-
schaftlich,
rität belegte ich
mit
an den ICT-Schweizermeisterschaf-
einem tollen Zusammenhalt. Trotz
ten 2011 den ersten Platz, 2102 war
Wettkampf-Stress gab es immer viel
ich Vize-Schweizermeister. In einem
zu lachen!
Musik (Kontrabass) und das Hochsee-Segeln etwas zurückstellen …
Speziell war auch, wie unser Team von Verbänden und in den Me-
weiteren Wettbewerb qualifizierte
Am meisten beeindruckt hat
dien gewürdigt wurde. Besonders
ich mich für die Teilnahme an den
mich aber der Grossevent selbst mit
eindrücklich war der Empfang im
WorldSkills vom 2.–7.Juli 2013 in
über 1000 hochmotivierten Wett-
Bundeshaus durch den Bundesprä-
Leipzig.
kämpfern aus der ganzen Welt und
sidenten und die Standing Ovation
Nun folgte eine intensive Vorbe-
über 200’000 Zuschauern in den fünf
des Nationalrats. Persönlich profi-
reitungszeit, weshalb ich das Infor-
Messehallen in Leipzig. Meine Kon-
tiere ich vom erworbenen Fachwis-
matik-Studium an der Fachhoch-
kurrenz mit Teilnehmern aus der
sen, vom Bewusstsein meiner Stär-
schule Nordwestschweiz etwas zu-
ganzen Welt, von Brasilien über die
ken und Schwächen in Stresssitua-
rückstellen musste. Dabei wurde ich
USA
bis
nach
von einem Fachberater unterstützt
Südkorea,
war
und es hiess: üben, üben, üben ...
sehr stark. Dank
Ich sammelte Erfahrungen beim
meinem
Lösen von Aufgabenstellungen in
wissen und viel Nervenstärke muss-
aus der IT-Branche und anderen
Netzwerktechnik und musste Wett-
te ich mich nur ganz knapp von vier
Berufen. Mein nächstes Ziel? Der
kampfsituationen
In
asiatischen Kollegen geschlagen ge-
Abschluss des Informatikstudiums
drei Vorbereitungscamps standen
ben – aber etwas Glück gehört halt
und der Hochseeschein im Segeln.
Mentaltraining und Teambildung
immer auch dazu. Nun freue ich
trainieren.
Fach-
Glück und Nervenstärke
tionen sowie von all den geknüpften
Kontakten
mit
Personen
TANGO-FACTS ERFOLGREICHES SCHWEIZER TEAM An der alle zwei Jahre durchgeführte Berufs-WM beteiligen sich jeweils über 50 Nationen mit über 1000 Teilnehmenden in
Lukas Hubschmid, 21, aus Effingen/AG, hat
mehr als 40 verschiedenen Berufen. Ein grosser Erfolg auch für das
eine Berufslehre als Informatiker mit Berufs-
Schweizer Team: Hinter Korea belegte es mit 17 Medaillen
maturität abgeschlossen und studiert nun
und 18 Diplomen den zweitbesten Rang. www.swiss-skills.ch
Informatik an der FHNW in Brugg-Windisch.
Informatik studieren an der FHNW: 20
www.fhnw.ch/technik/bachelor/informatik
Seine Hobbies: Musik (Kontrabass) und Hochsee-Segeln.
Bilder: SwissSkills und Lukas Hubschmid
I
nformatik und Netzwerktech-
21
kurzgeschichte
Sie denkt. An ihn. Die Nacht ist klar, der Mond wirft leise Schatten in ihr Zimmer. Das Zirpen der Grillen stört sie, sie ist unruhig. Seufzend dreht sie sich im Bett hin und her. Er ist wieder einmal nicht da. Dana Liechti
K
kein
und die Menschen würden sie aus-
ten, dann erwacht sie wieder. Eine
Anruf seit dem Streit.
einanderreissen. Hämisch lacht die
Hand streicht über ihr Gesicht. Er.
Eifersucht und ein fader
Angst sie aus.
Das Licht brennt, sie sieht in seine
eine
Nachricht,
Geschmack von Enttäuschung liegt
Sie wünscht sich, sie hätten
Augen. Er blickt sie liebevoll an, als
in der Luft. Warum sie ihm nicht
sich nicht so früh kennen gelernt.
hätte er noch nie etwas Schöneres
einfach vertraue, hat er gefragt. Da-
Sie weiss, er ist ihre grosse Liebe.
gesehen. Er legt sich neben sie. Sie
ran liege es nicht, hat sie geantwor-
Sie schläft ein, wacht wieder auf.
spürt seine Wärme, als er sich an
tet. Sie habe nur Angst. Sie seien so
Schweissperlen liegen auf
sie drückt. «Ich liebe dich», sagt er.
jung, er treffe auf so viele andere
Stirn, sie hat geträumt. Von ihm.
Frauen, wenn er nicht bei ihr sei.
Wie er sie verlässt, wie er andere
Vielleicht sei sie ihm nicht genug.
Frauen küsst, wie er ihr den Rücken
Er hat nicht geantwortet, nur, dass
kehrt. Eine Träne wandert über
sie nicht so reden solle.
ihre Wange.
ihrer
Doch die Angst klammert sich
Es ist jetzt dunkel, schwere
schon wieder um ihren Hals, flüs-
Wolken haben sich vor den Mond
tert ihr ins Ohr, dass sie naiv sei, un-
geschoben. Sie fragt sich, wo er
realistisch. Sie seien zu jung, es sei
ist, noch immer keine Nachricht.
unmöglich, undenkbar. Sie würden
Sie kann nicht einschlafen, schläft
niemals zusammenbleiben. Die Zeit
dann doch wieder etwas, nur Minu-
Angst weg. Licht aus.
TANGO-FACTS LIEBESGEDICHTE Du bist so nah bei mir meine Gedanken bei dir die Reize des Verbotenen das Lachen der vergangen Tage (…) Lies «Sehnsucht» und drei weitere Liebesgedichte von Dana Liechti auf www.tango-online.ch/lesen/94.
Dana Liechti, 19, aus Ins, macht nun nach der Matura am Gymnasium Neufeld in Bern ein Zwischenjahr. Sie mag die ersten Schneeglöckchen im Frühjahr, Lachfältchen um die Augen und den salzigen Geschmack des Meeres.
22
Elias studiert an der Hochschule f端r Technik FHNW. Erfahre mehr 端ber sein praxisbezogenes Studium. www.fhnw.ch/zusammenbilden
topstory
Von Pelé zur Schweizer Nati Panini kennt jedes Kind. Aber tschutti heftli? Dabei ist das WM-Stickeralbum aus Luzern viel origineller: Alle Spieler wurden von Künstlern liebevoll gezeichnet, gestickt oder sogar modelliert. Patrick Graf zeichnete die Karikaturen der Schweizer Nati, tango hat ihm dabei über die Schulter geschaut. Fabian Moor
W
er vor der Fussball-WM den
Brasilien. Patrick Graf durfte die Schweizer
Hype um die Panini-Bildchen
Nati zeichnen.
nicht mitmachen möchte, aber
«Mein Ziel beim Zeichnen von Karikaturen
trotzdem nicht auf Sammelspass verzichten
ist es, mit übertrieben dargestellten Gesichts-
will, findet im tschutti heftliSammelalbum eine witzige
merkmalen einen Wiedererkennungseffekt hervorzurufen, sodass man denkt:
Alternative: 32 Künstler
‹Wow, de Pelé hätt ja würkli en Riise-
– durch einen interna-
zingge!›», erklärt Patrick Graf seine
tionalen
Illustrations-
Philosophie. Der Mitgründer der
wettbewerb ausgewählt
Firma Elefant Studios, die sich auf
– zeichneten die Spieler
3D-Animationen und Illustrationen
aller
spezia-lisiert hat, bewarb sich, um
Teilnehmerlän-
der der Fussball-WM in
eine der an der Fussball-WM teilnehmenden Mannschaften fürs tschutti heftli-Sammelalbum zu zeichnen. «Ich bin ein riesiger Fan des Albums. Also wollte ich unbedingt meinen Teil dazu beitragen», sagt Patrick.
Die
Illustratoren
stammen aus der ganzen Welt und wurden
24
Nby orman Whiteside stefanie
ouic-Eekokottlbo Abyssal (17)
dietiker
Zidane
by s onja
rogg
er
Harstchröte
Xhaka
by
by pa tri
ck gr af
durch eine Jury (in der nationale Grössen wie Beni Thurnheer und internationale Stars wie der grosse Pelé sassen!) sowie durch ein Online-Voting von 20 Minuten ermittelt. Und siehe da: Patrick Grafs Pelé-Karikatur landete ganz oben auf dem Podest, weshalb er die Spieler der Schweizer Nati karikieren durfte.
Drei Monate brauchte er, bis Shaqiri und Co. fertiggestellt waren. «Zunächst befasste ich mich mit allen Spielern, beziehungsweise mit deren Aussehen und besonderen Merkmalen. Ich analysierte möglichst viele Fotos in unterschiedlichen emotionaTANGO-FACTS PATRICK GRAF Die schrägen TV-Spots der Bündner Steinböcke Gian und Giachen wurden von Patrick Grafs Elefant Studios www.elefantstudios.ch produziert. Lerne die inneren Werte der Steinböcke kennen: Gian verschluckt die Kamera! Hier findest du noch mehr Arbeiten von Patrick Graf: www.patrickgraf.ch
len Situationen. Danach begann
Drei Monate für Shaqiri + Co.
ich diverse Skizzen zu entwerfen», sagt er. «Viele Karikaturisten zeichnen jeden Gesichtsteil einzeln. Ich hingegen zeichne aus der Fläche heraus, das heisst, ich zeichne zuerst eine Fläche mit der Hautfarbe, dann eine Fläche für die Haa25
do gui
von pelé zur schweizer nati
re und danach kommen immer mehr Einzelhei-
EMANUEL ROTH zeichnet Russland Der Zürcher Emanuel Roth, 26, ist freischaffender Illustrator: «Ich liebe meinen Beruf, weil er mich täglich aufs Neue herausfordert und weil er mir grosse Freiheiten bietet.» Emanuel spielt Fussball bei «Zwietracht Turicum» in der Alternativen Liga Zürich und hat schon Legenden wie Kolumbiens Paradiesvögel Carlos Valderrama oder René Higuita (siehe Bilder unten) gezeichnet. Schau dir auf YouTube die spektakuläre Parade von René Higuita gegen England an! Mehr zu Emanuels Arbeiten: www.emanuelroth.ch
ten dazu.»
Schon schüler
als
Primar-
verbrachte
Pa-
trick viel Zeit damit, mit Hilfe von Post-it-Notizblöcken Daumenkinos zu er-
tja by Ka
SLaotmtaarSacshiendorfer
stellen, meistens handelte es sich um StrichmännchenGeschichten. «In der Oberstufe war ich viel mit meinen Kollegen auf dem Skateboard unterwegs und habe für alle ein individuelles Board gestaltet, indem ich das Design der gekauften Bretter abschliff und selbst etwas Neues entwarf. Meine Eltern bemerkten meine Leidenschaft
und
unterstützten
mich.» Er absolvierte den Vorkurs der Kunstgewerbeschule und anschliessend studierte
Honda
by cl ayt
er an der heutigen Zürcher Hochschule der Künste, wo er die Fachklasse «Wissenschaftliche Illustration» abschloss. Später gründete er mit anderen Freelancern die Elefant Studios. «Auch die aus der TV-Werbung bekannten Bündner Steinböcke Gian und Giachen stammen aus unserer Küche», sagt Patrick lachend, und beginnt während unseres Gesprächs
ganz
locker
eine Karikatur von Ottmar Hitzfeld anzufertigen …
de Jong
by ph ilip
KATJA SCHIENDORFER stickt Griechenland Katja Scheindorfer, 25, ist ein Multitalent: Sie gestaltet Flyer und Plakate, strickt Mützen, häkelt, designt Schmuck … «Ich mag es, so zu leben, weil es abwechslungsreich ist», sagt sie Luzernerin. Sie hat sich entschieden, die griechische Mannschaft mit Nadel und Garn zu … sticken!
waech
ter
Chiellinmialt
rdi by ma
Fabian Moor, 19, aus Kloten, mag «meine eigene Musik,
er
bachilch g o r s
by
t
von anderen mit mir». Er wünscht sich, «dass die Lesenden
ho
by
26
Musik von anderen, Musik von mir mit anderen und Musik
Dmas
Ö nd zil ri k
dieser Buchstaben meine Homepage checken». Also dann:
he
www.thefabmusic.com jo
na
s
on ju nio
r
Olá, Brasil!
Sammelbilder für einen guten Zweck Fred e
by fi lip
tango und tschutti heftli spannen für einen guten Zweck zusammen. Sammle Fussballbilder und unterstütze so auch ein Projekt von terre des hommes schweiz in Brasilien.
altin
o
F
reust du dich auch auf
die Schweizer Nationalmannschaft
spannende Spiele an der
spielt, unterstützt terre des hommes
Fussball-WM
schweiz ein Bürgerkomitee, das sich
in
Brasi-
lien? Hast du Lust, die Wartezeit zu
gegen die unsozialen Auswir-
verkürzen und dich wie in Kinder-
kungen
tagen dem Fussball-Sammelfieber
rechtsverletzungen
hinzugeben? Dann mach es mit dem
Rahmen der WM einsetzt.
tschutti heftli für einen guten Zweck!
Denn nur wenige sind am
Die Macher des tschutti heftli ver-
und
Menschenim
WM-Profit beteiligt. Terre des
suchen der allgemeinen Kommerzia-
hommes schweiz schreibt dazu:
lisierung des Fussballs zumindest
«Ganze Stadtviertel werden dem
ein bisschen entgegenzuwirken. Sie
Erdboden gleichgemacht, nur um
wollen mit ihrem Sammelalbum
beispielsweise
2014 zeigen, dass man auch ohne
parkplatz vor dem Stadion zu bau-
finanzielle Hintergedanken, dafür mit viel Begeisterung Herzblut zu
einem
und etwas
Fussball sollte verbinden – und nicht trennen
sol-
einen
Besucher-
en. Der Strassenhandel, mit dem viele
Menschen
in Brasilien ihren Lebensunterhalt
verdienen,
chen Grossanlass beitragen kann.
ist im Umkreis der Stadien verbo-
Statt langweiliger Fotos bietet das
ten. Das Bürgerkomitee setzt sich
tschutti heftli-Sammelalbum echte
nicht gegen das sportliche Ereignis
Kunstwerke. Die Teams wurden von
als solches ein, sondern macht auf
Illustratoren, Grafikern, Zeichnern
die Missstände aufmerksam und
und Künstlern gestaltet.
fordert mehr Rechte für die lokale
UND SO FUNKTIONIERT DER SAMMELSPASS Auf dieser Seite findest du sechs individuelle Sammelbilder – sozusagen dein Starterkit für das Sammelalbum. (Sollten die Sammelbilder fehlen, dann war leider jemand schneller.) Alle weiteren Infos zu Verkaufsstellen, Tauschbörsen, Release-Party, Online-Bestellung usw. findest du auf www.tschuttiheft.li oder www.facebook.com/tschuttiheftli
Ebenfalls mit viel Herzblut agiert
Bevölkerung – damit die fussball-
Bestelle bereits jetzt dein Sammelalbum.
terre des hommes schweiz, eine Hilfs-
begeisterte brasilianische Bevölke-
organisation, die primär Jugendli-
rung nicht mitansehen muss, wie
che unterstützt. Ein Teil des Erlöses
sich das soziale Gefälle im Land
aus dem Verkauf der Sammelbilder
weiter verschärft. Fussball sollte
In diesem Sinn hoffen wir, dass dir das Sammeln und Tauschen der 500 kleinen Kunstwerke Spass macht, einem guten Zweck dient es sowieso.
geht an ein brasilianisches Projekt:
verbinden – und nicht trennen.»
In der Stadt Salvador, in der auch 27
porträt
Als Studentin und Athletin in den USA Wenn der Wecker um 5.30 Uhr unerbittlich klingelt, ist dies seit dem Sommer harte Realität in meinem neuen Leben als «student athlete» an der Wingate University in North Carolina.
Laura Godenzi
S
28
chnell den Trainingsanzug
more weight, girls!» Danach stürzen
Nach der netten Begrüssung folgt
anziehen, einen Energie-
wir uns ein erstes Mal ins Wasser
die Anwesenheitskontrolle, die hier
riegel verdrücken und ab
und machen hauptsächlich Sprints
sehr streng gehandhabt wird. In
in den Kraftraum, wo sich das ganze
sowie Start- und Wendeübungen.
diesem Semester besuche ich unter
Sprintteam bereits versammelt hat.
Nach dem zweistündigen Training
anderem Statistik, Einführung in
Um Punkt 6 Uhr durchbricht die be-
folgt das Frühstück – der Hunger ist
die Psychologie und natürlich Sport.
stimmte und laute Stimme unserer
gross …
Mein Hauptfach ist Kommunika-
Trainerin Maria die Stille: «Ladies,
«Good morning everybody, how
tion, aber im ersten Jahr an der
one bulldog lap now!», und sogleich
are you guys doing? Did y’all have a
Uni sind viele allgemeine Grund-
drehen wir eine schnelle Runde um
good weekend?», begrüsst uns der
kurse obligatorisch. Den Vorlesun-
den Campus. Zurück im Kraftraum
Professor in breitem Südstaatenak-
gen kann ich gut folgen und bei
sorgt Teamcaptain Amanda mit gu-
zent, als er den
ter Pump-up-Musik für Motivation
Vorlesungsraum
und wir wagen uns an die Gewichte,
mit etwa 30 Stu-
nach dem Motto: «Last set, add some
denten
betritt.
«Go faster, come on, keep it up, guys!»
Fragen kann ich mich immer an die
Professoren
wenden.
Auch
nach den Unterrichtszeiten sind sie
auszutauschen. Etwa die Hälfte der
chen wir oft Footballspiele – meine
für uns verfügbar, und wenn nötig
45 «student athletes» kommen aus
amerikanischen
kommen sie sogar sonntags an die
Europa und Südamerika, daher
chen mir dann mehr oder weniger
Uni.
sind ganz verschiedene Akzente am
erfolgreich die Regeln zu erklären.
Um 12 Uhr herrscht reger Be-
Tisch zu hören. Danach geht es ab
Oder aber wir machen einen Aus-
trieb in der Mensa. Das Angebot
nach Hause, wo die Uniarbeit war-
flug zum nahegelegenen See oder
besteht meistens aus Pasta, Reis
tet. Müde und mit reichlich Muskel-
in eine Shopping Mall. Allerdings
Freunde
versu-
geht in Amerika ohne Auto fast gar nichts …
So bin ich froh, dass sich meine Beharrlichkeit ausgezahlt hat und ich nach unzähligen E-Mails, Formularen, Sprach- und Mathematiktests am Ende ein grosszügiges Stipendium und ein Visum erhalten habe, um Studium und Leistungsschwimmen kombinieren zu können. Das Leben als Studentin und Athletin ist zwar anstrengend, doch erlebe ich viele schöne und manchmal auch überwältigende Momente. «In the end it’s gonna be worth it!» oder Kartoffeln mit Beilagen, Ham-
kater geht dann um 22 Uhr ein lan-
burgern, Pommes Frites und Piz-
ger und strenger Tag zu Ende.
za. Eine Salat- und Sandwichbar,
An den Wochenenden ist je-
Früchte, Joghurt und Desserts er-
weils viel los: Regelmässig schwim-
gänzen das Angebot. Nach dieser
men wir gegen andere Universi-
kurzen Pause ruft bereits wieder die
tätsmannschaften. Die Atmosphäre
Uni: Wöchentliche Kurztests und Prüfungen sind hier üb-
TANGO-FACTS
lich und setzen voraus, dass
Laura Godenzi, 19, aus Chur verblüffte an
man den Stoff immer gut re-
den Schweizer Sommermeisterschaften
petiert.
2013. Sie gewann mit ihren Kolleginnen des
Um 17 Uhr folgt das zweite
Schwimmtraining.
Schwimmclubs Chur die Goldmedaille in
Die
der 4x100-m-Lagenstaffel sowie Bronze in
Trainer treiben uns vom Be-
der 4x200-m-Freistilstaffel.
ckenrand aus an: «Go faster, come on, keep it up, guys!» Wir werden gefordert und gehen an unser Limit, doch wenn man mit 25 anderen
Laura Godenzi, 19, aus Chur, strebt einen Mas-
Schwimmern trainiert, fällt
ter in Kommunikation oder Psychologie an.
es leichter. Ebenfalls sehr
Sie liebt Schweizer Schokolade, hasst Men-
wichtig ist der «team spirit»:
schen mit schlechter Laune und wünscht sich
Nach dem Training besetzt
ein Training mit dem US-Spitzenschwimmer
das Schwimmteam meistens
Ryan Lochte.
zwei lange Tische, nebenan sind viele verschwitze Footballer,
an den Wettkämpfen ist sehr mo-
die auch gerade aus dem Training
tivierend, da die Amerikaner ihre
kommen. Das Abendessen ist eine
Schützlinge frenetisch anfeuern. An
gute Gelegenheit, sich ein wenig
den wettkampffreien Tagen besu-
29
porträt
TANGO-FACTS Hast du Fragen zum Thema Homound Bisexualität? Willst du mehr über Coming-out, Liebe und Sex wissen? du-bist-du.ch ist eine Beratungsplattform für schwule und bisexuelle Jungs, aber auch für Jungs, die sich in ihrer sexuellen Orientierung nicht sicher sind. Berater im ähnlichen Alter wie die Ratsuchenden bieten via E-Mail oder im persönlichen Kontakt Unterstützung im Coming-out-Prozess an oder beantworten Fragen zu den Themen Liebe, Sex und Gesundheit.
30
Ich bin ich – und schwul
Genau am heutigen Tag, an dem ich mir vorgenommen habe, meine Geschichte niederzuschreiben, ist er da. Er klingelt, um sich zu entschuldigen, dass er mich auf dem Weg von der Arbeit zum Bahnhof aufs Übelste beschimpft und mir einfach ins Gesicht geschlagen hat. Und warum? Weil ich schwul bin.
Markus Trachsel Doch beginnen wir von ganz vorne.
rede mit niemandem darüber. Mit
nicht, wie die Reaktion ist … ich
Ich werde als Jüngster in eine
wem auch? Ein Jahr später wechsle
werde der gleiche Mensch bleiben
fünfköpfige Familie, die in einem
ich die Schule. Neues Gebäude, neue
… das Leben wird sich vielleicht än-
kleinen Dorf lebt, hineingeboren.
Leute, neuer Schulweg. Für mich
dern …» Schliesslich lockt mir mei-
Die Kindheit könnte nicht schöner
endlich ein Neustart. Doch bald holt
ne Mutter die drei Worte aus dem
sein: viele Freiheiten, tolle Nach-
mich alles wieder ein. Es fallen wie-
Mund: «Ich bin schwul.»
barn und eine beste Freundin. Be-
der verletzende Sprüche, und ich
Wir führen ein langes und gutes
reits als kleines Kind war ich kein
verstecke aus Angst mein wahres
Gespräch. Ich bin erleichtert und
typischer Junge. Ich spiele mit Pup-
Ich.
spüre die Unterstützung, die mir
pen und ziehe ab und zu einen Rock
Ich bin 16, wechsle an die Berufs-
entgegengebracht wird. Auch die
an. Dieses Benehmen wird mir nicht
schule. Niemand weiss «es». Ich füh-
nachfolgenden Outings im Freun-
untersagt, man lässt mich machen.
le mich einsam, obwohl ich einen
deskreis verlaufen meist viel positi-
In der Primarschule geniesse ich
grossen Freundeskreis habe. Durch
ver, als ich befürchtet habe.
den Unterricht mit fünfzehn Jungen
das Internet lerne ich schwule Jun-
Heute, einige Jahre nach mei-
und fünf Mädchen. Ich gehöre eher
gen in meinem Alter kennen. Ich
nem Outing, kann ich viel offener
in die Mädchenclique, da mir ihre
tausche mich aus und entdecke viele
mit meiner Homosexualität umge-
Themen mehr zusagen. Bereits jetzt
Gemeinsamkeiten zwischen deren
hen. Doch einfach, das ist es nicht.
ist mir klar, dass ich mich mehr zu
Geschichten und meinem Leben.
Negative und beleidigende Sprüche
Jungen bzw. Männern hingezogen
Eine grosse Erleichterung: Ich bin
gehören zu meinem Leben. Darum
fühle. Doch in diesem Alter sehe ich
nicht der Einzige, der so fühlt! Das
kämpfe ich aktiv für die Gleichstel-
keinen Grund, mit jemandem darü-
Bedürfnis, mich meinem Umfeld zu
lung. Denn ich, wie auch viele ande-
ber zu sprechen,
öffnen,
wächst.
re, werde noch heute diskriminiert.
man spricht ja
Welche
Reakti-
Wie auch am heutigen Abend: Ein
erwarten
junger Mann, ein mir bekanntes Ge-
Werde
sicht, beginnt mich zu beschimpfen
ich aus meinem
und schlägt mir ins Gesicht. Und
Elternhaus ver-
warum? Weil ich schwul bin.
auch noch kaum über
Sexualität
oder Liebe. Wir sind noch Kin-
Bin ich nicht normal? Warum bin ich so? Warum ich?
mich?
bannt?
der, und es kann sich doch vieles ändern.
onen
Lachen
mich meine Freunde aus? Bin ich
Mit zwölf Jahren komme ich in
nicht normal? Warum bin ich so?
die Realschule. Schnell werde ich
Warum ich? Viele Fragen und keine
von den Mitschülern auf meine eher
Antworten.
feine Art aufmerksam gemacht und
Meine Mutter bemerkt, dass mit
als «Schwuchtel» beschimpft. Sie ge-
mir etwas nicht stimmt. «Ich habe
ben mir zu verstehen, dass ich nicht
den Eindruck, dich beschäftigt et-
der Norm entspreche, unnatürlich
was.» Das ist der Moment! Wir sit-
Markus Trachsel studiert soziokulturelle Ani-
sei und es offenbar nicht in Ordnung
zen in der Küche. Ich kann kaum
mation an der Hochschule Luzern. Er liebt den
sei, als Mann auf Männer zu stehen.
sprechen. Tränen füllen meine Au-
Geruch des Sees und geht gerne ins Kino. Er
«Nein, ich bin nicht schwul», streite
gen. Ich rede um den heissen Brei:
hasst es, wenn das Essen anbrennt und wenn
ich Gerüchte immer wieder ab. Ich
«… ich möchte etwas sagen … weiss
Menschen unehrlich sind.
31
GEWINNE MIT TANGO EINEN EINTRITT IN DEN EUROPA-PARK FÜR DICH UND VIER FREUNDE!
Beantworte eine Quizfrage auf
www.tango-online.ch/gewinnen
glosse
Allerlei Warterei Langsam reicht es. Ich bin jetzt achtzehn. Ausgewachsen, wahlberechtigt, faltenfrei, gebärfreudig. Das Älterwerden veredelt mich nicht, ich bin weder Wein noch Käse. Merkst du etwas? Es wäre höchste Eisenbahn, um endlich aufzutauchen. Tanja Isler
L
ieber Mr Right
den Tod warten, in der Hoffnung,
sehr geduldig mitteilen, dass dies
Die Suche nach dir
das Paradies zu finden. Aber es gibt
mit dem weiblichen Zyklus nicht
strapaziert mein Nerven-
immerhin Situationen, in denen ich
vereinbar ist.
kostüm erheblich. Wann endlich
dem Warten etwas Gutes abgewin-
Hast du den Wink mit dem Zaun-
wirst du aus deinem Iglu in Alaska
nen kann. Wobei: In meinem Falle
pfahl begriffen? Obwohl ich die
oder aus deiner Höhle im Atlasge-
redet niemand von «Geduldsfaden»,
Queen der Geduldigen bin, will ich
birge kriechen und dich in meinem
sondern nur von «Geduldsstahlsei-
nicht länger auf dich warten. Auf
Leben endlich … ausbreiten?
dich zu warten, hat nämlich absolut
Aus leidvoller Erfahrung weiss
keine positiven Aspekte, weder psychische, physische noch ökonomi-
ich: Auf dem Singlemarkt geht
sche. Die Suche nach dir hat ja
es primitiver zu und her als
auch eine gewisse Zeit Spass
in meinen RTL-2-Trash-TVSerien.
Die
gemacht. Nichts geht über
pietätlosen
Anmachsprüche («Sorry,
das Kribbeln bei ersten
bisch öfter da?») lassen
Dates. Aber wie gesagt: Langsam reicht es!
meine Fäuste zucken. Wären mir jeweils mei-
Stehst du nicht spä-
ne mühsam lackierten
testens in drei Wochen
Nägel nicht zu schade,
bei mir auf der Matte,
wäre ich wohl längst
setzt es ein Donner-
gegen einen dieser chau-
wetter ab. Laut einer
vinistischen Möchtegern-
Studie in meinem Freun-
Alpha-Typen handgreiflich
deskreis haben in hundert
geworden. Nicht dass ich ein besonders
Prozent aller Beziehungen
unausgeglichenes
die Damen die Hosen an. Bei
Gemüt wäre, aber wer nicht zwi-
uns wird es nicht anders sein.
schen Tier- und Menschenwelt un-
Bis zum nächsten Brief,
terscheiden kann, hat es schlicht
deine Ms Right
nicht anders verdient. Ich bin doch
len». Ich kann wirklich richtig gut
keine läufige Hündin, die man von
warten. Vermutlich ist das erblich
hinten packen, bespringen und in-
bedingt. Meine Mutter hat ganze
nert Sekunden begatten kann.
zehn Jahre auf den Heiratsantrag
Schätzchen, die Zeit ist reif, um
meines Vaters gewartet. Das nenne
zu mir zu fliegen, paddeln, wandern,
ich mal eine Geduldsmeisterleis-
hüpfen,
Tempo.
tung. Falls du allerdings glaubst, es
Zwar bin ich ein ziemlich geduldi-
sei nicht notwendig in den nächsten
Tanja Isler, 19, besucht die Kanti Baden und
ger Mensch. Na gut, vielleicht nicht
Jahren aufzutauchen, da es ja kein
möchte Journalistin werden. Sie mag Schnee,
so geduldig wie Nonnen, die, wenn
Problem sei, mit dem Kinderkriegen
Gewitter und lange Sommernächte, und sie
sie Pech haben, achtzig Jahre auf
bis vierzig zu warten, werde ich dir
hasst Pärchen, die in der Öffentlichkeit knut-
whatever.
Aber
schen.
33
KALFH1
BACHELOR
Ihre Ausbildung ist u ns wichtig
für individuelle Ziele
beobachten assistieren koordinieren überprüfen organisieren b e s p r e c h e n vorbereiten kontrollieren zusammenarbeiten betreuen reflektieren u n terstützen a n a l y s i e r e n v e r s t e h e n Vielseitig. Abwechslungsreich. Interessant. Machen Sie Karriere
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What does the Fox say?
Über 350 Millionen Mal auf YouTube angeklickt: Der vom norwegischen Musiker Ylvis produzierte Videoclip ist ein Beispiel dafür, wie man heutzutage einen witzigen Welthit landet. (3:45 Minuten) www.tango-online.ch/lesen/95
37
foto
Die meisten Kinder sind Sozialwaisen, das heisst, ihre Eltern leben noch. Masha und viele andere Kinder glauben daher fest daran, dass ihre Eltern sehr bald kommen und sie abholen.
Zuckerblau
Ich verbringe einen Monat in russischen Waisenhäusern. Dabei blicke ich in Schlaf- und Speisesäle, in denen die Ausstattung nicht die geringste persönliche Spur aufweist. Die Kinder erscheinen wie Fremdkörper im eigenen Lebensraum. 38
Kühl, funktional und ein fröhliches Kind an der Wand – solche Räume und Wandbilder sind typisch für russische Waisenhäuser.
Der Mädchenschlafsaal des Waisenhauses Nummer 2: Die Kinder haben oft nur wenig Privatsphäre und können sich nicht zurückziehen. Deswegen flüchten sich viele in eine Traumwelt.
Svetlana Mychkine
D
ie Wände sind mit einer ölhaltigen Farbe angestrichen, denn
Schmutz lässt sich darauf leicht abwaschen.
ohne die geringste persönliche Note mit dem Lebensraum eines Kindes vereinbaren?
Im Schlafsaal reiht sich Bett an Bett an Bett.
Auf den ersten Blick sehen alle Kinder
Ich habe die ersten fünf Jahre in Russland
sehr glücklich aus, sie lachen und spielen ge-
gelebt und kenne diese funktionalen öffent-
meinsam. Doch sobald sie allein sind, verlieren
lichen Räume noch aus meiner Kindheit. Als
sie sich in Gedanken, starren an die Decke und
Einzelkind wollte ich schon immer wissen,
träumen sich ihre eigene Welt. Auch wenn sie
wie das Leben in einer grossen Gemeinschaft
im Kollektiv leben, sind Waisenkinder oft sehr
sein könnte. Mit meinen Fotos habe ich ver-
einsam. Gerade die Jüngeren glauben fest dar-
sucht, beide Themen zusammenzubringen:
an, dass ihre Eltern irgendwann kommen und
Wie lassen sich diese «eingefrorenen» Räume
sie abholen. Gleichzeitig drängen sie sich in 39
zuckerblau
Je grösser das Waisenhaus ist, umso höher auch die Gefahr der Einsamkeit und Isolation der Kinder. Denn ihnen fehlt eine klare Bezugsperson.
Der Geist der russischen WirGesellschaft ist in den Waisenhäusern deutlich spürbar. Mit meinen Fotos möchte ich die Kinder in ihrer Einzigartigkeit – und gleichzeitig im Kontrast zum Kollektivismus – zeigen.
Ich habe mich oft gefragt: Wie lassen sich diese Räume mit ihrem reservierten Charakter mit dem Lebensraum eines Kindes vereinbaren? Die Kinder erscheinen wie Fremdkörper im eigenen Lebensraum.
40
Von klein auf im Waisenhaus: Die jungen Erwachsenen haben es nach der Entlassung oft schwer, sich zurechtzufinden.
den Mittelpunkt, sobald jemand Fremder in
Daher habe ich auch
die Einrichtung kommt. So läuft ein achtjähri-
den Titel «Zuckerblau»
ges Mädchen sofort auf mich zu und sagt: «Du
gewählt: Blau steht für
bist meine Mama.» Dann kommt sofort das
Wolken
nächste Kind und sagt: «Nein, sie ist meine
reien. Der Zucker, der
Mama.» Und das dritte: «Nein, meine Mama.»
schnell in Verbindung mit Kindern und Sü-
und
Träume-
Zum einen möchte mit den Fotos die Ein-
ssigkeit gebracht wird, hat auch die Eigen-
samkeit und Isolation thematisieren. Zum an-
schaft, sich in Wasser aufzulösen – wie die
deren möchte ich die Kinder in ihrer Einzigar-
Träume der Waisen, die sich in Anbetracht
tigkeit mitten im Kollektivismus fotografieren
der Realität schnell in Luft auflösen.
– und gleichzeitig im Kontrast dazu.
Svetlana Mychkine, 25, hat ihre ersten Lebensjahre in Russland verbracht. Derzeit macht sie ihren Master in Fotografie. Sie liebt Begegnungen mit Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Räumen und träumt von einer Weltreise ohne Zeitlimit und Kommunikationsgeräten
41
foto
Die kleinen Perlen von Madagaskar Kinderlachen umarmt mich, Kinderbeine folgen mir und Kinderh채nde winken mir zu. Ich bin mit dem Rucksack in Madagaskar unterwegs, Kinder werden zu meinen st채ndigen Begleitern.
42
43
die kleinen perlen von madagaskar
44
Annina Gutmann, aus Kriens, möchte Pädagogin werden. Sie mag Abenteuer jeder Art und wünscht sich, Flaschenpost auf offener See zu erhalten.
TANGO ONLINE Weitere Impressionen von Annina Gutmanns Madagaskarreise sowie ihre jeweiligen Bildbeschreibungen findest du auf www.tango-online.ch
45
reportage
Höllenritt durch den GROSSSTADTDSCHUNGEL Haben die ein Rad ab? Zwei Thais schmeissen ihre gut bezahlten Bürojobs hin, um in Bangkok eine Marktlücke zu schliessen: Sie gründen ein Velokurierunternehmen. Marco Rüegg war einen intensiven Tag lang mit ihnen unterwegs.
Marco Rüegg
M
uss ich vielleicht die
urlaub in Sibi-
lisch
Regenjacke einpacken?
rien.
sti-
Salat aus grünen
Ein
Zum
scharfen
ckig-schwülen
Papaya. In sport-
verhüllt den Himmel über Bangkok.
Klima
lichem
28 Grad. Eine Luftfeuchtigkeit, die
die
mir schon nach wenigen Treppen-
sen
stufen den Schweiss aus den Poren presst. Von wegen Trockenzeit.
kommt
mit
Tempo
Abga-
lenken wir in die
durchsetz-
Sukhumvit Road
te Luft. Kreuz
ein. Sie hat sechs
und quer durch
Spuren und das
Panot Phutthaisong ist 31 und
die dröhnenden
ist gut so. Vor
gelernter Anwalt. Montri Chantay-
Blechschlangen
ingyong hat 34 Jahre auf seinem
aus Bussen, Taxis und Privatwagen,
ne am ersten Rotlicht tummeln sich
schmächtigen
ein
die schwerfällig durch die Strassen
die Motorräder im Stil eines stän-
Diplom als Ingenieur in der Ta-
kriechen, fräsen rücksichtslose Ka-
dig wachsenden Bienenschwarms,
sche. Statt in klimatisierten Gross-
mikaze-Motorräder.
während die Digitalanzeige die Se-
Buckel
sowie
der
Autokolon-
raumbüros verbringen die beiden
Probefahrt? «No time», bereits
kunden bis Grün herunterzählt. Mit
ihre Arbeitstage jedoch in der tro-
klingelt das Handy an Panots Gurt.
einem tiefen Atemzug saugt meine
pischen Hitze ihrer Heimatstadt,
«First customer!» Unser Dreier-
verwöhnte
zum Soundtrack von Hupen und ratternden
Mo-
toren: Vor vier Jahren starteten sie das Projekt «BikeXeng er»,
46
Wolkenschleier
Fahrradfahren in diesem Moloch scheint ähnlich empfehlenswert wie Strandurlaub in Sibirien.
Schweizer
Luftröhre
spurt
mehr Feinstaub ein als während ei-
den
Links-
nes Marathonlaufs entlang der A1
verkehr
gespann in
ein,
zur Stosszeit. Katalysator? In Thai-
der Westler im
land offenbar ein Fremdwort. Wäre
Sandwich
zwi-
Bangkok ein Mensch, dieser Ab-
schen den Kolle-
schnitt der Sukhumvit wäre seine
gen.
stinkende Achselhöhle.
Einstöcki-
ein Velokurierunternehmen nach
ge Holzhäuser und reich verzierte
Eine Dame drückt Montri ei-
westlichem Vorbild. Doch Fahrrad-
Tempeldächer ziehen vorbei, auf
nen gelben Umschlag und ein paar
fahren in diesem Moloch scheint
dem Trottoir Stände mit Satay-
Scheine in die Hand. Panots Fin-
ähnlich empfehlenswert wie Strand-
Spiesschen und Som Tam, dem teuf-
ger flitzen derweil auf dem Touch-
screen seines Smartphones umher.
eine Pizza, unter den Reifen er-
50 Baht Grundtarif verlangen die
streckt sich die Stadt aber fast ins
Kuriere pro Sendung, dazu 15 Baht
Unendliche.
pro Kilometer, berechnet frei nach
Sämtliche
Google Maps. Lohnt sich das Ge-
weggebrannt,
schäft? «Wir sind auf gutem Weg,
Mordshitze, eine gnadenlose Son-
weil wir ein fortschrittliches Unter-
ne sticht mir in den Nacken. Statt
nehmen sind», sagt Panot. In Zeiten
7-Eleven-Supermärkte und Shop-
des Klimawandels werde umwelt-
ping Malls säumen jetzt Berge von
schonende Fortbewegung überall
zurückgelassenen Sandsäcken und
zum Thema. Erst recht in Thailand,
nach Schmierfett stinkende Werk-
das die Launen der Natur während
stätten die Strassen, die kaum mehr
der
im
in Englisch beschildert sind – was
lich, aber so genau scheint das die
Herbst 2011 zu spüren bekam. «Das
bedeutet, dass ich jegliche Orientie-
hochmotivierten
ist unsere Chance und unser Haupt-
rung verliere. Meinen beiden Beglei-
gar nicht zu kümmern. Ein paar
argument», sagt Panot.
tern scheint das
Jahrhundert-Hochwasser
Zügig voran jedoch geht die
nur
Wolkenreste sind
unwesent-
blauer
Himmel,
Bangkok ist flach wie eine Pizza, unter den Reifen erstreckt sich die Stadt fast ins Unendliche.
Fahrt, längst schlängeln wir uns
lich anders zu
nicht mehr durch ein Wirrwarr
ergehen.
aus Mazdas und Toyotas, die Ge-
und Montri be-
schäftskomplexe an der Sukhumvit
sprechen unter-
verblassen im Dunst zu einer vagen
einander irgend-
Idee am Horizont. Dankbar steige
etwas,
ich aus dem Sattel, sobald die Stra-
lieren in alle Himmelsrichtungen.
Panot
gestiku-
Geschäftsführer Ehrenrunden im Quartier? Gern doch, es geht ja schliesslich primär ums Radeln, erst in zweiter Linie um Effizienz. Panot kennt
zwar jede Schraube seines Masi und
sse nur ein bisschen ansteigt – was
«20 Kilometer vom Zentrum ent-
darüber hinaus wohl das gesamte
ausschliesslich bei Überführungen
fernt», bemerkt Panot. Okay, aber in
Klassement der letztjährigen Tour
der Fall ist. Bangkok ist flach wie
die richtige Richtung? Wahrschein-
de France. Doch die Kreuzung, an
47
K TBE
R G E H T S DI
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01.2013
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Raphael Stierli rappt für Thailands Kinder
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der Spur der
ME
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T
ZU
Ma
259 Tage
als Geis der Taliba
Daniela WiDMer unD Dav
höllenritt durch den grossstadtdschungel
Babybananen. Panot zählt auf, was
In dem Moment fühle ich mich als
er definitiv noch nie gesehen.
er und seine Mitarbeiter im Alltag
Zwerg in der Häuserschlucht.
Ausdauer, Orientierung und die
sonst so in ihren Taschen mittra-
Es kostet mich die letzten Kraft-
Liebe zum Sport sind Grundvor-
gen: Hasenfutter, Speicherkarten,
reserven, das geliehene Bike zurück
aussetzung für einen potenziellen
Geburtstagsgeschenke, Dokumente.
in den Süden der Stadt zu fahren.
Messenger in Bangkok. Vor allem
Mit vollem Magen, aber umso
Dann endlich, das Wat Ratcha Singk-
anderen jedoch muss ihn sein Ar-
schwereren Beinen zurück nach
hon. Sportlicher Abschied, Hände-
beitsplatz faszinieren, dieser bro-
Downtown. In dieser Tropensau-
schütteln, Schulterklopfen, «Chock
delnde Gigant mit all seinen bizar-
na rinnen mir die salzigen Tropfen
Dee – alles Gute für die Zukunft!»
ren Gegensätzen – Holzhütten und
auch beim Geradeausradeln in Bä-
Eine halbe Stunde später wasche ich
Wellness-Hotels Tür an Tür, Tennis-
chen über Wangen, Nase, Rücken
mir einen Film aus Salz und Russp-
socken-Touris, Gourmet-Köche und
und
greise Mütterchen an den Frisch-
Ich keuche, kur-
märkten nebeneinander auf Ein-
ble, um Kontakt
kaufstour, Liliengärten und Abfall-
mit Montris Hin-
halden, Shiva und Jesus Christus in
terrad zu wah-
einer Reihe. Ständig im Sattel findet
ren. Die Silhou-
man sich den Launen der Stadt aus-
etten der Wol-
gesetzt; dem Stossverkehr, der Hitze,
kenkratzer wachsen, genauso wie
von ihm ab. An einem der Plastik-
dem Monsun, dem Dreck. Mit den
die Schweissflecken auf meinem
tische
Quartieren ändern sich Gesichter,
T-Shirt – und das Verkehrsvolumen.
restaurants in der Soi Rambuttri
Düfte, Menschen. Businessanzüge
Im Silom District heisst es: «stop
verschlinge ich ein Phat Thai. Und
hier, die kurzen Röcke der Schuluni-
and go», mit deutlichem Schwer-
dann gleich noch einmal eines. Und
formen ein paar Strassen weiter.
Brustbein.
Ich wasche mir einen Film aus Salz und Russpartikeln von der Haut. des
artikeln von der Haut, das kalte Wasser
rinnt
vom Duschkopf auf den Körper und warm
perlt
lau-
wieder
Garküchen-Strassen-
punkt auf Ersterem. Strassenmar-
dann mache ich mich auf den Weg
Uhr, Mittagessen. Am
kierungen verkommen zur Maku-
zum kühlen Feierabendbier in einer
Rand einer mit Lebensmitteln voll-
latur, der theoretische Velostreifen
Jazzbar. Mit dem Bus, versteht sich.
gestopften Markthalle brät eine fül-
ist mit Rollern verstopft. Wieselflink
lige Lady drei Portionen Reis mit
manövrieren sich Montri und Panot
mariniertem Huhn, dazu oranger
durch die Blechlawine, meine helve-
Tee auf Eis, macht zusammen 90
tische Lunge wird wieder ordentlich
Baht, also etwa drei Franken. Mein
durchgeräuchert. Ein Taxi zwingt
Glas leere ich in einem Zug, Montri
mich zur Vollbremse, die Kuriere
schaufelt den Lunch wie ein Mäh-
drohen im Getümmel zu entwi-
drescher in den schmalen Leib. Zum
schen, irgendwo blitzt zwischen den
Dessert spendiere ich einen Bund
Karossen Panots weisser Helm auf.
12.15
Marco Rüegg, aus Zürich, mag den Geruch fremder Städte, Supermärkte kurz vor Ladenschluss und Bücher von Nick
Mario FuchS hat’s getan ein Monat mit asylsuchenden
arcel Schütz hat’s gewagt
e
der wir uns gerade befinden, die hat
ausgewandert in die arktis
Cave. Er hasst platte Reifen sowie Verpflichtungen und Entscheidungen.
seln an
viD och
49
glosse
Date mit einer Leiche Der Geruch des Formalins, womit die Toten konserviert wurden, umgarnt meine Nase. Heute beginnt der bekannteste Teil meines Medizinstudiums: der Praparierkurs. Valeria Widmer
M
t sieben anderen Stu-
Dann der Griff zum Skalpell, es
Zweimal pro Woche werde ich
denten trete ich an
geht ans Eingemachte. Es wird nicht
nun im Angesicht des Todes ver-
einen mit einer Plas-
bluten. Aber schneiden müssen wir
bringen. Und zu Hause dicke Bücher
tikplane bedeckten Metalltisch. Da
trotzdem. Zunächst sezieren wir die
wälzen: Acht Kilogramm Fachlite-
liegt sie nun: unsere Leiche. Die Au-
Gliedmassen. Wir puhlen die Haut
ratur müssen in meinem etwa ein-
gen sind geschlossen. Ein mensch-
ab und legen die Blut- und Ner-
einhalb Kilogramm schweren Hirn
licher Körper in nicht mehr lebensfrohen Far-
Da liegt sie nun: unsere Leiche.
venbahnen frei. Zu Beginn ist in
Im Präpsaal kämpfe ich mich
Augen
Stück für Stück durch die Schich-
ben. Dieser Mensch sieht definitiv
alles nur gelb: Fett ist gelb, Nerven
ten. Übung macht den Meister: Ich
tot aus.
sind gelb, Arterien sind gelbrötlich,
erkenne unterdessen sogar die ver-
Männlich, 178 cm, 87 Jahre. Mög-
Venen sind gelbbläulich. In die-
schiedenen Gelbtöne. Das zu Hau-
nicht
ser gelben Masse kämpfen wir uns
se Gelernte lässt sich im Präpsaal
sichtbar. Die erste Berührung: Die
Millimeter für Millimeter mit dem
direkt umsetzen. Den Namen des
Haut fühlt sich ledrig an. Die Ge-
Skalpell durch und fragen alle paar
Nervs, den du eigenhändig von Fett
lenke sind ziemlich steif, aber der
Minuten unseren Tutor, ob das nun
befreit hast, vergisst du nie mehr.
Mann hat sich ja auch schon lange
ein Nerv oder nur Gewebe sei.
liche
Todesursachen
nicht mehr bewegt …
50
unseren
Platz finden.
sind
Ein spannender Moment ist
Mir fällt während des Semes-
jetzt auf eine Bestattung verzichten
die Eröffnung des Bauchraums.
ters auf, dass sich auch unser Hu-
mussten. Uns Studierenden wird
Wer träumt nicht davon, einmal in
mor verändert. Die Leiche wird
wieder bewusst, dass wir es hier mit
Därmen zu wühlen? Doch schnell
allmählich vom Mensch zur Sache,
Menschen zu tun haben. Menschen,
wird mir klar, dass es nicht so ro-
das Abpuhlen der Kopfhaut wird
die genauso im Leben standen wie
mantisch wie in Grey’s Anatomy
mit dem Schälen eines Apfels ver-
wir. Memento mori.
ist, die Därme sind nämlich noch
glichen … Umso wichtiger ist es
Der Wissenszuwachs im letzten
voll. Bei unsauberer Präparation
für mich, im Anatomiechor mitzu-
Semester war gewaltig. Die Lernta-
singen. Wir sind
feln im Präpsaal wirken nun nicht
dreissig
kann der braune stinkende Inhalt austreten seinen
und
Geruch
voll entfalten …
Dann der Griff zum Skalpell, es geht ans Eingemachte.
So richtig eklig
Medi-
mehr bedrohlich, sondern vertraut.
zinstudenten, die
Das ist gut so, schliesslich wird es
mehrere Lieder
später mein tägliches Brot sein,
vierstimmig ein-
Schmerzen genau zu lokalisieren
studieren,
und damit verbundene Defekte zu
um
wird es allerdings erst, als wir den
sie am Semesterende im Rahmen
Darm heraustrennen und leerspü-
einer Gedenkfeier aufzuführen. So
len müssen. Schluck.
erhalten diese Menschen, die ihren
Neben den Därmen fallen auch
Körper der Wissenschaft zur Verfü-
die anderen inneren Organe dem
gung stellten, plötzlich wieder ein
Skalpell zum Opfer. Leber, Milz
Gesicht. In der Kirche sitzen nicht
und Niere mit all ihren Gefässen
nur wir Studierende, sondern auch
werden schön auspräpariert, das
die Angehörigen der Verstorbenen.
Organ in der eigenen Hand in alle
Für jeden Verstorbenen zünden
Richtungen gedreht und gewendet.
wir eine Kerze an und zeigen so
Zur Aufbewahrung dürfen die Or-
unser Mitgefühl und unsere Dank-
gane in der mit Formalin gefüllten
barkeit gegenüber jenen, die ihren
Organbox zusammen schwimmen
Körper spendeten, und gegenüber
gehen …
den Angehörigen, die deswegen bis
erkennen.
Valeria Widmer, 22, studiert Humanmedizin an der Uni Basel. Sie mag es, bei Wind und Regen zu joggen, frische Ananas zu essen und in Seen zu schwimmen. Sie hasst farbige Socken, Leggins und alles, was pink ist. Gerne würde sie die Schweiz vom Gipfel des Eigers aus betrachten.
51
umfrage
MOMENT
WO WÄRST DU GERADE JETZT AM LIEBSTEN? Manu Zhao, 16: Zuhause – Vor dem Fernseher sitzend, mit einer Packung Chips …
Daria Peter, 18: Auf einem Riesenrad. Martina Berchtold, 17: Im Bett – eingedeckt mit Essen!
Michelle Ammann, 18: Am Strand in Thailand mit einem Fruchtsaft in der Hand.
Felix Haldimann, 18: Als Pinguin am Südpol.
Alisa Hangartner, 17: Auf einem Baum.
WOVON KANNST DU DICH NICHT TRENNEN?
Nicole Fahrni, 17: Von meinen Ohren, da ich sonst keine Musik hören könnte.
52
Dominik Gadze, 17: Von meinem Ego.
MAL …
HAST DU LUST, UNSER NÄCHSTER FRAGESTELLER ZU SEIN?
WELCHE ERFINDUNG BRAUCHT DIE MENSCHHEIT DRINGEND?
Dann melde dich bei uns und erhalte
Fr. 222.–
Honorar für deine Strassenumfrage! Michael Herrmann,18: Geheizte Klobrillen!
redaktion_tango@hotmail.com
Glenda Giardina, 19: Ein Tag zwischen Samstag und Sonntag.
Pascale Egli, 16: Eine Friedenstablette – für Gerechtigkeit und gegen Krieg.
Lukas Bösiger, 17: Eine Auswendiglernmaschine …
Carolina Misztela, 17: Schokolade, die nicht dick macht.
Bensu Özkul, 18: Von meinen Haaren (heilig!).
Laura Martinola, 17: Von meinem Kleiderschrank.
Diese Umfrage stammt von Heidy Kurath, 17, aus Zürich. Sie besucht die Kantonsschule Zürich Nord mit Schwerpunktfach Spanisch. Sie liebt Bücher und Filme, die sie zum Weinen bringen und sie hasst den Geruch von geschälten Mandarinen an den Fingern.
53
interview
Jerry, der Krabbenfischer Jerry Wilson, 33, ist Krabbenfischer in der Beringsee zwischen Alaska und Sibirien. Gefischt wird im Winter bei Temperaturen von bis zu minus 25 Grad. Sein Beruf gilt als einer der gefährlichsten weltweit. Alice Eichenberger hat ihn getroffen. Interview: Alice Eichenberger
J
errys Hände sind aufgrund der Kälte zu riesi-
JERRY, WIE WIRD MAN EIGENTLICH
gen Pranken angeschwollen. Er ist sich nicht
KRABBENFISCHER?
sicher, wie viele seiner Finger gebrochen sind –
Als ich mit 18 die High School ab-
alle schmerzen gleich. An den Lippen hat er Frostbeu-
schloss, arbeitete mein älterer Bru-
len. Und doch liebt Jerry seinen Job über alles.
der bereits als Krabbenfischer und verhalf mir so zu diesem Job. Meine Aufgabe war es, die riesigen Fangkörbe mit Ködern auszustatten.
TANGO-FACTS
Da die Bedingungen in der Beringsee extrem hart sind, konnte ich es
BERINGSEE
kaum erwarten, wieder nach Hau-
Die Beringsee liegt zwischen der Westküste Alaskas (USA) und der
se zu fahren und schwor mir, diese
Ostküste Sibiriens (Russland). Sie wird geschätzt für ihren Reichtum und gefürchtet für ihr Wetter. Wer hier nach «snow crabs», den Schneekrabben, fischt, kann ziemlich reich werden – oder sterben. Haushohe Wellen, arktische Stürme und das Rennen um die besten Fänge machen den Job der Krabbenfischer zu einem der gefährlichsten der Welt. Der digitale TV-Sender DMAX hat daraus sogar eine TV-Dokuserie gemacht.
Arbeit nie wieder auszuüben. Doch ich ging wieder und wieder, lernte dazu, und mittlerweile kann ich mir nichts anderes vorstellen. WIE SIEHT DEINE ARBEIT ALS KRABBENFISCHER AUS? Ein Leben auf einem Krabbenschiff ist kein normales Leben. Wir arbeiten hart und sehr lange; manchmal nehmen wir das Abendessen um elf Uhr morgens ein, nur weil das Morgenessen um elf Uhr nachts
stattfand.
Drei
Stunden
Schlaf müssen reichen. Krabben werden im Winter gefischt. Die Arbeit ist doppelt so schwer, wenn alles gefroren und rutschig ist. Die
54
Körbe, in denen wir die Krabben
und meine Nase waren schon gebro-
fangen, können vom Eis meilenweit
chen. Bei hohem Wellengang kann
verschoben werden. Werden die Bo-
sehr schnell etwas schiefgehen. Un-
jen vom Eis gar abgeschnitten, sind
erfahrenheit und Müdigkeit sind die
der Korb, die Krabben und viel Geld
grössten Gefahren auf Deck.
verloren … Doch die besten Krabbengebiete befinden sich leider weit
ES GIBT IMMER WIEDER TÖDLI-
nördlich und frieren deshalb auch
CHE UNFÄLLE. WIE FÜHLT ES SICH AN,
schnell zu.
WENN MAN HINAUSFÄHRT UND WEISS, DASS VIELLEICHT NICHT ALLE ZURÜCK-
WARST DU JE VERLETZT?
KEHREN?
Oh ja, ich hatte schon viele Krat-
Diese Gedanken hast du immer
zer und Beulen. Alle meine Finger
im Kopf. Aber es bringt Unglück, 55
Was wir an Wissen weitergeben, wird Schule machen.
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jerry, der krabbenfischer
Wenn man sich da nicht festhält, wird man leicht über Bord gespült.
über solche Dinge zu sprechen. Vielleicht verdrängen wir es auch nur.
ABER ... Und dann die einzigartige Stimmung zwischen den Besatzungs-
HARTE ARBEIT, KAUM SCHLAF, VER-
mitgliedern! Wir sind wie eine Fa-
LETZUNGEN, EISESKÄLTE – WAS GE-
milie, wir „Kids“ nennen den Kapi-
FÄLLT DIR DENN AN DEINEM BERUF?
tän sogar „Dad“ und den Deckboss
Es ist pure Leidenschaft, ich lebe
„Mom“. Der Deckboss sagt uns im-
meinen Traum! Während der Arbeit
mer, wann wir essen oder schlafen
fühle ich mich mit der Natur total
gehen sollen. Ausserdem verdienen
verbunden: Ich geniesse Naturspek-
wir sehr gut, es ist jedes Mal wie ein
takel wie Wasserhosen, Nordlichter
Lotteriegewinn.
oder aber all die Wale, Walrösser lichsten Momente sind immer jene,
WIE SIEHST DU DEIN LEBEN IN ZUKUNFT?
in denen riesige Wellen unser Schiff
Ich hoffe, ich kann noch etwa
überfluten und es fast zum Kentern
zehn Jahre Krabben fischen. Viel-
bringen. Wenn man sich da nicht
leicht kaufe ich mir danach mein
festhält, wird man leicht über Bord
eigenes Schiff und gehe auf Lachs-
gespült. Normale Menschen wären
fang.
Alice Eichenberger, 19, aus Läufelfingen, be-
geschockt, doch wir schreien dann
sucht das Gymnasium Liestal. Sie mag Alaska,
immer herum, wie cool es sei ... Wir
die Offenheit der Menschen bei Nacht, hasst
leben für diese Momente.
kalt gewordenen Kaffee und wünschte sich, Hunde wären wie Katzen
57
Fotos: Casssandra Cook-Cooper und DMAX
und Delphine. Doch die eindrück-
glosse
Im Teamwork zur Zukunftsstadt Die Ferien beginnen bald. Ich möchte weg, weit weg. Schliesslich lande ich in Singapur, umgeben von Wolkenkratzern und Smog. Und forsche für die ETH Zürich. Andrea Häberlin
D
Ich
Ich bin Ethnologie- und Kommu-
könnte also den ganzen
nikationsstudentin – mit Architek-
Sommer
ie
Ferien
nahen.
mings, deren Resultate wir auf weissen Blättern festhalten.
durcharbeiten
tur hat das also nicht wirklich viel zu
Unsere Aufgabenstellung geht
und etwas Geld anhäufen für Zeiten,
tun. Genau das aber ist das Ziel: In-
davon aus, dass sich das urbane
in denen es mal wieder knapp wird.
terdisziplinarität, Teamwork, Krea-
Wachstum im 21. Jahrhundert zu-
Von morgens bis abends Flyer ver-
tivität und viele verschiedene Sicht-
nehmend auf der südlichen Erd-
teilen oder mich in ein Gummikos-
weisen sind erwünscht. Die Zusage,
halbkugel abspielen wird. Für den
tüm quetschen und den Clown spie-
die ich dann erhalte, macht mich
Norden wurden schon verschiedene
len? Eine öde Vorstellung. Wie wäre
ziemlich sprachlos. Ich in Singapur
Modelle und Visionen entworfen
es mit Sonne, Strand und Meer und
inmitten dieser immensen futuristi-
und weiterentwickelt, aber es gilt,
dolce far niente? Doch «all inclusi-
schen Wolkenkratzer? Ich muss mir
unterschiedliche
ve» ist auf die Länge auch ziemlich
erst einmal einen gültigen Pass be-
dichten, -wachstumsraten und kli-
kulturlos und trist …
sorgen ...
matische Verhältnisse zu berück-
Bevölkerungs-
Auf der Webseite der ETH Zü-
Ende Juni ist es soweit. Den bun-
sichtigen und sich mit der regiona-
rich lese ich dann gross und fett:
ten Haufen junger wissenshungri-
len Bevölkerung auseinanderset-
«CALL FOR APPLICANTS – ETH
ger Wesen übersieht man nicht so
zen. Es geht also nicht um das blosse
Summer School Future Cities». –
schnell. Vor dem Future Cities Lab
Kreieren futuristischer Gebäudefas-
Forschen. Sich Gedanken machen
in Singapur stehend, wartet jeder
saden, sondern um die Auseinan-
über Zukunftsstädte. Nachhaltig-
Einzelne gespannt, bis das Abenteu-
dersetzung mit den vorhandenen
keit. Ideen sammeln. Diskutieren.
er «Zukunftsstadt» losgeht. Zweifel
Strukturen. Nun leuchtet mir ein,
Mit Studenten aus der ganzen Welt
nagen an mir, ob ich über genügend
weshalb wir nicht nur Architektur-,
an einem Ort zusammenarbeiten.
Fachwissen verfüge. Und tatsäch-
sondern auch Soziologie- und Phi-
Teamwork. Ist das nicht eine Schuh-
lich: In der ersten Woche hagelt es
losophiestudenten benötigen. Es ist
nummer zu gross für mich? Den-
nur so von Fachbegriffen. Vorlesun-
dieser bunte Mix, der die Teamar-
noch lese ich weiter.
gen und Crashkurse halten mich
beit erst möglich macht.
Seit 2010 bietet die ETH neu-
wach. Ganz schön intensiv für den
Alles in allem: drei tolle Wochen
gierigen Studierenden an, sich im
Anfang, denke ich. Ab der zweiten
voller Erfahrungen und ganz viele
Rahmen der ETH Sustainability
Woche steht dann ganz oft «Design
neue Bekanntschaften – bombas-
Summer School theoretisch und vor
Studio» im Stundenplan. In fünf
tisch gute Sommerferien!
allem praktisch mit nachhaltigkeits-
verschiedenen Teams arbeiten wir
relevanten Themen auseinanderzu-
hochkonzentriert. Jeder vor seinem
setzen und sich mit Gleichgesinnten
Laptop oder mit dem Notizblock
aus aller Welt auszutauschen. 30
in der Ecke sitzend, ab und zu un-
Studenten aus verschiedenen Fach-
terbrochen von kurzen Brainstor-
gebieten werden nach Singapur ein-
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geladen. Die Kernfrage im vergan-
Andrea Häberlin, 21, aus Zürich, studiert an der Uni Zürich Ethnologie
genen Jahr: Wie sehen nachhaltige
und Kommunikation. Sie mag Stift und Papier, Fenchel, Curry und Tofu
Städte der Zukunft aus?
und wünscht sich dereinst eine eigene Gemüseplantage.
TANGO-FACTS ETH SUSTAINABILITY SUMMER SCHOOL Die ETH Sustainability Summer School findet jeweils im Juli statt und dauert drei Wochen. Möchtest du dieses Jahr auch an der Sommerakademie dabei sein? Dann klicke auf www.ethz.ch/de/ die-eth-zuerich/nachhaltigkeit/aus-und-weiterbildung/ sommer-und-winterschulen.html und bewerbe dich. Das diesjährige Thema lautet: «Health».
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kurzgeschichte
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Wurde still Eines Morgens lag sie wach und unbeweglich in ihrem Bett und dachte bei sich, dass sie die Zeit erfahren wollte. Gerne hätte sie sich mit den Füssen gegen den Lauf der Zeit gestemmt und «Stopp» gerufen. Rebecca Knoth
D
ie Sekunden und Minu-
Sie war noch keine tausend
Barfuss lief sie weiter. Bald wa-
ten rannen ihr durch die
Schritte gelaufen, da machte sie die
ren die Füsse empfindlich von den
Hände, Eindrücke entflo-
Entdeckung, wie unglaublich stark
Steinchen und dem kratzigen Gras.
hen ihr, sie taumelte nur noch durch
sie diese stumpfe Fortbewegungs-
Mit den Augen suchte sie stetig
Morgen, Mittag, Abend, Nacht. An
art anödete. Ihre Beine schienen ihr
den Boden ab, setzte die Ferse erst
diesem Morgen fühlte sie, wie sie
lahm und schwer. Ein jeder Schritt
auf, wenn sie einen glatten Stein
Lust überkam, zu sehen. «Wie ger-
brachte kaum Neuigkeiten, stets
oder einen Flecken Wiese sah. Ihre
ne», so überlegte sie still, «hätte ich
dieselbe Sicht, derselbe Grund. Sie
Weglinie wurde krumm. Sie nahm
mal mehr als eine blosse Ahnung
fühlte sich klein und nichtig.
Anlauf, trippelte und glich mit geho-
von meiner Umgebung und all der
Die Sonne schien hell, ihr Kör-
Vorgänge in mir und mich herum.»
per war erhitzt, als sie sich zu einer
Ja, sie wollte lernen, sich den Din-
kurzen Rast niederliess. Sie zwei-
Haarsträhnen hingen ihr ins
gen zu widmen, innezuhalten und
felte sehr an ihrem Vorhaben, die
Gesicht, Staub klebte an den Fü-
sie wahrzunehmen.
benen Armen aus. Sie lachte auf. Es war lustig, so zu gehen.
Zeit zur Geruhsamkeit zwingen zu
ssen und Händen. Wie der Kater
Die Wanderschuhe im Keller
wollen, waren ihr Rücken doch nass
am Morgen legte sie sich nieder
waren ziemlich angestaubt. Mit ei-
vom Schweiss und ihr Kopf leer
auf trockenes Moos in einer hellen
vom langen Lau-
Waldlichtung. Sie machte sich lang,
fen. Das hatte sie
spürte Zug in den Sehnen, drückte
nun davon. Sie
die Schultergelenke durch, hob die
sass auf einem
Brust und liess alle Luft aus ihrem
kniehohen
nem Lappen und wenig
Wasser
wischte sie die Schuhe
sauber.
Seufzend hob sie den Kopf – und staunte.
Fel-
Körper weichen. Lächelnd blieb sie
sen, die Ellen-
auf dem Rücken liegen. Ihr Herz
in der Hocke und schrubbte. Der Ka-
bogen auf den Beinen aufgestützt,
pochte gegen die Rippen und wur-
ter drehte sich mit langgestrecktem
den Kopf gegen den braunen Boden
de wieder still. Pochte, wurde still.
Körper auf dem sonnenbeschiene-
hängend. Seufzend hob sie den Kopf
Pochte, wurde still. Pochte, wurde
nen Boden.
– und staunte. Da war sie nun auf
still. Wurde still.
Sie sass draussen auf der Terrasse
Mit
derselben rasenden Ge-
einer Anhöhe angelangt, der Blick
schwindigkeit, in der sie durch die
ins Tal war frei. Felsen von einem
Zeit schlitterte, hatte sie in Zug, Bus
längst vergangenen Bergsturz ruh-
und Schiff den Raum passiert. Dar-
ten sperrig im Hang; die Talebene
um, so schien ihr, sei Laufen, Gehen
war mit Getreidefeldern bewirt-
zu Fuss, eine angemessene erste
schaftet, dazwischen lagen kleine
Massnahme auf der Spur zur Lang-
Bauernsiedlungen.
samkeit.
hatte sie während der ganzen Wan-
Von
alldem
derung noch nicht einmal etwas ge-
Rebecca Knoth, 24, aus Brugg studiert an der
ahnt. Es war, als sei sie blindlings
Uni Zürich Umweltwissenschaften und könnte
durch die Gegend gewandelt.
sich vorstellen, Wissenschaftsredakteurin zu werden. Sie mag es, im Brunnen vor dem Haus zu baden, und sie hasst es, in vollen Zügen zu pendeln.
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impressum
kurzgeschichte
Entflammt
Verlag, Redaktion, Anzeigen tango magazin für schule und studium Postfach 2133 9001 St. Gallen Telefon 076 513 28 57 redaktion_tango@hotmail.com www.tango-online.ch
Mitarbeitende dieser Ausgabe Alice Eichenberger Annina Gutmann Lukas Gawenda Laura Godenzi Ivan Gunjic Andrea Häberlin Lukas Hubschmid Tanja Isler Rebecca Knoth Dana Liechti Heidy Kurath Fabian Moor Svetlana Mykine Kim Pasche Marco Rüegg Natascha Strasser Markus Trachsel Valeria Widmer Patrick Züst
Gestaltung
In Windeseile lief das Mädchen den Flammen entgegen, deren Hitze ihr peitschend ins Gesicht schlug. Sie musste ihre Lider zusammendrücken, um den Eingang des brennenden Hauses erkennen zu können. Natascha Strasser
K
aum hatte sie ihr Ziel erreicht, hielt
Eine Rauchschwade hüllte sie
sie abrupt inne und rang nach Luft.
mit Qualm ein, der ihr in den Augen
Dann zügelte sie ihren Atem, zog
brannte – da glaubte sie, aus den Au-
die Luft langsam ein und stiess sie im selben
genwinkeln ihren Vater zu sehen.
Tempo wieder aus, gleichmässig und ruhig.
Ehe sie sich ihm zuwenden konnte,
Nur zu gut wusste sie, dass vorschnelles Han-
raubte aufkommender Qualm ihr
deln sie nur ihr eigenes
Moni Rimensberger schwarzefeder.ch
Leben kosten und nichts
Bilder
beitragen
zur Hilfe des
Anderen
würde.
Lang-
Kartengrafik (S. 54) rimensberger.net S. 12/13 rangizzz, 123rf S. 14–17 oly5, 123rf S. 18 Oleg Gekman, 123rf S. 12 agencyby, 123rf S. 28 Andrey Armyagov, 123rf S. 32 lightwise, 123rf S. 46/47 Dmitry Kushch, 123rf S. 49 wirojsid, 123rf S. 50 MrPants, istock S. 52/53 Teerachai Sahassa, 123rf S. 54/55 Oskari Porkka, 123rf S. 57 Richard Lindie, 123rf S. 62/63 Kampee Patisena, 123rf
samen Schrittes stieg sie
Druck AVD Goldach Sulzstrasse 10 9403 Goldach
Auflage 26‘000 Exemplare
Abonnement Einzelausgabe: Fr. 5.– Jahresabonnement: Fr. 10.–
Erscheinungsweise halbjährlich (15. März / 15. September)
Redaktions- und Anzeigenschluss 15. Februar / 15. August
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nun über verkohlte Bretter des Zaunes, der einst
erneut die Sicht
Dass sie als wertloses Mädchen das Licht der Welt erblickt hatte, liess er sie täglich spüren.
als erste Hürde gegen un-
und
sie
liegte
ihre Hände vor die Augen. Die leere Dunkelheit beruhigte sie für einen
Moment,
als plötzlich vor
erwünschte Besucher gedient hatte und nun
ihrem inneren Auge das Bild ihres
nutzlos unter ihren Füssen einen knarrenden
Vaters erstand. Das liebende Lä-
Ton von sich gab. Sie erreichte die Tür, die er-
cheln in seinem Gesicht machte das
staunlichen Widerstand gegen die Flammen
Bild unwirklich und fremd – nie hat-
leistete, öffnete sie mit einem Ruck und warf
te er sie dieses Lächeln sehen lassen.
einen Blick hinein.
Er hatte sich stets einen Jungen er-
hofft. Dass sie als wertloses Mädchen das Licht
digungen auch sein mochten. So beobachtete
der Welt erblickt hatte, liess er sie täglich spü-
Mei-jing oft sehnsuchtsvoll die Beziehung von
ren. Einzelne Erinnerungsfetzen suchten ih-
Jungen in der Nachbarschaft zu deren Vätern,
ren Weg an die Oberfläche, liessen sich nicht
die ihre Söhne wie kleine Kaiser erzogen und
länger unterdrücken – und während sie die
nach Herzenslust verwöhnten. Die Jungen
ersten Tränen spürte, die über ihre Wangen
spürten ihre Überlegenheit und begannen
rannen, gab sie sich den schmerzvollen Erin-
das Mädchen zu piesacken, wann immer sie
nerungen hin.
ihr begegneten. Die Finger tief in ihr Kleid
Mei-jings frühste Erinnerung war die
vergraben, die spröden Lippen verkrampft zu-
schweissnasse Hand ihres Vaters und die
sammengepresst, stand sie dann nur da und
Scham, die ihm ins Gesicht geschrieben stand,
nahm die Provokationen widerspruchslos hin.
als sie während eines Spaziergangs auf seine
Ein kindlicher Schrei erlöste sie wieder
Freunde trafen, die allesamt stolz einen Jun-
von den unangenehmen Erinnerungen – sie
gen präsentieren konnten. Dies war zugleich
riss die Augen auf und folgte dem nun immer
der Moment der Erkenntnis, dass sie, wenn
leiser werdenden Wimmern. Sie bemühte sich
auch eigentlich als Wunschkind geltend, als
nun nicht mehr um Achtsamkeit, hastete die
Person jedoch niemals erwünscht gewesen
morschen Treppenstufen hinauf und erblick-
war. Das Geschlecht des Kindes entschied in
te auch sofort den kleinen Jungen, der auf sei-
ihrem Staat über die Zukunft einer Familie –
nem Bett kauerte. Keuchend ergriff sie seine
während Jungen das Rentensystem ersetzten
Hand, zog ihn ruckartig über ihre Schulter,
und der Aufgabe nachgingen, die eigenen El-
öffnete das Fenster und sprang. Ehe sie auf-
tern im Alter zu unterstützen, wurden Mäd-
prallte, sah sie, wie mehrere Männer auf sie
chen verheiratet und kümmerten sich danach
zurannten, unter denen sie auch ihren Vater
ausschliesslich um die El-
ausmachen
tern des Angetrauten.
nahm
Der Moment ihrer Geburt bedeutete für Meijings Familie daher eine finanzielle Katastrophe und
Dass sie als wertloses Mädchen das Licht der Welt erblickt hatte, liess er sie täglich spüren.
zugleich den Verlust einer Chance, die in der chine-
konnte.
nichts
Sie
Weiteres
mehr wahr als den Aufprall und ein unangenehm klingendes
Knacken
in
ihrem Körper. Sie warf einen letzten Blick auf das Gesicht ihres Vaters, der
sischen Einkindpolitik nur einmal vergeben
sich über sie gebeugt hatte, sah Stolz und Sor-
wurde. Ihr Vater hatte nie versucht, seine
ge, dann hüllte sie die Dunkelheit ein.
Enttäuschung in ihrer Gegenwart zu verbergen und vermittelte ihr von jeher das Gefühl, schuld an allem zu sein, was der Familie an Schlechtem zustiess, wie absurd die Anschul-
Natascha Strasser, 21, aus Trimbach, besucht die Neue Kantonsschule Aarau und möchte danach Psychologie studieren. Sie mag selbstgemachten Quittenkompott und Ausverkäufe in normalerweise zu teuren Läden. Sie hasst ihren Wecker, Spinnen über dem Bett und Blumenkohl.
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das hört ja gut auf
Wanderung am Farbenspiel Dieses Bild stammt von Lukas Gawenda, 18, aus Löwenstein. Es entstand im Yellowstone-Nationalpark: „Wir gingen zur Grand Prismatic Spring, einer der weltweit grössten Thermalquellen. Die ganze Schönheit der Formen und Farben erschliesst sich allerdings erst von einem höheren Standpunkt aus. Also stiegen wir auf einen nahegelegenen Berg. Bereits beim Aufstieg bemerkten wir zwei Bisons, die sich langsam in Richtung Grand Prismatic Spring bewegten. Ob sich diese wohl an den Rand der fragilen Erdkruste wagen würden, unter der etwa 90 Grad heisses Wasser fliesst? Ich suchte mir einen geeigneten Aufnahmeplatz und wartete. Nach einiger Zeit gingen die beiden Bisons tatsächlich zu den fantastischen Farbstrukturen am Rand der heissen Quelle. Auf diese Art gelang es mir, eine schon so häufig fotografierte Naturschönheit zusammen mit den ‘Ureinwohnern’ des Yellowstone Parks festzuhalten und dadurch eine neue Bildaussage zu erzielen. Es bleibt mir als ein unvergesslich beeindruckendes Naturerlebnis in Erinnerung.” – Mehr Fotos von Lukas findest du auf seiner Homepage www.lukasgawenda.de.
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Beton Symphonie
Vom Bauingenieurwesen bis zur Musik. Sie haben die Wahl. Die Berner Fachhochschule bietet ein fundiertes Angebot von 28 Bachelor- und 21 Masterstudieng채ngen in unterschiedlichen Bereichen. Dazu kommt ein vielf채ltiges Weiterbildungsangebot. Das Beste, was die Zukunft zu bieten hat.
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