OUTDOOR UND FREIZEIT VOM ALLGÄU BIS NACH SÜDTIROL
HERBSTAUSGABE 2018
DIE SIULINC UND IHRE 12 APOSTEL EIN AUSSICHTSBERG PAR EXCELLENCE ZURÜCK IN DIE STEINZEIT 120 KM UND 4.000 HÖHENMETER DURCH DIE DOLOMITEN
VON DER LEINE LASSEN DEUTSCHLAND 3,90 EURO ÖSTERREICH 7,50 EURO
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SCHWEIZ 8,70 CHF
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ERLEBEN STATT TRÄUMEN DEN INNEREN SCHWEINEHUND
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DIE OUTDOOR-SPEZIALISTEN SICHER. FUNKTIONELL. ROBUST.
Bei der Entwicklung dieser Linie wurde besonderer Wert auf Sicherheit, Funktionalität und Robustheit gelegt. Wichtiges Merkmal ist die hohe Bediensicherheit, speziell hervorzuheben dabei ist die verlässliche Arretierung der scharf geschliffenen Klinge. Dazu gehören auch griffige und nach ergonomischen Gesichtspunkten geformte Schalen.
EDITORIAL
ERLEBEN STAT T TRÄUMEN Für uns bedeutet die Natur allgemein - und insbesondere die Bergwelt des Alpenraums direkt vor der Haustüre – Freiheit. Diese Freiheit quasi täglich erleben zu können, ist ein echtes Geschenk. In der Herbstausgabe von AKTIV in den ALPEN teilen wir dieses Geschenk einmal mehr mit euch. Dabei ist es selbstverständlich gleichgültig, ob dieses »Erleben« der Natur zu Fuß, mit dem Bike oder gar aus der Luft geschieht. Wichtig ist, dass ihr es genießt. »Draußen zu Hause« – dieser Slogan wäre sicher auch für unser Magazin passend. Es ist aber der Slogan von Jack Wolfskin. Dem Pionier der Outdoorbekleidung widmen wir dieses Mal die Kategorie »Outdoor-History«. Zudem blicken wir bei Laura Oppold »Hinter die Linse« und machen euch richtig »Bock« auf Steinbocktouren. Das alles gibt es im Themenbereich Wandern. Dort findet sich auch eine tolle Story zu den Drei Zinnen in Südtirol, während wir zudem einen langen Tag am Anhalter Höhenweg für euch verbracht haben. Wir haben natürlich immer was Neues für euch in petto. »ERLEBEN STATT TRÄUMEN« ist unsere neue Devise, die ein Aufruf an euch Leserinnen und Leser darstellt. Nehmt den inneren Schweinehund von der Kette und setzt eure langgehegten Outdoor-Träume in die Tat um. Wir berichten darüber. Alle Infos gibt´s im Innenteil. Eine solche Story aus ERLEBEN STATT TRÄUMEN ist der »AIA im Gespräch mit«-Bericht von Jacqueline Fritz, welche auch der Verlust eines Unterschenkels nicht davon abhält, aktiv zu sein. Im Themenbereich Biken führen wir unter anderem die Story über unser Rose Bikes Profiteam zu Ende. Steffen Thum war mit Hobbyfahrer Christian Wenzler bei einem der attraktivsten Etappenrennen der Alpen unterwegs. Wie beide klar kamen, lest ihr hier in der Herbstausgabe. Herbstausgabe… ja… der Herbst naht. Er ist in allen Regionen des Alpenraumes eine tolle Jahreszeit. Wir haben hier im Magazin wieder viele dieser Regionen mit eingebunden. Alle haben was Besonderes. Lasst euch fesseln und vor allem: bleibt aktiv! Euer Marcel Reiser Chefredaktion
MALOJA ALPAN WAY Sommerkollektion 2018
© schmidundkeck.de | Fotos: maloja
Funktionelles und Lässiges zum Radeln, Laufen, Bergsteigen, und zum Dônzè.
Trettachstraße 1 · Oberstdorf · 0 83 22 - 9 40 05 20 · www.berghisle.de · Mo-Fr 9:30 - 12:30 und 14:00 - 18:00 · Sa 9:30 - 12:30
DIE SIULINC UND IHRE ZWÖLF APOSTEL Ein Aussichtsberg par excellence
SEITE 76 – 82
EIN LANGER TAG AM ANHALTER HÖHENWEG Ein Höhenweg der besonderen Art
SEITE 34 – 38
VIER ZITZEN, DREI ZINNEN, ZWEI ZIELE Märchenhafte Perspektiven rings um die wohl meistfotografierte Felstrilogie der Welt
SEITE 40 – 44
BOCK AUF BOCK Auf den Spuren der majestätischen Steinböcke in den Allgäuer Alpen.
SEITE 26 – 31
MENSCH FÜR/ OHNE/GEGEN/ MIT NATUR "Naturschutz" – ein großes Wort, das Bergfreunde hellhörig werden lässt.
SEITE 144 – 149
HINTER DER LINSE Wir blicken bei Laura Oppelt »Hinter die Linse«, stellen Fragen und zeigen ihre schönsten Werke.
SEITE 14 – 21
ERLEBEN STATT TRÄUMEN Den inneren Schweinehund von der Kette nehmen und Träume leben.
SEITE 50 – 72
ZURÜCK IN DIE STEINZEIT 120 Kilometer und 4.000 Höhenmeter durch die Dolomiten.
SEITE 100 – 104
INHALTE IMPRESSUM P OLE MEDIA VERLAG Thomas Sonnenmoser & Bernhard Thannheimer GbR Bahnhofstraße 8 | 87435 Kempten Tel.: 0831 540219-0 | Fax: 0831 540219-99 | info@aia-magazin.de | www.aia-magazin.de Geschäftsführende Gesellschafter: Bernhard Thannheimer
Thomas Sonnenmoser
Redaktion / Vertrieb: Bernd Götz Patrick Jörg Matthias Albrecht
Tel.: -12 Tel.: -17 Tel.: -19
bg@aia-magazin.de pj@aia-magazin.de ma@aia-magazin.de
Chefredakteur: Marcel Reiser
Tel.: -18
mr@aia-magazin.de
Layout:
Martin Hehle
info@aia-magazin.de
H E R B S TAUSGABE 2018
Mitarbeiter / Fotografen: Benni Sauer, Chrissie Gleich, Susa Schreiner, Martin Hehle, Norbert Eisele-Hein, Laura Oppelt, Martin Lugger, Bernhard Warter, André Tappe, Oliver Farys, Frank Drechsel, Sportograf, Madlaina Walther, Stefan Böck, Hans-Martin Haller, Lorenz Marko, Alex Gretter, Wolfgang Ehn, Alex Fuchs, Kunz PR, Daniel Roos, Willi Roth, Martin Zureck Titelseite: © Benni Sauer | 12 Apostelgrat, Säuling Abo-Verwaltung:
Agnes Heinle
verwaltung@aia-magazin.de
Bankverbindung:
IBAN: DE69 7335 0000 0515 1199 64 | SWIFT-BIC: BYLADEM1ALG
Jahresabo: (4 Ausgaben)
Deutschland: 15,60 € (inkl. 7 % MwSt.) Österreich: 29,85 € (inkl. 7 % MwSt.) Schweiz: 29,85 € (inkl. 7 % MwSt.)
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, daher besteht auch kein Anspruch auf Ausfallhornorar. Mit den Autorenhonoraren gehen die Verwertungs-, Nutzungs- und Vervielfältigungsrechte an den Verlag über, insbesondere auch für elektronische Medien (Internet, Datenbanken, CD-ROM).
OUTDOOR-HISTORY
Draußen zu Hause! JACK WOLFSKIN ALS PIONIER , INNOVATOR UND „FAIR PLAYER“ Es gibt nur wenige Firmen in che sich alleine schon mit Logo nis der Menschen eingebrannt „Draußen zu Hause“ und der darf Jack Wolfskin den Status Pioniers der ersten Stunde schon
der Outdoor-Welt, welund Slogan ins Gedächthaben. Mit dem Claim Tatze als Markenzeichen des „allseits-bekannten“ lange sein Eigen nennen.
Grund genug für uns, hinter die Kulissen des Global Players zu schauen, der mit bis ins letzte Details ausgereiften Produkten zwar Umsätze generiert, gleichzeitig aber auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird. Spricht man mit den Mitarbeitern bei Jack Wolfskin, wird man umgehend gefesselt von deren Drang nach schönen Plätzen und Erlebnissen. Es ist weniger die sportliche Höchstleistung die zählt, sondern vielmehr die Zeit in der Natur, die Kraft ausstrahlt und Kraft gibt. Nach diesem Grundsatz wird bei Jack Wolfskin seit jeher gearbeitet. Herausragende Produkte entstehen hier nur mit der Leidenschaft für die Natur, mit frischen Ideen und der Hingabe zu funktionellen Produkten. Die Erzeugnisse bei Jack Wolfskin sollen schützen, warm und trocken halten und dazu komfortabel sein, all das zuverlässig viele Jahre lang. Gleichzeitig steht Jack Wolfskin für Respekt und Verantwortungsbewusstsein gegenüber unserer Erde. Die aktive Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung ist Teil des Selbstverständnisses und der Unternehmenskultur. Die feste Überzeugung, dass Fairness, Umweltbewusstsein und soziale Verantwortung nicht im Gegensatz zum Unternehmenserfolg stehen, treibt Geschäftsführung und die Mitarbeiter gleichermaßen an. All diese Eigenschaften, Erlebnisse und inneren Antriebe hat Jack Wolfskin nun in eine neue Kollektion gepackt. Aktuell
brachte Jack Wolfskin die ersten Jacken einer Sommerkollektion heraus, die aus einer zu 100% recycelten Membran, einem zu 100% recycelten Außenmaterial und einem zu 100% recycelten Futter bestehen. Es handelt sich um eine gesamte Kollektion von elf verschiedenen Jacken für unterschiedliche Einsatzbereiche. Ein absolutes Novum auf dem Bekleidungsmarkt, was die Pionierleistung von Jack Wolfskin ein weiteres Mal eindrucksvoll unterstreicht. Das Zero-Waste-Konzept ist Teil der kompletten ECO-Serie. Schnittabfälle werden hier beispielsweise dem Kreislauf im Recyclingprozess wieder zurückgeführt. Im sogenannten „Upcycling“ werden dann beispielsweise PET-Flaschen bei der Verarbeitung von Zutaten oder Stoffen erneut eingesetzt. Das nachhaltige Engagement von Jack Wolfskin wird für kommenden Winter weiter ausgebaut: so werden Fleece und Microguards mit synthetischen Isolierung aus recyceltem PETen gelauncht, zudem gibt es neue Kinderprodukte sowie Accessoires. Das Thema Nachhaltigkeit ist also mehr als präsent im Unternehmen. Jack Wolfskin arbeitet hier eng mit unabhängigen Organisationen wie der Fair Wear Foundation oder Bluesign zusammen. Vollständige Transparenz bietet Jack Wolfskin mit der Lieferantenkette, welche auch auf der Homepage des Unternehmens einsehbar ist. Ein eigener Wasch- und Imprägnier-Service, um dem Kunden die Chance zu bieten, die Produkte so lange als möglich verwenden zu können, rundet das außergewöhnliche „Paket“ ab. Jack Wolfskin: ein Pionier, der mit der Zeit geht. Oder wie man dort sagen würde: „Wir sehen uns draußen“!
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Text: Marcel Reiser
OUTDOOR-HISTORY
WIR STELLEN EUCH ZWEI BRANDNEUE PRODUKTE KURZ VOR:
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Vorbild-Funktion in Sachen Recycling hat diese sehr flexible und warme Jacke. Sie kombiniert eine atmungsaktive Außenjacke mit einer Fleece-Innenjacke – beide aus recycelten Materialien. Das funktionale TEXAPORE ECOSPHERE der Außenjacke schützt zuverlässig vor Wind und Wetter. Das Fleece der Innenjacke wurde aus recycelten PET-Flaschen gewonnen und ist super-weich sowie super-warm. Für optimale Belüftung bei allen Outdoor-Aktivitäten sorgen Reißverschlüsse im hinteren Armbereich. Weitere Ausstattungsmerkmale sind die Kapuze mit verstellbarem Gesichtsfeld, ein verstellbarer Saum und reflektierende Details. Material: TEXAPORE ECOSPHERE; NANUK 200 ECOSPHERE; 100 % PFC-frei
Nachhaltiger Alleskönner: Die vielseitig einsetzbare Jacke verbindet eine Innenjacke mit einer atmungsaktiven Hardshell – beide aus recycelten Materialien. Das funktionelle TEXAPORE ECOSPHERE der Außenjacke kombiniert eine recycelte Membran mit einem recycelten Obermaterial sowie einem recycelten Futterstoff. Diese Materialkonstruktion ist einmalig auf dem Bekleidungsmarkt. Sie bietet zudem beste Performance, da sie wasser- und winddicht sowie sehr atmungsaktiv ist. Die herausnehmbare Innenjacke besteht aus dem neuen MICROGUARD ECOSPHERE sowie NANUK ECOSPHERE Material. Diese wärmende und atmungsaktive Materialkombination wurde aus recyceltem PET hergestellt. Ausgestattet ist die Jacke mit Reißverschlüssen unter den Armen, einer abnehmbaren und im Kragen verstaubaren Kapuze sowie reflektierenden Details. Material: TEXAPORE ECOSPHERE; MICROGUARD ECOSPHERE; NANUK ECOSPHERE; 100 % PFC-frei
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Aktiv in den Alpen
Auf der Trettachspitze Alleine der Anblick der kühnen Gipfelstürmer von damals lässt einem das Adrenalin in die Adern schießen. In Lederhose und Haferlschuh kletterten die jungen Wilden auf den Gipfel der Trettach, einem der anspruchsvollsten Allgäuer Berge überhaupt. Relativ gelassen blicken Sie in die Tiefe und scheinen dem bevorstehendem Abstieg nur wenig Gefahr beizumessen. Heute verzichtet kaum ein Bergsteiger auf Seil und Sicherung bei dieser hochalpinen Tour im oberen Schwierigkeitsgrad. Eine meisterhafte Fotografie, die Gipfel und Mensch dramatisch in Szene setzt. #100018
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HINTER DER LINSE
HINTER DER LINSE
LAURA OPPELT
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HINTER DER LINSE
Stimmungsvolle, grandiose Fotografien ziehen uns unweigerlich in ihren Bann. Keine schnellen Schnappschüsse, sondern wirkliche Kunstwerke, Eyecatcher, entstanden in stundenlanger Outdoor-Arbeit und später am Computer. Oft stecken hinter den Bildern keine geschulten Profis. Es sind Hobbyfotografen, deren digitale Arena das soziale Netzwerk ist. Die besten Bilder verbreiten sich wie Lauffeuer und werden mehr und mehr gepusht. So schlägt der digitale Fototrend rasend schnell um sich. Aber wer steckt wirklich hinter den tollsten Bildern? Wer nimmt so viel Zeit und Mühe für ein einziges Bild auf sich? Wieder blicken wir hinter die Linse, stellen Fragen und zeigen die schönsten Werke.
Herbstlicher Sonnenaufgang über den Gipfeln der Allgäuer Hochalpen.
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Aktiv in den Alpen
Canon 6D, Canon EF 16-35 mm f4 L IS USM ISO 100, ¼ sec., f16, Brennweite 21 mm
HINTER DER LINSE Stimmungsvolle Morgenstimmung in den Berchtesgadener Alpen nahe der Gotzenalm oberhalb des Kรถnigssees. Canon 6D, Canon EF 16-35mm f4 ISO 100, 8 sec., f16, Brennweite 16 mm
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HINTER DER LINSE
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Aktiv in den Alpen
HINTER DER LINSE
Mystische Nebelstimmung über den Bergkämmen der Ammergauer Alpen, rechts unter der Wolkendecke das Ettal und Schloss Linderhof. Canon 6D, Canon EF 16-35 mm f4 L IS USM ISO 100, 10 sec., f16, Brennweite 23 mm
Das erste Morgenlicht trifft die schroffen Felsen am Hindelanger Klettersteig in den Allgäuer Alpen, im Hintergrund das Nebelhorn.
Der Allgäuer Hauptkamm mit Trettachspitze, Mädelegabel und Hochfrottspitze im Licht der Morgensonne.
Canon 6D, Canon EF 16-35mm f4 ISO 100, 1/15 sec., f16, Brennweite 35 mm
Canon 6D, Canon EF 16-35 mm f4 L IS USM ISO 100, ¼ sec., f16, Brennweite 16 mm
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HINTER DER LINSE
Die Allgäuer Alpen sind immer wieder Kulisse prächtiger Lichtstimmungen wie hier mit Blick auf die Gipfel der Großen Wilden. Canon 6D, Canon EF 16-35 mm f4 L IS USM ISO 100, 1/15 sec., f16, Brennweite 20 mm
Sommer im Dietersbachtal, einem Seitental des Trettachtales in den Allgäuer Alpen.
Herrliche Ausblicke über die Allgäuer Berge, rechts am Horizont der majestätische Hochvogel. Früh am Morgen hat man die Gipfel noch ganz für sich alleine.
Canon 6D, Canon EF 16-35 mm f4 L IS USM ISO 200, 1/400 sec., f4, Brennweite 35 mm
Canon 6D, Canon EF 16-35 mm f4 L IS USM ISO 100, 1/20 sec., f16, Brennweite 16 mm
Auch bei schlechtem Wetter sind spektakuläre Stimmungen vorprogrammiert, wie hier oberhalb des Oytals im Allgäu. Canon 6D, Canon EF 16-35 mm f4 L IS USM ISO 400, 6 sec., f5, Brennweite 16 mm
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Aktiv in den Alpen
HINTER DER LINSE Jedoch habe ich an fast alle Touren gute Erinnerungen und tue mich generell schwer, Lieblingsbilder auszuwählen. Denn jede Aufnahme hat seine eigene Geschichte und seinen eigenen Moment, der damit in Verbindung gebracht wird. Über die kleinen Erfolge bei Wettbewerben und speziell meine Kooperation mit The Heat Company bin ich auch sehr stolz und dankbar! Fotografie in den Bergen ist nicht immer einfach. Was für einen Aufwand nimmst du in Kauf? Haben die Berge dir schon einmal Grenzen aufgezeigt?
Mehr von Laura im Internet unter: www.laura-oppelt-photography.de www.facebook.com/lauraoppeltphotography | www.instagram.com/oppdager
Laura, 19 Jahre jung, kommt ursprünglich aus Windach in Oberbayern. Nach ihrem Abitur 2017, ergriff sie die Chance und lebt seitdem als Au-Pair in Norwegen. Vier Jahre davor ging ihr Erspartes für die erste Spiegelreflexkamera drauf. Es folgten erste Foto-Versuche und mit den Jahren entwickelte sie ihren ganz eigenen Stil. Drei Jahre stetige Arbeit waren dafür nötig, aber fotografieren lernt man eben nicht von heute auf morgen! Dass man aber auch als Fotografin nie ausgelernt hat, zeigt sich in ihrer kontinuierlichen Weiterentwicklung. Fotografisch wie technisch. Trotz aller technischen Neuerungen blieb Laura aber ihrem anfänglichen Grundsatz treu: Fotografieren um zu erleben. Momente festzuhalten und Erinnerungen zu bewahren.
merkte ich, wie viel Freude mir das bereitete. Das war genau das, was ich von nun an machen wollte! Seitdem versuche ich mich kontinuierlich zu entwickeln und lerne stetig dazu. Fotografieren ist für mich ein schöner, spannender und nie enden wollender Prozess. Das erklärt deine Motivation! Gibt es noch andere Gründe, die dich an der Fotografie fesseln? Die größte Motivation ist einfach das Erleben von außergewöhnlichen Momenten und Situationen, die ich ohne das Fotografieren vielleicht nie gehabt hätte. Und auch wenn bei einer Tour mal kein gutes Bild gelingt, bin ich einfach froh und dankbar, draußen unterwegs gewesen zu sein. Da zählt das Erlebte für mich mehr als das finale Ergebnis in Form einer gelungenen Aufnahme. Die sozialen Netzwerke sehe ich dabei eher als Inspiration, denn als Motivation. Was meine Aufnahmen angeht, versuche ich gerade, einen eigenen Stil zu entwickeln und probiere vieles aus.
Hallo Laura. Wann hast du die Fotografin in dir entdeckt? Gibt es ein besonderes Schlüsselerlebnis?
Erzähl doch ein wenig über deine bisherigen Höhepunkte.
Ja, das war im Dezember 2014, als meine Eltern mit mir zum Walchensee fuhren. Das war meine erste richtige Fototour abseits von Zuhause. Als ich dort in einer komplett neuen Gegend fotografierte,
Mein persönliches fotografisches Highlight war ein Sonnenuntergang auf einem einsamen Gipfel der Färöer Inseln. Ganz unerwartet kam alles zusammen und plötzlich war die Stimmung grandios!
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Der Aufwand ist ganz unterschiedlich und kommt vor allem auf das Wetter und die Zeit an. Manchmal bin ich nur zum Sonnenaufgang unterwegs. Das sind dann kürzere Touren – vielleicht drei Stunden im Aufstieg – da lässt sich auch das Wetter gut abschätzen. Wenn ich mir aber mal den Luxus gönne in den Bergen zu übernachten, sind die Touren oft ein bisschen länger. Die Herausforderung liegt für mich darin, abseits des Trubels an Orte zu gelangen, wo ich die Natur und das Fotografieren voll und ganz genießen kann. An meine Grenzen kam ich schon einmal, als ich mit knapp 20 kg Equipment auf dem Rücken eine steile Felsstufe absteigen musste. Kurz bekam ich es mit der Angst zu tun, aber es ist alles gut gegangen. Mit welcher Ausrüstung fotografierst du in den Bergen? Ich fotografiere mit einer Canon 6D und in den meisten Fällen mit dem 16-35 mm f/4 Canon Weitwinkel. Ergänzend dazu habe ich ein 24-105mm Allround-Zoom und seit neuestem für meine Nachtaufnahmen ein 20mm f/1.4 von Sigma. Dieses Setup zusammen wiegt schon etwa drei Kilogramm, dazu noch Stativ und Zubehör. Alles in allem ist das nicht gerade das, was man unter Leichtgewicht versteht. Daher versuche ich, das Gewicht beim Camping-Equipment so gering wie möglich zu halten. Zum Beispiel mit einem ultraleichten Schlafsack von Mountain Hardwear. Viele deiner Bilder haben einen ähnlichen Look. Wie schafft man das? Und wie viel Nachbearbeitung steckt in deinen Bildern? Oft arbeite ich mit der klassischen Gestaltung aus Vorder-, Mittel- und Hinter-
Die komplette Ausgabe erhalten Sie am Kiosk oder Ăźber unseren Abo-Service! www.aktivindenalpen.com