Bischof Abune Mikael ZeGore von der Heiligen Synode als Märtyrer kanonisiert

1.11.2016

Bischof Abune Mikael ZeGore von der Heiligen Synode als Märtyrer kanonisiert

Seine Eminenz Abune Mikael von Gore Bischof von Ilubabor (1929-1937†)

Die Heilige Synode der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo Kirche in Addis Abeba beschloss in ihrer Sitzung am 26. Oktober 2016 unter Vorsitz Seiner Heiligkeit Patriarch Abune Mathias I. Seine Eminenz Bischof Abune Mikael als einen Märtyrer zu kanonisieren.

Das Martyrium des Bischofs Abune Mikael von Gore Abune Mikael war Diözesanbischof der Provinz Ilubabor im Westen Äthiopiens von 1929 bis zu seiner Ermordung im Jahre 1937. Bischof Abune Mikael war einer der ersten fünf äthiopisch-stämmigen Bischöfe der Orthodoxen Kirche Äthiopiens, denn bis ins 20. Jahrhundert war der Bischof von Äthiopien stets ein Ägypter. Die anderen vier Bischöfe waren: Abune Petros (selbst ein Märtyrer; 1936†), Abune Abreham, Abune Yeshaq und der Etchegé Abune Sawiros. Diese fünf äthiopisch-stämmigen Kleriker wurden vom Koptisch-Orthodoxen Papst Abune Yohannes 1929/30 zu Bischöfen geweiht. Die Weihe äthiopischer Bischöfe war ein historisch bedeutendes Ereignis und stellte den Auftakt zur Unabhängigkeit (Autokephalie) der äthiopischen Kirche dar.

Statue des Märtyrers Abune Mikael in der Stadt Gore in Ilubabor

Die Invasion der italienischen Faschisten während der Regierung von Mussolini sowie ihre fünfjährige Besatzungszeit (1936-1941) in Äthiopien, zeichneten sich durch enorme Brutalität und Grausamkeit aus. Seine Eminenz Bischof Abune Mikael unterwarf sich nicht den italienischen Invasoren, sondern unterstützte heldenhaft die äthiopischen Patrioten. Als Vergeltung prügelten die Faschisten Seine Eminenz am 4. Dezember 1937 in der Stadt Gore in Ilubabor zu Tode.

Die Heilige Synode der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo Kirche kanonisierte Seine Eminenz Bischof Abune Mikael am 26. Oktober 2016 als Märtyrer.

Quellen: http://eotcmk.org/site-en/index.php?option=com_content&task= view &id=321&Itemid=2; Kaiser Haile Selassie I., My Life and Ethiopia’s Progress, Volume One: 1892-1937, S. 171; Asfa-Wossen Asserate, Der letzte Kaiser von Afrika, S. 95